Guten Morgen allerseits, sicherlich kennen einige den Blog "Hack-a-day". Über diesen bin ich vor kurzem auf die Seite taobao.com aufmerksam geworden. Genauer genommen über diesen Artikel: http://hackaday.com/2017/03/28/source-parts-on-taobao-an-insiders-guide/ Und weil Geiz geil macht bestelle ich nur noch und Ausnahmslos direkt aus China. Ne Spass bei Seite. Ich habe mir die Seite etwas angeschaut und finde es erstaunlich wie unglaublich billig einige Sachen sind. Als Hobby-Bastler kommt mir das bei einigen Komponenten recht entgegen. Trotzdem sind alle Angebote in Chinesisch beschrieben, was einem den Einkauf erschwert. Nichtsdestotrotz würde es mich interessieren ob hier der ein oder andere dort mal was bestellt hat, und wie so die Erfahrungen sind. Ich meine um Hühnerfutter zu bestellen oder eine LED-Matrix, bzw. ein LCD oder OLED display, mag es ja ganz okay sein. Aber was mich wirklich sehr wundert und sehr stutzig macht sind einige, extremst, viel zu billige Angebote. Ich würde es ja fast schon darauf ankommen lassen nur um zu sehen, was man überhaupt geliefert bekommt. So manch ein Angebot finde ich persönlich doch irgendwie Interessant. Zum Beispiel dieses Artix-7 board: https://world.taobao.com/item/543877050313.htm?spm=a312a.7700714.0.0.HP9pth#detail Was man da wohl erwarten kann? Schließlich ist die Platine selber in etwa so teuer wie der Chip selbst, erspart einem jedoch das unglaublich lästige BGA löten. Außerdem sieht es so aus als hätte man (versucht) die Impedanzen der IOs anzupassen. Einige Interessante STM32 boards scheint es auch zu geben. Bei einigen Arduino boards erstaunt mich der billige preis zwar, aber irgendwie kann es ja sein, dass die Leute ausgesonderte ATmegas in die Finger bekommen und damit irgendwas zusammen braten. Aber was es wohl hiermit auf sich hat: https://world.taobao.com/item/523922742967.htm?spm=a312a.7700714.0.0.EQE5IN#detail Ein Virtex-7 FPGA für 15 cent. Ob man da eine Scheibe Silizium gesendet bekommt, oder doch nur ein Stück Pappe mit Aufdruck. Ein wenig aufklärung wäre sicher hilfreich.
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Was denkst du was mit den Chips passiert die im elektrischen Test herausfallen? Die gehen erst in den Müllcontainer und werden dann bei Ebay, TaoBao, etc. verkauft. Einkaufspreis: 6 Bierflaschen für einen Container. D.h. mit jedem Cent den der Verkäufer verlangt macht er schon Gewinn.
Es gibt viele derartige Seiten. Um nur einige stellvertretend zu nennen: Aliexpress, DealXtreme usw. Da hast du zumindest englische Beschreibungen. Du kannst in China schon viele Schnäppchen machen, solltest aber abschätzen können, worauf du dich einlässt. Auf der sicheren Seite solltest du mit chinesischen Eigenentwicklungen, bzw. Clonen internationaler Vergleichstypen sein. Das betrifft beispielsweise LiPo Lade IC's oder Step up und Step down Spannungsregler. Ansonsten ist so ziemlich alles möglich. Original ICs, gut gemachte Fälschungen, stümperhafte Fälschungen, ausgelötete IC's - gerade bei lange erhältlichen, aber abgekündigten Bauelementen. Das sind allerdings seltene Auswüchse. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle kann man zugreifen. Bei Arduinos hast du oft entweder einen gefälschten FTDI232 oder ein exotisches, vergleichbares IC als USB nach seriell Wandler, der dann aber einen anderen Treiber braucht. Ich halte es so, das ein Originalboard aus vertrauenswürdiger Quelle kaufe und wenn ich damit klar komme, zu China Clonen. Dann weiß ich wenigstens, ob es an mir oder dem Board liegt ;-) Etwas Bauchgefühl sollte man ebenfalls einsetzen.
Die Auslandsversion von Taobao ist Aliexpress. Beide gehören der Alibaba Gruppe. Alibaba hat sicher noch fünf oder zehn weitere Handelsplattformen. Taobao lohnt sich nur, wenn man chinesisch spricht oder jemanden an der Hand hat der es kann. Der Stress lohnt sich nicht um am Ende ein paar Cent gespart zu haben. Dann muss man das Bezahlproblem lösen. Als ich mir das letzte mal Taobao angesehen habe konnte man nur mit einem chinesischen Inlands-Bezahlsystem bezahlen. Dazu musste man zuerst auf einem chinesischen Postamt Renminbi einzahlen. Mittlerweile soll sich das gebessert haben (AliPay), aber die Sprachbarriere ist immer noch da. Daher, wenn es denn sein muss, lieber Aliexpress. Bei Taobao sollte man noch bedenken, dass die Kosten für Auslandsversand nicht in die Preise einkalkuliert sind, Wechselkurs- und andere Gebühren hinzukommen und man im Problemfall komplett alleine dasteht. Allerdings ist das bei Problemen bei Aliexpress auch nicht viel besser. Alibaba hat schon einen großen Betrugsskandal hinter sich und Paypal hat denen vor Jahren nicht ohne Grund den Vertrag gekündigt. Was sich auch nicht lohnt sind Taobao-Agenturen, die für einen Geschäfte auf Taobao tätigen. Die Gebühren für eine Agentur fressen das Gesparte auf. Wer unbedingt wegen 2 Cent zum wilden chinesischen Schnäppchenjäger werden will, der kann sein Glück mit einer Suchmaschine https://de.pandacheck.com/ versuchen, die ca. 150 China-Shops crawlt.
Bauteile in China kaufen ist eine ziemliche Wundertüte, denn man kann auch Fälschungen oder ausgelötete Teile oder vom Hersteller ausgesonderte Teile (weil Produktionstest nicht bestanden) erwischen. Die Händler sind genau das: Händler. Die haben i.d.R. keine Ahnung davon was die da eigentlich verkaufen und sind sich oft auch selbst nicht bewusst, dass sie "schlechte" Teile verkaufen. Teure Bauteile können in normaler Knisterfolie (das knistert auch durch statische Entladungen ;-) ) geliefert werden, BGAs in unversiegelten Verpackungen (Feuchtigkeit), passive Bauteile mit falschen Werten und garantierte Lieferzeiten und oder Verfügbarkeitsgarantien gibts auch nicht. Das oben sind keine Erfahrungen mit TaoBao - aber mit dem lokalen China Büro eines ehemaligen Arbeitgebers (einige Jahre her), die sind da meist direkt auf den "Markt" gegangen um Teile einzukaufen. Ab und zu war Schrott dabei und ab und zu hats der Schrott (oder auch mal falsch gekennzeichnete Bauteile) bis in die Produktion geschafft ;-) Dextrose schrieb: > Ein Virtex-7 FPGA für 15 cent. Ob man da eine Scheibe Silizium gesendet > bekommt, oder doch nur ein Stück Pappe mit Aufdruck. Ein wenig > aufklärung wäre sicher hilfreich. Das kann auch bedeuten: Preis auf Anfrage. Der Verkäufer kann Dir dann nen anderen Preis nennen. Und Dir Langnase ein Stück Pappe für 5000 Euro verkaufen ;-)
Dextrose schrieb: > Ein wenig aufklärung wäre sicher hilfreich. Alibaba ist eine chinesische Handelsplattform für chinesische HERSTELLER! Im Regelfall hast Du da eine Mindestabnahmemenge, abhängig vom Artikel können das 100 Stk. sein, aber auch 1000 oder 50000. Es gibt auch vereinzelt Ausnahmen, z.B. Studenten, die dort ihre RC Oder 3D-Print Hackerboards anbieten in der Hoffnung, ein Handelsunternehmen wie Banggood oder Dealextreme möge darauf aufmerksam werden. Und sehr selten sind Angebote in Stückzahlen, mir sind davon gerade mal 2 bekannt. Um von Europa aus dort einzukaufen benötigst Du die Dienste einer Agentur, z.B. Taobaofocus. Auf den taobaopreis kommne dann Versandkosten, Agenturkosten, Importkosten, summasummarum zwischen 25% und 50% bei Einzelstücken. Wesentlich sinnvoller ist die Handelsplattform für Gewerbetreibende (und Privatpersonen) im Stückbereich, Aliexpress. Vor längerer Zeit hatte ich dort mal angemeldet mit Hilfe im Internet gefundener Anleitungen (seinerzeit ebenfalls ausschließlich chinesisch). Inzwischen sollte das problemlos in englischer Sprache möglich sein. Als Bezahloption gibt es neben ultrateuren wire-transfers eigentlich nur Alipay. Paypal war einmal, offizielle Angragen nach paypal werden nicht beantwortet. Unter der Hand sollen einzelne Anbieter allerdings noch paypal akzeptieren, allerdings nicht bei "Aliexpress" Ordern. Alipay muss inzwischen auch nicht mehr aufwändig beantragt und bestätigt werden, jede Kreditkarte reicht, die Abwicklung erfolgt automatisch über ein automatisch installiertes Alipay-Konto. Beliebt sind dabei sogenannte prepaid-Kreditkarten, welche nur bis zur Höhe einer geplanten Zahlung aufgeladen werden, das garantiert max. Schutz vor Missbrauch. Bislang wurden zwei meiner Bestellungen von Aliexpress automatisch storniert und das Geld zurücküberwiesen, weil die Verkäufer zwischenzeitlich als unseriös aufgefallen sind. Einmal habe ich anstelle der angepriesenen 0,1% SMD-Widerstände (für den Transistortester) nur profane 1%-Widerstnde erhalten.
Seit Jahren bestelle ich immer wieder bei Aliexpress. Bisher hat es keine Probleme gegeben. Einmal wurde falsche Ware geliefert. Ich habe per Mail reklamiert, wenige Stunden später kam die Entschuldigung und die Ankündigung, dass der korrekte Artikel sofort geschickt würde. Die Fehllieferung sollte ich behalten. Das übelste Qualitätsproblem war eine CD mit chinesischem Inhaltsverzeichnis (und englischen Programmen) als Beilage zu einem JTAG Adapter. Dabei muss aber gesagt werden, dass die CD nicht im Angebot enthalten war. Die meisten der im Forum geschilderten Probleme mit "Murks aus China" sind imho auf Defizite zwischen Sitzfläche und Terminal zurück zu führen.
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