Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rasperry Pi, mal in Info reinschnuppern


von Ersti (Gast)


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Hallo liebe Forenmitglieder!

Ich bin Schüler der 9 Klasse und habe vor, nach dem Abitur Info zu 
studieren. Ist zwar noch ein Weilchen, aber ich möchte mich schon jetzt 
in die Computertechnik einarbeiten.

Habe dazu schon Diverses im Internet recherchiert, von der technischen 
Informatik bis zur theoretischen ;-)

Zum Rasperry Pi (habe es zufällig als Einstieg gefunden):

1) Werden auf den Leiterbahnen durch den Prozessor Rechteckspannungen 
angelegt, die die binäre Information beinhalten?

2) Wie sichert man diese Signale gegen äußere Störungen ab?

Ich kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, wie das alles 
funktionieren soll.

Grüße
Kai

von Christian K. (Gast)


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Mußt Du als Informatiker auch nicht wissen. Das der Prozessor 
funktioniert dafür sorgen Hardwaredesigner, in der Regel 
Elektrotechniker.

Das die "digitalen" Rechtecksignale auf dem meist grünen Board bleiben 
kannst Du dir vorstellen wie das Wasser in einem Rohr. Es ist nicht ganz 
dicht, aber wenn das meiste ankommt, dann reicht es für eine digitale 1.

Wenn Du flach über eine Scheibe schaust, oder flach übers Wasser, so 
siehst Du nichts im Wasser oder durch die Scheibe sondern hauptsächlich 
reflektiertes Licht von der Oberfläche. So ähnlich funktioniert das mit 
den elektrischen Signalen in den Leiterbahnen auf einer Platine wie dem 
Raspberry Pi auch. Das Signal bleibt hauptsächlich ganz dicht um die 
Leiterbahn wenn man an den Enden der Leiterbahn alles richtig macht.

Besorg Dir ruhig mal einen Raspberry Pi und leg los.

von c.m. (Gast)


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das "info" studium hat zumindest am anfang wenig mit programmieren oder 
e-technik zu tun - nur so als warnung.
endliche automaten und ähnlicher furztrockener theorie-mist wird da 
getrichtert.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

1.) ja.
2.) So 'ne richtige Absicherung gibts da eher weniger. Es gibt 
Massnahmen in der Schaltungstechnik und in der Leitungsfuehrung auf der 
Platine, die das unterstützen.

Ersti schrieb:
> Ich kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, wie das alles
> funktionieren soll.

Das ist eher normal; der im Pi verbaute Chip ist nun nicht gerade das 
Einsteigermodell, wenn man wissen will, wie ein µProzessor arbeitet.

Gruss
WK

von Typ (Gast)


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Ersti schrieb:
> Ich bin Schüler der 9 Klasse und habe vor, nach dem Abitur Info zu
> studieren.

Da würd ich mich an deiner Stelle jetzt nicht dran festbeißen, in 3-4 
Jahren kann sich viel ändern, aber mit Maß und Ziel einen Plan verfolgen 
ist natürlich nicht falsch.

Ersti schrieb:
> 1) Werden auf den Leiterbahnen durch den Prozessor Rechteckspannungen
> angelegt, die die binäre Information beinhalten?

Ja, das ist dir als Informatiker aber weitestgehend wurscht.

Ersti schrieb:
> 2) Wie sichert man diese Signale gegen äußere Störungen ab?

Mit elektrotechnischem Know-How.

Sicher, dass du Informatik studieren willst?

von derjaeger (Gast)


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Das, was du wissen willst, ist eher für den Studiengang "Technische 
Informatik" relevant. Dort ist auch Physik und Elektrotechnik ein 
wichtiger Teil

Im Studiengang "Informatik" hast du nichts mit Mikrocontrollern zu tun 
und musst diese auch nicht programmieren. In der Informatik wirst du 
eher Anwendungen für Windows programmeren lernen.

Es gibt sehr viele Richtungen der Informatik: Angewandte, Technische, 
Theoretische. Einfach mal recherchieren

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ersti schrieb:
> Ich bin Schüler der 9 Klasse und habe vor, nach dem Abitur Info zu
> studieren. Ist zwar noch ein Weilchen, aber ich möchte mich schon
> jetzt in die Computertechnik einarbeiten.

Ich schließe mich meinen Vorrednern an, die sagten es wäre jetzt noch 
zu früh für eine derartige Entscheidung. Noch dazu, wo du anscheinend 
überhaupt keine einschlägige Erfahrung hast.

Mal zum Vergleich: als ich in die 9. Klasse ging, hatte ich einen 
Heimcomputer zu Hause stehen, den ich in BASIC und Assembler 
programmiert habe. Und bin vorher zwei Jahre lang regelmäßig (ca. 2 Mal 
die Woche) in das Computerkabinett der örtlichen Computer-AG geradelt. 
Und ich hatte so ca. um diese Zeit meine erste Melodieklingel mit einem 
Mikroprozessor gebaut.

Deswegen mein Rat: fang einfach an! Dann wirst du schon merken, ob es 
etwas ist, das dir Spaß macht. Wenn nämlich nicht, dann hat es auch 
keinen Sinn, ausgerechnet dieses Fach studieren zu wollen.

> Zum Rasperry Pi (habe es zufällig als Einstieg gefunden):
>
> 1) Werden auf den Leiterbahnen durch den Prozessor Rechteckspannungen
> angelegt, die die binäre Information beinhalten?

Es werden binäre Logiksignale zwischen den verschiedenen Komponenten 
(CPU, RAM, Flash, IO-Baugruppen) ausgetauscht. Mit Rechtecksignalen hat 
das erst mal weniger zu tun, denn das Prädikat "Rechteck" nimmt auch 
Bezug auf den zeitlichen Verlauf eines solchen Signals.

> 2) Wie sichert man diese Signale gegen äußere Störungen ab?

Im Zweifel gar nicht. Denn das ist ja gerade der Grund, weshalb man 
binäre Signale verwendet: die beiden Zustände sind sehr leicht 
auseinander zu halten. Überlagerte Störungen müßten schon sehr groß 
sein, um zu einer Fehlinterpretation der Daten zu führen.

Konkret arbeitet die CPU auf dem RasPi mit einer Versorgungsspannung von 
3.3V. Und weil sie in CMOS-Technologie gebaut ist (wie 99.9% aller CPU 
heutzutage) sind die Pegel dann 0V für L = logisch 0 und 3.3V für H = 
logisch 1 (H und L stehen für "High" und "Low"). Die Umschaltschwelle 
liegt ziemlich genau in der Mitte. Ein Störsignal müßte den Pegel um 
mehr als 1.6V verschieben, damit es einen Einfluß hätte. So starke 
Störungen hat man im Normalfall nicht.

von Checker (Gast)


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Ist ein Informatik Studium nicht eher vergleichbar mit einem Mathematik 
Studium? Es dreht sich um viel Mathematik aber nicht unbedingt ums 
programmieren. Das muss man sich selbst beibringen. Ist dem so?

von Alex (Gast)


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Moin,

> 2) Wie sichert man diese Signale gegen äußere Störungen ab?

Was das angeht, treffen die Erklärungen meiner Vorredner zu.
Man trifft keine besonderen Vorkehrungen gegenüber Störeinflüssen da 
diese ansich schon relativ stark sein müssen um ein Bit kippen zu lassen 
(also das es von 0 zu 1 oder von 1 zu 0 wechselt).

Und wenn doch mal ein Bit kippt, ists meist auch nicht so tragisch. Im 
Bezug zum Arbeitsspeicher, könnte ja auch mit guter Wahrscheinlichkeit 
ein Bit im aktuell ungenutzen Speicherbereich kippen. Dort hat es dann 
keine Auswirkungen auf den Betrieb. In Umgebungen (z.B. Servern oder 
Forschungssystemen) in denen auch nur ein einziges gekipptes Bit 
inakzeptabel ist (und verheerende Folgen bedeuten könnten wie Server 
Absturz o.ä.), verwendet man ECC Ram. (ECC = Error Correcting Code).
Dabei werden den Daten die in den Arbeitsspeicher geschrieben werden, 
Paritätsdaten (Daten zur Verifizierung der eigentlichen Botschaft) 
hinzugefügt mit denen mittels mathematischer Verfahren ein gekipptes 
(fehlerhaftes) Bit korrigiert werden kann, und 2 gekippte Bits 
zumindestens erkannt werden.

Original:            10001 1 101 0 110
ECC (1-Bit Fehler):  10001 0 101 0 110
   kann wieder zum Original korrigiert werden.
ECC (2-Bit Fehler):  10001 0 101 1 110
   kann erkannt werden.

Naja, soviel zur Datenintegrität.
Ich finds schön das du dir in der neunten Klasse schon gedanken machst 
über deine berufliche Zukunft. Als ich in der neunten war (das ist nicht 
lange her), hat sich keiner in meiner Klasse für Berufe interessiert. 
Hauptsache saufen gehen am Wochenende. Nicht das ich der Miesepeter bei 
sowas wäre, aber naja... Lassen wir das.

Grüße

von Ersti (Gast)


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Vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

An Euren Ratschlägen kann ich schon sagen, dass mich eher die technische 
Informatik interessiert. Alleine die Signalform interessiert mich mehr 
als das Programmieren.

Beschäftigt man sich im Studienfach der Elektrotechnik speziell 
beispielsweise mit der Form dieser Logiksignale wie oben genannt?


Gruß
Kai

von Typ (Gast)


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Ersti schrieb:
> Beschäftigt man sich im Studienfach der Elektrotechnik speziell
> beispielsweise mit der Form dieser Logiksignale wie oben genannt?

Du meinst im Studiengang Elektrotechnik oder Elektro- und 
Informationstechnik, wie er jetzt heißt?
Selbstverständlich, wo sonst.

In Informatik, wie bereits mehrmals gesagt, weniger/nicht.

von Lothar (Gast)


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Axel S. schrieb:
> als ich in die 9. Klasse ging, hatte ich einen Heimcomputer zu
> Hause stehen, den ich in BASIC und Assembler programmiert habe

Dann schau Dir mal Heimcomputer BASIC auf dem Pi an:

https://www.youtube.com/watch?v=wLRQ4UNKeZw

von Ersti (Gast)


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Typ schrieb:
> Ersti schrieb:
>> Beschäftigt man sich im Studienfach der Elektrotechnik speziell
>> beispielsweise mit der Form dieser Logiksignale wie oben genannt?
>
> Du meinst im Studiengang Elektrotechnik oder Elektro- und
> Informationstechnik, wie er jetzt heißt?
> Selbstverständlich, wo sonst.
>
> In Informatik, wie bereits mehrmals gesagt, weniger/nicht.

Danke. Ja, ich meinte Elektrotechnik und Informationstechnik.

Ich habe mich mit einem Bekannten über die zwei Eingangsfragen 
unterhalten. Er hat einen Master in Elektrotechnik. Er meinte, er habe 
keine Ahnung dazu und das wurde im Studium auch nicht durchgenommen. Er 
hat mir das mit dem Rechtecksignal ins Ohr gesetzt.

Sind solche Ingenieure Einzelfälle oder haben viele nicht die große 
Ahnung?

Gruß
Kai

von Alex (Gast)


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> Sind solche Ingenieure Einzelfälle oder haben viele nicht die große
> Ahnung?
>
> Gruß
> Kai

Ja und Nein.
Die erste Frage hätte er dir beantworten können müssen.

Das er die zweite Frage nicht beantworten konnte, kann verziehen werden 
wenn es nicht in seinen gewählten Schwerpunkt fiel. Ich denke mal das 
z.B. Im Schwerpunkt Erneuerbare Energien sowas eher nicht behandelt 
wurde. Mit bisschen nachdenken hätte man aber vielleicht drauf kommen 
können.

Und es gibt in jedem Berufsfeld solche und solche. Solche die den Beruf 
ausüben aber eigentlich keine Ahnung haben, aber den wissenden 
markieren; und solche die wirklich alles wissen oder wenn nicht, sich 
auch gerne eines besseren belehren lassen und offen für neues sind.

Erste sind meistens "in den Beruf" gerutschte, zweite die, die ihn mit 
Freude erlernt haben.

Grüße

von Alex G. (dragongamer)


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c.m. schrieb:
> das "info" studium hat zumindest am anfang wenig mit programmieren oder
> e-technik zu tun - nur so als warnung.
> endliche automaten und ähnlicher furztrockener theorie-mist wird da
> getrichtert.

Checker schrieb:
> Ist ein Informatik Studium nicht eher vergleichbar mit einem Mathematik
> Studium? Es dreht sich um viel Mathematik aber nicht unbedingt ums
> programmieren. Das muss man sich selbst beibringen. Ist dem so?

Um hierdrauf mal als aktueller Master Student zu antworten:
Es kommt darauf an wo man studiert! Sehr grob kann man sagen, studiert 
man an einer Unviersität, dann habt ihr meist Recht.
Der Großteil der Informatik-Studiengänge an Unis gehen wenig 
praxisorientiert vor und wenn man sich nicht selbst, Software beibringt, 
ist man entweder "nur" für Beratungstätigkeiten gut (man kann damit ohne 
Frage viel Geld verdienen wenn man gut ist), oder für die theoretische 
Forschung.

Ganz anders sieht es an den meisten Hochschulen aus. Da ist, im 
Gegensatz zur Uni, oft ein ganzes Semester Praxis in einem Unternehmen 
vorgehesehen wo man zwangsläufig prgrammieren wird (wenn man sich nicht 
für Beratungstätigkeit o.ä. entscheidet).
Zudem lernt man auch richtig in den Kursen Programmieren. Hatte in 
meinem Medieninformatik-Studiengang, C (wobei dies seit letztem Jahr 
abgeschafft wurde), Java, C#, Lua, JS und Html programmiert in Kursen 
und ohne zumindest deren Grundlagen zu lernen, hätte ich natürlich auch 
nicht bestanden.
Also als praxisorientierter Mensch kann man so ganz gut klar kommen.

@Ersti
Das ganze ist natürlich nicht an dich gerichtet. Die Fragen die du 
erwähnst, haben wir auch nicht durchgenommen. Erst jetzt im Master, gibt 
es nen Kurs "Embedded Programming", aber das ist mehr eine 
Randerscheinung eines enthusiastischens Profs.
Du solltest dich also mehr richtung Technik orientieren.


Ersti schrieb:
> Ich habe mich mit einem Bekannten über die zwei Eingangsfragen
> unterhalten. Er hat einen Master in Elektrotechnik. Er meinte, er habe
> keine Ahnung dazu und das wurde im Studium auch nicht durchgenommen.

Wann hat derjenige sein Studium denn abgeschlossen?
Leider sind solche Kurs-Bezeichnungen echt nicht überall das Selbe und 
ändern sich auch noch manchmal binnen weniegr Jahre.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Ersti schrieb:
> Ich habe mich mit einem Bekannten über die zwei Eingangsfragen
> unterhalten. Er hat einen Master in Elektrotechnik. Er meinte, er habe
> keine Ahnung dazu und das wurde im Studium auch nicht durchgenommen. Er
> hat mir das mit dem Rechtecksignal ins Ohr gesetzt.
Eine gewisse theoretische Betrachtung bez. Binärsignale, 
Störbeeinflussung, Nebensprechen, Leitungsterminierung, Grundaufbauten 
von Rechnern, Logische Verknüpfungen usw. sollte er aber schon 
mitbekommen haben, erst recht beim Masterstudiengang. Trotzdem ist man 
selber gefordert, diese Theorie auch mit einer praktischen Schaltung 
oder mit vorhandenen Problemen zu verknüpfen. Das bekommt man eher nicht 
beigebracht, das war aber früher (Diplomstudiengang) auch nicht so - 
vielleicht hatte man aber mehr Zeit für Praxisbeispiele in der 
Vorlesung.

> Sind solche Ingenieure Einzelfälle oder haben viele nicht die große
> Ahnung?
'Nicht die große Ahnung' würde ich es nicht nennen, wie gesagt, für 
Praxisbeispiele ist offenbar weniger Platz. Die Theorie sollte behandelt 
worden sein, die Umsetzung auf die Praxis ist oft ein 'Training on the 
Job'.

Wenn du die Eingangsfragen irgendwann selber beantworten können willst, 
ist da nicht das Studium der Elektrotechnik zielführender? Ich denke, 
auch da wirst du genügend mit µCs konfrontiert, aber eben bedeutend 
näher an der Hardware und vermutlich nicht ganz frei von Software, nur 
dabei nicht so in der theoretischen Tiefe.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Wenn es um Fragen zur Hardware von Computern geht, ist Informatik 
definitiv der falsche Studiengang. Elektrotechnik könnte passen, wenn es 
eine Spezialisierung Richtung informationsverarbeitender Systeme gibt.

Ich muß allerdings sagen, daß ich mein Wissen über Elektronik und 
speziell Computerhardware auch weder aus der Berufsausbildung noch aus 
dem Studium habe. Einen großen Teil habe ich mir als Schüler/Lehrling 
angelesen. Und dann halt vertieft durch Basteln.

Allerdings ändert sich in diesem Bereich gerade alles. Große parallele 
Busse sind am Aussterben. Im PC werden seit 10(?) Jahren serielle 
Punkt-zu-Punkt Verbindungen favorisiert. Und generell wird immer mehr 
integriert, so daß man immer weniger Busse nach außen hat. Der RasPi ist 
da ein gutes Beispiel, da trägt die CPU das RAM huckepack und der Flash 
ist seriell über eine dedizierte Schnittstelle angebunden. Einen Bus im 
herkömmlichen Sinn hat man da nicht. Denn auch USB ist (außer dem Namen 
nach) kein richtiger Bus.

von Ersti (Gast)


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Danke Leute, es ist schon erstaunlich, wie gut das Forum einem helfen 
kann, die eigenen Berufsinteressen und -Vorstellungen einzugrenzen.


Noch einmal zu Frage 1: Welche Signalform haben die binären Logiksignale 
beispielsweise im Raspberry Pi? Dürfte man diese mit einem Oszilloskop 
während des Betriebes anzapfen und darstellen?


Gruß
Kai

von Olaf (Gast)


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> Dürfte man diese mit einem Oszilloskop
> während des Betriebes anzapfen und darstellen?

Das duerfte man. Allerdings bedarf es dazu wegen ihrer hohen 
Geschwindigkeit eines entsprechend schnellen Oszis und etwas Erfahrung. 
Ausserdem ist die Platine mit Sicherheit 6 oder 8lagig und damit kann es 
sein das einige Signale garnicht mehr verfuegbar sind.

Olaf

von Ersti (Gast)


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Kann mir jemand sagen, wie die Form der binären Logiksignale aussieht? 
Verwendet man dazu keine Rechtecksignale?


Gruß
Kai

von HildeK (Gast)


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Ersti schrieb:
> Welche Signalform haben die binären Logiksignale
> beispielsweise im Raspberry Pi?

Es sind schon in Etwa Rechtecke, wenn man das idealisiert sagt. Eben 
entsprechend des Dateninhalts zeitlich wechselnde Folgen von 
Nullen/Einsen oder LOW/HIGH oder ca. 0V/3.3V. Es kann auch weniger 
(2.5V, 1.8V, u.a.) oder mehr (5V u.a.) sein, abhängig von der 
verwendeten Technologie und der Versogungsspannung.
Die reale Welt ist aber nicht ideal, daher sind die 'Rechtecke' eher 
Trapeze, die Flanken der 'Rechtecke' nicht unendlich steil, nicht ideal 
eckig, manchmal mit kleinen Schwingern versehen usw. Das ist aber nicht 
tragisch, solange die Abweichungen vom Ideal nicht so groß sind, dass 
der empfangende Baustein (ein RAM, der Prozessor selber, ein 
Peripheriebaustein wie Ethernet-Phy, USB-Phy, UART-Phy usw) Eins und 
Null nicht mehr unterscheiden kann.

Es gibt hier in vielen Threads Screenshots von Oszilloskop-Bildern. Die 
hier habe ich z.B. gepostet (nicht RasPi, sondern Tiny25, das ändert 
aber grundsätzlich nichts):
Beitrag "ATTiny25: unklare Interaktion PROGMEM <-> ADC"

von Alex G. (dragongamer)


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Im Prinzip ja, wobei der Begriff Rechtecksignal, dafür nur selten 
verwendet wird. Es wird  unmal eine 1 oder eine 0 übertragen. Schlichte, 
binäre Informationsübertragung. Auf dem Ozilloskop hättest du dann in 
der Tat Rechtecke verschiedener Grösse.
Darauf aufbauend gibt es dann bestimmte Protokolle mit denen sinnvoll 
Information übertragen wird.

Ein "Rechtecksignal" wird meist eher als PWM verstanden und dieses 
Konzept überträgt im Endefekt einen analogen Wert, also nicht nur 1 oder 
0 auch wenn man 1er und 0er darauf ableiten kann.
Mittels PWM kann man z.B. Beleuchtungen dimmen oder die Drehzahl von 
Motoren änder. Auch Datenübertragung ist im Prinzip möglich.

von Checker (Gast)


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die Signalform ist rechteckig. Digital. Allerdings bei den hohen 
Frequenzen nur theoretisch sauber rechteckig. Es kommt nur darauf an das 
die gültigen Logikpegel eingehalten werden.

von Brummbär (Gast)


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Zum Thema Informatik:

Ich habe angewandte Informatik an einer Uni studiert (vorher Ausbildung 
zum Industrieelektroniker/Gerätetechnik). Programmiert haben wir nur in 
einmonatigen Praktika in der vorlesungsfreien Zeit; zwei waren 
vorgeschrieben. Damals wurde bei uns Eiffel und C, später Java 
verwendet. Auch hatte ich ein Oracle/PL-Praktikum besucht, wobei ich 
viel über Datenbankprogrammierung gelernt habe.

Elektronik kam überhaupt nicht vor. Auch kein Windows. Das war eher die 
Bastion der Wirtschaftsinformatiker.

Das Studium bestand vor allem aus Theorie. Wir haben beispielsweise 
gelernt, wie eine relationale Datenbank im Grunde genommen funktioniert 
- absolut praxisfern. Außer du möchtest Datenbanken entwickeln.

Die eigentliche Informatik, also das, womit ich jetzt meine Brötchen 
verdiene, lernte ich neben dem Studium. Bis auf einige wenige 
Vorlesungen, hätte ich mir das ganz auch sparen können.

Wenn Du nicht vor hast, in die Forschung einzusteigen, würde ich nicht 
zu einem Uni-Studium raten. Suche Dir eher eine gute FH aus oder erwäge 
sogar ein duales Studium.

Ich schäte aber, dass Elektrotechnik eher etwas für Dich sein wird.

von Georg A. (georga)


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Also ich weiss ja nicht, wo ihr Info studiert habt, aber an der TUM wird 
gerade in den ersten Semestern (das was früher vor dem Vordiplom war) 
viel programmiert. Natürlich gibt es den formalen/mathematischen Teil 
auch (und davon für manche zuviel...), aber das läuft immer nebenher mit 
Programmierübungen. Also zB. definieren und bearbeiten von 
Datenstrukturen, diverse 0815-Algorithmen, Automaten, etc.

Die Sprachen sind unterschiedlich. Kann Java sein, muss aber nicht. Gern 
nimmt man etwas Ungewöhnlicheres, weil damit alle (auch die 
'ich-kann-doch-eh-schon-alles-gebt-mir-mein-Bachelor'-Deppen) mit 
denselben Grundlagen anfangen können. Es ist auch so, dass schon 
vorhandenes Wissen nicht unbedingt gut sein muss, weil das meistens


Aber es ist klar, gut im Programmieren wird man nur, wenn man sich auch 
abseits der vorgeschriebenen Inhalte bzw. Prüfungen eigenständig mit dem 
Thema beschäftigt... Das bringt einem dann auch Erfahrungen im ganzen 
Umfeld ein (Wissen über viele Anwendungsbereiche, Methodiken, 
Systemdenken etc.), und das ist IMO viel entscheidender für die spätere 
Karriere als das reine Hackvermögen.

von Georg A. (georga)


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Georg A. schrieb:
...irgendwie was Unvollständiges... der vorletzte Absatz sollte am Ende 
heissen:

Es ist auch so, dass schon vorhandenes Wissen nicht unbedingt gut sein 
muss, weil das meistens arg verzerrt und fast nie theoretisch fundiert 
ist.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ersti schrieb:
> Kann mir jemand sagen, wie die Form der binären Logiksignale
> aussieht?
> Verwendet man dazu keine Rechtecksignale?
>
> Gruß
> Kai

Hab' hier mal gestoebert und z.B. das Bild im ersten Beitrag gefunden.

Beitrag "I2C-Signal SCL & SDA"

Das ist so ein typisches "real world" Signal. Mit (i2c-bus typischer) 
Signalverrundung und "verschiedenen" low-Pegeln...
Es gibt verschiedene Signale, an denen kann man gut mit einem Scope 
messen (seriell, i2c, spi wenns nicht zu schnell getaktet ist), bei 
vielen Signalen (z.B. pcie, usb, sata, hdmi,...) wird man durch den 
Tastkopf die Messung schon soweit verfaelschen, dass da nix mehr geht 
und selbst wenn doch, werden da die Signale nicht mehr so einfach 0=low, 
1=high uebertragen, sondern symmetrisch und irgendwie (z.B. 8b10b, tmds) 
codiert; das ist nicht mehr so schoen simpel mitzulesen mit'm einfachen 
Scope.

Gruss
WK

von Ersti (Gast)


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Hallo Leute, vielen Dank für die reichhaltigen Hinweise.

Nächsten Monat gibt es eine Berufswoche an unserem Gymi. Da werden auch 
Vertreter des Informationstechnikbereiches da sein. Werde die auf jeden 
Fall löchern ;-)

Finde es interessant, dass das Informatikstudium nur kaum die 
Schaltungstechnik durchnimmt, wie oben gesagt wird.

Noch mal eine Frage:
Wie erzeugt der Prozessor (z. B. beim Raspberry Pi) das Digitalsignal? 
Hat er einen Generator oder "zerhackt" er einfach die 
Versorgungsspannung?

Grüße
Kai

von Joachim B. (jar)


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Ersti schrieb:
> Noch mal eine Frage:
> Wie erzeugt der Prozessor (z. B. beim Raspberry Pi) das Digitalsignal?
> Hat er einen Generator oder "zerhackt" er einfach die
> Versorgungsspannung?

er schaltet einfach high (nahe VCC) oder low (nahe GND) auf den 
entsprechenden Ausgang -> siehe (CMOS) Gatter
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c1/Cmos_and.svg/220px-Cmos_and.svg.png

früher(TM) war es der Adressbuss der die Daten aus dem RAM oder ROM 
holte
http://www.zimmers.net/anonftp/pub/cbm/schematics/computers/c64/251138-1of2.gif

heute ist der Bus weitestgehend seriell und im Chip und man kommt kaum 
noch ran und sieht nur noch Ports, SPI, GPIO, I2C o.ä.

Der Generator ist natürlich als Taktgeber auch vorhanden um Befehl für 
Befehl abzuarbeiten.

: Bearbeitet durch User
von herrschrader (Gast)


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Du denkst noch zuviel an "Signale". Im Grunde sind Spannungen das 
Entscheidende.
Ein Prozessor besteht im Prinzip aus vielen Logik-Gattern.
Wenn an den Eingängen eines Gatters ungefähr 3.3 Volt anliegen, sieht 
das Gatter das als 1 an, wenn es nahe 0 Volt sind, ist das für das 
Gatter eine 0. Ein paar Transistoren in den Gattern berechnen daraus 
blitzschnell die Ausgabe. Eine 1 als Ausgabe gibt 3.3 Volt auf den 
Ausgang, eine 0 dementsprechend 0 Volt.

Das ganze ist (bis auf die sogenannte Gatterlaufzeit in der das Ergebnis 
berechnet wird) vollkommen statisch. Das Gatter braucht kein 
"Rechtecksignal", was sich ständig ändert.

Das man auf dem Oszilloskop so was wie Rechtecke sieht liegt daran, dass 
der Prozessor ständig neue Daten an die Gatter schickt, die dann neue 
Ausgaben berechnen. Deshalb sind auf den Leitungen verschieden lange 
Rechtecke zu sehen.

von Nano (Gast)


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@Ersti

Wenn du Informatik studieren willst, dann mach dir um die tiefen interna 
der Hardware keine Gedanken. Lerne lieber eine Programmiersprache wie 
Java, C oder C++.
Damit kannst du jetzt schon anfangen.

Auch das Lernen einer Skriptsprache wie Javascript oder Python wäre 
sinnvoll.

Wie Computer intern genau funktionieren hat man weitgehend im 
Informatikstudium wegrationalisiert.
Eventuell gibt es ein Wahlpflichtfach, ansonsten musst du dir es selber 
beibringen.
Eine Buchempfehlung wäre hier Computerarchitektur von Andrew Tanenbaum, 
aber auch in diesem lernst du keine Elektrotechnik.

Die Ingenieurinformatik könnte bezüglich der Wahl des Studiums etwas für 
dich sein, also in etwa das, was du suchst.

von Alex (Gast)


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Ersti schrieb:
> Finde es interessant, dass das Informatikstudium nur kaum die
> Schaltungstechnik durchnimmt, wie oben gesagt wird.

Informatik ist nunmal ein, sagen wir mal, auf der Abstraktionsebene 
"höheres" Themengebiet.

Du lernst dort unteranderem Protokolle (aus logischer, nicht technischer 
Sicht), die Administration von Netzwerken (z.B. mit Gruppenrichtlinien, 
sowie Grundlagen wie VLANs, Subnetze etc, aber auch den Einsatz von 
Software wie z.B.: Microsoft Exchange...), Server Administration, 
Anwendung von Sicherheitsstandards, Software Entwicklung und und und.

Aber das ist alles auf "logischer" Ebene.

Einfach gesagt: Der Elektrotechniker entwickelt es, der Administrator 
integriert und verwaltet es (in vorhandene Umgebgungen).

Möchtest du auf die "technische" Ebene abtauchen, erforschen wie alles 
funktioniert, ist ein (reines) Informationstudium für dich vermutlich 
das Falsche.

Grüße

von Alex G. (dragongamer)


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Ersti schrieb:
> Finde es interessant, dass das Informatikstudium nur kaum die
> Schaltungstechnik durchnimmt, wie oben gesagt wird.

Ja das war früher wohl anders als Information, wirklich vom Entwickler 
nachvollziehbar durch die Hardware physisch verarbeitet wurde.
Heute hat man etliche Abstraktionsschichten übereinander und dazu ist 
die Hardware so komplex, dass man sich als Entwickler in einer höheren 
Sprache nicht mehr wirklich Gedanken über die Hardware machen muss und 
das teilweise auch nicht sinnvoll kann.
Denn nur eine Hand voll Menschen auf der ganzen Welt wissen wirklich wie 
die Schaltungen in der 7Mrd. Transistoren schweren CPU aussehen.
Höchstwahrscheinlich wissen zudem auch grad diese Menschen nicht, wie 
genau der C++ Compiler, ihren code in Assembler übersetzt (dabei finden 
massive Optimierungen statt), so dass auch die, nichtmal mit dieser 
recht hardwarenahen Programmiersprache, immer den optimal perfekten Code 
schreiben würden ;)

Ich erwähne das nur deshalb weil viele "alteingesessene" es immer 
bemängeln dass der heutige Entwickler, nicht mehr viel von Hardware 
versteht.

Natürlich wird auch uns beigebracht, dass man mit den Resourcen 
haushalten muss etc. bzw. man fällt sonst schnell auf die Schnauze denn 
auch wenn die Entwickler von vor 20 jahren, von 8Gb Ram nur träumen 
konnten, ist die Software heut in der Praxis auch tausend mal komplexer 
und größter (auch wenn dies nicht zwingend sein müsste).


Dich beraten zu lassen klingt auf jeden Fall nach einer guten Idee!

Habt ihr eigentlich keine IT AG oder Kurs am Gymnasium?
Frag mal nach ob es eventuell die Möglichkeit gibt, die einer Schule in 
der Nähe zu besuchen, wenn du das Thema wirklich spannend findest.
Ich musste um Informatik als Leistungskurs nehmen zu können, tatsächlich 
für 4 Stunden pro Woche an einer anderen Schule, aber das hat sich 
richtig gelohnt.
Hatten da einen 1A Überblick von binären Gattern, über Mikro-Code in 
Controlern bis hin zu einer höheren Sprache (C#) durchgenommen und ohne 
wirklichen Leistungsdruck aber viel Spannung gelernt.




herrschrader schrieb:
> Du denkst noch zuviel an "Signale". Im Grunde sind Spannungen das
> Entscheidende.
> Ein Prozessor besteht im Prinzip aus vielen Logik-Gattern.
> Wenn an den Eingängen eines Gatters ungefähr 3.3 Volt anliegen, sieht
> das Gatter das als 1 an, wenn es nahe 0 Volt sind, ist das für das
> Gatter eine 0. Ein paar Transistoren in den Gattern berechnen daraus
> blitzschnell die Ausgabe. Eine 1 als Ausgabe gibt 3.3 Volt auf den
> Ausgang, eine 0 dementsprechend 0 Volt.
>
> Das ganze ist (bis auf die sogenannte Gatterlaufzeit in der das Ergebnis
> berechnet wird) vollkommen statisch. Das Gatter braucht kein
> "Rechtecksignal", was sich ständig ändert.
>
> Das man auf dem Oszilloskop so was wie Rechtecke sieht liegt daran, dass
> der Prozessor ständig neue Daten an die Gatter schickt, die dann neue
> Ausgaben berechnen. Deshalb sind auf den Leitungen verschieden lange
> Rechtecke zu sehen.

Sehr sehr schön geschrieben! Genau so siehts aus :)

Eventuell noch ergänzend um zu verstehen wie daraus ein echter, digital 
verarbeitender Baustein wird:
Die vielen, vielen Gatter (die aus Transistoren bestehen) sind im 
Endefekt so geschaltet dass sie bei Stromzufuhr, selbstständig Befehle 
(die als Binärfolge) die in einem Speicher liegen, "holen" und sich 
selbst zuführen damit die gewollten Einsen und Nullen an den Ausgängen 
des Chips anliegen.

Zu einer Art Mikrocontroler oder gar CPU wird das ganze dann indem in 
dem Chip, ein "Mikro-Code", der aus sehr einfachen Befehlen besteht, 
läuft.
In einer unendlichen Schleife verarbeitet dieser wiederum größere 
Befehle (Stichwort Assembler - eine Sprache für solche Befehle und 
Grundlage des PCs) aus einem (meist externen) Speicher um erneut direkt 
die Gatter, welche unter anderem, Recheneinheiten bilden, zu beschicken.

Ist der Assembler Befehl z.B. ein SET, werden die nächsten par Bits in 
ein Register (ein winziger Speicher) geschrieben.
Ist der Befehl ein ADD, wird die Addiermaschine angesprochen usw.

: Bearbeitet durch User
von pie (Gast)


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Finde ich hervorragend,super!
Das wichtigste außer dem ganzen "Blablabla" ist aber eine Prämisse:
LERNEN, LERNEN, LERNEN!
Nicht nur die Software, sondern auch die die Hardware.
Weil du machst Fehler. Nicht (immer) die anderen haben schuld.
- Du musst dich an deinem Ziel orientieren.
- Du musst das Prinzip kennen.
Neues erforschen, alte Fehler analysieren und abstellen!
Und LERNEN, LERNEN, LERNEN! Immer! dein ganzes Leben lang.
Dann bist und wirst du gut.
Ansonsten studier BWL. Da brauchst du das nicht...
Tipp am Rande: Querdenken. Ein Problem/Fehler einfach von der ganz 
anderen Seite der Fragestellung oder Aufgabe betrachten.

cu pie

von Alex G. (dragongamer)


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Ein ganz schöner Haufen leerer Phrasen für diese Uhrzeit...

von Hp M. (nachtmix)


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Ersti schrieb:
> Wie erzeugt der Prozessor (z. B. beim Raspberry Pi) das Digitalsignal?
> Hat er einen Generator oder "zerhackt" er einfach die
> Versorgungsspannung?

"Einfach" ist oft eben nicht ganz einfach ;-)

Hier der Schaltplan vom Raspi3: 
https://www.raspberrypi.org/documentation/hardware/raspberrypi/schematics/Raspberry-Pi-3B-V1.2-Schematics.pdf
Ungefähr in der Mitte des Blattes siehst du die Baugruppe U1N und rechts 
davon das Bauteil X1.
X1 ist das Schaltzeichen für einen Schwingquarz, und laut Zeichnung hat 
der eine Resonanzfrequenz von 19,2MHz. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwingquarz
So ein Quarz schwingt aber nicht von allein, sondern er benötigt dazu 
einen Verstärker, der sich in der Baugruppe U1N verbirgt.
Dieser Verstärker ist keine großartige Sache, man braucht kaum mehr als 
einen einzigen Transistor, und hat dann eine schöne und genaue 
Sinusschwingung mit 19,2MHz zur Verfügung.
Diesen Sinus verstärkt man kräftig und schneidet die Kuppen ab, danach 
hat man so etwas wie eine Rechteckschwingung mit 19,2MHz.
Bis dahin ist alles Analogtechnik.

19,2MHz ist natürlich viel zu wenig für einen Prozessor, der mit etwa 
1200MHz getaktet werden soll.
Deshalb gibt es im IC einen astabilen Multivibrator 
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Transistor_Multivibrator.svg der mit 
ungefähr dieser Frequenz (vielleicht auch der doppelten oder sogar 
vierfachen - so genau weiss ich das nicht) schwingt, und dessen Frequenz 
man elektrisch verändern kann.
Auch das ist noch Analogtechnik, aber schon richtige Hochfrequenz.

Die von diesem Oszillator gelieferte ungefähre Frequenz wird dann mit 
einer Kette von 6 hintereinander geschalteten Flipflops  um den Faktor 
64 heruntergeteilt, dann erhält man 1200MHz/64 = 18,75 MHz - aber nur 
ungefähr, denn die vom Multivibrator gelieferte Frequenz ist ja recht 
ungenau.
Diese Frequenz liegt aber schon ziemlich nahe an den quarzstabilen 
19,2MHz und man kann diese beiden Rechtecksignale mittels eines XOR 
miteinander  verknüpfen.
Am Ausgang des XOR erscheinen dann Impulse, deren Länge vom 
Phasenunterschied der beiden Signale abhängt. Dadurch variiert die 
Impulslänge im Takt der Differenzfrequenz 19,2MHz-18,75MHz= 450kHz.

Vermutlich hast du ja schon mal etwas von Pulsweitenmodulation PWM 
gehört, und genau das liegt hier vor.
Man kann nämlich diese Impulse in einen RC-Tiefpass (wieder 
Analogtechnik) geben und erhält dabei eine Gleichspannung, deren Höhe 
von der Impulslänge abhängt.
Solange die beiden Frequenzen verschieden sind, schwankt diese Spannung 
zwar (mit der Differenzfrequenz), aber man kann sie dennoch benutzen um 
den  1200MHz Oszillator so zu beeinflussen bis seine heruntergeteilte 
Frequenz mit der 19,2MHz Quarzfrequenz übereinstimmt. Man sagt der 
Oszillator rastet bei dieser Frequenz ein.
Auf diese Weise hat die 19,2MHz*64 = 1228,8 MHz Taktfrequenz die gleiche 
Genauigkeit wie der 19,2MHz Schwingquarz.
Quarze, die direkt auf 1200MHz schwingen, kann man leider nicht 
herstellen, denn schon der 19,2MHz Quarz ist nur etwa so dünn wie ein 
Blatt Papier.

Diese ganze Anordnung, von der nach aussen hin hier nur der Quarz 
erscheint, und der Rest im IC verborgen ist, bezeichnet man meist als 
PLL: https://de.wikipedia.org/wiki/Phasenregelschleife

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ersti schrieb:

> Nächsten Monat gibt es eine Berufswoche an unserem Gymi. Da werden auch
> Vertreter des Informationstechnikbereiches da sein. Werde die auf jeden
> Fall löchern ;-)

Mach das. Sei aber nicht enttäuscht, wenn die von Hardware gar keine 
Ahnung haben.

> Finde es interessant, dass das Informatikstudium nur kaum die
> Schaltungstechnik durchnimmt, wie oben gesagt wird.

Das ist eine Frage der Spezialisierung. Genauso wie ein Taxifahrer nicht 
wissen muß, wie man ein Auto baut (er muß es nur fahren können) muß ein 
Programmierer nicht wissen, wie man einen Computer baut. Ein 
Informatiker ist nochmal eine Abstraktionsebene höher als der 
Programmierer. Der programmiert im Normalfall gar nicht selber, sondern 
untersucht und verbessert vorhandene Algorithmen und erfindet neue (bzw. 
kombiniert alte zu neuen). Informatik ist viel näher an Mathematik als 
an Elektronik.

> Noch mal eine Frage:
> Wie erzeugt der Prozessor (z. B. beim Raspberry Pi) das Digitalsignal?
> Hat er einen Generator oder "zerhackt" er einfach die
> Versorgungsspannung?

Kann es sein, daß du gar keinen Schimmer hast, wie ein Computer auf 
Hardware-Ebene funktioniert? Weißt du was ein Logik-Gatter ist? Z.B. ein 
NAND Gatter? Was ein Flipflop ist? Ein Register? Ein Addierer? Eine ALU?

Der Prozessor des RaspberryPi ist eine riesige Logikschaltung. Wenn man 
Grafik und Speicher dazu rechnet, äquivalent zu sicher mehr als 100 
Millionen(!) Transistoren. Verschiedene Teile des Ganzen kommunizieren 
über Logiksignale. Und weil die digital sind und sich synchron zu einem 
Takt ändern, kann man sie sicher als Rechtecksignale bezeichnen. Aber 
mit dieser Bezeichnung kratzt man nur ganz leicht an der Oberfläche. Und 
die Frage, ob diese Signale aus der "zerhackten" Betriebsspannung 
gewonnen werden, ist so dermaßen blauäugig ... das geht gar nicht.

Genauso könntest du einen Nerv aus dem Gehirn eines Menschen nehmen, 
feststellen, daß da drauf elektrische Impulse laufen und dann fragen, ob 
die aus einer Batterie oder aus einem Dynamo kommen.

Deinen Enthusiasmus in allen Ehren, aber ich finde es wird Zeit, daß du 
ernsthaft etwas lernst. Hier mal ein paar Links zum Einstieg.

Gatter: https://de.wikipedia.org/wiki/Logikgatter
Flipflop: https://de.wikipedia.org/wiki/Flipflop
Addierer: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/dig/0209031.htm
ALU: http://www.netzmafia.de/skripten/dvs/dvs4.html
CPU: http://mycpu.selfhost.it/oldsite/index.htm

von Ersti (Gast)


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Vielen Dank für eure Kommentare.

Ich denke auch, dass mir noch mächtig an Grundwissen fehlt.
Ich denke, aus diesem Grunde ist ein Raspberry Pi eher (noch) ungeeignet 
für mich.

Ist dieser Experimentierkasten gut:
https://www.pollin.de/p/lernpaket-digitale-elektronik-880272

Ich will erst einmal digitale Signale messen und mit einem Oszilloskop 
anschauen. Auch die einfachen gatter erst einmal in Aktion sehen. Was 
ist eure Meinung zu dem Kasten?


Gruß
Kai

von Alex G. (dragongamer)


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Ersti schrieb:
> Vielen Dank für eure Kommentare.
>
> Ich denke auch, dass mir noch mächtig an Grundwissen fehlt.
> Ich denke, aus diesem Grunde ist ein Raspberry Pi eher (noch) ungeeignet
> für mich.
Nun, der Raspi ist wirklich gut geeignet wenn man in den Softwarebereich 
einsteigen will, denn es gibt viele Erweiterungsboards für das Teil wo 
du garnicht viele der elektronischen Grundlagen kennen musst, um sie zu 
benutzen, so dass du dich auf die Software konzentrieren kannst.
Da dich aber der elektronische Teil ja am meisten interessiert, ist das 
Richtig, der Raspi sollte nicht der allererste Einstieg sein.



> Ist dieser Experimentierkasten gut:
> https://www.pollin.de/p/lernpaket-digitale-elektronik-880272
Von der Beschreibung her ganz in Ordnung.
Nicht wirklich viele Teile für das Geld (glaub im 10€ Adventskalender 
von Conrad sind mehr drin), aber dafür ist das schön auf die digitale 
Technik ausgelegt und 84 Seiten Anleitung hört sich solide an.


> Ich will erst einmal digitale Signale messen und mit einem Oszilloskop
> anschauen.
Hast du Zugriff auf ein echtes Oszilloskop?
Im zusammenhang mit dem Experimentierkasten wird das allerdings dir 
keine großen Vorteile bringen, denn in die ICs kommst du nicht rein, und 
die 1-en und 0en dürften durch die LEds visualisiert werden.

: Bearbeitet durch User
von Ersti (Gast)


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Vielen Dank,

ja, ein bekannter hat so ein Oszilloskop.
In dem Baukasten wird etwas von einem Frequenzteiler gesagt. Hat das 
Bauteil einen Generator im Bauch, der eine bestimmte Frequenz erzeugt?


Gruß
Kai

Beitrag #5184300 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ersti schrieb:

> Ich denke auch, dass mir noch mächtig an Grundwissen fehlt.
Ist noch kein Meister vom Himmel gefallen; da mach' dir mal keinen Kopp.

> Ich denke, aus diesem Grunde ist ein Raspberry Pi eher (noch) ungeeignet
> für mich.
Nee, ich denk aus anderen Gruenden. Im Gegensatz zu dem 
Experimentierkasten ist der RasPi nicht dafuer ausgelegt, in der 
Hinsicht erforscht zu werden. d.h. Der Prozessor bootet z.b. "komisch" 
(Nach dem Einschalten uebernimmt erstmal die Videoabteilung das 
Kommando; gibt aber natuerlich kein Video aus, sondern bereitet die 
eigentliche CPU drauf vor, starten zu koennen...) "interessante" Signale 
sind nicht aus dem Chip herausgefuehrt oder laufen auf Innenlagen der 
Platine; und wenn nicht, dann ist das alles sehr sehr fuzzelig klein 
geraten.


> Ich will erst einmal digitale Signale messen und mit einem Oszilloskop
> anschauen. Auch die einfachen gatter erst einmal in Aktion sehen. Was
> ist eure Meinung zu dem Kasten?
Ich kenn den jetzt nicht persoenlich, aber ich denk' mal, man kann EUR 
30.-- fuer viel schwachsinnigeres Zeugs ausgeben. Also nur zu. Kann 
nicht schaden.
Im Gegensatz zu dem RasPi Prozessor "altern" diese Chips nicht so 
schnell, d.h. die gabs zB. schon vor 30 Jahren und die wirds 
hoechstwahrscheinlich noch in 30 Jahren geben. Die Prozessorchips sind 
da viel "kurzlebiger".

Ersti schrieb:
> In dem Baukasten wird etwas von einem Frequenzteiler gesagt. Hat das
> Bauteil einen Generator im Bauch, der eine bestimmte Frequenz erzeugt?

So ein "Generator" wird wohl in dem Baukasten aus einzelnen Gattern 
zusammengebaut werden. Da gibts so ein paar Standardschaltungen, mit 
denen man das machen kann.
So wie ich den Baukasten einschaetz', wird da eine recht niedrige 
Frequenz erzeugt, so niedrig, dass wenn man da LEDs dranhaengt, die 
blinken sieht. Das kann man dann noch weiter runterteilen und andere 
LEDs noch langsamer blinken lassen; bzw. dem Frequenzteiler so beim 
Teilen (=zaehlen) zugucken...

Gruss
WK

von Ersti (Gast)


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Vielen Dank. Auch für's Mutmachen.

Ich habe mir gerade das LAN-Kabel bzw. dessen Stecker angeschaut. Er 
besitzt 8 Metallkontaktierungen. Liegen daran auch Digitalsignale an, 
wenn er nicht angeschlossen ist?
Faszinierend wie das alles funktionieren kann.

Gruß
Kai

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ersti schrieb:
> Ich habe mir gerade das LAN-Kabel bzw. dessen Stecker angeschaut. Er
> besitzt 8 Metallkontaktierungen. Liegen daran auch Digitalsignale an,
> wenn er nicht angeschlossen ist?

Mit viel Glueck kannst du vielleicht Linkpulse erhaschen; aber 's wuerd' 
mich nicht wundern, wenn heutige Ethernet-PHYs clever sind und dann 
nichtmal Linkpulse senden, wenn sie irgendwie (unstandardisiert) merken, 
dass nix (oder "nur einer mit'm Scope") dranhaengt.
Da steht, wie die aussehen koennen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Autonegotiation

Gruss
WK

von Alex G. (dragongamer)


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Du springst ja grad ganz schön in den Themen rum :D
Zum Ethernet kannst du mal hier anfangen zu lesen... 
https://en.wikipedia.org/wiki/Ethernet_physical_layer
Warte aber lieber erstmal den Baukasten ab.

von Ersti (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Du springst ja grad ganz schön in den Themen rum :D
> Zum Ethernet kannst du mal hier anfangen zu lesen...
> https://en.wikipedia.org/wiki/Ethernet_physical_layer
> Warte aber lieber erstmal den Baukasten ab.

Aber hallo ;-)
Ich merke, dass das hier ein richtiges Expertenforum ist, in dem man 
jede Frage beantwortet bekommt. Und so, dass man es verstehen kann.
Davon kann man am Gymi nur träumen.

Gruß
Kai

von Ersti (Gast)


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Puh, mir raucht jetzt schon der Kopf und die Hausaufgaben sind auch noch 
nicht angefangen :-)

Ich habe gerade mal in die sogenannte Boolsche Logik reingeschaut. Sieht 
simpel und einfach zu merken aus.

Aber ein Problem ergibt sich für mich:
Für mich erscheint die Boolsche Logik nicht "logisch". Ich meine, warum 
ist 1 und 1 oder High und High wiederum 1 bzw. High? Klar, leicht zu 
merken, aber kann man das auch "logisch" verstehen?

Fehlen mir da auch mathematische Grundlagen, wenn ich das nicht als 
intuitiv logisch empfinde?


Gruß
Kai

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ersti schrieb:

> Für mich erscheint die Boolsche Logik nicht "logisch". Ich meine, warum
> ist 1 und 1 oder High und High wiederum 1 bzw. High? Klar, leicht zu
> merken, aber kann man das auch "logisch" verstehen?

Das ist nicht "1 und 1", sondern "1 UND 1". Das UND kennzeichnet eine 
logische Verknüpfung zweier Variablen. Und wenn wir diese Variablen mal 
wie üblich als "x" und "y" bezeichnen, dann meint der Ausdruck (x UND y) 
"es ist wahr wenn x wahr ist UND y wahr ist". Und schon ergibt sich die 
Wahrheitstabelle ganz logisch. Das geht nmatürlich auch für mehr als 
zwei Variablen. Und für ODER. Und für NICHT.

von jz23 (Gast)


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Ersti schrieb:
> Für mich erscheint die Boolsche Logik nicht "logisch". Ich meine, warum
> ist 1 und 1 oder High und High wiederum 1 bzw. High?

Was soll es denn sonst sein? ;-) Du hast ja nur 1 und 0. Bei 1 UND 1 ist 
das Ergebnis eben 1 (Bzw., es ist leichter wenn man mit 1=true und 
0=false denkt), weil beide Bits 1 sind.

Z.b. sowas wie
a=5 UND b=3 (a und b seien jetzt ganze Zahlen)
ist genau dann wahr, wenn sowohl a=5 UND b=3 wahr ist.

Hoffe, es ist klar geworden?

von Ersti (Gast)


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Danke an euch beide.

Jetzt wird es ersichtlich.
Aber warum ist 1 UND 0 Null und nicht 1? Ist das reine Festlegung?


Gruß
Kai

von Einer K. (Gast)


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Ja, es ist fest gelegt, was das UND tut.
So wie beim plus auch...
2 + 3 = 5
Da ist auch festgelegt, was das + bedeutet, und was es tut.

Diese Festlegungen erlauben/ermöglichen, dass wir uns hier im Forum 
überhaupt verstehen.

"Frosch"
Ist auch eine solche Festlegung/Einigung.

Ja, das beruht alles auf Absprache.
Wikipedia ist voll mit solchen Absprachen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ersti schrieb:
> Aber warum ist 1 UND 0 Null und nicht 1? Ist das reine Festlegung?

1 = "wahr"
0 = "falsch"

und jetzt nochmal deine Frage:

> warum ist "wahr" UND "falsch" "falsch" und nicht "wahr"?

Willst du die Frage vielleicht zurückziehen?

von Hp M. (nachtmix)


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Axel S. schrieb:
> Ersti schrieb:
>> Aber warum ist 1 UND 0 Null und nicht 1? Ist das reine Festlegung?
>
> 1 = "wahr"
> 0 = "falsch"

Eine weitere Schreibweise für das logische UND ist das 
Multiplikationszeichen '*'.
Da wird vielleicht klarer, weshalb

1 * 1 = 1
0 * 1 = 0
1 * 0 = 0
0 * 0 = 0

von Joachim B. (jar)


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Ersti schrieb:
> Aber warum ist 1 UND 0 Null und nicht 1? Ist das reine Festlegung?

na weil das logisch ist,

wenn ich Appetit auf Steak habe und keines zu Hause habe muss ich

1. ins Steakhaus gehen

UND

2. denen die Steaks gerade nicht ausgegangen sein

also ich bekomme nur dann mein Steak wenn ich ins Steakhaus gehe UND die 
auch noch Steaks haben, das nennt man UND Bedingung.

Anderes Beispiel Taschenlampe, die leuchtet nur wenn Birne ganz, 
Batterie nicht leer und Schalter auf EIN ist ->

Birne heil = wahr
Batterie nicht leer = wahr
Schalter ist ein = wahr

von Günter Lenz (Gast)


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Ersti schrieb:
>Aber ein Problem ergibt sich für mich:
>Für mich erscheint die Boolsche Logik nicht "logisch". Ich meine, warum
>ist 1 und 1 oder High und High wiederum 1 bzw. High? Klar, leicht zu
>merken, aber kann man das auch "logisch" verstehen?

Das ist keine mathematische Addition, sondern eine logische
Verknüpfung.  Stell dir mal zwei Lichtschalter in Reihenschaltung
vor, die Lampe leuchtet nur wenn beide Lichtschalter eingeschaltet
sind, also 1 & 1. Wenn nur ein Lichtschalter eingeschaltet ist,
1 & 0 ist das Licht aus, also 0. Das kann man doch "logisch"
verstehen, oder?

von Ersti (Gast)


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Danke, Leute.
Langsam vertehe ich es.

Gruß
Kai

von Georg A. (georga)


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Auch wenn totes Holz vor lauter Tuts, Tweets und Twitches aus der Mode 
kommt:
Such nach BÜCHERN zum Thema! Da ist das Wissen konzentriert, (meistens) 
fachlich korrekt und wird nicht von Selbstdarstellern auf stundenlanges 
Gelaber ausgewalzt. Gerade bei den Grundlagen muss es auch nicht das 
neueste sein, die Theorie gibts seit ein paar hundert Jahren und schon 
die Zuse-Kiste ist bis auf die Realisierung durch Relais von der 
Funktion her quasi identisch zu einfachen Mikroprozessoren ala AVR oder 
PIC.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ersti schrieb:
> Danke, Leute.
> Langsam vertehe ich es.

Im Prinzip ist die Boolesche Logik nur eine formalisierte Variante der 
Logik in der Sprache. So wie wir Aussagen sprachlich mit UND, ODER und 
NICHT verknüpfen, so können nun auch Computer bestimmte Sachverhalte 
verknüpfen. Und weil Computer nicht sprechen, verwenden sie nicht die 
Worte "wahr" oder "falsch", sondern zwei Spannungspegel. Eine hohe 
Spannung (high) und eine niedrige Spannung (low). Und üblicherweise 
meint high=wahr bzw. 1 und low=falsch bzw. 0.

Hier noch ein Wort der Warnung: in der Sprache meinen wir mit "oder" oft 
etwas subtil anderes als das logische ODER. Nämlich das "exklusive" bzw. 
"sich gegenseitig ausschließende" oder. Z.B. "ich komme mit dem Auto 
oder mit dem Zug" - da schließt das eine das andere aus. Das gibt es in 
der Boolschen Logik auch, es heißt da XOR (für eXclusive OR).

von Ersti (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Auch wenn totes Holz vor lauter Tuts, Tweets und Twitches aus der Mode
> kommt:
> Such nach BÜCHERN zum Thema! Da ist das Wissen konzentriert, (meistens)
> fachlich korrekt und wird nicht von Selbstdarstellern auf stundenlanges
> Gelaber ausgewalzt.

Absolut korrekt. Mit Büchern lerne ich auch am liebsten.


Hruß
Kai

von Joachim B. (jar)


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Ersti schrieb:
> Ist dieser Experimentierkasten gut:
> https://www.pollin.de/p/lernpaket-digitale-elektronik-880272
>
> Ich will erst einmal digitale Signale messen und mit einem Oszilloskop
> anschauen. Auch die einfachen gatter erst einmal in Aktion sehen. Was
> ist eure Meinung zu dem Kasten?

Ersti schrieb:
> Absolut korrekt. Mit Büchern lerne ich auch am liebsten.

dann fange doch mit dem Kasten an, du hast was zum LESEN und auch was 
zum BEGREIFEN sprich ICs anfassen und verbinden mit LED, Taster usw.

Damit kannst du zwar keinen Compi aufbauen aber ungefähr verstehen wie 
Compis intern arbeiten.

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Axel S. schrieb:
> Hier noch ein Wort der Warnung: in der Sprache meinen wir mit "oder" oft
> etwas subtil anderes als das logische ODER. Nämlich das "exklusive" bzw.
> "sich gegenseitig ausschließende" oder. Z.B. "ich komme mit dem Auto
> oder mit dem Zug" - da schließt das eine das andere aus. Das gibt es in
> der Boolschen Logik auch, es heißt da XOR (für eXclusive OR).

Ein Boolsches ODER lässt sich eher so verstehen:

Wenn ich meinen Führerschein verloren habe (Bedingung A) ODER mein Auto 
kaputt ist (Bedingung B) muss ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.

Da genügt es, wenn eine Bedingung erfüllt ist. Es können natürlich auch 
beide Bedingungen erfüllt sein und ich muss trotzdem mit dem Fahrrad 
fahren.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ich unterbrech' ja den didaktischen Fluss nur aeusserst ungerne - noch 
dazu mit schnoeder Realitaet:
Grad' hab' ich mal geschaut: Bei (m)einem Raspi konnte ich sehr schoen 
die Linkpulse mit'm Scope gucken. An den Pins der RJ45 Buchse (also noch 
vor den Trafos, also galvanisch mit dem Raspi verbunden - Obacht geben) 
waren's so 0.5Vss jeweils an den RX+,RX-, TX+,TX- Leitungen gegen 
Raspi-Masse...

Ansonsten vielleicht noch ein Tip: Ich wuerd' den Spass-Faktor nicht zu 
kurz kommen lassen. Grundlagen sind OK und wichtig, aber in dem Alter 
kann man's durchaus auch experimentell angehen - Der Schaden ist im 
Zweifelsfall ja eher gering, wenn man mit CMOS-Logik forscht. Der 
Lerneffekt umso groesser. Eine falsch vereinfachte Boolsche Gleichung 
ist lange nicht so einpraegsam, wie wenn man mal bei den Pins von 
Gattern sich ordentlich verzaehlt hat, den Chip spiegelverkehrt 
angeschlossen hat, Spannung verpolt, etc. pp.


Gruss
WK

von Alex G. (dragongamer)


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Dergute W. schrieb:
> Ansonsten vielleicht noch ein Tip: Ich wuerd' den Spass-Faktor nicht zu
> kurz kommen lassen. Grundlagen sind OK und wichtig, aber in dem Alter
> kann man's durchaus auch experimentell angehen - Der Schaden ist im
> Zweifelsfall ja eher gering, wenn man mit CMOS-Logik forscht. Der
> Lerneffekt umso groesser. Eine falsch vereinfachte Boolsche Gleichung
> ist lange nicht so einpraegsam, wie wenn man mal bei den Pins von
> Gattern sich ordentlich verzaehlt hat, den Chip spiegelverkehrt
> angeschlossen hat, Spannung verpolt, etc. pp.
Naja, lernt man denn durch solche Fehler wie der Chip funktioniert? :D


Stefan S. schrieb:
> Wenn ich meinen Führerschein verloren habe (Bedingung A) ODER mein Auto
> kaputt ist (Bedingung B) muss ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.
>
> Da genügt es, wenn eine Bedingung erfüllt ist. Es können natürlich auch
> beide Bedingungen erfüllt sein und ich muss trotzdem mit dem Fahrrad
> fahren.

Lustig wirds wenn man dann noch das "XOR" anschaut.
Dann heisst es, wenn du sowohl Führerschein verloren als auch Auto 
kaputt ist, fährst du trotzdem nicht mit dem Fahrrad sodnern bleibst im 
Bett ;) Das fahrrad nimmst du nur wenn eiens von beiden zutrifft.

von Ersti (Gast)


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Guten Morgen Leute.

Mich interessiert jetzt die Taktsignal-Erzeugung bei digitalen 
Schaltungen.
Nachtmix hat es ja schon kurz beschrieben.

Die Taktsignalerzeugung hat also, beispilesweise beim Raspberry Pi, 
einen analogen Teil und einen digitalen.
Wie erzeugt man die 1200MHz digital? Können Multivibratoren so hoch 
schwingen?


Gruß
Kai

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ersti schrieb:
> Die Taktsignalerzeugung hat also, beispilesweise beim Raspberry Pi,
> einen analogen Teil und einen digitalen.
> Wie erzeugt man die 1200MHz digital? Können Multivibratoren so hoch
> schwingen?

Naja, das mit dem analogen und digitalen Teil stimmt schon irgendwie, 
aber es hilft dir nicht weiter. Die "nackte" Oszillatorschaltung ist 
natuerlich immer eine Analogschaltung. Wie die jetzt genau ausgefuehrt 
ist, ob Multivibrator oder sonstwie, rueckt der Chiphersteller sehr 
ungerne raus. Gaenging werden wohl in den Frequenzbereichen eher 
Oszillatoren sein mit einem Schwingkreis aus einer integrierten 
Kapazitaetsdiode und integrierten Spule sein. Ausserhalb des Chips 
kriegt man eher nix davon mit, hoechstens dass es ein oder ein paar Pins 
gibt, an denen die Versorgungsspannung getrennt vom Rest noch mal extra 
gut gesiebt anliegt.

Ich hatte mal mit einem Tunerbaustein fuer DVB-S zu tun, da konnte man 
aus der Software erkennen, dass der Oszillator, der von 950MHz-2150MHz 
einstellbar war, in Wirklichkeit mehrere Oszillatoren waren, die jeweils 
nur fuer einen kleinen Bereich gut waren...

Gruss
WK

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ersti schrieb:

> Mich interessiert jetzt die Taktsignal-Erzeugung bei digitalen
> Schaltungen.

Das ist ein wirklich weites Feld. Nicht zuletzt deswegen weil "digitale 
Schaltungen" ein weites Feld ist.

In sehr vielen Fällen werden Rechtecksignale so erzeugt, daß ein 
Oszillator  [1] für Sinussignale entweder selber stark übersteuert wird 
oder daß dessen Signal so hoch verstärkt wird, daß die Verstärkerstufe 
übersteuert. Durch die Kappung des (eigentlich Sinus-)Signals erhält man 
ein weitgehend rechteckiges Signal. Es gibt aber auch 
Rechteckgeneratoren [2] die ein Rechtecksignal direkt erzeugen.

> Nachtmix hat es ja schon kurz beschrieben.

Das ist ein sehr spezieller Fall, den er da beschreibt.

> Die Taktsignalerzeugung hat also, beispilesweise beim Raspberry Pi,
> einen analogen Teil und einen digitalen.

Ja und nein. Gerade in diesem Bereich ist die Einordnung in analog und 
digital recht willkürlich. Man kann sich einerseits auf den Standpunkt 
stellen, daß jeder Oszillator im Grunde eine Analogschaltung ist. Oder 
man betrachtet das Ausgangssignal und stellt fest, daß es digital ist. 
Und im Fall einer Takterzeugung mit PLL (wie oben) wird der VCO zwar von 
einem Analogsignal in seiner Frequenz gesteuert, liefert aber ein 
Digitalsignal. Ist das jetzt analog oder digital?

Am Ende ist diese Frage aber kaum relevant.

> Wie erzeugt man die 1200MHz digital? Können Multivibratoren so hoch
> schwingen?

1.2GHz würde man wohl analog erzeugen. Das geht mit geeigneten 
Transistoren oder mit Tunneldioden. Der wesentliche Grund für die 
komplizierte Takterzeugung im RasPi ist aber nicht, daß man so hohe 
Frequenzen nicht erzeugen kann, sondern daß man keinen Schwingquarz [3] 
bauen kann, der direkt auf 1.2GHz schwingt. Weil man aber aus 
verschiedenen Gründen eine quarzgenaue Frequenz haben will, geht man den 
Umweg mit einem niederfrequenten Quarz und einer Frequenzvervielfachung.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Oszillator
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Rechteckgenerator
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Schwingquarz

von Ersti (Gast)


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Vielen Dank. Das ist erst einmal sehr viel.

Ich springe noch einmal zur Signaldarstellung in digitalen Schaltung ;-)

Nehmen wir noch einmal das Raspberry Pi. Werden die Datensignale, die 
der Prozessor zwischen den Komponenten austauscht, unbehandelt 
ausgetauscht? Mit "unbehandelt" meine ich, dass keine Maßnahme 
(Codierung etc.) erfolgen, um die Signale gegen Störungen abzusichern. 
Reichen die Logikpegel meistens aus, um gegen Störungen gefeit zu sein?

Wenn der Prozessor Datensignale nach "außen" sendet, zum Beispiel an 
einen PC, geschieht dann eine Bearbeitung der Signale zum Schutz gegen 
Störungen?


Gruß
Kai

von Stefan F. (Gast)


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Mikrocontroller, Prozessoren und praktisch alle digitalen IC's haben in 
ihren Eingängen mindestens Verstärkerstufen. Teilweise auch Schmitt 
Trigger. An den Ausgängen haben sie Treiber.

Signale müsse zwischendurch immer wieder aufbereitet und verstärkt 
werden, solange unsere Computer noch nicht mit Supraleitern 
funktionieren.

Häufig werden Signale zwischen Mikrochips auch "Codiert", um sie 
abzusichern.

> Reichen die Logikpegel meistens aus, um gegen Störungen gefeit zu sein?
Nein, deswegen fallen Computer manchmal spontan aus. Die meisten 
Störungen bemerkt man aber gar nicht. Wenn im Speicher meines MP3 Player 
zum Beispiel ein Bit verloren geht, hört man das höchstens als kurzes 
Knacksen.

> Wenn der Prozessor Datensignale nach "außen" sendet,
> zum Beispiel an einen PC

Du wirfst da Begriffe durcheinander. Der Prozessor ist im PC, er kann 
daher nicht Daten an den PC Senden.

Außenschnittstellen zwischen Computern sind fast immer umfangreich durch 
Algorithmen und durch elektrische Maßnahmen abgesichert (DSL, USB, WLAN, 
etc.). Das führt hier aber zu weit. So etwas lernt man in vielen Jahren 
Ausbildung.

Es ist einfach, ein simples Logiksignal wie "Licht An" oder "Licht aus" 
durch ein Kabel zu übertragen. Aber wenn die Schaltvorgänge viele 
tausend bis Millionen mal pro Sekunde Stattfinden wird es spannend. Dann 
verhalten sich Kabel nämlich nicht mehr so neutral, wie man das gerne 
hätte. Eine einfache parallele Druckerschnittstelle (wie sie in der 90er 
Jahren noch üblich war, mit weniger als 1Mhz Frequenz) war zum Beispiel 
auf 3 bis 5 Meter Kabellänge beschränkt. Einfach weil am Ende von 
längeren Kabeln das Signal so stark verzerrt ankommt, dass man es nicht 
mehr erkennen kann.


> Nehmen wir noch einmal das Raspberry Pi. Werden die Datensignale, die
> der Prozessor zwischen den Komponenten austauscht, unbehandelt
> ausgetauscht?

Teilweise ja, teilweise nein. Einige Komponenten sind intern über USB 
Schnittstellen angebunden. Anderes Beispiel: Bei PC's und Laptops 
verwenden die RAM Module zwei Leitungen pro Bit, die symmetrisch 
arbeiten. Wenn die eine High Pegel hat, hat die andere Leitung Low und 
umgekehrt. Das ist eine einfache Maßnahme, um Verzerrungen zu 
reduzieren, also um höhere Übertragunsraten oder längere Leitungen zu 
ermöglichen.

von Ersti (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> Wenn der Prozessor Datensignale nach "außen" sendet,
>> zum Beispiel an einen PC
>
> Du wirfst da Begriffe durcheinander. Der Prozessor ist im PC, er kann
> daher nicht Daten an den PC Senden.

Vielen Dank, Stefan.
Mit dieser Formulierung meinte ich die Verbindung zwischen 
Raspberry-Pi-Prozessor und einem Computer.

Gruß
Kai

von Einer K. (Gast)


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Also, mein PI hängt per Wlankabel (lacht ruhig) am PC.
Ethernet Kabel wäre auch üblich.

Und damit hat man hochkomplexe "Signalformer" und Auswerter zwischen den 
beiden Prozessoren.
Damit die Frage beantwortet?

von Ersti (Gast)


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Arduino F. schrieb:
> Also, mein PI hängt per Wlankabel (lacht ruhig) am PC.
> Ethernet Kabel wäre auch üblich.
>
> Und damit hat man hochkomplexe "Signalformer" und Auswerter zwischen den
> beiden Prozessoren.
> Damit die Frage beantwortet?

Ok erst mal. Danke.

Haben selbst die diskreten Bauteile, die man zum Experimentieren kaufen 
kann, Verstärker an den Ausgängen und Pegelerkennung am Eingang 
(Schmitt-Trigger)? Beispielsweise der Baustein 4011, das vierfach NAND?

Gruß
Kai

von Stefan F. (Gast)


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Ja

Das sind aber keine Diskreten Bauteile, sondern integrierte. Diskret 
wären Transistoren, Widerstände, Dioden, Kondensatoren, etc.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ein 4011 hat keine Schmitt-Trigger an den Eingaengen. Ein 4093 dagegen 
schon. Wie Chips sich verhalten, was da so fuer Gimmicks eingebaut sind, 
etc. steht haeufig in ihrem Datenblatt. Nein, das gibts nicht auf 
Deutsch, aber das Englisch ist recht simpel zu verstehen; es sind halt 
Fachbegriffe drinnen, aber die wuerden am Anfang auch in Deutsch 
Schwierigkeiten machen ;-)

Ersti schrieb:
> Werden die Datensignale, die
> der Prozessor zwischen den Komponenten austauscht, unbehandelt
> ausgetauscht? Mit "unbehandelt" meine ich, dass keine Maßnahme
> (Codierung etc.) erfolgen, um die Signale gegen Störungen abzusichern.
> Reichen die Logikpegel meistens aus, um gegen Störungen gefeit zu sein?

Das ist natuerlich davon abhaengig, ueber welche Distanzen und mit 
welchen Uebertragungsraten die jeweiligen Signale unterwegs sein 
koennen/sollen.
Bei einer I2C Schnittstelle gibts keine spezielle Codierung; bei PCIE 
dagegen schon. Bei SDRAM Interfaces wieder nicht - dafuer werden da bei 
den Leitungslaengen auf der Platine gerne auch mal die Laenge der 
Bonddraehte im Chip mit beruecksichtigt...

Gruss
WK

von Ersti (Gast)


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Puh, abend noch mal.

Ich knacke irgendwie noch an Herrn Boole.

Wenn "True" UND "false" = "false" ergibt und eine reine verknüpfende 
Festlegung ist, ist es dann ein Naturgesetz?

Wenn es (nur) eine reine Verknüpfung sein soll, die exakt die 
Wertetabelle der UND-Verknüpfung ergeben soll, warum hat er dann einen 
ganzen Traktat darüber geschrieben? Wird in der Abhandlung zur 
Booleschen Algebra bewiesen, dass diese Verknüpfung "naturgesetzlich" 
erlaubt ist?

Ok, Shannon erst hat erkannt, dass man aus der Booleschen Algebra eine 
Schaltalgebra machen kann.


schönen Abend noch
Kai

von Stefan F. (Gast)


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>  ist es dann ein Naturgesetz?

Das kannst du gerne mit einem Philosophen diskutieren. Gleiches gilt 
auch für die Aussage, dass 1+2=2 ist.

Für Programmierer und Elektroniker genügt es, diese Regel einfach zu 
akzeptieren. Man muss nicht alles hinterfragen.

Man muss z.B. nicht verstehen, warum LEDs leuchten. Wichtiger ist, zu 
verstehen, unter welchen Bedingungen die Bauteile das tun, was man von 
ihnen will.

Das LEDs zum Beispiel Hitze nicht lange vertragen, ignorieren zahlreiche 
Lampen-Hersteller und "dumme" Kunden kaufen das dann für viel Geld. Wenn 
man wüsste, unter welchen Bedingungen LEDs richtig funktionieren, würde 
man nicht zu den dummen Kunden gehören.

Warum 1+1=2 ist kann mir genau so egal sein, wie die Frage, warum

wahr UND falsch = falsch

ist. Ist halt so, fertig.

von Bitwurschtler (Gast)


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Ersti schrieb:
> Ich knacke irgendwie noch an Herrn Boole.
>
> Wenn "True" UND "false" = "false" ergibt und eine reine verknüpfende
> Festlegung ist, ist es dann ein Naturgesetz?

No das ist ein mathematischer Satz oder auch nur eine Definition

? Wird in der Abhandlung zur
Booleschen Algebra bewiesen, dass diese Verknüpfung "naturgesetzlich"
erlaubt ist?

Nö da wird bestenfalls bewiesen das das Ganze im Rahmnen des Systems 
widerspruchsfrei ist.

>Ok, Shannon erst hat erkannt, dass man aus der Booleschen Algebra eine
>Schaltalgebra machen kann.

Nöö, das hat nix mit erkennen sondern mit Erfinden zu tun. Und die 
erste elektrische Realisierung von logischen Verknüpfung hat wohl "Frau 
Relais" erfunden. Und deren ideeler Enkel K. Zuse baute den ersten 
Computer damit, nachdem er vorher schon einen mit seinem Metallbaukasten 
ohne Strom zusammensachraubte. Wobei ohne Strom stimmt nicht ganz, die 
bits blies der Konrad mit einem Staubsaugermotor durch die Maschine.

von Hp M. (nachtmix)


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Ersti schrieb:
> Wie erzeugt man die 1200MHz digital? Können Multivibratoren so hoch
> schwingen?

Oszillatoren sind im Grunde wohl stets analoge Schaltungen.

Was die Geschwindigkeit angeht, ist der bei Wikipedia gezeigte 
Multivibrator nur ein Beispiel, das sich eher für niedrigere Frequenzen 
eignet. Durch die Kondensatoren wird die Schaltung langsam.

Um sehr hohe Frequenzen zu erreichen nimmt man gerne Ringoszillatoren. 
Damit kommt man in die Nähe der mit den verwendeten Transistoren 
möglichen Schaltfrequenzen.
Eine Frequenzänderung kann man meist einfach über die Änderungen der 
Versorgungsspannung erreichen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ringoszillator

Die von anderen Postern erwähnten Verfahren, wie Tunneldioden oder 
Schwingkreise, werden hier sicher nicht verwendet, weil sie sich nicht 
zum Einbau in eine integrierte Schaltung eignen.


Insbesondere wenn man einen  Ringoszillator aus digitalen Gattern 
aufbaut, kann man über die Schwingfrequenz die Gatterlaufzeit und somit 
die höchstmögliche Arbeitsfrequenz einer digitalen Schaltung abschätzen.
Deshalb und wegen seiner Einfachheit ist der Ringoszillator oft die 
erste Schaltung, die man aufbaut, wenn man z.B. einen neuen Transistor 
erfunden hat, von dem man glaubt, dass er besonders schnell arbeitet.

von Ersti (Gast)


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Danke nachtmix.

Ich habe mir gerade die Kennlinie eines Logik-Inverters angesehen. Ist 
es möglich, den als analogen Verstärker zu verwenden? Oder sind die 
Logikgatter (im Allgemeinen) gegen einen Amplifier-Betrieb abgesichert?


Gruß
Kai

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ich hab' mir grad die Kennlinie eines Buegeleisens angesehen. Ist es 
moeglich, damit Fleischkaesescheiben zu braten? Oder sind Buegeleisen 
(im Allgemeinen) gegen Fleischkaesebrattaetigkeiten abgesichert?
Nein, sind sie natuerlich nicht!
Du kannst alles moegliche mit allem moeglichen machen, nur darfst du 
dich nicht beschweren, wenns irgendwann mal nicht (mehr) so 
funktioniert, wie du dir's gedacht hast.
Wenn der Leberkaes' komisch schmeckt oder die Verstaerker im 
Analogbetrieb nicht ausreichend schoen/linear genug fuer deinen 
Geschmack verstaerken, dann ist das halt so. Da du aber im Datenblatt 
deines Buegeleisens/Inverter nichts ueber Leberkaes'/Analogbetrieb 
findest, ist's alleine dein Risiko und weder Beko/Rowenta/... noch 
TI/NXP/... kannst du deshalb an den Karren fahren...

Gruss
WK

von Stefan F. (Gast)


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Du stellst echt seltsame Fragen. Vielleicht solltest du einfach mal 
anfangen, zu experimentieren, anstatt zu viel nachzudenken. Sonst wirst 
du wirklich noch Philosoph.

Um deine Frage zu beantworten: Einige IC's kann man tatsächlich sowohl 
analog als auch digital benutzen. Wird auch gemacht, zum Beispiel eignen 
sich die üblichen CMOS Inverter auch als Quarz-Oszillator.

Der CD4007 ist einer davon. Entsprechend detailliert sind die 
Informationen des Datenblattes zum Aufbau und seiner Eigenschaften.

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/cd4007ub.pdf

> Ich hab' mir grad die Kennlinie eines Buegeleisens angesehen. Ist es
> moeglich, damit Fleischkaesescheiben zu braten?

Ja echt, ich glaube langsam auch, der Typ will nur trollen.

von Ersti (Gast)


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Vielen Dank Stefan.

Wieso "trollen"?

Dank Dir habe ich gerade begriffen, dass sich die meisten fragen per 
sogenanntem Datenblatt beantworten lassen.

Bin (erst) 9-Klässler am Gymi.

Gruß
Kai

von Ersti (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> Ich hab' mir grad die Kennlinie eines Buegeleisens angesehen. Ist es
> moeglich, damit Fleischkaesescheiben zu braten? Oder sind Buegeleisen
> (im Allgemeinen) gegen Fleischkaesebrattaetigkeiten abgesichert?
> Nein, sind sie natuerlich nicht!
> Du kannst alles moegliche mit allem moeglichen machen, nur darfst du
> dich nicht beschweren, wenns irgendwann mal nicht (mehr) so
> funktioniert, wie du dir's gedacht hast.
> Wenn der Leberkaes' komisch schmeckt oder die Verstaerker im
> Analogbetrieb nicht ausreichend schoen/linear genug fuer deinen
> Geschmack verstaerken, dann ist das halt so. Da du aber im Datenblatt
> deines Buegeleisens/Inverter nichts ueber Leberkaes'/Analogbetrieb
> findest, ist's alleine dein Risiko und weder Beko/Rowenta/... noch
> TI/NXP/... kannst du deshalb an den Karren fahren...
>
> Gruss
> WK

Sehr lustig, aber jetzt ist der Groschen gefallen. Danke.

Gruß
Kai

von Stefan F. (Gast)


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> habe ich gerade begriffen, dass sich die meisten fragen per
> sogenanntem Datenblatt beantworten lassen.

Oh, die Erkenntnis kam spät. Aber besser spät als gar nicht.

Jedenfalls soll man immer die Datenblätter der Bauteile lesen, bevor man 
sie benutzt. Manche Datenblätter muss man mehrmals lesen, um sie zu 
verstehen - auch wenn es mehr als 1000 Seiten sind.

Leider verleitet das Arduino System dazu, gerade dies nicht zu tun. 
Falls du vor hast, ein Arduino Modul zu benutzen, dann tue Dir selbst 
einen Gefallen und lies die Datenblätter der darauf verbauten Bauteile. 
Vor allen das Datenblatt des Mikrocontrollers.

von Ersti (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Leider verleitet das Arduino System dazu, gerade dies nicht zu tun.
> Falls du vor hast, ein Arduino Modul zu benutzen, dann tue Dir selbst
> einen Gefallen und lies die Datenblätter der darauf verbauten Bauteile.
> Vor allen das Datenblatt des Mikrocontrollers.

Ah ja, das Arduino-Board. Habe ich bei der Recherche des Raspberry Pi 
auch gesehen.
Mal eine allgemeine Frage dazu: Ist das Arduino-Board für einen Anfänger 
(Schüler) besser geeignet als das Raspberry Pi? Der Microcontroller ist 
ja nicht so ein Kaliber wie der Prozessor vom Pi.


Gruß
Kai

von Joachim B. (jar)


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es ist dank der Schutzbeschaltung und der stärkeren Ports weniger 
empfindlich und über das OS hat man mehr Kontrolle.

Billiger sind vor allem Nanos auch

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ersti schrieb:

> Ich habe mir gerade die Kennlinie eines Logik-Inverters angesehen.
> Ist es möglich, den als analogen Verstärker zu verwenden?

Ja. Der Trick ist so alt wie die ersten CMOS-Inverter. Allerdings wurde 
CMOS in den 80ern auf "buffered" umgestellt - es wurden zusätzliche [1] 
Inverter eingefügt. Die Kennlinie wurde so steiler, der 
Ausgangswiderstand geringer; die Störsicherheit stieg. Die Eignung für 
Analogbetrieb nahm ab.

Um die alten "linearen" Schaltungen weiter bauen zu können, wurden extra 
"unbuffered" Versionen der Inverter gebaut: CD4049UB, CD4069UB, 74HCU04. 
Das sind auch die IC der Wahl, wenn man einen z.B. Quarzoszillator "zu 
Fuß" aufbauen will.


[1] wo ein unbuffered Inverter wie der 4049UB geradezu prototypisch aus 
lediglich zwei MOSFET besteht, hat ein buffered CD4049B drei solche 
Stufen hintereinander, also ingesamt 6 MOSFET.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Ist das Arduino-Board für einen Anfänger (Schüler) besser geeignet

Es gibt viele unterschiedliche Arduino Boards. Die klassischen sind mit 
robusten 8bit AVR Mikrocontrollern ausgestattet. Einige wenige haben 
32bit ARM Controller.

Arduino und Raspberry Pi kann man aber schlecht vergleichen, weil die 
Arduino Boards kein Linux Betriebssystem ausführen. Daher werden sie 
völlig anders programmiert.

von Ersti (Gast)


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Danke an euch beide.

Eine Frage noch zum Logik-Kram.
In der Aussagenogik kommen die Und-Verknüpfung, die Oder-Verknüpfung und 
die Negation ebenfalls vor. Mit derselben Wahrheitstabelle jeweils wie 
in der Booleschen Logik/Schaltalgebra.
Worin liegt denn der Unterschied zwischen Aussagenlogik und Boole? Nur 
in der Benutzung der Null bei Boole für "falsch"?


Gruß
Kai

von Alex G. (dragongamer)


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Ersti schrieb:
> Ah ja, das Arduino-Board. Habe ich bei der Recherche des Raspberry Pi
> auch gesehen.
> Mal eine allgemeine Frage dazu: Ist das Arduino-Board für einen Anfänger
> (Schüler) besser geeignet als das Raspberry Pi? Der Microcontroller ist
> ja nicht so ein Kaliber wie der Prozessor vom Pi.
>
>
> Gruß
> Kai

Denke für dein Absicht richtung Elektrotechnik zu gehen ist der Arduino 
in der Tat besser geeignet.
Der Pi richtet sich mehr an softwarebasierte Projekte wo die Hardware 
einfach nur bestimmte Zwecke erfüllen soll und um die sichd er 
Entwickler dann nicht weiter kümmert.
Mit einem Arduino System bist du näher an der Schaltung dran.

von guest...Rainer (Gast)


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Ersti schrieb:
> Eine Frage noch zum Logik-Kram.
> In der Aussagenogik kommen die Und-Verknüpfung, die Oder-Verknüpfung und
> die Negation ebenfalls vor. Mit derselben Wahrheitstabelle jeweils wie
> in der Booleschen Logik/Schaltalgebra.
> Worin liegt denn der Unterschied zwischen Aussagenlogik und Boole? Nur
> in der Benutzung der Null bei Boole für "falsch"?

Jau...und mit nem Kotflügel kannste nicht fliegen!
9.te Klasse...ich will ja deine Lernversuche nicht absolut verteufeln, 
aber so lernst du nix. Mach mal weiter mit dem "Kram" und dann frag noch 
mal...
Gruß Rainer

von Georg A. (georga)


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Ersti schrieb:
> Wenn es (nur) eine reine Verknüpfung sein soll, die exakt die
> Wertetabelle der UND-Verknüpfung ergeben soll, warum hat er dann einen
> ganzen Traktat darüber geschrieben? Wird in der Abhandlung zur
> Booleschen Algebra bewiesen, dass diese Verknüpfung "naturgesetzlich"
> erlaubt ist?

Wie sagte doch einer meiner Info-Profs mal: Wenn der Eigenname zum 
Adjektiv wird, dann beruht das auf einer wirklich grundlegenden 
Leistung... Es gibt nicht viele neben Boole, denen das posthum 
"geglückt" ist.

Wir sitzen auf einem mit viel Arbeit vorgekauten Haufen Wissen, das 
nicht selbstverständlich ist. Der Witz an der "eigentlichen" Mathematik 
und auch der theoretischen Informatik ist, dass das alles aus sehr 
wenigen vernünftigen Annahmen/Axiomen/Definitionen entsteht und daraus 
tatsächlich sinnvolle "Strukturen" gebildet werden können. Das ist der 
ganze Algebra-Kram, mit Gruppen, Körpern, etc. (BTW: Auch dass 1+1=2 
ist, ist überhaupt nicht selbstverständlich, wenn man darauf aufbauend 
sinnvoll noch mehr (be)rechnen will).

Aus so scheinbar überflüssigem Theoriegewichse wie den Gruppen entstehen 
dann zB. Galoisfelder, die die Basis für viele Kryptoverfahren oder 
Fehlerschutzmechanismen spielen.

Achja, da war doch was mit Büchern: Das Hauptwerk vom Boole ist 
praktischerweise frei verfügbar:

http://www.gutenberg.org/ebooks/36884

Das ist ein Tick mehr als die Wahrheitstabelle von UND ;)

von M. Н. (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Um sehr hohe Frequenzen zu erreichen nimmt man gerne Ringoszillatoren.
> Damit kommt man in die Nähe der mit den verwendeten Transistoren
> möglichen Schaltfrequenzen.
> Eine Frequenzänderung kann man meist einfach über die Änderungen der
> Versorgungsspannung erreichen.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Ringoszillator

Ringoszillatoren sind in der Tat recht beliebt in integrierten 
Schaltungen, weil sie sehr einfach sind. Insbesondere in CMOS Prozessen. 
Digital-Delay-Lines werden auch aus Inverterketten gebaut. Die Laufzeit 
der Gatter wird teilweise mit einer Vorspannung des Bulks angepasst.

Auch für interne Teststrukturen, werden gerne Ringoszillatoren 
verwendet.
Allerdings eignen sie sich weniger für präzise Taktanforderungen. Die 
Güte eines Ringoszillators aus Gattern ist ehrlich gesagt unter aller 
Sau (rein theoretisch ist die Güte: "pi", also 3,14...[1]). Verglichen 
mit einem Quarz, das eine Güte von 10^6 hat.

Hp M. schrieb:
> Die von anderen Postern erwähnten Verfahren, wie Tunneldioden oder
> Schwingkreise, werden hier sicher nicht verwendet, weil sie sich nicht
> zum Einbau in eine integrierte Schaltung eignen.

Tunneldioden finden bestimmt kaum Anwendung, da die meisten 
Halbleiterprozesse die Erstellung solcher Bauteile nicht zulassen. 
Schöner wäre nur eine chipinterne Röhre...

Spulen und Kondensatoren lassen sich allerdings sehr gut realisieren. 
Teilweise reichen für hohe Frequenzen schon die Kapazitäten der 
verwendeten MOSFETs. Je nach Technologie befindet sich das in der 
Größenordnung von einigen Femto-Farad bis Pico-Farad. Spulen lassen sich 
in Metalllagen auch einfach zeichnen. Gezogen werden die VCOs dann 
häufig über eine (systembedingt meist 2) zusätzliche Kapazitätsdioden.

Natürlich hängt die genaue Implementierung von der Technologie und den 
Anforderungen ab. Leider wird genau dieses wissen von den 
Halbleiterherstellern gut gehütet

[1] Kapitel 3.1.1 
https://elib.uni-stuttgart.de/bitstream/11682/2643/1/Dissertation_J08_M04_T01_DRUCK.pdf

von H. S. (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Aus so scheinbar überflüssigem Theoriegewichse wie den Gruppen entstehen
> dann zB. Galoisfelder, die die Basis für viele Kryptoverfahren oder
> Fehlerschutzmechanismen spielen.

Das sehe Ich in der täglichen Arbeit auch immer wieder: Die ganzen 
Grundlagen und VErfahren, die Tausende schlaue Leute vor uns erdacht 
haben, werden von vielen Menschen misachtet und mit Füssen getreten, 
frei nach dem Motto:

Ich bin ein Mann der Praxis und kann das genauso!

Die Ergebnisse kennen wird.

Raspberry und andere Produkte lassen die Welt der IT auch sehr einfach 
erscheinen, aber wehe, man möchte etwas mehr, als Blinklichter.

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