In meinem Frästischvorschub made in China hat sich direkt beim ersten Einsatz die Steuerelektronik verabschiedet. Die ganze Konstruktion erscheint mir etwas dubios: Es handelt sich um einen 90V Motor Z3DW-90GN. Die Ansteuerung erfolgt wohl über eine Gleichrichtung, ein paar Leistungswiderstände und 2 Triacs X6025 für die Drehzahl. Dazu natürlich noch ein Poti, ein IC das daraus vermutlich eine PWM ableitet etc. p.p. Der erste Test verlief einwandfrei, ein paar Tage später flog die eingebaute Sicherung (direkt in der Zuleitung) beim ersten Anfahren im Eilgang. Ich habe dann die Sicherung gewechselt (gleicher Wert, 10A!), den Vorschub ausgekuppelt und die Drehzahl langsam(!) erhöht, nach wenigen Sekunden war die Sicherung wieder durch, also auch ohne jegliche Last, der Motor kann frei drehen! Erneutes Wechseln der Sicherung hilft nicht mehr, die Maschine mach keinen Mucks mehr. Hat jemand einen Tipp, was da los sein kann? Gibt es da übliche Verdächtige? Ist so eine Schaltung üblich, die ca. 90V so "billig" aus 230V erzeugt? Ich freue mich über alle Hinweise, die zur Problemlösung betragen können... PS: Der Motor läuft am Labornetzteil einwandfrei (15...50V getestet).
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Hauke Haien schrieb: > Es handelt sich um einen 90V Motor Z3DW-90GN. Wohl ehr Z3DW25-90GN. Permanent erregter Gleichstrommotor mit auswechselbaren Kohlebürsten. Mit 25W Nennleistung recht klein. > Die Ansteuerung erfolgt > wohl über eine Gleichrichtung, ein paar Leistungswiderstände und 2 > Triacs X6025 für die Drehzahl. Dazu natürlich noch ein Poti, ein IC das > daraus vermutlich eine PWM ableitet etc. p.p. Nix Triacs, sondern Thyristoren, eben ein (halb-)gesteuerter Brückengleichrichter. > Ist so eine Schaltung üblich, die ca. 90V so "billig" aus 230V erzeugt? Kann man schon machen.
Tut mir leid, es ist ein 30W Motor. Im Anhang auch ein Bild der Platine. Ja, das sind natürlich Thrystoren. Meint ihr, es lohnt sich die auszulöten und zu testen?
Hauke Haien schrieb: > Ist so eine Schaltung üblich, die ca. 90V so "billig" aus 230V erzeugt? Ja, siehe Saeco http://www.untergeek.de/wp-content/uploads/2010/04/saeco_vienna-v114_printversion.pdf
Ich glaube nicht, daß die Thyristoren einen Kurzschluss auslösen können. Aber die Dioden könnten es warscheinlich. Die würde auch mal ausbauen und prüfen.
Hauke Haien schrieb: > Tut mir leid, es ist ein 30W Motor. Auch noch eine Sonderlocke. ;-) > Im Anhang auch ein Bild der Platine. > Ja, das sind natürlich Thrystoren. > Meint ihr, es lohnt sich die auszulöten und zu testen? Die kann man im eingelöteten Zustand ausreichend prüfen, so wie die Dioden auch. Einfach mit der Diodenmessfunktion des DMM zwischen Anode und Katode in beide Richtungen messen. Aber ich denke es liegt an der Ansteuerung.
Hm, die Sicherung brennt nun nicht mehr durch, an den Motoranschlüssen liegen etwa 11,8V an, Motor macht nix mehr. Es gibt auch noch endschalter, da ist aber erstmal alles normal, soweit erkennbar. Dass die auch mit 120v beschaltet sind ist ein anderes Thema, war schon am Anfang so.
Hauke Haien schrieb: > PS: Der Motor läuft am Labornetzteil einwandfrei (15...50V getestet). Hauke Haien schrieb: > an den Motoranschlüssen liegen etwa 11,8V an, Motor macht nix mehr. Eine von diesen Antworten war wohl faul.
Michael B. schrieb: > Hauke Haien schrieb: >> an den Motoranschlüssen liegen etwa 11,8V an, Motor macht nix mehr. > > Eine von diesen Antworten war wohl faul. Nun, der Motor läuft erst bei rixhtig 15V an. Zum anderen habe ich mit dem hochohmigen Multimeter an den Motoranschlüssen der Platine gemessen, ohne die 20Ohm der Motorwicklung angeschlossen zu haben.
Keiner eine Idee? Die 3 grauen Leistungswiderstände werden ganz gut warm...
Hauke Haien schrieb: > Ich habe dann die Sicherung gewechselt (gleicher Wert, 10A!), den > Vorschub ausgekuppelt und die Drehzahl langsam(!) erhöht, nach wenigen > Sekunden war die Sicherung wieder durch, also auch ohne jegliche Last, > der Motor kann frei drehen! > > Erneutes Wechseln der Sicherung hilft nicht mehr, die Maschine mach > keinen Mucks mehr. Ja, das klingt nach Ansteuerung. Wenn die Leistungshalbleiter sterben, dann findet sich meist ein niederohmiger Pfad hindurch. Oder auch zwei. Dann aber wäre die Sicherung spätestens bei Test 2 schneller ausgelöst worden, schätze ich. Hauke Haien schrieb: > Nun, der Motor läuft erst bei rixhtig 15V an. > > Zum anderen habe ich mit dem hochohmigen Multimeter an den > Motoranschlüssen der Platine gemessen, ohne die 20Ohm der Motorwicklung > angeschlossen zu haben. Vergiß diese "Vermutung". (Hätte auch stimmen können, war wohl grundsätzlich nicht böse gemeint, etc.) Unwichtig jetzt. Hast Du ein Oszilloskop, welches Multimeter genau (besser noch dessen Features, wie Frequenzzähler, etc., + Specs)? Ob die Ansteuerung funzt, läßt sich herausfinden.
Hauke Haien schrieb: > Die 3 grauen Leistungswiderstände werden ganz gut warm... Ich vermute zwar, wofür die sind, aber... Hauke Haien schrieb: > Im Anhang auch ein Bild der Platine. ...solange man nicht dieses + Rückseite etwas größer + hochaufgelöst hat, weiß ich nicht, ob ich da rum-vermuten sollte.
Der Anfang einer jeden Katastrophe ist eine beschissene Vermutung.
Hauke Haien schrieb: > Hat jemand einen Tipp, was da los sein kann? Ist die Maschine etwa für das (amerikanische) 115V-Netz gebaut oder eingestellt?
Hp M. schrieb: > Ist die Maschine etwa für das (amerikanische) 115V-Netz gebaut oder > eingestellt? Nein, eher nicht. Sie stammt von einem recht bekannten deutschen Händler und wurde mit üblichem Schuko-Stecker geliefert. Aber den Gedanken hatte ich durchaus auch schon... Manu-matic schrieb: > ...solange man nicht dieses + Rückseite etwas größer + hochaufgelöst > hat, weiß ich nicht, ob ich da rum-vermuten sollte. OK, ich werde heute nochmal bessere Fotos machen.
Mal angenommen, die STeuerung hätte den Motor fälschlicherweise mit 230 Volt betrieben. Ich glaube nicht, daß deswegen eine 10A Sicherung durchbrennen würde. Wenn schon, würde wohl eher der Motor durchbrenne, aber das riecht man. Also vermute ich, daß es auch nicht der Motor ist. Den würde ich mal an einem Labornetzteil oder an Bleiakkus testen, nur um Sicherheit bzgl. der Vermutung zun erlangen. Raten und Vermuten ist immer doof.
Stefan U. schrieb: > Den würde ich mal an einem Labornetzteil oder an Bleiakkus testen, nur > um Sicherheit bzgl. der Vermutung zun erlangen. Raten und Vermuten ist > immer doof. Hauke Haien schrieb: > PS: Der Motor läuft am Labornetzteil einwandfrei (15...50V getestet). Nun, an bis zu 50V läuft der Motor erstmal unauffällig. Leider finde ich keine Information zum Wicklungswiderstand. Gemessen habe ich 20 Ohm. https://www.yoycart.com/Product/529059883830/ Auf der Herstellerseite gibt es den Typ garnicht, und auch zu den 25W Typen keine Angaben bzgl. Widerstand... http://www.zd-motor.com/eproduct_info.aspx?id=61 Aber da er Läuft gehe ich erstmal davon aus, dass das Problem in der Elektronik liegt.
> PS: Der Motor läuft am Labornetzteil einwandfrei (15...50V getestet).
Oh, sorry. ich war unaufmerksam.
Also nicht der Motor. Und wenn nun der Thyristor/Triac durchlegiert
wäre, dann würde da auch nie und nimmer 10 Ampere fließen.
Was ist mit den dicken Dioden?
Hauke Haien schrieb: > Nein, eher nicht. Sie stammt von einem recht bekannten deutschen Händler > und wurde mit üblichem Schuko-Stecker geliefert. Stammt von deutschen Händler und ist neu? Und warum bastelst du dann selbst dran rum. Du hast mindestens 6 Monate Garantie und 2 Jahre Gewährleistung, nein hattest, denn jetzt kann sich der Händler durch dein Gebastel evt. rausreden.
Ja, der Beitrag ist schon etwas älter, aber ich habe jetzt das gleiche Problem mit meiner Fräsmaschine. Es handelt sich dabei im die X-Achse der BF30 Super von Bernardo. Bei ihr fliegt keine Sicherung heraus. Der "Controller" hat 230V Anschlussspannung, liefert jedoch nichts am Motorausgang. Dioden und Thyristoren sind ok. Konnten Sie Ihr Problem lösen? Falls ja, was war die Ursache?
Bei mir hat sich leider auch der Vorschub mit einem lauten Knall verabschiedet - inkl. geflogenem 16A Sicherungsautomaten! (Soviel zur Qualität der verbauten flinken 10A Sicherung im Gerät). Ich kann nicht sagen ob es bei mir die gleiche Fehlerursache war wie bei meinen Vorrednern, aber vielleicht hilft meine Fehleranalyse und Lösung ja dem Einen oder Anderen weiter, der zukünftig noch auf diesen Thread stößt. Ursache bei mir war eine locker gewordene Mutter an der Schraube mit der die Platine befestigt ist. Leider ein gewaltiger Konstruktionsfehler meiner Meinung nach, da die Mutter einen saftigen Kutzschluss verursachen kann. Leider wird die Mutter durch Vibrationen der Maschine unweigerlich irgendwann locker, da diese nicht gesichert ist! Ein Kurzschluss ist daher vorprogrammiert. Ich empfehle daher jedem mit diesem Vorschub das Gehäuse mal zu öffnen und die Muttern der Platinenbefestigung zu sichern solange der Antrieb noch funktioniert! Bei mir lockerte sich die Mutter rechts oben auf der Platine, so dass diese Kontakt mit einem Beinchen von C9 bekam und einen Kurzschluss gegen das Metallgehäuse verursachte. Folgende Teile waren defekt und mussten getauscht werden: -Keramikkondensator 100nF Nr. C9 -Diode Nr. D10 und D11 - Typ 1N4007 -Diode Nr. D13 - Typ 6A 1000V -Z-Diode 24V Nr. ZD - Typ 1N4749A (ersetzt durch BZX 85C24 VIS - 1N4749A war nicht verfügbar) -Glassicherung Typ F 10A (ersetzt durch F 1A - Erklärung siehe unten) -ca. 5cm weggeschmolzene Leiterbahn auf der Lötseite der Platine Weiterhin bin ich der Meinung dass die Absicherung des Gerätes komplett falsch dimensioniert ist und die 10A Sicherung stark zum Schaden beigetragen hat. Das eignebaute 30W - 90V DC "Motörchen" erfordert auch im Anlaufstrom keine 10A Sicherung! Ich habe daher die Sicherung gegen eine 1A getauscht. Läuft damit auch im Lastfall einwandfrei und schützt hoffentlich auch den Motor wenn in der Elektronik mal einer der Leistungsthyristoren defekt werden sollte. In diesem Fall schlagen nämlich die 230V direkt auf den Motor durch und ich denke der würde eher durchbrennen bevor die 10A Sicherung fliegt...
Hi! Bei mir wollte gestern auch der X-Achs-Vorschub meiner Bernardo KF25 Pro Fräse nicht mehr. Nachdem ich die Box geöffnet hatte, ist mir aufgefallen, dass ein Draht von der Sicherung nicht mehr verbunden war. Die Lötstelle war aufgegangen (siehe am Foto /20211025_115925.800x450.jpg der schwarze Draht bei der Durchführung; den Schrumpfschlauch habe ich schon zurückgeschoben). Nachdem ich den Draht wieder angelötet habe, ging der Vorschub aber immer noch nicht. An der Platine kamen zwar 230VAC an (2 rote Drähte bei Flachstecker P1 und P2), aber zum Motor ging keine Spannung (sw und bl Draht bei Flachstecker M+ und M-). Messungen an den Thyristoren haben gezeigt, dass keine Zünd-Pulse gekommen sind. Da mir die Schaltung aber zu komplex war, um irgend welche Schlussfolgerungen oder schlaue Annahmen zu treffen, habe ich die Elektronik reverse engineered (siehe Platine.pdf). Der Schaltplan enthält sicher noch ein paar Fehler (z.B. falsche Pin-Nummern an manchen Bauteilen, ...). Bitte gebt mir Bescheid! Mit der nun halbwegs durchschauten Schaltung habe ich weitere Messungen gemacht. Dabei ist mir dann ein Lötzinn-Kurzschluss am Q1 (siehe 20211026_153003.cut.800x565.jpg rechts vorne) aufgefallen. Den habe ich offenbar selbst verursacht, als ich den Draht an die Sicherung angelötet habe. Zzzz. :-( Nach Entfernen des Lötzinn-Kurzschlusses ergaben die Messungen dann bessere Werte, und auch der Vorschub funktioniert wieder. Viel Aufwand für so einen kleinen vermeidbaren Fehler. Aber ich hoffe dass mein Schaltplan zumindest jemand anderem hilft. Bye Hansi
Hatte das Problem dass der Antrieb stotternd gelaufen ist. Auch alles geprüft Motor, Untersetzungsgetriebe usw. Fehler war letztendlich schlechte , bzw. kalte Lötstellen an den großen 8kOhm Widerständen auf der Steuerplatiene. Hier sind die Lötauchen sehr klein ausgefallen ! Denke durch Vibrationen beim Fräsen lockert sich das dann. Nachgelötet ! Dann war alles Wieder OK
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