Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kopfhörerverstärker OPA2134 bauen


von Lars H. (kilma32)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

ich möchte mir als erstes Projekt einen Kopfhörerverstärker nach der 
Schaltung im Anhang bauen. Ich bin ein wenig in der Theorie drin aber 
habe absolut keine Praktische Erfahrung und würde mich freuen wenn ihr 
mir bei ein paar Fragen helfen könntet. Ich möchte diesen Verstärker 
zwischen mein Handy und meine 56 Ohm Kopfhörer schalten und den OP auf 
eine Verstärkung von 2 einstellen. Mein Plan ist die OPs mit 2 9V zu 
versorgen.
LINK:
http://www.loetstelle.net/projekte/opa2134dil/opa2134dil.php


1. Warum hat diese Schaltung keine Kopplungskondensatoren am Ausgang? 
Und warum sollte man überhaupt welche brauchen? Ich Filter mein Signal 
ja schon am Eingang (ich sehe in anderen Schaltungen immer auch 
Ausgangskoppelkondensatoren).

2. Nehme ich an mein Handy liefert 800mV ich habe eine Verstärkung um 
den Faktor 2 (Ausgangsspannung 1.6 V) und eine 56 Ohm Impedanz der 
Kopfhörer das heißt ein Strom von 28.6 mA müsste durch die Kopfhörer 
fließen (Der OPA2134 den ich benutzen wollte hat 35 mA max 
Ausgangsstrom) passt das von der Berechnung, oder ist das zu einfach 
gedacht?

3. Ein Hochpass (RC) hat eine Komplexe Impedanz die für eine 
Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung sorgt nehme ich an ich 
schalte am Ausgang dieses Kopfhörerverstärkers ein RC Glied dann wären 
die Spannung und der Strom doch Frequenzabhängig Phasenverschoben? Dann 
ist das Signal doch komplett verfälscht was am Kopfhörer ankommt? (Hoffe 
die Frage ergibt Sinn :D Kann mir das im Moment aber irgendwie nicht 
vorstellen)

4. Was bringt der 100nF Kondensator an der Spannungsversorgung? reichen 
die 2 1000 u nicht aus?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

zu1:

Der Kopfhörer ist an der virtuellen Masse angeschlossen, die auch für 
den OPV der Bezug ist. Somit ist am Ausgang keine Gleichspannung zu 
erwarten, die nicht vernachlässigbar gering ist.

Zu2: habe nicht ins Datenblatt geschaut, bei welchen Randbedingungen die 
35mA gelten. Das könnte schon ordentliche Verzerrungen mitbringen. 
NE5532 war immer schon für 600 Ohm ausgelegt. Es sollen ja 
0,0000000000008% werden.

Zu3: Die Phasenverschiebung bekommst Du natürlich. Aber um sie zu 
bemerken, müßtest Du Signale im Bereich der Grenzfrequenz drauf geben. 
Tau =470nF mal 220kOhm gibt? Hören das Elefanten oder Waale noch? Passt 
der Human-Kopfhörer auch dem Waal oder wenigstens dem Elefanten? Du 
braucht nur unterhalb 20 Hz messen mit absteigender Frequenz. Bitte ein 
DSO anwenden, kein Analogoszi.

Zu4: Die 100 nF sind ganz nahe am OPV anzubringen und sorgen für 
Entkopplung bei höhen Frequenzen, was die Elkos nicht können. 
Keramischer Kondensator.

Und bitte aufpassen, ob die Eingänge empfindlich sind gegenüber großen 
Eingangsspannungs-Differenzen , die beim Experimentieren mal auftreten 
können.

: Bearbeitet durch User
von bücken (Gast)


Lesenswert?

Wird eine weitere Krücke zum leise hören. Mit 60 Ohm Last wird das nix 
... gibt so viel besseres als Treiber.

von Lars H. (kilma32)


Lesenswert?

Danke schon mal für die Antworten.
Ich hätte noch 3 kleine Rückfragen :)
zu 1:

Ich möchte das Ding jetzt ohne virtuelle Masse mit 2 9V Blöcken 
betreiben(Einen positiv an Vcc einen negativ an Vcc-). Folgt dann 
daraus, dass ich am Ausgang wieder ein RC Glied hin packen muss?  Ich 
frage mich woher eine Gleichspannung am Ausgang kommen soll

zu 3:Betrachte ich für 470 nF und 220kOhm und eine Frequenz von 20 Hz 
das Beispiel komme ich doch durch arctan(im(z)/re(z))mit 
Z=R+1/(j*2*pi*f*C) auf 4 Grad Phasenverschiebung zwischen Spannung und 
Strom ist das nicht recht viel ?

zu 4: Wann habe ich denn Hochfrequente Signale an meiner 
Spannungsversorgung ? Die 100 nF könnte ich auch weglassen in meinem 
Fall oder?


Was bräuchte ich denn für einen minimalen Ausgangsstrom um das Ding ohne 
Verzerrungen betreiben zu können?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Lars H. schrieb:
> Ich möchte das Ding jetzt ohne virtuelle Masse mit 2 9V Blöcken
> betreiben(Einen positiv an Vcc einen negativ an Vcc-).

Dann hast du ja in der Mitte der beiden 9V Blöcke eine echte Masse, die 
du auch anschliessen kannst. Nimm dazu das Schaltbild links, entferne R1 
und R2 und setze statt der beiden Elkos C1 und C2 die Batterien ein.

> auf 4 Grad Phasenverschiebung zwischen Spannung und
> Strom ist das nicht recht viel ?

Nö. Das ist absolut unhörbar, zumal 20Hz als Ton nur bei wirklich hoher 
Amplitude erkennbar ist. Das schafft die kleine Kiste nicht, das ist 
eben kein Treiber für 32 Ohm Kopfhörer.

> Die 100 nF könnte ich auch weglassen in meinem
> Fall oder?

Lässt du einfach drin. Schadet nichts und kann nur filtern.

> Was bräuchte ich denn für einen minimalen Ausgangsstrom um das Ding ohne
> Verzerrungen betreiben zu können?
Einen minimalen brauchst du nicht, du darfst die +/- 35mA aus dem 
Datenblatt nicht überschreiten. Wenn du das trotzdem tust, wird er 
verzerren. Ebenso wird er verzerren, wenn der Ausgang nahe an die 
Betriebsspannungen geht.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Lars H. schrieb:
> 1. Warum hat diese Schaltung keine Kopplungskondensatoren am Ausgang?

Weil sie eine bipolare Stromversorgung hat.

> ich sehe in anderen Schaltungen immer auch Ausgangskoppelkondensatoren).

Nicht immer.

> 2. Nehme ich an mein Handy liefert 800mV ich habe eine Verstärkung um
> den Faktor 2 (Ausgangsspannung 1.6 V) und eine 56 Ohm Impedanz der
> Kopfhörer das heißt ein Strom von 28.6 mA müsste durch die Kopfhörer
> fließen (Der OPA2134 den ich benutzen wollte hat 35 mA max
> Ausgangsstrom) passt das von der Berechnung, oder ist das zu einfach
> gedacht?

Ja, weil 800mV wohl rms sind, also Spitze 1.128V, also 2.256V, also 
40mA, die bringt der OPA2134 nicht mehr garantiert, also begrenzt er, 
also verzerrt es.

Der OPA2134 ist halt ein Line Treiber, kein Kopfhörerverstärker, und 
leicht überlastet, und dann sind alle guten technischen Daten zu 100% 
ruiniert.

> 3. Ein Hochpass (RC) hat eine Komplexe Impedanz die für eine
> Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung sorgt nehme ich an ich
> schalte am Ausgang dieses Kopfhörerverstärkers ein RC Glied dann wären
> die Spannung und der Strom doch Frequenzabhängig Phasenverschoben? Dann
> ist das Signal doch komplett verfälscht was am Kopfhörer ankommt? (Hoffe
> die Frage ergibt Sinn :D Kann mir das im Moment aber irgendwie nicht
> vorstellen)

Jein, der Hochpass verschiebt zwar das Signal ein winziges kleines 
bischen, aber auf beiden Kanälen gleich und so wenig, daß dir der Delay 
nicht auffällt. Er entfernt jedoch Gleichspannung damit auch am Ausgang 
keine Gleichspannung kommt, also wenigstens kein Ausgangskoppelelko 
nötig ist.

>
> 4. Was bringt der 100nF Kondensator an der Spannungsversorgung? reichen
> die 2 1000 u nicht aus?

100nF sind shcneller als 1000uF und (hoffentlich) näher am Chip. 
verhindern im wesentlichen das Schwingen.

Die Versorgungsschlatung ist Murks, wenn man schon 2 Batterien hat, 
sollte man nicht mitr 1k eine virtuelle Masse einführen, sondern einfach
1
      /
2
  +--o o--+------------+
3
+ |       |            |
4
 9V     100nF         | \
5
- |       |    Eingang|  \
6
  +-------+---+--o o--|Amp>---+
7
+ |       |   |       |  /    |
8
 9V     100nF |       | /     |
9
- |   /   |   |        |  Kopfhörer
10
  +--o o--+---(--------+      |
11
           |               |
12
           +---------------+
Man braucht halt einen Einschalter mit 2 Polen. Dafür halten die 
Batterien länger als wenn sie mit 1k entladen werden.

von Björn R. (sushi)


Lesenswert?

bücken schrieb:
> Wird eine weitere Krücke zum leise hören. Mit 60 Ohm Last wird das nix
> ... gibt so viel besseres als Treiber.

Beispiel? Man könnte ja auch hilfreichen Inhalt zum besten geben, statt 
nur und ausschließlich zu pöbeln...

1. Frage: Du kannst das Ding sehr gut an 2 9V-Blocks betreiben, ein 
RC-Glied brauchst du trotzdem nicht am Ausgang.

zu 3. Hier bin ich kein Experte, also lieber nochmal bestätigen lassen. 
Meine Überlegung ist aber die Folgende: Die Lautsprecher im KOpfhörer 
werden ja angetrieben durch das Magnetfeld der Schwingspule. Das 
Magnetfeld ist aber proportional zum Strom. Ob jetzt die den Strom 
verursachende Spannung 4° früher da war, hörst du also nicht...
Außerdem glaube ich, dass nicht 20Hz, sondern 20kHz gemeint waren. Da 
hört nämlich bei jüngeren Menschen das hörbare Spektrum auf. Bei 20Hz 
fängt es gerade erst an.

zu 4: Die Schwankungen in deiner Spannungsversorgung werden durch die 
Last verursacht. Deine Batterie entspricht einer idealen Spannungsquelle 
mit Innenwiderstand(der ist bei 9V-Blocks gar nicht mal klein, siehe 
z.B. 
http://www.hobby-bastelecke.de/grundlagen/spannungsquellen_innenwiderstand.htm). 
Das heisst, wenn Strom fließt, bricht die Spannung ein. Dagegen hast du 
die beiden dicken Elkos, aber die sind nicht für alle Frequenzen schnell 
genug, außerdem werden sie bauartbedingt weiter weg vom OP Platz nehmen 
müssen. Für die ganz kurzen, schnellen Lastspitzen ist der 
100nF-Keramikkondensator gedacht. In deiner Konfiguration könntest du 
sogar 2 Stück spendieren, einen von jedem Versorgungspin des OPs nach 
Masse.

LG, Björn

von Björn R. (sushi)


Lesenswert?

Matthias und Michael haben recht, bei Batteriebetrieb kannst du die 
1000µF-Kondensatoren weglassen. Die 100nF-Kerkos jedoch nicht.

von Audiomann (Gast)


Lesenswert?

Björn, auch bei Batterien kann es sinnvoll sein, einen Elko 
beizuschalten, wenn die Belastung sehr impulsartig ist.

von Lars H. (kilma32)


Lesenswert?

Super Vielen Dank an alle!
Ich setze mich mal dran und schaue nach einem neuen OPV der auch an 
Rl=56 Ohm betrieben werden kann.

Was passiert in der Spannungsversorgungsschaltung des ursprünglichen 
Schaltplans eigentlich? Das habe ich noch nicht wirklich nachvollziehen 
können. Den Begriff virtuelle Masse habe ich bisher auch nur in dem 
Zusammenhang gehört, dass bei Gegenkopplung eines OPV´s beim + und - 
Anschluss das Selbe Potenzial anliegt. Das ist hier auch der Fall aber 
was hat das mit der Spannungsversorgung zu tun?

von Toni E. (johny123)


Lesenswert?

Du könntest einen Treiber wie LT1010 hinzuschalten (in die 
Gegenkopplung) oder BUF634 oder diskret, zwei low-noise transistoren, 
dann klappt das auch mit den 32 Ohm hörern.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Hallo,

wirst Du es schaffen, die beiden 9V-Batterien immer exakt gleichzeitig 
ein und aus zu schalten? Was ist, wenn sie nicht exakt beide die gleiche 
Entladekurve ausbilden möchten, ohne Dich vorher um Genehmigung zu 
fragen? Kommt dann DC hinten raus?

Mit zwei getrennten Spannungsquellen hast Du einen echten GND, der auch 
durch die Elkos gestützt wird. Mit nur einer Spannungsquelle, kann man 
z.B. über Spannungsteiler/Widerstände nur eine virtuelle Masse 
ausbilden, die nicht geregelt ist und ebenfalls über Elkos gestützt 
wird.

Wo kommt die HF her, die der 100nF verarbeiten soll? Das kann Dir nur 
der OPV aufgrund seines inneren Aufbaus verraten. Eine Betriebsspannung 
ist nur dann "ideal", wenn sie für alle Frequenzen unendlich niederohmig 
ist.
Du kannst es ja mal ohne aufbauen, vielleicht macht das nichts. Aber 
gute Praxis ist das nicht. Man muß nicht beim ersten Projekt schon alles 
direkt richtig machen.

Mach doch zwei Transistoren in Class AB dahinter und es paßt für alle 
dynamischen Kopfhörer.

20 Hz sind gemeint, weil der Hochpass da irgendwo wohl seine 
Grenzfrequenz haben wird.

mit freundlichem Gruß

: Bearbeitet durch User
von Lars H. (kilma32)


Lesenswert?

Danke dafür!

Ich werde dann 2 Transistoren in A/B dahinter schalten. Diese dienen 
dann einfach zur Stromverstärkung bei gleichbleibender Spannung wenn ich 
das richtig verstanden habe oder ?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Ja, genau, sie haben Spannungsverstärkung kleinergleich 1.
Der Ruhestrom läßt sich z.B. mit zwei Dioden einstellen.

Siehe hier:
Beitrag "Schaltungsfrage Kopfhörer Verstärker"

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Christian S. schrieb:
> wirst Du es schaffen, die beiden 9V-Batterien immer exakt gleichzeitig
> ein und aus zu schalten? Was ist, wenn sie nicht exakt beide die gleiche
> Entladekurve ausbilden möchten, ohne Dich vorher um Genehmigung zu
> fragen? Kommt dann DC hinten raus?

Es passiert genau dasselbe, wie bei jeder bipolaren Versorgung, ob ein 
Netztrafo aus dessen positiver und negativer Halbwelle die Spannungen 
gebildet werden, oder wenn aus der positiven die negative durch einen 
DC/DC-Wandler erst erzeugt werden muss.

Ja, es ploppt. Daher haben bessere Verstärker einen Mute zu Beginn.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Wie könnte man so ein Mute denn hinzu fügen?

MfG

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Christian S. schrieb:
> Wie könnte man so ein Mute denn hinzu fügen?

Entweder schaltest du beide Batterien gleichzeitig ein, was nicht so 
schwierig ist, wenn man einen 2 pol. Schalter benutzt, oder du baust ein 
Ausgangsrelais mit Verzögerungsschaltung ein. Das ales ist aber bei 
einem solchen kleinen Verstärker zu aufwendig und benötigt Speisung. 
Nimm den 2 poligen Schalter.

von olaf (Gast)


Lesenswert?

Wie lange halten die 9V Batterien da eigentlich? Eine Stunde?

Olaf

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

olaf schrieb:
> Wie lange halten die 9V Batterien da eigentlich?

Eine 9V Batterie in Alkali-Mangan hat etwa 500-600mAh Kapazität - der 
Ruhestrom des OP2134 liegt bei ca. 10mA für 2 OpAmps. In Ruhe also etwa 
100h bei 2 Batterien.
https://de.wikipedia.org/wiki/9-Volt-Block

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Christian S. schrieb:
> Wie könnte man so ein Mute denn hinzu fügen?

Der Klassiker ist zeitverzögertes Ausgangsrelais.
Einfacher wäre ein OpAmp mit Mute/Shutdown.
Noch einfacher ein Rail-2Rail-OpAmp der damit kein Problem haben sollte.

Matthias S. schrieb:
> Entweder schaltest du beide Batterien gleichzeitig ein, was nicht so
> schwierig ist, wenn man einen 2 pol. Schalter benutzt

Unsinn. Kein Schalter schaltet so schnell gleichzeitig, daß bis 20kHz 
kein Zeitversatz auftreten würde, und 20kHz muss ein Audioverstärker 
übertragen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Kein Schalter schaltet so schnell gleichzeitig, daß bis 20kHz
> kein Zeitversatz auftreten würde, und 20kHz muss ein Audioverstärker
> übertragen.

Das musst du nochmal erklären. Es gibt höchstens einen winzigen Knacks 
solange nicht beide Betriebsspannungen da sind - das hat mit 
Frequenzgängen usw. überhaupt nichts zu tun.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Das musst du nochmal erklären. Es gibt höchstens einen winzigen Knacks
> solange nicht beide Betriebsspannungen da sind -

Der Knacks kann die volle andere Betriebsspannung ausmachen, eventuell 
mehr als das was im Normalbetrieb aus dem Ausgang kommt.

(Beispiel: TL071, +U kommt zuerst, -U erst kurz später: Wenn +U anliegt, 
geht der Ausgang bei Eingangsspannungen um 0V trotzdem auf fast +U wegen 
phase reversal, weil die Eingänge an 0V bei negativer Versorgung von 
auch 0V ja ausserhalb des common input mode Bereichs von 3V bis U-3V 
liegen).

> das hat mit Frequenzgängen usw. überhaupt nichts zu tun.

Doch, weil dadurch die Schaltung auch kurzen Knacksen folgen kann und 
die komplett durchverstärkt.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

an alle 'Ja..aber' 'Einwender'
Nun lasst ihn doch das Ding mal erst aufbauen. Schaltung einfach
bestechend nur einfach. Ob es 'Knack' oder 'Blubb' beim Einschalten 
macht,
ist doch erstmal egal. Genau so, ob es seine 9V-Blocks in
windeseile leer luscht. Ist es wesentlich, ob (dass) die Versorgung
µS gleich an die Veraorgungs-Pins gelegt wird; kann ich mir kaum 
vorstellen.
Dann wären doch sicher viele OP-Schaltungen nicht zum Laufen zu bringen.
Er möchte vielleicht noch etwas lernen; dann lasst ihn in Ruhe mit 
Beiträgen,
Vorschlägen, die in die Einzelheiten gehen. Da kommt man dann später
immer noch hin, wenn eine Schaltung nicht macht, was man erwartet.
Jeder hat mal klein angefangen!

73
Wilhelm

: Bearbeitet durch User
von Lars H. (kilma32)


Lesenswert?

Warum schalte ich 2 Transistoren in A/B hinter den Opamp und mache nicht 
einfach einen Emitterfolger? Hat der nicht für mich die selbe Wirkung ?

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Lars H. schrieb:
> Warum schalte ich 2 Transistoren in A/B hinter den Opamp und mache
> nicht
> einfach einen Emitterfolger? Hat der nicht für mich die selbe Wirkung ?

Der Emitterfolger liefert Strom und lässt die Spannung Richtung plus 
steigen. Wer senkt die Spannung wieder ab bis ins negatiev ?

Ein ausreichend kleiner Widerstand ? Dann wäre das eine Klasse A 
Endstufe.
Kann man bei so kleinen Leistungen machen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> trotzdem auf fast +U wegen
> phase reversal

Hmm, Datenblatt nicht gelesen? Phase Reversal gibts beim OPA2134 nicht.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Gut, lassen wir ihn das aufbauen und freuen wir uns gemeinsam am 
gelungenen Projekt. Später können wir über Screenshots diskutieren, die 
das DSO ab t = +0s aufgenommen hat, wenn gleichzeitig der zweipolige 
Einschalter betätigt wurde. Bitte für unterschiedliche Opamp-Typen neue 
Screenshots anfertigen...

Mit freundlichem Gruß

von Lars H. (kilma32)


Lesenswert?

Habe ab nächste Woche frei und setze mich dann ran bin gespannt :)
Habe noch einen Ne5334 und einen Ne5332. Werde es mit den Oschis dann 
auch gerne probieren

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Lars H. schrieb:
> Habe noch einen Ne5334 und einen Ne5332.

Sicher einen NE5532 :-P Da ist der OPA2134 aber noch der edelste. Die 
beiden hier können zwar 38mA Ausgangsstrom statt 35, aber das ist hier 
wurscht.
Normalerweise ist der OPA2134 ein hervorragender Verstärker für niedrige 
Signale, wie Mikrophone oder DMS, als Kopfhöreramp ist ein TDA2822 o.ä. 
doch etwas leistungsfähiger.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Ja, nimm den NE5532 und den NE5534. Die Klassiker.

Viel Erfolg!

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Hmm, Datenblatt nicht gelesen? Phase Reversal gibts beim OPA2134 nicht.

Ändert aber nicht viel, da beide Eingänge im ungültigen Bereich sind, 
kann der OpAmp nicht entscheiden, welcher positiver ist, und reisst den 
Ausgang einfach in eine beliebige Richtung, zu 50% also die falsche.

von Lars H. (kilma32)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hi ich habe mich gestern Abend dann mal an Die Endgültige Schaltung 
gesetzt und die Schaltung aus dem Anhang gemacht. Die Elkos sollen alle 
1000u haben und ich wollte dazu fragen
1. Klappt dieses Elko zu Folienkondensator parallel schalten am Ausgang? 
ich komme sonst nicht auf ne kluge Grenzfrequenz mit der 56 Ohm 
Kopfhörer Impedanz
2. Ich habe noch sehr wenig Ahnung wie ich den Class A Ausgang 
dimensioniere. Ich habe mal einen J-FET genommen und wollte fragen wie 
ich jetzt entscheide wie groß der Widerstand an der Source sein soll
meine Größen sollen sein:
800 mV Eingangssignal (Handy)
dann Die Op Verstärkung die eine Verstärkung von 4.3 haben sollte
dann Der Transistor der den Strom der Last anpassen soll mit 
Spannungsverstärkung 1
klappt das so ? Und habe ihr Empfehlungen welchen J-Fet ich mir holen 
soll?

Ist der Rest sonst richtig verkabelt ?:)

von Die A Klasse (Gast)


Lesenswert?

Durch den Class A Betrieb werden die Batterien deines
Verstärkers recht schnell leer werden.

An C1 und C4 muß für korrekten Betrieb bei Class A
die halbe Versorgungsspannung liegen.

Durch die 15 Ohm Widerstände fließt dann ein recht hoher Strom
der die 2N4416 killen wird.

Diese vertragen laut Datenblatt nur 15mA
und sind eher für hohe Frequenzen geeinget.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


Lesenswert?

@ Lars H.

Da hast du dich von der Gemeinde wieder schwindelig reden (schreiben)
lassen. Wer hat dir den Quatsch mit den FETs eingeredet?
Bau doch erstmal das Ding so auf wie in deinem Eingangsbeitrag.
Lieber fragen, lesen, schreiben usw. als diese paar Brocken auf
ein Steckbrett zu schmieden und zu sehen, was dabei heraus kommt?
Selbst ein 741er wird zum Testen den Anforderungen genügen.
Wenns nicht genug 'knallt', kannst du ja R3 (R5) eine Nummer
grösser machen; und wenn es dann noch nicht gut ist,
kann man ja immer noch weiter sehen.
Für so einen popeligen Kram (5 Bauteile in Standardschaltung)
so ein Getöse...
Das kann man auch mit einem L165 (TDA2030) Leistungs-OP bauen,
womit man sogar einen Lautsprecher treiben könnte.
Das natürlich nicht! mit 9V Blocks.

73
Wilhelm

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Hallo,

aber den FET würde ich doch in die Gegenkopplung mit ein beziehen.

MfG

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Lars H. schrieb:
> Hi ich habe mich gestern Abend dann mal an Die Endgültige Schaltung
> gesetzt und die Schaltung aus dem Anhang gemacht.

Wo gibt es denn die 9V Autobatterien, um 15 Ohm treiben zu können 
(18V/15R=1,2A).

von Die A Klasse (Gast)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> 18V/15R=1,2A

Da dürfte der FET wohl vorher hochohmig werden, da Imax=15mA.

von Lachender Eskimo (Gast)


Lesenswert?

Die A Klasse schrieb:
> Da dürfte der FET wohl vorher hochohmig werden, da Imax=15mA.

Der wird nicht hochohmig, der ist von vorherein hochohmig
im Vergleich zu den 15 Ohm.

An diesen 15 Ohm liegen dann bei 15mA 225 mV über V-.
Das dürfte den max. Aussteuerbereich etwas einschränken.

von Jan K. (Gast)


Lesenswert?

Schau Dir das mal an, NE5532 hast ja schon.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/265489/B225_KHV.png

Billig und richtig gut.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.