Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ferritkerne miteinander verbinden


von David S. (david_sch)


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Guten Tag!

Ich möchte gerne mehrere Ferritkerne aneinanderreihen, um so einen 
großen magnetischen Kreis zu erzeugen. Dabei glaube ich, dass die 
Übergänge zwischen den einzelnen Ferritkernen den Wirkungsgrad enorm 
verschlechtern, wenn man diese nur aneinanderreiht. Gibt es eine 
Möglichkeit, wie diese Ferritkerne verbunden werden können?

Es gibt ja auch zusammengeklebte Magnetbleche für Trafos, wird hierbei 
ein bestimmter Kleber verwendet?

Vielen Dank für eure Hilfe!

LG

von Andre S. (capkillah)


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Hallo,

Opfere ein Stück Ferritkern um es zu feinem Pulver zu zerstossen .

Rühre das Pulver unter 2K Epoxidharzmasse unter und verklebe die Kerne .


So kann man auch kleine Kerne zu einem Grossen zusammenfügen (für 
Induktoren etc.)

LG

von npn (Gast)


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David S. schrieb:
> Guten Tag!
>
> Ich möchte gerne mehrere Ferritkerne aneinanderreihen, um so einen
> großen magnetischen Kreis zu erzeugen. Dabei glaube ich, dass die
> Übergänge zwischen den einzelnen Ferritkernen den Wirkungsgrad enorm
> verschlechtern, wenn man diese nur aneinanderreiht. Gibt es eine
> Möglichkeit, wie diese Ferritkerne verbunden werden können?
>
> Es gibt ja auch zusammengeklebte Magnetbleche für Trafos, wird hierbei
> ein bestimmter Kleber verwendet?
>
> Vielen Dank für eure Hilfe!
>
> LG

Meiner Meinung nach ist der einzige Effekt des Klebers, daß er dann 
zwischen den Kernen ist, also den Abstand vergrößert (statt daß die 
Kerne direkt aneinender liegen).
Das Tränken der Trafobleche dient nur dazu, daß der Trafo nicht brummt.

von der schreckliche Sven (Gast)


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David S. schrieb:
> Gibt es eine
> Möglichkeit, wie diese Ferritkerne verbunden werden können?

Welche "diese" Ferritkerne?

von Andreas (Gast)


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> Dabei glaube ich

Glauben ist in der Technik und der Wissenschaft fehl am Platz.

Was willst du genau machen? Soll ein Luftspalt im magnetischen Kreis 
sein oder kein Luftspalt? Willst du einen Trafo bauen oder eine 
Speicherdrossel?

Wie sehen die Ferritkerne genau aus, wie sollen die zusammengeklebt und 
bewickelt werden?

von Magnetismues (Gast)


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Richtige[tm] Ferritschalenkerne bekommen ab Werk ihre Stossflächen plan 
geschliffen, s. Bild
< 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/252293/Pollin-Ferrit-Schalenkerne.jpg>;

Du kannst es ja versuchen, die Stosstellen deiner Fertige so Plan zu 
schleifen/polieren dass dazwischen der Luftspalt nicht mehr ist...
Am besten wohl genau die 2 gepaart zusammen schleifen wie sie auch 
gepaart verbaut werden.

Ein Opferkern zu zerreiben muss dann so fein gelingen, dass netto mehr 
Ferritpulver als 2K Masse herauskommt, sonst ist kaum etwas gewonnen. 
Also eher Zerstäuben als Zerbröseln.

von Falk B. (falk)


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@David Schatzko (david_sch)

>Ich möchte gerne mehrere Ferritkerne aneinanderreihen, um so einen
>großen magnetischen Kreis zu erzeugen.

Was soll dabei am Ende rauskommen?

> Dabei glaube ich, dass die
>Übergänge zwischen den einzelnen Ferritkernen den Wirkungsgrad enorm
>verschlechtern,

Nein, aber der magnetische Widerstand steigt bzw. die effektive 
Permeabilität sinkt, weil ein Luftspalt eingefügt wird.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Transformatoren_und_Spulen#Energiespeicherung_in_Magnetkernen

>wenn man diese nur aneinanderreiht. Gibt es eine
>Möglichkeit, wie diese Ferritkerne verbunden werden können?

Kerne, die dafür gebaut sind, sind plan geschiffen und haben dann sehr 
wenig Luftspalt, wenn die mit moderater Kraft aufeinander gepresst 
werden. Mehr kann man kaum machen. Tricks wie Wärmeleitpaste oder Kleber 
helfen nicht, denn die sind nicht ferromagnetisch ;-)

>Es gibt ja auch zusammengeklebte Magnetbleche für Trafos, wird hierbei
>ein bestimmter Kleber verwendet?

Die sind nicht verklebt, die sind einzeln lackiert. Außerdem ist dort 
die Trennlinie PARALLEL zu den Feldlinien, nicht senkrecht. Parallel 
spielt ein Luftspalt fast keine Rolle.

von Falk B. (falk)


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@Magnetismues (Gast)

>Richtige[tm] Ferritschalenkerne bekommen ab Werk ihre Stossflächen plan
>geschliffen, s. Bild

Eben. Und besser kriegt man das selber nicht hin und ist praktisch auch 
nicht nötig.

>Du kannst es ja versuchen, die Stosstellen deiner Fertige so Plan zu
>schleifen/polieren dass dazwischen der Luftspalt nicht mehr ist...

Nö.

>Am besten wohl genau die 2 gepaart zusammen schleifen wie sie auch
>gepaart verbaut werden.

Das macht schon der Hersteller.

>Ein Opferkern zu zerreiben muss dann so fein gelingen, dass netto mehr
>Ferritpulver als 2K Masse herauskommt, sonst ist kaum etwas gewonnen.
>Also eher Zerstäuben als Zerbröseln.

Schon mal gemacht und gemessen oder nur ein "Expertentip", der mal eben 
aus dem Hut gezaubert wurde?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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David S. schrieb:

> Ich möchte gerne mehrere Ferritkerne aneinanderreihen, um so einen
> großen magnetischen Kreis zu erzeugen.

Du willst die Kerne wohl stapeln. [1] Aber größer wird der magnetische 
Kreis dabei nicht. Die effektive Querschnittsfläche erhöht sich 
natürlich entsprechend, die Länge des Kreises bleibt gleich.

> Dabei glaube ich, dass die
> Übergänge zwischen den einzelnen Ferritkernen den Wirkungsgrad enorm
> verschlechtern, wenn man diese nur aneinanderreiht.

Wie kommst du auf diese Idee? Zwischen den Kernen passiert da ohnehin 
nichts. Die magnetischen Feldlinien bleiben hübsch im jeweiligen Kern 
... und verlaufen ja ohnehin parallel zu den Berührungsflächen der 
Kerne.

Du wicklest halt ein bißchen Luft mit ein. Der reale Querschnitt deines 
Aufbaus ist also größer. Allerdings ist µr der Kerne ja sicher deutlich 
größer als das µr=1 der eingewickelten Luft. Der effektive Querschnitt 
ändert sich also nicht. Der Effekt einer eingewickelten Isolationsfolie 
ist der gleiche.

> Es gibt ja auch zusammengeklebte Magnetbleche für Trafos, wird hierbei
> ein bestimmter Kleber verwendet?

Die Bleche werden nicht wegen der magnetischen Eigenschaften verklebt. 
Sie werden lackiert, um Wirbelströme zu verhindern. Und evtl. getränkt, 
um Vibrationen zu verringern.


PS:

[1] das obige geht davon aus, daß du ungefähr das hier 
http://www.dicks-website.eu/coilcalculator/IMG_0248B.jpg machen willst. 
Falls du etwas andere vor hast, beschreib es halt besser.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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David S. schrieb:
> Es gibt ja auch zusammengeklebte Magnetbleche für Trafos,
Das ist gegen Brummen und Knattern...

Beschreibe doch einfach mal warum du da welche Kerne wie miteinander 
verkleben willst.

: Bearbeitet durch Moderator
von Werner H. (werner45)


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Ich hatte mir vor langer Zeit (1970?) mal eine große Ferritantenne mit 
etwa 1m Länge gebaut - für VLF-Empfang. Aus 15 Ferrtistäben 200x10 mm, 
von denen 2 bei 1/3 zerteilt wurden. Damit konnte man die Enden 
(Luftspalte) durch versetzt liegende benachbarte Kerne überbrücken. Als 
Träger einen Kunststoffwinkel, in den die Kerne gelegt wurden. Fixierung 
durch über alles gewickeltes Klebeband, darauf eine einlagige Wicklung, 
das war sehr mühsam.
Hat aber funktioniert. Zur statischen Abschirmung kam das in ein großes 
Plastikrohr mit Alufolie und einem Längsspalt.
Der Empfang ergab sich als wenig interessant, war aber ein 
Großbereichs-Gewittersensor...

Gruß   -   Werner

von Bernd Stromberg (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Beschreibe doch einfach mal warum du da welche Kerne wie miteinander
> verkleben willst.

Der TO will einen Kreis bauen, dabei enstehen sowieso Keilförmige 
Lücken. Deshalb ist es besser die Ferritstäbe vorher mit der Flamme 
etwas zu erwärmen und mit einem Schraubstock und durch leichte 
Hammerschläge vorsichtig einen Bogen von wenigen Grad in den Stab zu 
biegen. Dann stehen sich die Stirnflächen beim Verkleben wenigstens 
einigermaßen parallel gegenüber.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Bernd Stromberg schrieb:

> Der TO will einen Kreis bauen, dabei enstehen sowieso Keilförmige
> Lücken. Deshalb ist es besser die Ferritstäbe vorher mit der Flamme
> etwas zu erwärmen und mit einem Schraubstock und durch leichte
> Hammerschläge vorsichtig einen Bogen von wenigen Grad in den Stab zu
> biegen. Dann stehen sich die Stirnflächen beim Verkleben wenigstens
> einigermaßen parallel gegenüber.

Jetzt hab' ich wieder etwas neues "gelernt": Magnetische Kreise sind 
stets rund und Ferrit-Keramiken thermoplastisch. Fake-News vom Feinsten!

Grüßle
Volker

von Falk B. (falk)


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@Volker Bosch (Firma: L-E-A) (vobs)

>Jetzt hab' ich wieder etwas neues "gelernt": Magnetische Kreise sind
>stets rund und Ferrit-Keramiken thermoplastisch. Fake-News vom Feinsten!

Warum nennt sich der Autor wohl Bernd Stromberg? ;-)

von Andre S. (capkillah)


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Falk B. schrieb:

>>Ein Opferkern zu zerreiben muss dann so fein gelingen, dass netto mehr
>>Ferritpulver als 2K Masse herauskommt, sonst ist kaum etwas gewonnen.
>>Also eher Zerstäuben als Zerbröseln.
> 0
> Schon mal gemacht und gemessen oder nur ein "Expertentip", der mal eben
> aus dem Hut gezaubert wurde?


Jupp..

Standart bei Trafobauern !

Zumindest bei HV Trafos .

von Falk B. (falk)


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@Andre Schulz (capkillah)

>Jupp..

>Standart bei Trafobauern !

Du meinst Frickler und Maker . . .

>Zumindest bei HV Trafos .

Jaja . . .

von Andre S. (capkillah)


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und bei den mosfetkillern ...

von Bastel-Ei (Gast)


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David, schreib doch einfach, welche Kerne genau Du hast, und wie genau 
das Ergebnis aussehen soll.

Wenn Du z.B. E-Kerne oder U-Kerne mit rechteckiger "Schnittfläche" 
stacken willst (einfach "aufgedoppelt" nebeneinander - die Wicklung(en) 
werden dabei für gewöhnlich um "alles" aufgebracht), das ist freilich 
möglich. Wird sowohl für Trafos als auch Drosseln gemacht.

Es gibt sogar extra Spulenkörper für 2 E-Kerne nebeneinander - und das 
wird einfach gemacht, um den Querschnitt des Mittelschenkels (da herum 
sind zumeist die Wicklungen) zu vergrößern. Erhöht A_L-Wert (hat Einfluß 
auf den nötigen Wicklungsaufbau) wie auch P_trans (übertragbare 
Leistung).

Aus 4 oder gar 8 Kernhälften einer U-Kernform kann man z.B. große 
E-Kerne zusammenstellen - bis hierhin noch völlig ohne Einfluß auf den 
(unvermeidlichen,wenn auch kleinen) Luftspalt. Es handelt sich ja auch 
um eine magnetische Parallelschaltung.

Willst Du aber mehrere Einzelkerne is Serie schalten, und damit mehrere 
Luftspalte hinzufügen, sinkt die gesamte Permeabilität von Ferrit und 
Luftspalten auch ab.

(Nach "Bernd Strombergs" Plan, gerade Einzelstücke einem geometrischen 
Kreis angenähert, sind die Luftspalte sogar sehr groß... vergiß übrigens 
bitte die Andeutungen, man könne Ferrit biegen. Egal, ob Du den nun 
erhitzen würdest, oder nicht. Gesinterte keramische Werkstoffe wie 
Ferrit haben außer vergleichbarer Anwendung für magnetische Bauteile 
nichts mit Metallen und deren Eigenschaften mehr zu tun.)

Je nach Anwendung ist der resultierende große Luftspalt vielleicht 
absolut kein Problem - aber dazu sollte man schon Bescheid wissen, was 
genau Du vor hast. Also komm raus damit - mit allem.

von Dieter (Gast)


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Luftspalte erhöhen den Widerstand des magnetischen Kreises. Das 
verursacht zwar keine größeren Verlustleistungen, aber verringert die 
Induktivität.

Wenn sich der Luftspalt nicht mehr mechanisch verkleinern läßt, dann 
kann als Nötlösung mit pulverisiertes Ferrit, klebungsfähig gemacht, die 
verbliebenen Lücken gefüllt werden. Eine Reduzierung auf ungefähr einen 
Einfluß eines Luftspaltes von 10% der ursprünglichen Größe wäre 
realistisch zu erreichen.

von Georg G. (df2au)


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Bernd Stromberg schrieb:
> Schraubstock und durch leichte
> Hammerschläge vorsichtig einen Bogen von wenigen Grad in den Stab zu
> biegen.

Das geht voll in die Hose. Ferrit ist wie Glas, nur noch spröder.

von dolf (Gast)


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Bernd Stromberg schrieb:
> Deshalb ist es besser die Ferritstäbe vorher mit der Flamme
> etwas zu erwärmen und mit einem Schraubstock und durch leichte
> Hammerschläge vorsichtig einen Bogen von wenigen Grad in den Stab zu
> biegen.

keramik?
hammerschläge?
wechsel mal die drogensorte!

von Klaus R. (klara)


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David S. schrieb:
> Ich möchte gerne mehrere Ferritkerne aneinanderreihen, um so einen
> großen magnetischen Kreis zu erzeugen. Dabei glaube ich, dass die
> Übergänge zwischen den einzelnen Ferritkernen den Wirkungsgrad enorm
> verschlechtern, wenn man diese nur aneinanderreiht.

Zeig uns lieber einmal per Foto was Du machen willst. Ich denke wir 
reden einander vorbei.
mfg Klaus

von Bernd Stromberg (Gast)


Angehängte Dateien:

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dolf schrieb:
> keramik?
> hammerschläge?
> wechsel mal die drogensorte!

Mit dem richtigen Werkzeug scheint das aber machbar zu sein? Jetzt fragt 
mich bitte nicht, welcher AL-Wert und welche Permeabilitätszahl für die 
Biegefähigkeit des Ferrites nötig ist, damit das tatsächlich 
funktioniert!

von npn (Gast)


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Bernd Stromberg schrieb:
> dolf schrieb:
>> keramik?
>> hammerschläge?
>> wechsel mal die drogensorte!
>
> Mit dem richtigen Werkzeug scheint das aber machbar zu sein? Jetzt fragt
> mich bitte nicht, welcher AL-Wert und welche Permeabilitätszahl für die
> Biegefähigkeit des Ferrites nötig ist, damit das tatsächlich
> funktioniert!

Links ist ein Messingrohr und rechts ist auch ein Metallrohr (schwarz 
lackiert), sieht man an den Lötstellen.
Wie kommst du auf das schmale Brett, daß es sich um Ferrit handeln 
könnte?

Ferrit ist härter und spröder als Glas.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Ferrit = Eisen?

von Sven D. (Gast)


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von Wolfgang (Gast)


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Bernd Stromberg schrieb:
> Mit dem richtigen Werkzeug scheint das aber machbar zu sein?

Das, was da gebogen wird, ist bestimmt kein Ferrit.

von Falk B. (falk)


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@Bernd Stromberg (Gast)

>    Ferrit-Biegevorrichtung.jpg
>    gebogene_Ferritantenne.jpg

FAKE News! Das ist eine magnetische Antenne mit einem METALLrohr!

Plinse!

von Michael (Gast)


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Ich schleife die Ferritkerne an den Klebeflächen mit 600er 
Metallschmirgel plan an, bis die Farbe weg ist und das Ferrit offen 
liegt.

Dann kommen die Kerne in den Kühlschrank.

Anschließend Klebeflächen mit Mikrofasertuch reinigen, kalten 
Sekundenkleber auf die Klebeflächen, dann die Kerne zusammenfügen und 
mit einer Klammer gut fixieren.

Wenn die Kerne und der Kleber zu warm sind, bindet der Kleber zu früh ab 
und es wird nicht Kern zu Kern auf Stoß geklebt.



Statt Sekundenkleber kann man auch gut Uhu Endfest nehmen, wird vor dem 
Abbinden nidriegviskos -> wird vom Klammerdruck aus den Kleberitzen 
gedrängt -> Kerne Stoß auf Stoß geklebt

(achtung, Uhu Endfest bindet am besten in der Wärme ab, z.B. auf 
Wärmflasche unter Handtuch)

von Bernd Stromberg (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Das, was da gebogen wird, ist bestimmt kein Ferrit.

Gut, wenn das mit dem Biegen von Ferritstäben wirklich so schwergängig 
ist, könnte man evtl. an den Stirnflächen 30° Schrägen anschleifen und 
diese mit UHU Endfest zu einem Sechseck verkleben.

Beitrag "Ferrit-Material bearbeiten"

Michael schrieb:
> kann man auch gut Uhu Endfest nehmen

UHU Endfest ist ein Zweikomponentenkleber, habe ich auch schon für Glas 
angewendet und damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd Stromberg schrieb:
> wenn das mit dem Biegen von Ferritstäben wirklich so schwergängig ist
Kannst du Glasstäbe zu Kreisen biegen?
Ferrite spielen etwa in der selben Liga.


> könnte man evtl. an den Stirnflächen 30° Schrägen anschleifen
Zeig doch, wie du an Ferrite Winkel schleifen willst. Ich habe mal für 
Testaufbauten zwei kleine Ferritringe mit 10mm Aussendurchmesser zu 2 
'U' aufgeschliffen und dafür alle 10 Dremelschleifscheiben, die ich noch 
hatte, verbraucht.

Mit Ferriten kannst du Glas schneiden...

: Bearbeitet durch Moderator
von Georg G. (df2au)


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Bernd Stromberg schrieb:
> an den Stirnflächen 30° Schrägen anschleifen

Viel Spaß bei dem Versuch. Normale Feilen oder Schleifpapier sind fast 
wirkungslos. Du brauchst Diamant Werkzeuge. Und selbst dann ist es noch 
eine Tortur.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Lothar M. schrieb:
> Bernd Stromberg schrieb:
>> wenn das mit dem Biegen von Ferritstäben wirklich so schwergängig ist
> Kannst du Glasstäbe zu Kreisen biegen?

Das ist nun wirklich trivial. Dazu braucht man nur einen kleinen 
Gasbrenner.

Abgesehen davon frage ich mich, wo die ganzen Antworter auf Herrn 
Stromberg ihren Humor verloren haben.

von oszi40 (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Du brauchst Diamant Werkzeuge.

Kommt wahrscheinlich etwas auf das Materiel an. Dunkel erinnere ich 
mich, als Schluljunge einen Ferritstab mit der Laubsäge gekürzt zu 
haben. Schleifen sollte man auf jeden Fall mal probiert haben. Ob die 
Flächen dann wunschgemäß sind, wird man sehen. Es gibt aber auch diverse 
fertige Ringkerne im Web. z.B. 
http://www.blinzinger-elektronik.de/ferrite/ringkerne/

von npn (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Abgesehen davon frage ich mich, wo die ganzen Antworter auf Herrn
> Stromberg ihren Humor verloren haben.

Na wenn er uns ein Messingrohr in einer Biegevorrichtung als Ferritstab 
verkaufen will, dann braucht es schon sehr viel Humor :-)

von soso (Gast)


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Bernd Stromberg schrieb:
> dolf schrieb:
>> keramik?
>> hammerschläge?
>> wechsel mal die drogensorte!
>
> Mit dem richtigen Werkzeug scheint das aber machbar zu sein? Jetzt fragt
> mich bitte nicht, welcher AL-Wert und welche Permeabilitätszahl für die
> Biegefähigkeit des Ferrites nötig ist, damit das tatsächlich
> funktioniert!

Ferrite sind wie Keramik gesintert, aus spröden Mineralien. Daher sind 
auch die Eigenschaften ähnlich. Von der Konsitstenz her wie Porzellan, 
nur noch spröder und brüchiger. Kannst ja schon mal mit Porzelantellern 
üben. Wenn du die gebogen bekommst, wird das auch mit Ferriten klappen.
Ich würde es mit hohen Temperaturen probieren. Kurz unter dem 
Schmelzpunkt könnte es klappen - kannst ja mal bei 1500°C anfangen.

@Topic:
Ich denke, dass es rein darauf ankommt, den Luftspalt klein zu machen. 
Normale EI-Kerne werden auch einfach nur zusammengeklammert, auch das 
gibt einen guten magnetischen Kreis.
Mir will scheinen, das ist hauptsächlich eine Frage, wie plan man die 
Flächen geschliffen bekommt.

Es gibt Firmen, die sich auf sowas spezialisiert haben:
http://www.blinzinger-elektronik.de/kundenspezifische-ferritkerne-bearbeitung-von-ferriten/
Die könnte man fragen.

von Uhrenfuzzi (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Bernd Stromberg schrieb:
>> wenn das mit dem Biegen von Ferritstäben wirklich so schwergängig ist
> Kannst du Glasstäbe zu Kreisen biegen?
> Ferrite spielen etwa in der selben Liga.
>
>
> Mit Ferriten kannst du Glas schneiden...

Keine Kunst, Glas ist eine Flüssigkeit. Hehe.

von hinz (Gast)


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Uhrenfuzzi schrieb:
> Glas ist eine Flüssigkeit.

Das ist eine Legende!

von Bernd Stromberg (Gast)


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hinz schrieb:
> Das ist eine Legende!

Genau. Ich habe früher auch immer geglaubt, dass die bunten Fenster von 
1000 Jahre alten Kirchen nur deshalb unten dicker sind als oben, weil 
Glas angeblich einen flüssigen Aggregatzustand hat, so wie Honig. Das 
ist aber mittlerweile wissenschaftlich wiederlegt worden.

von Falk B. (falk)


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@hinz (Gast)

>> Glas ist eine Flüssigkeit.

>Das ist eine Legende!

Alles eine Frage der Temperatur ;-)

von Peter R. (Gast)


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Selbstverständlich ist Glas eine (erstarrte) Flüssigkeit , wie z.b. auch 
das Eis auf einem See. Kristallin wird es nur unter Sonderbedingungen.

Allein schon die Durchsichtigkeit von Glas zeigt, dass es eine erstarrte 
Flüssigkeit ist, ebenso wie das Eis auf einem See.

Wenn Wasser die Gelegenheit bekommt, ohne Störung Kristalle zu bilden, 
entstehen daraus Schneeflocken und "weißer" Schnee.
Bei Glas braucht man  zur Kristallisation passende Zusätze + spezielle 
Wärmebehandlung. Etwa beim Pyrex-Glas.

Aber evtl. zum Thema: Das Bündeln von Stäben für Ferritantennen geht 
ohne weitres, denn erstens laufen die Feldlinien längs der Stäbe und die 
Feldlinien müssen nicht durch die Luftspalte zu den Nachbarstäben. 
Außerdem: Die  Ferritantenne ist ja ein Teil eines offenen 
Magnetfeldverlaufs, der "Luftspalt" ist sogar riesengroß. Bei 
hintereinandergereihten Stäben machen da die Luftspalte zwischen den 
Stirnflächen wenig zusätzlichen Spalt aus,im Vergleich zu denen an den 
Enden des Bündels.

Ansonsten: nur wenn Ferritteile präzise aufeinender eingeschliffen sind, 
bleibt es bei einer erträglichen Störung. Das sieht man bei 
Schalenkernen U-, EI- oder halben M-Kernen.

von soso (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Selbstverständlich ist Glas eine (erstarrte) Flüssigkeit , wie z.b. auch
> das Eis auf einem See. Kristallin wird es nur unter Sonderbedingungen.
>

Nein. Eis auf dem See ist kristallin.
Es gibt amorphes Eis, aber das ist selten und schwierig herzustellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Amorphes_Eis
Das Eis im See ist ganz stinknormales Eis:
https://de.wikipedia.org/wiki/Eis

> Allein schon die Durchsichtigkeit von Glas zeigt, dass es eine erstarrte
> Flüssigkeit ist, ebenso wie das Eis auf einem See.

Aha.
Gegenbeispiel: Quarz. Auch der ist in einigen Fällen (Bergkristall) 
durchsichtig. Aber kristallin, und nicht aus einer Flüssigkeit erstarrt.
Die Transparenz hat mit dem Entstehungsprozess meistens wenig zu tun.

>
> Wenn Wasser die Gelegenheit bekommt, ohne Störung Kristalle zu bilden,
> entstehen daraus Schneeflocken und "weißer" Schnee.
> Bei Glas braucht man  zur Kristallisation passende Zusätze + spezielle
> Wärmebehandlung. Etwa beim Pyrex-Glas.
>

Schneeflocken sind durchsichtig. Sie reflektieren und brechen das Licht 
in alle Richtungen, das lässt Schnee weiß erscheinen.
Der Kristall, der die Flocke ausmacht, ist aber durchsichtig.
Siehe auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schnee
"...Jeder einzelne Kristall ist – wie Eis als solches – transparent..."


Warum schreibst du solche Dinge?

von oszi40 (Gast)


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Bernd Stromberg schrieb:
> mittlerweile wissenschaftlich

Moses lief übers Wasser und Dr. Hirschhausen meinte dazu: "Es kommt nur 
auf den Aggregatzustand an." So ähnlich ist es hier auch.

von Baum (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Kannst du Glasstäbe zu Kreisen biegen?

Bei glas geht das, vorrausgesetzt es hat die passende temperatur.

oszi40 schrieb:
> Dunkel erinnere ich mich, als Schluljunge einen Ferritstab mit der
> Laubsäge gekürzt zu haben. Schleifen sollte man auf jeden Fall mal
> probiert haben.

Ich hab es mal versucht einen zu schleifen. Das war eine echte 
materialschlacht.
Bei Magneten ist das auch so schlimm.
Knüppelhart aber spröde und empfindlich, nicht schön zu bearbeiten.

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