Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verständnis Tiefpass/Hochpass


von Alex H. (Gast)


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Hallo liebes Forum! :)

ich habe ein kleines Verständnisproblem und nicht die nötige Literatur 
zu Hause, um zu verstehen, wie sich die Filterwirkung in folgendem Fall 
verhält (Siehe Bild):

Welchen Widerstandswert benutze ich dabei für die Berechnung?

- Die Summe beider Widerstände (300k)?
- Nur den Widerstand der zwischen dem Verbindungspunkt und der Masse 
liegt (150k)?
- Oder betrachte ich sie als parallele Widerstände (75k)?

Ich würde mich freuen wenn ich hier eine Antwort darauf finden würde.

Danke im Voraus

Alex

von Klaus R. (klara)


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Ja Alex, da wäre der Rest der Schaltung hilfreich.
Wenn R4 und R5 wechselspannungsmässig wieder zusammen kommen, dann hast 
Du eine Parallelschaltung.
mfg klaus

von THOR (Gast)


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Alex H. schrieb:
> - Die Summe beider Widerstände (300k)?

Kommt drauf an mit was die verbunden sind.

Ich nehme an dass R5 an Versorgungsspannung und R4 an Masse geht.

Versorgungsspannung hat nen Abblockkondensator, wird also als stabil 
angenommen.

AC-Ersatzschaltbild ergibt dann C in Reihe zu (R4 parallel R5).

In Wahrheit muss man natürlich die Versorgungsspannung modellieren statt 
Sie als konstant (AC-Kurzschluss) anzunehmen. Aber für Frequenzen bis in 
den hohen kHz Bereich kommt das immer noch gut hin.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Alex H. schrieb:
> Oder betrachte ich sie als parallele Widerstände (75k)?

Ja. Betrachte sie bei einer Wechselspannungsübertragung als parallele 
Widerstände, wenn der obere 150k an Plus angeschlossen ist. Denn die 
Versorgungsspannung ist niederohmig.

von Alex H. (Gast)


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Vielen Dank!

THOR schrieb:
> Ich nehme an dass R5 an Versorgungsspannung und R4 an Masse geht.

Das ist korrekt. Die Versorgungsspannung wird über einen 9V-Block 
zugeführt und hat sicherheitshalber trotzdem einen Abblockkondensator.
Übertragen wird eine Wechselspannung, bzw. ein Audiosignal.

von Alex H. (Gast)


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Noch zwei Fragen:

Ich habe das Rauschen unterschiedlicher Operationsverstärker in ein und 
der selben Schaltung berechnet und müsste nun durch Messungen reale 
Werte ermitteln.
Unter

http://www.elektronikpraxis.vogel.de/hardwareentwicklung/articles/100622/

ist angegeben, dass ein DMM mit TRMS und einem Messbereich von 10mV 
ausreichen würde, allerdings habe ich bei einem TL072 (R1 = 100Ω, R2 = 
10kΩ, R3 = 200Ω - bei 25°C) EI 18,13nV und EO 1,832µV errechnet. Reichen 
10mV tatsächlich aus? - Ich glaube nicht.

Und die aller wichtigste Frage:

Als Student kann ich mir natürlich kein Tisch-DMM mit einer hohen 
Präzision und einem Messbereich bis wünschenswert 1nV/AC leisten. Ich 
habe bereits Google bemüht, aber keinen Verleiher für solche Geräte 
gefunden. Weiß hier vielleicht jemand, ob und wo man Messgeräte leihen 
kann, welche die Anforderungen erfüllen?

Liebe Grüße

Alex

von Sebastian S. (amateur)


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Sparsamkeit ist eine Zier,
doch weiter kommt ohne ihr.

Drei Bauteile, mitten aus einem Schaltplan heraus, sind in etwa so 
aussagekräftig wie eine geschlossene Garage. Möglicherweise ist ja ein 
Auto drin, vielleicht auch nur der Rasenmäher.

Du kannst aber sicher sein dass, wenn R4 und R5 irgendwo angeschlossen 
sind, dass irgendetwas PASSiert.

von Alex H. (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Sparsamkeit ist eine Zier,
> doch weiter kommt ohne ihr.
>
> Drei Bauteile, mitten aus einem Schaltplan heraus, sind in etwa so
> aussagekräftig wie eine geschlossene Garage. Möglicherweise ist ja ein
> Auto drin, vielleicht auch nur der Rasenmäher.
>
> Du kannst aber sicher sein dass, wenn R4 und R5 irgendwo angeschlossen
> sind, dass irgendetwas PASSiert.

Natürlich, da will ich gar nicht widersprechen. Es ist nur so, dass mir 
eine einfache, nicht-invertierende Grundschaltung mit den oben genannten 
Widerstandswerten vorgelegt wurde (Nur theoretisch, ohne Schaltplan, aus 
einem Buch). R3 ist die Quellimpedanz am nicht-invertierenden Eingang 
des OPs, R1 und R2 die verstärkungsbestimmenden Widerstände.

Aufgelöst wird das Ganze nach der als Grafik angehängten Formel. EO ist 
dann gleich EI * NG (Noise Gain = Verstärkungsfaktor).

Nun muss ich das ganze auf einer Übungsplatine aufbauen und mit 20 
unterschiedlichen OPs berechnen/durchmessen, um schlussendlich das 
Rauschverhalten unter Verwendung unterschiedlicher OPs beurteilen zu 
können.

von Alex H. (Gast)


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Aber die Frage war ja auch nicht auf die Werte selbst bezogen, sondern 
darauf, ob ein Multimeter mit einem Messbereich von min. 10mV/AC 
ausreichen würde, um verwertbare Ergebnisse zu erhalten. Und natürlich, 
wo man ein Gerät mit den o.g. Spezifikationen leihen/nutzen könnte.

von Helmut S. (helmuts)


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Einfach einen zusätzlichen Verstärker mit Verstärkung 100 nachschalten 
um genügend Spannung zu bekommen. Dieser zweite Verstärker erzeugt 
relativ zum untersuchten Verstäker praktisch kein zusätzliches Rauschen, 
wenn du dem zu untersuchenden Verstärker eine Verstärkung von 100 oder 
mehr gibst.

von Alex H. (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Einfach einen zusätzlichen Verstärker mit Verstärkung 100 nachschalten
> um genügend Spannung zu bekommen. Dieser zweite Verstärker erzeugt
> relativ zum untersuchten Verstäker praktisch kein zusätzliches Rauschen,
> wenn du dem zu untersuchenden Verstärker eine Verstärkung von 100 oder
> mehr gibst.

Danke für den Tipp! Das klingt nach einer guten Idee. Allerdings spielt 
dann doch das thermische Rauschen der zusätzlichen Widerstände und das 
Rauschen des Verstärkers die gleiche Rolle, wie bei der ersten 
Schaltung, oder irre ich mich?

von Helmut S. (helmuts)


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Wenn der erste Verstärker schon Verstärkung 100 macht, dann ist das 
hinzugefügte Rauschen des zweiten Verstärkers der ja ähnlich aufgebaut 
sein wird, nur noch 1/100 relativ zum Rauchen des untersuchten 
Verstärkers.

von Klaus R. (klara)


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Alex H. schrieb:
> Allerdings spielt
> dann doch das thermische Rauschen der zusätzlichen Widerstände und das
> Rauschen des Verstärkers die gleiche Rolle, wie bei der ersten
> Schaltung, oder irre ich mich?

Helmut S. schrieb:
> Dieser zweite Verstärker erzeugt
> relativ zum untersuchten Verstäker praktisch kein zusätzliches Rauschen,
> wenn du dem zu untersuchenden Verstärker eine Verstärkung von 100 oder
> mehr gibst.


Alex H. schrieb:
> Als Student kann ich mir natürlich kein Tisch-DMM mit einer hohen
> Präzision und einem Messbereich bis wünschenswert 1nV/AC leisten. Ich
> habe bereits Google bemüht, aber keinen Verleiher für solche Geräte
> gefunden. Weiß hier vielleicht jemand, ob und wo man Messgeräte leihen
> kann, welche die Anforderungen erfüllen?

Als Student gehst Du einfach zu einem eurer Laboringenieure und fragst 
die.

Alex H. schrieb:
> Nun muss ich das ganze auf einer Übungsplatine aufbauen und mit 20
> unterschiedlichen OPs berechnen/durchmessen, um schlussendlich das
> Rauschverhalten unter Verwendung unterschiedlicher OPs beurteilen zu
> können.

Na siehst Du. Entweder steht Dir ein Laboringenieur oder Prof zur 
Verfügung. Ich würde erst einmal nach einem Messverstärker fragen. Ein 
Oszi mit FFT - Analyse wäre sicher auch interessant.

Schau Dir mal die Seiten 7 und 8 an. Kannst Du sicher gebrauchen.
http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/lt1115fa.pdf

mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Alex H. (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Wenn der erste Verstärker schon Verstärkung 100 macht, dann ist das
> hinzugefügte Rauschen des zweiten Verstärkers der ja ähnlich aufgebaut
> sein wird, nur noch 1/100 relativ zum Rauchen des untersuchten
> Verstärkers.

Das ergibt Sinn! Wie gesagt, vielen lieben Dank für den Tipp. Ich glaube 
mit der Variante komme ich leichter ans Ziel, als ewig nach einem 
geeigneten Leihgerät zu suchen.

Klaus R. schrieb:
> Na siehst Du. Entweder steht Dir ein Laboringenieur oder Prof zur
> Verfügung. Ich würde erst einmal nach einem Messverstärker fragen. Ein
> Oszi mit FFT - Analyse wäre sicher auch interessant.

Erstmal vielen Dank, Klaus. Vor allem für den angehängten Link. Leider 
kann ich mir keinen Ingenieur, Prof, oder benötigte Geräte zur Rate 
ziehen. Ich studiere an einer privaten Hochschule, welche eigentlich 
rein gar nichts mit E-Technik zu tun hat, sondern den gesamten 
Medienbereich abdeckt (Okay, 4-5 Vorlesungsstunden zu den Grundlagen 
sind dabei). Das Interesse an der ganzen Sache ist letztes Jahr in 
Selbstversuchen entstanden, weswegen ich mich jetzt mehr in die Thematik 
einarbeite.

Der LT1115 hat auf dem Papier ja wahnsinns Werte. Vielleicht sollte ich 
den direkt mit untersuchen.

Liebe Grüße

von Klaus R. (klara)


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Alex H. schrieb:
> Der LT1115 hat auf dem Papier ja wahnsinns Werte. Vielleicht sollte ich
> den direkt mit untersuchen.

Der LT1115 ist nicht der einzige rauscharme OP in seiner Klasse, spielt 
aber schon in der Oberklasse mit. Anbei zwei Threads mit meiner 
Beteiligung. Hier siehst Du auch u.a. wie man mit LTspice die 
Schaltungen analysieren kann.

Beitrag "Re: Parallelschalten von Halbleitern für kleines Rauschen"
Beitrag "SNR mit Hobbyausstattung messen"

mfg klaus

von Alex H. (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Einfach einen zusätzlichen Verstärker mit Verstärkung 100 nachschalten
> um genügend Spannung zu bekommen. Dieser zweite Verstärker erzeugt
> relativ zum untersuchten Verstäker praktisch kein zusätzliches Rauschen,
> wenn du dem zu untersuchenden Verstärker eine Verstärkung von 100 oder
> mehr gibst.

So, ich habe das Ganze jetzt mal getestet. Den zu testenden Verstärker 
habe ich auf v = 100 eingestellt und einen Verstärker mit v = 10.000 
nachgeschaltet, um die Spannung in den Volt-Bereich zu verlagern. Den 
Mikrofon-Eingang habe ich mit einer Steckbrücke zwischen + und - 
kurzgeschlossen. Jetzt habe ich allerdings das Problem, dass mir am 
Ausgang des zweiten Verstärkers eine Spannung angezeigt wird (Grade 
2,890V), die aber kontinuierlich abfällt, bis sie schlussendlich bei 0V 
ist. Woran könnte das liegen?

Den Schaltplan vom Aufbau beim Messen hänge ich an. Der "Cold"-Weg ist 
gewollt unbelegt und gehört zur eigentlichen Quasisymmetrierung. Der 
Ausgang der Schaltung soll auf einen XLR-Stecker gehen.

Vielen Dank schonmal

Alex

von Alex H. (Gast)


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Nachtrag:

Die Messpunkte habe ich mit eingetragen. Ob ich an Messpunkt 1 oder 2 
messe macht keinen Unterschied.

von Jens G. (jensig)


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Du hast die Batteriespannung mitten in der Schaltung zw. den beiden Cs 
kurzgeschlossen.

>kurzgeschlossen. Jetzt habe ich allerdings das Problem, dass mir am
>Ausgang des zweiten Verstärkers eine Spannung angezeigt wird (Grade
>2,890V), die aber kontinuierlich abfällt, bis sie schlussendlich bei 0V
>ist. Woran könnte das liegen?

Das Gegenkopplungsnetzwerk beider OPV muß über je einen C auf Masse 
liegen, da deren Arbeitspunkt (virtuelle Masse) ja bei Ub/2 liegt 
(Spannungsteiler am nicht-invertierenden Eingang). So wie es jetzt ist, 
verstärken die beiden OPV die Gleichspannungsdifferenz zw. beiden 
Eingängen, und gehen damit voll in Sättigung.

von Alex H. (Gast)


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Ups, tut mir Leid, die sind vorhanden, aber ich habe sie im Schaltplan 
vergessen. Zwischen R1/R2 und R10/R11 liegt jeweils ein 
10µF-Kondensator.

von Alex H. (Gast)


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Hat niemand eine Idee?

von BobDylan (Gast)


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Alex H. schrieb:
> Hat niemand eine Idee?

Doch. Ich. Geh etwas in dich, lerne etwas Elektronik, und überdenke 
anschließend dein Schaltbild und/oder deine Frage in dieser und/oder 
invertierender Reihenfolge. Such nach Fehlern und/oder Ungereimtheiten, 
und/oder wenn du diese erkannt und/oder beseitigt hast, starte einen 
neuen Thread.

Wenn weil nämlich du so und/oder noch mehrere Studierende weiterhin so 
dämlich vor sich hindümpeln, könnte es nämlich sein, dass "wir 
Steuerzahler" uns nach Studierenden aus China und/oder Korea (natürlich 
Süd-) umkucken, und dann kannst du ja wohl mal zusehen, ob du nicht doch 
lieber einen anständigen Beruf erlernst.

Zum Beispiel Bäcker oder Schornsteinfeger. Das sind ehr- und/oder 
brauchbare Berufe, und Fachkräfte dieser Branche stellen selten dummen 
Fragen, könnten solche aber durchaus mittels Eigennachdenkung sich 
selbst beantworten und/oder uns formulieren.

Gruß Achim.

von Possetitjel (Gast)


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Jens G. schrieb:

> Das Gegenkopplungsnetzwerk beider OPV muß über je einen C
> auf Masse liegen, da deren Arbeitspunkt (virtuelle Masse)
> ja bei Ub/2 liegt (Spannungsteiler am nicht-invertierenden
> Eingang).

Man kommt sich vor wie Don Quichotte: Ein Spannungsteiler
zur Arbeitspunkteinstellung hat i.d.R. nichts mit einer
"virtuellen Masse" zu tun!

Ich weiss, dass ihr diesen tollen, technisch klingenden
Ausdruck liebt - aber bitte, bleibt bei virtueller Realität,
virtuellem Erdbeerarome und virtuellen Orgasmen!

Lasst die Masse in Ruhe! Realen Ground für alle!

von Alex H. (Gast)


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BobDylan schrieb:
> Zum Beispiel Bäcker oder Schornsteinfeger. Das sind ehr- und/oder
> brauchbare Berufe, und Fachkräfte dieser Branche stellen selten dummen
> Fragen, könnten solche aber durchaus mittels Eigennachdenkung sich
> selbst beantworten und/oder uns formulieren.

Lieber Achim, deine Beleidigungen kannst du dir sonst wohin schieben. Du 
solltest mit deinen Ratschlägen lieber deinen Eltern zur Seite stehen, 
da diese offensichtlich bei deiner Erziehung versagt haben.

Küsschen

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