Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Auf BNC Stecker verzichten?


von K. M. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe einen Tastkopf, welcher ein Signal bis zu 5Mhz messen soll. Ich 
soll ein Gerät bauen, welches diese Messsignale verarbeitet. Das Gerät 
soll sich direkt am Tastkopf befinden und möglichst schmal sein. Daher 
habe ich keine Möglichkeit an meinem Gerät eine BNC Buchse anzubringen.

Daher wollte ich wissen, ob ich das BNC Kabel kürzen darf und die BNC 
Buchse abschneiden darf. Dann würde ich den Innenleiter direkt an der 
Platine anlöten. Als Eingangsstufe hätte ich dann diese Schaltung 
verwendet(Anhang).

Wenn ich die Leitung kürze, dürfte sich der Wellenwiderstand nicht 
verändern oder?

Meine zweite Frage ist: Wenn ich es irgendwie schaffe die BNC Buchse am 
Gehäuse unterzubringen, brauche ich bei der Eingangsstufe noch den 50 
Ohm Widerstand. Weil ich bin mir nicht sicher, ob die BNC Buchse den 
Widerstand darstellt.

3. Brauche ich den Impedanzwandler?

Vielen Dank im Voraus!

LG Singh

P.S: Bin noch in der Ausbildung, deshalb könnten etwas dumme Fragen 
folgen.

von M.N. (Gast)


Lesenswert?

Schlechte Idee! Tastköpfe sind Verschleißteile. Einmal runtergefallen, 
draufgetreten, Knack! Oh, kaputt :-(
Also bleib bei der BNC-Buchse.

Außerdem, nur weil ein Tastkopf einen BNC-Stecker hat, heißt das noch 
lange nicht, dass es sich um ein 50 Ohm-System handelt. Die 50 
Ohm-Eingangswiderstand deiner Schaltung sind daher kontraproduktiv.
Wenn es ein 1:1 Tastkopf ist, reicht der den Eingangswiderstand der 
Schaltung einfach weiter. Wenn es ein 10:1 oder 100:1-Tastkopf ist, soll 
er normalerweise mit 1 Meg-Ohm abgeschlossen werden.

Ob du den OPV weglassen kannst, hängt von der Schaltung ab, die dahinter 
kommt. Beachte auch, dass die meisten schnelleren OPVs nicht 
Unity-Gain-Stable sind und allgemin keine nennenswerten Kapazitäten 
mögen. Das Datenblatt und die Application Notes des Herstellers geben 
hierüber Auskunft.

von K. M. (Gast)


Lesenswert?

M.N. schrieb:
> Schlechte Idee! Tastköpfe sind Verschleißteile. Einmal runtergefallen,
> draufgetreten, Knack! Oh, kaputt :-(
> Also bleib bei der BNC-Buchse.

Ich muss es laut Projektleiter leider so machen(Sollbruchstelle?)

> Außerdem, nur weil ein Tastkopf einen BNC-Stecker hat, heißt das noch
> lange nicht, dass es sich um ein 50 Ohm-System handelt. Die 50
> Ohm-Eingangswiderstand deiner Schaltung sind daher kontraproduktiv.
> Wenn es ein 1:1 Tastkopf ist, reicht der den Eingangswiderstand der
> Schaltung einfach weiter. Wenn es ein 10:1 oder 100:1-Tastkopf ist, soll
> er normalerweise mit 1 Meg-Ohm abgeschlossen werden.

Bei dem System handelt es sich um einen 50 Ohm Tastkopf(Ist auf dem 
BNC-Stecker angebracht). Leider habe ich das mit dem "Wenn es ein 1:1 
Tastkopf ist, reicht der den Eingangswiderstand der Schaltung einfach 
weiter."nicht verstanden.

Ist es nun prinzipiell falsch, wenn ich das Kabel kürze und den 
Innenleiter direkt an die Platine anlöte

von Lurchi (Gast)


Lesenswert?

Bei den Oszilloskop Tastköpfen gibt es teils spezielle Kabel, die gerade 
nicht mit 50 Ohm Wellen widerstand arbeiten. Da sollte man den BNC 
Stecker nicht entfernen - denn den sehr dünnen Innenleiter kann man dann 
i.A: nicht löten. Das ist bei den meisten Tastköpfen für einen 1 M 
Eingang der Fall.

Es hängt halt vom Tastkopf ab, ob man da ohne den Stecker auskommen kann 
oder nicht. Da gleich gilt für den Abschluss: es gibt welche für 50 Ohm 
Systeme und welche zum Anschluss an ein Oszilloskop mit 1 M Ohm. Wegen 
der eher niedrigen Frequenz kann es ggf. ohne Abschluss gehen - wenn der 
Tastkopf es zulässt.

Wenn BNC zu große ist, gäbe es ggf. andere kleinere Verbinder wie SMA / 
SMB. Die sind zwar nicht so einfach zu bedienen, aber immerhin noch 
austauschbar.
Tastköpf für die kleineren Verbinder sind aber in der Regel für hohe 
Frequenzen und entsprechend teuer - da ist dann der 50 Ohm Abschluss 
eher die Regel.

von Walter T. (nicolas)


Lesenswert?

Die meisten Tastköpfe haben doch tastkopfseitig einen Stecker, der wie 
BNC ohne Überwurfmutter ist. Geht an der Seite nichts?

von M.N. (Gast)


Lesenswert?

Also 50 Ohm-Tastköpfe kenn ich nur als aktive Tastköpfe. Da sollte man 
erst Recht nicht den Stecker abschneiden. Schon allein wegen des 
Anschaffungspreises.

Außerdem, so groß ist eine BNC-Buchse nun wirklich nicht.
Falls an dem Tastkopf-Stecker noch ein "fetter" Kasten dran hängt, den 
sollte man erst Recht nicht abschneiden, da ist ein 
Kompensations-Netzwerk verbaut, das für die korrekte Messung notwendig 
ist.

Um was genau für einen Tastkopf handelt es sich überhaupt?

* Ein 1:1-Tastkopf ist eigentlich nur eine Prüfspitze mit Kabel dran. 
Damit verbindet man den Prüfling direkt mit dem Scope-Eingang.
Beispiel: 
https://www.reichelt.de/Tastkoepfe-und-BNC-Adapter/TESTEC-LF-112/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=32414&GROUPID=7230&artnr=TESTEC+LF+112&SEARCH=testec
Außerdem erreichen die Scops ihre Analogbandbreite erst an einem 
(kompensierten!) 10:1-Tastkopf. Bsp. typisches 20 MHz-Scope (Hameg 
Schulscope 203-6 oder so, Eingangsimpedanz: 1 Meg parallel mit 30 pF (!) 
=> Grenzfrequenz: 5,3 kHz!)

* Ein 10:1-Tastkopf erhöht die Eingangsimpedanz des Scopes (1 Meg) auf 
den zehnfachen Wert (10 Meg) und erlaubt es, die Eingangskapazität des 
Scopes wegzukompensieren. Es verbleibt aber eine zusätzliche eigene 
Kapazität durch das Kabel und mechanischen Aufbau. Typ. 10...15 pF
Gleichzeitig wird der Messbereich spannungsmäßig auf bis zu den 
10-fachen Wert erweitert. (max. Specs und Derating über die Frequenz für 
den Tastkopf beachten!)
Beispiel: 
https://www.reichelt.de/Tastkoepfe-und-BNC-Adapter/TESTEC-LF-212/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=32415&GROUPID=7230&artnr=TESTEC+LF+212&SEARCH=testec


* Ein 100:1-Tastkopf erhöht die Eingangsimpedanz des Scopes (1 Meg) auf 
den hundertfachen Wert (100 Meg). Aber auch er bringt zusätzliche 
Lastkapazität mit, typ. 4 pF.
Der Messbereich wird bis zu Faktor 100 erweitert, aber auch hier sind 
die Specs und Deratings im Datenblatt des Tastkopfs zu beachten.
Beispiel: 
https://www.reichelt.de/Tastkoepfe-und-BNC-Adapter/TESTEC-HV-150/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=32423&GROUPID=7230&artnr=TESTEC+HV+150&SEARCH=testec

usw....

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@Maha Singh (singh_m)

>3,05 MB, 91 Downloads

Fehler! Siehe Bildformate!

>Ich habe einen Tastkopf, welcher ein Signal bis zu 5Mhz messen soll. Ich
>soll ein Gerät bauen, welches diese Messsignale verarbeitet. Das Gerät
>soll sich direkt am Tastkopf befinden und möglichst schmal sein. Daher
>habe ich keine Möglichkeit an meinem Gerät eine BNC Buchse anzubringen.

>Daher wollte ich wissen, ob ich das BNC Kabel kürzen darf und die BNC
>Buchse abschneiden darf. Dann würde ich den Innenleiter direkt an der
>Platine anlöten. Als Eingangsstufe hätte ich dann diese Schaltung
>verwendet(Anhang).

Kann man machen, ist aber eher häßlich.

>Wenn ich die Leitung kürze, dürfte sich der Wellenwiderstand nicht
>verändern oder?

Nein.

>Meine zweite Frage ist: Wenn ich es irgendwie schaffe die BNC Buchse am
>Gehäuse unterzubringen, brauche ich bei der Eingangsstufe noch den 50
>Ohm Widerstand.

Das ist der Terminierungswiderstand. Siehe Wellenwiderstand. Aber 
bei 5 MHz und einem kurzen Kabel von ein paar cm braucht man das 
eigentlich nicht. Es sein denn, der Tastkopf ist darauf ausgelegt.

> Weil ich bin mir nicht sicher, ob die BNC Buchse den
>Widerstand darstellt.

Nein.

>3. Brauche ich den Impedanzwandler?

Bei 50 Ohm Terminierung eher nicht, da ist die Quelle (dein Tastkopf) 
stark genug.

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

Maha S. schrieb:
> Daher wollte ich wissen, ob ich das BNC Kabel kürzen darf

Am besten postest du mal ein Bild von deinem Tastkopf. Sonst ist alles 
nur Rätselraten.

Vorab hätte ich noch 1..2 Ratschläge:
1. Wenn das ein Oszi-Tastkopf ist, dann lasse die Finger vom Tastkopf 
und Kabel und mach es wie unter Punkt 4.

2. Wenn das Kabel an diesem Tastkopf auch nur per BNC-Stecker 
angeschlossen ist, dann mach dir ein anderes Kabel.

3. Wenn das Kabel einfach so im Tastkopf verschwindet, dann versuche 
mal, selbigen zu öffnen, um zu sehen, wie es drinnen angeschlossen ist 
und um was für eine Art Kabel es sich tatsächlich handelt. Eventuell 
kannst du das ganze Kabel ersetzen (so daß es später wieder richtig 
angelötet werden kann)

4. der allereinfachste Weg: Bau an dein Kästchen eine SMA-Buchse dran 
und besorge dir einen Adapter von BNC auf SMA. Sowas gibt's vielleicht 
bei Pollin für wenig Geld.

W.S.

von Christoph Z. (rayelec)


Lesenswert?


von Falk B. (falk)


Lesenswert?


von K. M. (Gast)


Lesenswert?

Danke für Antworten.

Mein Problem ist, dass die Tastkopfe immer viel zu lange Kabel haben. 
Das Ziel ist es, dass man ein kleines Gehäuse auf dem Tastkopf hat(soll 
möglichst nicht auffallen) und die Daten werden von einer Platine im 
Gehäuse verarbeitet und dann an einen PC weitergeleitet(Bluetooth od. 
ZigBee). Das Ziel wäre es eigentlich, dass ich nur einen Tastkopf habe 
mit der Elektronik und einen PC das wars. Ich müsste daher eigentlich 
meinen eigenen Tastkopf bauen oder? Vielleicht hat jemand von euch eine 
Idee. Ist für meine Diplomarbeit

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Maha Singh (singh_m)

>Mein Problem ist, dass die Tastkopfe immer viel zu lange Kabel haben.

Es gibt auch andere Tastköpfe. Und wenn es kompakt sein soll, läßt man 
den einfach weg und baut ihn selber in seiner Schaltung. Das ist bei 5 
MHz auch relativ unkritisch.

>meinen eigenen Tastkopf bauen oder? Vielleicht hat jemand von euch eine
>Idee. Ist für meine Diplomarbeit

Na dann sollten die meisten Ideen doch eher von dir kommen. Außerdem 
solltest du dich mal mit dem Thema Netiquette befassen. Wenn du eine 
substantielle Diskussion willst, mußt du auch ein paar Informationen 
liefern. Sonst wird es nur Raterei, Spekulation und Gesülze.

Was willst du denn messen? Max. Spannung? Bandbreite?
Wenn du das per Mikrocontroller erfassen willst. Mit welcher Abtastrate? 
Auflösung?

von BobDylan (Gast)


Lesenswert?

M.N. schrieb:
> Bsp. typisches 20 MHz-Scope (Hameg
> Schulscope 203-6 oder so, Eingangsimpedanz: 1 Meg parallel mit 30 pF (!)
> => Grenzfrequenz: 5,3 kHz!)

Wäre mir bestimmt schon aufgefallen...

von K. M. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Entschuldigung. Bekomme manchmal nicht mit, dass ich zu wenige Infos 
geliefert habe.

Mein Ziel ist es eine kontaktlose Messung zu ermöglichen. D.h. ein 
Oszilloskop ist im Tastkopf versteckt(so gut es geht) und die restliche 
Darstellung der Signalverläufe erfolgt durch den Computer.

Ziel: kein Kabelsalat auf dem Messplatz.

Meine Versorgungsspannung ist 5V/DC durch eine Batterie. Das gemessene 
Signal würde ich mit einem Dämpfer auf 1/4 dämpfen und damit ich eine 
höhere Spannung messen kann(bis zu 20V). Dann schalte ich einen 
Impedanzwandler zwischen dem Dämpfer und der eigentlichen 
Verstärkerschaltung. Bei der Verstärkerschaltung handelt es sich um 
einen PGA/VGA, welcher je nach Spannung die Verstärkung schaltet. Der 
Verstärker wird durch den Mikrokontroller dsp PIC30f2020(sehr geringe 
Abstastrate 2MS/S) . Die Daten werden anschließend durch ein Bluetooth 
Modul an den Computer weitergesendet, welcher damit einen Signalverlauf 
erzeugt.

Meine Ziele:

Bandwith:20MHz(ist weiß dass das wenig ist. Bitte keine blöden 
Kommentare)
Abtastrate:50 - 100MS/s(etwas zu optimistisch, wegen der 
Batterieversorgung.

Hoffe diesmal reichts. Hab mal ein Blockschaltbild eingefügt(als PNG)

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ BobDylan (Gast)

>> Bsp. typisches 20 MHz-Scope (Hameg
>> Schulscope 203-6 oder so, Eingangsimpedanz: 1 Meg parallel mit 30 pF (!)
>> => Grenzfrequenz: 5,3 kHz!)

>Wäre mir bestimmt schon aufgefallen...

Jaja, das liebe Halbwissen. Nach der "Theorie" hätte ein 10M//15pF 
Tastkopf nur ~ 1kHz Bandbreite . . . ;-)

Der informierte Leser würde vielmehr feststellen, daß obiger Tastkopf 
bis ca. 1kHz im wesentlichen eine ohmsche Last darstellt und mit 
steigender Frequenz der kapazitive Anteil deutlich stärker wird. Bei 
vielen MHz ist es praktisch nur noch die Kapazität, die den Ton angibt. 
10 pF @ 100 MHz = 1pF @ 1GHz = 160 Ohm (kapazitiv).

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@Maha Singh (singh_m)

>Mein Ziel ist es eine kontaktlose Messung zu ermöglichen. D.h. ein
>Oszilloskop ist im Tastkopf versteckt(so gut es geht) und die restliche
>Darstellung der Signalverläufe erfolgt durch den Computer.

>Ziel: kein Kabelsalat auf dem Messplatz.

Naja.

>Meine Versorgungsspannung ist 5V/DC durch eine Batterie. Das gemessene
>Signal würde ich mit einem Dämpfer auf 1/4 dämpfen und damit ich eine
>höhere Spannung messen kann(bis zu 20V).

Is OK.

> Dann schalte ich einen
>Impedanzwandler zwischen dem Dämpfer und der eigentlichen
>Verstärkerschaltung. Bei der Verstärkerschaltung handelt es sich um
>einen PGA/VGA, welcher je nach Spannung die Verstärkung schaltet. Der
>Verstärker wird durch den Mikrokontroller dsp PIC30f2020(sehr geringe
>Abstastrate 2MS/S) . Die Daten werden anschließend durch ein Bluetooth
>Modul an den Computer weitergesendet, welcher damit einen Signalverlauf
>erzeugt.

Auch 2Ms/s kriegst du nicht durch Bluetooth.

>Bandwith:20MHz(ist weiß dass das wenig ist. Bitte keine blöden
>Kommentare)
>Abtastrate:50 - 100MS/s(etwas zu optimistisch, wegen der
>Batterieversorgung.

Vor allem bist du reichlich optimistisch bezüglich der Übertragungsrate 
per  Bluethooth. Schon mal nachgeschaut, wieviel man dort WIRKLICH an 
Daten durchkriegt?

>Hoffe diesmal reichts. Hab mal ein Blockschaltbild eingefügt(als PNG)

Ja. Aber für eine Diplomarbeit ist das recht sportlich, erst recht mit 
den Abtastraten. Mein Tip. Bau es mindestens 2 Nummern kleiner auf. 1 
Ms/s oder gar nur 100ks/s ist für niederfrequente Langzeitmessungen 
ausreichend, denn in diese Richtung geht es ja eher. Die großen 
Abtastraten und Bandbreiten von Oszis kriegst du so ohne weiteres nicht 
hin. Das ist ein Job für ausgewachsene Entwickler mit ordentlich 
Erfahrung. Trotzdem viel Erfolg bei deiner Diplomarbeit.

von K. M. (Gast)


Lesenswert?

Danke dir für deine ehrliche Antwort.

Noch eine kleine Fragen:

Kennst du ein Datenübertragungssystem, welches für große 
Datenübertragungsraten bekannt ist?

Könnte ein digitaler Buffer helfen, sodass die Daten verlangsamt über 
die BT - Schnittstelle übertragen werden?

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Maha Singh (singh_m)

>Kennst du ein Datenübertragungssystem, welches für große
>Datenübertragungsraten bekannt ist?

WLAN? Schafft bis zu 300Mbit/s. Es gibt mittlerweile wireless HDMI, dort 
gehen ein paar Gbit/s.

https://www.golem.de/news/wireless-hdmi-sender-hdmi-signale-drahtlos-in-full-hd-aufloesung-uebertragen-1602-119165.html

>Könnte ein digitaler Buffer helfen, sodass die Daten verlangsamt über
>die BT - Schnittstelle übertragen werden?

Das geht aber nur eine bestimmte Zeit, bis dir dein Puffer überläuft. 
Denn die Nettofüllrate = Zuflußrate-Abflußrate

Es hat schon seinen Grund, warum es so verdammt wenige WLAN Tastköpfe 
gibt ;-)

Aber das ist KEIN Grund, es nicht doch mal zu probieren. Aber versuch es 
lieber im Kleinen aufzubauen, dann ist die Chance daß es am Ende 
wirklich funktioniert deutlich höher.

von 2⁵ (Gast)


Lesenswert?

Maha S. schrieb:
> Meine Versorgungsspannung ist 5V/DC durch eine Batterie.

Es gibt leider keine 5V Batterien. Entweder du nimmst 1-2 Mikro (AAA) 
oder Mignon (AA) Zellen und dann einen Step-Up auf 3.3 oder 5V oder 
gleich einen LiIon Akku. Eine vernünftige Ladeschaltung und Step-Up ist 
dann auch gleich ein wesentlicher Teil der Diplomarbeit ;-)

Ich würde das ganze mit einem EPS8266 kombinieren. Der hat auch einen 
ADC, allerdings schafft dieser "nur" ca. 500 kHz Sampling Rate (lt. 
http://bbs.espressif.com/viewtopic.php?t=2440). Würde aber auch besser 
zu Falk Brunners Einwand passen. Ich halte 20MHz Bandbreite und 100Ms/s 
Sampling Rate auch ambitioniert (du wirst dann fast einen FPGA 
brauchen), neben der ganze Auswertung-Software, die du eh schreiben 
musst.
Irgendwie passen deinen Anforderungen und der dsPIC so gar nicht 
zusammen, denn einen deutlich größeren RAM Speicher wirst du brauchen.

 Der EPS8266 hat mehrere Vorteile:

- Wifi integriert (ist auch schneller als BT)
- für LowPower Battriebetrieb geeignet
- deutlich mehr RAM (96k) zum zwischenspeichern der Daten als dein dsPIC 
(welcher nur 512 Byte hat)
- große Community (du findest viele Beispiele und Hilfen im WWW)

Cool wäre es, wenn der EPS8266 einen Web-Server bereitstellt, d.h. die 
Oberfläche zum "auslesen" des Oszis wird per HTML gestaltet, jeder 
Rechner mit einem Browser kann dann als Benutzerinterface dienen. Wäre 
was neues und passt gut zum Schlagwort IoT.

Links zum EPS8266: https://de.wikipedia.org/wiki/ESP8266 und 
https://www.mikrocontroller.net/articles/ESP8266

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@2⁵ (Gast)

>Es gibt leider keine 5V Batterien. Entweder du nimmst 1-2 Mikro (AAA)
>oder Mignon (AA) Zellen und dann einen Step-Up auf 3.3 oder 5V oder
>gleich einen LiIon Akku. Eine vernünftige Ladeschaltung und Step-Up ist
>dann auch gleich ein wesentlicher Teil der Diplomarbeit ;-)

Falsch! Das ist der beste Weg, die Arbeit nie fertig zu bekommen, weil 
man sich in 1000 Nebensächlichkeiten verrennt! Man muss sich auf das 
WESENTLICHE konzentrieren! Den Rest kauft man fertig!

von 2⁵ (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Falsch! Das ist der beste Weg, die Arbeit nie fertig zu bekommen

Deswegen ja das Smiley! Ich würde zu deinem Einwand sagen, das der TO ja 
bei EPS8266 sogar den Code als Arduino Sketch programmieren könnte. Das 
dürfte den ADC zwar nochmal um den Faktor 10 verlangsamen, wobei wir 
dann bei den 50-100kHz angekommen wären, aber die Chance, das 
Produkt/Dipl. Arbeit fertig zu bekommen, steigt. Sollte dann Hardware 
und Software (auf Arduino Basis) erstmal laufen, kann er immernoch 
optimieren bzw. auf "reines" C bzw C++ umstellen (falls noch viel Zeit 
vorhanden ist).

Ein ADC mit max. 2 Ms/s, 20 MHz Bandbreite und evtl. 100Ms/s, ein dsPIC 
mit 512 Bytes RAM und BT passen eh nicht zusammen. Gleichzeitig soll das 
Teil klein (so dass nicht mal Platz für eine BNC Buchse ist) und 
Batteriebetrieben sein. Das spricht jetzt eher gegen einen 9V Block und 
LDO, sondern eher für einen Step-Up. Aber letztlich ist es wichtig, was 
der Betreuer möchte. Hoffen wir mal für den TO, dass er (der Betreuer) 
Ahnung hat.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

2⁵ schrieb:
> Es gibt leider keine 5V Batterien.

Bergweise, sogar beim Supermarkt an der Kasse.

von 2⁵ (Gast)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Bergweise, sogar beim Supermarkt an der Kasse.

Welche meinst du jetzt? Eine 5V USB Powerbank? Eine 4,5 V Flachbatterie?
Ich steh auf dem Schlauch...

von Alexander S. (alex998)


Lesenswert?

Maha S. schrieb:
> Mein Ziel ist es eine kontaktlose Messung zu ermöglichen. D.h. ein
> Oszilloskop ist im Tastkopf versteckt(so gut es geht) und die restliche
> Darstellung der Signalverläufe erfolgt durch den Computer.

Mit der Idee bist du aber nicht der erste:
https://www.ikalogic.com/ikascope-wireless-oscilloscope/

Ist leider noch nicht erhältlich.

von M.N. (Gast)


Lesenswert?

Aha!
Bei den Testec-Tastköpfen kann man das Kabel direkt hinten am Tastkopf 
abziehen. Dann guckt da ein ganz normaler BNC-Stecker ohne Bajonett 
raus.
Da kannste andocken.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.