Forum: Platinen KiCAD ist im Kommen


von Sheeva P. (sheevaplug)


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Possetitjel schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
> Es ging ja nur darum, dass ich gar nicht von irgendwelchen
> Super-Automatiken rede, sondern dass in den Programmen ganz
> elementare Dinge fehlen.

Von welcher Suite reden wir den jetzt, von gEDA oder Kicad?

> Man geht ja ein Problem häufig erst dann an, wenn man
> schon irgend eine Lösungsidee hat. Solange die fehlt,
> muss man sich halt weiterärgern.

Flashce Reihenfolge: erst der Ärger führt dazu, daß sich jemand Gedanken 
über mögliche oder bessere Lösungen macht.

> Mir ist das erst so deutlich klargeworden, als ich die
> andere Antwort auf Deinen älteren Beitrag verfasst habe:
> Ich experimentiere ja im Moment auch gerade mit einer
> Suchfunktion ( -- allerdings für Datenblätter, nicht für
> Schaltplansymbole. Ich denke aber, das ist hinreichend
> ähnlich.)

Für mich liegt die Sache auf der Hand: Datenblätter sind Textdokumente 
und gehören daher natürlich in eine Volltext-Suchmaschine wie 
Elasticsearch, Solr, Splunk oder ähnliche.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Volker Radon schrieb im Beitrag #5213897:
> Sheeva P. schrieb:
>> Das Problem ist
>
> ... daß waschechte Technokraten wie Du grundsätzlich erwarten, daß sich
> der Anwender gefälligst nach der ihm vorgesetzten Software zu richten
> habe und nicht umgekehrt Software nach Bedürfnissen der Anwender
> auszurichten sei.

Nö. Ich erwarte, daß Anwender sich eine Software heraussuchen, die zu 
ihren Bedürfnissen und Wünschen paßt, oder ihre Verbesserungsvorschläge 
wenistens halbwegs vernünfig vortragen. Mehr erwarte ich gar nicht, und 
das kann doch wohl nicht zu viel verlangt sein.

Beitrag #5213911 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lukas K. (carrotindustries)


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Possetitjel schrieb:
> Es müsste umgekehrt funktionieren -- die Netzliste müsste die
> primäre Autorität sein, und der Rest vom Schaltplan enthält
> "nur" Hinweise, wie die Netzliste hübsch gezeichnet werden
> soll.

Genau so funktioniert's bei horizon...

von X4U (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Kicad war schon vorher bekannt und wäre nicht das Werkzeug der Wahl beim
> CERN geworden, wenn nicht die nötigen professionellen Eigenschaften für
> den Einsatz dort gehabt hätte. Henne, Ei...

Darf ich kurz einwenden das hier kaum jemand die Bedürfnisse eines nicht 
kommerziellen Großforschungsinstitutes mit Projektlaufzeiten im 
Jahrzehntebereich hat oder ist das blasphemisch?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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X4U schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Kicad war schon vorher bekannt und wäre nicht das Werkzeug der Wahl beim
>> CERN geworden, wenn nicht die nötigen professionellen Eigenschaften für
>> den Einsatz dort gehabt hätte. Henne, Ei...
>
> Darf ich kurz einwenden das hier kaum jemand die Bedürfnisse eines nicht
> kommerziellen Großforschungsinstitutes mit Projektlaufzeiten im
> Jahrzehntebereich hat oder ist das blasphemisch?

Darfst Du :-)

Sheeva wollte vermutlich nur darauf hinweisen, dass man unter KiCad 
durchaus auch komplexere Mehrlagen-Designs erstellen kann.

Aber davon ab erfüllt es bspw. auch bei uns schon seit 2006 die 
professionellen Bedürfnisse zufriedenstellend. Wir verdienen unter 
anderem mit KiCad unsere Brötchen. Und unsere Projekte liegen nicht im 
Jahrzehntebereich ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von X4U (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Es müsste umgekehrt funktionieren -- die ...

Diese Ansätze sind für mich zu sehr auf die Technik focussiert, ein EDA 
Programm (oder eine Toolchain wie KiCad) ist aber im Grunde eine 
Mensch-Maschinen Schnittstelle.

Das wesentliche an einem PCB Layout sind nicht Netzlisten oder Bauteile 
sondern schiere endlose Einzelheiten.

"Meine" Software würde auf ein Versionkontrollsystem (VCS) aufsetzen. 
Grundbausteine sind templates, so wie es in libs schon heute realisiert 
ist. Editoren (für SCH/Board/und LIB) würden nur Änderungen bearbeiten. 
So wie bei Diff in Git und mercurial.

Dann kann mit einer beliebigen Anzahl an Benutzern am Design gearbeitet 
werden und jede noch so kleine Änderung kann separat eingepflegt werden, 
ist rückverfolgbar und jederzeit zu ändern. VCS Systeme sind seit 
Jahrzehnten etabliert und in der Softwareentwicklung standard. Sie sind 
zudem ausgereift, stabil und open source.

Setzt aber ein lesbares Protokoll voraus wie z.B. xml ;-).

von Sheeva P. (sheevaplug)


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X4U schrieb:
> "Meine" Software würde auf ein Versionkontrollsystem (VCS) aufsetzen.
> Grundbausteine sind templates, so wie es in libs schon heute realisiert
> ist. Editoren (für SCH/Board/und LIB) würden nur Änderungen bearbeiten.
> So wie bei Diff in Git und mercurial.

Dann geht dasselbe Gemoser doch schon wieder los: die einen mögen lieber 
den zentralisierten Ansatz von SVN, andere bevorzugen den dezentralen 
Ansatz von Git, wieder andere hätten lieber gerne Hg statt Git und die 
Traditionalisten trauern ihrem CVS hinterher. Das ist einer der 
Hauptpunkte, über die ich die ganze Zeit rede: als Entwickler mußt Du 
Designentscheidungen treffen und sie durchhalten, denn irgendjemand 
meckert ohnehin immer. Das Einzige, was unser Entwickler tun kann, ist 
die Entscheidung so zu treffen, daß möglichst viele der vorhandenen 
Benutzer damit leben können.

von W.S. (Gast)


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wegen "Horizon":

Abdul K. schrieb:
> Ich denke er hat bei Horizon sich ne elegante Struktur ausgedacht.

Nun, ich hoffe dies.

Bin mir aber nicht sicher.

Nach seinen Worten hat er sich gar kein fertiges Konzept ausgearbeitet, 
weil ihm dies zu 'statisch' ist, d.h. es veraltet ihm zu schnell und ihm 
fallen allzeit neue Dinge ein, die er dann programmiert.

OK, vielleicht ist er ein bislang unerkanntes Genie und so ganz in 
seinem Inneren wächst das Konzept auf die richtige Weise. Wer weiß? Wir 
werden ja sehen, wie es sich denn so entwickelt.

W.S.

von il Conte (Gast)


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W.S. schrieb:
> OK, vielleicht ist er ein bislang unerkanntes Genie

Du bist ja auch so ein Genie ;-)
Bring dich bei ihm ein - zum wohle aller 'CAD FUNDIS' ;-)

von W.S. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Ich sehe keinen fundamentalen Unterschied zwischen Schaltplan und
> Layout. Für beides könnte man Automatismen der gehobenen Art
> realisieren.

Und wozu?
Überlappungen sind im Schaltplan was Übliches, Abstandsregeln braucht es 
auch nicht, das Einzige, was zählt, ist die Lesbarkeit. Und die gehorcht 
nicht technischen Regeln (DRC), sondern dem optischen Empfinden des 
Betrachters.

Aber die grundsätzliche Sache mit der Netzliste ist schon in Ordnung. 
Netze sollen sich zwischen den Anschlüssen von Bauteilen erstrecken und 
es darf für das Produkt (LP) keinen Einfluß haben, ob sie sich auf dem 
Schaltplan berühren, kreuzen, treffen oder so.

Viele Schaltplan-Editoren verletzen dieses Prinzip gröblichst. Man denke 
an die "Editoren" von diversen Spice-Versionen oder den 
Schematics-Editor von Xilinx's ISE. Die arbeiten schlichtweg 
koordinatenorientiert und das ist für den Benutzer eine Zumutung, denn 
man handelt sich unversehens Kurzschlüsse aller Art damit ein, die 
obendrein auch noch eklig zu beseitigen sind.

Also, anstelle irgendwelcher Schaltplan-Autorouter bevorzuge ich ganz 
deutlich eine elegante und leistungsfähige manuelle Editierbarkeit im 
Schematics. Als Negativbeispiel fällt mir da Diptrace ein, wo man z.B. 
an ein GND-Symbol partout NICHT seitwärts herangehen kann. Wenn man das 
tut, macht das Programm daraus einen Mäander, versperrt damit den 
nächsten Raster und es sieht beschissen aus. Was die Autoren sich dabei 
gedacht haben, ist mir schleierhaft...

    __
   |  |
---   |
     ===

So etwa.

W.S.

von W.S. (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Einzelne Durchkontaktierungen - Stichwort: Via-Stitching.

Ach.. das kann das Kicad also auch nicht?

W.S.

von Brille (Gast)


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W.S. schrieb:
> Also, anstelle irgendwelcher Schaltplan-Autorouter bevorzuge ich ganz
> deutlich eine elegante und leistungsfähige manuelle Editierbarkeit im
> Schematics. Als Negativbeispiel fällt mir da Diptrace ein, wo man z.B.
> an ein GND-Symbol partout NICHT seitwärts herangehen kann. Wenn man das
> tut, macht das Programm daraus einen Mäander, versperrt damit den
> nächsten Raster und es sieht beschissen aus. Was die Autoren sich dabei
> gedacht haben, ist mir schleierhaft...

Ach was. Der automatische Route Mode in Schematic lässt sich durch Druck 
auf 'M' (= manuell) jederzeit abschalten (oder halt übers Kontextmenü). 
Aber selbst das brauchst du nicht zwangsläufig. Schiebst halt nach dem 
Anschluss einfach nochmal kurz den Wire so hin, wie du ihn haben willst. 
Das ist in unter einer Sekunde getan.

Der automatische Route Mode ist in den meisten Fällen eine sehr 
angenehme Hilfe. Aber niemand wird bei DT gezwungen ihn auch zu 
benutzen.

von Brille (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
>> Nämlich spätestens dann, wenn der oder die Entwickler ihre Phase der
>> Euphorie (SW ist zu ca. 80 Prozent fertig) hinter sich haben und die
>> Lust noch weitere Zeit darin zu investieren sich langsam dem Ende neigt.
>
> Genau, und deswegen ist alle OSS-Software nur zu 80% fertig -- ist aber
> mit Ausnahme des Desktop-Marktes trotzdem nahezu überall Marktführer.
> ;-)

Der war gut. Den merke ich mir. "Mit Ausnahme des Desktop-Marktes 
überall Marktführer". :)))

Klingt so wie E-Autos sind überall Marktführer (in den 
Entwicklungslabors von Hightech-Firmen, bei Finanzinvestoren, bei 
Google, Facebook uns Konsorten, natürlich bei den Grünen - mit Ausnahme 
des Straßenverkehrs.

Über was Diskutieren wir hier nochmal gerade? EDA-Software oder? Worauf 
läuft EDA Zeugs nochmals gerade? Auf dem Desktop.

Aber Danke für dein Statement. So schätze ich dich auch ein.
Deine restlichen Antworten sprechen auch für sich. Danke fürs (sinnlose) 
Gespräch.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm, also auf dem Laptop sollt es auch gehen.

von Brille (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Hm, also auf dem Laptop sollt es auch gehen.

Klar, Laptop ist der portable Desktop. ;) Nur Abdul, ich weiß nicht wie 
groß dein Läppi ist? Mein NB hat einen Screen von rund 15 Zoll. Das ist 
für Schaltplan und Platinenlayout nicht so wirklich komfortabel. Beim 
Desktop habe ich (mittlerweile) auf 27 Zoll aufgerüstet und die CPU 
rennt dort auch schneller. Das macht es um einiges angenehmer.

Gruß

von il Conte (Gast)


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Brille schrieb:
> Beim
> Desktop habe ich (mittlerweile) auf 27 Zoll aufgerüstet und die CPU
> rennt dort auch schneller. Das macht es um einiges angenehmer.

Ellapetsch ich  hab den 'Grösseren' :-) - 35" ;-)

Ich meine natürliche 35" Monitor curved.

Ihr mit euren Spielzeug PCs :-)
bei diesem Monitor gehts Schaltplanzeichnen ganz von selber ;-)


NB: Damits auch jeder versteht: Das ganze ist nicht
so ernst gemeint bis auf die 35"

von Brille (Gast)


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il Conte schrieb:
> Ellapetsch ich  hab den 'Grösseren' :-) - 35" ;-)
>
> Ich meine natürliche 35" Monitor curved.

Curved hatte ich mir auch überlegt, aber Office Dokumente auf Curved war 
dann doch nicht so mein Fall und alles was größer als 27" ist war mir 
bei FHD nicht mehr geheuer und QHD war mir zu teuer (hihi, reimt sich).

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Brille schrieb:
> Den merke ich mir.

Gute Idee.

von X4U (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Aber davon ab erfüllt es bspw. auch bei uns schon seit 2006 die
> professionellen Bedürfnisse zufriedenstellend. Wir verdienen unter
> anderem mit KiCad unsere Brötchen. Und unsere Projekte liegen nicht im
> Jahrzehntebereich ;-)

und deine Beiträge sind für mich auch bisher eine der wenigen mit denen 
ich was anfangen kann. Schlicht aus der Praxis, wir arbeiten damit und 
es funktioniert.

> Sheeva wollte vermutlich nur darauf hinweisen, dass man unter KiCad
> durchaus auch komplexere Mehrlagen-Designs erstellen kann.

Sollte da ähnlich gearbeitet wird wie bei der Großforschungsanlage mit 4 
Buchstaben bei mir um die Ecke wäre das nicht gerade ein Pluspunkt ;-).

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