Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik open.Theremin V3 von GaudiLabs - Erfahrungen und Verbesserungen


von eProfi (Gast)


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Schon lange liebäugle ich mit einem Theremin.
Mein erster Ansatz war vor 6 Jahren mit einem 
Profi-Ultraschall-Abstandsensor (0 - 100 cm = 0-10V):
Beitrag "Re: Theremin/Etherwave Layout"
Der Atmel hat DDS mit 0,8 - 1V pro Oktave gemacht.
Hat gut funktioniert, aber ein Delay war zu spüren, da die US-Sonde nur 
mit 30 Hz abtastet und noch digital filtert.

Seit gestern habe ich ein opensource (HW + SW)-Projekt von Urs Gaudenz 
(Schweiz).
Nun ja, was soll ich sagen, es quietscht, aber schön klingen ist anders.
Darum bitte ich um Vorschläge, was und wie man es besser machen kann.

Erläuterung der Funktionsweise:
Der Bausatz besteht aus einem Arduino-Uno-Shield (Arduion muss selbst 
besorgt werden). Auf dem Board sind 4 Oszillatoren, 2 Quarz (8,00 und 
7,37 MHz mit 74HC4060 mit Teiler auf 500, 460,8 und 31,25 kHz) und zwei 
LC (etwa 500 und 460 kHz mit 4069).
Mit einem 74HC74 werden die beiden gemischt (Undersampling) und es 
entstehen 2 Frequenzen, die bei einem herkömmlichen Theremin hörbar 
sind.

Bei dieser Version werden die beiden Frequenzen (Periodendauern) vom UNO 
gemessen und mithilfe einer DDS ein Ausgangssignal erzeugt. D.h. der 
Ausgang entspricht nicht direkt den Eingangsfrequenzen.

Das geschieht aus zwei Gründen:
 - durch verschiedene Schwingungstabellen sind verschiedene Klangfarben 
erzeugbar.
 - der Zusammenhang Handabstand - Tonhöhe wird ein wenig linearisiert.

Die beiden LC-Oszillatoren sind über DAC-gesteuerte Kapazitätsdioden 
abstimmbar (Kalibrier-Modus), um Umgebungseinflüsse (Wände etc.) zu 
kompensieren.

Weiter sind auf dem Board ein Taster (kurz drücken = Standby / On, lang 
drücken = Calibrate), zwei LED (rot und gelb) und 4 Potis (0-5V auf ADC 
A0-A3 für Volume, Pitch, Register, Timbre).
Da ist schon der erste Kritikpunkt: selbst in der Linksstellung von 
Volume quäkt das Teil lautstark. Das  habe ich sofort geändert.
Register beeinflusst die Stärke der Tonhöhenänderung, Timbre wählt eine 
der 8 Kurvenformen (Tabellen mit je 1024 12bit-Einträgen).

Die DDS läuft fest mit 31,25 kHz (8 MHz Q8 auf D3/INT1), da die internen 
3 Zähler alle belegt sind. Das ist schon grenzwertig wenig und man hört 
deutlich Intermodulationen. Außerdem kommt am DAC-CS nur noch 31,22 kHz 
heraus, ich vermute einen Interrupt-Konflikt (muss er mit Oszi messen).

Das Audiosignal wird mit einem dritten externen DAC erzeugt, gefiltert 
und mono auf eine 3,5mm Klinkenbuchse ausgegeben. Wenn man einen 
Kopfhörer nicht ganz reinsteckt, erklingen beide Seiten (L und R).
Leider hört man deutlich digitale Hintergrundgeräusche, zum Teil aus der 
Vcc (zu wenig Abblock-Cs). Bei mir z.B. sehr laut, wenn der Lüfter des 
Laptops losläuft. Wer hätte das gedacht.

Alles in allem ein schönes Spielzeug. Ein wenig enttäuscht bin ich 
schon. Mit ein wenig mehr Aufwand hätte man wesentlich mehr Qualität 
erreichen können.

Verbesserungsvorschläge:
 - externe DDS-ICs oder schnellerer Prozessor
 - 4ch-DAC z.B. für Stereo-Output und CV (Control Voltage Output)
 - Digitales Rauschen unterdrücken
 - Mehr Feedback, z.B. mit Display
 - Midi In und Out
 - Antennen-Befestigung direkt an der Platine mit Bananenstecker ist 
gefährlich

Übrigens: das durchsichtige Kunststoffteil wird mit doppelseitigem 
Klebeband an das UNO-Basisgehäuse geklebt und hat ein 1/4-Zoll-Gewinde 
(UNC oder BSW? 4-20 = 6,35 x 1,27) zum Befestigen auf einem 
(Foto-)Stativ.

Der Bausatz kostet 75 Euro inkl. Versand, evtl. zzgl. Zoll und einen 
UNO.
Ein Gehäuse ist sehr empfehlenswert zum mechanischen und elektrischen 
Schutz (das Ding ist winzig und passt in eine Zigarettenschachtel).

Das Moog Theremini bekommt man gebraucht für 220 - 250 Euro, kann jedoch 
deutlich mehr. Ist aber Closed-Source.

NB: Es gibt einen deutschen Theremin-Hersteller golem-instruments.de
So weit ich das sehe, baut der nur klassische analoge Geräte.

Was ist Eure geschätze Meinung?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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eProfi schrieb:
> Was ist Eure geschätze Meinung?

Wenn du ein Theremin willst, dann baue (oder kaufe) ein Theremin.
Und zwar ein analoges. Den Digitalschrott kann man vielleicht als
Musikinstrument bezeichnen, nur eben nicht als Theremin.

Baupläne gibt es zuhauf im Netz. Sonderlich kompliziert ist der
Bau(!) auch nicht. Das Spielen dann schon eher.

von Curby23523 N. (Gast)


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Arduino sagt bereits alles. Man braucht da einen besseren Prozessor für 
vernünftige Signalverarbeitung und Audioquaität.

Es sind sehr viele analoge/digitale Schaltungen draußen, den Großteil 
kann man aber nicht gebrauchen. Ein vernünftiges digitales Gerät zum 
Selbstbau gibt es bis jetzt meiner Meinung nach NICHT:

Schicke mir mal eine Nachricht.

von eProfi (Gast)


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Danke für Eure Anregungen.
Als erstes habe ich die Software-SPI durch Hardware-SPI ersetzt, siehe 
Anhang.
Zitat: // csLow to csHigh takes 8 - 9 usec on a 16 MHz Arduino
und zwar abhängig, ob gerade ein millis-Interrupt dazwischen kam
SPI rennt jetzt mit 8MHz, das dürfte jetzt nur noch gute 2 µsec dauern.

Langfristiges Ziel ist, die DDS-Frequenz von 8000000/256=31250 auf 
7372800/128= 57.600 oder 8000000/128=62500 zu erhöhen, da zählt jede 
µsec.

Als nächstes werde ich die 16x8 mul auf 12x12 ändern, damit man die 
Lautstärke logarithmisch einstellen kann.

Hardware: ein paar Elkos spendiert (über die äußeren Poti-Anschlüsse)
digitales Rauschen deutlich weniger.

Tipp: wenn man gar nichts hört, ist eine heruntergemischte Frequenz so 
hoch, dass der Prozessor nur noch mit der Overflow-ISR beschäftigt ist.
Taste lange drücken und sich von den Antennen entfernen, dann werden die 
Oszillatoren mit den Kapazitätsdioden (Varicap) neu abgeglichen.

Was ich noch gesehen habe: (Holz-)Kugeln an die Antennen-Enden wegen 
Verletzungsgefahr (Augenhöhe).

von Curby23523 N. (Gast)


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Das da so ein Nachholbedarf ist war mir auch nicht klar. Wie äußert sich 
denn das digitale Rauschen? Welchen Effekt haben die Potis?

von eProfi (Gast)


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Hallo zusammen,
inzwischen habe ich 3: das openTheremin, ein Theremini und ein 
klassisches Etherwave (brasil. Kirschholz), das seit 10 Tagen durch D 
gurkt und dank DHL nicht zu uns findet (die Sendungsverfolgung hat 
inzwischen 27 Einträge - ich fasse es nicht).

Der Unterschied zum Ethervwave Plus ist, dass es eine Zusatzplatine mit 
F/U-Konverter für den CV (Control Voltage) Output hat. Mit dem fünften 
Poti stellt man den Offset ein zum Stimmen.

Und ich muss (trotz Axels Bedenken) sagen, dass das Mini ein guter Wurf 
(2014) von Moog Music Instruments war.
Der Synthesizer-Teil stammt aus dem Animoog und hat einige fette Sounds.

Software-Update auf V1.1.1 habe ich problemlos über USB durchgeführt.
Vor allem der Theremin-Modus gefällt mir sehr! Mit der Setup-Taste kann 
man nun zwischen der klassischen Anzeige und der Theremin-Mode wechseln. 
Dabei bekommen die Regler "Pitch" und "Amount" neue Funktionen, nämlich 
wie die beiden Tune-Regler beim analogen Theremin.

Hat jemand den Link zur PC-Software "Moog Theremini Advanced Software 
Editor"? Ich will mich nicht bei Moog registrieren. Wie heißt das 
Installations-file?

Hier treiben sich die wenig-technischen Thereministen rum:
http://www.thereminworld.com/Forums

Coralie Ehinger aus der franz. Schweiz hat mich auf die Synthesizer der 
französischen Firma Arturia gebracht. Vom MiniBrute und MicroBrute gibt 
es die kompletten Schaltpläne auf hackabrute.yusynth.net
Drin werkelt ein ARM7 (LPC2361FBD100).

Übriges endet heute die Sommerakademie der Thereminspieler in 
Colmar(Frankreich) beim "Theremin-Doktor" Thierry Frenkel.

von eProfi (Gast)


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So, inzwischen ist das Etherwave angekommen.
Verdammt wenig drin (78L12, 79L12, LM13700 und 9 Ts) für so viel Geld!

Und das Theremini musste seine Hülle fallen lassen, was nicht einfach 
war.
Siehe Textfile. Beim Öffnen auf das dünne Display-Flexkabel aufpasssen!
How to open the theremini, screw, screws, teardown.
Don't use brute force, but read the appended text.

Drin werkeln im Wesentlichen ein Piccolo von TI: TMS320F28069UPZPS und 
ein ISSI IS62WV1288-45 static RAM.  14-poliger JTAG-Stecker und 
mini-USB, vermutlich auch eine Serielle (H4) und ein weiterer 
unbekannter 4-poliger Stecker (H6) vorhanden!  Wer macht mit beim 
Hacken?

Auf YT gibt es ein gutes Teardown-Video von markusfuller:
https://www.youtube.com/watch?v=jCs6DxuSO_c
https://www.youtube.com/watch?v=gacHCaK5BKY
und auch Lydia Kavina, die Großnichte Theremins, ist ganz angetan:
https://www.youtube.com/watch?v=8bakI0ITCqQ

von eProfi (Gast)


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Und noch was zum Steckernetzteil des Etherwave:
MOOG MUSIC
AC/AC ADAPTOR
MPN: TRN-01-000-0002
MODEL: GT-341-160020A-020
PRI: 230V~, 50Hz,60mA
SEC: 14V~, 200mA

Es hat keinen Gnd-Anschluss, d.h. man muss das Etherwave explizit erden, 
das geht nur über den Audio Out am geerdeten Amp.
Sonst hat man ein 50Hz-Tremolo, das grausig klingt.
Kapazität Pri-Sec ist nur 30pF, es ist ein echtes Trafo-Netzteil.

Hin und wieder gibt es Ausfälle durch ESD (statische Aufladung), meist 
erwischt es die D1 (1N4148) links unten auf der Platine, selten auch den 
Q7 (2N3904). Gelegentlich kann eine der großen Spulen durchschlagen.
Deshalb immer sich zuerst erden (z.B. Audio Out berühren), dann erst die 
Antennen.

Dagegen ist das Theremini-Netzteil (große Kaltgerätebuchse) hart geerdet 
(was zu einer Brummschleife führen kann):
Moog Music Inc
AC ADAPTER
Moog Part No.: TRN-01-000-0020
PN: TRN-01-000-0020
P/N: MDS024-P120-2388
Model: ATS024-P120   LPS
Input: 100-240V~, 47-63Hz, 0.58A MAX
Output: 12VDC 2A 24W MAX
EFFICIENCY LEVEL V
PSE JET
Made in China
D/C 1426  Plus innen, Gnd außen


Wer ein krankes, heiseres oder stummes Theremin hat oder seines upgraden 
/ modifizieren will, darf sich gerne vertrauensvoll an mich wenden.

von eProfi (Gast)


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In Thereminworld wurde bereits vor drei Jahren untersucht, inklusive dem 
Oszillatordesign des Theremini (ab Seite 12) und guten Fotos:
http://www.thereminworld.com/Forums/T/29392/moog-music-theremini-reviews

Ziemlich ernüchternd, allerdings bezieht sich alles (soweit ich das auf 
den ersten Blick sehe) auf die erste SW-Revision 1.04.

von Franzose (Gast)


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Hatte letztes Jahr das 145 Theremin nachgebaut. Die Induktivitäten von 
J.W. Miller, jetzt Bourns, gibt's bei Mouser. Es wurde verwendet was die 
Bastelkiste hergab, die Antennen aus Kupferrohr gefertigt anstatt 
Platten.
Hat auf Anhieb funktioniert.
Nur das selbstgebaute Holzgehäuse ist Schrott, je nach Luftfeuchtigkeit 
ändert sich auch die Feuchtigkeit des Holzes, und man muss das Gerät 
jedes Mal neu abgleichen.
MDF oder Plastik wäre da besser gewesen.
Übrigens noch keine ausfälle bezüglich ESD.....

von eProfi (Gast)


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Hallo Franzose, freut mich, dass der Selbstbau reibungslos geklappt hat.

Im 145-Theremin sind 2 Spulen (L2 und L3) 4652 mit 1mH von Miller - 
Bourns drin.

Die 6 hammondmfg.com -Induktivitäten im Moog Etherwave Standard (EWS) 
und Plus (EWP) sind Hammond
1
Typ   L         Q   TestF   Fres  R  mA diame core    length coil
2
1535B 2.5 mH 5% 106 250 KHz 1.30  9 160 0.469 Ferrite 0.875  3-Pi
3
1535D 5.0 mH 5%  91 250 KHz 1.00 14 160 0.531 Ferrite 0.875  3-Pi
4
1535G 10  mH 5% 108  79 KHz 0.71 31 100 0.531 Ferrite 0.875  3-Pi
und inzwischen weder bei Digikey noch bei Mouser erhältlich.
farnell hat noch Restbestände der nahezu baugleichen (minimal kleineres 
Q) von Bourns (ebenfalls abgekündigt):
3 Stück mit 2,5mH (6302-RC) und
newark 66 Stück mit 10mH (6306-RC).

Diese Anpass- / Linearisierungsspulen dienen der 
(Resonanz-)Spannungserhöhung an der Antenne (wie bei der Teslaspule), 
damit sie weniger empfindlich für Einstreuungen ist, vor allem beim 
Spielen ab 50cm Entfernung (Bassbereich).


Nils, was tut sich bei Dir?
>  Wie äußert sich denn das digitale Rauschen?
Ein leises "Zischen" im Hintergrund ist hörbar.

> Welchen Effekt haben die Potis?
Ich habe die Cs an den Außenpins der Potis angelötet, weil das stabile 
und gut erreichbare Vcc und Gnd sind.
Die Schleifer gehen an die ADC-Eingänge des AVR.

von eProfi (Gast)


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Als ESD-Schutz habe ich einige Bourns Gasableiter mit <1pF gekauft.
Muss noch testen, wie sich das auf die Stimmung auswirkt.
RScomponents hat noch einige von den Hammond/Bourns-Inductors auf Lager, 
auch die inzwischen seltenen 5mH.

Wer etwas braucht: https://www.mikrocontroller.net/user/show/eprofi

von Analog OPA (Gast)


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Hier wäre noch ein Vorschlag:

gibbet für 29,90 in der Bucht.

von Dieter A. (daschmann)


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Hallo Theremin Freunde,

ich habe das Open.Theremin.UNO.V3 von gaudi.ch neu entwickelt. Dazu habe 
ich einen Arduino Nano Clone als MCU- Unit benutzt.
Die Software ist Original und davon die aktuellste Version. Die Hardware 
ist fast komplett mit bedrahteten Bauteilen erstellt. Natürlich kommt 
man um die SMD- Kapazitätsdioden nicht herum. Außerdem ist die DC- 
Versorgung 5V und 3,3V mit jeweils einem SMD IC realisiert. Der Regler 
für die 3,3V ist ein Low Drop Präzisions- Regler aber leicht mit der 
Hand lötbar. Alle anderen IC's sind im DIP- Gehäuse in Fassungen 
untergebracht (Bild im Anhang). Die gesamte Schaltung ist auf zwei 
Platinen untergebracht. Zum Thema Stützkondensatoren. Es gibt nur zwei 
auf der Potentiometerplatine und keine Elko's über den Potentiometern. 
Der Verstärkerteil hat auch eine Änderung erfahren. Es ist ein kleiner 
Universalverstärker mit 2,5W eingepflegt der OPV entfällt. Zusätzlich 
gibt eine 3,5 mm Klinkenbuchse das Signal auf einem Leistungsfähigeren 
Verstärker aus. Mit einem Trimmpotentiometer kann man dafür sorgen das 
das Verstärker IC nicht übersteuert wird. Ich habe das mit einem Oszi 
ordentlich eingestellt. Es ist nun am Lautsprecher ein Lupenreiner 
Sinus. Besser geht es nicht. Einen Versuch werde ich noch machen, ich 
bringe an der Hauptplatine unterhalb ein Abschirmblech noch mal an gegen 
Masse. Mal sehen ob dann die Handempfindlichkeit um und über den 
Huckepack- Platinen nach der Kalibrierung weniger wird bestens 0- wird.

von eProfi (Gast)


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Vielen Dank für Deinen Beitrag!
Magst Du uns die Unterlagen zur Verfügung stellen?
Was ist Dein Ziel?
Warum wolltest Du eine neue Platine bauen?
Wie wirkt sich das andere Layout auf das Spielen aus,
z.B. in Bezug auf Linearität?

Meines Erachtens ist die Weiterentwicklung auf der Prozessorseite 
(andere CPU und Software) wichtiger.
Wie gut kannst Du spielen?

> Zum Thema Stützkondensatoren. Es gibt nur zwei auf der
> Potentiometerplatine und keine Elko's über den Potentiometern.
Die Elkos habe ich nur aus mechanischen Gründen über den Potis gelötet.
Vcc und Gnd sind dort am besten "greifbar".

von Dieter A. (daschmann)


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Ich stelle gern die Unterlagen bereit. Ich muss aber allen 
Interessierten sagen das die Platine Durchkontaktiert ist und demzufolge 
schlecht selbst herstellbar ist. Finden sich mehrere Personen die einen 
von bis zu zehn Prototypen erwerben wollen wird es erschwinglich (unter 
10€ pro Person).
Zum Spielen, das Gerät soll für meine Enkel sein, ich selbst bin völlig 
unmusikalisch. Diesbezüglich betrachte ich das Ergebnis nach den 
Oszillograf- Bildern. Dazu muss ich sagen das die Signale am DAC nach 
Filter und am Verstärkerausgang sehr sauber sind. Ebenso ist es möglich 
die Klang oder Timbre Signale zu beurteilen. Da wird z.B. auch ein 
sauberes Dreieck generiert. Amplitude bleibt bei diesen Einstellungen 
gleich.
Zum Thema eigene Leiterplatte. Ich wollte keinen teuren Arduino benutzen 
und der Endpreis ist dann erschreckend, mal von den schwierigen 
Lötarbeiten abgesehen. Im Einsatz ist bei mir ein Arduino Nano V3 billig 
bei Amazon oder Ebay.
Die SMD Bauteile sind bis auf die Kapazitätsdioden mit Handlötung zu 
löten. Bei den Kapazitätsdioden empfiehlt sich doch ein Reflow 
Lötkolben.

von Dieter A. (daschmann)


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Open.Theremin.UNO.V3 Unterlagen,

als *.zip habe ich die Unterlagen angehängt. Die Kapazitätsdioden gibt 
es bei Völkner, leider Mindestabnahme 10 Stück aber sehr Preiswert.
R24 ist ein Spindeltrimmer 64W. Das ist Zusammengebaut ungünstg, besser 
wäre Variante 64V (Verstellschraube seitlich).Für die 12VDC Versorgung 
habe ich ein Steckernetztei mit Strombelastbarkeit von 1,5A genommen.
Die Banenbuchse 4mm dient zum Anschluss Eines EMV- Bandes oder des 
Erdungskabels an der Heizung. Mit dem EMV- Band ist man auch auf dem 
selben Potential wie GND der Platinen. Ich bevorzuge diese Variante.
Will man ein Theremin- Orchester an eine Verstärkeranlage betreiben wäre 
allerdings eine gemeinsame Erdung der richtige Weg.
Wenn ich mal den Oszi in Betrieb habe werde ich mal Oszillogramm- Bilder 
machen DAC- Ausgang, nach Filter- RC- Glied, Verstärkereingang und am 
Lautsprecher.
Man bedenke aus dem DAC kommt die NF theoretisch auf Niveau Uref = 5V 
heraus.
Deshalb habe ich R24 eingefügt um den Pegel auf Uin laut Verstärker- 
Datenblatt zu bringen. IC- Fassungen sind Hilfreich bei der Fehlersuche 
und für Messungen.
Viel Spass beim Nachbau.

von Dieter A. (daschmann)


Angehängte Dateien:

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Zunächst Danke für das Vertrauen, bekundet durch den Download,

ich habe noch eine kleinen Nachtrag. Ich glaube das die Potentiometer- 
Funktionen noch nicht erklärt wurde.
Da ich zunächst nicht herausbekommen habe welches Potentiometer im 
Original (Rxx) zu welchem Analogeingang in Verbindung mit der Funktion 
gehört. Erst mit Studium der Software bekam ich die Zugehörigkeiten 
heraus.
Da war aber das Layout bereits für die Grundversion fertig und hat sich 
bei der Potianordnung bis Heute nicht geändert.
Aus diesem Grund nun eine *.pdf mit der Anordnung der Potentiometer und 
deren Funktion.

Weiterhin viel Spaß beim Nachbau

von Dieter A. (daschmann)


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Das Thermin ist nun fertig und in ein Sperrholzgehäuse eingebaut. Das 
Gehäuse ist drei geteilt. Links ist die Elektronik untergebracht und 
rechts befindet sich eine empirisch ermittelte Bassreflexbox. Der 
Lautsprecher von Visaton ist der kleinste Breitbandlautsprecher in 
ovaler Form mit 8 Ohm Impedanz. Diesen Lautsprecher habe ich auch schon 
für meine anderen Projekte genommen, der macht ordentlich Druck für 
seine Größe. Was die Linearität anbelangt ist es abhängig von der 
Einstellung der Pitch Regler links. Man kann sie soweit drehen, nach der 
Kalibrierung,  das man die Hände einen halben Meter von den Antennen 
weghalten kann und immer noch Veränderungen in Tonhöhe und Lautstärke 
bemerkt. Ich als unmusikalischer Mensch meine die Linearität ist gut. 
Was nicht gut ist ist die Auswertung der rechten Potentiometer. Dort 
wäre ein Drehschalter mit gewichteten Widerständen besser. Zur Zeit tut 
es eine Scala mit Markierungen. Es ist selten das man die falsche 
Funktion erwischt.
Wenn es Fragen gibt Diskussion ist erwünscht.

Mit freundlichen Grüßen

D. Aschmann

von (unknown) (Gast)


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Hallo, Ich habe eine kurze Frage...

Ich habe mir vor kurzem das Open Theremin zugelegt und es auch schon 
zusammengebaut. Alles funktioniert so wie es soll, jedoch ist der 
Output-Pegel zu hoch... Bei meinem Gitarrenverstärker wird ist selbst 
bei Volume auf 0 etwas zu hören, und zwar nicht sehr leise. Bei dem 
Bassverstärker ist das ganze angenehmer, jedoch das gleiche Problem. 
Kann man das irgendwie ändern/verbessern? Woran liegt das überhaupt?

LG!

von Dieter A. (daschmann)


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Hallo Ben,

ich nehme an das es sich um das original Gaudi.ch Theremin handelt.
Dort hat man nach dem RC- Filter des DAC's MCP4921 einfach 2 Stück Rail 
To Rail Operationsverstärker (in einem Gehäuse) parallel geschalten und 
über einen Elko 10uF an die Klinkenbuchse Pin 3 gelegt bzw. an P5Sp+. 
Die Referenzspannung des MCPxxxx ist VCC = 5V. Demzufolge ist die 
Ausgangspannung des MCPxxxx nach dem Filter R17/C22 max. 4,960V. Rail To 
Rail OPV bedeutet das am Ausgang auch die hohe Sinusspannung ankommt.
Das Volume Poti regelt eigentlich nur die Empfindlichkeit der Volume 
Antenne herauf oder herab. Weit auf geregelt kann man das Volume bereits 
bei großem Abstand herunterregeln aber nie ganz gegen 0V~. Mit einem 
Oszillographen kann man das sehr schön sehen. Die resultierende 
Sinusspannung kann einen empfindlichen Verstärkereingang schon noch auf 
steuern. Abhilfe schafft ein Spannungsteiler der zwischen Klinkenbuchse 
und Verstärker geschalten wird. Poti linear 50... 100KOhm und 
Schleiferstellung nach Lautstärke 0 nach Anfang und Ende gemessen durch 
Festwiderstände aus der E- Reihe ersetzen. In Schrumpf Schlauch 
einbringen und schrinken.
Ich habe deshalb in meinem Entwurf den Spannungsteiler vor der Klinke 
gleich vorgesehen und Rail to Rail OPV durch einen Audioverstärker 
ersetzt. Auch da musste ich mit eine Einstellregler die 
Eingangs-Spannung anpassen.
Ich hoffe das das als Antwort genügt.

Mit freundlichen Grüßen

D.Aschmann

von Ingo S. (knaudler)


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Moin

ich habe mir (nachdem ich günstig den Franzis Bausatz getestet habe)
tatsächlich das Open Theremin bestellt (leider bevor ich den Thread hier 
entdeckt habe)

Das Paket dümpelt allerdings schon seit einer Woche in D rum...
keine Ahnung ob das beim Zoll hängt
(aus china wäre das schon längst da)

naja

wie ich gelesen habe müssen noch einige Verbesserungen auf der Platine 
gemacht werden ?
und was schnelleres als ein Arduino wäre besser ?
hhmm
ginge ein Raspi ? (hab noch viele über - müsste man wohl auf Python 
wechseln?)
oder event. ein Arduino Duo (der hat aber nur 3.3v)
oder vielleicht ein STM32 (da hab ich auch noch ein Board)

Ich hab mich noch nicht näher mit der Software beschäftigt
mal sehen, wann das teil hier ankommt, dann gehts weiter...

Gruß aus HH

Ingo

von Dieter Aschmann (Gast)


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Der Arduino ist schnell genug. Die Signale sind auf dem Oszillograf 
sauber.
Was geändert werden sollte das ist der Wert von R16 auf 300 KOhm. Damit 
liegt der Eistellbereich von R24 für die Lautstärke schön in der Mitte.
Der Arduino arbeitet mit 5VDC, bringt an einem Ausgang 3,3V die bei 
Gaudi.ch als Referenzspannung für IC3 (bei mir) genutzt werden. Diese 
3,3VDC sind sehr instabil. Deshalb habe ich bei mir IC10 eingefügt als 
3,3VDC Referenz.
R24 könnte man auch als Potentiometer ausführen und somit eine Bedienung 
von außen ermöglichen.
Das Originalprogramm ist in C geschrieben eine Umsetzung in andere 
Programmiersprachen macht viel Arbeit und man muss zunächst das C- 
Programm verstehen lernen.

von Ingo S. (knaudler)


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Danke

von eProfi (Gast)


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Ich arbeite derzeit mit den atSAM-ARM-Chips (32-Bitter).
Es gibt den Arduino-Zero / M0, auf dem ein atSAMd21 sitzt.
Damit hat man folgende Vorteile:
1. openTheremin-Hardware passt darauf (steckerkompatibel).
2. 32bit-Hardwaremultiplier beschleunigt Berechnungen.
3. Tonausgabe kann über DMA erledigt werden, ohne die CPU zu belasten.

Wenn ich mal viel Zeit habe, adaptiere ich die Software.
Mag jemand mithelfen?


> von Dieter Aschmann (Gast) 20.01.2020 10:38
> Der Arduino ist schnell genug.
> Die Signale sind auf dem Oszillograf sauber.
Und klingen trotzdem bescheiden.
Etwas mehr Leistung ist schon von Vorteil -> höhere Samplerate.

von Dieter Aschmann (Gast)


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Danke für die Antwort.
Gute Idee, aber sehr Zeitaufwändig. Habe z.Z. ein anderes Projekt 
laufen, vielleicht hänge ich mich mit rein aber später.

von Ingo S. (knaudler)


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Hallo

es ist endlich angekommen

leider recht teuer:
89,- +19% Einfuhrsteuer +6,- Bearbeitung durch DHL

jetzt quäle ich meine Umwelt mit dem Gejaule...

von Thomas (Gast)


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Momentan ist in ebay eine Platine zum günstigen Preis zu bekommen. Die 
Varicaps sind da auch lieferbar. Zusammen unter 10 EUR. Der Rest kam von 
Re*chelt, bis auf die Buchse. Habe alles letzte Woche bestellt und 
gestern zusammengelötet. War schon eine gewisse Herausforderung mit den 
0805. Mit Lesebrille 3,5 ging es aber doch recht gut. Die Varicaps dann 
aber doch lieber unter dem Binokular (10x) händisch - hat hoffentlich 
geklappt. Leider kann ich noch nicht testen, da ich einen 4069 zu wenig 
bestellt hatte. Vielleicht ist das für den ein oder anderen eine 
Alternative zu langwierigen Sendungen aus der Schweiz ... Viele Grüße 
von Thomas
PS.: M. C. Escher sagte mal sinngemäß: Solange ich es unter der Lupe 
sehen kann, kann ich es schneiden. (Seine Holzschnitte sind z.T. sehr 
kleinteilig) ...

von John S. (electronicafinado)


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Das Produkt von Gaudi Labs ist absolute spitze für Bastler, der einzige 
Wermutstropfen waren die EUR 27,80, die vom Österreichischen Zoll per 
Nachnahme eingehoben worden sind. tja, damit muss man natürlich in 
puncto Kosten rechnen, auch wenn es ein tolles Theremin ist.

von Vorn N. (eprofi)


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Ingo: die 6 Euro für DHL kann man sich irgendwie sparen, indem man die 
16-19% vorher begleicht, damit diese DHL nicht vorstrecken muss.

Thomas: läuft es zufriedenstellend?

Alle: Ab und zu komme ich dazu, mit dem Arduino M0 weiterzumachen.
Sinus / Arbitrary Waveforms ausgeben (mit Control Voltage 1V/Oktave) 
geht schon mit 300 kHz Sampling.
Der Atmel atSAMd21 hat einen (leider nur einen) internen 10-Bit-DAC.
DMA mit variabler Frequenz habe ich noch nicht geschafft.

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