Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik welchen Opamp 3,3V Single Supply Strommessung 200A


von Rene K. (Gast)


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Hallo,
ich will mit einem Atmega Ströme um 200A mit einem Shunt messen.
Was ist einfacher?
Am Positiven oder negativen Part der Batterie?
Welcher Opamp kommt mit 3,3V Single supply dafür aus?
Was für eine Verschaltung nutzt man hier?
Es ist keine galvanische Trennung vorhanden,
Nimmt man dann den Invertierenden Verstärker oder Differenzverstärker?

: Verschoben durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Rene K. schrieb:
> ich will mit einem Atmega Ströme um 200A mit einem Shunt messen.

Weder den ATMega noch den OPV interessiert die Größe des Stroms. 
Entscheidend ist, wieviel Spannung am Shunt abfällt.

> Was ist einfacher?
> Am Positiven oder negativen Part der Batterie?

Ich würde bei 200A wahrscheinlich gar keinen Shunt nehmen, sondern 
lieber einen Stromwandler. Wenn aber Shunt, dann so, daß ein Pol an GND 
liegt und am anderen eine positive Spannung. Schließlich will der ADC 
des AVR eine solche Spannung sehen.

> Welcher Opamp kommt mit 3,3V Single supply dafür aus?

Kläre erst mal den Rest, dann sehen wir weiter.

> Nimmt man dann den Invertierenden Verstärker oder Differenzverstärker?

Weder, noch.

von turn (Gast)


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von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ein Shunt für 200A kann, wenn er was taugen soll, genauso teuer werden 
wie ein Stromsensor:
http://www.lem.com

von turn (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Ein Shunt für 200A kann, wenn er was taugen soll, genauso teuer
> werden wie ein Stromsensor:
> http://www.lem.com

Dem entgegne ich:
https://www.isabellenhuette.de

von Wolfgang (Gast)


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Rene K. schrieb:
> Was ist einfacher?
> Am Positiven oder negativen Part der Batterie?

Einem INA240 dürfte das ziemlich egal sein.

von Rene K. (Gast)


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Hallo,
es wird ein Shunt eingesetzt.!
<Ob der nun 40 oder 80mv liefert..darum geht es nicht...ich wollte 
lediglich die Größenordnung darstellen.
Jeder der solche 0815 Shunts kennt, wird auch ca. wie Spannungswerte 
kennen.
Der AD8418  sieht interessant aus.
Also ein Differenzverstäker bzw Instrumentenverstärker. Ok

von Karl (Gast)


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Rene K. schrieb:
> ich will mit einem Atmega Ströme um 200A mit einem Shunt messen.
> Was ist einfacher?

Bei dem Strom? ACS758, ACS759 oder ähnliche.

Wenn es unbedingt Shunt sein muss: INA138 an high side.

Bei Messung am negativen Pol hast Du das Problem, dass entweder der 
Shunt Deine Masse verschiebt, oder bei Masse nach Shunt die Messspannung 
negativ wird, und erst wieder mit einem Offset in den Messbereich des 
AD-Wandlers geschoben werden muss. Der INA138 ist ziemlich 
unkompliziert.

von Rotzlöffel (Gast)


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Rene K. schrieb:
> es wird ein Shunt eingesetzt.!

> Ob der nun 40 oder 80mv liefert..darum geht es nicht...

> Jeder der solche 0815 Shunts kennt, wird auch ca. wie Spannungswerte kennen.

Da gefallen die Antworten nicht und schon wird das Bübchen pampig.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Rotzlöffel schrieb:
> schon wird das Bübchen pampig.

Ja, und zwar ganz zu Recht.
Denn es wurde nach einem geeigneten OpAmp gefragt.
Nicht nach einem Shunt, den hat er wohl schon.
Auch nicht nach einem Stromwandler (für Gleichstrom?).
Manchem Rotzlöffel hier sollte man echt die Tastatur wegnehmen.

von Hmm (Gast)


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Rechnen wir doch mal:

Shunt hat 1W -> Rmax = 0,025mOhm
Shunt hat 5W -> Rmax = 0,125mOhm
Shunt hat 10W -> Rmax = 0,25mOhm

Jetzt liefern 25µOhm gerade einmal 25µV/A, was schwierig zu messen ist. 
D.h. man wird in Richtung 250µOhm gehen müssen, mit satten 10W.

Zum INA138:
Der ist nicht brauchbar für diese Anwendung, und dafür auch gar nicht 
gedacht. Der hat einen Offset von 2mV, und nein, den kann man nicht 
abgleichen. TI beschreibt das auch schön in Figure 4 im Datenblatt:
http://www.ti.com/product/INA138
Um auf einen Messfehler von besser 2% zu kommen, benötigen wir z.B. 
25mV. Alles unter 10mV ist absolut untragbar ungenau, d.h. Messwerte < 
40A sind nicht machbar.

Daraus ableitbar: Die Recherche nach einem pasenden Verstärker wird 
aufwändiger werden, als nur eine Hand voll Standardbauteile in Richtung 
Shunt zu werfen.

Darum rate ich zum Stromwandler.
Warum muss es unbedingt ein Shunt sein?

von Karl (Gast)


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Hmm schrieb:
> Der ist nicht brauchbar für diese Anwendung, und dafür auch gar nicht
> gedacht. Der hat einen Offset von 2mV, und nein, den kann man nicht
> abgleichen.

Nun hau mal nicht so auf die Kacke. 0.2mV typisch, und wohl kann man den 
abgleichen. Von digitaler Kalibrierung hast Du anscheinend noch nichts 
gehört. Wir sind nicht mehr im Mittelalter, wo man zu jedem OPV ein 
Trimmerpoti geschaltet hat.

Hmm schrieb:
> Um auf einen Messfehler von besser 2% zu kommen, benötigen wir z.B.
> 25mV. Alles unter 10mV ist absolut untragbar ungenau

Ach, der TO hat was zur erforderlichen Genauigkeit geschrieben? Muss ich 
übersehen haben.

von Hmm (Gast)


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Karl schrieb:
> Hmm schrieb:
>> Der ist nicht brauchbar für diese Anwendung, und dafür auch gar nicht
>> gedacht. Der hat einen Offset von 2mV, und nein, den kann man nicht
>> abgleichen.
>
> Nun hau mal nicht so auf die Kacke. 0.2mV typisch, und wohl kann man den
> abgleichen. Von digitaler Kalibrierung hast Du anscheinend noch nichts
> gehört. Wir sind nicht mehr im Mittelalter, wo man zu jedem OPV ein
> Trimmerpoti geschaltet hat.

Hast du mal ins Datenblatt geschaut, und das erwähnte Diagramm 
angesehen?

Also: Figure 4:
http://www.ti.com/product/INA138

Anscheinend nicht ;-)

Und denk man drüber nach: Wir reden hier von einigen zig oder hundert 
µV, nicht mV.

Was die Genauigkeit angeht:
Ich denke, eine Strommessung die schlechter als 5% ist, ist generell 
untauglich. Insbesondere wenn man schon 50€ oder so für einen 
gigantischen Shunt ausgegeben hat.
Schon mal geschaut, was ein 10W 250µOhm Shunt kostet?

Vostellen könnte ich mir im Höchstfall einen INA170 mit Bias. Wenn man 
das Teil mit 50mV vorspannt, bekommt man damit recht ordentliche 
Ergebnisse. Für diesen Bereich ist aber auch das grenzwertig.

von Dieter (Gast)


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Bei 200A ginge vielleicht mit der Vierpunktmethode den Spannungsabfall 
einer der Leitungen zu verwenden sofern keine grosse Genauigkeit 
benoetigt wird.

200A DC oder AC?  Vermutlich nur DC weil Batterie.

Welche Spannung?  12/24V ?

Welche Steilheit, max Frequenz oder. min Abtastzeit?

Hintergrund der Frage ist, dass es auch Messverstaerker nach den 
Chopper-Prinzip gibt.

von Rene K. (Gast)


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von Hmm (Gast)


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von Dieter (Gast)


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Bei simpler Verstaerkung ginge ein ultra low power OP
Z.B.  LMV324, LT1097 oder aehnliche.

von Rene K. (Gast)


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die sind dann aber nicht für highside geeignet -oder?
Denn scheinbar ist das ja ohne galvanische Trennung die bessere Lösung.
Also ist aktuell wohl gefragt.
OpAmp für 3,3V
Messpannug bis 40V
für Shunt um 200A
Ausgabe an 10Bit Atmega
Highside

von Karl (Gast)


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Hmm schrieb:
> Hast du mal ins Datenblatt geschaut, und das erwähnte Diagramm
> angesehen?

Hast Du es auch verstanden?

Das hat nichts mit der Offsetspannung zu tun, die ist nur 0.2mV. Das 
entsteht durch den Eingangsbias von 2µA in Verbindung mit dem internen 
Widerstand von 5kohm, gibt 10mV. Die treten an beiden Eingängen auf und 
kompensieren sich normalerweise - wäre da nicht der Messtrom nach OUT.

Und jetzt halt Dich fest: Bei kleinen dVin kann man Rlast größer machen 
und damit den Messtrom verringern. Was den Fehler verringert.

Hmm schrieb:
> Ich denke, eine Strommessung die schlechter als 5% ist, ist generell
> untauglich.

Was Du denkst ist irrelevant, was der TO braucht ist entscheidend. 
Wahrscheinlich geht es eh nur darum zu sehen, ob der Motor im 
Quadrokopter noch dreht.

von Dieter (Gast)


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Wenn der OP deutlich weniger Strom braucht wie highside liefern koennte 
ist vorteilhaft.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Rene K. schrieb:
> ein 0815 Shunt ist sowas hier
> 
https://www.ebay.de/itm/messing-strom-shunt-Messing-ende-typ-200A-200mV-SHB200/181581753329?hash=item2a471dabf1:g:Y8gAAOxyzi9Sf39n

Yay! Der ist super. 200mV bei 200A sind zwar leicht zu messen, aber die 
resultierenden 40W Verlustleistung sind ... heftig.

> 
https://www.ebay.de/itm/NEW-DC-0-200A-Analog-Amp-Meter-Ammeter-Current-Panel-Shunt-Resistor/272947419936?hash=item3f8cef1b20:g:m1cAAOSw-xVaE8v5

Gleich mit Meßwerk! Bau doch eine Kamera an deinen AVR!!1!elf

> 
https://www.ebay.de/itm/0-5-Class-Ammeter-Strommesser-DC-Current-200A-75mV-Mesgerat-Widerstand-Shunt/391542907064?hash=item5b29c6a0b8:g:BKsAAOSwusdaUuI0

Typischer China-Schrott. Pack da noch einen LM324 dran. Der paßt von 
Genauigkeit, Drift etc. perfekt dazu %-/

von Dieter (Gast)


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Zwar nicht ganz zum Thema passend, aber zeigt einen anderen Aspekt.

Beitrag "High-Side Strommessung AVR (Shunt)"

von Dieter (Gast)


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Axel erwaehnte die hohe Verlustleistung, allerdings nehme ich an, dass 
Rene den zeitlichen Stromverlauf grob kennt. Einige Sekunden 200A und 
lang genuge Pausen duerften es sein.

von Rene K. (Gast)


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is over the top jetzt wieder was anderes als highside??!!

von Wolfgang (Gast)


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Rene K. schrieb:
> is over the top jetzt wieder was anderes als highside??!!

Ja, ersteres bezieht sich auf die Betriebsspannung des Messverstärkers, 
letzteres auf die Position des Shunts bezüglich der Last.

Den INA240 mag wohl keiner oder darf der nicht verwendet werden, weil es 
mehr als ein OP ist.

von Hmm (Gast)


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Karl schrieb:
> Hmm schrieb:
>> Hast du mal ins Datenblatt geschaut, und das erwähnte Diagramm
>> angesehen?
>
> Hast Du es auch verstanden?
>
> Das hat nichts mit der Offsetspannung zu tun, die ist nur 0.2mV. Das
> entsteht durch den Eingangsbias von 2µA in Verbindung mit dem internen
> Widerstand von 5kohm, gibt 10mV. Die treten an beiden Eingängen auf und
> kompensieren sich normalerweise - wäre da nicht der Messtrom nach OUT.

Nein, das stimmt nicht. Der Ausgangsstrom ist nicht die Usache!

Ein Strom durch den Shunt erzeugt eine Spannung am + und - Eingang des 
OPV im INA1438.
Das führt dazu, dass der INA seine Ausgangsspannung erhöht, der 
Emitterfolger erhöht die Spannung am Widerstdane Rl, was den Strom in 
OUT erhöht.
Der Strom fließt durch den 5k und reduziert die Spannung an +.
--> Das ist eine geschlossene Regelschleife
--> Der Zusammenhang ist linear
--> Der Ausgangsstrom führt bei einem idealen OPV nicht zu einem Fehler
Leider ist der OPV nicht ideal, daher der Fehler.

Bei 3V3 kann man die Schaltung ebenso gut mit einem Rail2Rail OPV 
aufbauen.

TI behauptet übrigens, die Ursache für den Fehler wäre der Offset:
http://www.ti.com/lit/sg/slyb194c/slyb194c.pdf
"For light loads with small current values that result in small
differential voltage signals at the input, the total error will be
dominated by the amplifier’s offset voltage."

von Ulf L. (ulf_l)


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Hallo

Ist vielleicht etwas außerhalb der Fragestellung, aber ein INA226 würde 
die Meßaufgabe auch sehr gut lösen (bei den 40V könnte es knapp werden) 
. Hier hätte man eine sehr hohe Auflösung und die Meßgenauigkeit um 0A 
ist auch sehr gut.
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ina226.pdf

Das Teil bekommt man als Modul für knapp über 3 Euro in der Bucht.

Hier eine gute Zusammenfassung gängiger Strom-Meß Schaltungen
http://cds.linear.com/docs/en/application-note/an105fa.pdf

Gruß Ulf

: Bearbeitet durch User
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