Hi! Geht der Offsetabgleich bei einem OPV in einer z.B. invertierten oder nicht invertierten Verstärkerschaltung folgendermaßen? Ich lege den (-)Eingang und (+)Eingang auf Masse (0V) und drehe das Potentiometer (das ich an den Anschlüssen des OPV's anschließe) so lange bis die Ausgangsspannung des OPV's 0V ergibt. Stimmt das so? Ich bin mir leider nicht ganz sicher. Prinzipiell ist ja die Offsetspannung jene Spannung, die ich am Eingang des OPV's anlegen muss(Also zwischen + und -), sodass am Ausgang Null Volt rauskommt. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, ich bin mir gerade echt nicht so sicher, da ich auch nichts nützliches im Internet gefunden habe. LG Roman
Warum guckst du nicht einfach ins Datenblatt dieses steinzeitalten OpAmps um zu gucken wie man bei ihm mit einem Poti den Offset einstellt ? http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ua741.pdf Man stellt den Offset nicht "einfach nur so ein", sondern nur innerhalb der gesamten Schaltung. Die Eingänge sind also bereits beschaltet, und der Ausgang wirkt auf die Eingänge zurück. Dann kann man mit dem Offsetpoti den gewünschten Nullpunkt einstellen. Aber nicht und niemals nur bei einem OpAmp an dem nichts angeschlossen ist und der keine Gegenkopplung vom Ausgang zum Eingang hat, denn egal was man dort einstellt - er driftet sowieso mit der Zeit weider weg von diesem Nullpunkt.
Danke dir! D.h. ich ich lege am Eingang der invertierten oder nicht invertierten Verstärkerschaltung (also nicht am OPV selbst) 0V an und werde anschließend das Poti solange drehen, bis Ua der jeweiligen Verstärkerschaltung auf 0V geht. Stimmts so?
Roman B. schrieb: > D.h. ich ich lege am Eingang der invertierten oder nicht invertierten > Verstärkerschaltung (also nicht am OPV selbst) 0V an und werde > anschließend das Poti solange drehen, bis Ua der jeweiligen > Verstärkerschaltung auf 0V geht. Stimmts so? Wie geschrieben: Nur in der Gesamtschaltung. Der Ausgang muss auf den Eingang rückwirken, damit das stabil bleibt. Ein OpAmp Ausgang (von einem mit positiver und negativer Versorgungsspannung versorgten OpAmp) wird niemals freiwillig auf 0V bleiben, nicht mal nach dem justieren, dafür ist seine Verstärkung des Offsetdrifts zu hoch. Man stellt den Offset ein damit die Differenzspannung beider Eingänge IN DER ANWENDUNG bei 0 Millivolt liegt, bzw. falls man den OpAMp als Komparator verwendet damit der Umschaltpunkt genau dort liegt. Man stellt nicht den Ausgang auf 0V ein. Zudem ist der 741 natürlich uralt. Damals dachte man noch, daß man einen Offset abgleichen muss. Heutige OpAmps haben meistens keinen Offsetabgleich mehr, selbst dann nicht wenn sie so ungenau sind wie der uA741. Denn niemand will was einstellen, was hinterher doch wieder nicht stimmt.
Danke, ich glaube ich verstehe deinen Punkt! Ich möchte ein Beispiel (Schaltungsaufbau) bringen bitte, das wir in einem Praktikum aufbauen sollen. Bei beiden Schaltungen habe ich also eine Gegenkopplung vom Ausgang zum Eingang. Schaltung1 ist ein invertierender Verstärker und Schaltung2 ein nicht invertierender Verstärker. D.h. ich baue z.B. Schaltung1 so auf wie gezeichnet. Ich zitiere kurz: Michael B. schrieb: > Man stellt den Offset ein damit die Differenzspannung beider Eingänge IN > DER ANWENDUNG bei 0 Millivolt liegt. Nachdem Aufbau kann ich ja z.B. Ue=0V "anlegen", also in der Anwendung, wie du gesagt hast. Und dann messe ich die Differenzspannung(also die Klemmen des Voltmeters auf den (+)Eingang und (-)Eingang des OPV's) und drehe am Poti so lange, bis diese genannte Differenzspannung bei 0 Millivolt liegt? Sorry für die Nachfragerei, aber wenn ich es an einem Beispiel wie diesen anwende, verstehe ich es besser, denke ich.
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Roman B. schrieb: > Ich möchte ein Beispiel (Schaltungsaufbau) bringen Eine Gegenkopplung über zwei OPV führt oft zu Schwingungen. Man sollte jeden OPV einzeln gegenkoppeln.
Muss es unbedingt 741 sein? Es gibt jede Menge OpAmps mit 2 Extra-Eingängen für den Offsetabgleich, Beschaltung nach Datenblatt. Georg
Roman B. schrieb: > Nachdem Aufbau kann ich ja z.B. Ue=0V "anlegen", also in der Anwendung, > wie du gesagt hast. Und dann messe ich die Differenzspannung(also die > Klemmen des Voltmeters auf den (+)Eingang und (-)Eingang des OPV's) und > drehe am Poti so lange, bis diese genannte Differenzspannung bei 0 > Millivolt liegt? Nein, du legst Ue=0 an und stellst den Ausgang auf 0. Denn auf den kommt es an. Der Eingang ist ja gerade vom Offset beeinflusst. Ein OpAmp, der 5mV Eingangsoffstespannung hat, wird IN- - IN+ von 5mV haben wenn der Ausgang 'stabil' ist. Was auch immer stabil wäre, bei dir 0V, in anderen Schaltungen kann das anders aussehen, ein aktiver GLeichrichter bei dem eine Diode in der Gegenkoplung liegt hätte z.B. ca. 0.7V. Bei der zweiten Schaltung müsste man den 10000*UD Anschluss auf 0V zwingen, um dann mit dem Poti am Ausgang Ua 0V einzustellen. Und dann hoffen, daß der erste OpAmp keine Offset hat - den hat er natürlich. Beide Schaltungen sind gemein: Die verstärken den Offset absichtlich immens. Normalerweise baut man keine 100k/100R / 100k/10R Spannungsteiler vor den OpAmp Eingang. Aber es sollen ja Lehrbeispiele sein.
> Muss es unbedingt 741 sein? Es gibt jede Menge OpAmps mit 2 > Extra-Eingängen für den Offsetabgleich, Beschaltung nach Datenblatt. Es dürfte vor allem jede Menge OPs geben die ganz ohne Abgleich einen besseren Offset als ein 741 mit abgleich haben. Ich hoffe der hat wenigstens ein TO-99 Gehaeuse damit das museale Feeling besser rueberkommt... Olaf
georg schrieb: > Muss es unbedingt 741 sein? Es gibt jede Menge OpAmps mit 2 > Extra-Eingängen für den Offsetabgleich, Beschaltung nach Datenblatt. Das hat der 741 doch auch - oder was willst du damit sagen?
Olaf schrieb: > Es dürfte vor allem jede Menge OPs geben die ganz ohne Abgleich einen > besseren Offset als ein 741 mit abgleich haben. Aber darum geht es hier doch nicht. Es geht um ein Praktikum, bei dem man den Offsetabgleich verstehen und lernen soll. Und dafür ist so eine Antiquität mit schlechten Daten doch genau richtig!
Roman, schau dir das oben von Michael Bertrandt verlinkte Datenblatt Kapitel 8 an. Dort ist auch noch ein weiterführender Link zum Offetabgleich: http://www.ti.com/lit/an/sloa045/sloa045.pdf
Olaf schrieb: > Ich hoffe der hat wenigstens ein TO-99 Gehaeuse damit das museale > Feeling besser rueberkommt... Möglichst mit Golddrähten.
Hallo Roman, mit dem LM741 & Co habe ich mich schon 1980 herum geärgert. Damals war der CA3140 schon wesentlich besser. In den 90iger waren die TL71, TL72 und TL74 angesagt. Also ein 741 ist schon lange nicht mehr State of the Art. mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > Damals war der CA3140 schon wesentlich besser. CA3130/3140 hatten aber MOSFET-Eingänge ohne ESD-Schutz. Die gingen schon vom Hingucken kaputt. Für die Durchführung von allgemeinen Praktikumsversuchen o.ä. waren sie also nicht sonderlich gut geeignet. > In den 90iger waren die TL71, TL72 > und TL74 angesagt. Also ein 741 ist schon lange nicht mehr State of the > Art. Genau, sofern mit nicht die "0" weglässt, d.h. TL071 usw. verwendet. Mindestens genauso gebräuchlich waren die sehr ähnlichen TL061 und TL081. Auch heutzutage findet man sie ja noch zuhauf in Billigelektronik fernöstlicher Provenienz.
Andreas S. schrieb: > CA3130/3140 hatten aber MOSFET-Eingänge ohne ESD-Schutz. Die gingen > schon vom Hingucken kaputt. Oh, dann hatte ich wohl immer Glück gehabt. Ich hatte nie einen gekillt. Jetzt haben die wohl einen ESD-Schutz. Siehe Seite 6. https://www.intersil.com/content/dam/Intersil/documents/ca31/ca3140-a.pdf mfg Klaus
Ich hatte damals eine Handwoll LF355 LF356 geerbt. Die waren ein Quantensprung gegenüber den 741. Zwar noch eine recht hohe Offsetspannung aber deutlich temperaturstabiler, schneller und auch sonst bessere Eigenschaften. Und natürlich Fet Eingänge und dadurch praktisch kein Problem mehr wegen input bias current. Nur die Offsetkompensation war anders als beim 741.
Klaus R. schrieb: > In den 90iger waren die TL71, TL72 und TL74 angesagt. Uff, kommst du aus der DDR und hast erst seit 1990 Zugang zu westliche Technik ? Die sind von 1978. Sie waren Anfang der 80ger beliebt weil für den billigen Preis recht gut, dann so 1985 durch besseres billiger ersetzt, in den 90gern sicher nicht mehr zeitgemäss.
Das mit dem Offsetabgleich hat bei mir nie geklappt. Ich wusste nie ob ich den Schleifer an GND oder -Vcc schalten sollte. Danach habe ich nur noch OPVs ohne Abgleichanschlüsse verwendet und den Abgleich, wenn überhaupt nötig, nur am Eingang vorgenommen. Mit dieser Methode fahre ich bis Heute sehr gut.
Ach Du grüne Neune schrieb: > Das mit dem Offsetabgleich hat bei mir nie geklappt. Ich wusste nie ob > ich den Schleifer an GND oder -Vcc schalten sollte. Stefan U. schrieb: > Schau Dir die Innenschaltung des IC an. Da siehst du, dass das Poti > parallel zu zwei internen Widerständen geschaltet wird. Du kannst damit > die beiden Konstantstromquellen beeinflussen, so dass sie im Idealfall > den gleichen Strom liefern. > > Der Schleifer des Poti muss mit Pin 4 Verbunden werden - ganz unabhängig > davon, ob die Spannungsversorgung Symmetrisch ist, oder nicht. Denn wenn > er nicht an Pin 4 wäre, würde er nicht mehr parallel zu den gewünschten > internen Widerständen liegen. Wenn schon eine Einstellmöglichkeit geboten wird, sollte man sie auch nutzen. Das war damals halt so üblich. Die 6-Poler-OPV-Vorläufergeneration (z.B. TAA762, die ich kenne, hatte diese Möglichkeit nicht (nur Frequenzkompensations-Pin.) ciao gustav
Offsetabgleich mit einem POTI? Wir sind im 21. Jahrhundert :-( Das ist Mist. Da haut man eimal auf die Platine, und das ist weiter daneben, als ein halbwegs moderner OPV es jemals sein könnte. Warum man derartigen Käse zum Lehrinhalt erklärt, verstehe ich nicht. Da kommen die Leute heute aus den Schulen mit komplett veraltetem "Grundwissen", und wir armen älteren Entwickler dürfen die Versäumnisse dann nachholen. Die wissen dann zwar über den Offsetabgleich eines OPV bescheid (was man heute nicht mehr macht *1)), aber nicht über die Eigenheiten von Alleweltsdingen wei Trench-FET. Das ist einfach nur noch traurig. *1) Weil es OPVs mit beliebig kleinem Offset direkt zu kaufen gibt. Schon ein OPA340 kann für normale Alltagsaufgaben als offsetfrei angesehen werden. Sonst nimmt man halt einen chopper-OPV. Naja, Chopper-Amps kennen die armen Absolventen naütrlich nicht. Denn die mussten die Zeit mit Offsetabgleich mit einem Poti (Auauauauau!!!!) verschwenden.
EchtJetzt? schrieb: > ...und wir armen älteren Entwickler dürfen die Versäumnisse > dann nachholen. Was entwickelst Du denn? Rollfilme? Michael B. schrieb: > Uff, kommst du aus der DDR und hast erst seit 1990 Zugang zu westliche > Technik ? Überheblich wie immer... Diese Art von OPV gab es lange vor 1990 als B080, B081, 084 usw. Paul
Paul B. schrieb: > EchtJetzt? schrieb: >> ...und wir armen älteren Entwickler dürfen die Versäumnisse >> dann nachholen. > > Was entwickelst Du denn? Rollfilme? Einen abneigung gegen User, welche Antworten ohne Substanz bringen.
georg schrieb: > Es gibt jede Menge OpAmps mit 2 > Extra-Eingängen für den Offsetabgleich, Jou, LM709, darf man auch gleich noch die Frequenzkompensation von Hand machen.
EchtJetzt? schrieb: > Einen abneigung gegen User, welche Antworten ohne Substanz bringen. Du kannst Dich also selbst nicht leiden? -Paul-
Manfred schrieb: > Jou, LM709, darf man auch gleich noch die Frequenzkompensation von Hand > machen. Alles viel zu neumodischer Kram, genauso wie der 702 oder gar 741. Der einzig wahre OP ist der Philbrick K2-W: http://www.philbrickarchive.org/k2-w_refurbished.pdf http://1.bp.blogspot.com/-6kjGZpQwnbg/UkkbwZ40TVI/AAAAAAAAAQo/3Gxua1-TkTY/s1600/K2-W.jpg
Andreas S. schrieb: > Alles viel zu neumodischer Kram, genauso wie der 702 oder gar 741. Dabei ist der LM741 im TO-99 Gehäuse, so wie Olaf vorgibt, schon ziemlich alt (Foto Quelle: Ältester IC im Forum). Olaf schrieb: > Ich hoffe der hat wenigstens ein TO-99 Gehaeuse damit das museale > Feeling besser rueberkommt...
EchtJetzt? schrieb: > Da haut man eimal auf die Platine, und das ist weiter > daneben, als ein halbwegs moderner OPV es jemals sein könnte. Nur so lernen die Kids etwas. Noch mehr würden sie lernen, wenn sie einen 741 diskret aufbauen würden. Harald W. schrieb: > Möglichst mit Golddrähten. Das würde ich nicht tun, die sind nach Praktikumsende alle weg. (die Drähte, der Rest bleibt wohl da) ;-)
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