Hallo zusammen! Bin neu im Forum, habe mich angemeldet, weil ein altes Röhrenradio habe, das auf UKW nicht funktioniert. Eine älteren Dame hat mich gebeten, ihre Philips Philetta de Luxe 311, vermutlich von 1961, zu reparieren. Die Dame hat das Radio wohl immer benutzt, jetzt geht UKW nicht mehr. Bei meiner Suche im Internet bin ich auf den Beitrag: "Altes Radio von Graetz - kein UKW-Empfang mehr" von 2012 in diesem Forum gestossen. Die profimässigen Berater des damaligen Problems lassen mich hoffen! Plattenspielereingang funktioniert. LMK funktioniert prinzipiell (krach, knatter) UKW Totenstille, kein Rauschen. Was ich bisher gemacht habe: Lade- bzw Siebelko (50 + 50) erneuert, Gleichrichter gewechselt. Jetzt stimmen die Anodenspannungen in etwa. EF85 getauscht (aus einer alten Graetz Baronesse), seit der Zeit geht MW u. KW einigermassen. ECH81 und EABC80 getauscht. ECC85 ungebrauchte TUNGSRAM sowie drei gebrauchte VALVO aus div. Geräten durchprobiert, kein Unterschied festzustellen. Habe am H-Gitter der ECH81 mit einem 10:1 Tastkopf gemessen, bei MW sehe ich ein sinusartiges Signal, bei UKW nichts. Allerdings ist der Oszi ein TEKTRONIX mit 10 MHz. Meine Vermutung ist, dass es keine ZF gibt. Wo bzw wie soll ich suchen? Habe zwar etwa zum Zeitpunkt der Herstellung des Radios mal Elektrotechnik studiert, inzwischen ist das alles so weit weg.... Auf Hilfe hoffend
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Hallo, auf dieser Seite ist das Radio aufgelistet, jedoch leider ohne Schaltplan. http://www.nvhr.nl/gfgf/schema.asp?Zoeken=fuzzy&Merk=&Fabrik=&Model=philetta&Pics=&Schema=&Soort=&Van=&Tot=&SorterenOp=&isSubmitted=yes Die Varianten davor und danach sind vorhanden. Zwar unterscheidet sich die Röhrenbestückung, jedoch scheint der UKW-Bereich komplettidentisch zu sein. Lade dir also erst mal die beiden Schaltpläne vom B3D02A und B3D21A runter und schau dir den UKW-Teil an. Vergleiche evtl. die Röhrenbestückung, um herauszufinden, welches eher deiner Variante entspricht. Gruß, Bernd
Heider Kühne schrieb: >Meine Vermutung ist, dass es keine ZF gibt. >Wo bzw wie soll ich suchen? Prüfe mal ob der Oszillator schwingt. Am einfachsten geht das, in dem du ein zweites UKW-Radio daneben stellst, und die Oszillatorfrequenz empfängst. Am Röhrenradio die kleinste UKW-Frequenz einstellen, dann ist die Oszillatorfrequenz = 87.5MHz + ZF also 87.5MHz + 10.7MHz = 98.2MHz. Die sollte mit dem zweiten Radio zu empfangen sein.
Ich empfehle das Radio Bastler Forum. Die sind dort sehr nett und kompetent.
Heider K. schrieb: > ECC85 ungebrauchte TUNGSRAM sowie drei gebrauchte VALVO aus div. Geräten > durchprobiert, kein Unterschied festzustellen. Dann mach erst mal die originale ECC85 wieder rein. Bei UKW ist schnell was verstimmt sobald man bloß einen Draht verbiegt. Spannungen messen wäre schon mal ein Anfang. Wahrscheinlicher ist aber ein Kontaktproblem durch Oxydation.
Heider K. schrieb: > Habe am H-Gitter der ECH81 mit einem 10:1 Tastkopf gemessen, bei MW sehe > ich ein sinusartiges Signal, bei UKW nichts. Allerdings ist der Oszi ein > TEKTRONIX mit 10 MHz. > Meine Vermutung ist, dass es keine ZF gibt. > Wo bzw wie soll ich suchen? Wenn Du mit dem Tastkopf ans Gitter gehst, verstimmst Du die ZF. Bitte nicht an den Kernen drehen. Wieviel Spannung liegt am Ratioelko? Du kannst über einen Koppel-C am Gitter mal nodulierte 10,7MHz einspeisen. Am einfachsten mit einem Griddipper das auch Modulation hat. So mach ich das jedenfalls. LDM815 LG old.
oszi40 schrieb: > Spannungen messen > wäre schon mal ein Anfang. Ja, Voltmeter mit ca. 47K belasten. An der Fassung der ECC musst Du zwei mal Anodenspannung messen. LG old.
Radio schrieb: > Die sind dort sehr nett und > kompetent. Hier auch. Das Dutzend Röhrenbastler findest Du in allen Foren, auch hier. Zumindest lesend. LG old.
O.k., das war nicht abwertend gemeint, wußte nicht das es hier auch radiobastler gibt... :)
Hallo, wie Du rausfindest, ob der Oszillator schwingt wurde schon erwähnt. Empfehlenswert ist ein Radio mit Feldstärkeanzeige oder abschaltbarer Rauschsperre. Radio auf ca. 100MHZ, Philetta um 89...91 MHz durchstimmen, da daß Signal nicht moduliert ist, bekommst Du nur einen Ausschal der Feldstärkeanzeige bzw. das Rauschen verschwindet wenn Du auf der richtigen Frequenz bist. Anodenspannung speziell der Mischatufe der ECC85 da? Kannst Du auch ohne Röhre in der Fassung an Pin 4 messen. Anodenwiderstad prüfen wenn die Spannung fehlt, der wird hochohmig oder hat Kappenfehler je nach Bauform. ZF-Signal kannst Du Dir auch von einem älteren UKW-Taschenradio "ausleihen", GND verbinden, G1 der ECH81 über wenige pF an den Kollektor einer der ZF-Stufen des Hilfsradios. Dann sollte die Philetta den Sender spielen. Röhrenwechsel der ECC85 verstimmt zwar den Tuner etwas, aber nicht so, daß man keinen Empfang hat. Die Skala verschibt sich vielleich ein wenig, die Eingangskreise sind aber so breit, daß nur die EMpfinlichkeit etwas leidet. Die Spannungsangaben im Schaltplan (ich habe auch nur diesen) sind mit einem Philips Röhrenvoltmeter gemessen, passen also zu den Werte die man mit heutigen Multimetern mißt (10MOhm Eingenagwiderstand). Bitte wirklich nicht an irgendwelchen Abgleichkernen drehen und Bauteile im UKW-Tuner möglichst nicht in ihrer Lage verändern. Mehr fällt mir im Moment nicht ein. Gruß aus Berlin Michael
> Anodenspannung speziell der Mischatufe der ECC85 da? Kannst Du auch > ohne Röhre in der Fassung an Pin 4 messen Bei Pin 4 und 5 handelt es sich um die Heizung. Die beiden Anoden liegen auf Pin1 und Pin6. Die Spannungen sollten ca. 170-180V betragen.
Günter Lenz schrieb: > Prüfe mal ob der Oszillator schwingt. ohne jetzt dem Paul Konkurenz zu machen, da fällt mir ein Lied aus der Jugend ein: "Alle Röhren schwingen, alle Röhren schwingen, nur der Oszillator nicht" Text unbekannter Lyriker, Musik nach "Trink mer noch ein Tröpfchen" Konstruktiv, Alle Röhren heizen? Aller Heizstrom fliesst? Alle Anodenspannungen vorhanden? Alle Schirmgitterspannungen (wenn vorhanden) vorhanden? Kathodengegenkopplungen prüfen. Kondensatoren sowieso prüfen. G1 & Kathodenspannungen passen? Tastensatz OK? wird bei UKW wirklich auf den Verstärkereingang geschaltet? nicht das UKW etwa OK ist und nur der NF Weg nicht funktioniert. Mit Schaltbild wäre es leichter, so stochere ich auch im Nebel hier hat einer einen Bericht geschrieben http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=32&t=20880
Heider K. schrieb: > EF85 getauscht Wogegen? Vielleicht liegt es ja daran. Gehört eine EF89 rein. Joachim B. schrieb: > Mit Schaltbild wäre es leichter, so stochere ich auch im Nebel Stochere doch mal hier im Thread, hi hi. LG old.
>> EF85 getauscht > Gehört eine EF89 rein. Das sehe ich auch als problematisch. Das Bremsgitter der EF89 wird hier noch für eine Zusatzfunktion verwendet. http://www.jogis-roehrenbude.de/B3D11A-DeLuxe.htm > LMK funktioniert prinzipiell (krach, knatter) Also doch oxidierte Kontakte, dann könnte dies auch bei UKW der Fall sein.
Thomas G. schrieb: > Ich hab ganz schwer die Umschaltmimik in Verdacht. nicht nur du :) Joachim B. schrieb: > wird bei UKW wirklich auf den Verstärkereingang geschaltet? > nicht das UKW etwa OK ist und nur der NF Weg nicht funktioniert.
Hallo, B e r n d W. schrieb: > Bei Pin 4 und 5 handelt es sich um die Heizung. Die beiden Anoden liegen > auf Pin1 und Pin6. Die Spannungen sollten ca. 170-180V betragen. Ich hätte eben deken sollen und nicht auf den schlechten Schaltplan schauen solle, Danke für die Korrektur. EF85/EF89 zum Test tauschen geht, das Bremsgitter bekommt bei UKW die Ratio-Spannung um die Begrenzerwirkung bei starken Signalen zu verbessern. Stört zum Test auf Funktion nicht wirklich, sollte letztlich aber mit dem richtigen Typ bestückt werden. Kontaktprobleme sind ohnehin ein übliches Problem, ein Durchprüfen der Kontakte in allen Tastensatzstellungen hätte ich bei solchen Fehler ohnehin als erstes gemacht... Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > Kontaktprobleme sind ohnehin ein übliches Problem, ein Durchprüfen der > Kontakte in allen Tastensatzstellungen hätte ich bei solchen Fehler > ohnehin als erstes gemacht... oder gleich zerlegen, reinigen, zusammenbauen nach Prüfung
Hallo zusammen, bin begeistert, dass ich nach so kurzer Zeit schon so viele Reaktionen bekommen habe! Die Antworten der Reihe nach: Berd W.: Stromlauf hab ich. Anodenspannungen der ECC85 hab ich im Betrieb gemessen. Der Tip mit Messen im Sockel ist aber auf jeden Fall gut, im Chassis ist ein abenteuerlicher Drahtverhau, daher sind auch individuelle C-Messungen fast unmöglich. OXI Tagdesnein: Werde mich hüten, an den Kernen zu drehen. Am Ratioelko (wenn's der ist, 5 uF + ggn. GND)hab ich noch nicht gemessen. Griddipper hab ich nicht, seit heute Nachmittag einen Generator, der TTL-mäßig bis über 100 MHz geht. Die ECC85 hat bei UKW an beiden Anoden Spannungen, die so 5 - 10 V mit den Angaben im Serviceplan übereinstimmen. Bei der EF8x hab ich mich vertippt, es ist schon eine EF89 drin. Michael U.: Mit einem 2. Radio hab ichs noch nicht probiert. Eins wo ich die ZF anzapfen könnte hab ich auf jeden Fall nicht. Anmerkung: Leider kann ich nicht kontinuierlich an dem Problem arbeiten, weil ich zeitweilig "Service" bei den Enkeln machen muss. Soll ich morgen mal den Schaltplan mitschicken? Weitere Frage: Wie kann ich Auszüge von Euren Texten mit ">" in meine Antwort einblenden? Gute Nacht an alle Heider
Heider K. schrieb: > Wie kann ich Auszüge von Euren Texten mit ">" in meine Antwort > einblenden? Markieren und dann den Link (unter dem Beitrag) „Markierten Text zitieren“.
Michael U. schrieb: > EF85/EF89 zum Test tauschen geht nicht, weil Du dann den Ratioelko kurzschliesst. Heider K. schrieb: > Bei der EF8x hab ich mich vertippt, es ist schon eine EF89 drin. Schade, wäre wohl zu einfach gewesen. Heider K. schrieb: > Anodenspannungen der ECC85 hab ich im Betrieb gemessen. Darf ich davon ausgehen, das statisch alles in Ordnung ist? Heider K. schrieb: > im Chassis ist ein > abenteuerlicher Drahtverhau Sei froh, dass Du bei dem Gerät weder Skalenseil aushängen noch Tunerkasten zerlegen musst. Messe doch mal die Spannung an dem Knoten R57 ? (kann das schlecht erkennen)=1MegII12pF über einen kurz geschnittenen 100K Widerstand. (=gebastelter Widerstandstastkopf) http://www.jogis-roehrenbude.de/Philetta/B3D11A-s.jpg Da müssen einige Volt negativ sein, wenn die Mischstufe arbeitet. LG old.
Hallo, Heider K. schrieb: > Anodenspannungen der ECC85 hab ich im Betrieb gemessen. Der Tip mit > Messen im Sockel ist aber auf jeden Fall gut, im Chassis ist ein > abenteuerlicher Drahtverhau, daher sind auch individuelle > C-Messungen fast unmöglich. Speziell Schaeibenkondensatoren im Tuner mal vorischtig an den Anschlußdrähten wackeln, abgefallene Anschlüsse, die nur noch der Lack und die Lage am Kondensator festhalten waren immer nette Fehler... > Mit einem 2. Radio hab ichs noch nicht probiert. Eins wo ich die ZF > anzapfen könnte hab ich auf jeden Fall nicht. Ja, das ist ein Problem, ein altes Kofferradio mit schönem Tunerbaustein und Bandfilter-ZF ist da durchaus hilfreich. Rechteckgenerator ist brauchbar, gibt leider viele Mehrdeutigkeiten. Durch die 10,7MHz ZF kommst Du auch mit einem 1,07MHz Rechteck gut durch, die Oberwellen reichen. Ein Stück geschirmtes Kabel, den Innenleiter 5mm mit Isolierung rausschauen lassen und dicht an den Gitteranschluß reicht meist als Einkopplung aus. Ratio-Elko würde ich vorsichtshalber tauschen, die sind meist ziemlich taub nach den Jahren. Der 5µ darf auch ein 4,7µF sein, mindestens ein 25V Typ, die Ratiospannung kann recht hoch werden. Gruß aus Berlin Michael
Es gibt ein großes Fotobuch speziell zur Philetta, ich hab mal auf den Flohmarkt der HamRadio drin geblättert. Leider finde ich es nicht auf Anhieb. Eine Tante von mir hat eine Philetta, die hab ich mal "repariert" (Es war nur ein Wackler irgendwo). Besonders elegante Hochglanzfotos von alten Radios gibts in einer italienischen Zeitschrift: http://www.antiqueradio.it/ARM/index.php Die haben auch eine Schaltplansuche: Philips - modelli trovati: 19 RB 293 Philetta B 282 A Philetta 2 Philetta Philetta 49 BD 293 U Philetta 50 BD 290 U Philetta 51 BD 200 U Philetta A BD 294 U Philetta De Luxe anscheinend soll man 3 € Eintritt zahlen, die Schaltpläne sind danach "GRATUITO A TUTTI".
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Christoph K. schrieb: > 3 € Eintritt zahlen, die Schaltpläne sind danach > "GRATUITO A TUTTI" Hä? Was ist denn mit Euch los? ??? Im 4. Beitrag von oben ist doch ein link zum Schaltbild! LG old.
Heider K. schrieb: > abenteuerlicher Drahtverhau B2D23A, Fotos, Schaltplan, Abgleichanleitung (alles etwas unleserlich): http://jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Radio-Restauration/Betz-Philetta-Restauration/Philetta-Restauration.htm
Bei solchen Geräten ist die Vorgeschichte oft hilfreich, z.B.: Hat das Gerät im Keller oder auf dem Dachboden gestanden? Stammt das Gerät vom Sperrmüll? Hat der Fehler sich angekündigt? Funktionierte es bis zum Schluss? Hat ein "Fachmann" schon mal nachgesehen? u.s.w. Von dieser Information ist abhängig, wie man weiter vorgeht. Wie schon richtig bemerkt wurde, kann das Tastenaggregat nach langer Lagerung einen Kontaktfehler aufweisen, der sich nicht mit einem "milden" Kontaktspray beseitigen lässt. UKW-Teil reparieren heisst i.d.R. "Skalenseil runter". Das macht man nur, wenn man sicher ist, der Fehler liegt im UKW-Teil. Der Hinweis "Kondensatoren im UKW-Teil defekt" ist nicht falsch, aber um das zu kontrollieren, erfordert es einigen Aufwand. UKW-Teil zerlegen kommt ganz zum Schluss, wenn alles andere ausgeschlossen wurde. Skalenseil bei einer Philetta auflegen ist mit dem richtigen Werzeug (Pinzette und Federhaken) kein Problem. Da gab es Kofferradios z.B. mit Duplexantrieb bei denen selbst Profis sich die Karten legten. Manchmal half es schon, das Gerät an die Seite zu stellen und später noch einmal das Auflegen in Angriff zu nehmen. Beim 2. Versuch funktionierte es dann oft sofort. Vielleicht noch ein Hinweis: Beim Ausbau des Chassis auf die Glasskala achten, die ist zerbrechlich. MfG
> alles etwas unleserlich Diese Schaltplan ist gut leserlich und nahezu identisch: http://www.philipsradios.nl/Schemas/B3D02A.pdf
OXI T. schrieb: > an dem Knoten B e r n d W. schrieb: > Diese Schaltplan ist gut leserlich R17 C17. LG old.
Die Schaltpläne waren auch nicht die Hauptsache, die Website ist vor allem interessant wegen der "edlen" Darstellung alter Radios: http://www.antiqueradio.it/ARM/images/stories/home/2015/ARM_Collection-2015.pdf z.B. auf Seite 45 das Kamel-Radio oder Seite 50 ein Buch über alte Geigerzähler. Alles reich bebildert, man muss kein italienisch können.
Joachim B. schrieb: > Tastensatz OK? Alle Kontakte (nicht nur UKW) überprüft? Ist die häufigste Fehlerquelle. Mal mit Kontaktspray einsprühen und mehrmals schalten.
Phil schrieb: > Mal mit Kontaktspray einsprühen und mehrmals schalten. Der wichtigste Schritt dabei fehlt natürlich. LG old.
Phil schrieb: > Mal mit Kontaktspray einsprühen Das Wundermittel ist gut für alle: Der Kontakt funzt wieder, der Besitzer freut sich, der Reparateur auch, weil das Gerät nach 1 Jahr wiederkommt. Der Spray-Verkäufer hat was verdient und sogar Vater Staat seine Abgaben. So sind alle happy und die Wirtschaft bleibt am Laufen. Was will man mehr?
>> Mal mit Kontaktspray einsprühen und mehrmals schalten. OXI T. schrieb: > Der wichtigste Schritt dabei fehlt natürlich. Kuppeln und Zwischengas geben? MfG Paul
OXI T. schrieb: > Der wichtigste Schritt dabei fehlt natürlich. klar zerlegen und gründlich Kontakte verm. Reiter putzen und polieren.
Joachim B. schrieb: > klar zerlegen und gründlich Kontakte verm. Reiter putzen und polieren. Einmal in den Geschirrspüler :-) (natürlich nicht das Gehäuse etc.) Im Ernst, das ist durchaus nicht ungewöhnlich, bei alten, ordentlch verschmutzten Schätzchen :-) Anschließend gut trocknen (Herd 60 Grad) lassen ...
Dieter F. schrieb: > Im Ernst, das ist durchaus nicht ungewöhnlich, mal echt, ich habe durch zerlegen der Schalter mit reinigen und Kontakte polieren und Zusammenbau so manche ollen Schalter, Potis restauriert. Nichts gegen Tuner- und Kontaktspray aber zerlegen und richtig putzen ist wirklich meist länger hilfreich.
Heider K. schrieb: > EABC80 getauscht. Hi, die Werte für die Kapazitäten und die Abschirmung zwischen den Systemen sind unterschiedlich je nach Hersteller und können somit eventuell Probleme mit sich bringen. Am besten verschiedene EABC80 ausprobieren. Siehe Bild: Quelle Radiomuseum.org ciao gustav
Karl B. schrieb: > Hi Hi, der Text unter dem Bild. Bis zu 2V Niederfrequenz sollen vom Ratio auf die Anode koppeln. Die Rechnung zu dem Bild möchte ich gerne mal sehen! Da wäre die Röhre ja grundsätzlich unbrauchbar. Dann würde man die Lautstärke nicht auf 0 bekommen. Es gibt EABC80 Röhren mit Isolationsfehlern, die erkennst Du so oder eben weil sie von der Heizspannung her Brumm einkoppeln. Letzteres hatte ich schon öfters. LG old.
Karl B. schrieb: > Siehe Bild: Quelle Radiomuseum.org Oh man, der Text geht noch weiter. Die 2V ist die demodulierte NF-Spannung. http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_eabc80.html Bitte setze doch demnächst direkt den Link. Ich mach mir hier völlig unnötig einen Kopf. Karl B. schrieb: > die Werte für die Kapazitäten und die Abschirmung zwischen den Systemen > sind unterschiedlich je nach Hersteller und können somit eventuell > Probleme mit sich bringen. Nein denn: [quote] das Übersprechen durch die Schaltung ist 100mal größer als das durch die Kombinationsröhre EABC80. Ein ähnliches Verhältnis ergibt sich auch beim FM-Empfang.[/quote] LG old.
Hallo, man hat eben manchmal den Eindruck, daß man erst heutzutage erkennt, warum die Geräte unserer Altvorderen ganicht gespielt haben können... Ja, Toleranzen zwischen EABC80 gibt es, ein Nachgleich von Ratiofilter und des Potis zur AM-Unterdrückung kann nötig werden, nicht weil man mit einer anderen nichts hört sondern um das mögliche Optimum der Parameter wieder zu erreichen. Ansonsten können EABC80 eben nette Fehler erzeugen, Isolaitionsfehler wurden schon erwähnt, ungleichmäßige Alterung speziell der Diodenstrecken ist auch nicht ungewöhlich. Normalerweise hatt man eine Prüfröhre, die sicher ok war oder ein zweits Gerät, wo man sie zum Test reinstecken konnte. Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > man hat eben manchmal den Eindruck, daß man erst heutzutage erkennt, > warum die Geräte unserer Altvorderen ganicht gespielt haben können... Nein, ganz altes Thema. Den Text haben die aus einer alten Funkschau abgepinnt. Ein Scan bringt ein schlechteres Ranking bei Google. Es gab damals mindestens eine Firma G.....g die gegen die EABC wetterte und der Funkschaubeitrag sollte sie halt Lügen strafen. Mussten halt noch Restbestände aus der TV-Produktion abbauen und da wurden dann EAA91 und EF80 in den Radios verbaut. Ist ja nicht schlimm aber schönreden muss man das auch nicht. LG old.
Hallo, Danke für die Infos. Die EABC80 von RWN und WF haben den Artikel wohl auch nicht gelesen. ;) Irgendwie hatte ich wohl schlechten Zugriff auf die Funkschau als ich anfing mich etwas ernsthafter damit zu beschäftigen... Gruß aus Berlin Michael
Mir sind mit den DDR EABC80 auch keine Probleme bekannt, wenn man mal von tauben Dioden wegen Altersschwäche absieht. Gruß, Holm
Michael U. schrieb: > ZF-Signal kannst Du Dir auch von einem älteren UKW-Taschenradio > "ausleihen", GND verbinden, G1 der ECH81 über wenige pF an den Kollektor > einer der ZF-Stufen des Hilfsradios. Dann sollte die Philetta den Sender > spielen. Heider K. schrieb: > Eins wo ich die ZF > anzapfen könnte hab ich auf jeden Fall nicht. Michael U. schrieb: > Ja, das ist ein Problem, ein altes Kofferradio mit schönem Tunerbaustein > und Bandfilter-ZF ist da durchaus hilfreich. Mir ist da ein Tuner mit PLL lieber, Technics STS3 weil dann die 10,7MHz wirklich genau stimmen. Man hat dann auch ein sauber begrenztes Signal und kann stufenweise auf gerningste AM am Oszilloskop abgleichen. Habe die ZF über einen Emitterfolger vom AN7001 ausgekoppelt. Schaltet automatisch zwischen AM und FM um. Bei anderen ZF-ICs geht es ähnlich, siehe Bild. Wobei ich AM bisher nur für Experimente mit C-QUAM Stereodecodern verwendet habe. Über eine dünne abgeschlossene 75 Ohm Leitung geht es auf Krokoclips, wobei in der Signalleitung noch eine Serienschaltung aus 10K 1nF liegt. Pegel etwa 100mVpp. Damit kann ich auch problemlos auf eine Anode gehen. Siehe Bilder. LG http://oldeuropesblogs.blogspot.de/
Hallo, OXI T. schrieb: > Mir ist da ein Tuner mit PLL lieber, Technics STS3 > weil dann die 10,7MHz wirklich genau stimmen. > Man hat dann auch ein sauber begrenztes Signal > und kann stufenweise auf gerningste AM am Oszilloskop > abgleichen. naja, kommt darauf an. ob man mal schnell eine TEstquelle braucht oder öfter damit experimentieren will. Die genauen 10,7MHz sind dann auch nicht so sonderlich kritisch. Eine FM-ZF auf beste AM-Unterdrückung abzugleichen sorgt spätestens bei einer Stereo-ZF für eine falsche Bandbreite. Wenn man es richtig machen will, muß man entweder die Abgleichanleitung haben oder zumindest wissen, wie die Filter gekoppelt sind. Bei überkritisch gekoppelten Filtern muß der jeweis andere Kreis bedämpft werden usw. Bei den üblichen AM/FM-Monogeräten klappt es meist, wenn man mit geringer Eingangsspannung (es darf noch keine Begrenzung in der ZF stattfinden) auf maximale Richtspannung am Ratio-Elko abgleicht. Zuletzt dann den Nulldurchgang des Ratiofilters mit passender Meßmethode. Erste Regel ist aber immer, daß man nicht an den Abgleichelementen dreht. Es gibt allerdings einige Geräte, wo die Kerne sich aus der Abgleichschraube lösen und lose in der Spule rumklappern... Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > Es gibt allerdings einige Geräte, wo die Kerne sich aus der > Abgleichschraube lösen und lose in der Spule rumklappern... Dann kann man aus der Not doch eine Tugend machen und sie als Variometer verwenden. Die Trimmkondensatoren und Drehkos werden dann durch Festkondensatoren ersetzt. :) MfG Paul
Michael U. schrieb: > Die genauen 10,7MHz sind dann auch nicht so sonderlich kritisch. Doch, ich möchte den Demodulator 0-Durchgang bei 10,7MHz haben und der soll während des Abgleichvorgangs nicht in der Frequenz davon laufen. Michael U. schrieb: > Eine FM-ZF auf beste AM-Unterdrückung abzugleichen sorgt spätestens bei > einer Stereo-ZF für eine falsche Bandbreite. Nicht wenn Du auf Maximum und beste AM-Unterdrückung abgleichst. Sind ja Koppelfilter und keine Verstimmungsfilter. Bei Verstimmungsfiltern klappt diese Methode gar nicht. Michael U. schrieb: > Wenn man es richtig machen will, muß man entweder die Abgleichanleitung > haben Mir genügt es die Schaltung zu sehen. Ich weiss dann wie ich mit meinen Messgeräten vorzugehen habe. Weil ich die Schaltungen verstehe. Die Abgleichanweisungen sind auf die, aus heutiger Sicht, mangelhafte Ausstattung der Werkstätten von damals ausgerichtet. Ist ja auch logisch, sonnst wären die Abgleichanleitungen wertlos gewesen. Michael U. schrieb: > Bei > überkritisch gekoppelten Filtern muß der jeweis andere Kreis bedämpft > werden usw. Schau Dir mal meine Injektionsleitung für die ZF an. Das passiert bei mir in einem Aufwasch. :-) Michael U. schrieb: > Bei den üblichen AM/FM-Monogeräten klappt es meist, wenn man mit > geringer Eingangsspannung (es darf noch keine Begrenzung in der ZF > stattfinden) auf maximale Richtspannung am Ratio-Elko abgleicht. > Zuletzt dann den Nulldurchgang des Ratiofilters mit passender > Meßmethode. Dann schau mal ob das Ratiovoltmeter nach links und rechts gleich weit ausschlägt. Tut es dann in der Regel nicht, beim über alles Maximumabgleich. Ich gehe schrittweise von hinten nach vorne vor. Dann passt alles. LG old.
OXI T. schrieb: > Mir genügt es die Schaltung zu sehen. Ich weiss dann wie > ich mit meinen Messgeräten vorzugehen habe. Weil ich die > Schaltungen verstehe. > Die Abgleichanweisungen sind auf die, aus heutiger Sicht, > mangelhafte Ausstattung der Werkstätten von damals ausgerichtet. Unsinn. Die Werkstätten hatten schon die Technik, welche den Geräten entsprach. Mindestens bei RFT. Für guten FM-ZF-Abgleich mußte gewobbelt werden. Vor allem bei Stereo. Die Geräte dazu waren vorhanden. Ich selbst hatte das privat ja nicht und habe die Finger davon gelassen. Bei meinem Eigenbaukofferradio habe ich die voreingestellten BF gelassen, lediglich den Ratiodetektor eingestellt. Man muß die Grenzen kennen. OXI T. schrieb: > Über eine dünne abgeschlossene 75 Ohm Leitung geht es auf > Krokoclips, wobei in der Signalleitung Eine Link-Leitung hätte es auch getan. Für die Philetta geht auch der Tuner von Pollin für 5 EUR.
michael_ schrieb: > Unsinn. Die Werkstätten hatten schon die Technik, welche den Geräten > entsprach. Als ich in den 80ger Jahren gelernt hatte, gab es noch viele Werkstätten die kein Oszilloskop hatten. Die haben so abgeglichen wie Du das oben erklärt hast, oder nach Abgleichanleitung. michael_ schrieb: > Mindestens bei RFT. Bei Grundig auch. lol michael_ schrieb: > Für die Philetta geht auch der Tuner von Pollin für 5 EUR. Unterschätze mal die Philetta nicht. Der Technics hat mich nix gekostet, ätsch. ;-) michael_ schrieb: > Für guten FM-ZF-Abgleich mußte gewobbelt werden. Theoretisch ja. Ob der Abgleich noch stimmt wenn der Wobbelmessplatz abgeklemmt ist, hängt von den HF-Kentnissen des Technikers ab. Einem Techniker der gleizeitig Funkamateur mit sehr viel Selbstbauerfahrung ist, dem traue ich das zu. LG old.
OXI T. schrieb: > michael_ schrieb: >> Für die Philetta geht auch der Tuner von Pollin für 5 EUR. > Unterschätze mal die Philetta nicht. Der Technics hat mich > nix gekostet, ätsch. ;-) Quatsch, die Philetta ist ein Monogerät. Zur Not kann man da auf max. abgleichen. OXI T. schrieb: > michael_ schrieb: >> Mindestens bei RFT. > > Bei Grundig auch. lol Bei RFT, das waren Meisterbetriebe mit guter Ausstattung. Private Murkser gab es da nicht mehr, seit 1972. OXI T. schrieb: > Als ich in den 80ger Jahren gelernt hatte, > gab es noch viele Werkstätten die kein Oszilloskop > hatten. Müsst ihr da im Westen aber rückständig gewesen sein. Oder hast du in Hinterindien gelernt?
michael_ schrieb: > Quatsch, die Philetta ist ein Monogerät. > Zur Not kann man da auf max. abgleichen. Was verstehst Du unter Not? michael_ schrieb: > Murkser gab es da nicht mehr michael_ schrieb: > Müsst ihr da im Westen aber rückständig gewesen sein. Die Geräte aus der DDR die ich bisher gesehen habe sind alle schwer verbastelt gewesen. Außerdem gibt es Schaltungsfehler die auch später niemand beseitigt hat. Das passt gar nicht zu dem was Du hier schreibst. Dass da keine Missverständnisse aufkommen, ich bin froh, dass die Geräte noch da sind und repariere sie gerne. Meisterpflicht gab es auch im Westen, Werksniederlassungen auch. LG old.
Hallo, michael_ schrieb: > OXI T. schrieb: >> michael_ schrieb: >>> Mindestens bei RFT. >> >> Bei Grundig auch. lol > > Bei RFT, das waren Meisterbetriebe mit guter Ausstattung. > Private Murkser gab es da nicht mehr, seit 1972. > > OXI T. schrieb: >> Als ich in den 80ger Jahren gelernt hatte, >> gab es noch viele Werkstätten die kein Oszilloskop >> hatten. > > Müsst ihr da im Westen aber rückständig gewesen sein. > Oder hast du in Hinterindien gelernt? laßt es nicht aus dem Ruder laufen... Ansosten hat aber michael_ recht. Oszi, Wobbler usw. waren bereits Anfang der 80er Standardausstattung. Später auch (nicht überall) Stereogenerator, Klirrfaktormeßgerät usw. usw.). Problem war eher: es gab bei Reparaturen recht selten einen Grund für einen wirklichen Neuabgleich, damit gab es wenig Erfahrung. Sowas blieb dann meist an dem Kollegen hängen, der sich eben damit auskannte... In der Lage sind aber die heutigen Hobbysammler usw. auch. Wenig Erfahrung, wenig Technik und dann eben mal ein altes Röhrenradio reparieren. Andererseit gibt es da aber auch wenig Alternativen... Zum Wobble-Abgleich: mein erster (Miß-)Erfolg war (m)ein Raduga 5BG. ZF-Kurve wie im Bilderbuch, dafür stocktaub... Einzel-Ableich mit Prüfgenerator nach Abgelichanleitung dafür voller Erfolg, wußte damals noch garnicht, wie gut ein Raduga sein konnte. Und nein, meiner ist nicht abgebrannt, die kritischen Punkte kannte ich da bereits. Gruß aus Berlin Michael
Diese kindische Pflege von Ossi-Wessi Vorurteilen wer nun das schönere Schippchen und wer den bunteren Eimer im Sandkasten hatte ödet an. Vielleicht tauscht ihr euch privat aus, wer den Längeren hat.
Michael U. schrieb: > Ansosten hat aber michael_ recht. Oszi, Wobbler usw. waren bereits > Anfang der 80er Standardausstattung. Später auch (nicht überall) > Stereogenerator, Klirrfaktormeßgerät usw. usw.). Ich habe mir nach der Meisterschule diverse Läden mit Werkstätten angesehen. Ich war da selbst überrascht. Die haben halt die Sachen eingeschickt oder Module getauscht. Viele Fehler kann man auch tatsächlich ohne Oszilloskop finden, wenn man das so gelernt hat. Dann gab es ja noch EURAS usw. Ich bin mit Oszilloskop aufgewachsen. Es war damals schwer ein Oszilloskop zu bekommen. Die Katoden der 70ger Jahre Oszilloskope waren nicht gerade langlebig und daher gab es keine guten Gebrauchtgeräte wie heute. Ich hatte viel betteln müssen bis mir mein Lehrmeister einen Hameg mit schwacher Röhre geschenkt hat, der nicht mehr werkstattauglich war. LG old.
Hallo, um wenigestens in der Nähe der Philetta zu bleiben: http://www.roehres-home.de/radio/liste.php?liste=K Sind auch meine Philettas dabei. Einen Oszi könnte ich Dir noch leihen ;) Hat ein Bekannter bei seinem Vater im Schrank gefunden. Voll funktionsfähig, gebaut ab 1959, Röhre ok, etwas Einbrand der Nullinie. Einbrenne war sowieso "üblich", Punktschärfe eher ein Fremdwort, allerdins lebten diese Röhren ziemlich ewig (B7S1 und Nachfolger). Mit Kabeln, Tastkopf 1:1, 1:10, 1000V-Tastkopf mit 100M Eingangswiderstand. Immerhin Y 4Hz-4MHz mit 10mV/1cm, X 10Hz-400kHz oder X-Verstärker 2MHz. Das Problem in Werkstätten war wohl auch, das in der Vor-TV-Zeit ein Oszi nicht benötigt wurde und damit auch nicht angeschafft. Mit der TV-Reparatur änderte sich das dann notgedrungen doch ziemlich schnell. Allerdings waren auch da viele Fehler ohne Oszi zu reparieren. Testbild gab es ja den halben Tag lang vonm TV-Sender gratis. Gruß aus Berlin Michael
Diese alten Oszilloscope haben leider oft keine DC-Kopplung und sind relativ ungenau. Das schränkt den Anwendungsbereich sehr stark ein. Michael U. schrieb: > ziemlich ewig Wurden ja auch kaum benutzt. LG old.
Michael U. schrieb: > Ansosten hat aber michael_ recht. Oszi, Wobbler usw. waren bereits > Anfang der 80er Standardausstattung. Später auch (nicht überall) > Stereogenerator, Klirrfaktormeßgerät usw. usw.). gehörte bei mir in der Lehre schon zur Standardausrüstung Anfang der '70er. Ohne Wobbler unvorstellbar irgendeine ZF abzgleichen, das war damal (TM) noch unser täglich Brot, kam mal ein Elektrikermeister zur Tür rein und wollte seine ZF abgeglichen haben, mit dem Filterbecher in der Hand, die waren damals auf Pertinax gebaut und mit 90° Winkel in einen Schlitz vom 'Mainboard' gesteckt und verlötet. Er hatte es mit der Lötlampe aber ausgelötet, alles verkockelt, da war nichts mehr mit Abgleich.
Die Philetta spielt wieder! Hallo an alle, die mir mit Ihren Kommentaren geholfen haben: Vielen Dank! Zum besseren Verständnis werde ich versuchen zusammen mit diesem Statement die relevante Hälfte des Stromlaufs mit anzuhängen. Am Wochende war ich schon ziemlich ratlos und hatte folgenden Text geschrieben: Um es vorweg zu sagen: ich bin noch nicht wesentlich weiter gekommen. Habe jetzt nochmal alle im sog. Meßblatt angegebenen Spannungen nachgemessen (in Klammern jeweils der Sollwert bei UKW): Rö1 (ECC85) pin 1: 173 V (180) Rö1 vor 33K Anodenwid. Zu pin 6: 114 V (170) Rö2 (ECH81) Gitter pin1: 85 V (84) Rö2 Anode Heptode pin6: 202 V (210) Rö2 Anode Triode nur MW Rö3 (EF89) pin7: 200 V (207) Rö3 Gitter pin8: 64 V (57) Rö4 (EABC80) pin9: 70 V (50) Am C72 (5 µF) verm. Ratioelko -0,73 V Der Wert am zweiten System der ECC85 ist natürlich, selbst bei großzügiger Auslegung der Toleranzen, viel zu niedrig. Grund für meine schlampigen früheren Messungen und meine Aussage, dass die Anodenspannungen In etwa in Ordnung sind, ist wohl die Tatsache, dass die Spannung an der Anode sehr lange braucht, bis sie stabil ist. Ich habe die Werte wohl immer zu früh abgelesen. Soweit der Text Ich habe dann noch folgende Messungen gemacht, weil mich, wie oben gesagt, die niedrige Anodenspannung an der 2. ECC85 Triode irritiert hat: Bei gezogener ECC85 war die Spannung an der Anode (pin6) hoch, über 200 V, d.h. für mich, dass die Röhre im Betrieb zu viel Strom zog. Ohmmäßig war der Weg von +Osz. Zur Anode 15 K, Spule, 33 Ω in Ordnung. Das Gitter (pin 7) hatte keinen Schluss gegen Masse, ich konnte die erwarteten >= 1 M messen . Der Lack am C19 (12 pF) sah kaputt aus, C12 ausgebaut und gemessen, ca. 12pF! C16 (220 pF) zwischen den beiden Spulen S16 und S17 ebenfalls i.O.! Habe mich dann nochmal schlau gemacht, „wie funktioniert eine Röhre“? Am Gitter (pin7) der „verdächtigen“ 2. Triode habe ich mit dem Oszi nur so etwa -0,2 V messen können. Daraufhin habe ich die Gitterzuleitung (pin7) abgelötet und dort mit einer fein regulierbaren Spannung 0 …. -2V eingespeist, damit konnte ich die Röhre quasi „ansteuern“, d.h. die Anodenspannung verändern, Funktion war also prinzipiell gegeben. Zwischendurch hat ein Kurzschluss der Hochspannung meine Tests gestört, die Fehlersuche hat mich mehrere Stunden gekostet. Schlussendlich war ein Isolierschlauch durchgescheuert, was vermutlich mein Verschulden war. (Häufiges Hin- und Her -drehen des Chassis). Als ich nicht mehr weiter wusste, hab ich das Chassis einfach nochmal ohne alle Messstrippen grade hingestellt, nochmal UKW eingeschaltet und – siehe da – ein ganz leises Rauschen! Mit mir als verlängerte Antenne konnte ich dann Sender empfangen! Ab wann der UKW Bereich wieder funktioniert hat, kann ich im Nachhinein nicht mehr sagen. Af jeden Fall war die ECC85 unbrauchbar. Alle Arbeiten habe ich Hobbykeller gemacht, dort ist der UKW Empfang auf jeden Fall schlecht. Hauptproblem scheint aber das von mir verwendete DVM FLUKE 75 zu sein. Lt. Manual hat der Eingang > 10 M und < 50 pF. Ich habe immer mit zwei ca. 50 cm langen Strippen gemessen. Der TEKTRONIX Oszi hat 1 M und 47 pF, von dem 10:1 Tastkopf habe ich keine Daten. Die im Schaltplan angegebenen Spannungswerte sind, wie in einer Antwort schon erwähnt, mit einem Röhrenvoltmeter gemessen worden. Ich werde jetzt am Radio noch versuchen, durch Röhrentausch den Klang und die Lautstärke zu verbessern. Ein Magisches Auge EM80 habe ich bestellt und die Skalenlämpchen erneuert. Nochmals vielen Dank für die Unterstützung! Heider Kühne
Hallo, erstmal Glückwunsch zur speilenden Philetta. Ursache... Ich vermute eine Folge von tauber ECC85, Kontaktproblemem an Röhrenfassung und Tastensatz und ungünstige Meßmethode. 10MOhm passt schon zu Röhrenvoltmeter, allerdings sorgt z.B. eine Prüfschur direkt an der Anode der ECC85 meist dafür, daß der Oszillator aussetzt. Einen 100k Widerstand mit einem Ende an die Prüfschnur, möglichst isolieren. Das andere Ende des 100k kürzen und als Tastspitze nutzen um z.B. Anoden/Gitterspannung zu messen. Der 100k sorgt dafür, daß auch die kapazitive Last klein genug bleibt und verfälscht bei 10MOhm Innenwiderstand das Meßergebnis nicht wirklich. Röhre tauschen kannst Du gern machen, EL95 sind noch halbwegs beschaffbar. EABC80 hast Du schon zur Hand wenn ich richtig gelesen habe. Bei der ECH81 wird gern das C-System taub wenn fast ausschließlich UKW gehört wird. Ohne Andenspannung wird eine Röhre durch Zwischenschichtbildung taub. Auf Kurzwelle setzt sie dann meist zuerst aus. Bei FM spielt sie immernoch artig. Erwarte nicht, daß Wunder passieren, die Philettas sind gut, aber nicht gerade zur Saalbeschallung gebaut. Auch die FM-Empfindlichkeit ist gut, man sollte aber nicht vergessen, daß irgendeine UKW-Antenne damals "Pflicht" war und irgendwelche Wurfantenne wirklich nur zum Empfang leistungsstarker Ortsender brauchbar waren. Gruß aus Berlin Michael
Gitter- oder Anodenspannung würde ich nur in Ausnahmefällen direkt messen. Gerade bei HF kann man sie doch bequem ohne Verfälschung am kalten Ende der Spule messen. Und den Strom aus der Spannungsdifferenz des Vorwiderstandes berechnen. Aber Glückwunsch! Eine Klangverbesserung wird durch Röhrentausch nicht möglich sein.
Heider K. schrieb: > Die Philetta spielt wieder! Danke für die Rückmeldung, kommt leider nicht so oft vor. LG old.
Dann kann ja auch die Überschrift geändert werden. MfG Paul
OXI T. schrieb: [..] > Die Geräte aus der DDR die ich bisher gesehen habe sind > alle schwer verbastelt gewesen. Außerdem gibt es > Schaltungsfehler die auch später niemand beseitigt > hat. [..] > LG > old. Du meinst die Geräte wurden schon mit Schaltungsfehlern ausgeliefert die niemals Jemand behoben hat, also weder die Konstrukteure noch irgendwelche Reparateure hatten Ahnung? Schwehr verbastelt ..bedeutet genau was? Koppeltrioden drin? Logisch, kommt ja von einem Fachmann wie Dir, Du bist wirklih der Einzige der sich mit Elektronik voll auskennt. Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Du meinst die Geräte wurden schon mit Schaltungsfehlern ausgeliefert die > niemals Jemand behoben hat, also weder die Konstrukteure noch > irgendwelche Reparateure hatten Ahnung? Leider ja. Beispiel: Beitrag "Röhrenradio Stassfurt 10E152" Fragen dazu bitte im 10E152 Thread. Hatte ja gehofft, dass da mal eine Diskussion dazu aufkommt. Holm T. schrieb: > Logisch, kommt ja von einem Fachmann wie Dir, Du bist wirklih der > Einzige der sich mit Elektronik voll auskennt. Nein, die Leute die sich auskennen kommen bei Euch nicht zum Zug. Oder sie schwimmen mit dem Strom und halten den Mund. Damals wie heute. Hat nichts mit Ost-West zu tun. Holm T. schrieb: > Koppeltrioden http://radio-darius.blogspot.de/ LG old.
An der Kathode der EL95 ist ein Widerstand und ein Elko parallel nach GND. Wenn der Elko noch nie getauscht wurde, dann ist der sicher schlecht. Er hat großen Einfluss auf die Tonqualität.