Hallo! Habe vor, eine Schaltung vor Überspannung zuverlässig zu schützen. Die Schaltung wird von einem Schaltnetzteil mit 15V und 3A versorgt. Die Schaltung selbst braucht höchstens 2,5A, weshalb ich diese Sicherung eingebaut habe. Träge, denn es ist auch ein Motor in der Anlage drin. Nun möchte ich eine Craw bar dort anhängen, sodass bei einem Defekt des Schaltnetzteils die Sicherung durchgebrannt wird. Zwischen Schaltnetzteil und Sicherung möchte ich einen ELKO hineinhängen, sodass die Sicherung auch dann gekillt wird, wenn das Schaltnetzteil zwar eine hohe Spannung ausgibt, aber der Strom (aufgrund eines Defekts) nicht mehr erreicht wird. Als Thyristor habe ich mir diesen hier ausgesucht: https://www.conrad.at/de/thyristor-scr-triac-nxp-semiconductors-bt139-800-to-220ab-16-a-800-v-153419.html?insert=62 Nun weiß ich aber nicht, was ich als Kondensator nehmen soll. Habe versucht, eine Träge 2,5A Sicherung durchzubrennen, indem ich zuerst einen 1000uF ELKO mit 12V geladen habe (12V sollten ja in meiner Schaltung auch mindestens anliegen) und dann einfach an die Sicherung gehalten habe. Die Sicherung hat mich wohl ausgelacht und ist heil geblieben... Selbst mit 10.000uF ist es nicht durchgebrannt... Welchen Wert soll nun der ELKO haben?? Zu viel darf's wohl auch nicht werden, damit das Schaltnetzteil nicht überfordert wird... Bitte um Hilfe! Danke im Voraus...
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Du willst kein Craw Bar, sondern eine Crowbar. Eine Sicherung ist nicht dazu da, die Schaltung vor z.B. Überspannung zu schützen, sondern dich vor einem Brand. TO schrieb: > Selbst mit 10.000uF ist es nicht durchgebrannt... Dann war er wohl für die Schmelzenergie der Sicherung noch zu klein. Es gibt auch flinke Sicherungen. Wozu brauchst du einen fetten Elko? Die Crowbar wird im Falle eines nur noch geringen Stromes den aufnehmen und deine Spannung ist trotzdem weg von der Schaltung.
Und wenn du an den Elko ein paar Nullen dranhängst und etwas Pech hast, dann kommt danach das SNT aufgrund zu hoher kapazitiver Last nicht hoch.
@TO (Gast) >Nun möchte ich eine Craw bar dort anhängen, sodass bei einem Defekt des >Schaltnetzteils die Sicherung durchgebrannt wird. Ist diese Gefahr sooo hoch und deine Schaltung sooo teuer? >Zwischen Schaltnetzteil und Sicherung möchte ich einen ELKO >hineinhängen, sodass die Sicherung auch dann gekillt wird, wenn das >Schaltnetzteil zwar eine hohe Spannung ausgibt, aber der Strom (aufgrund >eines Defekts) nicht mehr erreicht wird. Naja, da braucht man schon einen sehr großen, um nennenswert Energie zu speichern, um die Sicherung sicher durchbrennen zu lassen. >https://www.conrad.at/de/thyristor-scr-triac-nxp-s... Den kann man nehmen, wenn gleich es kein 800V Typ sein muss. Es reichen 100V oder weniger, wenn gleich es da mangels Bedarf kaum welche gibt >Selbst mit 10.000uF ist es nicht durchgebrannt... Also laß ihn weg. https://www.mikrocontroller.net/articles/TRIAC#Crow-Bar
Ich möchte, dass die Sicherung durchbrennt, wenn eine Überspannung auftritt. Wenn z.B. aufgrund des Defektes immer noch 2A fließen können, kann doch was kaputt gehen oder brennen, wenn's schief läuft, nicht?
Ich hatte es im Beitrag "Re: Schutz gegen Überspannung" schon mal erwähnt: TO schrieb: > Die Schaltung wird von einem Schaltnetzteil mit 15V und 3A versorgt. Die > Schaltung selbst braucht höchstens 2,5A, weshalb ich diese Sicherung > eingebaut habe. Diese Sicherung wird an diesem Schaltnetzteil niemals auslösen, wenn das Schaltnetzteil kurzschlussfest ist. Denn eine 2,5A-T Schmelzsicherung hält auf Dauer mindestens das 1,5-fache (also 3,1A) oder sogar das Doppelte (mithin 5A) aus. Sie löst beim ca. 2,1-fachen Strom nach etwa 2 Minuten aus. An einem 3A Netzteil also: NIE. TO schrieb: > Ich möchte, dass die Sicherung durchbrennt, wenn eine Überspannung auftritt. Dann brauchst du für dein "Brecheisen" ein deutlich stärkeres Netzteil oder schlauer: eine elektronische Sicherung.
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Da wirfst Du mehrere Fälle durcheinander. Die Crowbar sorgt erstmal nur dafür, dass Deine Schaltung keine Überspannung abbekommt. Wenn das Netzteil die 2A in den Kurzschluss liefert, jedoch nicht mehr, kannst Du in Deiner Schaltung kaum noch etwas machen (außer, ggf. über Relais etc. die Versorgung abklemmen). TO schrieb: > Wenn z.B. aufgrund des Defektes immer noch 2A fließen können, kann doch > was kaputt gehen oder brennen, wenn's schief läuft, nicht? Deiner Schaltung dürften die 2A kaum etwas ausmachen. Außerdem fällt an Deiner Schaltung aufgrund der Crowbar nur eine sehr geringe Spannung ab (mV?). Daraus ergibt sich, dass die Schaltung/Crowbar nur ganz wenig Leistung ( 2A * x mV = 2x mW) umsetzt -- da dürfte das kaum gefährlich werden. Allerdings wird das ganze dann zum Problem der Versorgungsquelle. Wie geschützt ist die denn gegen den Kurzschluss? ;) ---- Weiterhin: Elko zwischen Netzteil und Sicherung heißt: Der Elko bleibt auch mit der Überspannung versorgt, wenn die Sicherung schon ausgelöst hat. Das fände ich nicht so toll.
Andererseits könnte ich auch eine 2A-Sicherung nehmen, nicht? Wenn er auf Dauer 3A aushält, brennt er mir bei 2,5A (die nur kurz auftreten) auch nicht durch... Und du meinst, es wäre gar kein Problem, wenn die Crowbar dauerhaft eingeschaltet bliebe? Selbst wenn für den Thyristor die 2 oder 3A Strom bei entsprechender Kühlung kein Problem wären - würde ein defektes Netzteil sowas dauerhaft aushalten, ohne zu brennen? Ich mache mir deshalb Sorgen, weil das Gerät unbeaufsichtigt läuft...
TO schrieb: > wenn das Schaltnetzteil zwar eine hohe Spannung ausgibt, > aber der Strom (aufgrund eines Defekts) nicht mehr erreicht wird. Wie soll denn das passieren ? Entweder die Regelung setzt aus und bratzt ungeregelt alles raus was geht, oder das Netzteil geht aus. Deine Szenerie kommt dabei nicht vor. Wenn der Strom geringer ist als der Strombedarf der Schaltung, wird die Sicherung nicht auslösen, aber der Thyrister der crow bar auch nicht kaputt gehen, sondern das Netzteil in niedrige Spannung (1V) zwingen. Damit geht nichts kaputt. Besonders geeignet wären Netzteile mit FoldBack Stromregelung.
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Ich habe gemeint, dass das Netzteil zB. auf 16V hochgeht, die Crowbar auslöst und dann aber nur 2A abgibt. (Klar ist die Spannung dann nicht mehr 16V, aber die Crowbar bleibt leitend und belastet das Netzteil mit dem Kurzschluss)
TO schrieb: > dass das Netzteil zB. auf 16V hochgeht Warum sollte es das machen? Was ist das für ein windiges Teil?
Es ist ein Netzteil, das mehrere Spannungen liefern kann. Man kann es mit einem Schraubenzieher verstellen. Es ist ein Netzteil, das ursprünglich für Bürogeräte gedacht war. Ist aber, glaube ich, ein No-Name...
Diese Beschreibung nützt aber wenig. Bitte nachsehen, was alles drauf steht. (Drin steht?) Für gewöhnlich (*) sind solche NT höherer Leistung (und das ist hier der Fall) geregelt, und eine Überspannung am Eingang kommt so nicht zum Ausgang durch. Falls Du also keine Sicherheit für den Fall, die Schraube versehentlich zu hoch zu drehen, willst (oder willst DU???), ist die verbleibende Gefahr dann, daß eventuell beim Durchlegieren von Halbleitern was passiert. Bitte Netzteil identifizieren (auch wegen *).
> Ich habe gemeint, dass das Netzteil zB. auf 16V hochgeht, die Crowbar
auslöst und dann aber nur 2A abgibt. (Klar ist die Spannung dann nicht
mehr 16V, aber die Crowbar bleibt leitend und belastet das Netzteil mit
dem Kurzschluss)
Netzteil mit Sperrwandler:
Nach Auslösen der Crowbar wird die Spannung am Netzteil wegen Überstrom
zusammenbrechen, der Wandler im Netzteil wird stoppen weil ihm bei den
üblichen Schaltungen primärseitig die Betriebsspannung wegbricht.
Dadurch wird der Thyristor gelöscht, das Netzteil wird wieder anlaufen.
Das Spielchen wiederholt sich.
*.* schrieb: > Das Spielchen wiederholt sich. Genau wie ich... schönes Beispiel, ich versuch's nochmal: Das Netzteil muß identifiziert werden, weil man, ohne zu wissen, wie dieses reagiert, besser keine (!) Änderungen (dazu geh. auch Ergänzungen) vornimmt. Wenn außen keinerlei Informationen zu finden sind (schon vorgekommen), muß man es notfalls öffnen. Vielleicht findet man auf der Gehäuse-Innenseite oder der Platine nützliche Bezeichnungen (zum Auffinden von Datenblatt oder Schaltplan). Wenn nicht, bleibt nur, sich den (wahrscheinlich vorhandenen) Steuerchip und/oder die Schaltung genau anzusehen. "Einfach so was dran" - nein. Das gefährdet das Netzteil, und vielleicht sogar Dich (ob nun durch "Elektrischen Schlag" oder einen Brand).
Außer natürlich, Du hast Spaß an solch "Empirischen Live-Gefahren-Tests".
Ich werde es mir ansehen und mich dann melden. Bis dahin: Was würdet ihr zur Schaltung sagen, die ich oben angehängt habe? Das würde keinen Kurzschluss verursachen und die Schaltung einfach abschalten. Zumindest gegen Spannungen, die der PMOS noch sperren kann, wäre die Schaltung geschützt. Das Netzteil könnte auch nicht überfordert werden. Im abgeschalteten Zustand müsste das Netzteil einfach nur die paar Milliampere liefern, die durch Widerstände + Z-Diode + Thyristor fließen würden. Sorry für die etwas komische Skizze, ist am Handy entstanden...
Sorry, ist wohl bisschen spät zum richtigen Denken, es passt hier natürlich ein N-MOSFET und kein P.... Anbei die neue, hoffentlich korrekte Schaltung!
TO schrieb: > Es ist ein Netzteil, das > ursprünglich für Bürogeräte gedacht war. Manche Netzteile haben so eine crow bar Schaltung schon eingebaut. Schau mal nach, ob du einen Thyristor im Ausgangskreis findest. Ob der das Ereignis überlebt oder für alle Ewigkeiten durchlegiert bleibt, ist nicht wichtig. Auch nicht, ob das Schaltnetzteil dabei noch mehr beschädigt wird, als es aufgrund des Auftretens des Fehlers ohnehin schon ist. Im Übrigen ist es auch nicht nötig die Ausgangsspannung kurzzuschliessen, sondern man kann das genau so gut noch vor einer eventuellen Regelung am Siebelko tun. Wenn von dort nichts mehr kommt, wird auch die Ausgangsspannung absinken. Manche Linearregler, wie z.B. der 7812 überleben das Kurzschliessen ihrer Eingangsspannung allerdings nicht ohne weiteres, sondern benötigen eine Diode um den Rückstrom am Regler vorbei zu leiten. Aber der Regler ist ja vielleicht schon kaputt, wenn die crow bar anspricht...
TO schrieb: > Anbei die neue, hoffentlich korrekte Schaltung Wenn an der Last ein Kurzschluss auftritt, von dem sich das Netzteil erholt, könnte der MOSFET unbemerkt kompott sein und nicht mehr abschaltbar... Oft ist es auch unerwünscht/problematisch die Masseleitung zu schalten. Für den Automotive-Bereich gibt es zahlreiche High-Side Switches, die i.W. das tun, was du mit dem PMOS erreichen wolltest, aber gegen allerlei Gefahren geschützt sind.
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Eine Crowbar hab ich schon ewig nicht mehr gesehen. Heutzutage gibt es ICs für Überstrom- und Überspannungsabschaltung, z.B. TPS2493PW. Und die haben auch genaue Schaltschwellen.
Hallo! Danke für die Infos! Der BTS555 schaut auch sehr interessant aus, wird unter "nützliche Bauteile" abgelegt. Unabhängig davon, für mein Veeständnis noch folgende Frage: Warum glaubt ihr, dass der Mosfet kaputt gehen könnte? Es sind doch Sicherungen eingebaut. So ein Mosfet hält z.B. 30A dauerhaft oder als Puls sogar 120A aus. Eine 2A Sicherung fällt spätestens bei 10A doch ziemlich rasch, auch wenn es träge ist, nicht?
TO schrieb: > Anbei die neue, hoffentlich korrekte Schaltung! Es ist immer eine schlechte Idee, einer Schaltung die Masse wegzunehmen. Spätestens dann, wenn an die Masse später nochmal ein Gerät angeschlossen und beide miteinander verbunden werden... > hoffentlich korrekte Schaltung! Schaffst du des, den Haltestrom des Thyristors sicher bis zum bitteren Ende bereitzustellen? Wenn der Haltestrom unterschritten wird, sperrt der Thyristor nämlich schlagartig wieder und schaltet den Mosfet wieder (so halbgar) wieder ein. TO schrieb: > Warum glaubt ihr, dass der Mosfet kaputt gehen könnte? Es sind doch > Sicherungen eingebaut. Hatte ich es schon erwähnt: ein Bonddraht schmilzt im Zweifelsfall schneller als eine Schmelzsicherung. > Eine 2A Sicherung fällt spätestens bei 10A doch ziemlich rasch, auch > wenn es träge ist, nicht? Das kann fast eine 2 Sekunden dauern. Und wenn dein Mosfet dann nicht sauber durchschaltet, weil er nicht mehr sauber angesteuert wird, dann ist halt Essig mit den 30A, die für volle Durchsteuerung angegeben sind.
TO schrieb: > Ich möchte, dass die Sicherung durchbrennt, wenn eine Überspannung > auftritt. Das machen die LED-Röhren von Osram auch so! Aber nicht zum Schutz, sondern zum Erkennen das die Röhre ausserhalb der Spec betrieben wurde um die Garantie verfallen zu lassen! Beitrag "Osram Substitube LED-"Neonröhren" mit eingebauter Selbstzerstörung"
TO schrieb: > Was würdet ihr zur Schaltung sagen, die ich oben angehängt > habe? Anbei die neue, hoffentlich korrekte Schaltung! Welchen Sinn macht es, nach dem Thyristor noch einen MOSFET zu schalten ? Die Spannung ist eh fast 0V wenn der Thyristor gezündet hat. Und wenn der Sinn gar nicht in einer crow bar liegt, sondern der R über dem Thyristor nur den Haltestrom bringen soll und der MOSFET die Last abschaltet, dann ist der MOSFET kaputt so bald die Spannung über 20V (UGSmax) steigt. Kein Schutz vor Überspannung.
Lothar M. schrieb: >> Anbei die neue, hoffentlich korrekte Schaltung! > Es ist immer eine schlechte Idee, einer Schaltung die Masse wegzunehmen. > Spätestens dann, wenn an die Masse später nochmal ein Gerät > angeschlossen und beide miteinander verbunden werden... Ist mir durchaus bewusst, aber es geht um den Hauptanschluss, der die ganze Anlage (bestehend aus 3 Einheiten) versorgt. Lothar M. schrieb: > Schaffst du des, den Haltestrom des Thyristors sicher bis zum bitteren > Ende bereitzustellen? Wenn der Haltestrom unterschritten wird, sperrt > der Thyristor nämlich schlagartig wieder und schaltet den Mosfet wieder > (so halbgar) wieder ein. Ich dachte, wenn das Netzteil so schwach wird, dass der Haltestrom nicht mehr geliefert werden kann (sind ja nur paar mA), dann sollte doch die Spannung einbrechen. Es ist ja ein ZPD + Widerstand direkt am Spannungsausgang des SNT. Wenn genug Strom fließt, dass an ZPD+Widerstand mehr als 20V abfallen können, müsste doch der Thyristor wieder zünden, nicht? Was übersehe ich?? Michael B. schrieb: > Und wenn der Sinn gar nicht in einer crow bar liegt, sondern der R über > dem Thyristor nur den Haltestrom bringen soll und der MOSFET die Last > abschaltet, dann ist der MOSFET kaputt so bald die Spannung über 20V > (UGSmax) steigt. Kein Schutz vor Überspannung. Dito.
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