Forum: Ausbildung, Studium & Beruf ALG2 & Wehrdienstverweigerer & Rüstungsfirma?


von Thorben L. (Gast)


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Moin,

angenommen, man befindet sich im ALG2 und ist bekanntermaßen vom 
Jobcenter verpflichtet, jede zumutbare Arbeit anzunehmen.
Angenommen, man ist bekennender Pazifist und Wehrdienstverweigerer.
Angenommen, man erhält von der ARGE jetzt ein Angebot, bei einem 
Rüstungsunternehmen anzufangen. Darf man ablehnen, riskiert man eine 
Sanktion?

Gruüße, Thorben

P.S. diese Frage ist ernst gemeint, da ich vor kurzem zum VG in einer 
solchen Firma war und zu allererst gefragt wurde "Sie wissen aber schon, 
was wir hier machen?"

von Melle (Gast)


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Thorben L. schrieb:
> Moin,
>
> angenommen, man befindet sich im ALG2 und ist bekanntermaßen vom
> Jobcenter verpflichtet, jede zumutbare Arbeit anzunehmen.
> Angenommen, man ist bekennender Pazifist und Wehrdienstverweigerer.
> Angenommen, man erhält von der ARGE jetzt ein Angebot, bei einem
> Rüstungsunternehmen anzufangen. Darf man ablehnen, riskiert man eine
> Sanktion?
>
> Gruüße, Thorben
>
> P.S. diese Frage ist ernst gemeint, da ich vor kurzem zum VG in einer
> solchen Firma war und zu allererst gefragt wurde "Sie wissen aber schon,
> was wir hier machen?"

Du darfst Dich auch als Kriegsdienstverweigerer bezeichnen,
... und musst das sicher im Vorstellungsgespräch nicht verschweigen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Was hat eine Ruestungsfirma mit Kriegsdienst zu tun ? Nur weil die das 
Militaer beliefert ? Weil das Militaer vielleicht Soldaten in den Dienst 
im Ausland schickt ?
Deswegen denkt der Kriegsdienstverweigerer keine Briefumschlaege fuer so 
ein Unternehmen falten zu muessen. Den Hof nicht kehren zu koennen ?

Sonst noch Ansprueche ? Vielleicht nichts mit Landwirtschaft ? Nichts 
mit Technik ? Ausser Sozialhilfe natuerlich.

: Bearbeitet durch User
von Melle (Gast)


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Sapperlot W. schrieb:
> Was hat eine Ruestungsfirma mit Kriegsdienst zu tun ?

Ist diese Frage von Dir ernst gemeint???

von Ich (Gast)


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Thorben L. schrieb:
> man erhält von der ARGE jetzt ein Angebot, bei einem
> Rüstungsunternehmen anzufangen. Darf man ablehnen, riskiert man eine
> Sanktion?

Das Unternehmen entscheidet, wer genommen wird, nicht die ARGE!

Wenn jemand als

Thorben L. schrieb:
>bekennender Pazifist und Wehrdienstverweigerer

sich dort bewerben MUSS (?), dann steht das mit meinem Zivildienst in 
meinem Lebenslauf.

Die Wahrscheinlichkeit dort in die engere Wahl zu kommen dürfte 
unwahrscheinlich sein.

Thorben L. schrieb:
> P.S. diese Frage ist ernst gemeint, da ich vor kurzem zum VG in einer
> solchen Firma war und zu allererst gefragt wurde "Sie wissen aber schon,
> was wir hier machen?"

Dann kannst du sagen: JA, das weiß ich, ich MUSSTE mich hier bewerben um 
keine Sanktionen zu bekommen, tut mir leid, wenn ich Ihre Zeit in 
Anspruch nehmen muss.

von Dirk D. (dicky_d)


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Du wirst dich dort bewerben müssen.
Wie gut du im Vorstellungsgespräch abschneidest ist natürlich eine ganz 
andere Sache...

von Ordner (Gast)


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Thorben L. schrieb:
> Moin,
>
> angenommen, man befindet sich im ALG2 und ist bekanntermaßen vom
> Jobcenter verpflichtet, jede zumutbare Arbeit anzunehmen.
> Angenommen, man ist bekennender Pazifist und Wehrdienstverweigerer.

Da es seit 6 Jahre keinen Wehrpflicht mehr in .de gibt, solltest es auch 
keine Wehrdienstverweigerer mehr geben.

Das Thema wurde hier schon ein paarmal durchgekaut:
Beitrag "Nötigung zu morlisch bedenklichen Ingenieursjobs."
Beitrag "Arbeitgeber: Rüstungsindustrie, wie Rechtfertigen gegenüber Freunde?"


Das sind sicher nicht alle threads, mal mit der erweiteren Suche von 
Google suchen.

Persönlich denke ich, das es juristisch einen großen Unterschied 
ausmacht ob man den Dienst an der Waffe verweigert oder einen 
Handlangerjob bei einer Metallfirma ablehnt die Stahlhelme herstellt.

Konsequent wäre es IMHO, auch zu dem vorgeschobenen Pazifismus zu stehen 
wenn es wehtut und dann auf die Stütze zu verzichten. 
Kriegsdienstverweiger haben ja auch verlängerten Sozialdienst anstatt 
des Wehrdienst abgeleistet. Oder haben die Dienstzeit im Knast 
abgesessen.

Vielleicht helfen dir auch ähnlich gelagerte Fälle weiter, bspw.:

Ob man als praktizierte Atheist zum Leitungsverlegen in einem 
katholischen Kindrgarten gezwungen werden kann?

Oder als AfD und Pegida Symphatisant im Wohnungsbau von 
Flüchtlingsunterkunften beschäftigt werden darf?

Oder als Veganer als Würstchenverkäufer/Tierpfleger im Zoo (aka 
Tierknast) beschäftigt werden darf?

Oder als Abstinenzler in der Gastronomie?

von C# Beginner (Gast)


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> Oder als AfD und Pegida Symphatisant im Wohnungsbau von
> Flüchtlingsunterkunften beschäftigt werden darf?

Es gibt immer Gründe geben, wenn man sich vor Arbeit drücken will.
Wenn ALG2-Empfänger zum Wohnungsbau von Flüchtlingsunterkunften 
gezwungen
werden, wird die AfD ganz steil steigende Mitgliederzahlen bekommen.

Somit wird es solch ein Gesetz nie geben.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ordner schrieb:
> Oder als Veganer als Würstchenverkäufer/Tierpfleger im Zoo (aka
> Tierknast) beschäftigt werden darf?

In ähnlicher Form ist das durchaus relevant. In meinem Bekanntenkreis 
gibt es einige Ökotrophologinnen, die aus ihrem Studium berichteten, 
dass sie dort u.a. einen Kochkurs absolvieren mussten, in dem fast 
ausschließlich Fleisch zubereitet wurde. Wer als sich Vegetarier/Veganer 
weigerte, die zubereiteten Speisen zu probieren, bekam eben nicht den 
benötigten Schein, und der Anteil der Vegetarier unter den 
Ökotrophologen ist durchaus recht hoch.

von min (Gast)


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dann bewirb dich doch ganz ehrlich und sag denen, was du gerne ändern 
möchtest. Z.B. möchtest du in Zukunft Waffensysteme produzieren, die 
niemals funktionieren werden. Und dass du eventuelle Programmfehler 
korrigieren wirst , um so die Bomben zu entschärfen, damit niemand 
verletzt wird. Zudem möchtest du die Firma gerne an Deiner Vision einer 
friedlichen Welt teilhaben lassen und mit ihr zusammen Alternativen zu 
dem bisherigen Bombengeschäft entwickeln.

von Ich (Gast)


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Ordner schrieb:
> Vielleicht helfen dir auch ähnlich gelagerte Fälle weiter, bspw.:
>
> Ob man als praktizierte Atheist zum Leitungsverlegen in einem
> katholischen Kindrgarten gezwungen werden kann?
>
> Oder als AfD und Pegida Symphatisant im Wohnungsbau von
> Flüchtlingsunterkunften beschäftigt werden darf?
>
> Oder als Veganer als Würstchenverkäufer/Tierpfleger im Zoo (aka
> Tierknast) beschäftigt werden darf?
>
> Oder als Abstinenzler in der Gastronomie?

Der katholischem Kirche ist es sicher egal, wer da mal Leitungen 
verlegt.
Eine feste Anstellung bekommt er nicht.

Will ein Bauträger einer Flüchtlingsunterkunft - Bauarbeiter mit 
offensichtlich rechter Gesinnung haben?

Will ein Zoo einen Veganer als Würstchenverkäufer einstellen - eher 
nicht.

Will ein Gastronom einen Abstinenzler einstellen - als Tellerwäscher 
sicher!


MUSS ein gläubiger Moslem in einem Schlachthof für Schweine anfangen?
Ich meine jetzt in der Produktion.

Als Arbeitgeber würde ich mir nicht ohne Not, Probleme ins Haus holen 
wollen.

Näheres regelt ein Vorstellungsgespräch.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ordner schrieb:
> Ob man als praktizierte Atheist zum Leitungsverlegen in einem
> katholischen Kindrgarten gezwungen werden kann?

Ich lehne z.B. Aufträge es der Automobilindustrie ab, und zwar aus 
verschiedenen Gründen. Ebenso würde ich keine Aufträge kirchlicher 
Einrichtungen annehmen. Bei der Arzt- bzw. Krankenhauswahl achte ich 
auch auf eine weitgehende Unabhängigkeit von kirchlichen Trägern.

Mit Aufträgen aus den Rüstungsindustrie habe ich jedoch überhaupt keine 
Probleme und auch schon solche angenommen.

Allerdings befinde ich mich auch in der komfortablen Situation, mir die 
interessanten und sonstwie angenehmen Projekte herauspicken zu können. 
Im Falle einer Arbeitslosigkeit sähe ich es jedoch als 
Selbstverständlichkeit an, mir die Arbeitgeber eben nicht aussuchen zu 
können. Wer dann noch meint, wählerisch sein zu können, soll dann eben 
auch auf ALG II o.ä. verzichten (müssen).

von Ordner (Gast)


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Andreas S. schrieb:

> In meinem Bekanntenkreis
> gibt es einige Ökotrophologinnen, die aus ihrem Studium berichteten,
> dass sie dort u.a. einen Kochkurs absolvieren mussten, in dem fast
> ausschließlich Fleisch zubereitet wurde. Wer als sich Vegetarier/Veganer
> weigerte, die zubereiteten Speisen zu probieren, bekam eben nicht den
> benötigten Schein, und der Anteil der Vegetarier unter den
> Ökotrophologen ist durchaus recht hoch.

Interessant, hieß das dann Studiumsabbruch/-wechsel? Hat da jemand 
geklagt?

Ich hab jetzt keine klare Meinung ob ein (fanatischer) Veganer als 
Ernährungswissenschaftler/-Berater bspw. im klinischen Bereich so eine 
gute Idee ist, beispielsweise bei Behandlung von Mangelerkrankungen (wie 
Skorbut) Heranwachsender. oder bei der Betreuung von Magersüchtigen.

von Markus (Gast)


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Ich schrieb:
> Die Wahrscheinlichkeit dort in die engere Wahl zu kommen dürfte
> unwahrscheinlich sein.

Ehemaliger Doktorand unseres Insitutes und Wehrdienstverweigerer 
arbeitet heute bei einem Rüstungsunternehmen.
Auch das BWB beschäftigt ehemalige Zivildienstleistende, dafür muß man 
aber seinen Antrag auf Anerkennung als Wehrdienstverweigerer 
zurückziehen (das geht sogar noch Jahrzehnte später, hab ich z.B. 
gemacht).

Bei geschätzten 80-90% Verweigerern unter Abiturienten wissen selbst 
Personaler und Militärs, daß diese hohe Quote in den meisten Fällen 
nicht auf das Gewissen, sondern auf reine Bequemlichkeit zurückzuführen 
war: Als Zivi war man meistens heimatnah eingesetzt und hatte außerdem 
'Wohngeld', 'Essensgeld' usw. ausgezahlt bekommen, sprich der 'Sold' war 
höher als bei den Bundis.

von Ich (Gast)


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Markus schrieb:
> daß diese hohe Quote in den meisten Fällen
> nicht auf das Gewissen, sondern auf reine Bequemlichkeit zurückzuführen
> war: Als Zivi war man meistens heimatnah eingesetzt und hatte außerdem
> 'Wohngeld', 'Essensgeld' usw. ausgezahlt bekommen, sprich der 'Sold' war
> höher als bei den Bundis.

OK, das mag stimmen!

Thorben L. schrieb:
> man ist bekennender Pazifist und Wehrdienstverweigerer.

Es gibt aber auch welche, die das nicht aus Bequemlichkeit gemacht 
haben, die habe ich gemeint.

Selbst wenn man das mit 18 Jahren so gesehen hat, man verändert ja auch 
in manchen Dingen seine Weltsicht.

von Hans im Glück (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> In ähnlicher Form ist das durchaus relevant. In meinem Bekanntenkreis
> gibt es einige Ökotrophologinnen, die aus ihrem Studium berichteten,
> dass sie dort u.a. einen Kochkurs absolvieren mussten, in dem fast
> ausschließlich Fleisch zubereitet wurde. Wer als sich Vegetarier/Veganer
> weigerte, die zubereiteten Speisen zu probieren, bekam eben nicht den
> benötigten Schein, und der Anteil der Vegetarier unter den
> Ökotrophologen ist durchaus recht hoch.

Ja und das auch völlig zurecht. Wie soll man sich mit Ernährung sinnhaft 
auseinandersetzen wenn man einen Teil der Nahrung kategorisch 
verweigert?

Sapperlot W. schrieb:
> Was hat eine Ruestungsfirma mit Kriegsdienst zu tun ?

Eben. Wenn man eine Tätigkeit vollführt, die man sonst auch anderswo 
täte, wie z.B. Kantine, Inventur, Reinigung etc. ist doch wohl kaum was 
verwerfliches dabei. Pazifismus dann vorzuschieben würde ich eher als 
Faulheit verstehen.

von C# Beginner (Gast)


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> MUSS ein gläubiger Moslem in einem Schlachthof für Schweine anfangen?

http://www.focus.de/finanzen/recht/mannheim-muslimin-waescht-keine-maenner-gericht-weist-klage-gegen-kuendigung-ab_id_6826546.html

bei Muslimen gibt es generell verschiedene religiöse Vorschriften, die 
nicht in das BRD-Arbeitsrecht passen.
Gerichte urteilen da unterschiedlich.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Ich habe mich vor 20 Jahren in der gleichen Situation gegen die Rüstung 
entschieden..

Also mal ehrlich muss doch jeder selbst entscheiden, die hatten im Raum 
des Vorstellungsgespräches eine Vitrine mit Munition vom Gewehr bis zum 
Leo2 sowie Miniraketen und haben mir verklickert das ich mit dem allem 
zu tun haben werde.

Zum Beispiel hatte ein entfernter Verwandter (Ururonkel) den ich auch 
kannte in dieser Fabrik eine Hand und 3 Finger verloren.. also war mir 
auch ein Risiko im hinterkopf.. Unfälle gab es dort auch schon genug.

Ob ich mich heute im nachhinein anders entschieden hätte steht auf der 
Kippe.

: Bearbeitet durch User
von Ich (Gast)


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C# Beginner schrieb:
> bei Muslimen gibt es generell verschiedene religiöse Vorschriften, die
> nicht in das BRD-Arbeitsrecht passen.
> Gerichte urteilen da unterschiedlich.

Keiner darf aufgrund seiner religiösen Weltanschauung abgelehnt werden!
Egal ob der Bewerber es will oder nicht!

von Torant (Gast)


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Hans im Glück schrieb:

> Pazifismus dann vorzuschieben würde ich eher als Faulheit verstehen.

Pazifismus ist eine grundlegende Einstellung. Diese mit Faulheit zu 
verbinden zeigt, dass du Menschen und ihr Leben verachtest. Man dient 
den Kriegsherren auch dann, wenn man in ihrer Kantine arbeitet oder sich 
in Beiträger positiv zur Kriegsgüterindustrie auslässt.

von Cyblord -. (Gast)


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Ich schrieb:
> Keiner darf aufgrund seiner religiösen Weltanschauung abgelehnt werden!

Das heißt nur, dass du glauben darfst was du willst und auch nicht 
befürchten musst dafür zum Schafott geführt zu werden. Wenn man davon 
ausgehen kann, dass du den Betrieb erheblich störst oder dir übertragene 
Aufgaben nicht ausführen kannst/willst, wirst du sehr wohl und auch 
zurecht abgelehnt. Religion, Politik usw. ist Privatsache. Für 
Unternehmen stehen an erster Stelle betriebliche Belange, und wenn einem 
das nicht passt was dort gemacht wird, sollte man dort nicht anfangen.

von Ordner (Gast)


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Torant schrieb:
> Man dient
> den Kriegsherren auch dann, wenn man in ihrer Kantine arbeitet oder sich
> in Beiträger positiv zur Kriegsgüterindustrie auslässt.

Genau, die einzige Option die einem wahren Pazifisten verbleibt um sich 
nicht der Kriegstreiberei schuldig zu machen, ist das falsche Intonieren 
von Friedenshymmnen bis sich alle  potentielle Kriegstreiber im Wahnsinn 
selbst von den Klippen ins Meer stürzen.
SCNR

von C# Beginner (Gast)


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> Keiner darf aufgrund seiner religiösen Weltanschauung abgelehnt werden!
> Egal ob der Bewerber es will oder nicht!

Wer lesen kann ist im Vorteil.
Lies den Focus-Text über Begründung des Gerichts:

Richterin Sigrid Bouwhuis betonte jedoch: "Sie können Ihre Religion 
hierzulande frei ausüben. Aber an Ihrem Arbeitsplatz kann Ihnen nicht 
alles zurecht gezaubert werden." Sie müsse sich daher an die Spielregeln 
halten.

von NB (Gast)


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Thorben L. schrieb:
> angenommen, man befindet sich im ALG2 und ist bekanntermaßen vom
> Jobcenter verpflichtet, jede zumutbare Arbeit anzunehmen.
> Angenommen, man ist bekennender Pazifist und Wehrdienstverweigerer.
> Angenommen, man erhält von der ARGE jetzt ein Angebot, bei einem
> Rüstungsunternehmen anzufangen. Darf man ablehnen, riskiert man eine
> Sanktion?

Das JobCenter bietet keine Jobs an, sondern unterbreitet lediglich 
Vermittlungsvorschläge. Was schon einen gewissen Unterschied macht.

Wer den Vorschlag von vorneherein ablehnt oder nicht darauf reagiert,
der ist einfach nur dumm. Hier zeigt sich dann ganz signifikant eine
mindere soziale Intelligenz gepaart mit geringer Lebenserfahrung.

Falls es nach einer Bewerbung tatsächlich zu einem VG kommen sollte,
dann bieten sich (in dem konstruierten Fall) einem halbwegs
intelligenten Menschen genug Möglichkeiten, den Job ohne nachteilige
Folgen auszuschlagen.

Thorben L. schrieb:
> P.S. diese Frage ist ernst gemeint, da ich vor kurzem zum VG in einer
> solchen Firma war und zu allererst gefragt wurde "Sie wissen aber schon,
> was wir hier machen?"

Btw   Geschätzte Trollwahrscheinlichkeit: > 80 Prozent.

Beitrag #4954638 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wehrdienstverweigerer in der Rüstungsindustrie (Gast)


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NB schrieb:
> Thorben L. schrieb:
>> P.S. diese Frage ist ernst gemeint, da ich vor kurzem zum VG in einer
>> solchen Firma war und zu allererst gefragt wurde "Sie wissen aber schon,
>> was wir hier machen?"
>
> Btw   Geschätzte Trollwahrscheinlichkeit: > 80 Prozent.

Wurde ich als Wehrdienstverweigerer auch gefragt, als ich mich für ein 6 
Monatiges Praktikum beworben habe. Im Vorstellungsgespräch wurde auch 
sehr genau darauf eingegangen, warum ich verweigert habe und wie eine 
etwaige Anstellung beim Unternehmen damit kompatibel ist.

Hab damals Verweigert weil ich kein Bock auf den Bund hatte ;) Praktikum 
dort war echt top.

von c.m. (Gast)


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wenn man dem IS geld spendet kann man wegen unterstützung angeklagt und 
verurteilt werden obwohl man mit dem morden ja direkt nichts zu tun hat.

nach meinem rechtsverständnis unterstütz man somit auch die 
kriegsindustrie wenn man für sie arbeitet - man hält den laden als, wie 
auch immer insignifikantes, zahnrädchen am laufen.

ergo unterstütze ich das recht die mitarbeit dort zu verweigern.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Mit dem einen Unterschied, dass der Fremde (Kriegstreiber) ein Terrorist 
ist, und die eigenen die Guten sind ...

von c.m. (Gast)


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Sapperlot W. schrieb:
> Mit dem einen Unterschied, dass der Fremde (Kriegstreiber) ein Terrorist
> ist, und die eigenen die Guten sind ...

per frei wählbarer definition… oder aber über gewaltandrohung zu 
übernehmender offizieller definition.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Thorben L. schrieb:
> Moin,
>
> angenommen, man befindet sich im ALG2 und ist bekanntermaßen vom
> Jobcenter verpflichtet, jede zumutbare Arbeit anzunehmen.

Dazwischen fehlt was. Nennt sich Bewerbungsgespräch und 
unterschriftsreifer Arbeitsvertrag.

von genervt (Gast)


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Thorben L. schrieb:
> angenommen, man befindet sich im ALG2 und ist bekanntermaßen vom
> Jobcenter verpflichtet, jede zumutbare Arbeit anzunehmen.
> Angenommen, man ist bekennender Pazifist und Wehrdienstverweigerer.
> Angenommen, man erhält von der ARGE jetzt ein Angebot, bei einem
> Rüstungsunternehmen anzufangen. Darf man ablehnen, riskiert man eine
> Sanktion?

Die Frage stellt sich eigentlich garnicht, ein solcher Job ist 
selbstverständlich nicht zumutbar, egal, was die ARGE sagt.

Als KDV ist man für den "Job" einfach nicht qualifiziert, da ist das 
Gewissen im Weg und das dürfte der Personalkasper dort auch einfach 
erkennen können.

von genervt (Gast)


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Sapperlot W. schrieb:
> Was hat eine Ruestungsfirma mit Kriegsdienst zu tun ? Nur weil die das
> Militaer beliefert ? Weil das Militaer vielleicht Soldaten in den Dienst
> im Ausland schickt ?
> Deswegen denkt der Kriegsdienstverweigerer keine Briefumschlaege fuer so
> ein Unternehmen falten zu muessen. Den Hof nicht kehren zu koennen ?

Aus gegebenem Anlass:

http://www.focus.de/politik/viele-zivilisten-getoetet-bundeswehr-offenbar-in-verheerenden-luftschlag-in-syrien-involviert_id_6853901.html

von Berufsrevolutionär (Gast)


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von dünnwandiger Trog (Gast)


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Genau ... zurueck in die Steinzeit, einfaches Ticket.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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dünnwandiger Trog schrieb:
> Genau ... zurueck in die Steinzeit, einfaches Ticket.

Steinzeit war auch nicht friedlich, dank Steinigung.
https://www.youtube.com/watch?v=RDYpCr9FUmM

von Nop (Gast)


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Ordner schrieb:

> Da es seit 6 Jahre keinen Wehrpflicht mehr in .de gibt, solltest es auch
> keine Wehrdienstverweigerer mehr geben.

Daß es Leute gibt, die älter als Mitte 20 sind, ist Dir vielleicht 
bekannt? Und daß man bei Bewerbungen üblicherweise einen Lebenslauf 
mitschickt auch?

von Henry G. (gtem-zelle)


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Für alle die sich am kommenden NATO-Überfall auf Russland beteiligen 
wollen. Ein bissel Übung schadet nie:

http://www.berlin.de/special/jobs-und-ausbildung/stellenangebote/index.php/de/detail/10000-1152039603-S

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Für alle die sich am kommenden NATO-Überfall auf Russland beteiligen
> wollen. Ein bissel Übung schadet nie:

Klar, jeder der an einem Live-Rollenspiel mitmacht ist ein potentieller 
Aggressor. Und jeder der am Ego-Shooter am Computer zockt ein 
zukünftiger Schul-Amok-Läufer. Und nicht zuletzt ist Putin die 
Incarnation des Friedensfürsten selbst, dem wie jedem stolzen 
Ex-Staatsbürger der glorreichen Sowjetunion Gewalt und Aggression völlig 
fremd sind.

Beitrag #4956448 wurde von einem Moderator gelöscht.
von joe123 (Gast)


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Airbus ist auch ein Rüstungskonzern, macht aber auch zivile Sachen, dann 
dürfte man da ja auch nicht arbeiten.

Ich würd da erst einmal nachfragen um welchen Bereich es sich handelt, 
es gibt ja auch sinnvolle Militärtechnik, die nur zur Aufklärung dient. 
Technisch gesehen gibt es da sicherlich sehr interessante dinge.
Viele ehemals aus dem Militärbereich stammende Technologien werden heute 
doch auch zivil genutzt.

von Robin (Gast)


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Hallo TS,
wenn man schon bei Hartz4 angelangt ist, würde zumindest ich mir keine 
großen Gedanken über solche Sachen machen. Jeder Monat, den du länger in 
H4 rumlungerst, verschlechtert doch deine Chance, wieder in Lohn und 
Brot zu kommen.

Wenn ich wirklich an Arbeit interessiert bin, würde ich doch erstmal 
jede für mich halbwegs adequate Möglichkeit wahrnehmen, ein eigenes 
Einkommen zu erzielen und mich dann - ohne Druck und Gängelung von der 
Arge - weiter nach einer für mich passenden Stelle umzuschauen.

von Walter Lehmann (Gast)


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Hi Thorben, du bist also jemand mit hohen Moralvorstellungen der sicher 
gerne Flagge zeigt nach dem Motto "Alle Soldaten sind Mörder". Jetzt 
kannst du mal unter Beweis stellen ob du nur ein Schönwetter Pazifist 
bist oder eben auch bereit bist Sanktionen für deine Überzeugungen in 
Kauf zu nehmen.

Ich war übrigens mal Zeitsoldat Mitte der 80er. Ob das gut war lasse ich 
mal dahin gestellt. In dieser heutigen Kolonial Armee möchte ich 
definitiv nicht mehr dienen. Scharnhorst oder Gneisenau haben die 
Wehrpflicht mit dem Satz begründet "JEDER Bürger ist der gebohrerne 
VERTEIDIGER SEINES Landes". Heute ist das eine Interventionsarmee sonst 
gar nichts. Das unterstützt man auch nicht durch Mitarbeit in der 
Rüstungsindustrie, soweit man das bei einzelnen Firmen nachvollziehen 
kann.

Ich suche z. Z. ebenfalls einen neuen Job und in meiner Region gäbe es 
da auch die eine oder andere Firma die im Rüstungsbereich tätig ist 
(H&K, Diehl Defence). Für mich kommt das aber definitv nicht in Frage.

Also Pazifist laß mal sehen ob dein Bekennen nur Gelaber ist oder ob du 
wirklich zu deinen Überzeugungen stehst. Für mich war es oft nicht 
einfach damals von friedenbewegten, bekennenden Pazifisten angefeindet 
zu werden.


Thorben L. schrieb:
> Moin,
>
> angenommen, man befindet sich im ALG2 und ist bekanntermaßen vom
> Jobcenter verpflichtet, jede zumutbare Arbeit anzunehmen.
> Angenommen, man ist bekennender Pazifist und Wehrdienstverweigerer.
> Angenommen, man erhält von der ARGE jetzt ein Angebot, bei einem
> Rüstungsunternehmen anzufangen. Darf man ablehnen, riskiert man eine
> Sanktion?
>
> Gruüße, Thorben
>
> P.S. diese Frage ist ernst gemeint, da ich vor kurzem zum VG in einer
> solchen Firma war und zu allererst gefragt wurde "Sie wissen aber schon,
> was wir hier machen?"

von Karsten B. (kastenhq2010)


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joe123 schrieb:
> Ich würd da erst einmal nachfragen um welchen Bereich es sich handelt,
> es gibt ja auch sinnvolle Militärtechnik, die nur zur Aufklärung dient.

Sowas hier zum Beispiel?

genervt schrieb:
> Aus gegebenem Anlass:
>
> 
http://www.focus.de/politik/viele-zivilisten-getoetet-bundeswehr-offenbar-in-verheerenden-luftschlag-in-syrien-involviert_id_6853901.html

von C# Beginner (Gast)


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Ich denke, wenn man wirklich ein sauberes Leben führen wollte, dann 
müsste man komplett aussteigen und auf alle sinnlosen Konsumgüter (d.h. 
98%) verzichten, sich vom Kapialismus trennen und leben wie Öff öff:

https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Wagner_%28Aussteiger%29

von Carbon (Gast)


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> "JEDER Bürger ist der gebohrerne VERTEIDIGER SEINES Landes"

> Heute ist das eine Interventionsarmee sonst gar nichts.

Ob für Kaiser, "Führer" oder bürgerliche Demokratie, die Geschichte 
Deutschlands zeigt, dass es nur eine Sorte Kanonenfutter gibt, die zum 
Morden, Stehlen & Erobern von der besitzenden Klasse in alle Welt 
geschickt
wird.

Das Zitat oben belegt das eindrucksvoll: der Bürger, der in den Krieg 
gehetzt wird, ist nicht der Verteidiger seines Landes. Das Land gehört 
nicht denen die im Krieg verrecken, das Land gehört denjenigen die den 
Krieg inszenieren um ihre Klassen- & Kapitalinteressen durchzusetzen.

von SL (Gast)


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Ich kannte mal eine Punkerin, die in einer Rüstungsfirma Handgranaten 
zusammengeschraubt hat. Das wurde erstaunlich gut bezahlt. Jeder musste 
aber in einem eigenen Raum zwischen sandsackbeplankten Wänden sitzen und 
dort schrauben (aus Sicherheitsgründen).

Möglich ist alles...
(aber nicht alles dient dem Guten)


Wenn die Arbeit nach deiner persönlichen Auffassung nicht zumutbar ist, 
kannst da das der Arge mitteilen. Wenn die Stress machen, Anwalt.

von Rick M. (rick-nrw)


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SL schrieb:
> Wenn die Arbeit nach deiner persönlichen Auffassung nicht zumutbar ist,
> kannst da das der Arge mitteilen. Wenn die Stress machen, Anwalt.

Wie morgens schon um 7 Uhr anfangen, 6 Uhr morgens aufstehen - 
unzumutbar!

von Ordner (Gast)


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C# Beginner schrieb:
> Ich denke, wenn man wirklich ein sauberes Leben führen wollte, dann
> müsste man komplett aussteigen und auf alle sinnlosen Konsumgüter (d.h.
> 98%) verzichten, sich vom Kapialismus trennen und leben wie Öff öff:
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Wagner_%28Aussteiger%29

Jaja der Öfföff, der hat sich vor allem von der Unterhaltspflicht für 
seine vom ihm gezeugten Kinder getrennt:

http://www.shortnews.de/id/682116/oeff-oeff-muss-unterhalt-fuer-kind-bezahlen?offset=51#

Karsten B. schrieb:
> Sowas hier zum Beispiel?
> 
http://www.focus.de/politik/viele-zivilisten-getoetet-bundeswehr-offenbar-in-verheerenden-luftschlag-in-syrien-involviert_id_6853901.html

Und du meinst ohne diese Luftaufklärung, hätte es weniger oder keine 
zivile Opfer gegeben ?!

Wenn's nicht Forum-Offtopic wäre könnte man hier diskutieren ob die 
massive Aufnahme von Kriegsflüchtingen nicht die einzige Möglichkeit 
ist, zivile Opfer zu verhindern und daher "Refugess welcome" Oberste 
Pazifistenpflicht wäre.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> Für alle die sich am kommenden NATO-Überfall auf Russland beteiligen
>> wollen. Ein bissel Übung schadet nie:
>
> Klar, jeder der an einem Live-Rollenspiel mitmacht ist ein potentieller
> Aggressor. Und jeder der am Ego-Shooter am Computer zockt ein
> zukünftiger Schul-Amok-Läufer. Und nicht zuletzt ist Putin die
> Incarnation des Friedensfürsten selbst, dem wie jedem stolzen
> Ex-Staatsbürger der glorreichen Sowjetunion Gewalt und Aggression völlig
> fremd sind.

?

von C# Beginner (Gast)


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Ordner schrieb:
> Jaja der Öfföff, der hat sich vor allem von der Unterhaltspflicht für
> seine vom ihm gezeugten Kinder getrennt:
>
> 
http://www.shortnews.de/id/682116/oeff-oeff-muss-unterhalt-fuer-kind-bezahlen?offset=51#

Ich meinte "sauber" nicht im ethisch/moralischen Sinn, sondern im 
ökologischen.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Ordner schrieb:
> Karsten B. schrieb:
>> Sowas hier zum Beispiel?
>>
> 
http://www.focus.de/politik/viele-zivilisten-getoetet-bundeswehr-offenbar-in-verheerenden-luftschlag-in-syrien-involviert_id_6853901.html
>
> Und du meinst ohne diese Luftaufklärung, hätte es weniger oder keine
> zivile Opfer gegeben ?!

Wenn der Luftschlag nur aufgrund der vorher stattgefunden Aufklärung 
stattgefunden hat, dann natürlich. Oder willst du auf das Argument "wenn 
ich es nicht mache, macht es jemand anderes" hinaus?

von Insanity (Gast)


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Ordner schrieb:
> Und du meinst ohne diese Luftaufklärung, hätte es weniger oder keine
> zivile Opfer gegeben ?!

Richtig. Hätte es gegeben.
>
> Wenn's nicht Forum-Offtopic wäre könnte man hier diskutieren ob die
> massive Aufnahme von Kriegsflüchtingen nicht die einzige Möglichkeit
> ist, zivile Opfer zu verhindern und daher "Refugess welcome" Oberste
> Pazifistenpflicht wäre.

Nein, könnte man nicht diskutieren, weil es:
a) ein Politikthema ist
b) niemand, auch kein Gutmensch Einfluss auf das Geschehen hat
c) Weil es die Leute leid sind, für das Tun und Lassen Anderer 
Verantwortung tragen zu sollen.

von Walter Lehmann (Gast)


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Linker Bullshit. Das Zitat ist meiner Meinung nach in Ordnung. Trotz 
aller Probleme und Defizite leben wir doch in recht großer Freiheit. Die 
Aussage des Zitates ist das man sich diese erhalten möchte und das ggf. 
dazu auch Gewalt notwendig ist und eben nicht das man seine Lebensart, 
politisches System o. ä. in andere Länder und Kulturen "exportieren" 
soll. Deine Geschichtskenntnisse scheinen auf die 12 Jahre des 1000 
jährigen Reichs beschränkt. Das Zitat stammt übrigens aus einer Zeit in 
der Deutschland Spielball ausländischer Mächte war (Kleiner Tipp: Damals 
waren die Franzosen die Bösen).

Krieg ist generell ein Verbrechen, keine Frage. Was hättest du denn 
getan als Bürger der Sowjetunion dessen Verwandte z. B. in Babi Jar von 
einer Invasionsarmee getötet worden sind? Den feindlichen Soldaten 
erklärt das sie sich für die Interessen der Herrschenden opfern oder zum 
Gewehr geriffen falls das möglich ist?

Carbon schrieb:
>> "JEDER Bürger ist der gebohrerne VERTEIDIGER SEINES Landes"
>
>> Heute ist das eine Interventionsarmee sonst gar nichts.
>
> Ob für Kaiser, "Führer" oder bürgerliche Demokratie, die Geschichte
> Deutschlands zeigt, dass es nur eine Sorte Kanonenfutter gibt, die zum
> Morden, Stehlen & Erobern von der besitzenden Klasse in alle Welt
> geschickt
> wird.
>
> Das Zitat oben belegt das eindrucksvoll: der Bürger, der in den Krieg
> gehetzt wird, ist nicht der Verteidiger seines Landes. Das Land gehört
> nicht denen die im Krieg verrecken, das Land gehört denjenigen die den
> Krieg inszenieren um ihre Klassen- & Kapitalinteressen durchzusetzen.

von Rainer Unsinn (Gast)


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Thorben L. schrieb:

> Darf man ablehnen, riskiert man eine
> Sanktion?

Das hört sich wie etwas an, dass erst das Bundesverfassungsgericht 
endgültig entschiedet. Da würde ich mich den einfacheren Weg gehen und 
mich im Vorstellungsgespräche daneben benehmen oder einfach durchblicken 
lassen, dass man das, was die machen scheiße findet.

von SL (Gast)


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Man kann beim Vorstellungsgespräch natürlich auch sagen, dass man keine 
Verschwiegenheitsklausel im Arbeitsvertrag akzeptiert und dass die 
Freundin Journalistin ist oder so ;O)

von Sebastian S. (amateur)


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Wenn man keine Lust zum Arbeiten hat...

Andernfalls; eine beliebte Kombination ist Panzer und Züge. Natürlich 
kann man mit letzteren auch Soldaten und Arbeiter zur Arbeit bringen 
oder Hilfsgüter transportieren.

Oder der beliebte Autokonzern - der mit dem Fadenkreuz als Logo - 
kleidet seine LKW auch in Oliv. Auch mit weißem Aufbau und rotem Kreuz 
(nicht das der Conföderierten Helvetianer) sind die zu haben.

Welches Förderbanderl hätten Sie denn gerne?

Lange Rede kurzer Sinn: Was ist eigentlich ein Rüstungskonzern?

von Lächler (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Was ist eigentlich ein Rüstungskonzern?

Ein Konzern, der Waffen oder Komponenten ausschließlich für Waffen baut. 
Ist doch einfach, oder?

von Ich (Gast)


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Lächler schrieb:
> Ein Konzern, der Waffen oder Komponenten ausschließlich für Waffen baut.
> Ist doch einfach, oder?

Militärisch oder zivil genutzte zB.: Radarsysteme unterscheiden sich 
nicht unbedingt viel und werden in einem Unternehmen entwickelt und 
gebaut.

von Ordner (Gast)


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Lächler schrieb:
> Sebastian S. schrieb:
>> Was ist eigentlich ein Rüstungskonzern?
>
> Ein Konzern, der Waffen oder Komponenten ausschließlich für Waffen baut.
                                           ^^^^^^^^^^^^^^
Na, nach dieser Definition sind die meisten US-Rüstungsunternehmen, 
keine weil die für zivil und Militär fertigen wie z.B. Boeing, General 
Motors, General Electric. Ebenso die IC-Hersteller die oft auch für 
MIL-Spec. fertigen.

Solche "Mischkonzerne" hat es auch in .de bspw. Jenoptik, R&S, Airbus, 
...

von Henry G. (gtem-zelle)


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Rick M. schrieb:
> SL schrieb:
>> Wenn die Arbeit nach deiner persönlichen Auffassung nicht zumutbar ist,
>> kannst da das der Arge mitteilen. Wenn die Stress machen, Anwalt.
>
> Wie morgens schon um 7 Uhr anfangen, 6 Uhr morgens aufstehen -
> unzumutbar!

Für 8.50/h ist das unzumutbar und hochgradig asozial!

von genervt (Gast)


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Mal sieht wie moralisch einwandfrei die Rüstungsindustrie ist:

https://blog.fefe.de/?ts=a757ea7a

von Cerberus (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Für 8.50/h ist das unzumutbar und hochgradig asozial!

Ein Hartzer muss sogar darunter antreten, aber er muss keine
Qualität liefern, weil Unfähigkeit sowieso nicht beweisbar ist.
Im zweiten Weltkrieg haben die Nazis ja Kriegsgefangene in der
Rüstungsindustrie eingesetzt und die waren auch schlau genug
die Waffen so zu sabotieren, dass davon ein Menge nutzlos war.
Warum sollte das heute nicht gehen? Selbst ein Qualitätsmanagement
kann man austricksen wenn es nur komplex genug ist.

von robocash (Gast)


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a) Der "Leitfaden für Arbeitslose" aus dem Fachhochschulverlag zählt 
Fälle auf bei denen die Arbeitsagentur den emotionalen Teil einer 
Aussage im Vorstellungsgespräch dazu hernimmt, eine Sperrzeit zu 
verhängen. Es kommen dann lange Gerichtsverhandlungen und 
Präzedenzfälle. Das Buch kennt auch den Rat, sich bei der 
Landesarbeitsagentur vorsichtig zu beschweren für die Zuweisung eines 
derartigen Stellenangebotes. Obiges Buch gilt für ALG 1, es gibt aber 
auch eine ähnliche Version für ALG 2.

b) Die Arbeitsagentur kämpft gegen Arztatteste (Formblatt für das 
Attest), Krankschreibungen (Arbeitsrichter vernimmt Arzt) und 
beharrliche Arbeitsverweigerung (Fließen mit Zahnbürste säubern) seit 
Urgedenken an und hat sicher explizites Erfahrungswissen gesammelt. 
Jobcenter machen es sicher noch härter.

c) Bei Zwangsberentung nach Zwangsuntersuchung beträgt das Schonvermögen 
5000,-€, es kann bei ALG 2 - Empfänger höher liegen.

d) Unterdrückung von Rollstuhlfahrern und Leuten die nicht die Position 
der Stärke nutzen können wird z.T. öffentlich im TV gezeigt. Der 
Betroffene kriegt vielleicht schwache Hilfe von anderen Betroffenen, 
aber der Täter bekommt staatliche Hilfe wobei der Staat 50% allen 
umlaufenden Geldes besitzt. Das zeigt sich schon darin, dass Lehrer 
immer Recht haben (der Staat gibt den Lehrern Recht).

... Aussichten sind düster.

von genau (Gast)


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robocash schrieb:
> ... Aussichten sind düster.

... wenn man so vernebelt ist wie du.

Was willst du uns sagen und wieso in diesem Thread?!

von Elo (Gast)


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robocash schrieb:
.
.
.

> d) Unterdrückung von Rollstuhlfahrern und Leuten die nicht die Position
> der Stärke nutzen können wird z.T. öffentlich im TV gezeigt.
ja warum das denn auch ?

> Der Betroffene kriegt vielleicht schwache Hilfe von anderen Betroffenen,
geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid?

> aber der Täter bekommt staatliche Hilfe
wer wäre in dem Fall denn der Täter und von was?

> wobei der Staat 50% allen umlaufenden Geldes besitzt.
totaler Unfug, dann wäre die Staatsverschuldung die Hälfte des privaten 
Schuld"vermögens"

> Das zeigt sich schon darin, dass Lehrer immer Recht haben (der Staat gibt
> den Lehrern Recht).
der Staat kann Keinem Recht geben, das kann nur ein Gericht. Wenn du das 
alles in einen Topf wirfst, ist dir so einfach nicht zu helfen!
Aber wie sieht es mit den Bediensteten im ÖD so aus, das sind doch 
Angestellte des Staates? Würdest du als AG deine AN auch ständig als 
schuldig ansehen, bei jedem Problem das diese erzeugen.

> ... Aussichten sind düster.
für dich v.a. ,
Tip an dich: wechsle vllt. mal das Forum, es gibt passendere als dieses 
für deine Probleme.

von Zocker_52 (Gast)


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- Wehrdienstverweigerer & Rüstungsfirma?

Ist wie wenn du dich als Veganer auf dem Schlachthof bewirbst.

-ALG2

Hast wohl bis jetzt noch nicht viel gebracht ?
Reichlich Dünn !

von Madan O. (madan)


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Walter Lehmann schrieb:
> Krieg ist generell ein Verbrechen, keine Frage. Was hättest du denn
> getan als Bürger der Sowjetunion dessen Verwandte z. B. in Babi Jar von
> einer Invasionsarmee getötet worden sind? Den feindlichen Soldaten
> erklärt das sie sich für die Interessen der Herrschenden opfern oder zum
> Gewehr geriffen falls das möglich ist?


Krieg ist kein Verbrechen sondern schlichtweg oftmals notwendig.

@TS:

Wenn ich etwas nicht ausstehen kann, dann sind das linke 
Kriegsdienstverweigerer die sich auf Kosten des Steuerzahlers oder Papa 
durchs Leben mogeln und alle andere darüber belehren dass ihr 
moralischer Kompass "richtig" sei und andere sich gefälligst nach ihnen 
zu richten haben.


Du kannst dich gerne mit einem Banner gegen eine Horde Anhänger des 
Islamischen Staates welche auf dich mit AK-47 feuern wehren. Ich 
persönlich würde wenn es noch der gleiche Hersteller sein soll hier dann 
eher die AK-108 wählen und das Feuer erwidern und anschließend 
unversehrt heimfahren.

Du fährst dann zwar auch heim. Aber in einer Kiste.

In den Steinbruch sollte die Agentur für Arbeit schicken, 10 Stunden am 
Tag Steine schlagen. Dann siehst du mal was richtige Arbeit ist.

: Bearbeitet durch User
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