Gibt es denn wirklich keine Hobby freundlichen Bücher und Webseiten über die Funktechnik? In der sogenannten Maker Szene gibt es inzwischen so viele Anfänger freundliche Bücher über die Elektronik. Man hat es geschafft die Elektronik selbst für Kinder ziemlich gut zu erklären und einen Einstieg zu ermöglichen. Ich beschäftige mich schon länger mit Hobbyelektronik und mir ist die Terminologie aus der Funktechnik immer noch weitgehend ein Rätsel. Und versucht man sich zu informieren stößt man praktisch nur auf anspruchsvolle Darstellungen. Man erkennt das es kaum bis gar nicht den Versuch gibt die Dinge für ein breites Publikum zu erklären. Im Vergleich dazu ist selbst die Digitaltechnik in Form von Mikrocontrollern und Arduino Artikeln, Kursen, Veranstaltungen, Webseiten und tausenden Büchern erklärt für Kinder und Erwachsene. Dezibel, Dämpfung, Polarisation, Bandbreite, Antennengewinn, Modulation, Trägersignal, Phasenlage, Lambda/4, Impedanz, Resonanz ... Nur mal einige Beispiele aus dieser Terminologie. Und irgendwie bringt es nicht sehr viel für ein Anfänger nach diesen Begriffen zu googlen. Die meisten Texte die man dazu findet machen den Eindruck als wären sie an Leute gerichtet die sich damit schon seit Jahren beschäftigen. Ich finde einfach nicht das Anfängerfreundliche Biotop wie ich es aus der allgemeinen Elektronik und Digitaltechnik kenne. Das soll kein Vorwurf sein, aber bin ich mit diesem Eindruck alleine? Wieso gibt es nicht zahlreiche Bücher über die Funktechnik wo die komplexen Sachverhalte auf eine verständliche Art heruntergebrochen werden? Zu komplex kann es doch nicht sein. Man kriegt es heute hin selbst komplexeste Themen aus der Physik einem breiten Publikum zu erklären. Was Bücher angeht finde ich entweder nur spezielle Bücher für Hobbyfunker, das sind dann meist auch Bücher über Richtlinien und Prüfungsvorbereitungen oder man findet wissenschaftliche Literatur die sich eindeutig an studierende richten. Sucht man nach Elektronik und Digitaltechnik wird man erschlagen mit Büchern die sich an Anfänger und Enthusiasten richten.
Fu-ki schrieb: > Das soll kein Vorwurf sein, aber bin ich mit diesem Eindruck alleine? Ja, denn der Tatkräftige maker kennt die Lehrbücher/Literatur für die Amateurfunkprüfung http://www.beck-shop.de/fachbuch/inhaltsverzeichnis/1058849484.pdf
Fu-ki schrieb: > In der sogenannten Maker Szene gibt es inzwischen so viele Anfänger > freundliche Bücher über die Elektronik. "Maker" kenne ich aus der Zeitschrift c't bzw. der "Make" aus dem selben Verlag. Da pfuschen Leute mit Halbwissen irgendwas zusammen und erklären es denjenigen, die noch weniger Fachwissen haben. Kurz: "Maker" ist für mich negativ belegt. > Dezibel, Dämpfung, Polarisation, Bandbreite, Antennengewinn, Modulation, > Trägersignal, Phasenlage, Lambda/4, Impedanz, Resonanz ... > Nur mal einige Beispiele aus dieser Terminologie. In langjähriger Berufpraxis musste ich lernen und akzeptieren, dass jede Schaltung, die man so aufbaut, zumindest einer überschlägigen Rechnung standhalten sollte - die Theorie lässt grüßen. Wenn Du mit HF mehr machen willst als ein Chinamodul an die Batterie zu klemmen, musst Du Dich mit den von Dir zitierten Fachtermini auseinandersetzen. Da der Betrieb von Sendern gesetzlichen Auflagen unterworfen ist, ist der Weg in Richtung der Amateurfunker sicherlich ein guter Vorschlag (von Claqueur).
>> Dezibel, Dämpfung, Polarisation, Bandbreite, Antennengewinn, Modulation, >> Trägersignal, Phasenlage, Lambda/4, Impedanz, Resonanz ... >> Nur mal einige Beispiele aus dieser Terminologie. Ja und? Diese Termini stehen für sich: die lernt man halt. Eben z.B. aus einschlägiger Fachliteratur Oder brauchen Maker auch noch Erklärungen für "eins", "zwei", "drei", "summe", "multiplikation", "hell", "dunkel", "rot", "blau", "rechts", "das andere rechts", usw.?
Manfred schrieb: > Da der Betrieb von Sendern gesetzlichen Auflagen unterworfen ist, ist > der Weg in Richtung der Amateurfunker sicherlich ein guter Vorschlag > (von Claqueur). Obacht, korrekt und frei von Beleidigung ist wohl die Bezeichnung Funkamateur. Amateurfunk wird von Funkamateuren betrieben, Amateurfunker dagegen ist eine eher abfällige Bezeichnung für Möchtegern-Funker. https://de.wikipedia.org/wiki/Amateur#Funk Fu-ki schrieb: >Was Bücher angeht finde ich entweder nur spezielle Bücher für >Hobbyfunker, das sind dann meist auch Bücher über Richtlinien und >Prüfungsvorbereitungen Vielleicht hast da ja den falschen Band in der Lehrbuchreihe erwischt - in einem Amateurfunklehrgang finden sich sehr wohl die Erklärungen die du suchst. Wahrscheinlich liegt das Problem eher das dir der Unterschied zwischen einem lexikon/Wikipedia das einzelene Fachbegriffe abgeschlossen erklärt und einem Lehrbuch das von vorn bis hinten durchgearbeiten werden will nicht ganz klar zu sein. Und schau mal in ein Antiquariat, viele Funktechnikbücher erschienen in den Jahrzehnten in der Funk/Radio noch ein Thema für richtige Jungs war: https://www.amazon.de/Das-grosse-Radiobastelbuch-Karl-Heinz-Schubert/dp/B0000BULLP https://www.amazon.de/Rundfunk-Fernsehen-selbst-erlebt-Experimentier/dp/B00LSMH4J4 Wobei ich die heutige Literatur auch nicht als unverständlich bezeichnen würde: https://files.elv.com/Assets/Produkte/11/1140/114059/Downloads/114059_funkempfaenger_um.pdf
Fu-ki schrieb: > Gibt es denn wirklich keine Hobby freundlichen Bücher und Webseiten über > die Funktechnik? Doch, die gibt es, z.B. https://www.darc.de/der-club/referate/ajw/darc-online-lehrgang/ Du kannst dich ja nur auf die Technik-Lektionen konzentrieren. ABER: Funkttechnik ist m.E. schon mind. eine Stufe höher als Gleichspannung und Arduino-Basteln, d.h. mal kurz 1-2 Std Web-Seiten lesen und schon ist man im HF Bereich eine Semiprofi ist halt nicht. Mal einen Mosfet als Schalter an einen µC Pin zu bauen ist relativ einfach, einen Mosfet in einer HF-Stufe ist wohl 10-100x so kompliziert...
Kauf Dir ein gebrauchtes ARRL Handbuch, da sind diese Grundlagen leicht verständlich erklärt, in englischer Sprache natürlich.
Fu-ki schrieb: > Ich beschäftige mich schon länger mit Hobbyelektronik und > mir ist die Terminologie aus der Funktechnik immer noch > weitgehend ein Rätsel. Und versucht man sich zu informieren > stößt man praktisch nur auf anspruchsvolle Darstellungen. Naja, das liegt (wenigstens zum Teil) auch daran, dass die Funktechnik eben anspruchsvoll IST. Selbst gelernte oder studierte Elektroniker haben durchaus nicht immer tiefergehendes Wissen über Funktechnik. Ein wenig fühlt man sich an Loriot ("Wir bauen uns ein Atomkraftwerk") erinnert: "... dann macht es 'Puff!', und das ist dann jedesmal ein großer Spaß." Du erwartest doch auch nicht, dass "Herzchirurgie für 'Maker'", "Toxikologie für 'Maker'" oder "Waffentechnik für 'Maker'" publiziert wird. > Man erkennt das es kaum bis gar nicht den Versuch gibt > die Dinge für ein breites Publikum zu erklären. Naja, bei "Toxikologie für 'Maker'" gibt es auch noch gewaltigen Nachholebedarf. Warum wird nicht allgemein- verständlich erklärt, wie man ein wirksames, schwer nachzuweisendes Gift herstellt? Mit Funktechnik kann man gewaltigen Ärger verursachen, und das gegebenenfalls weltweit. Dazu ist gar nicht mal kriminelle Energie notwendig -- Blödheit genügt. Oder wusstest Du, dass spanische Fischer und ukrainische Taxifahrer regelmäßig die europäischen Funkamateure auf die Palme bringen, weil sie in ihren Bändern herumfunken? Wer sich ernsthaft dafür interessiert, sollte eine Afu- Lizenz machen -- dafür muss neben der Technik auch Gesetzeskunde gepaukt werden, so dass hoffentlich Sachkenntis und Verantwortungsbewusstsein Hand in Hand gehen.
Bei den 'Maker'-Fortsetzungsromanserien fehlt noch: - FPGA fuer 'Maker' - DSP fuer 'Maker' - ASIC fuer 'Maker' - Radioastronomie fuer 'Maker' - THz fuer 'Maker' Ach ich seh grad, erstes gibt es sogar schon. Man findet sogar 2 Seiten VHDL da drinnen. Ansonsten natuerlich nur Kauf- und Klickempfehlungen. "Kaufen Sie das und kaufen sie bei mir" "Klicken sie hier um das beiliegende Beispielprojekt zu verwursten."
Naja, HF ist eine Alte-Männer-Domäne. Das hat m.M. im Wesentlichen zwei Gründe: a.) Die Funkamateur-Szene ist zu großen Teilen vergreist. b.) Benötigte Ausrüstung (Messtechnik) ist vergleichsweise teuer. Grund A macht den Einstieg unattraktiv. Die Zeiten der Röhren und von AM und FM sind vorbei. SDR ist Alltag. Damit hadern die Greise. Dazu kommt Vereinsgemeier und der heilige Gral der Funkamateurprüfung. Sieht man ja auch hier in den Beiträgen. Grund B erzeugt viel Frust. Eine Schaltung ist schnell aufgebaut und dann geht's nicht. Ohne Messtechnik findet man den Grund nicht. Man lernt nicht, warum HF so anders ist. Es fehlt die notwendige Rückkopplung zum Lernen.
Fortgeschrittener HF-Anfänger schrieb: > Naja, HF ist eine Alte-Männer-Domäne. Das hat m.M. im Wesentlichen zwei > Gründe: > > a.) Die Funkamateur-Szene ist zu großen Teilen vergreist. Noch!! Das ändert sich aber allmählich wieder. Allerdings die Leute die Amateurfunk als reinen Telefonersatz ansehen wird das nicht anziehen. Und HF ist keine Altmännerdomäne. Oder ist die heutige Jugend nicht mehr bereit sich mit der Hochfrequenztechnik auseinander zu setzen? Das wäre allerdings fatal. Denn vieles geht auch heute nicht ohne HF-Kenntnisse. Selbst in einen Computermotherboard oder ein DSL Modem steckt viel HF-Technik. Von Wlan mal ganz abgesehen. Fortgeschrittener HF-Anfänger schrieb: > b.) Benötigte Ausrüstung (Messtechnik) ist vergleichsweise teuer. Es gibt genügend Beispiele wo man auch mit einfachen Mitteln zum Ziel kommt. Hier ist allerdings Pfantasie und Nachdenken gefragt. Insbesonders bei Frequenzen unter 30MHz ( also Kurzwelle ). Man muss ja nicht direkt mit dem 24GHz Band anfangen. Fortgeschrittener HF-Anfänger schrieb: > Die Zeiten der Röhren und von AM > und FM sind vorbei. SDR ist Alltag. SDR und andere Technik finden längst in breiter Front Einzug. AM wird bei den Funkamateure lange nicht mehr benutzt. Wenn schon dann SSB. Und das ist für weite Entfernungen direkt in Sprechfunk zu überbrücken nach wie vor die beste Betriebsart. FM wird es noch eine ganze Weile weiter geben. Insbesonders bei Ortsrelais und Ortsverbindungen. Da haben sie einfach die bessere Sprachqualität als bei digitalen Sprechfunkrelais.Digitale Sprechfunkrelais sind interessant bei größeren Entfernungen. Nebenbei gibt es aber auch noch viele andere Betriebsarten. Bildübertragung oder Verbindung über Satelitten. Mond als Reflektor um einige zu nennen. Ralph Berres
Possetitjel schrieb: > Mit Funktechnik kann man gewaltigen Ärger verursachen, > und das gegebenenfalls weltweit. Dazu ist gar nicht mal > kriminelle Energie notwendig -- Blödheit genügt. Oder > wusstest Du, dass spanische Fischer und ukrainische > Taxifahrer regelmäßig die europäischen Funkamateure auf > die Palme bringen, weil sie in ihren Bändern herumfunken? Das wäre ja noch nicht soo schlimm, aber in den Flugfunkbereichen unterhalb der AFu-Bänder tummelt sich auch alles mögliche andere Volk. Blödes Gefühl, wenn man über AFrika außerhalb der UKW-Reichweiten fliegt.
Günter R. schrieb: > aber in den Flugfunkbereichen > unterhalb der AFu-Bänder tummelt sich auch alles mögliche andere Volk. werden da nicht die im jeweiligen Land zuständigen Fernmeldebehörden äuserst nervös? Zumindest in Deutschland wird die Bundesnetzagentur bei einer Störmeldung im Flugfunk, oder auch schon im BOS Bereich, äuserst aktiv, und zwar zu Recht.
Fortgeschrittener HF-Anfänger schrieb: > Grund A macht den Einstieg unattraktiv. Die Zeiten der Röhren und von AM AM im Amateurfunk ist schon "etwas" länger vorbei, Röhren findet man vorwiegend noch in grossen Endstufen. > und FM sind vorbei. SDR ist Alltag. Damit hadern die Greise. Dazu kommt Nach meinen Beobachtungen gibt es aktuell zwei Extreme: Entweder CW mit konservativer (oft komplett selbstgebauter) Technik oder SDRs. Moderne SDR-Transceiver sind schon länger auf dem Markt und werden auch gekauft. Ein paar Gegner gibt es immer, das war z.B. bei Packet Radio nicht anders. > Vereinsgemeier und der heilige Gral der Funkamateurprüfung. Sieht man ja > auch hier in den Beiträgen. Das "Vereinsgemeier" kann man sich ersparen, und die Prüfung hat den Zweck, dass eben nicht einfach "irgendwo" gesendet wird, sondern ein Bewusstsein dafür herrscht, was erlaubt ist und wie man das technisch umsetzt. > dann geht's nicht. Ohne Messtechnik findet man den Grund nicht. Man > lernt nicht, warum HF so anders ist. Es fehlt die notwendige > Rückkopplung zum Lernen. Also braucht man entweder Fachwissen und Messtechnik, oder man beschränkt sich auf fertige Module. Das werden die "Maker" bestimmt genauso gut verkraften wie den Verzicht auf selbstgebaute Kernreaktoren.
Fu-ki schrieb: > Gibt es denn wirklich keine Hobby freundlichen Bücher und Webseiten über > die Funktechnik? Welche Bücher zur Funktechnik hast du dir bereits angesehen? > Und versucht man sich zu informieren stößt man praktisch nur auf > anspruchsvolle Darstellungen. Was ist dein Anspruch beim "Informieren"? Was ist dein Ziel bei der Beschäftigung mit der Funktechnik?
Funk als Medium lässt sich nicht so schön leicht kontrollieren. Deshalb wird dort mit allen Mitteln (verkopfte Vorschriften, Verordnungen, Prüfungen) eine Firewall errichtet um die Sache unattraktiv zu halten. Die vergreiste Funkamateur-Szene dagegen ist noch vom alten Schlag.
Fu-ki schrieb: > Im Vergleich dazu ist selbst die Digitaltechnik in Form von > Mikrocontrollern und Arduino Artikeln, Kursen, Veranstaltungen, > Webseiten und tausenden Büchern erklärt für Kinder und Erwachsene. Ich sag's mal fies andersrum: Da ist halt auch nix erklärt. Da kann man halt ohne Verständnis irgendwas zusammenstecken und es blinkt. Oder wer versteht im Kontext dieser Artikel Begriffe wie "instruction set", "pin multiplexing" oder "JTAG"? Die sind genauso grundlegend wie die von dir genannten für den Funk, aber wenn halt alles Nachdenken schon fertig ist, braucht man sie nicht ... Ich hab ja nix gegen die Art zu basteln dass man sich zwei fertige Module kauft, die zusammensteckt und dann Software drauflädt die jemand anders geschrieben hat, man kann damit coole Sachen machen und es ist sicherlich auch irgendwie lehrreich. Nur, Verständnis für die Komponenten die man zusammengesteckt hat, hat man dadurch halt nicht erworben.
Fu-ki schrieb: > Ich beschäftige mich schon länger mit Hobbyelektronik und mir ist die > Terminologie aus der Funktechnik immer noch weitgehend ein Rätsel. > Und versucht man sich zu informieren stößt man praktisch nur auf > anspruchsvolle Darstellungen. Vielleicht wäre ein Ziel ein Experimentierbaukasten. Früher gab es mal von Cosmos einen Baukasten. Das nannte sich Radiomann. Es war für Anfänger im Grundschulalter gedacht, und hat zunächst mal spielerich die wichtigsten Grundlagen erklärt. Es gab noch weitere Baukästen. Electronic 1 , 2 und 3. Ob und in welcher Form es sowas heute noch gibt weis ich nicht. Dann gab es Bücher von Heinz Richter. wie Radiobasteln für Jungen. Das große Transistorbastelbuch und viele mehr. Dort wurde vom Diodenempfänger über den Rückkopplungsempfänger bis zum Superhet Bauanleitungen veröffentlicht.
Wenn ein ahnungsloser Bastler anfängt, seine Umgebung mehr oder weniger absichtlich mit elektromagnetischen Wellen zu verseuchen, steht er schon mit einem halben Beim im Gerichtssaal. Das ist sicher ein wesentlicher Grund, dass es keine entsprechenden Bücher und Experimentierkästen auf Kinder-Niveau gibt. Früher in den 70er Jahren gab es das noch.
Stefan U. schrieb: > Wenn ein ahnungsloser Bastler anfängt, seine Umgebung mehr oder weniger > absichtlich mit elektromagnetischen Wellen zu verseuchen, steht er schon > mit einem halben Beim im Gerichtssaal. > > Das ist sicher ein wesentlicher Grund, dass es keine entsprechenden > Bücher und Experimentierkästen auf Kinder-Niveau gibt. > > Früher in den 70er Jahren gab es das noch. Früher waren Verstöße gegen das Fernmeldeanlagengesetz aber noch viel enger gefasst als heute, und auch stärker bestraft. In den 70ger Jahren war es noch eine Straftat. Heute ist es eine Ordnungswidrigkeit. Und in den Experimentieranleitungen wurde 1. darauf hingewiesen was man darf und was nicht. 2. Senderbauanleitungen ( die gabe es damals auch schon ) so gestrickt, das die Sendeleistungen so gering waren, das sie keinen Schaden anrichten konnten. Vor allem wurde so wenigstens ein gewisses Mass an Grundkenntnisse vermittelt. Jedenfalls halte ich diesen Weg für besser als sich aus China einen angeblichen 2Watt UKW-Sender für 3,5 Euro zu kaufen, und damit ahnungslos das halbe UHF Band mit Oberwellen beglückt, und andere Funkdienste nachhaltig stört. Ralph Berres
Danke für alle konstruktiven Beiträge und Verweise. Ich will auf einiges eingehen. Es wurde das Buch "Amateurfunk-Lehrgang für das Amateurfunkzeugnis Klasse E" empfholen. Ich habe dieses Buch tatsächlich schon auf Amazon entdeckt. Zwei Dinge haben mich schnell abgeschreckt: Das Cover das ein wenig den Eindruck macht als wäre es aus den 90er. Und der Titel der darauf hinweist das es um das Amateurfunkzeugnis geht. Ich möchte mich gerne mit der Funktechnik beschäftigen ohne sofort eine Lizenz zu erwerben. Und soweit ich weiß gibt es ja aus gesetzlicher Sicht auch einen gewissen Spielraum. Die Lizenz kann man ja später immer noch angehen wenn man das möchte oder benötigt. Zu den Sicherheitsbedenken: wie wahrscheinlich sind die denkbaren schlimmsten Fälle? Ich habe in meinem Leben noch nie eine Störung durch Funktechnik miterlebt. Sicher ist es möglich das so etwas passiert und man bekommt dann vielleicht sogar Besuch und es wird vielleicht teuer. Aber wie oft passiert so was? Gefahren gibt es immer und überall. Durch die Beschäftigung mit Elektronik kann man sich tödliche Stromschläge holen. Hobbychemiker könnten sich irgendwas verätzen oder durch gefährliche Dämpfe umkippen. Was ist außerdem für die Sicherheit förderlicher? Menschen zu bilden oder sie mit dem Hinweis auf Gefahren im dunkeln tappen zu lassen? Neugierige Menschen werden auch ohne Unterstützung herum probieren und dann sind derartige Probleme finde ich wahrscheinlicher. Woher kommt eigentlich die Verachtung bei einigen wenn das Wort "Maker" fällt? Müssten sich die Profis und Fachleute nicht freuen wenn ihr Fach eine größere Verbreitung findet und vor allem junge Leute weiterbildet? Das kann natürlich sehr verspielt sein und viele werden vielleicht immer oberflächlich bleiben. Aber es werden genug Kinder und Jugendliche beeindruckt und ihr Interesse geweckt. Ist das nicht was wir wollen? Werden aus einigen Bastlern später nicht vielleicht Ingeneure, Elektroniker oder Maschinenbauer? Junge Menschen lassen sich nun mal von einem modernen Stil anziehen und in der Hinsicht haben die Funker viel Nachholbedarf. Man sieht es auch an den hier empfohlenen Büchern und Webseiten. Vieles wirkt sehr veraltet. Ich will es damit nicht abwerten, der Inhalt ist sicher wertvoll. Aber wer die Regeln der Psychologie missachtet kann die Jugend nicht für Dinge begeistern die veraltet wirken. Und mit einer hochnäsigen, elitären und verachtenden Einstellung wird man nichts gutes für die Zukunft erreichen. Man wird alt, stirbt irgendwann mit dem ganzen Wissen und ist weg. Es wird immer einige Leute die die Lücken füllen. Aber man verspielt das Potenzial wenn man die Jugend nicht begeistert und hier und da einen einfachen Einstieg ermöglicht.
Fu-ki schrieb: > Woher kommt eigentlich die Verachtung bei einigen wenn das Wort "Maker" > fällt? > Müssten sich die Profis und Fachleute nicht freuen wenn ihr Fach eine > größere Verbreitung findet und vor allem junge Leute weiterbildet? Ich persönlich habe gegenüber dem Begriff oder der Gruppe keine Vorbehalte an sich. Ich find's super, wenn sich Menschen mit einem Fachgebiet befassen, was mich interessiert. Die Problematik ist hier denke ich, dass durch das Arduino-Zeug ein sehr einfacher Zugang zu einem sehr komplexen Fachgebiet geschaffen wird. Das an sich ist ja eine gute Sache. Aber die ganze Komplexität ist halt vor dem Anwender verborgen, und man hat das Gefühl, vielen dieser Leute ist die Komplexität halt gar nicht bewusst, und damit auch nicht die Tatsache, dass sie relativ betrachtet in dem Projekt sehr wenig Gedankenarbeit geleistet haben, wenn sie sich zwei Module kaufen und zusammenstecken. Wenn so etwas dann als "Projekt" und "hab ich ganz selbst gebaut" präsentiert wird, sind die Menschen, die tatsächlich viel der Komplexität eines ähnlichen Aufbaus selbst überblicken, halt genervt -- meiner Meinung nach zurecht.
> abgeschreckt: Das Cover das ein wenig den Eindruck > macht als wäre es aus den 90er. Macht nichts, da gab es schon gute Radios. Viele waren sogar deutlich besser, als das was heute so über die Ladentheke geht. Ich hatte mein Hobby Ende der 80er Jahre begonnen und dabei überwiegend Literatur aus den 70er Jahren verwendet. Eins meiner Lieblingsbücher war sogar von 1904 (was das wohl heute Wert ist?). > Ich möchte mich gerne mit der Funktechnik beschäftigen > ohne sofort eine Lizenz zu erwerben. Dann kannst du nur empfangen. Analog ist da nicht mehr viel, außer halt UKW Radio. > Woher kommt eigentlich die Verachtung bei einigen > wenn das Wort "Maker" fällt? Vielleicht weil viele Maker die ausgebildeten Fachleute nicht mehr wertschätzen. Sie stecken ein paar chinesische Module zusammen und glauben damit die Welt retten zu können. Sicher gilt das nicht für alle, aber für die "lautesten". Ich sage nur Naomi Wu, die kackfrech eine sexistische Debatte gestartet hat, weil sie von ausgebildeten Fachleuten nicht ernst genommen wurde. > empfohlenen Büchern und Webseiten. Vieles wirkt sehr veraltet. Ich bin erst 40 aber du darfst ich gerne als Opa bezeichnen. Ich bin nämlich auch der Meinung, dass viele der besten Fachbücher eher im Antiquariat zu finden sind, als bei Youtube. > wer die Regeln der Psychologie missachtet kann die Jugend > nicht für Dinge begeistern die veraltet wirken. Wie soll man einen Teenager auch mit einer blinke-LED begeistern, während er mit seinem Smartphone auf Whatsapp chatted? Das Problem ist, dass die Messlatte für interessante Dinge gerade wegen der Smartphones extrem hoch hängt. Bevor ein junger Erwachsener ernsthaft Elektronik lernt, muss er erst einmal auf den Boden zurück geholt werden und akzeptieren, dass er tausende Seiten Text lesen muss, und zwar auf Englisch, wenn es nicht die alten Kamellen der 60er bis 80er sein sollen. Das ist der Punkt, wo begabte Pädagogen wichtiger sind, als fachkundige Lehrer. Anders herum ist es vermutlich deutlich einfacher. Vom Computer zum Embedded System zur Elektronik gelingt es mir deutlich besser, Interesse zu wecken. Nur landet man dann in einem ganz anderen Fachbereich, als wo du hin willst. > Und mit einer hochnäsigen, elitären und verachtenden > Einstellung wird man nichts gutes für die Zukunft erreichen. Ja. Das ist allerdings ein weltweites Massenphänomen im ganzen Internet, nicht nur hier. Vielleicht fehlt es hier an Führung durch Eltern. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, ständig mit zu lesen, was meine Tochter so chattet. Das würde sie auch nicht wollen.
Re. veraltet: Ich finde, teils-teils. Teils sind hochgehaltene Lehrbücher tatsächlich veraltet, insbesondere dann wenn es eben auf dem Feld neue Entwicklungen gab, die althergebrachtes Wissen unnötig oder sagen wir zumindest weniger zentral machen. Teils werden sie aber glaube ich auch nur als veraltet wahrgenommen, weil sie eben Dinge in ihrer tatsächlichen Komplexität erläutern statt für den Anfänger in fünf Minuten drei hübsche Bilder zu malen -- diese Art von Büchern überlebt nämlich gar nicht so lange, wie die, die jetzt hier als "veraltet" bezeichnet werden.
Fu-ki schrieb: > Ich habe dieses Buch tatsächlich schon auf Amazon entdeckt. Zwei Dinge > haben mich schnell abgeschreckt: Das Cover das ein wenig den Eindruck > macht als wäre es aus den 90er. Und der Titel der darauf hinweist das es > um das Amateurfunkzeugnis geht. Schon mal auf die Idee gekommen einen Blick ins Inhaltsverzeichniss zu werfen?! Oben gibbets einen Link darauf, dann kannst du entscheiden ob's was für Dich ist. > Aber man verspielt das > Potenzial wenn man die Jugend nicht begeistert und hier und da einen > einfachen Einstieg ermöglicht. Wenn du mit Büchern nicht klarkommst musste mal schauen, ob was bei der Sendung mit der Maus was für Dich dabei ist: https://www.youtube.com/watch?v=Nc0tk8WemGg
Fu-ki schrieb: > Ich habe in meinem Leben noch nie eine Störung durch Funktechnik > miterlebt. > Sicher ist es möglich das so etwas passiert und man bekommt dann > vielleicht sogar Besuch und es wird vielleicht teuer. Aber wie oft > passiert so was? Echtes Beispiel aus der eigenen Praxis: Das Problem ist - was passiert wenn Du beispielsweise komplexe Industrieanlagen lahmlegst. Automatisierungstechik in der Automobil Endmontagelinie. Da rechnen die dir die durch Störungen ausgefallenen Sekunden auf den Monat und in nichtgebauten Autos hoch. Und dann tanzt man als Ingenieur am Sonntag durch die Automobilfabrik - bis der Störer gefunden ist. Gern auch öfters. Beruhigend, wenn es dann ein System der Konkurrenz war, das abgestrahlt hat, wo es nicht sollte ;) Theretisches Horrorszenario: Oder stör mal den Seniorennotrufknopf der älteren Dame nebenan. Hilfe könnte noch kommen, aber Dein selbstgebauter Sender hält sich nicht an die Sendezeitbegrenzungen und hat - china sei dank - auch noch viel mehr rumms als auch nur ansatzweise zuläassig wäre. Der Empfänger hört nur Deine neue Funkwirkanlage -nicht aber die Anforderung des Krankenwagens... . Ich will hier nicht kriminaliseren. Aber es kann halt manchmal richtig doof kommen. Etwas problematisch sind dort auch die oft fehlenden Messmittel. Kostet alles teuer. Wenn ich an die Basteleien meiner Jugend denke. Oh weh.
Zum Einstieg schau dir mal die Bücher "Amateurfunk-Lehrgang" von Eckart K Moltrecht an. Gibt es in jeder Buchhandlung. Weitere Bücher werden hier vorgestellt: https://darcverlag.de/Deutsch_1
Wie, Du lässt Dich von einem Buchumschlag aus Geschmacksgründen abwimmeln? Dann muss dann wohl seine Richtigkeit haben... Seit wann verpflichtet ein Buchkauf anschliessend zu einer Prüfung? > Ich habe in meinem Leben noch nie eine Störung durch Funktechnik miterlebt. Welcher Mobilfunkbetreiber schmiert Dich für solche Aussagen? Oder hast Du geistige Scheuklappen auf? Ließ dich doch einfach durch die Problemschilderungen hier im Unterforum zu "Funk", das ist ein angemessener Querschnitt. Ausserdem beweist wohl die angeprangerte stringente Handhabung des Themas seine angebrachtheit, wenn DU bisher noch nichts von "Störung durch Funktechnik" miterlebt hast; für andere Erlebnisse gehst einfach mal einen (Sub-)Kontinent weiter, fast egal welche Himmelsrichtung... Wenn Dir die Amateurfunklizenz nicht schmeckt, beschaffst Dir halt eine Kommerzielle: die bekommst Du gegen (fast nur) Geld. > Und mit einer hochnäsigen, elitären und verachtenden Einstellung wird man > nichts gutes für die Zukunft erreichen. Hochnäsig und elitär usw. trifft wohl dort zu wo die Erwartung herrscht, Alles auf Zuruf sofort und konsumbereit auf dem Silbertablett (Tablet?) bekommen zu müssen. Der heutige Stand vieler Alltagsdinge und Annehmlichkeiten, als Zukunft früherer Vergangeneit, wurde sicher nicht durch blosses "Bestellen & Erwarten" erreicht. Also: egal welcher Bereich dich interessiert, begnüge Dich nicht mit Oberflachlichkeit bloss weil es gerade "unter Makers hip" ist sonder knie dich rein in die Materie und arbeite den Stoff auf! (ohh: wo Du dann schon da bist, schreibst dann gleich ein neueres Einsteigerwerk so in bunt dass es vielleicht die Nächsten /voll easy reinziehen können/ )
> Ich habe in meinem Leben noch nie eine Störung durch Funktechnik > miterlebt. In einer früheren Wohnung von mir funktionierte der DVBT-Empfang von RTL, RTL2, Super-RTL und SAT1 nicht zuverlässig. Die Herren von der Netzagentur stellten dann fest, dass die Funkanlage des Polizeipräsidiums auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Übeltäter war. Wenige Tage später kletterten Handwerker auf dem Dach herum um an den Antennen zu arbeiten. Das Problem wurde behoben. Wenn sogar die Polizei Rücksicht nehmen muss, dann gilt das für Bürger sicher erst Recht.
Wenn's nicht so traurig wäre, könnte man hier lachen: Sven B. schrieb: > wenn sie sich zwei Module kaufen und > zusammenstecken. Wenn so etwas dann als "Projekt" und "hab ich ganz > selbst gebaut" präsentiert wird, sind die Menschen, die tatsächlich viel > der Komplexität eines ähnlichen Aufbaus selbst überblicken, halt genervt Meiner Meinung sind das Minderwertigkeitskomplexe der Genervten. Was muss in den Köpfen abgehen, wenn sich diese Menschen von Kindern oder Jugendlichen nerven lassen, die etwas zusammengebaut haben und daran Spaß haben? Stefan U. schrieb: > Bevor ein junger Erwachsener ernsthaft Elektronik lernt, muss er erst > einmal auf den Boden zurück geholt werden und akzeptieren, dass er > tausende Seiten Text lesen muss, und zwar auf Englisch, wenn es nicht > die alten Kamellen der 60er bis 80er sein sollen. Ja, Du lieber Stefan, Du musstest Dir das geheime HF-Wissen so hart erkämpfen, da kannst Du von der heutigen Jugend mit Fug und Recht verlangen, dass sie es auch so schwer haben muss wie Du! BastelIng schrieb: > aber Dein selbstgebauter Sender hält sich nicht an > die Sendezeitbegrenzungen und hat - china sei dank Die unsäglichen Chinesen! Die zerstören die teutsche HF-Industrie! Alle sind sie gegangen: Telefunken, Grundig und Loewe. Alles nur wegen den elenden China-Modulen auf Ebay... Helledseher schrieb: > Welcher Mobilfunkbetreiber schmiert Dich für solche Aussagen? Dieses Forum ist so wichtig, so unglaublich wichtig, dass hier Vodafon, T-Mobile, Orange und viele andere, mit Beiträgen hier die öffentliche Meinung manipulieren. Leitmedium mikrocontroller.net!
Fortgeschrittener HF-Anfänger schrieb: > Wenn's nicht so traurig wäre, könnte man hier lachen: > > Sven B. schrieb: >> wenn sie sich zwei Module kaufen und >> zusammenstecken. Wenn so etwas dann als "Projekt" und "hab ich ganz >> selbst gebaut" präsentiert wird, sind die Menschen, die tatsächlich viel >> der Komplexität eines ähnlichen Aufbaus selbst überblicken, halt genervt > > Meiner Meinung sind das Minderwertigkeitskomplexe der Genervten. > > Was muss in den Köpfen abgehen, wenn sich diese Menschen von Kindern > oder Jugendlichen nerven lassen, die etwas zusammengebaut haben und > daran Spaß haben? Erstens geht es hier nicht um den zwölfjährigen, der darf das alles machen. Es geht hier um den fünfunddreißigjährigen. Zweitens finde ich das, wie ich auch gesagt habe, super wenn die das machen und daran Spaß haben, es gehört halt nur dazu, realistisch einzuschätzen was man eigentlich gemacht hat. Das ist aber immer überall so.
Fortgeschrittener HF-Anfänger schrieb: > Stefan U. schrieb: >> Bevor ein junger Erwachsener ernsthaft Elektronik lernt, muss er erst >> einmal auf den Boden zurück geholt werden und akzeptieren, dass er >> tausende Seiten Text lesen muss, und zwar auf Englisch, wenn es nicht >> die alten Kamellen der 60er bis 80er sein sollen. > > Ja, Du lieber Stefan, Du musstest Dir das geheime HF-Wissen so hart > erkämpfen, da kannst Du von der heutigen Jugend mit Fug und Recht > verlangen, dass sie es auch so schwer haben muss wie Du! Dummerweise ist die Elektrotechnik etwas anspruchsvoller als ein billigst Funkmodul mit ein paar Drähten an einen Arduino dranzuhängen. Sicher bringt man mit Trail/Error und den üblichen Copy-Paste Ansätzen der Maker-Szene auch ganz nette Dinge hin aber das hat, wie oben von den Vorschreibern erklärt, mit dem Fachbereich recht wenig zu tun. Analoge Modulation wie FM und AM kann man ja noch halbwegs mit Schulmathematik durchblicken - modernes Zeugs (im Speziellen die Signalverarbeitung) ist dagegen aber Voodoo! Selbiges gilt für die HF-Schaltungstechnik,... Schau doch einfach mal ein Paar Videos von Shahriar (http://thesignalpath.com) an... er erzählt da Dinge recht gut - aber immer noch ziemlich oberflächlich. Das liegt jetzt nicht daran, dass er ein Wissen geheim halten will, sondern weil es einfach keiner mehr verstehen würde. Es gibt Gründe warum man 5+ Jahre auf der Uni verbringt... Zu glauben, dass man mit 1-2 Büchern und einer Google-Recherche durch kommt ist da doch etwas überheblich. Ganz Früher hat man mit einem Audion schon toll experimientieren können... heute, mit zeitgemäßem digitalem Funk, muss man für solche Experimente fast Mathematik studiert haben um zu verstehen was da passiert. 73
Hallo, > Wenn's nicht so traurig wäre, könnte man hier lachen: > <BlaBla>... Ich finde das du hier hier für jemanden, der Bücher nach ihrem Umschlag beurteilst, ganz schön einen auf dicke Hose machst. Ein wenig mehr Bescheidenheit wäre dir anzuraten, besonders in Hinblick auf die Tatsache das hier einige Leute, die wirklich Ahnung haben, mehr als genug Tips für einschlägige Literatur gegeben haben. Und mit deinen Beleidigungen zeigst du eigentlich nur deine Überheblichkeit und Abschätzigkeit gegenüber wirklicher Fachkompetenz. rhf
Fu-ki schrieb: > Ich möchte mich gerne mit der Funktechnik beschäftigen > ohne sofort eine Lizenz zu erwerben. ??? Das darfst Du doch auch. Ich verstehe Dein Problem nicht. Ehrlich nicht. Faktisch kann Dich niemand daran hindern, Dir einen Funk- empfänger für beliebige Frequenzbereiche zu bauen. Ob das jetzt Blitzortung, Längstwellenempfang, BC-DX, Zeitzeichen- empfänger, Jagd nach Wettersonden, Afu-Empfang oder - um mal etwas aus der Königsklasse zu nennen - ein GPS-Empfänger ist, es gibt Unmassen legaler, interessanter Dinge. Selbst der Empfang von Flugzeug-Transpondersignalen ist m.W. legal. Du darfst weiterhin nahezu jede Art von HF-Messtechnik kaufen, selbst bauen und betreiben (sofern die Störstrahlung im Limit bleibt, natürlich). Signalgenerator, Reflektometer, Leistungsmesser, Messempfänger, Spektrumanalysator, Netzwerk- analysator... alles Dinge, die man fertig kaufen oder in einfacher Ausführung selbst entwickeln kann -- Sachkenntnis vorausgesetzt. Du darfst schließlich und endlich sogar Funkverbindungen betreiben, wenn Du Dich an die Regeln hältst, die in der Allgemeinzuteilung aufgestellt werden. Am einfachsten geht das mit einem fertigen Funkmodul. Es hindert Dich auch niemand daran, Deine Funkstrecke mit einem besseren Eigenbau-Empfänger und einer Richtantenne für den Empfang zu pimpen. Das EINZIGE, das Du DEFINITIV nicht darfst, ist, einen Sender ohne Frequenzzuteilung zu betreiben -- und das finde ich übrigens völlig richtig. > Und soweit ich weiß gibt es ja aus gesetzlicher Sicht auch > einen gewissen Spielraum. Selbstverständlich gibt es den -- siehe oben. > Die Lizenz kann man ja später immer noch angehen wenn man > das möchte oder benötigt. Du hast das Prinzip nicht verstanden: Dir wurde die Afu-Lizenz nicht deshalb empfohlen, weil Du den Waschzettel mit der Überschrift "Lizenz" brauchst, sondern weil Du das WISSEN benötigst, was dabei vermittelt wird. > Durch die Beschäftigung mit Elektronik kann man sich > tödliche Stromschläge holen. Hobbychemiker könnten sich > irgendwas verätzen oder durch gefährliche Dämpfe umkippen. Hast Du meinen ersten Beitrag überhaupt gelesen und verstanden? Das Problem besteht darin, dass Du u.U. ANDERE LEUTE beeinträchtigst oder gefährdest. Das ist rücksichtslos.
Possetitjel schrieb: > Du hast das Prinzip nicht verstanden: Dir wurde die Afu-Lizenz > nicht deshalb empfohlen, weil Du den Waschzettel mit der > Überschrift "Lizenz" brauchst, sondern weil Du das WISSEN > benötigst, was dabei vermittelt wird. Genau! Und ich sehe noch einen weiteren Aspekt. Das Lernmaterial für die Afu-Prüfung richtet sich eben an den Nicht-Studierten Otto-Normalbastler; auf dessen Niveau wird das erklärt. Das ist doch genau das was du suchst!? Deshalb ist das Afu Material geeigneter als WP-Artikel, weil die oft von Physikern und anderen Akademikern geschrieben sind, denen es um akademische Korrektheit und nicht um Experiemente im Kinderzimmer geht. "Funktechnik verstehen ohne vorher zu studieren" - genau das ist der Anspruch dem hier nachgegangen wird. Wenn Du dich zur Prüfungsvorbereitung einer Lerngruppe mit erfahrenen Funkern anschliesst hast Du auch noch den Nachteil gegenüber den Arduino-Makern ausgeglichen. IMHO gelten die Digitaltechnik-Maker-Bücher deshalb als leicht verständlich, weil man das Gelernte gleich praktisch ausprobieren kann (mal nicht betrachtet, wieviel "Praxis" ein paar Mouseclicks nun wirklich sind) - "Learning by doing" eben. Dieses Lernen durch praktisches Experimentieren gibt es in der Funktechnik auch, es ist halt nicht (mehr) so offensichtlich wie bei den heutigen Digitaltechnik-Maker-Sets für Stubenhocker. Aber schau mal dort: Beitrag "Radiobasteln - Was hat 2018 noch Aussicht auf Erfolg ?" und dort: http://www.b-kainka.de/bastel14.htm http://www.b-kainka.de/bastel123.html http://www.b-kainka.de/bastel3.htm http://www.b-kainka.de/bastel86.htm
@Fortgeschrittener HF Anfänger > Ja, Du lieber Stefan, Du musstest Dir das geheime HF-Wissen > so hart erkämpfen Werde mal nicht unverschämt. Ich habe mir überhaupt kein HF Wissen erkämpft und es auch nie gewollt.
Roland F. schrieb: > Ich finde das du hier hier für jemanden, der Bücher nach ihrem Umschlag > beurteilst, ganz schön einen auf dicke Hose machst. Ich bin nicht der User "Fortgeschrittener HF-Anfänger" ... Possetitjel schrieb: > Das darfst Du doch auch. Ich verstehe Dein Problem nicht. > Ehrlich nicht. Das Problem habe ich eigentlich geschildert. Ich habe nicht gesagt das die Gesetze ein Hindernis darstellen sondern der Mangel an zugänglicher und moderner Literatur für Einsteiger. Und die Buchreihe "Amateurfunk-Lehrgang" ist für Leute die keine Ahnung haben wirklich ein wenig irreführend. Ich dachte das Buch behandelt Prüfungsfragen, also eher was für Leute die sich final auf so eine Prüfung vorbereiten wollen. So was ist nicht unbedingt das was man zum Einstieg sucht. Aber gut, jetzt weiß ich es ja etwas besser. Aber wenn es das war mit der modernen empfehlenswerten Literatur dann ist das wie von mir bemängelt ziemlich dürftig. Einige andere Bücher die ich gefunden habe oder die hier verlinkt wurden sind teilweise extrem veraltet. Da werden Bauteile erklärt die teilweise genau so alt sind wie ich. Ich will ja auch niemanden wegen dem Alter beleidigen oder abwerten. Aber es fehlt eindeutig die moderne Literatur wie man es aktuell aus anderen Einsteiger Elektronik Büchern kennt.
> Einige andere Bücher die ich gefunden habe oder die hier verlinkt wurden > sind teilweise extrem veraltet. Da werden Bauteile erklärt die teilweise > genau so alt sind wie ich. So etwa wie... Widerstände? Batterien? Kondensatoren? Dioden? Transistoren? ICs wie OpAmps und Schieberegister? Ein Glück dass Du nicht die Situation im Bereich der Mechanik schilderst: Rolle, Rad, Keil, Hebel, Seilzug, ... (wie alt das Zeugs doch ist) Schon mal nachgedacht was genau die gemeinsame Grundlage von FischerTechnik/LegoTechnic und z.B. einem heute neu käuflichen Fahrzeug ist? Trotzdem liegen dazwischen mehrere Welten - nicht bloss des Masstabes wegen. > Ich will ja auch niemanden wegen dem Alter beleidigen oder abwerten. > Aber es fehlt eindeutig die moderne Literatur wie man es aktuell aus > anderen Einsteiger Elektronik Büchern kennt. ...trotzdem reitest Du darauf rum!
> Helledseher schrieb: >> Welcher Mobilfunkbetreiber schmiert Dich für solche Aussagen? > > Dieses Forum ist so wichtig, so unglaublich wichtig, dass hier Vodafon, > T-Mobile, Orange und viele andere, mit Beiträgen hier die öffentliche > Meinung manipulieren. Leitmedium mikrocontroller.net! Dieses Forum fühlt sich weit mehr als light and medium gebauchpinselt ;-)
Hallo zu den vielen, sehr richtigen und gut erklärten Wortmeldungen ist noch zu ergänzen: Eben weil die Technik heute so weit fortgeschritten ist aber gleichzeitig für vergleichsweise kleines Geld von jedermann genutzt wird ist es für viele, oftmals Junge aber auch viel Alte, nicht klar welch ein immenses Wissen dahintersteht das aber letztendlich immer auf den einfachen Grundlagen aufbaut. Leider steckt aber besonders in den modernen Funkverfahren (aber nicht nur dort) sehr viel Theorie und Erfahrung aus sehr vielen Bereichen denn selbst ein einzelner hochbegabter Profi nicht so umfassend beherrschen kann das er ohne (zumindest einzelne) fertige Module, schon bestehenden Codecs oder auch "nur" fertige Software z.B. ein neues Digitales Radiosystem von Null auf aufbauen kann. Denn dazu gehört jede Menge Analogtechnik, Leistungselektronik, Antennentheorie, Wechselstromlehre, Wellentheorie, Digitaltechnikgrundlagen, Codierungstechniken, Komprimierungsmethoden, Verständnis wie das menschliche Gehör im Zusammenarbeit mit den Gehirn funktioniert, Mathematik auf sehr hohen Niveau und so manches mehr. Was glaubst du wie viel Ingenieurs, Forschungs-, und Wissenschaftlerjahre in einen einfachen Mobiltelefon und der zugehörigen Infrastruktur stecken? mfg Jemand
Fu-ki schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Das darfst Du doch auch. Ich verstehe Dein Problem nicht. >> Ehrlich nicht. > > Das Problem habe ich eigentlich geschildert. Naja... dann habe ich es einfach nicht verstanden. > Ich habe nicht gesagt das die Gesetze ein Hindernis > darstellen sondern der Mangel an zugänglicher und > moderner Literatur für Einsteiger. Meine Frage ist ja gerade, WAS diese Literatur darstellen soll -- und jetzt sage bitte nicht "Funktechnik". Nehmen wir ein konkretes Beispiel (-- ich hoffe, der Teilnehmer ist deswegen nicht sauer): Matthias T. fragt hier im andern Thread, wie er ein "HF-Signal verstärken" kann. Offenbar geht es um irgend eine Art von Funk- fernsteuerung mit einem fertigen Modul. Was soll man dem raten? In einer idealen Welt sollte man ungefähr so vorgehen: - Betriebsbedingungen für das Modul optimieren, - Antennentechnik optimieren, - besseren Empfänger verwenden, - Sendeleistung steigern. Steigern der Sendeleistung ist für mich das allerletzte Mittel, wenn durch Erfahrung belegt ist, dass die anderen Maßnahmen nicht ausreichen. (Merke: Nicht herumbrüllen, sondern ein Hörgerät verwenden -- das ist rücksichtsvoller.) In der Praxis ist das totaler Kappes. 433/868MHz liegt ungefähr Faktor 100 über dem, was man am Küchentisch als Normalbastler noch beherrscht. Erstens fehlt dem Normalbastler sowohl das Wissen als auch die Messtechnik, um bei 800MHz irgendwas reissen zu können, und zweitens will kein "Maker" einen fingernagelgroßen Sender zusammen mit einem zigarrenkistengroßen Eigenbau-Empfänger betreiben -- selbst wenn das, rein technisch gesehen, vielleicht sinnvoll wäre. Was soll man an der vollintegrierten Technik noch optimieren? Wie soll man etwas, was auch unter Profis nur für Spezialisten machbar ist, "maker-freundlich" darstellen? Da kann nur Mist herauskommen. > Und die Buchreihe "Amateurfunk-Lehrgang" ist für Leute die > keine Ahnung haben wirklich ein wenig irreführend. Das stimmt, ja. > Ich dachte das Buch behandelt Prüfungsfragen, also eher was > für Leute die sich final auf so eine Prüfung vorbereiten > wollen. Das ist ja auch genau so. > So was ist nicht unbedingt das was man zum Einstieg sucht. Das ist richtig. Mir ist auch erst anlässlich dieser Diskussion hier aufgefallen, dass die Afu-Prüfung und die einschlägigen Unterlagen auch für Leute sinnvoll sind, die gar keinen Amateurfunk machen wollen, eben weil so das notwendige Grundwissen über Funk und Funk- anwendungen vermittelt wird. Vielleicht sollten die Afu-Leute da an ihrer Außendarstellung etwas ändern. Der Denkanstoß ist eigentlich gut. > Einige andere Bücher die ich gefunden habe oder die hier > verlinkt wurden sind teilweise extrem veraltet. Da werden > Bauteile erklärt die teilweise genau so alt sind wie ich. Also ganz ehrlich: Wenn Du nochmal "veraltet" sagst, hast Du Dich als Gesprächspartner disqualifiziert. Zu den Fachbüchern, über deren Besitz ich mich am meisten freue, gehören - "Hochfrequenzmesstechnik" von Otto Zinke, - "Einführung in die Vierpoltheorie der elektrischen Nachrichtentechnik" von Richard Feldtkeller und - "Synthese und Analyse linearer Hochfrequenzschaltungen" von Hans Frühauf und Erich Trzeba. Erschienen sind die Bücher 1946, 1959 und 1964 -- und die Bücher sind super. Das OHMsche Gesetz wurde ca. 1825 entdeckt -- da war noch nichtmal mein Urgroßvater geboren. Ist das auch "total veraltet"? > Ich will ja auch niemanden wegen dem Alter beleidigen > oder abwerten. Aber es fehlt eindeutig die moderne > Literatur wie man es aktuell aus anderen Einsteiger > Elektronik Büchern kennt. Hmm. Du fragtest in einem anderen Beitrag, warum "Maker" bei manchen Teilnehmern einen so negativen Klang habe. Vielleicht sind Äußerungen wie diese dafür verantwortlich? KEIN -- wirklich GAR KEIN -- ernsthafter Betreiber eines Funkdienstes will, dass halbwüchsige Bubis, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, auf den Bändern herum- krakeelen. Funktechnik (genauer: Sendetechnik) IST NICHT einsteiger- freundlich -- genausowenig wie Toxikologie, Sprengstoff- technik oder Herzchirurgie.
Fu-ki schrieb: > Aber wenn es das war mit > der modernen empfehlenswerten Literatur dann ist das wie von mir > bemängelt ziemlich dürftig. https://www.fernschule-weber.de/lehrgang/amateurfu... Von dieser Website (damit Du Dich nicht wieder am Cover aufreibst): "Grundsätzlich wurde der Lehrstoff in folgende Themenbereiche eingeteilt: Allgemeine physikalisch-technische Grundlagen (I) Halbleiter und Elektronenröhre (II) Die Kurzwellen: Empfang und Senden (III) Die Ultrakurzwellen: Empfang und Senden (IV) Modulation und Tastung (V) Antennen und Speiseleitungen (VI) Stromversorgung (VII) Kontroll- und Messgeräte (VIII) Amateurfunkpraxis: Schaltungen und Geräte (IX) Verhütung und Beseitigung von Rundfunk- und Fernsehstörungen (X) Der Amateurfunkverkehr (XI) Morselehrgang (XII) Tabellen, Schaltzeichen, Nomogramme (XIII) " Du kannst IX, XI & XII problemlos auslassen. Die haben auch eine Probelektion. Die bauen (einfache) Messgeräte selber. Und die verstehst Du dann auch. Und finally: Viele haben Dir hier schon gesagt dass HF etwas ganz anderes ist als die typischen "Makerprojekte". Die haben recht. Und FALLS Du anfängst Dich damit zu beschäftigen, dann (believe me) wirst Du das auch bald bestätigen. Aber es macht halt auch total Spass. Du findest auch schnell Leute, die Dir mal helfen etwas zu messen. Also keine Anfangspanik wegen der teuren Messtechnik. Die meisten haben auch nur mit einem Multimeter angefangen ;) /regards P.S: IX enthält auch einige Empfangsschaltungen (war zumindest mal so) an denen man schon ein Gefühl für die "Tücken" von HF bekommt. Aber es ist halt Amateurfunktechnik, nicht nur reine HF. A.
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Bearbeitet durch User
Mit einem selbstgebauten Grid Dip Meter kann man schon einiges messen. Das war früher fast Pflicht für einen HF-Jünger.
Claqueur schrieb: > Obacht, korrekt und frei von Beleidigung ist wohl die Bezeichnung > Funkamateur. Nonsens + Keine Angst vor alten Zöpfen, die schneiden wir Dir schon ab, also Vorsicht mit derart überholten Gerüchten. Funkamteur und Amateurfunker sind mittlerweile etablierte wertfreie Synonyme. Selbst DARC-Vereine präsentieren sich stolz als Amateurfunker. Beweis: https://www.darc.de/der-club/distrikte/h/ortsverbaende/66/amateurfunk/ https://www.darc.de/der-club/distrikte/c/ortsverbaende/32/ https://de-de.facebook.com/dk0fr/posts/1019669168056243 usw. usf. etc.
> Was glaubst du wie viel Ingenieurs, Forschungs-, und > Wissenschaftlerjahre in einen einfachen Mobiltelefon und der zugehörigen > Infrastruktur stecken? Genau deswegen antwortete ich weit oben: > > Ich habe in meinem Leben noch nie eine Störung durch Funktechnik miterlebt. > Welcher Mobilfunkbetreiber schmiert Dich für solche Aussagen? > Oder hast Du geistige Scheuklappen auf? Solche funktechnische Kolossalerrungenschaften entstehen nicht einfach über die Feiertage nach irgendeinem spleenigen Businessplan der aus Langeweile hingekritzelt wurde. Entsprechend ist sowas auch nicht in bunt mit einem 3-Bild-Comicstreifen erklärt.
Fu-ki schrieb: > Gibt es denn wirklich keine Hobby freundlichen Bücher und Webseiten über > die Funktechnik? ... falsche Suchtechnik? > Und irgendwie bringt > es nicht sehr viel für ein Anfänger nach diesen Begriffen zu googlen. Ausgezeichnete Ausbildungsbücher zum Selbststudium fand ich in den Großbüchereien von Großstädten - eindeutig die bessere Auswahl - und ebenfalls in deren riesigen Leihbüchereien mit Kopiergeräten. Zum Informieren und Schmöckern in echten Büchern mal einen Tag Zeit im Leben nehmen.
Hi Fu-Ki, falls Du Dein krudes HF-Halbwissen lieber als Video genießen möchtest, kann ich Dir https://www.youtube.com/user/Stefan0719 ans Herz legen. Der Betreiber wollte sogar einen HF-Lehrbaukasten erstellen, aber keiner der "üblichen Verdächtigen" hatte ein Interesse daran, ihn zu vertreiben (den Baukasten). Leider ist aufgrund der Rauchmelderpflicht nun Schicht im Schacht. Dennoch viel Spaß beim Stöbern im Archivmaterial!
Fu-ki schrieb: > Ich habe in meinem Leben noch nie eine Störung durch > Funktechnik miterlebt. Dann bist Du offenbar noch nie mit dem Regionalexpress gefahren: "Herzlich willkommen, liebe Fahr...BRIIIEEP! BRIPP....BRIPP...BRIPP... BRRRIIIIIEEEEP!....e Reise." Ich schäme mich jedesmal für die Entwickler der Zug- beschallung fremd; offenbar hat es dort niemand für nötig gehalten, die Mikrofonzuleitung gegen GSM-Störungen abzudichten. Erbärmlich.
Andreas H. schrieb: > Von dieser Website (damit Du Dich nicht wieder am Cover aufreibst): Japp, von diesen Bremer Stadtmusikanten hab´ich einen Plan nachgebaut - funktionierte auf Anhieb - aber ich glaube der TO sucht eher einen Nürnberger Trichter ;) Hier gibts den 0-V-2 Plan für die Röhrennostalgiker: http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Riedel-0V2-Type5/0V2_T5.htm @Fu-Ki Fu-ki schrieb: > Dezibel, Dämpfung, Polarisation, Bandbreite, Antennengewinn, Modulation, > Trägersignal, Phasenlage, Lambda/4, Impedanz, Resonanz ... falls Du praxixbezogene Erklärungen mit etwas Theorie brauchst, empfehle ich auch den kostenlosen Kurs hier: https://www.darc.de/der-club/referate/ajw/darc-online-lehrgang/ der wurde Dir schon einmal empfohlen, zur Erinnerung: 2⁵ schrieb: > Doch, die gibt es, z.B. > https://www.darc.de/der-club/referate/ajw/darc-online-lehrgang/ Du > kannst dich ja nur auf die Technik-Lektionen konzentrieren. Wenn Du weiter den Bertungsresistenten mimst und noch einen Roman jammerst ist Dir wirklich nicht mehr zu helfen und es gilt für mich DON´T FEED THE TROLL!
Das größte Problem ist doch, dass es immer "moderne Literatur" sein soll. Oft (sogar sehr oft) wenn ich "neue" Bücher in der Hand halte habe ich das sehr bestimmte Gefühl, da hat wer einfach nur viele "alte" Bücher genommen, abgekündigte Bauteile durch neue ersetzt und das "alte Buch" einfach nur schlecht abgeschrieben. In Zeiten, als es noch nicht für jeden Kram IC's gab, hat man mir im Umfeld schier nicht geglaubt, dass es einfacher ist, einen 150 Watt true RMS Verstärker zu bauen, als einen UKW-Emfpänger der sich halbwegs gut anhört. Kein Mensch will heute mehr Ferritkerne mit Kupferlackdraht bewickeln, es muß gleich fertig sein. Nirgendwo anderst, wirklich nirgendwo, lagen theoretische Berechnungen von der Praxis weit daneben, weil schon Leiterbahnabstand und -länge satt in Resonanzfrequenzbetrachtungen mit eingehen. Ein für einen LC-Filter im HF-Bereich sind 5 pF bisweilen schon eine Menge (und die bekomme ich nur mit Leitungen ohne Kondensatoren locker hin). Nirgendwo sind die Schritte die man machen muss kleiner als in der HF-Technik. Kein Mensch will allereinfachste Versuche mittels einfachen Hartley, Meißner oder Colpits Oszillatoren machen und diese mittels einer Antenne abstrahlen (natürlich in sehr kleinem Leistungsbereich) um dann bspw. 2 Meter weiter zu detektieren, dass nebendran etwas schwingt. Wie lange hat man bei Schaltungen der Buchserie Minispione an den (Luft)spulen herumgewerkelt um nur mal wirklich etwas hinzubekommen nur damit es am nächsten Tag nicht mehr ging? Heute wäre es doch mal ganz nett (nachdem Mittelwelle in Deutschland abgeschaltet ist), einen Sender (mit sehr kleiner Leistung) aufzubauen und das was dem Sender aufmoduliert ist 2 Meter weiter zu empfangen. Aber ich gebe meinen Vorrednern komplett recht: es ist einfacher ein Modul in der Art von: https://www.ebay.de/itm/New-1-5PCS-315-433-Mhz-RF-Transmitter-Receiver-Kabellos-Modul-Arduino-ARMMCU/152853319880?hash=item2396c490c8:m:mDgw1bLJKPDysMMnTE_9BIg zu kaufen. 5 Stück für Zwo-Siebzig. Um dann festzustellen: die Teile beim Empfänger machen nicht das was am Sender eingespeist wurde, so einfach eine 1 und eine 0 draufgeben kommt mal an und mal nicht (abhängig von der Zeitlänge die der Puls ansteht). Aber das ist auch kein Problem, irgendwo im Netz findet sich Code, der das behebt. Wärs denn nicht "lustiger" sich einmal von den China-Teilen im Netz den Schaltplan zu besorgen um dann herauszufinden, das auf dem Empfänger nur 2 Transistoren und ein NF-OP (ein LM358 !) drauf ist ... und wie das überhaupt funktionieren kann. Wenn man also sich mit Funk das ERSTEMAL beschäftigen mag: Keine moderne Literatur sondern ALTE besorgen. Einsteigen mit AM und damit sich das erstemal auseinandersetzen darüber, WIEVIELE verschieden Modulationsarten es gibt und was das überhaupt ist. In der Technikerschule damals gabs ein ganz ganz dickes Buch, das sich Nachrichtentechnik nannte und sich prinzipiell nur oberflächlich mit Übertragungsmöglichkeiten beschäftigte. Danach kaufte man sich weitere Bücher die zum einzelnen Thema dann in die Tiefe gingen. In den Büchern profesionelle Schaltungstechnik Bd. 1 bis 12 (absolut veraltet) sind Unmengen von HF-Schaltungen enthalten und die Schaltungen sind beschrieben wie sie funktionieren. Wenn man das nachvollzieht, bekommt man einen Einstieg in HF (aber nur einen Einstieg). Der Weg dorthin ist steinig aber nicht anderst erlernbar wenn man eigene HF Schaltungen machen mag... ... oder man kauft eben fertige Module (am besten mit integriertem Signalprozessor) bei dem einfach beim Sender ein Signal angelegt wird ... und beim Empfänger eben genau so wieder heraus kommt. ... oder man spielt etwas mit den schönen ESP8266 Modulen (hab ich auch welche) und schon kann man WLAN. ... ob es freie CB-Funkmodule gibt weiß ich nicht. Wenn nicht, wäre das evtl. sogar eine Marktlücke. --------------------------------- PS: ich erinnere mich noch gut an die Äußerung letzten Jahres eines neu eingestellten Lehrlings, der mit Arduino gespielt hat und nachdem er das erstemal einen ATMEGA88 Chip über Arduino flashen konnte und darauf eine LED blinkte, dass es doch nicht so schwierig sein könne, ein Board aufzubauen, das eine 386er CPU hat (hier lagen ein paar alte rum die jetzt in den Müll gegangen sind) und über eine SD-Card alte DOS Spiele darüber zu spielen... Schön so nach dem Motto: Weil ein 386er Rechner nach heutigen PC-Maßstäben vergleichsweise 0 Rechenleistung hat und selbst ein Raspberry PI Zero einem DOS-PC von 1990 weit überlegen ist, muß ein damaliger PC trivial gewesen sein. Außerdem hatte der ja nur 33 MHz Taktfrequenz (was für mich ganz ehrlich schon lange Hochfrequenz ist). Dass da damals Herscharen von Ingeneuren notwendig waren um ein solches PC-Board zum laufen zu bringen zeigt doch nur, dass die Ingeneure von damals alle absolut dämlich gewesen sein müssen, wenn das heute ein Lehrling im 1. Lehrjahr kann.
BastelIng schrieb: > Echtes Beispiel aus der eigenen Praxis: > Das Problem ist - was passiert wenn Du beispielsweise komplexe > Industrieanlagen lahmlegst. Automatisierungstechik in der Automobil > Endmontagelinie. Da rechnen die dir die durch Störungen ausgefallenen > Sekunden auf den Monat und in nichtgebauten Autos hoch. Und dann tanzt > man als Ingenieur am Sonntag durch die Automobilfabrik - bis der Störer > gefunden ist. Gern auch öfters. Beruhigend, wenn es dann ein System der > Konkurrenz war, das abgestrahlt hat, wo es nicht sollte ;) Solange die Industrieanlage mit einer Allgemeinzuteilung funkt und auch in teuren Geräten keine Empfänger mit guter Trennschärfe und Großsignalfestigkeit stecken, ist das nicht mein Problem!
Fu-ki schrieb: > Ich will ja auch niemanden wegen dem Alter beleidigen oder abwerten. > Aber es fehlt eindeutig die moderne Literatur wie man es aktuell aus > anderen Einsteiger Elektronik Büchern kennt. Was erwartest Du von den "modernen" Büchern? Etwa Erfolgsgarantie bei minimalen persönlichen Talent/Anstrengung? Das bietet dir keine Maker-Elektronikliteratur die täuscht Dir nur vor das du ein macher wärst. Ich hab mal in der modernen maker-literatur nachgeschlagen, https://www.dpunkt.de/buecher/12488/9783864903687-make%3A-elektronik.html Da findet sich zu Grundlagen Funken auch nichts anderes als in der empfohlenen Klasischen Literatur (siehe beigefügten Buchshoot aus der 1. Auflage, aus Copyright-gründen absichtlich schlecht). Ich glaube nicht, das ein "modernes" Seitenlayout den Unterschied zwischen Erfolg- und erfolglos ausmacht, da bedarf es wohl doch ein Minimum am geistigen Inventar und Lernwillen.
Schreiber schrieb: > BastelIng schrieb: >> Echtes Beispiel aus der eigenen Praxis: >> Das Problem ist - was passiert wenn Du beispielsweise komplexe >> Industrieanlagen lahmlegst. Automatisierungstechik in der Automobil >> Endmontagelinie. Da rechnen die dir die durch Störungen ausgefallenen >> Sekunden auf den Monat und in nichtgebauten Autos hoch. Und dann tanzt >> man als Ingenieur am Sonntag durch die Automobilfabrik - bis der Störer >> gefunden ist. Gern auch öfters. Beruhigend, wenn es dann ein System der >> Konkurrenz war, das abgestrahlt hat, wo es nicht sollte ;) > > Solange die Industrieanlage mit einer Allgemeinzuteilung funkt und auch > in teuren Geräten keine Empfänger mit guter Trennschärfe und > Großsignalfestigkeit stecken, ist das nicht mein Problem! Doch, ist es! "Allgemeinzugeteilt" ist in Europa nur 868MHz.. die anderen üblichen verdächtigen (433,40,27MHZ) sind ISM Bänder... Da musst du dich tatsächlich (in Maßen) stören lassen. und soo schlecht sind die Empfänger auch wieder nicht... seit einiger Zeit sind in den einschlägigen ETSI Normen Blocking Anforderungen drinnen... 73
Die meisten freien Frequenzen darf man ab einer gewissen Leistung nur Impulsweise nutzen, nicht für Dauer-Senden.
> Solange die Industrieanlage mit einer Allgemeinzuteilung funkt und auch > in teuren Geräten keine Empfänger mit guter Trennschärfe und > Großsignalfestigkeit stecken, ist das nicht mein Problem! Wobei die "Ist das nicht mein Problem" natürlich auch nicht unbedingt von bestem Charakter spricht. Vielleicht fährt Dir ja demnächst jemand ins Auto rein, der Vorfahrt hatte und hätte bremsen können. Aber nicht musste und wollte... Aber der Fall der Nutzung von Allgemeinzuteilungen ist zumindest bei seriösen Schmalbandanwendungen und hohen Ausfallgefahren /Folgekosten eher unwahrscheinlich. Die Anlagen die ich kenne - haben eigene Frequenzzuteilungen. Die Transceiver sind trennscharf und haben hochwertige Filter und Vorselektion. Trotzdem habe ich schon echte Idioten gesehen, die mit irgendwoher organisierten Betriebsfunkgeräten ohne gültige Frequenzzuteilung als Kommunikationsmittel im Automobilwerk Leitungen eingezogen haben. Oder besser - ich habe sie zuerst auf dem Echszeitspektrumanalysator gesehen. Danach haben die dann den sehr unfreundlichen Werkschutz gesehen. Ob die nochmal wiederkommen durften?
Interessant! @Ralf, ein feiner Post! @Fu-Ki, schließe dich einer Gruppe an , die von einem "alten Hasen" geführt wird! Die haben dann auch Meßgeräte, wie Dip - Meter, Signageneratoren, Spektrumanalyser u.s.w. Als ich angefangen habe, hat man mir ein total sexistisch - rückständiges Bastelbuch in die Hand gedrückt, "Radiobasteln für Jungen"! Nach dem Motto: "Wenn Du das kapiert hast, wirst Du bei uns bleiben" ;-P Da habe ich erstmalig mitbekommen, wie gut DDR - Bastelbücher sind, da man ja bei Herrn Richter alle seine Bücher haben muß, wenn man lückenloses Wissen haben will. Schaffe Dir ein Dipmeter an! Und übe an einfachen Schaltungen. mfg
Maik .. schrieb: > Die Anlagen die ich kenne - haben eigene Frequenzzuteilungen. > Die Transceiver sind trennscharf und haben hochwertige Filter und > Vorselektion. Heute nutzt man auch in der Industrie gerne das 2,4GHz-Band sowie die üblichen 433MHz und 868MHz. Ist billig, geht schnell und keine Bürokratie... Zugelassene Sendeleistung: 750W bei 433MHz und 75W bei 2,4GHz. Zumindest für die Amateurfunker... Maik .. schrieb: > Aber der Fall der Nutzung von Allgemeinzuteilungen ist zumindest bei > seriösen Schmalbandanwendungen und hohen Ausfallgefahren /Folgekosten > eher unwahrscheinlich. Naja. Da gibts unterschiedliche Erfahrungswerte.
Fortgeschrittener HF-Anfänger schrieb: > Naja, HF ist eine Alte-Männer-Domäne. Dein Verständnis von "HF" teile ich garnicht. HF heißt Hochfrequenz und ist eben nicht auf alte Funkamateure beschränkt. Man kann auch ohne ein solcher zu sein, sich damit befassen (beruflich und privat). Ich geb dir mal ein paar Beispiele: - Seewetterberichte selber empfangen - NOAA und andere Satelliten empfangen - CB- und anderweitigen freien Funk betreiben - Gewitterwarner und andere Senorsysteme entwickeln und betreiben - HF-Empfangs- und Meß- und Prüfsysteme selbst entwickeln und noch viel mehr. Lediglich das SENDEN ist reglementiert. > a.) Die Funkamateur-Szene ist zu großen Teilen vergreist. > b.) Benötigte Ausrüstung (Messtechnik) ist vergleichsweise teuer. Das laß ich beides nicht so gelten. Erstens bis du nicht verpflichtet, dich in der Funkamateur-Szene zu positionieren. Du kannst tatsächlich auch deine eigene Sache machen. Zweitens ist es durchaus möglich - und nebenher gesagt, auch ein anspruchsvolles Bastelthema - sich seine Ausrüstung selbst zu bauen. Beispiele: Einen OCXO kriegst du über Ebay schon für unter 20 Euro. Dazu noch ein wenig Analogtechnik (Komparator), Digitallogik (TTL oder CPLD), ein Mikrocontroller und eine Handvoll 7 Segment Anzeigen und schon kannst du dir deinen eigenen Frequenzzähler selber bauen. Das sollte keinen Bastler überfordern. Ein DDS-Schaltkreis sollte dir auch nicht fremd sein, sowas wie den AD9951 kriegst du ebenfalls für etwa 15 Euro. Dazu wieder etwas Analogtechnik, ein Mikrocontroller und etwas Programmierung auf deinem PC - und du hast einen Wobbler und HF-Prüfgenerator, mit dem du ganz erheblich weit kommst beim Basteln in HF-Gefilden. Also tu nicht so. > Grund B erzeugt viel Frust. Eine Schaltung ist schnell aufgebaut und > dann geht's nicht. Ohne Messtechnik findet man den Grund nicht. Man > lernt nicht, warum HF so anders ist. Es fehlt die notwendige > Rückkopplung zum Lernen. Es geht immer umgekehrt - auch beim Programmieren. Zuerst kommt das Nachdenken und Durchrechnen, dann kommt der Aufbau und das Einmessen. Nicht umgekehrt. Also nicht zuerst was zusammenlöten oder main() hinschreiben und dann gucken, was draus geworden ist. Den obigen Rat, dir ein ARRL-Handbuch zu kaufen und dort dich erstmal zu belesen, kann ich hier nur noch einmal ganz dick unterstreichen. Es muß nicht das allerneueste sein, selbst die von vor 10 Jahren sind noch aktuell genug. Und wenn du SDR erwähnst, dann ist ein Buch über digitale Signalverarbeitung angesagt - aber das ist dann tatsächlich etwas schwerere Kost und setzt ein paar Semester Mathe-Studium voraus. W.S.
Ralph S. schrieb: > Kein Mensch will allereinfachste Versuche mittels einfachen Hartley, > Meißner oder Colpits Oszillatoren machen und diese mittels einer Antenne > abstrahlen (natürlich in sehr kleinem Leistungsbereich) um dann bspw. 2 > Meter weiter zu detektieren, dass nebendran etwas schwingt. Und doch ist genau das der Test, ob HF Technik einen fasziniert oder auch nicht. Einen einfachen Oszillator "zum rennen" bringen macht mir heute noch Spass. Oder eine Antenne basteln, z.B. einen Moxon Beam für 430 MHz. Da lernt man, das präzises Arbeiten belohnt wird.
<Loriot> Jetzt operiere ich selbst - reich bebildert... er operiert immer die Nachbarn ohne sie vorher zu fragen </Loriot> Die trockene Fachliteratur aus alter Zeit habe ich auch, den Meinke-Gundlach und andere. Aber zum Reinschnuppern und für praktische Aufbautips finde ich die Bücher von Hans Nussbaum gelungen: ISBN 9783881808781 (alte Auflage ISBN 978-3881808248) ISBN 9783881808156 ISBN 9783881808767 Burkhard Kainka wurde oben schon genannt
Gut, dann werde ich mir einige der alten Bücher mal anschauen, danke für die Empfehlungen. Trotzdem zeigt der Thread dass sich in Zukunft etwas tun muss. Man kann den Leuten nicht ewig die alten Bücher empfehlen. Vieles ist nur noch in gebrauchtem Zustand verfügbar. Die Verfügbarkeit nimmt ab und der Zustand der Bücher wird nicht besser. Es muss mindestens neue Auflagen geben.
Fu-ki schrieb: > Es muss mindestens neue Auflagen > geben. ?? Gibt es doch, vom ARRL-Handbook jedes Jahr eine neue! Deshalb sind sie jetzt -2018- in der 95. !!! Auflage. Moltrecht ist 2016 auch schon in der 10. Auflage angekommen... -> Also bevor man lamentiert das da Veränderung nötig wäre, sollte man sich umfänglichst über den aktuellen Stand erkundigen.
> Man kann den Leuten nicht ewig die alten Bücher empfehlen.
Warum nicht? Die Experten, die wichtige Grundlagen erarbeitet haben sind
zum Teil längst tot, doch ihre Bücher kann man immer noch lesen.
Was ist denn besser: Bücher von den Erfindern/Forschern zu lesen, oder
eine bebilderte Zusammenfassung von der Abschrift von der Abschrift von
dem Original?
>Was ist denn besser: Bücher von den Erfindern/Forschern zu lesen, oder >eine bebilderte Zusammenfassung von der Abschrift von der Abschrift von >dem Original? Genau! Nichts macht mehr Spaß, Herrn Kappelmeyer (1940) im Original zu lesen: "Handwerk hat Goldenen Boden, Rundfunkmechaniker ist der Beruf mit Zukunft"! Aber seine Reperaturbeschribungen sind 1A. Und das Heft riecht noch nach Röhren - HF, köstlich! mfg
Stefan M. schrieb: > Und doch ist genau das der Test, ob HF Technik einen fasziniert oder > auch nicht. Das war ja auch ironisch gemeint !
Hallo Claqueur. Claqueur schrieb: > Obacht, korrekt und frei von Beleidigung ist wohl die Bezeichnung > Funkamateur. Amateurfunk wird von Funkamateuren betrieben, Amateurfunker > dagegen ist eine eher abfällige Bezeichnung für Möchtegern-Funker. > https://de.wikipedia.org/wiki/Amateur#Funk Als Funkamateur nehme ich diese diffizile Unterscheidung aber auch nicht so ernst. 1) Weil das im alltäglichen Umgang einfach lästig ist. 2) Weil dass auf Nichtinvolvierte einfach nur kleinlich wirkt. 3) Weil ich in erster Linie technikinteressiert bin, und kein Rechtrschreib- oder Grammatignazi. 4) Nach der Sapir-Whorf-Hypothese beeinflusst zwar die Sprache das Denken, aber ich fürchte, bei allem anderen als kleinen Kindern (die für Amateurfunk zu jung sind), gilt das in erster Linie umgekehrt: Man erkennt an der Sprache das Denken, aber umgekehrt über die Sprache das Denken zu manipulieren funktioniert eher nicht. Es führt lediglich zu einer Euphemismus-Tretmühle. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Fu-ki schrieb: > Ich beschäftige mich schon länger mit Hobbyelektronik und mir ist die > Terminologie aus der Funktechnik immer noch weitgehend ein Rätsel. > Im Vergleich dazu ist selbst die Digitaltechnik in Form von > Mikrocontrollern und Arduino Artikeln.. Ich denke es ist ein (weitverbreiteter) Irrtum die einschlägigen Veröffentlichungen zu Ardunio und Co mit der Vermittlung von belastbarem , in diesem Fall zur Digitaltechnik, Wissen gleichzusetzen. Allenfalls ist es Anwendungswissen, das in den gemeinten Publikationen verbreitet wird. Um beim Beispiel zu bleiben, Mikrokontroller sind eine spezielle Anwendung der Theorie der Schaltwerke, die in der allgemeinen Digitaltechnik behandelt wird. Man sollte meinen, dass zu diesem bedeutenden Zweig der Digitaltechnik einiges an einführender und moderner Literatur zu finden sein sollte - nichts. Es gibt im Netz zwar einige Hochschulscripte zur technischen Informatik, sie sind wohl eher nicht fürs Hobby gedacht. Meine Literatur zu diesem Thema stammt übrigens von 1974 bzw 1986. Ebenso verhält es sich mit der Funktechnik. Einführende Literatur zur klassischen Funktechnik ist alt, denn niemand unterzieht sich in Zeiten, in denen das schnelle Ergebnis mehr zählt als Nachhaltigkeit, der Mühe, schwere Kost mundgerecht aufzubereiten wenn er damit zu rechnen hat, keine oder nur wenig Resonanz zu erhalten. Hinzu kommt, was niemand bestreiten kann, die klassische Art Funktechnik zu betreiben stirbt aus. Nicht nur weil ihre Anwender und damit potentielle Autoren immer weniger werden, aus moderner Produktion gibt es die verwendeten Bauteile nicht mehr. Heutzutage verbindet man den ADC mit der Antenne und dem DSP, die Software erledigt den Rest. Wie das geht zeigt SiLabs mit seinen (UKW-)Empfängerchips. Welche Literatur also? Etwas für die Makerszene geeignetes fällt mir nicht ein. Ansonsten seriöse Veröffentlichungen zu Antennen und Einführungen in die digitale Signalverarbeitung. Speziell zu diesem Thema gibt sehr anfängerfreundliche englischsprachige Literatur.
Fu-ki schrieb: > Dezibel, Dämpfung, Polarisation, Bandbreite, Antennengewinn, Modulation, > Trägersignal, Phasenlage, Lambda/4, Impedanz, Resonanz ... Nachtrag: Was die angeführten und weitere Begriffe angeht, kann man sich in jeder öffentlichen Bücherei schlau machen. In "Fachkunde für Informationselektroniker" sind sie, etwas altmodisch zwar in klarem Deutsch, ausführlich, manche mit Berechnungsbeispielen, erläutert.
G. O. schrieb: > Hinzu kommt, was niemand > bestreiten kann, die klassische Art Funktechnik zu betreiben stirbt aus. Na ja, es wurde weniger, hat sich eingependelt, aber ich finde dass es noch weit davon entfernt ist auszusterben. Schon alleine wenn man dieses Forum sieht wieviele Leute sich damit beschäftigen. > Heutzutage verbindet man den ADC mit der Antenne und dem > DSP, die Software erledigt den Rest. Wie das geht zeigt SiLabs mit > seinen (UKW-)Empfängerchips. Ja, genau, auf UKW. Auf KW taugt DSP noch nichts, da erreichst du mit einem PLL-Empfänger deutlich mehr. Und nicht jeder hat Lust Laptop und anderes Kabel-Gedöns als Empfänger zu nutzen, alleine schon wieviel EMV-Sauerei so ein Laptop produziert, aber abgesehen davon geht das Gleiche mit einem kleineren analogen Gerät mit viel weniger Stromverbrauch etc. PS: Hier müsste man etwas differenzieren anstatt gebetsmühlenartig Funktechnik als tot zu beschwören. Sorry, aber das ist Getrolle.
Gästchen schrieb: > PS: Hier müsste man etwas differenzieren anstatt gebetsmühlenartig > Funktechnik als tot zu beschwören. Sorry, aber das ist Getrolle. Wo habe ich geschrieben, dass die Funktechnik tot ist? Ich habe geschrieben, dass das Ende der Ära der "klassischen Funktechnik", also Gebilden mit zB Spulen, Drehkondensatoren usw auf die sich die oben angeführte Literatur zum größten Teil bezieht, absehbar ist. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Gästchen schrieb: > Auf KW taugt DSP noch nichts, da erreichst du mit > einem PLL-Empfänger deutlich mehr Was meinst du, nach welchen der Prinzipien der ziemlich weit verbreitete ZS-1 arbeitet? Verwechselt du vielleicht DSP mit DDS?
G. O. schrieb: > Ich habe > geschrieben, dass das Ende der Ära der "klassischen Funktechnik", also > Gebilden mit zB Spulen, Drehkondensatoren usw auf die sich die oben > angeführte Literatur zum größten Teil bezieht, absehbar ist. Du hast was von "stirbt aus" geschrieben. Dem habe ich widersprochen, aber egal. G. O. schrieb: > Was meinst du, nach welchen der Prinzipien der ziemlich weit verbreitete > ZS-1 arbeitet? Verwechselt du vielleicht DSP mit DDS? Ja, klar, ich habe DDS mit DSP verwechselt, ist ja fast das Gleiche....Komiker. Nochmal: DSP bringt heute auf KW nicht die Empfangsleistung eines PLL-Empfängers. Es ist ziemlisch Wurscht wo es verbaut ist. Besonders deutlich wird es bei extrem schwachen verrauschten Signalen. Mit DSP empfängst du da längst nix, und wenn überhaupt, dann in einer sehr schlechten Qualität.
Gästchen schrieb: > Nochmal: DSP bringt heute auf KW nicht die Empfangsleistung eines > PLL-Empfängers. Es ist ziemlisch Wurscht wo es verbaut ist. Besonders > deutlich wird es bei extrem schwachen verrauschten Signalen. Mit DSP > empfängst du da längst nix, und wenn überhaupt, dann in einer sehr > schlechten Qualität. Stimmt so nicht. Einen DSP kann man durchaus als schmalbandigen Filter und Demodulator in einem Superhetempfängr einsetzen. Gute Spiegelfrequenzunterdrückung gibts obendrein (fast) gratis dazu. Allerdings: Ein SDR-Radio kann maximal so gut sein, wie der Teil vor dem AD-Wandler. Wenn da gespart wurde, dann ist Hopfen und Malz verloren.
Gästchen schrieb: > Nochmal: DSP bringt heute auf KW nicht die Empfangsleistung eines > PLL-Empfängers. Es ist ziemlisch Wurscht wo es verbaut ist. Besonders > deutlich wird es bei extrem schwachen verrauschten Signalen. Mit DSP > empfängst du da längst nix, und wenn überhaupt, dann in einer sehr > schlechten Qualität. Schon heute gibt es SDR Empfänger welche die üblichen Superhets auf Kurzwelle in die Schranken verweisen. Flexradio 6000 Serie zb. Icom hat zwei SDR TRX auf den Markt gebracht, welche TRX wie Kenwood TS590 alt aussehen lassen. Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Meiner Meinung gehört das SDR Prinzip mit AD-Wandler direkt an der Antenne die Zukunft. Stand der Technik sind heute 16Bit ADCs. 20Bit ADCs stehen schon in den Startlöchern. Der Schwachpunkte heutiger Kurzwellenempfänger ist nicht mehr so sehr der intermodulationsfreie Dynamikbereich, sondern das Seitenbandrauschen des ersten Lokaloszillators. Da sind die üblichen DDS Synthesizer noch stark verbesserungswürdig. Dann ist nochwas zu bemerken. Wozu muss ein Kurzwellenempfänger eine Eingangsempfindlichkeit von 0,2uV haben? Das ist verschenkte Dynamik. Das atmosphärische Grundrauschen an einer mittelmäßigen KW Antenne ist zuminsest bis 20MHz um mindestens 30db höher. Schon das simple vorschalten eines 20db Abschwächers bewirkt oft Wunder. Aber um diese Diskussionen geht es hier in dem Thread eigentlich nicht. Das Problem was ich eher sehe, ist die Tatsache , das keiner mehr bereit ist, ganz vorne anzufangen, sondern sich darauf beschränken will vorgefertigte Teile nur noch zusammenzustecken. Kann man machen, nur lernt man nicht sonderlich viel dabei. Und Erfahrungen sammelt man dabei auch nicht. Da ist es vollkommen egal, ob das Thema HF technik , Analogtechnik oder Digitaltechnik ist. Mal ehrlich. Wer ist denn heute noch bereit mal eine digitale Schaltung nur mit TTL oder und C-Mos Bausteinen aufzubauen, welche über einen astabilen Multivibrator hinaus geht. Heute geht der Trend dahin, das man selbst für den simplen Lichtschalter im Wohnzimmer zwingend einen Mikrocontroller bemüht. Selbstverständlich in C++ programmiert mit einer grafischen Bedienoberfläche und 20 Untermenüs. das ist ja soo hip!! Ralph Berres
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Ralph B. schrieb: > Mal ehrlich. Wer ist denn heute noch bereit mal eine digitale Schaltung > nur mit TTL oder und C-Mos Bausteinen aufzubauen, welche über einen > astabilen Multivibrator hinaus geht. Manchmal "muss" man das machen, weil es die Zertifizierung erleichtert. Software zertifizieren zu lassen ist enorm aufwändig. Bei einer diskreten Logikschaltung spart man 90% an Zeit und Kosten für die Zertifizierung. Aber sonst?!
Fu-ki schrieb: > Trotzdem zeigt der Thread dass sich in Zukunft etwas tun muss. Man kann > den Leuten nicht ewig die alten Bücher empfehlen. In dem Sinne, den ich bei dir vermute, liegst du falsch. Allerdings stimmt deine Aussage in einem ganz anderen Sinne, siehe weiter unten. G. O. schrieb: > Hinzu kommt, was niemand > bestreiten kann, die klassische Art Funktechnik zu betreiben stirbt aus. > Nicht nur weil ihre Anwender und damit potentielle Autoren immer > weniger werden, aus moderner Produktion gibt es die verwendeten Bauteile > nicht mehr. Heutzutage verbindet man den ADC mit der Antenne und dem > DSP, die Software erledigt den Rest. Nö. Das, was du da meinst, ist lediglich das Ersetzen der analogen Signalverarbeitung durch digitale Signalverarbeitung. Aber das hat Grenzen, die schlichtweg NIE zu überwinden sein werden, siehe weiter unten. Ralph B. schrieb: > Meiner Meinung gehört das SDR Prinzip mit AD-Wandler direkt an der > Antenne die Zukunft. Ach wo. Also, hier mal was Grundsätzliches: In der analogen Welt haben wir es mit kontinuierlichen Signalen im Gegensatz zur digitalen Welt zu tun - sowohl zeitlich (Samples versus analoger Signalverlauf) als auch in der Amplitude (ADC-Auflösung versus analoger Wert). Was sich abzeichnet ist, daß der Funkverkehr auf allen Frequenzen unter 30 MHz tendenziell immer schwieriger wird - dank der bekannten Störquellen. Auf der anderen Seite wird Kommunikation auf immer höheren Frequenzen stattfinden, denkt mal an WLAN jetzt im 5 GHz Bereich. Aber für alles jenseits einer technisch bedingten Frequenz-Grenze ist die Idee vom "ADC direkt an der Antenne" absurd. Denn: Erstens geht es nicht (wer kann schon WLAN bei 5 GHz mit mindestens 10 GHz samplen - und das am liebsten mit 14 Bit oder mehr?) und.. Zweitens ist es aus ökonomischer Sicht Blödsinn, mit extremem Aufwand direkt in der HF zu samplen, wenn man mit weitaus bescheidenerem Aufwand analog heruntermischen und dann im Basisband bei überschaubaren Frequenzen digitalisieren kann. Fazit dessen: Die analoge Signalverarbeitung von der Antenne bis ins Basisband oder zumindest bis zu einer tiefliegenden ZF ist auf Ewigkeit nicht tot. ABER: Irgendwann in der Signalverarbeitung ist die Digitalisierung fällig. Und genau hier hapert es mit dem Wissensstand von ganz vielen Leuten - die überwiegende Mehrheit der Funkamateure gehören dazu. Natürlich gibt es zum Thema "Digitale Signalverarbeitung" eine Menge professioneller Literatur, die aber (verständlichermaßen) auf wenigstens 4 Semester Mathematik-Studium aufsetzt. Drunterweg wird es schwierig und es gibt - soweit ich weiß - keinen einzigen Autor, der dieses Thema für mathematisch Unvorgebildete behandelt. Deshalb gibt es zwar so einiges, was sich auf der einen Seite auf das Basteln eines I/Q-Mischers für den KW-Bereich beschränkt und auf der anderen Seite sich auf die Installation von Zadig und einem fertigen SDR-PC-Programm beschränkt. In diesem Punkte kann ich Fu-Ki verstehen, denn es wäre eigentlich schon seit einigen Jahren bitter nötig, den leeren Raum zwischen der mathematik-lastigen Grundlagenliteratur und den Installations-Hacks für SDR-Programme mit laienverständlicher Literatur zu füllen. Und mit Laien meine ich sicherlich ganz Viele, denn diejenigen, die ihren Manolakis oder Oppenheim im Schlaf herbeten können, sind ja ne extreme Minderheit. Und mit den Jahren in der Industrie verblassen auch die Mathe-Kenntnisse aus der Studienzeit, wenn sie nicht alle Nase lang gebraucht werden. Aber wer soll's machen? Ich selber fühle mich nicht wirklich dazu berufen, ich kriege es ja nicht mal hin, für ein stinknormales FIR-Filter eine dedizierte +/-45° Phasendrehung zu berechnen. Straight, also 0° Phasendrehung ist kein Hit, aber 45°, die man für SSB braucht, sind auch für mich ein noch nicht erledigtes Problem. W.S.
Schreiber schrieb: > Aber sonst?! Harte Echtzeitfähigkeit! Controller scheitern schon dran mehrere bits in einer fixen Zeitspanne zu verknüpfen. Nicht umsonst wrden immer noch GAL und PAL's verkauft. CPLD wie die coolruner wäre auch noch zu betrachten. OK iss jetzt keine diskrete Logik im Wortsinne, wird aber immer noch wie ein TTL-Friedhof entwickelt, schematic entry und so.
W.S. schrieb: > In diesem Punkte kann ich Fu-Ki verstehen, denn es wäre eigentlich schon > seit einigen Jahren bitter nötig, den leeren Raum zwischen der > mathematik-lastigen Grundlagenliteratur und den Installations-Hacks für > SDR-Programme mit laienverständlicher Literatur zu füllen. Da gibt es keine füllbare Lücke, das sind zwei getrennte Welten. FuKi fragt hier nach Literatur "für Maker", aber nicht "für Versteher".
W.S. schrieb: > Aber für alles jenseits einer technisch bedingten Frequenz-Grenze ist > die Idee vom "ADC direkt an der Antenne" absurd. auf Kurzwelle und da benmötigt man den großen Dynamikbereich ist es Stand der Technik. W.S. schrieb: > Erstens geht es nicht (wer kann schon WLAN bei 5 GHz mit mindestens 10 > GHz samplen - und das am liebsten mit 14 Bit oder mehr?) und.. Bei den höheren Frequenzen benötigt man auch keinen IM-freien Dynamikbereich von 100db. Hier wird man aber möglichst schnell in einen Frequenzbereich runtermischen, wo man mit dem SDR Prinzip ( also IQ Mischer ) wieder demodulieren kann. Ob man einen DSP bemüht um den IQ Mischer zu realisieren bleibt mal offen. W.S. schrieb: > Zweitens ist es aus ökonomischer Sicht Blödsinn, mit extremem Aufwand > direkt in der HF zu samplen, wenn man mit weitaus bescheidenerem Aufwand > analog heruntermischen und dann im Basisband bei überschaubaren > Frequenzen digitalisieren kann. Das ist nicht ganz richtig. Zumindest auf Kurzwelle nicht. Seitenbandrauschen und IM3 lässt grüßen. Spitzenempfänger wie R&S gehen auch dazu über den AD-Wandler möglichst nahe an die Antenne zu verlagern, um die Probleme mit dem LO zu umgehen. Ralph Berres
Langdrahthörer schrieb: > FuKi fragt hier nach Literatur "für Maker", aber nicht "für Versteher". Vielleicht sollte man endlich mal definieren, was unter einen Maker genau zu verstehen ist, und was er bereit ist an Arbeit zu investieren. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Vielleicht sollte man... Man? Vielleicht sollten wir hier uns mal daran setzen, so eine Art laienverständliches Kompendium der digitalen Anfangsgründe zusammenzuschreiben. Wer es lesen will, solls dann tun - egal ob Maker oder nicht. W.S.
W.S. schrieb: > Vielleicht sollten wir hier uns mal daran setzen, so eine Art > laienverständliches Kompendium der digitalen Anfangsgründe > zusammenzuschreiben. Da wird aber jahrelange Arbeit drin stecken. Gibt es sowas nicht schon von einen herrn Nürmann ? Aber für mich ist die Frage was denn der sogenannte Maker auszeichnet und was er genau will immer noch nicht hinreichend beantwortet. ( Ohne eine Bewertung abgeben zu wollen ). Will er denn überhaupt das was er zusammenbaut wirklich verstehen? und ist er bereit was dafür zu tun? Oder geht es ihm nur darum mit möglichst wenig Aufwand irgendwas funktionsfähiges auf die Beine zu stellen? Ralph Berres
Ich glaube nicht das es im Hobby Bereich extra Bezeichnungen gibt für Leute die etwas nur zusammenstecken wollen und Leuten die tiefgründiger lernen wollen. Oder? Ist es nicht so das viele mit Vorurteilen oder pauschalen Ansichten versuchen alle in eine Schublade zu stecken? Für manche ist das zusammenstecken von Modulen schon technologische Kompetenz, andere machen sich lustig und finden es grundfalsch. Maker ist für mich ein englisches Wort, ich verwende und setze es auch gleich mit Begriffen wie Bastler und Hobbysten. Aber auch die kreative Arbeit mit Holz oder Metall ohne Elektronik fällt unter das Begriff Maker. Ich würde sagen es ist eine kreative Tätigkeit die freiwillig in der Freizeit ausgeübt wird. Die Menschen die solche Tätigkeiten ausüben können studierte, begeisterte oder auch naive Leute sein. Allgemein scheint es aber keine wirklich einheitliche Definition zu geben. Und wenn doch wird sie von großen Teilen nicht so angenommen. Für mich sind Maker keine neue Bewegung, überhaupt würde ich es nicht als eine Bewegung definieren. Das klingt für mich zu politisch bzw. ideologisch. Das ist doch Unsinn. Es gab schon immer Menschen die etwas gebastelt haben und kaputte Geräte repariert haben. Neue Hardware ändert nichts daran, aber die Masse wächst und die Kommerzialisierung nimmt zu, deswegen entstehen wohl irgendwie neue Begriffe. In der IT ist das ja sehr verbreitet. Ständig entstehen neue modische Begriffe die Investoren hörig machen (sollen?). Man meint eine bestimmte Neuerung oder sogar Neuinterpretation rechtfertige es bekannte Dinge nun anders zu benennen. Ich zähle mich übrigens zu den Leuten die gerne mehr wissen und tun wollen als nur Module zu verbinden. Es kommt einfach darauf an wohin man will. Nehmen wir Hobby-Astronomen. Kann man es ihnen Übel nehmen wenn sie versuchen nur Module zu verbinden um ihre Teleskope zu mechanisieren? Diesen Leuten geht es primär um die Astronomie. Warum sollen sie sich mit Schaltkreisen Monate lang quälen?
Schreiber schrieb: > Stimmt so nicht. > Einen DSP kann man durchaus als schmalbandigen Filter und Demodulator in > einem Superhetempfängr einsetzen. Gute Spiegelfrequenzunterdrückung > gibts obendrein (fast) gratis dazu. Jetzt wird einfach alles durcheinander geworfen was man durcheinander werfen kann: ADC, SDR, DDS und DSP. Nochmal: ich habe nichts über SDR geschrieben, SDR-Gedöns kam von G.O. Wenn ihr einen Praxisvergleich macht und zwei Weltmpfänger nemmt, einen mit DSP und den anderen mit PLL, so würdet ihr festellen, dass PLL auf Kurzwelle einfach besser ist. Auf UKW ist DSP besser, man merkt es definitiv. Die DSP's, die in den gängigen Weltmpfängern verbaut sind, sind einfach noch unausgereift. PS: Vergesst den SDR-Zeugs, davon war nicht die Rede. Die Technik hat wieder ihre Vor- und Nachteile, hier das Ende des analogen Empfanges zu prophezeien macht keinen Sinn.
Ralph B. schrieb: > Mal ehrlich. Wer ist denn heute noch bereit mal > eine digitale Schaltung nur mit TTL oder und C-Mos > Bausteinen aufzubauen, welche über einen astabilen > Multivibrator hinaus geht. Was erwartest Du? Hier im Forum wird schließlich bei nahezu jedem Problem REFLEXARTIG empfohlen, einen Mikrocontroller zu verwenden. Irgendwann zeigt die Gehirnwäsche halt Wirkung...
Possetitjel schrieb: > Hier im Forum wird schließlich bei nahezu jedem Problem > REFLEXARTIG empfohlen, einen Mikrocontroller zu > verwenden. Ist ja auch kein Wunder. Wen ich mit einem CMOS+OPV-Grab einen halben Schaltschrank füllen muss, um das zu erreichen, was ich mit einem Arduino und etwas Hühnerfutter erreichen kann. Gästchen schrieb: > Nochmal: ich habe nichts über SDR geschrieben, SDR-Gedöns kam von G.O. > Wenn ihr einen Praxisvergleich macht und zwei Weltmpfänger nemmt, einen > mit DSP und den anderen mit PLL, so würdet ihr festellen, dass PLL auf > Kurzwelle einfach besser ist. Auf UKW ist DSP besser, man merkt es > definitiv. Die DSP's, die in den gängigen Weltmpfängern verbaut sind, > sind einfach noch unausgereift. Ein "gängiger" Weltempfänger ist ein kostenoptimiertes Produkt, ein R&S-Messempfänger ein Qualitätsoptimiertes! So ein Weltempfänger muss daher vor allem BILLIg sein, das merkt man auch an der (nicht vorhandenen) Qualität der AD-Wandler und der (sehr geringen) Leistungsfäigkeit des darin eingebauten DSPs... > PS: Vergesst den SDR-Zeugs, davon war nicht die Rede. Die Technik hat > wieder ihre Vor- und Nachteile, hier das Ende des analogen Empfanges zu > prophezeien macht keinen Sinn. Dummerweise wird ein DSP in Radiogeräten meist genutzt um damit einen SDR aufzubauen... Die MEISTEN Radios/Weltempfänger mit einem DSP sind also auch ein SDR. Wenn man also keine Ahnung hat, dann....
Schreiber schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Hier im Forum wird schließlich bei nahezu jedem Problem >> REFLEXARTIG empfohlen, einen Mikrocontroller zu >> verwenden. > > Ist ja auch kein Wunder. Das stimmt. Da die meisten hier nur einen Hammer kennen, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus. > Wen ich mit einem CMOS+OPV-Grab einen halben Schaltschrank > füllen muss, Und wenn nicht?
Schreiber schrieb: > Ein "gängiger" Weltempfänger ist ein kostenoptimiertes Produkt, ein > R&S-Messempfänger ein Qualitätsoptimiertes! > So ein Weltempfänger muss daher vor allem BILLIg sein, das merkt man > auch an der (nicht vorhandenen) Qualität der AD-Wandler und der (sehr > geringen) Leistungsfäigkeit des darin eingebauten DSPs... Na und? Jedes Produkt ist ein kostenoptimiertes Produkt, ein Konsumer-Produkt. Ich verstehe nicht worauf du überhaupt hinaus willst oder warum du hier High-Tech-Produkte ansprichst? Schreiber schrieb: > Dummerweise wird ein DSP in Radiogeräten meist genutzt um damit einen > SDR aufzubauen... > Die MEISTEN Radios/Weltempfänger mit einem DSP sind also auch ein SDR. > Wenn man also keine Ahnung hat, dann... Ich glaube du trollst zu viel, zu deinem Spruch mit "Keine Ahnung haben", kann ich dir anderen Spruch mit "Im Glaushaus sitzen" posten. Ich begründe: Mit SDR meint man heute meist ein auf einem PC/Betriebssystem/Software basierten Empfänger. Es gibt jedoch fertige HARDWARE-DSP's für Weltmpfänger, die ihre Stärken vor allem im UKW-Bereich ausspielen, im KW-Bereich ist die DIESE DSP-Technik einfach nicht so weit dass sie richtig mit schwachen Signalen umgehen kann. Oft empfängst du das rein gar nichts, oft hast du beim starken Signal Verzerrungen usw. Das alles hast du bei PLL nicht, PLL-Empfänger können hier alles. Aber das alles weißt man nur wenn man schon selbst getestet hat; die Trollerei und Klugscheisserei hilft dir hier nicht. Und jetzt nochmal: es geht hier nicht um SDR, nicht um DDS und nicht um ADC, nicht um R&S-Messempfänger, nicht um Basistationen im Mobilfunk. Nur um DSP's im Konsumer-Bereich in den Weltmpfängern. Wer es mal verglichen hat, der weißt es, alles Andere ist Getrolle.
Wenn du einen 90 Jährigen Hobbyelektroniker fragst, wie man ein Radio baut, dann wird er Dir Teile aus seiner Zeit empfehlen, die du heute teilweise gar nicht mehr kaufen kannst und teilweise nur von Schrotthaufen (Pollin). Dass Leute von heute Bauteile von heute (sprich: was programmierbares) empfehlen, ist vernünftig. Dass es auch andere Lösungen gibt - keine Frage.
Schreiber schrieb: > Dummerweise wird ein DSP in Radiogeräten meist genutzt um damit einen > SDR aufzubauen... > Die MEISTEN Radios/Weltempfänger mit einem DSP sind also auch ein SDR. IMHO Nur wenn man die Weltempfänger die älter als 10 Jahre sind ignoriert. bei den älteren Radios7Ghettoblastern, hat der DSP die Audio Klangaufbereitung aka Equalizer gemacht, das er schon an der ZF/RF hängt ist ein IMHO ziemlich neuzeitliches Phänomän. Interessant wäre zu wissen ob der DSP nicht den Akku schneller leer lutscht als die gute alte Analogtechnik, bei der nur 10 statt 10 Millionen Transistoren am Schwitzen sind. MfG,
Gästchen schrieb: > Mit SDR meint man heute meist ein auf einem PC/Betriebssystem/Software > basierten Empfänger. Diese Signalverarbeitung ( IQ Demodulator ) kann auch genauso gut in einem DSP , Mikrocontroller , oder bei besseren Stand-Alone Geräten in einer Hardwarelösung angesiedelt sein. SDR muss auch nicht zwingend einen externen PC benötigen. Siehe Icom Flexradios Stand-Aloune-Lösung etc. Gästchen schrieb: > Es gibt jedoch fertige HARDWARE-DSP's für > Weltmpfänger, die ihre Stärken vor allem im UKW-Bereich ausspielen, Es sind aber meistens analoge Lösungen in einen Chip z.B. TDA7000 Oder glaubst du der DSP hat 1. AD-Wandler der schnell genug für UKW ist, und 2. der DSP ist schnell genug um den Datenstrom des AD-Wandlers zu verarbeiten Wenn bei UKW eine DSP Lösung eingesetzt wird, dann entweder auf der letzten ( niedrigen ) ZF oder auf der NF-Ebene, was bei den analogen KW-Empfängern heute Standart ist. Icom bietet aber auch da demnächst ein Stand-Alone-SDR-Empfänger für UKW und UHF an. Wie Possetitjel schon richtig angemerkt hat , sind AD-Wandler mit Sampleraten von 300MHz und mehr mit hoher Auflösung ( 16 Bit) richtig rar und teuer. Mal abgesehen das die nachfolgende Hardware die Datenströme zeitlich auch verarbeiten können muss. Gästchen schrieb: > im > KW-Bereich ist die DIESE DSP-Technik einfach nicht so weit dass sie > richtig mit schwachen Signalen umgehen kann. DSPs sind heute bei jeden modernen analogen KW-Empfänger im Einsatz. Allerdings erst in der letzten ZF. Gerade im KW Bereich ist aber das SDR Prinzip direkt ab der Antenne ( also ohne analoge Mischung ) schon so weit, das es die analogen Empfänger ( mit DSP in der letzten ZF ) weit hinter sich lässt. Sowohl Empfangsseitig, als auch Senderseitig. Auf UKW ist man kurz davor. UHF und höher muss man noch analog umsetzen. Hat aber dann ZF Bandbreiten von 10MHz und mehr. Was glaubst du wie heute moderne Spektrunamalyzer der Premiumklasse arbeiten? Gästchen schrieb: > Oft empfängst du das rein > gar nichts, oft hast du beim starken Signal Verzerrungen usw. Das alles > hast du bei PLL nicht, PLL-Empfänger können hier alles. Verwechselst du DSP mit DDS? Oder was verstehst du unter PLL Empfängern? DDS ist ein Prinziep der Signalerzeugung, genauso wie eine PLL. DDS findet man heute in analogen Amateu-KW Empfänger als ersten Lokaloszillator. DDS hat prinziepiell seine Schwächen was die Reinheit des erzeugten Signales betrifft. Das dadurch bedingte Seitenbandrauschen ( Stichwort reziprokes Mischen ) ist es was den analogen KW-Empfänger auch heute noch zu schaffen macht. Aber bedenke auch die PLL hat Probleme mit Seitenbandrauschen. Gerade die Fraktional/N PLL wie sie in Signalgeneratoren eingesetzt wird ist davon betroffen. Im Gegensatz zur DDS kann man aber das Phasenrauschen mit etwas Aufwand kompensieren. Beim DDS hilft nur tiefe Signalspeicher und DA-Wandler mit hoher Auflösung 16 Bit und mehr, was man aber im Konsumbereich nicht antrifft. Da sind es nur 12 Bit eventuell auch mal 14 Bit. Stefan U. schrieb: > Dass Leute von heute Bauteile von heute (sprich: was programmierbares) > empfehlen, ist vernünftig. Ich halte es für zielführender wenn der "Maker" erst mal einen einfachen analogen Empfänger baut und zum laufen bekommt, als wieder nur irgendwelche fertigen Chiplösungen zu programmieren. Nur dann bekommt er Grundkenntnisse in der HF Technik. Oder interessiert ihn die letztendlich doch nicht? Ralph Berres
Gästchen schrieb: > Wenn ihr einen Praxisvergleich macht und zwei Weltmpfänger nemmt, einen > mit DSP und den anderen mit PLL, so würdet ihr festellen, dass PLL auf > Kurzwelle einfach besser ist. Auf UKW ist DSP besser, man merkt es > definitiv. Die DSP's, die in den gängigen Weltmpfängern verbaut sind, > sind einfach noch unausgereift. OMG!!! Stell dir mal vor, man kann sogar PLLs in einem DSP implementieren, ehrlich. Und nun?
Ralph Berres meinte: Von Wegen 90 Jahre und altmodiisch ;-O >Ich halte es für zielführender wenn der "Maker" >erst mal einen einfachen analogen Empfänger baut >und zum laufen bekommt,... >Nur dann bekommt er Grundkenntnisse in der HF Technik. >Oder interessiert ihn die letztendlich doch nicht? Ich habe noch mit einem Detektor angefangen, dann ein Audion aufgebaut, dann einen Direktmischer mit Ringmodulator. Nun bauen wir einen IQ - Vorsatz mit Bandfiltervorstufe und 2 X Ringmodulatorbaugruppe für den Pc. Ist das ein Fehler? ;-O mfg
Fpga K. schrieb: > Interessant wäre zu wissen ob der DSP nicht den Akku schneller leer > lutscht als die gute alte Analogtechnik, bei der nur 10 statt 10 > Millionen Transistoren am Schwitzen sind. Das ist sicher ein Unterschied. Heute werden Schaltungen mit µC und Co. gebaut, die es mit den gleichen Funktionen schon vor 30++ Jahren als analoge Lösung gab. Ganz ohne Zweifel sind z.B. heutige KW Funkgeräte mit farbigem Spectrum Display und unüberschaubarerer Funktionsvielfalt faszinierende Entwicklungen. Vieles ist aber Spielerei, an der man sich irgendwan sattgesehen hat. Und dann stellt man fest, dass die grundsätzliche Bedienung des Gerätes nicht mehr Funktionen erfordert als die, die schon vor 30++ Jahren nötig waren um z.B. ein KW QSO zu "fahren". Das ging schon in den 1990ern los, als es die ersten Handfunkgeräte gab, die mehr als 1000 Speicherplätze bieten. Ich kenne keinen, der das je gebraucht hätte. Der Trend geht zur Überfrachtung mit Funktionen -nicht nur im Amateurfunk-, anstatt den Fortschritt der Technik dafür zu nutzen, das bewährte besser zu machen. Besonders ist das auch in der Audiotechnik zu spüren. Was von den 1970ern bis in die 90er mit viel Feinschliff entwickelt wurde, und zum Teil wirklich beeindruckende Klangerlebnisse brachte, ist heute mit Bluetooth und anderem "Low-Fi" Schrott mit einem Schlag weg vom ( Massen ) Markt. Nur ein paar audiophile Voodoo Gurus haben sich in einer Nische verkrochen. Ich wiederhole mich zwar, aber sicher war damals nicht alles besser, aber vieles mindestens genauso gut. Die µC Generation schreit immer gleich heraus, das man ja ein ewig gestriger sei... Stimmt nicht, ich habe nur den Vergleich zu "damals", der den jüngeren Leuten eben ( leider ) fehlt.
~Mercedes~ schrieb: > Ralph Berres meinte: > > Von Wegen 90 Jahre und altmodiisch ;-O > >>Ich halte es für zielführender wenn der "Maker" >>erst mal einen einfachen analogen Empfänger baut >>und zum laufen bekommt,... Der Satz > Von Wegen 90 Jahre und altmodiisch ;-O> stammt nicht von mir. Das wollte ich dann doch noch klar stellen. Ralph Berres
Stefan M. schrieb: > Heute werden Schaltungen mit µC und Co. gebaut, die es mit den gleichen > Funktionen schon vor 30++ Jahren als analoge Lösung gab. Sie sind qualitativ ja auch meist besser. Siehe SDR Stefan M. schrieb: > Ganz ohne Zweifel sind z.B. heutige KW Funkgeräte mit farbigem Spectrum > Display und unüberschaubarerer Funktionsvielfalt faszinierende > Entwicklungen. Welche in der Praxis auch sinnvoll ist. Kein Funkamateur welcher ernsthaft Weitverkehr macht, wollte heute auf eine Spektrum-Display verzichten. Stefan M. schrieb: > Vieles ist aber Spielerei, an der man sich irgendwan sattgesehen hat. > Und dann stellt man fest, dass die grundsätzliche Bedienung des Gerätes > nicht mehr Funktionen erfordert als die, die schon vor 30++ Jahren nötig > waren um z.B. ein KW QSO zu "fahren". Teilweise gebe ich dir recht. Aber nur teilweise. Stefan M. schrieb: > Das ging schon in den 1990ern los, als es die ersten Handfunkgeräte gab, > die mehr als 1000 Speicherplätze bieten. > Ich kenne keinen, der das je gebraucht hätte. Meine Zustimmung. Sie sind auch ohne Bedienungsanleitung unbedienbar. Dagegen war das IC2E blind bedienbar. Stefan M. schrieb: > Besonders ist das auch in der Audiotechnik zu spüren. > Was von den 1970ern bis in die 90er mit viel Feinschliff entwickelt > wurde, und zum Teil wirklich beeindruckende Klangerlebnisse brachte, ist > heute mit Bluetooth und anderem "Low-Fi" Schrott mit einem Schlag weg > vom ( Massen ) Markt. > Nur ein paar audiophile Voodoo Gurus haben sich in einer Nische > verkrochen. Es wird das angeboten was die breite schlecht informierte Masse beim Händler verlangt. Stefan M. schrieb: > Die µC Generation schreit immer gleich heraus, das man ja ein ewig > gestriger sei... Leider war. Ralph Berres
> > Maker ist für mich ein englisches Wort, ich verwende und setze es auch > gleich mit Begriffen wie Bastler und Hobbysten. Ich erlebe Bastler auch bei bei ihrem Broterweb Tätigen: das sind jene Profis (=Broterwerb gg. Bezahlung) welche ihre Arbeit nicht Sachkundig ausführen und vermeidbare Nacharbeiten & Ausbesserungen verursachen. Dann wiederum Hobbyisten welche in ihrer Freizeit (=nicht gg. Entgelt) gewisse Bereiche dermassen gründlich kennen und beherrschen dass sie fast Anwärter zum Ehrendoktor sein könnten. Mein Vorschlag zur Definition von Maker : Hobbybastler , also jene die in ihrer Freizeit (= nicht gg.Entgelt) etwas dermassen ohne Sachkunde zusammenbringen, dass es gerade für einen Kirmesstand reicht, frei nach "ist das Kunst oder kann das weg?". Den geschmacklichen Aspekt will ich gar nicht mal diskutieren weil es bei Artifakten von Makern durchaus gefälliges bis unterhaltsames geben kann .
Um wieder auf des TOs Anliegen zu kommen: sobald wir uns einig sind welches (angeblich veraltete) Standardwerk es denn sein darf, beteilige ich mich gerne daran die Abbildungen zu kolorieren und allenfalls Kapitälchen f.d. Titel zu gestalten. Da ja physikalische Zusammenhänge beschrieben werden welche unverändert immernoch so stattfinden, braucht der Text ja nicht umgeschrieben werden. Wir könnten aber von jedem Kapitel nur die Einleitung drucken (+ die kolorierten Abbildungen natürlich), gefolgt von einer URL welche auf den Rest des Textes in googlebooks verweist. Das dürfte im Taschenbuchformat bleiben. Einem Maker delegieren wir dann die Umschlaggestaltung, vorausgesetzt er kennt einen Hipster.
Meine 2 dB zur Kürzelschlacht: SDR: die (De-)Modulation des Signals ist Programmbestimmt; für eine ander (De-)Modulation läuft ein anderes Programm auf derselben HW. Egal ob diese SW nun Embedded im Gerät läuft oder auf einem PC mit (analogem) HF-Frontend als Peripherie. Analoge Funkschaltungen setzen auf spezifische Bauteileigenschaften um Oszillator, Filter & (De-)Modulationen zu implementieren. Ändern die Anforderungen deutlich, müssen andere Bauteile und/oder Schaltungen her. DSP: CPU mit (hauptsächlich) auf SIMD spezialisierter (Befehls-)Architektur. Moderne PC-CPUs können durchaus effektives Digital Signal Processing. PLL & DDS: Schaltungsprinzipien für Abstimmkreise aller Art. Klassisch zwar als (HW) Schaltkreise implementiert, jedoch genausogut als (SW) Programme implementierbar.
Helledseher schrieb: > vorausgesetzt er > kennt einen Hipster. Sind das nicht die Leute, die jeden Morgen 2 Stunden vor dem Spiegel verbringen, damit sie so aussehen, als seien sie erst eben gerade aufgestanden? Ach ne, das sind glaub ich doch die, die 400 € für Klamotten ausgeben, damit sie so aussehen, als ob sie vom Second-Hand-Laden wären.
Fu-ki schrieb: > Ich würde sagen es ist eine kreative Tätigkeit die freiwillig in der > Freizeit ausgeübt wird. > Die Menschen die solche Tätigkeiten ausüben können studierte, > begeisterte oder auch naive Leute sein. So ist es. Man kann und soll die 'Bastler' nicht alle in einen Topf werfen. Eine sehr wichtige Gruppe unter ihne sind die jungen Leute, die später mal (auch oder im Wesentlichen aufgrund dieser Tätigkeit) beruflich in diese Richtung gehen. (Ist mir z.B. so gegangen.) Fu-ki schrieb: > Nehmen wir Hobby-Astronomen. Kann man es ihnen Übel nehmen wenn sie > versuchen nur Module zu verbinden um ihre Teleskope zu mechanisieren? > Diesen Leuten geht es primär um die Astronomie. Warum sollen sie sich > mit Schaltkreisen Monate lang quälen? Bei den Hobby-Astromnomen ist es ähnlich: es gibt welche, die wollen einfach nur am Himmel spazieren gehen, weil es schön ist. Es gibt welche, die wertvolle wissenschaftliche Arbeit leisten (z.B. Beobachtung von Komenten und Asteroiden, unter den Berufsastronomen gibt es gar nicht genug Kapazitäten dafür.) PS: Letztere Gruppe bezeichnet sich selbst dann eher als Amateurastronome und sind wahrscheinlich beleidigt, 'Hobbyastronome' genannt zu werden. Aus jeden Fall sind beides Leute, die es aus Leidenschaft und nicht gegen Bezahlung machen.
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Possetitjel schrieb: > Hier im Forum wird schließlich bei nahezu jedem Problem > REFLEXARTIG empfohlen, einen Mikrocontroller zu > verwenden. Was im Wesentlichen zwei Gründe hat: 1. Oftmals ist es die kleinste, billigste und einfachste Lösung (vorausgesetzt, der TO muss sich nicht erst komplett in die Welt der µCs einarbeiten, in dem Falle wäre ein anderer Weg kürzer). 2. Wir sind hier im MIKROCONTROLLER.NET-Forum. ;D > Irgendwann zeigt die Gehirnwäsche halt Wirkung... Tja, nun...Zeitgeist?
Fu-ki schrieb: > Gibt es denn wirklich keine Hobby freundlichen Bücher und Webseiten über > die Funktechnik? Ich kann folgendes Reprint empfehlen, (gibt es antiquarisch oder als eBook: http://www.funkverlag.de/3-in-1.html Vor etwa 55 Jahren halfen mir diese Bücher, neben den Ratschlägen eines erfahrenen Radiobastlers beim Einstieg in die Materie. Und daraus leite ich meinen zweiten Vorschlag ab: Finde heraus, wo es in Deiner Umgebung Funkamateure gibt. Sie sind gern bereit, mit Rat und Tat und Literatur einem Neuling zu helfen. Und weil in mehreren Threads von Überalterung und dem Festhalten an Althergebrachtem die Rede war, hier ein paar Gegenbeispiele aus meinem Funker- und Bastler- Alltag: http://www.wkiefer.de/x28/Silb17.htm http://www.wkiefer.de/x28/Red%20Pitaya.htm http://www.wkiefer.de/x28/EU1KY_AA.htm Mir persönlich macht es keinen Spaß, fertige Geräte zu kaufen, das Geld gebe ich lieber für Bauteile aus, die dann mit etwas Glück in einem Selbstbaugerät zu finden sind. Die größte Freude bereiten mir allerdings Gleichgesinnte, wenn sie dank meiner Anregungen ebenfalls etwas Eigenes geschaffen haben.
Stefan M. schrieb: > Fpga K. schrieb: >> Interessant wäre zu wissen ob der DSP nicht den Akku schneller leer >> lutscht als die gute alte Analogtechnik, bei der nur 10 statt 10 >> Millionen Transistoren am Schwitzen sind. > > Das ist sicher ein Unterschied. > Heute werden Schaltungen mit µC und Co. gebaut, die es mit den gleichen > Funktionen schon vor 30++ Jahren als analoge Lösung gab. > Ganz ohne Zweifel sind z.B. heutige KW Funkgeräte mit farbigem Spectrum > Display und unüberschaubarerer Funktionsvielfalt faszinierende > Entwicklungen. Wenn man mit der damaligen Technik das erreichen will, was man mit der heutigen erreicht, dann hat man einen ganzen Schaltschrank voll Elektronik und, wenn es mobil werden soll, noch einen Dieselaggregat zur Stromversorgung daneben. Früher hat man halt mehr aufMechanik und Handarbeit gesetzt, heute gibts elektronische Arbeitserleichterungen. Das fängt ja schon beim Abstimmen an, ganz früher gab es eine analoge Skala und manuell kalibrierbare (die Nut seitlich in den "Metallscheiben"...) Vielfachdrehkondensatoren mit Feintrieb, heute einige ICs, und ein Touchscreen. Wenn es allerdings ums billige UKW-Küchenradio geht, dann sind DSP&Co, hinsichtlich Stromverbrauch und Klang definitiv nicht besser wie 20 Jahre alte Analogtechnik.
Fpga K. schrieb: > Interessant wäre zu wissen ob der DSP nicht den Akku schneller leer > lutscht als die gute alte Analogtechnik, Mangels ordentlicher DAB-Versorgung läuft mein Taschenradio im FM-Modus, mit 1 Ah-LiIon (Zelle nachgemessen) geht das gerade mal an die 10 Stunden. Vom über 30 Jahre alten Transistorradio weiß ich nicht, wann ich die zwei Mignon zuletzt gewechselt habe. Stefan M. schrieb: > Der Trend geht zur Überfrachtung mit Funktionen und soweit, dass ich für mein Taschenradio mit Display und Tasten eine Bedienungsanleitung brauche. Im Alltag simple Bedienbarkeit scheint heutzutage verboten zu sein.
Ralph B. schrieb: > Gästchen schrieb: >> Nochmal: DSP bringt heute auf KW nicht die Empfangsleistung eines..... >> .... > im Wohnzimmer zwingend einen Mikrocontroller bemüht. Selbstverständlich > in C++ programmiert mit einer grafischen Bedienoberfläche und 20 > Untermenüs. das ist ja soo hip!! > > Ralph Berres Hallo Ralph, guter Beitrag. Leider war. Ich habe eine Frage dazu: mich interessiert die analoge Technik, Filter, Diplxer, Mischer, Oszillatoren, PLL.... nur stelle ich fest, dass man das Wissen, wie man sowas macht, immer weniger brauchen darf/soll/kann, weil es heute eben so gemacht wird wie du sagst: Antenne an den ADC und fertig. Die integrierten Lösungen kosten weniger, sind stromsparender, und so gut, wie man es in diskreter Bauweise nie schaffen würde. Nur finde ich es als Entwickler im Berufsalltag langweilig, nur einen Chip nach Datenblatt zu beschalten. Die richtige HF-Entwicklung findet heute beim Chipdesigner statt. Wie geht man damit um? ich will nicht die nächsten 30 Jahre damit verbringen, nur eine Antenne an den DAC anzuschliessen, weil der IC den ganzen Rest selber macht. :-/ einerseits hat man das Gefühl, dass HF-Technik immer wichtiger wird, aber sie wird gleichzeitig auch immer unwichtiger, denn wenn man die Chips nach Datenblatt beschaltet, kann nicht viel schief gehen. 26 GHz NWA, Powermeter oder Spekki braucht man dazu eigentlich nicht. Sorry, will nicht den Thread kapern, aber die Frage passt ja doch irgendwie zum Thema, wenn ja schon der heutige Zeitgeist diskutiert wird ;-)
klar gibts auch neue praxisbezogene Literatur für Maker: Klaus Dembowski (Suchmaschine bemühen) hat Kompendien geschrieben, Mikrocontroller - Der Leitfaden für Maker ansonsten Smartphone- und Tablet-Hacks, Raspberry Pi, Arduino, Computerschnittstellen, Computer-Werkstatt, Übersicht zu Bücher, Hardware, Software http://www.redcedar.com/learndsp.htm ansonsten gibts Literatur von den Chip-Hersteller oder DSP for Dummies Gruß
Tobias P. schrieb: > guter Beitrag. Leider war. Ich habe eine Frage dazu: mich interessiert > die analoge Technik, Filter, Diplxer, Mischer, Oszillatoren, PLL.... nur > stelle ich fest, dass man das Wissen, wie man sowas macht, immer weniger > brauchen darf/soll/kann, weil es heute eben so gemacht wird wie du > sagst: Antenne an den ADC und fertig. Hallo Tobias Ich habe auch deinen Beitrag mit der Restauration eines 20GHz Signalgenerators mit Interesse gelesen. Vielleicht sollten wir uns generell mal am Telefon ausstauschen oder per Email. Meine Tel 0651-44016 Ich bin Nachmittags ab ca 16:00 zu erreichen. Deine Fragen sind zu grundsätzlich , als das man sie hier im Thread behandln sollte. Ralph Berres
Tobias P. schrieb: > analoge Technik, Filter, Diplxer, Mischer, Oszillatoren, PLL.... Sie das nicht so eng. Die analogen Grundsätze bleiben immer noch aktuell, wenngleich auch die näheren Details damaliger Bauteile in den Hintergrund treten. Ich sag's mal so: Die Grundfunktionen eines Radios - die Frequenzauswahl, also Abstimmung - die Signalauswahl, also das Wegfiltern des Ungewünschten - die Demodulation bleiben sich immer gleich - egal, was davon denn nun in Soft- oder Hardware gemacht wird. Allerdings kann man im Zeitalter des Digitalen eben nicht mehr auf Materialeigenschaften zurückgreifen (Schwingungen und Piezoeffekt, elektrische und magnetische Felder in L und C's und so weiter), sondern man muß sich mathematische Algorithmen ausdenken, um die Abstimmung, das Filtern und das Demodulieren zu erledigen. Genau DAS ist der Kernpunkt der ganzen digitalen Ära. Und es ist für fast alle, die hier diskutieren, eben immer noch eine Menge Neuland. Das ist vergleichsweise so, als wenn man vor Zeiten den eingesessenen Uhrmachern erklären würde, wie ein Wecker mit nem 32 kHz Uhrenquarz und µC und LCD funktioniert. Die Prinzipien (genauer Takt, Herunterteilen, Anzeigen) bleiben sich gleich, aber der technische Ansatz hat sich gewandelt. Tobias P. schrieb: > Nur finde ich es als Entwickler im > Berufsalltag langweilig, nur einen Chip nach Datenblatt zu beschalten. > Die richtige HF-Entwicklung findet heute beim Chipdesigner statt. Da irrst du gewaltig. Die richtige HF-Entwicklung findet in den Algorithmen der Software statt - und das ist ein wirklich weites Feld, das nicht die Hersteller eines I/Q-Mischers oder eines Doppel-ADC oder eines FPGA's oder eines Signalprozessors beackern, sondern du und ich und all die anderen Entwicklungsingenieure sind es, die da herumackern. W.S.
W.S. schrieb: > Da irrst du gewaltig. Die richtige HF-Entwicklung findet in den > Algorithmen der Software statt diese Dinge nützen dir aber garnichts, wenn die Hardware nicht in der Lage ist die hohen Frequenzen zu verarbeiten. Dafür ist immer noch HF-Technik nötig. W.S. schrieb: > Tobias P. schrieb: >> Die richtige HF-Entwicklung findet heute beim Chipdesigner statt. Das stimmt auch nur teilweise. Die HF muss man erst mal zum Chip hinführen, ehe es im Chip weiterverarbeitet werden kann. Das Layout muss also bei hohen Frequenzen auch nach HF-Gesichtspunkten layoutet werden. Chips mit fertig angebaute SMA-Buchsen habe ich bisher noch nicht gesehen. Ralph Berres
--- schrieb: > Ach ich seh grad, erstes gibt es sogar schon. > Man findet sogar 2 Seiten VHDL da drinnen. > Ansonsten natuerlich nur Kauf- und Klickempfehlungen. Hier sieht man schön den Denkfehler. Zu meinen ein umfangreiches tot trockenes VHDL Buch mit möglichst vielen Code Seiten wäre ein Einsteiger Buch in die Thematik FPGAs. Das hast du dir doch vorgestellt oder nicht? Schon mal daran gedacht das ein Einsteiger nicht nur VHDL lernen muss sondern auch wissen welches FPGA Board für ihn geeignet ist und wie man die Software dazu bedient? Man muss echt schon ein Vollhorst sein um das Buch als Kauf- und Klickempfehlung zu diffamieren. Das Buch ist ideal für Einsteiger und enthält sehr wohl mehrere VHDL geschriebene Lernprojekte. Versuch du erstmal die Themen Hardware, Software, Digitaltechnik und VHDL in ein Buch für Anfänger zu packen, ohne dabei nur unvollständige komplizierte Erläuterungen hervorzubringen. Dann kannst du dich immer noch über die Arbeit anderer lustig machen.
Was könnt ihr über das Buch "Minispione Schaltungstechnik: Erprobte Schaltungen für Spionage-Profis. Teil 1-6" von Günter Wahl sagen? Abenteuerlicher Titel, aber es geht im Grunde um eine Reihe von Schaltungen für Miniatursender.
Rudolf0 schrieb: > Was könnt ihr über das Buch "Minispione Schaltungstechnik: Erprobte > Schaltungen für Spionage-Profis. Teil 1-6" von Günter Wahl sagen? Was soll man dir dazu sachen? Die Dingen gehen schon, aber du hast mit so was viele Oberwellen. Aber nur so zum Spaß, als erster Senderaufbau ist OK.
Genau. Ach das kleinste Senderchen sollte mindestens 2 - stufig sein, und die Betriebsspannung des Oszillators ist zu stabilisieren. Ein Pi - Filter oder Hochpaß in der Antenen- leitung hält Oberwellen zurück. Dann machts Spaß. mfg
~Mercedes~ schrieb: > .... Hochpaß in der Antenen- > leitung hält Oberwellen zurück. Hab ich was verpasst? Gibt's auch Unterwellen? ;)
ich meinte natürich einen Tiefpaß in der Antennenleitung, sonst gibt es Ärger! :-P mfg
MAS meinte:
>Hab ich was verpasst? Gibt's auch Unterwellen? ;)
Ich habs schon berichtigt, meine Finger waren
wieder mal schneller als das Auge! :-P
Für einen Senderfreak ist sowiso ein Dip - Meter Pflicht
damit man weiß, wo man mit seinem Schwingkreis gelandet ist,
Außerdem ist dann der Abgleich des Pi - Filters easy.
mfg
In der Makerszene (in der ich mich auch bewege) will man drahtlos Informationen übertragen. Die "Maker" interessiert es nicht wie ein Funkmodul funktioniert! Nur wie es angeschlossen und angesteuert werden muss. Von daher ist die Forderung "sich erstmal HF-Kenntnisse anzueignen" zwar gut gemeint, aber auch umsonst! Auch wird man die "Maker" nie und nimmer auf diese Weise an den Amateurfunk heranführen können! Vorallem versuchen die Amateurfunker den "Makern" erstmal Morsen beizubringen. Die lachen einfach wärend sie ihre ESPs (montiert an einer Parabolschüssel) programmieren...
Plim schrieb: > In der Makerszene (in der ich mich auch bewege) will man drahtlos > Informationen übertragen. Dafür muss man nur fertige Module kaufen und stöpseln. Insofern ist dort Funktechnik nicht anders als jeder andere Zusatzmodul, da braucht man kein Buch drüber. Scheint aber nicht das zu sein, wonach der TE fragte. Er wollte ja schon ein paar Details wissen. Da ist gerade der „moderne“ Stoff dann sehr schnell sehr mathematiklastig. Allerdings dürfte es wie überall sein, man kann nicht alle Leute über einen Kamm scheren, auch nicht alle „Maker“: es wird genau die geben, die du da beschreibst, und die auch keine große Abhandlung darüber benötigen. Dann wird es sicher die geben, die einfach mal mehr darüber wissen wollen. Das sind dann die künftigen Ingenieure. ;-) (Weil sie sich für die Hintergründe interessieren.) Hat man bei den Makern eigentlich zu viele Ausrufezeichen übrig? SCNR …
Ja, was ist denn nun ein Maker? Einer, der nur Baugruppen zusammenstöpselt? Das nach einem Plan, der ein Anderer erstellt hat? Oder Einer, der in die Baugruppen schaut und sie eventuell für ganz was Anderes verwendet, durch Umbau oder Ahnliches? Es sind doch beide "Macher", oder irre ich mich? mfg
Jörg W. schrieb: > Das sind dann die künftigen Ingenieure. ;-) (Weil sie > sich für die Hintergründe interessieren.) > > Hat man bei den Makern eigentlich zu viele Ausrufezeichen übrig? SCNR … Jörg, das du Amateurfunker bist, sieht man ja schon an deinem Rufzeichen! Klar das so etwas kommen muss, wenn man die Funktechnik bzw die "OMs" nicht den nötigen "Respekt" zollt den sie "verdienen". Genau deshalb denken viele dass Funkamateure was am Sender haben... Also zu behaupten das "Maker" die sich dafür interessieren später Ingenieure werden und der Amateurfunker am Satzbau "rumfrotzelt" belegt wieder das typische Klischee... Aber in diesem Fall ist es wie immer mit allen Lebewesen: kommt Zeit kommt Lösung... :-P
Plim schrieb: > Die "Maker" interessiert es nicht wie ein > Funkmodul funktioniert! Nur wie es angeschlossen und angesteuert werden > muss. Von daher ist die Forderung "sich erstmal HF-Kenntnisse > anzueignen" zwar gut gemeint, aber auch umsonst! Das bestätigt also mein bisheriges Vorurteil. Es geht also nur darum aus fertigen baugruppen was zusammenzustöpseln eine irgendwo fertig abgebotene Software runterzuladen, und dann sich damit vor seinesgleichen zu brüsten, was sie da tolles gebaut haben. Oder sehe ich da was falsch? Gibt es vielleicht doch noch Leute die das Hobby ein wenig ernster nehmen? Ralph Berres
Ralph Berres meinte: >Gibt es vielleicht doch noch Leute die das Hobby ein wenig ernster >nehmen? Ja, hier!!! ;-P Aber leider hat man gerade als Mädel da nicht viel zu vermelden. :-( Mutter meint, ich solle in der Familie helfen. Vater meint, das ich für die Zukunft lieber Verwaltung lernen muß, da die Elektronik in D eine brotlose Kunst werden wird. ;-O Alles wird in China hergestellt, und Verbrenner wird es ja auch bald nicht mehr geben... mfg
~Mercedes~ schrieb: > Vater meint, das ich für die Zukunft lieber > Verwaltung lernen muß, da die Elektronik in D > eine brotlose Kunst werden wird. ;-O > Alles wird in China hergestellt, und Verbrenner > wird es ja auch bald nicht mehr geben... Ja, deswegen wird in D auch flächendeckend auf Agrarwirtschaft umgestellt! Daher, wenn die Kälte vorbei ist -> raus mit den Keimlingen!
Hallo ~Mercedes~ ~Mercedes~ schrieb: > Ja, was ist denn nun ein Maker? Versuch einer Definition: Ein "Maker" ist ein "Macher". Also jemand, der irgendein Problem hat, egal welcher Art (und nicht zwangsläufig technisch), und dieses versucht, durch zuhilfenahme technischer Mittel zu lösen. Dabei muss die Lösung im Zweifel weder ideal noch gut sein, sie muss lediglich funktionieren. Somit sind Maker eben Pragmatiker, wie Funkamateure eben auch oft (aber nicht immer). Den Maker interessieren dabei technische Hintergründe nur als Randbedingung, für die er sich nur interessiert, sobald sie wichtig werden. Dabei misstraut er aber vielen üblichen Ratschlägen, weil sie aus seiner Sicht halt nur kosmetischer Art sind bzw. weil er sie mit "Black boxen" erledigen möchte. > Einer, der nur Baugruppen zusammenstöpselt? > Das nach einem Plan, der ein Anderer erstellt hat? > > Oder Einer, der in die Baugruppen schaut und > sie eventuell für ganz was Anderes verwendet, > durch Umbau oder Ahnliches? > > Es sind doch beide "Macher", oder irre ich mich? Ja. Sie wollen beide ein Problem mit technischen Mitteln lösen. Ob man dabei den einen Ignoranten schimpft, oder den anderen detailversessenen Spinner hängt an der jeweiligen Situation und der Intention des Betrachters. ;0) Komplett vernachlässigt wurde weiter bei dieser Betrachtung die mögliche Intention von Diskutanten, ein Produkt oder eine Produktgruppe aus kommerziellen Interessen und zu Werbezwecken in eine Diskussion einzubringen. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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~Mercedes~ schrieb: > Ja, was ist denn nun ein Maker? > > Einer, der nur Baugruppen zusammenstöpselt? > Das nach einem Plan, der ein Anderer erstellt hat? > > Oder Einer, der in die Baugruppen schaut und > sie eventuell für ganz was Anderes verwendet, > durch Umbau oder Ahnliches? Viel weiter oben hatten wir uns längst darauf geeiningt, dass man nicht alle Leute über einen Kamm scheren kann.
Bernd W. schrieb: > Den Maker interessieren dabei technische Hintergründe nur als > Randbedingung, für die er sich nur interessiert, sobald sie wichtig > werden. > Dabei misstraut er aber vielen üblichen Ratschlägen, weil sie aus seiner > Sicht halt nur kosmetischer Art sind bzw. weil er sie mit "Black boxen" > erledigen möchte. :) Ich bin heute Ingenieur. Angefangen habe ich vor mehr als 40 Jahren im Grundschulalter als Bastler (erstmal mit Experimentierkästen). Was Du da über 'Ratschläge kosmetischer Art' schreibst, erinnert mich sehr an mich von damals: Ich vor 40 Jahren: Wozu sind all diese Kondensatoren gut? Die tun doch gar nichts zur Funktionsweise (gemeint waren Stütz- und Blockkondensatoren). Ich vor ca. 33 Jahren, beim Bau eines Netzteiles für meinen damaligen Rechner (CPC464): Wie jetzt, Netzfilter? Quatsch, keine Ahnung, wozu das gut sein soll. Siehste: funktioniert ja auch so. Hat es auch. Rechner nachmittags eingeschaltet, stundenlang programmiert, dabei nie zwischengespeichert (damals auf Tonbandkassette), dann: oh, ist ja schon dunkel, ich mach mal die Leuchtstoffröhre an. => Rechner abgestürzt wg. Netzstörimpulsen durch den Starter. :(
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Hallo ~Mercedes~ ~Mercedes~ schrieb: > Aber leider hat man gerade als Mädel da nicht viel > zu vermelden. :-( > > Mutter meint, ich solle in der Familie helfen. Da scheinen sich deutsche Konservative, Neoliberale und Islamisten ja einig zu sein, das Frauen hinter den Herd gehören. :/ Mädel, lass Dich nicht unterkriegen und beiss Dich durch. > Vater meint, das ich für die Zukunft lieber > Verwaltung lernen muß, da die Elektronik in D > eine brotlose Kunst werden wird. ;-O So ist das auch. Trotzdem ist es ein nettes Hobby und erweitert den Horizont. Gelegentlich kann einem mit Transferdenken auch in anderen Bereichen eine technische Ausbildung helfen. > Alles wird in China hergestellt, Das wird leider wohl weitgehend so sein. Nur vieleicht einige Luxusgüter werden hier noch hergestellt werden. Einer meiner Ex-Cheffes war der Ansicht, dass das einzige, was in Deutschland langfristig noch funktioniert, die Verwaltung eines vorhandenen Vermögens zu sein, und falls man dass nicht hat, dieses Vermögen anderen abzuknöpfen, die eins haben. > und Verbrenner wird es ja auch bald nicht mehr geben... Aus meinem Bauchgefühl und meiner Erfahrung heraus halte ich Elektromobilität als alleinige Lösung für ungeeignet, Klimaprobleme zu lösen. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
~Mercedes~ schrieb: > da die Elektronik in D > eine brotlose Kunst werden wird. ;-O > Alles wird in China hergestellt, Es wird zwar vielleicht in China alles hergestellt ( auch dieser Trend ist wieder rückläufig), aber entwickelt wird nach wie vor noch in Deutschland. Das wird meiner Meinung nach auch noch lange so bleiben. Wenn dich das Thema so interessiert, würde ich an deiner Stelle Elektrotechnik studieren. Also lass dich nicht entmutigen. Auch HF-Technik ist keine Raketenwissenschaft. Ralph Berres
Plim schrieb: > Klar das so etwas kommen muss, wenn man die Funktechnik bzw die "OMs" > nicht den nötigen "Respekt" zollt den sie "verdienen". Bin ich dir irgendwie auch nur ansatzweise so doof gekommen wie du mir? Durchaus werden aus denen, die sich für die Materie interessieren, potenziell Ingenieure (vielleicht auch aus unserer Mercedes, ich würde es ihr wünschen). Das heißt doch nicht, dass die anderen deshalb irgendwie minderwertig wären, sie werden halt einen anderen Platz in der Gesellschaft finden. Amateurfunk ist definiert als Experimentalfunk. Daher ist jemand, der mehr von der Technik verstehen möchte als die von dir erwähnte Datenübertragung von A nach B, dort potenziell gar nicht so schlecht aufgehoben. Dass wir alle auch mal außerhalb der Grenzen der Legalität irgendwelche Spielereien verzapft haben (wie den berühmten Minisender im 3-m-Band), ist keine Frage, allerdings dann als Experiment, nicht als dauerhafte Installation. Das wäre uns „zu heiß“ gewesen, gerade auch angesichts der damaligen Strafbahrkeit entsprechender Vergehen.
~Mercedes~ schrieb: > Ja, was ist denn nun ein Maker? > > Einer, der nur Baugruppen zusammenstöpselt? > Das nach einem Plan, der ein Anderer erstellt hat? > > Oder Einer, der in die Baugruppen schaut und > sie eventuell für ganz was Anderes verwendet, > durch Umbau oder Ahnliches? > > Es sind doch beide "Macher", oder irre ich mich? Schon vor mehr als 50 jahren wurde unser Altkanzler Helmut Schmidt als Macher bezeichnet und schon der hatte keine Ahnung von Hochfrequenz.
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Richard H. schrieb: > Schon vor mehr als 50 jahren wurde unser Altkanzler Helmut Schmidt als > Macher bezeichnet Vor mehr als 50 Jahren war Helmut Schmidt aber nicht Kanzler. ;)
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M.A. S. schrieb: > Vor mehr als 50 Jahren war Helmut Schmidt aber nicht Kanzler. ;) Den Ruf als Macher hat er sich bereits als Senator in Hamburg bei der Stumflut von 1962 erworben.
Richard H. schrieb: > Den Ruf als Macher hat er sich bereits als Senator in Hamburg bei der > Stumflut von 1962 erworben. Oh ja, das stimmt wohl.
Hallo M.A. S. M.A. S. schrieb: >> Den Maker interessieren dabei technische Hintergründe nur als >> Randbedingung, für die er sich nur interessiert, sobald sie wichtig >> werden. >> Dabei misstraut er aber vielen üblichen Ratschlägen, weil sie aus seiner >> Sicht halt nur kosmetischer Art sind bzw. weil er sie mit "Black boxen" >> erledigen möchte. > :) > > Ich bin heute Ingenieur. Angefangen habe ich vor mehr als 40 Jahren im > Grundschulalter als Bastler (erstmal mit Experimentierkästen). > Was Du da über 'Ratschläge kosmetischer Art' schreibst, erinnert mich > sehr an mich von damals: Das war bei mir auch nicht viel anders. ;O) Ok, den Experimentierbaukasten gab es erst mit jenseits 10, aber im Grundschulalter habe ich Taschenlampenschaltungen mit Schusternägeln auf Holzbrettchen genagelt, und dann mit der gewonnen Erfahrung kaputte Taschenlampen repariert. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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>> Vor mehr als 50 Jahren war Helmut Schmidt aber nicht Kanzler. ;) > > Den Ruf als Macher hat er sich bereits als Senator in Hamburg bei der > Stumflut von 1962 erworben. Schmidt war ein überaus intelligenter, gerissener Vollblutpolitiker aber auch ein glänzender Selbstdarsteller. Sein Verhalten während der Flutkatastophe wird überschätzt und von den Medien meist schön- geschrieben. "Die Folgen der Flut waren im Wesentlichen durch das lokale Krisen- management beeinflusst. Während in Hamburg die Gefährlichkeit der Situationdurch die Behörden vollkommen verkannt wurde und es auf Grund unterschiedlicher Zuständigkeiten und eines Kompetenzgeran gels zu einem völligen Organisationsversagen kam, konnte an der Nordseeküste sowie im Weser- und Emsgebiet eine Katastrophe durch frühzeitiges Zusammentreten der Krisenstäbe und den rechtzeitigen Einsatz militärischer und ziviler Hilfsorganisationen vermieden werden." https://de.wikipedia.org/wiki/Sturmflut_1962#Krisenmanagement https://de.wikipedia.org/wiki/Sturmflut_1962#Krisenmanagement_in_Hamburg
Ein extrem lehrreiches Video über die Grundlagen der Funktechnik: https://www.youtube.com/watch?v=caPobq1GDZI So was didaktisch mit einem größeren Umfang wäre ideal für Anfänger. Oder will man verstehen was eigentlich diese Spektrumanalyser genau sind? https://www.youtube.com/watch?v=coYDsMMgB8Q Didaktisch genial erklärt und demonstriert. Müssen nicht unbedingt Bücher sein. Auch solche Art von Videos sind sehr lehrreich. Auch dieser Vortrag über die Hochfrequenztechnik ist genial gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=YZ0hiiz1PUI&list=WL&index=98&t=0s Auf eine extrem verständliche Art wird erklärt was hinter dem Begriff Dezibel und seinen Kürzeln steckt. dbc, dbHz, dbm... alles einleuchtend erklärt. Durch solche Videos bzw. durch diese Art der Didaktik lerne ich binnen Minuten und Stunden tausend mal mehr als durch schwierige Texte die ich Tage lang lese und nicht wirklich durchschaue.
Hallo wobei es aber gerade als Anfänger schwierig ist die Korrektheit des Inhalt solcher Videos zu bewerten. Auch didaktisch gut erklärtes kann inhaltlich falsch sein, was es hier aber eindeutig nicht ist, aber woher kann ein Anfänger das wissen? Schwierige Sache, die ein Anfänger nur durch vergleiche mit anderen Quellen abschätzen kann - womit aber das einfache und lustvolle ("Spaß dabei haben") Lernen erschwert wird... alles nicht so einfach. "Durch solche Videos bzw. durch diese Art der Didaktik lerne ich binnen Minuten und Stunden tausend mal mehr als durch schwierige Texte die ich Tage lang lese und nicht wirklich durchschaue." Das ist bei mir ganz ähnlich, leider funktioniert das dann nur noch begrenzt bis gar nicht wenn es um die -detaillierte- Wissensvermittlung ab einen höheren Niveau geht, also die Grundlagen und etwas mehr schon erlernt sind und man dann Durst nach mehr Detailwissen und den genauen "Warum und Wie" hat. Ganz unabhängig von der Funktechnik existiert hier eine große Lücke in allen technischen Bereichen zwischen der (erweiterten) Grundlagenvermittlung und der meist total theoretischen, praxisfernen und ohne Erklärung der dort erforderlichen Mathematik Hochschul- und Universitätsliteratur(Auch Vorlesungsvideos). Hin und wieder findet man gut versteckt in irgendwelchen Application Notes englischsprachige Texte die diese Lücke ausfüllen - aber diese Sahnestückchen sind halt Zufallsfunde oder nette Hinweise von freundlichen Forennutzern (die dann oft noch blöd von den "Überfliegern" ubd "Universalgenies" angemacht werden). Ham
Plim schrieb: > In der Makerszene (in der ich mich auch bewege) will man drahtlos > Informationen übertragen. Die "Maker" interessiert es nicht wie ein > Funkmodul funktioniert! wieder OT.. .sorry! das ist das problem... habe beruflich dauernd damit zu kämpfen, leuten zu erklären, dass ihr prototyp so nie in serie gehen kann weil das so nicht geht.... dann kommt zurück "geht doch! siehst doch!" naja im labor, ohne realen störungen, ... und zugelassen muss das dann auch noch werden... nett wenn man was bastelt, dann soll man es auch als basteln bezeichnen. 73
@Hans, da ist kein Problem. Maker sind im Allgemeinen keine Entwickler für Industrielösungen. Aber es spricht nichts dagegen das deren "Bastel"-Ergebnisse wie Du sie nennst, auch erfolgreiche Industrieprodukte werden. Und wenn es Störungen gibt, ja na und, dann wird halt verbessert. Und dabei lernen auch 'Maker'. An der Stelle kann ich mich @Ham nur anschließen, denn die "Leuchten" sind im besser wissen immer gut (und draufkloppen) und im machen...?
Hans schrieb: > Plim schrieb: >> In der Makerszene (in der ich mich auch bewege) will man drahtlos >> Informationen übertragen. Die "Maker" interessiert es nicht wie ein >> Funkmodul funktioniert! > > wieder OT.. .sorry! > > das ist das problem... habe beruflich dauernd damit zu kämpfen, leuten > zu erklären, dass ihr prototyp so nie in serie gehen kann weil das so > nicht geht.... dann kommt zurück "geht doch! siehst doch!" Das Problem das ich sehe ist die Tatsache das viele Maker ( nicht alle ) ihren Sinn ausschließlich darin sehen, fertige gekaufte Module zusammenzustecken, dann fertige Softwareteile zusammenzuklicken und zu laden, ein bischen Gehäusedesign zu kreeieren ( das ist dann auch schon der einzige Beitrag den sie selbst zu dem Produkt leisten ) und das ganze dann als ihre Erfindung anpreisen. Dabei aber sich beharrlich weigern, wenigstens die grobe Funktion der Module verstehen zu wollen. Niemand verlangt das solche Leute das fertige Produkt hochwissenschaftlich erklären können soll, aber für die Grundlagen auf der untersten Ebene sollte man sich schon interessieren. Es gibt aber auch Ausnahmen, diese findet man Jahre später als fertigen Ingenieur irgendwo in der Entwicklung wieder. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > und das > ganze dann als ihre Erfindung anpreisen. Kannst du dafür ganz konkrete Beispiele zeigen? Diese Maker präsentieren doch ihre Sachen überwiegend im Internet. So wie du klingst müsste doch jeder zweite oder dritte Maker sich so benehmen oder welche Ausmaße hat das von dir beschriebene Problem wirklich? Ist mir nämlich ein wenig ein Rätsel. Ich beobachte die Maker Szene regelmäßig und kann nicht feststellen das die Leute die Module nutzen von großen Erfindungen sprechen oder damit prahlen. Könnte es nicht sein dass das überwiegend deine subjektive Empfindung ist? Wenn jemand in einem Blog etwas vorzeigt mit einem Modul empfindest du das vielleicht schon als Prahlerei? Ralph B. schrieb: > ein bischen Gehäusedesign zu kreeieren ( das ist dann auch schon > der einzige Beitrag den sie selbst zu dem Produkt leisten ) Aus der Kombination von etwa 5 Modulen können aber tausende verschiedene Anwendungsfälle komponiert werden. Die Kreativität fängt schon da an. Und im Prinzip ist das nicht anders wie wenn man Kondensatoren, Widerstände, Transistoren und Spulen kombiniert. Wobei ja extrem viel integrierte Schaltkreise benutzt werden. Diese ganzen Chips sind eigentlich auch irgendwie "Module" die vieles einfacher machen. Einfach ist aber in diesem Zusammenhang relativ. Das Bild von dem prahlenden Maker der auf gröbste ein paar Module verbindet und dabei praktisch gar nichts versteht und lernt, ist eher eine subjektiv empfundene Karikatur die in der Realität nur in Ausnahmefällen existiert. Das ist irgendwie eine verbreitete Haltung bei vielen Fachleuten. Bei Programmierer kann man das auch oft beobachten. Die verachten gerne mal neue Programmiersprachen, Frameworks und Webtechniken. Anfänger werden in Foren gerne mal angemacht wenn sie sich nicht klug genug anstellen. Sehr schnell fängt das lästern an, das geringschätzen und das philosophieren über "Probleme". Teilweise echte und viele eingebildete Probleme.
Fu-ki schrieb: > Das Bild von dem prahlenden Maker der auf gröbste ein paar Module > verbindet und dabei praktisch gar nichts versteht und lernt, ist eher > eine subjektiv empfundene Karikatur die in der Realität nur in > Ausnahmefällen existiert. Stimmt. Hier im Forum kann ich mich an ein einziges Prachtexemplar erinnern. Ansonsten finde ich bei den Makern oft viele sehr phantasievolle Basteleien, bei denen die Elektronik nur einen Teil des Gesamten ausmacht.
Fu-ki schrieb: > So wie du klingst müsste doch jeder zweite oder dritte Maker sich so > benehmen oder welche Ausmaße hat das von dir beschriebene Problem > wirklich? Naja es gibt verschiedene Amateurfunktreffen wo auch Maker ausstellen. Hamradio in Friedrichshafen oder in Dillingen gibt es auch so ein Treffen. Da habe ich mich mal mit verschiedenen "Maker" unterhalten. Zugegeben es gibt auch Ausnahmen, aber viele wollten über die Funktion der einzelnen Baugruppen nichts wissen. man konnte sich mit denen im Grunde nur darüber unterhalten wie toll es aussieht. Aber technisches Wissen ( wohlgemerkt kein akademisches Wissen ) war oft nicht mal ansatzweise vorhanden. Wohlgemerkt es gibt auch Ausnahmen. Fu-ki schrieb: > Könnte es nicht sein dass das überwiegend deine subjektive Empfindung > ist? Natürlich ist es zunächst mal meine subjektive Meinung. Sollte man eine Prüfung der einzelnen abhalten? Fu-ki schrieb: > Aus der Kombination von etwa 5 Modulen können aber tausende verschiedene > Anwendungsfälle komponiert werden. Die Kreativität fängt schon da an. Wenn man die Funktion der Module wirklich auich ansatzweise verstanden hat, und wenigstens versteht was an den Schnittstellen der Module passiert, dann kann man auch kreativ tätig werden. Fu-ki schrieb: > Wobei ja extrem viel > integrierte Schaltkreise benutzt werden. Diese ganzen Chips sind > eigentlich auch irgendwie "Module" die vieles einfacher machen. Ja schon. Aber man muss die Funktion der Chips aber auch genauestens verstehen sonst wird das auch nichts. z.B. Ein Mikrokontroller kann man nur erfolgreich anwenden, wenn man Kenntnis über seine innere Struktur und die Kenntnis über seine Schnittstellen hat. Erschwerenderweise muss man auch noch die Kenntnisse der Befehle haben um das Teil zu programmieren. Das zähle ich schon unter Ingenieurskunst. Fu-ki schrieb: > Das Bild von dem prahlenden Maker der auf gröbste ein paar Module > verbindet und dabei praktisch gar nichts versteht und lernt, ist eher > eine subjektiv empfundene Karikatur die in der Realität nur in > Ausnahmefällen existiert. Ich würde mich freuen wenn es so ist. Fu-ki schrieb: > Anfänger werden in Foren gerne mal angemacht wenn sie sich nicht klug > genug anstellen. Sehr schnell fängt das lästern an, das geringschätzen > und das philosophieren über "Probleme". Ich finde es hier in dem Forum auch nicht gut das es eine Menge Leute gibt die sich schlicht fast im Ton vergreifen, wenn jemand eine vermeindlich blöde Frage stellt. Merke es gibt keine blöden Fragen, aber oft blöde Antworten. Wenn jemand eine vermeindlich blöde Frage stellt, so weis er es einfach nicht besser. Wenn jemand ernsthaft sich mit einen Thema beschäftigen will und Anfänger ist, sollte man ihn auf seinen Weg begleiten und jede notwendige Hilfestellung leisten ohne herablassend zu sein. Das sind unsere zukünftige Fachleute. Aber der Willen sich mit einen Thema näher zu beschäftigen muss schon da sein. Nur sehe ich das leider zu selten. In diesem Sinne Ralph Berres
Arduino & Co. tragen dazu bei das „Fortgeschrittene“ Jugendliche sich mit Technik auseinandersetzen. Na klar wird da auch mal geprahlt. Vor 30, 40 Jahren gab es maximal Eloktronikbaukästen zum Einstieg, dazu die ersten aufkommenden Computer zum selber Schrauben. Da konnte man ein MW-Empfänger zusammenstecken oder einen elektronischen Würfel. Die meisten haben genauso angefangen und viele haben dann irgendwann entweder tiefer gegraben oder halt in den Sack gehauen... Wo ist der Unterschied zu heute? Wenn nur die auf der Straße Auto fahren dürften, die es zu >2/3 erklären können, dann wären die Straßen sehr, sehr leer.
> Wo ist der Unterschied zu heute? Der Komplexizitaetslevel ist heute viel hoeher. Ich hab mit 16-17 alles gewusst was es ueber meinen ZX Spektrum zu wissen gab. Kannte also Schaltbild, hab eigene Erweiterungen entwickelt (Eprommer) und konnte selbstverstaendlich Z80 Assembler. Wusste im groben wie das Betriebsystem funktioniert (eigene Erweiterungen um Kassetten mit Kaufsoft zu kopieren) Der Aufwand das zu lernen war im Prinzip nicht viel groesser als heute ALLES zu wissen was es ueber einen AVR zu lernen gibt. Aber heute musst du halt noch mehr wissen. (Schaltnetzeile arbeiten mit 1Mhz, HF, Entwicklungsumgebungen, C++, APIs, Bluetooth, Netzwerke, Mathematik(vgl: MP3, Filter usw) , EMV... Anstatt 2Jahre brauchst du ploetzlich 10Jahre. Da bleiben dann viel mehr auf der Strecke. > Wenn nur die auf der Straße Auto fahren dürften, die es zu >2/3 erklären > können, dann wären die Straßen sehr, sehr leer. Du kannst irgendwo im Internet alte Autozeitungen aus den 20er Jahren lesen. Da wird dem Selbstfahrer (also die ersten Autofahrer ohne Chauffeur) erklaert wie er eine Milchflasche zerschlaegt um mit dem Glasstaub die Ventile neu einzuschleifen damit die Kompression wieder stimmt. Das waren halt noch echte Maenner damals. Nicht so weinerliche Porschekaeufer mit ADAC Karte. :-) Olaf
Uwe D. schrieb: > Wo ist der Unterschied zu heute? Der Unterschied könnte sein das diese Kosmos Experimentierbaukästen didaktisch aufgebaut hat und den Experimentator Schritt für Schritt mit den Versuchen spielerich die Grundlagen vermittelt hat. Das heist der Experimentator hatte , wenn er sich die Baubeschreibungen der einzelnen Versuche aufmerksam durchgelsen hat hinterher verstanden , wie sein Versuch funktioniert, ehe er den nächsten dann etwas komplizierteren Versuch aufbaute. Ralph Berres
> Der Unterschied könnte sein das diese Kosmos Experimentierbaukästen > didaktisch aufgebaut hat und den Experimentator Schritt für Schritt mit > den Versuchen spielerich die Grundlagen vermittelt hat. Richtig! Das ist ein ganz erheblicher Unterschied. Die meisten heute glauben ja sie muessten nur ein Youtubevideo kucken und wuerden dabei lernen. Das stimmt aber nur fuer einen sehr begrenzten Teilbereich. Man bekommt kein Gesamtüberblick und weiss nicht wie man etwas einordnen soll. Da versagt man dann schnell wenn man aus erlernten Wissen etwas neues generieren will. Ausserdem ist natuerlich abschreiben einfacher wenn man an jeder Ecke abschreiben kann... Olaf
Macht es doch nicht komplizierter als es ist. Solange der Wille zu "mehr" fehlt, ist die Komplexität zweitrangig. Und der Hunger nach mehr hängt ganz klar von einer positiven Einstellung ab, die sich mit Erfolgen beim Lernen ergibt. Und es gibt viele Wege Erfolg zu haben. Auf jeden Fall finde ich es besser eine Erfahrung als Maker zu machen und z.B. eine Blumenbewässerung zu bauen, ohne die Speicherverwaltung von C erklären zu können. Bitte das Ziel nicht vergessen. Und manchmal (meistens) langt das.
> Und der Hunger nach mehr hängt ganz klar von einer positiven Einstellung > ab, die sich mit Erfolgen beim Lernen ergibt. Ja, aber... 1960 war es vermutlich cool ein Mittelwellenradio zu basteln. 1980 war es cool ein UKW-Radio (und den passenden Sender :-) zu basteln. 2000 war es cool einen MP3-Player zu basteln 2020 ist es cool ein Device zu basteln das ueber Bluetooth MP3-kodierte Streams aus dem Internet abspielt. Das Ergebnis, es kommt Musik aus einem Lautsprecher ist jedesmal identisch. Und jetzt ueberlegt mal wieviel Aufwand darin steckt jedesmal zu verstehen was du da machst. Olaf
Olaf schrieb: > 1960 war es vermutlich cool ein Mittelwellenradio zu basteln. > > 1980 war es cool ein UKW-Radio (und den passenden Sender :-) zu basteln. > Hier hat man immerhin hinterher verstanden, wie es funktioniert, und vor allem auch wie die Übertragung funktionierte. > 2000 war es cool einen MP3-Player zu basteln > > 2020 ist es cool ein Device zu basteln das ueber Bluetooth MP3-kodierte > Streams aus dem Internet abspielt. > > Das Ergebnis, es kommt Musik aus einem Lautsprecher ist jedesmal > identisch. Nur wirklich lernen tut man nichts mehr.
Olaf schrieb: > 1960 war es vermutlich cool ein Mittelwellenradio zu basteln. Da hat man sich aber die Spule selbst gewickelt, vielleicht sogar noch den veränderlichen Kondensator aus Alufolie selbst gebaut und womöglich noch mit dem Draht im Pyrit-Kristall rumgestochert. Man hat es schüchtern seinem Physik-Lehrer gezeigt. > 1980 war es cool ein UKW-Radio (und den passenden Sender :-) zu basteln. Da hat man aber zumindest noch die Spulen selbst gewickelt. Drehko, Halbleiter und Passive kamen aus ausgeschlachteten Sperrmüll-Geräten. Man hat es stolz paar Kumpels vorgeführt. > 2000 war es cool einen MP3-Player zu basteln Da hat man aber noch selbst BGAs per Hand gefädelt und musste sich ein Datei-System für die aufkommenden Speicherkarten aus den Fingern saugen. OK den Codec hat man vielleicht schon reingepastet. Da war es schon gängig, dass man auch als Schüler an Samples von neusten ICs kam. Man hat es ins Forum zur konstruktiven Kritik gestellt. > 2020 ist es cool ein Device zu basteln das ueber Bluetooth MP3-kodierte > Streams aus dem Internet abspielt. Da bestellt man sich für 1 € ein China-Modul, würgt es ins Breadboard (natürlich ohne Abblock-Kondensatoren) und schiebt ein vorgefertigtes Script per Drag&Drop drauf: Yeah, ich voll der coole Maker! Liken, Sharen, ihr müsst mir unbedingt auf Twitter, Facebook und Instagram followen, ich werde euch "beibringen", wie man Elektronik "entwickelt".
Uwe D. schrieb: > Wenn nur die auf der Straße Auto fahren dürften, die es zu >2/3 erklären > können, dann wären die Straßen sehr, sehr leer. schlecht wär's nicht. ;)
M.N. schrieb: > Man hat es > schüchtern seinem Physik-Lehrer gezeigt. M.N. schrieb: > Yeah, ich voll der coole Maker! Liken, > Sharen, ihr müsst mir unbedingt auf Twitter, Facebook und Instagram > followen, ich werde euch "beibringen", wie man Elektronik "entwickelt". Also nervt Dich gar nicht das, was der Maker macht, sondern eher, dass er Deine Autorität, die mit der des Physiklehrers gleichgesetzt zu sein scheint, nicht anerkennt?
Erst -1? Ich hatte bis zum Ende der Frühstückpause mindestens -4 erwartet. Na gut, dann muss ich eben nachlegen. Ich mag die Maker. Auf den Kongressen geben sie eindeutig die schöneren Bilder ab als die Funkamateure, und die ganzen billigen und gleichzeitig hochwertigen Module aus China gäbe es für die paar "anständigen" Elektronikentwickler auch nicht (siehe z.B. 7 Euro für ILI9341 vs. 15 Euro für TG12864B-X).
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Nein, mich nervt eigentlich nur, dass der "Maker", der gefühlt nur ein ppm des notwendigen Fachwissens hat, einen voll auf dicke Hose macht und "uns" Erklären will, wie man Elektronik macht. Ich bin seit fast 10 Jahren beruflich Elektronik-Entwickler und kann demütig behaupten, dass ich vllt. nur ein Drittel meiner Arbeit aus dem Stehgreif beherrsche (nämlich Ohmsches Gesetz, Energieerhaltungssatz, Induktionsgesetz und Grundlagen der Halbleiterbauelemente). Beim zweiten Drittel muss ich mich immer wieder neu einarbeiten bei einer neuen Aufgabe, Application Notes und vor allem Datenblätter lesen und verstehen (nein, wenn ein Bauteil ein Maximum Rating von 20 mA hat, dann dimensioniert man die Schaltung nicht auf diesen Wert!), um die konkreten Bauteile auch spezifikationsgemäß einzusetzen (Aktuelles Beispiel: Heizung für Transistor, um Exemplarstreuungen abzufangen. Gehts noch?) Beim dritten Drittel muss ich dann immer noch im Urschleim rumwühlen, Patente und Paper eruieren, mit Kollegen diskutieren, auch mit benachbarten Fachgebieten: Physiker, Chemiker, Mathematiker, Informatiker, auf den Rat der "Alten Hasen" hören. Mit Elektrizität beschäftige ich mich seit etwa meinem 8. Lebensjahr. Erst Spielzeug zerlegt, um an die Motoren und Lämpchen ranzukommen, dann die ersten Elektro- und Elektronik-Kästen. Elektronik-Zeitschriften und Bücher aus der Stadtbücherei (Internet hatte ich erst kurz vorm Abi). Sperrmüll-Geräte zerlegt, um an Bauteile zu kommen. Ich war Hobby-Bastler oder Hobby-Elektroniker, würde aber niemals auf die Idee kommen, Leute zu missionieren, bloß weil ich es mal geschafft hab, eine LED an einen ausgelutschten 9V-Block zu braten, ohne dass sie gleich kaputt gingt. Später Berufsschule, Gymnasium und E-Technik-Studium. Und spätestens da wusste ich, dass ich eigentlich nichts weiß. Und dann kommt da so ein Hipster-Maker, am besten noch mit Holzfäller-Hemd, Hornbrille, Piercings, Tatoos vom Handgelenk bis zur Schulter und Taliban-Bart (ja, sehr individuell) mit China-Modul und App an und will uns in seinem Vlog erklären, wie einfach es doch ist, Elektronik zu "entwickeln": Da brauch man doch nur ein *uino aufs Breadboad quetschen, in der IDE F5 klicken, die RGB-Leds mit Heißkleber an die Turnschuhe rotzen und fertig ist der "Live-Hack" Boah, es treibt mir das Erbrochene in die Mundhöhle!
M.N. schrieb: > Olaf schrieb: >> 1960 war es vermutlich cool ein Mittelwellenradio zu basteln. > Da hat man sich aber die Spule selbst gewickelt, vielleicht sogar noch > den veränderlichen Kondensator aus Alufolie selbst gebaut und womöglich > noch mit dem Draht im Pyrit-Kristall rumgestochert. Man hat es > schüchtern seinem Physik-Lehrer gezeigt. > >> 1980 war es cool ein UKW-Radio (und den passenden Sender :-) zu basteln. > Da hat man aber zumindest noch die Spulen selbst gewickelt. Drehko, > Halbleiter und Passive kamen aus ausgeschlachteten Sperrmüll-Geräten. > Man hat es stolz paar Kumpels vorgeführt. > >> 2000 war es cool einen MP3-Player zu basteln > Da hat man aber noch selbst BGAs per Hand gefädelt und musste sich ein > Datei-System für die aufkommenden Speicherkarten aus den Fingern saugen. > OK den Codec hat man vielleicht schon reingepastet. Da war es schon > gängig, dass man auch als Schüler an Samples von neusten ICs kam. Man > hat es ins Forum zur konstruktiven Kritik gestellt. > >> 2020 ist es cool ein Device zu basteln das ueber Bluetooth MP3-kodierte >> Streams aus dem Internet abspielt. > Da bestellt man sich für 1 € ein China-Modul, würgt es ins Breadboard > (natürlich ohne Abblock-Kondensatoren) und schiebt ein vorgefertigtes > Script per Drag&Drop drauf: Yeah, ich voll der coole Maker! Liken, > Sharen, ihr müsst mir unbedingt auf Twitter, Facebook und Instagram > followen, ich werde euch "beibringen", wie man Elektronik "entwickelt". :) Sehr schöner Beitrag. Er beschreibt aber nur punktuell den jeweiligen Zeitgeist. Man konnte auch in den 70er und 80er Jahren (als ich selber als jugendliche Bastler unterwegs war) nicht alle Mitglieder unserer "Zunftt" in einen Topf werfen, es wurde schon immer auf sehr unterschiedlichen Niveaus gearbeitet. Die einen strebten nach möglichst tiefgehendem Wissen, die anderen haben einfach nur Layouts aus irgendwelchen Zeitschriften mittels Fototransfer auf Kupfer übertragen, geätzt, gebohrt, bestückt, gelötet und: ging (oder auch mal nicht). Oder noch einfacher: Erwerb und Aufbau kompletter Bausätze. Selbst wenn man Schaltungen aus Büchern herausnahm und aufbaute: Man konnte auch damals Sachen bauen, ohne zu wissen, was man tat. Und ich weiß, dass es auch heute Menschen gibt (weil ich mehrere persönlich kenne), die sich zwar der modernen Möglichkeiten bedienen und trotzdem fundiertes Wissen anhäufen. Solche Menschen gab es immer und es wird sie auch (hoffentlich) immer geben.
M.N. schrieb: > Und dann kommt da so ein Hipster-Maker, am besten noch mit > Holzfäller-Hemd, Hornbrille, Piercings, Tatoos vom Handgelenk bis zur > Schulter und Taliban-Bart (ja, sehr individuell) mit China-Modul und App > an und will uns in seinem Vlog erklären, wie einfach es doch ist, > Elektronik zu "entwickeln": Da brauch man doch nur ein *uino aufs > Breadboad quetschen, in der IDE F5 klicken, die RGB-Leds mit Heißkleber > an die Turnschuhe rotzen und fertig ist der "Live-Hack" Ich berstehe Dich. Zumal ich von einem bekannten berliner Elektronikhändler höre, dass sich in unserer Start-up Szene einige Leute dieses Schlages tummeln, welche zusammengefrickelte Konglomerate aus Chinamodulen für fertigungsreife Endprodukte halten. Der Absatz elektronischer Bauteile ginge zugunsten des Absatzes entsprechender Module deutlich zurück, was sich langsam aber sicher am angebotenen Sortiment bemerkbar macht.
M.N. schrieb: > [viel Text] Dich nervt also, dass Leute, die keine Ahnung haben, Videos machen, in denen sie sagen: "Ich habe Ahnung!". Oder gar: "Ich habe Ahnung!!!!!!!". Wie beim Frühstücksfernsehen.
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M.A. S. schrieb: > Zumal ich von einem bekannten berliner Elektronikhändler höre, ?Segor-electronics GmbH?
Bin ich eigentlich der einzige, dem aufgefallen ist, dass Captain Picard der große Held ist, obwohl er in der Enterprise nicht einmal ein defektes Rücklicht auswechseln kann? Geordi LaForge hingegen, der jede einzelne Schraube kennt, bekommt dagegen eigentlich immer eins auf den Deckel. Ist blind, wird von bösen Außerirdischen ferngesteuert, von Dämonen besessen, stirbt in der Computersimulation, die jeder Brückenoffiziersanwärter absolvieren muss... Am Ende überträgt er mit seiner Action-Cam sogar die geheime Schutzschildfrequenz der Enterprise an die Klingonen und ist damit dafür verantwortlich, dass sie abgeschossen wird.
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Walter T. schrieb: > Dich nervt also, dass Leute, die keine Ahnung haben, Videos machen, in > denen Sie sagen: "Ich habe Ahnung!". Oder gar: "Ich habe Ahnung!!!!!!!" Ja genau. Dass die Hobby-Elektronik nur noch zur reinen Selbst-Darstellung mißbraucht wird. Wenn jemand Modellbau betreibt und sein Modell dank Arduino und Raspberry mit authentischen Licht- und Soundeffekten und Mechanik-Funktionen ausstattet, ist dagegen nichts einzuwenden (ich empfehle jedem einen Besuch im Miniatur-Wunderland in Hamburg). Diese Person wird aber unwahrscheinlich einen Hype aus ihrer Bastelei machen wollen und sich nicht selbst zum "Maker" erheben wollen. Früher war man als Bastler eher soziale Randgruppe und wurde als Freak*), Nerd oder Streber abgestempelt und das weibliche Geschlecht ging merklich auf Distanz, weswegen man sich dann noch mehr in seinen Bastel-Keller zurück gezogen hat. ein Teufelskreis. Als Maker jedoch stellt man sich bewusst in den Mittelpunkt und präsentiert trivialste Lösungen (Fertig-Module) unter reisserischem Titel als den geilsten Scheiß, seit dem der Halleysche Komet mit dem Mond zusammengestoßen ist: "Mit diesen Top-5 Live-Hacks wirst du niemals erraten, wie du einen LED-Stripe an dein Fixie klettest!!!!1111elf" Ja und? LEDs am Fahrrad hatte ich schon in den 90-er. Eltern, Lehrer und Mitschüler haben mir einen Vogel gezeigt und es ganz bestimmt nicht geliked. *) Merke: Ein Freak bist du erst, wenn ein Freak zu dir sagt, du seist ein Freak.
Ordner schrieb: > M.A. S. schrieb: >> Zumal ich von einem bekannten berliner Elektronikhändler höre, > > ?Segor-electronics GmbH? Korrekt.
M.N. schrieb: > ..... > Und dann kommt da so ein Hipster-Maker, am besten noch mit > Holzfäller-Hemd, Hornbrille, Piercings, Tatoos vom Handgelenk bis zur > Schulter und Taliban-Bart (ja, sehr individuell) mit China-Modul und App > an und will uns in seinem Vlog erklären, wie einfach es doch ist, > Elektronik zu "entwickeln": Da brauch man doch nur ein *uino aufs > Breadboad quetschen, in der IDE F5 klicken, die RGB-Leds mit Heißkleber > an die Turnschuhe rotzen und fertig ist der "Live-Hack" > > Boah, es treibt mir das Erbrochene in die Mundhöhle! Warum sagst Du das? Wer ist "normal"?
M.N. schrieb: > Ja genau. Dass die Hobby-Elektronik nur noch zur reinen > Selbst-Darstellung mißbraucht wird. Hm. Ich glaube, da werden zwei Personengruppen miteinander verwechselt: Zum einen gibt es Hobby-Blogger und -Youtuber, die auch etwas mit Elektronik machen, und Hobby-Elektroniker, die auch bloggen und Youtube-Videos produzieren. Die ersteren sind medial natürlich stärker vertreten. Schließlich ist es ihr primäres Hobby.
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M.N. schrieb: > Früher war man als Bastler eher soziale Randgruppe und wurde als > Freak*), Nerd oder Streber abgestempelt und das weibliche Geschlecht > ging merklich auf Distanz, weswegen man sich dann noch mehr in seinen > Bastel-Keller zurück gezogen hat. ein Teufelskreis. In der Tat, ich erinnere mich. (Wie bin ich da bloß rausgekommen...?) :)
Offensichtlich hats auch noch nicht jedermann mitgekriegt, aber wir leben in einer Ellenbogen-, Leistungs- und Raubtiergesellschaft. Wissen ist da zweitrangig. Die Wissenden sind die Diener hinter der Fassade. Selbstdarstellung und Präsentation ist das Gebot der Stunde. Die Maker haben das erkannt.
> Bin ich eigentlich der einzige, dem aufgefallen ist, dass Captain Picard
OMG! Denk an deinen Blutdruck und kuck erstmal ein paar Folgen McGuyver.
:-D
Olaf
McGuyver ist der Maker schlechthin. Der rettet mit nem Stück Bindfaden und ner halben Büroklammer die Welt.
Specht schrieb: > Offensichtlich hats auch noch nicht jedermann mitgekriegt, aber wir > leben in einer Ellenbogen-, Leistungs- und Raubtiergesellschaft. Wissen > ist da zweitrangig. Die Wissenden sind die Diener hinter der Fassade. > Selbstdarstellung und Präsentation ist das Gebot der Stunde. Die Maker > haben das erkannt. Das ist auch nicht erst seit der Erfindung des Internets der Fall, allerdings bietet das Internet ganz neue Mittel zur Selbstdarstellung.
Specht schrieb: > McGuyver ist der Maker schlechthin. Der rettet mit nem Stück Bindfaden > und ner halben Büroklammer die Welt. Nope, ein Maker ist ein Maker, und McGuyver ist McGuyver und kein McKer ;-) -- Vielleicht wird ja 'Maker' mit 'Hacker' verwechselt: Hacker: Dekonstruiert (zerlegt) Dinge um sie zu verstehen und nach seinen Wünschen neu zusammenzufügen. Maker: kauft zerlegte Sache um sie nach Vorgaben des Hersteller zusammenzufrickeln und sich anschliessend kräftig auf die eigene Schulter zu klopfen.
Hallo "Zum einen gibt es Hobby-Blogger und -Youtuber, die auch etwas mit Elektronik machen, und Hobby-Elektroniker, die auch bloggen und Youtube-Videos produzieren. Die ersteren sind medial natürlich stärker vertreten. Schließlich ist es ihr primäres Hobby." So ist es halt - und was ist daran so schlimm? - Diese rhetorische Frage richtet sich jetzt nicht an dich sondern an die ganzen Bedenkenträger und Schwarzseher. Lass den Leuten auch in der Ausprägung "Hipster Showmaster Maker" ihren Spaß -sie sind damit zufrieden und schaden auch niemanden. Niemand ist gezwungen sich deren Videos anzusehen oder mit diesen Leuten in Maker Spaces zusammen zu arbeiten. Und es ist sinnvoll zu erkennen in welchen alter diese Untergruppe der "Maker" meist ist - irgendwas zwischen 16 bis unter 30 Jahre - also Heranwachsende, und Junge Erwachsene die Spaß an Neues haben, oft ziemlich idealisierte und weltfremde Vorstellungen davon haben wie die Gesellschaft funktionieren sollte und oft einfach nur auffallen wollen. Das war in diesen Altersbereich schon immer der Fall - früher halt durch andere Mittel die auch nicht unbedingt wichtig und gesellschaftlich und bildungsmässig wertvoll waren. Der Unterschied ist nur das seit einigen Jahren ein wesentlich breiteres Publikum möglich ist - und das liegt nicht allein am Internet. Das so mancher seinen, in der Szene, "Ruhm" auch finanziell ausnutzt ist sehr schade aber gehört leider zu unseren Selbstverständnis und den (teilweise recht großen) Zückerchen welche die großen Netzportale bieten mit dazu. Lasst doch den Menschen ihren Spaß - die einen sind halt begeisterte Selbstdarsteller die mit ihren "Bausteinwissen" trotzdem ihr zufriedenes Publikum haben - und die anderen macht es halt Spaß in die Tiefe zu gehen und wenn es nicht so "Cool" herüber kommt und auch mal richtig anstrengend ist und nach Außen hin nicht unbedingt aufregend und modern erscheint. Meine Güte muss sich den alles nach den jeweiligen Privaten Vorstellungen und Idealen richten? Nur weil ich (du) etwas in dieser und jener Ausprägung gut und richtig finde, so muss das nicht für jemand anderen auch so sein - schlimm genug das unsere Bildungs- und Berufssystem das nicht einsehen will und man gezwungener Weise nach dessen Vorgaben lernen und arbeiten muss wenn man zumindest ansatzweise ein gesichertes und ausreichendes Einkommen haben will. Jemand will
M.N. schrieb: > Früher war man als Bastler eher soziale Randgruppe und wurde als > Freak*), Nerd oder Streber abgestempelt und das weibliche Geschlecht > ging merklich auf Distanz, weswegen man sich dann noch mehr in seinen > Bastel-Keller zurück gezogen hat. ein Teufelskreis. Im Rückblick kann ich aber definitiv sagen das es auch früher nur darauf ankam sich zu verkaufen. Wenn du etwas für andere vom Niveau her absolut unverständliches gemacht hast wo aber keiner den Sinn/Nutzen erkennen konnte wars du der Freak. Wissen für sich alleine zählte da nicht als Sinn, nur was du damit anstellst. Und egal ob nicht vielleicht doch Sinnvolles über den reinen (Lern-)Selbstzweck in der Sache lag oder nicht. Wurde keiner erkannt warst du der Freak der im stillen Kämmerlein seine ZEit mit unnützen kranken Krams verbringt. Wurde der Nutzen aber von den "richtigen" Leuten erkannt oder haben die es zumindest so interessant gefunden das die es toll fanden, dann warst du der bewunderte Könner der mit seiner schwarzen Magie ganz tolle Dinge macht. Und wenn dieser Status da war, dann waren auch solche nervigen wie ewige Besserwisserei nicht mehr wirklich sozial tödlich sondern wurden als erträgliche Marotte abgetan die man dem irgendwann schon ausgetrieben bekommt ;-) Leider durchblickt man diese Zusammenhänge gerade in der "kritischen" Zeit erst sehr spät. Manchmal reicht es noch, manchmal auch nicht. Oder es hilft der Zufall. Im Prinzip machen teile der heutigen "Maker" es ja nicht anders. Sie Basteln etwas und versuchen dann ihre Bastelleien als "Coole Sache" darzustellen. Klappt das sind sie in der Zielgruppe die tollen Macher, klappt es nicht bleiben sie die Freaks. In sofern verständlich und ein guter Weg gerade nicht zum Nerd trotz des Hobbys abgestempelt zu werden. Nervig wird es halt wirklich wenn die nichts verstanden haben und dann so tun als seien sie die Experten und dann ihr völlig falsches Wissen "verständlich" weitergeben. Nervig deshalb weil andere das dann glauben und wenn man diesen "anderen" dann in Form von Azubis, Schülern oder Studenten über den Weg läuft hat man riesen Schwierigkeiten denen das falsche Wissen wieder auszutreiben. Das geht soweit das trotz Literaturhinweisen zum Belegen der vorgebrachten Erklärungen usw. bis zum Zeitpunkt der verpatzen Klausur beharrlich am "falschen" Festgehalten wird weil man hat das ja vom "Experten" gehört, der "Ausbilder/Lehrer usw." hat einfach keine Ahnung. > *) Merke: Ein Freak bist du erst, wenn ein Freak zu dir sagt, du seist > ein Freak. Richtig! Aber im Gegenzug gilt genauso: Du bist Cool wenn ein Cooler sagt das du Cool bist! M.A. S. schrieb: > In der Tat, ich erinnere mich. (Wie bin ich da bloß rausgekommen...?) > :) Oh ja! In meinem Fall kann ich sogar noch genau sagen wie es gelaufen ist. Bei mir war es etwas Durchblick mit einfach viel Glück! Ist einer der Tage in der Vergangenheit wo man sagen kann wenn da nur etwas ein wenig anders gelaufen wäre würde das heutige Leben vermutlich GANZ ANDERS aussehen. In meinem Fall war es der glückliche Zufall das ich als quasi abgestempelter Nerd damals einer der ganz wenigen von denen in der Schule bekannt war das die sich mit PC soweit auskenne das die diese auch Reparieren können von einem flüchtigen Bekannten gebeten wurde sich mal einen alten PC anzuschauen den er bekommen hat. Der wiederrum gehörte zu einer der Cooleren Cliquen in der Schule. Wenn auch eher der chaotischen Art... Wo ich dann bei ihm war durch Zufall darauf zu sprechen gekommen das ich ein Taschenradio mit "Radio Bagno" (Polizeifunk) dabei hätte, zur Begeisterung vorgeführt und war dann interessant genug das ich bleiben sollte weil gleich noch "die Anderen" kommen würden... Dort dann vorgestellt als "Das ist Carsten, der kann ganz tolle Dinge..." ;-) Naja, der Rest ist Geschichte. Etwa zwei bis drei Wochen später war ich fest in der Clique drin, wenn irgendetwas los war und man nicht sowieso verabredet war wurde man selbstverständlich angerufen. usw. War auf den richtigen Parties. Zu Anfang immer mal noch etwas (harmlos) aufgezogen aber nach einigen Wochen war auch das vorbei und wenn dann über einen gelacht wurde nur weil man es vor dem Rückwärts-Trinken nicht mehr rechtzeitig bis zum Bad oder der Haustür geschaffthat. Wobei das nur anhielt bis der Nächste das noch toppte, was praktisch immer vorkam ;-) (Hach... Das waren noch Zeiten ;-) ) Ab und an mal etwas "spannendes Nerd Wissen" vorgeführt wie das "Express-Umgraben" eines Ackers am Nachmittag vor der Silvesterparty oder wie einfach es ist ein KFZ Türschloss (mitte 90er) in ein paar Sekunden lautlos ohne Schlüssel zu öffnen und das ganze TechnikZeugs war plötzlich nicht mehr langweilig sondern spannend. Dazu noch ganz praktische Dinge wie das "weitersenden" des richtigen -nur über Sat zu empfangenen- Radiosenders damit man beim Lagerfeuer und Zelten tief in der Bauernschaft ein, zwei km weg vom nächsten HAus auch die richtige Musik empfangen kann. (MP 3 usw. war ja noch nicht, und Kassetten wurden wegen CD weniger, Transportable CD Geräte waren aber teuer) Ist man auf den richtigen Parties sprechen auch die Mädels wieder mit einem , irgendwann bekommt man es dann auch hin das die länger als drei Minuten mit einem sprechen (nein, da hilft Technikwissen NICHT!) und spätestens dann sind auch auch keine Hemmungen der Mädels mehr vorhanden sich auch alleine mit dem Ex-Nerd zu verabreden und in Öffentlichkeit als Paar zu zeigen ;-) (Noch mal 16 sein...) Wobei ich dann interessanterweise ganz schnell bei einem alten Bekanntenkreis der Aussenseiter war bis hin zum Ausschluss. Das hat aber vorher schon begonnen da ich von Anfang an mit Drachen und Kerkern nicht viel anfangen konnte und da sich in gewissen Kreisen damals ein Trend etablierte. Konnte ich aber gut verschmerzen! Ich muss aber auch sagen das meine "Bildungslaufbahn" da sicher etwas gelitten hat. Vom Quasi Streber zum Chaoten (mit immer noch hinreichend guten Noten). Aber mein Vorsatz unbedingt den maximalen Studienabschluss zu erreichen inkl. Promotion um es allen zu beweisen ist in der ZEit definitv gefallen. Dann galt nur noch das nötige Machen... Aber genug dem Schwelgen in Erinnerungen! ISt hier ja nicht Thema. > Als Maker jedoch stellt man sich bewusst in den Mittelpunkt und > präsentiert trivialste Lösungen (Fertig-Module) unter reisserischem > Titel als den geilsten Scheiß, seit dem der Halleysche Komet mit dem > Mond zusammengestoßen ist: "Mit diesen Top-5 Live-Hacks wirst du niemals > erraten, wie du einen LED-Stripe an dein Fixie klettest!!!!1111elf" > Ja und? LEDs am Fahrrad hatte ich schon in den 90-er. Eltern, Lehrer und > Mitschüler haben mir einen Vogel gezeigt und es ganz bestimmt nicht > geliked. > Wobei in den 90er Blinkeblinke halt alles andere als Cool war! Es war einfach nur "anders". Und "anders" darfst du als Jugendlicher nur sein wenn du entweder zu den ganz coolen gehörst oder aber wenn es nur in gewissen Maß ist und die anderen den Hintergrund verstehen. Sonst bist du definitiv der Freak! Heute ist BlinkeBlinke, grell und auffällig bei einige Jugendlichen Mode. Selbst das "anders" sein an sich ist angeblich ja ein Mehrwert. (Wobei das natürlich nur gilt wenn du genau so "anders" bis wie alle anderen" Niemals darfst du anders "anders" sein) Die Technik dahinter ist egal. Machst du etwas was dem Zeitgeist entspricht ist es toll. Machst du das noch selbst, ist es cool. Entspricht es aber nicht dem Zeitgeist (blinkende LED am Fahrrad in der 90ern) kann es technisch noch so toll sein. Für alle die die dahinterstehende Technik nicht einschätzen können bis du der merkwürdige Freak. Aber um wirklich aufs (mittlerweise erlangte) Thema zurückzukommen. "Maker" als Bezeichnung (im deutschen Sprachraum) hat für mich auch einen ganz klar negativen Beiklang. Zwar fast man mittlerweile darunter "alles" Zusammen, also Hobbyisten usw. aber ursprünglich sind die unter diesem Begriff zur Hobbyszene dazugekommenen diejenigen die es machen weil es gerade hip ist. Am wenigsten Ahnung, sich aber deutlichsten Präsentieren und teilweise andere mit Ahnung noch belehren wollen. Diejenigen die man aber tatsächlich respektieren, also ernstnehmen, kann sind diejenigen die es auch vorher unter der schlichten Bezeichnung "Hobbyisten" schon gab. Die auch tolle Sachen teilweise ohne tiefere Grundkenntnisse gemacht haben, aber sich meist ihres Wissenstandes bewusst waren und vor allem nicht versucht haben etabliertes Fachwissen zu negieren und ihren eigenen fehlerhaften Wissensstand selbst dann noch als die Wahrheit zu verkaufen wenn denen von allen Seiten Belege für ihren Irrglauben geliefert werden. Oder um es noch einmal zusammenzufassen: Mich stört nicht das jemand etwas einfach aus Modulen zusammenstöpselt und das toll Präsentiert! Mich stört dabei nicht einmal wenn er trotz real geringem Wissensstand so tut als wäre er der "King"! Ich habe es, wie eigentlich alle mit hinreichendem Grundlagenwisen und Erfahrung sowie gefestigtem persöhnlichen Umfeld, nicht nötig irgendwen zu beeindrucken. Besonders keine Fremden auf irgendwelchen sozialen Medien. Das geht mir am Arsch vorbei. Daher muss ich da auch keine Vergleiche ziehen. Einzige Ausnahme davon sind (zukünftige) Arbeitgeber/Auftraggeber die wir natürlich von unseren Qualifikationen überzeugen müssen. Nur verfügen da in den allermeisten Fällen die Einstellenden selbst über ausreichende Qualitäten das hinreichend korrekt zu beurteilen und die ziehen sicher keine Vergleiche mit irgendwelchen Möchtegern-"Makern". Und da wo das nicht ist, da möchte man in den meisten Fällen sowieso nicht arbeiten. Mich stört aber gewaltig wenn jemand mit geringem/grob falschem Wissenstand diesen dauermissionierend unter die Leute bringt und selbst Sachargumenten mit Belegen nicht zugänglich ist. Nicht einmal wenn die von vielen Seiten identisch vorgebracht werden. Nicht weil ich dem irgendwelche falschen Lorbeeren nicht gönnen würde, das ist mir egal, sondern weil ein Teil derer Follower die dies glauben dann später einmal "unsere" Schüler/Azubis/Studenten sind und teilweise nur noch schwer von der korrekten Situation zu überzeugen sind. Ansonsten sehe ich aber teilweise auch wie Olaf, das es Interesse braucht um als Hobbyist wirklich tief in die Elektronik Einzusteigen. Davon abgesehen sind Studenten mit Interesse später sicher die "besseren" Ingenieure im fachlicher Hinsicht. (Wenn bei einem Studenten dann Interesse und Hobby noch zusammenkommt) Und für Interesse ist heute schon viel mehr nötig als ein Blinklicht zum Einstieg und zusammengesteckter MW-Empfänger als Abschluss aller Lektionen und am weitesteen fortgeschrittenes Bauobjekt. (wie beim Kosmos X1000) Daher ist schon in Ordnung das es dieses Modulzusammenstecken als Einstieg gibt. (Mal abgesehen das man die Module auch mit Hintergrundwissen gut als dev.Board "missbrauchen" kann. Oder für Hobbyprojekte abseits des Copy and Paste) Nur sollte es dann auch vom Niveau richtig kommuniziert werden, denn sonst sind die Einsteiger sehr sehr schnell wieder frustiert sobald kein Copy und Paste mehr möglich ist. Was ist so schwer daran zu erklären das es nur "so einfach" ist weil man gerade auf große Teile erbrachte Vorarbeit zurückgreift in denen viele (teilweise hunderte) Arbeitsstunden von anderen Stecken! Und das man auf diesem Niveau schon sehr tolle Sachen machen kann, für ein wirkliches Verständnis oder ganz neue Ideen zu der es keine Vorarbeit gibt ein vielfaches an Arbeit notwendig sein wird. Gruß Carsten P.S.: Wegen dem oben geschriebenen (illegale Pyrotechnik, mithören Pol-Funk) nur zur Sicherheit, auch wenn im Grunde aus dem Text hervorgeht. Das hat sich alles vor über zwei Jahrzehnten abgespielt, teilweise sogar deutlich darüber! Evtl. mitlesende Amtspersonen können sich daher entspannt zurücklehnen.
Also wenn hier manche meinen das viel falsches oder oberflächliches Wissen in Blogs oder auf YouTube präsentiert wird, wieso macht man es nicht besser? Wenn die Maker überwiegend die oberflächlichen prahlenden Deppen sind, wie nennt man die Gruppe jener die hier darüber jammern? Hobbyelektroniker? Oder könnte es sein dass es sich vorwiegend um eine Gruppe handelt die von ihrem Wissen nur wenig nach außen kommuniziert und moderne Medien weitgehend meidet und es lieber vorzieht nur auf Fehler anderer hinzuweisen? Bei ein paar Leuten hier kann man auch regelrechte Wutanfälle herauslesen. Da fragt man sich welches Unrecht ihnen irgendwelche Bastler getan haben dass man so wütend wird. Als wäre man gezwungen sich die Aktivitäten von Leuten anzutun die man nicht leiden kann. Vielleicht sollte man sich auch fragen ob die Frust die man bei den Makern auslässt, nicht von von einer ganz anderen Richtung angehäuft wurde.
Die Diskussionen erinnern mich ein bischen an den Hoch-Zeiten des CB-Funks. Das war so 1976 wie 12 Kanäle des 11m Bands allgemein frei gegeben wurde. ( So liberal war das aber damals tatsächlich nicht ). Damals war es so das sich die CB-Funker auch gerne Amateurfunker nannten ( was ja grundsätzlich nicht falsch ist ) und immer mehr wussten als lizenzierte Amateure. Vielleicht kommt ja aus der Zeit, das sich lizenzierte Amateure in der Öffentlichkeit von CB-Funker abgrenzen wollten und sich deswegen irgendwann Funkamateure nannten, um nicht in einen Topf mit den CB-Funkern geworfen zu werden. Zur dieser Zeit waren Funkamateure bei den Elektronikfirmen gern gesehene Mitarbeiter und höher angesehen als die Mitarbeiter ohne Lizenz. während CB-Funk in der Öffentlichkeit nicht so gut angesehen waren, weil sie regelmäßig in den Fernseher für Empfangsstörungen sorgten. Ich war damals auch mit von der Partie und habe auf diesen Weg zum Amateurfunk gefunden. Es war damals erschreckend mit welchen Halbwissen CB-Funker den Einsatz von Verstärkermikrofonen und sogenannte Brenner rechtfertigt haben. Diskussionen mit denen über die Sinnhaftigkeit endeten regelmäßig im Desaster. CB-Funker wusten es einfach besser, und physikalische Gesetze waren für sie nicht gültig. Je niedriger das soziale Niveau, desto schlimmer war es. Gott sei Dank waren auch einige ganz wenige Funkamateure darunter die ein wenig anders dachten, und die mir den Weg in den Amateurfunk gewiesen haben. Nach drei Jahren CB-Funk habe ich meine Lizenz erworben und dem CB-Funk auf wiedersehen gesagt. Heute hat der Boom im CB-Funk offensichtlich gewaltig nachgelassen, obwohl sie heute sowohl die Betriebsart SSB nutzen dürfen, als auch Richtantennen nutzen dürfen. Das war damals absolut verboten. Ralph Berres
Ralph meinte: >Heute hat der Boom im CB-Funk offensichtlich gewaltig nachgelassen, >obwohl sie heute sowohl die Betriebsart SSB nutzen dürfen, als auch >Richtantennen nutzen dürfen. Das war damals absolut verboten. Das ist eine Antennenfrage. Wer kann und darf in den Städten noch eine HW11 aufstellen? Und eine Gerätefrage. Wo kann man, außer im Internet, noch Antennen und Geräte für CB kaufen? Auf den Dörfern sieht es noch anders aus, da wird CB noch für die Kommunikation genommen, da es, wenn die Hardware einmal da ist, billig ist, etwa von den Feldern zum Hof oder zwischen den Höfen. Ja, das Handy ist des CB's Tod, schade. Denn das Handy hat man immer dabei, während CB wegen den Antennen sperrig ist. mfg
~Mercedes~ schrieb: > Wer kann und darf in den Städten noch > eine HW11 aufstellen? Man müste sowas provisorisch auf den Balkon aufstellen. Eventuell in einen Schirmständer. Oder wenn man über sich nicht genügend Platz hat eine DV27 auf einen 1*1m großes Blech montieren und auf den Balkon aufstellen. Ist zwar nicht optimal aber es geht zumindest. Hatte ich Anfangs auch gemacht, bis ich mir eine Antennengenehmigung erkämpft hatte. ~Mercedes~ schrieb: > Wo kann man, außer im Internet, noch Antennen und > Geräte für CB kaufen? Das ist ein Problem. Ortsansässige Händler gibt es immer weniger. Die sind wohl dem Geiz ist Geil Mentalität zum Opfer gefallen. Ansonsten gibt es die großen Amateurfunkhändler. Die bieten meist auch CB-Geräte an. ~Mercedes~ schrieb: > uf den Dörfern sieht es noch anders aus, > da wird CB noch für die Kommunikation genommen, Bei den Truckern wohl auch noch. Und wenn es nur zur Warnung vor dem Wanderkino dient. Bist du auf dem CB-Band aktiv? Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Hatte ich Anfangs auch gemacht, bis ich mir eine Antennengenehmigung > erkämpft hatte. Brauchst du nicht erkämpfen! Wenn du Aussendungen aus deiner Umgebung empfangen möchtest, welchem mit bereitgestellten Mitteln (iNet, Sat, Kabel) so nicht empfangbar sind, kannst du eine passende Empfangsmöglichkeit schaffen! Deshalb gibt es z.B. für Afu und CB-Funk kein Antennenverbot!
MaWin schrieb: > Brauchst du nicht erkämpfen! Wenn du Aussendungen aus deiner Umgebung > empfangen möchtest, welchem mit bereitgestellten Mitteln (iNet, Sat, > Kabel) so nicht empfangbar sind, kannst du eine passende > Empfangsmöglichkeit schaffen! Deshalb gibt es z.B. für Afu und CB-Funk > kein Antennenverbot! sagt vermutlich jemand der Wohneigentum besitzt. Die Realität sieht leider anders aus. Wenn dir der Hausbesitzer sagt, Antennen sind verboten, und bietet dir stattdessen einen Kabelanschluss an, dann machst du nämlich rein garnichts. Auserdem weis ich nicht, ob es wirklich empfehlenswert ist mit dem Hausbesitzer der womöglich im selben Haus wohnt, im Klinch zu leben. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Wenn dir der Hausbesitzer sagt, Antennen sind verboten... Solange es nur der Hausbesitzer ist... Den Eigentümer hättest Du fragen sollen. Kann man so eine Antenne nicht als Balkonpflanze tarnen?
Karl schrieb: > Kann man so eine Antenne nicht als Balkonpflanze tarnen? Man kann ja versuchen die Dachrinne als Antenne anzupassen -:) Ralph Berres
Karl schrieb: > Kann man so eine Antenne nicht als Balkonpflanze tarnen? Kein Problem! Es gibt beispielsweise Eigenheimbesitzer mit "elektrosensibler" Nachbarschaft, die ihren Vertikalstrahler als Fahnenmast tarnen. Auch Mobilfunkbetreiber verstecken die Antennen einer Basisstation schon mal in einem künstlichen Baum. Ralph B. schrieb: > Man kann ja versuchen die Dachrinne als Antenne anzupassen -:) Das funktioniert in der Praxis! Ein befreundeter OM nutzte die Dachrinne eines grösseren Wohnblocks erfolgreich als Antenne für das 80-Meter-Band.
Fu-ki schrieb: > Bei ein paar Leuten hier kann man auch regelrechte Wutanfälle > herauslesen. Da fragt man sich welches Unrecht ihnen irgendwelche > Bastler getan haben dass man so wütend wird. Als wäre man gezwungen sich > die Aktivitäten von Leuten anzutun die man nicht leiden kann. Du hast eine sehr seltsame Sicht auf die Dinge. Also: Wenn sich diese ganze Maker-Szene, die Arduino-Szene, die ST-Lib & Cube & XPresso und sonstige Szenen darauf beschränken wollten, eben in ihrer jeweiligen Szene zu bleiben, dann wäre die Welt in Ordnung. Aber dem ist leider nicht so. Als Entwickler sieht man eben leider immer mehr jungen Nachwuchs in den Firmen, der eben aus diesen Szenen herkommt und außer Basteln eben kaum was kann, dafür aber im Brustton tiefster Selbst-Überzeugung meint, besser als der Rest der Welt zu sein. Guck einfach in die Beiträge dieses Forums, da siehst du jeden Tag Leute, die ein gewaltiges Projekt sich vorgenommen haben, aber die Anfangsgründe nicht im Mindesten verstehen. Ich sag's mal so: Für das Basteln als Hobby ist das alles gegenstandslos. Da zählt die Freude am Basteln. Aber für den Entwickler in der Firma ticken die Uhren anders, da muß man zusehen, daß man mit seinen Entwicklungen auch das nötige Geld verdient. Und wehe, wenn nicht! Dann geht's der Firma nämlich schlecht. Und nun fragst du dich, weswegen so mancher nen Wutanfall kriegt, wenn er so einen Entwicklungs-Aspiranten hier vorfindet? Mir ist das klar: dieser Aspirant wird über kurz oder lang nen Platz in der Industrie suchen - und wenn er sich zwischenzeitlich nicht ganz gewaltig auf den Hosenboden setzt und lernt, sein Metier RICHTIG zu beherrschen, dann ist er ein Kandidat für die Kündigung binnen 6 Monaten und eine sinnlose Belastung und Geldverschwendung für seine Kollegen und die ganze Firma. Verstehst du das jetzt? W.S.
Ralph B. schrieb: > Gott sei Dank waren auch einige ganz wenige Funkamateure darunter die > ein wenig anders dachten, und die mir den Weg in den Amateurfunk > gewiesen haben. Und zu welcher Gruppe zählst du dich? Zu den Entwicklern oder eher zu den Betriebmachern? Naja, wenn ich mal ein kleines Resummé ziehe und mir als abschreckendes Beispiel den Inhalt eines üblichen in SSB gehaltenen QSO's vor Augen halte, dann kommt mir schon die Frage auf, "wozu das denn?". OK, in CW war das der doch recht spartanischen Betriebsart geschuldet, aber in SSB sich die Rufzeichen und den Rapport austauschen, dann ne weitere Zeile im Log und einmal im Jahr zur Hamrad dann die Siegerehrung der jeweiligen "worked all.." Sparten? Die Meinige hatte sich schon vor Jahren lustig gemacht über die diversen "nicht-technischen" Dinge im DARC, wo es eben auch wie überall menschelt... Nö. Mir wäre eher nach nem gemütlichen Plausch, mit Leuten die man kennelernen kann, mit denen man sich austauschen kann ohne die Beschränkung auf die Standard-QSO-Hülse. Aber andererseits sind mir die Nachmittags- und Sonntags-Runden auf 80m auch nicht so das Wahre. Was bleibt? Experimentales Entwickeln - immer im Bewußtsein, daß man als privates "Aschenputtel" mit seinem Zeug nur dort vorbei kommt, wo die einschlägige Industrie schon vor Jahren gewesen ist. Ist letztlich auch ein bissel frustrierend. Da bleibt schlußendlich nur die Freude über das wirklich selbstgebaute Equipment. W.S.
W.S. schrieb: > Verstehst du das jetzt? Wie sähe denn der passende Disclaimer aus, den man einfach unter jeden Beitrag setzt, um der Wut des Forums ein für alle Mal zu entgehen? "Disclaimer: Ich betreibe das hier einfach als Hobby. Ich käme niemals auf die Idee, aus meiner eigenen Branche in den Zweig Software zu wechseln. Jede Minute, die ich darauf verwendete, Assembler zu lernen, ginge vom Rest meiner Freizeit und den anderen tollen Hobbys ab. Da gibt es aber noch andere tolle Sachen. Zum Beispiel Youtube-Videos drehen." Würde das klappen?
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Fu-ki schrieb: > Bei ein paar Leuten hier kann man auch regelrechte Wutanfälle > herauslesen. Da fragt man sich welches Unrecht ihnen irgendwelche > Bastler getan haben dass man so wütend wird. Schau, die einfachste Antwort ist doch die: Manche reagieren wütend auf Dich wegen Deinen Äußerungen die ihnen Unrecht taten. Und nicht wegen den Äußerungen Dritter. > Vielleicht sollte man sich auch fragen ob die Frust die man bei den > Makern auslässt, nicht von von einer ganz anderen Richtung angehäuft > wurde. Ja, klar kann man Ursache und Wirkung leugnen, führt aber auf längere Sicht in den Wahnsinn der Dissoziativen Wahrnehmung.
W.S. schrieb: > Und zu welcher Gruppe zählst du dich? Zu den Entwicklern oder eher zu > den Betriebmachern? ähm ehrlich gesagt. Ich bin auf Kurzwelle mangels Antennenmöglichkeiten überhaupt nicht QRV. Ansonsten bin ich ab und zu mal in FM auf den Ortsrelais auf 70cm und 2m anzutreffen, und auf das allmonatliche OV-Treffen, wo aber auch nur in erster Linie abgehandelt wird , welche seltenen Länder man gerade gesammelt hat und halt die üblichen Stammtischparolen über Politik usw. Genau genommen gönne ich mir in erster Linie einmal im Monat ein saftiges Steak und ein wenig Abwechslung unter seines Gleichen. Ansonsten hocke ich eigentlich die meiste Zeit in meiner Bastelecke und brüte über so belanglose Probleme wie " wie baut man einen Frequenzzähler für einen Spektrumanalyzer ". W.S. schrieb: > Naja, wenn ich mal ein kleines Resummé ziehe und mir als abschreckendes > Beispiel den Inhalt eines üblichen in SSB gehaltenen QSO's vor Augen > halte, dann kommt mir schon die Frage auf, "wozu das denn?". Also eher nicht der Typ, der in SSB seinen Standort , seinen Empfangsbericht und Tschüss übermittelt. Das ist mir nämlich auch zu wenig. Ralph Berres W.S. schrieb: > Mir wäre eher nach nem gemütlichen Plausch, mit Leuten die man > kennelernen kann, mit denen man sich austauschen kann ohne die > Beschränkung auf die Standard-QSO-Hülse. das wäre auch meines. W.S. schrieb: > Was bleibt? Experimentales Entwickeln - immer im Bewußtsein, daß man als > privates "Aschenputtel" mit seinem Zeug nur dort vorbei kommt, wo die > einschlägige Industrie schon vor Jahren gewesen ist. Ist letztlich auch > ein bissel frustrierend. Da bleibt schlußendlich nur die Freude über das > wirklich selbstgebaute Equipment. Das sehe ich genauso. Leider gibt es in Trier kaum jemand der sich für die Technik tiefer interessiert und tatsächlich noch was selbst baut ( von entwickeln rede ich erst garnicht ).
Claqueur schrieb: > Fu-ki schrieb: > >> Bei ein paar Leuten hier kann man auch regelrechte Wutanfälle >> herauslesen. Da fragt man sich welches Unrecht ihnen irgendwelche >> Bastler getan haben dass man so wütend wird. > > Schau, die einfachste Antwort ist doch die: Manche reagieren wütend auf > Dich wegen Deinen Äußerungen die ihnen Unrecht taten. Und nicht wegen > den Äußerungen Dritter. > >> Vielleicht sollte man sich auch fragen ob die Frust die man bei den >> Makern auslässt, nicht von von einer ganz anderen Richtung angehäuft >> wurde. > > Ja, klar kann man Ursache und Wirkung leugnen, führt aber auf längere > Sicht in den Wahnsinn der Dissoziativen Wahrnehmung. Echt interessant Deine Deutung. Deine Wahrnehmung ist nicht falsch, aber es ist Deine Wirklichkeit. Und in diesem Kontext gibt es also nur Deine „einfachste Antwort“.
Was soll dieser Quatsch mit "veraltet"? Nur mal zum Kalibrieren: Die Grundlagen über Induktivität L, Kapazität C, LC-Schwingkreise, (Leitungs-)Dämpfung (Bel, Dezibel, Neper), Phasendrehung, Anpassung, Wellenwiderstand, usw., usw. wurden bereits vor über 120 Jahren erarbeitet. -- Sie gelten auch heute noch unverändert Das wichtige Prinzip der Rückkopplung, die Grundlage aller Oszillatoren, ist über 100 Jahre alt. -- Es gilt auch heute noch unverändert Die Berechnungs-Grundlagen von LC-Filtern wurden bereits vor über 90 Jahren erstellt (Wellenparameter-Theorie, siehe Namen wie Küpfmüller, Feldtkeller in Deutschland). -- Sie gelten auch heute noch unverändert Die Eigenschaften von Schwingquarzen für Oszillatoren und Filter wurden vor 80 Jahren detailliert erarbeitet. -- Sie gelten auch heute noch unverändert Die Einseitenbandtechnik (SSB) wurde vor 90 Jahren bereits kommerziell eingesetzt (Stichwort Trägerfrequenz-Telefonie, "FDM"). -- Ist auch heute noch eine der modernsten Betriebsarten Die modernen Methoden der Filtersynthese (Tchebychev, Butterworth, Cauer, Equiripple-Phase, usw.) wurden vor 70 Jahren entwickelt. -- Sie gelten auch heute noch unverändert. Das heißt, dass alle diese physikalischen Grundlagen der HF-Technik uralt und gleichzeitig hochmodern und unverzichtbar sind. Für den TO dürften daher Bücher aus den 1950er oder 1960er Jahren sogar noch am verständlichsten sein. Die moderne HF-Technik ist keine "Alte-Männer-Domäne" (so ein Blödsinn), sondern beruht auch heute noch auf diesen vor Urzeiten entwickelten Grundlagen. HF-Technik ist eben recht umfangreich und kompliziert, das Erlernen geht daher nicht an einem Wochenende. Alles andere wurde ja hier bereits sattsam diskutiert und genügend Vorschläge gemacht.
>Zwei Dinge haben mich schnell abgeschreckt: Das Cover das ein wenig den >Eindruck
macht als wäre es aus den 90er. Und der Titel der darauf >hinweist das es um das
Amateurfunkzeugnis geht.
Warum soll das abschrecken. Der Bereich in dem man in aller Regel
anfängt sich damit zu Beschäftigen ist nicht anders als er in diesen
Büchern beschrieben wird.
Die Vorbereitung auf die Prüfung zum Funkamateur vermittelt viel
Grundwissen die Technik betreffend.
Genau dieses Wissen soll ja vorhanden sein um als Funkamateur sein
"Unwesen" treiben zu dürfen.
Gerade weil Funkamateure i.d.R. keine "Steckdosenfunker" sind ist dieses
Wissen um die Technik auch Thema in Ausbildung und Prüfung.
Sicherlich kann man das Zeugnis heute auch durch pures auswendig lernen
der Fragen und Antworten erlangen. Der Interessierte lernt aber die
Inhalte und hat anschließend zumindest schon mal einige Grundkenntnisse
in Sachen Funktechnik.
Man sollte, sofern man sich damit beschäftigt hat, im Anschluss
zumindest eine einfache Funkanlage von Stromversorgung bis zur
Antennenspitze entwickeln und aufbauen können.
Mach die alten Bücher nicht so schlecht. Sie behandeln immer noch das
richtige Thema.
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Sven K. schrieb: > Man sollte, sofern man sich damit beschäftigt hat, im Anschluss > zumindest eine einfache Funkanlage von Stromversorgung bis zur > Antennenspitze entwickeln und aufbauen können. Zumindest sollte man die Funktionen der Anlagenbaugruppen verstehen können. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Sven K. schrieb: > Man sollte, sofern man sich damit beschäftigt hat, im Anschluss > zumindest eine einfache Funkanlage von Stromversorgung bis zur > Antennenspitze entwickeln und aufbauen können. > > Zumindest sollte man die Funktionen der Anlagenbaugruppen verstehen > können. > > Ralph Berres Das wird die meisten Maker nicht interessieren und stöpseln dennoch die Module zusammen. Von Anderen etwas zu fordern was sie nicht interessiert war schon immer der falsche Ansatz. Funktionieren tut so etwas nur im Amateurfunk, weil die den Schein haben wollen. Diejenigen die es ohne Schein machen werden dann Schwarzfunker bezeichnet. Was bei Audio schnell klar wird, ist bei Dingen wie WLAN langen unbekannt. Der Maker freut sich dann über sein WLAN mit 30km Reichweite.
Alex W. schrieb: > Der Maker > freut sich dann über sein WLAN mit 30km Reichweite. und es es nicht bewust ( und auch vollkommen egal) das er andere Funkdienste stören kann. Alex W. schrieb: > Das wird die meisten Maker nicht interessieren und stöpseln dennoch die > Module zusammen. Von Anderen etwas zu fordern was sie nicht interessiert > war schon immer der falsche Ansatz. So lange er nur zugelassene Module, nach den gesetzlichen Bstimmungen verwendet, kann man ja noch akzeptieren. Aber das ist wie damals im CB-Funk. Damals reichten es vielen die zugelassenen 500mW nicht, es mussten 50 Watt sein. Oft genug hatten im C-Betrieb und ohne Tiefpässe versehenen Verstärker ganze Strassenreihen das Fernsehen verhindert. Heute reichen einen die 10mW bei Wlan nicht mehr, es muss mit zweifelhaften Verstärker unbedingt 1W und mehr produziert werden. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > und es es nicht bewust ( und auch vollkommen egal) das er andere > Funkdienste stören kann. So ist der Mensch, von sich selbst denkt er gut... https://youtu.be/zsKMZRCwT08?t=99 Namaste
Ralph B. schrieb: > ähm ehrlich gesagt. Ich bin auf Kurzwelle mangels Antennenmöglichkeiten > überhaupt nicht QRV. Ansonsten bin ich ab und zu mal in FM auf den > Ortsrelais auf 70cm und 2m anzutreffen... was für eine Ausrede. Keine Antenne... Bei Kurzwelle und QRP kann man 5m Blumendraht quer durchs Zimmer spannen und mit dem Heizkörper als Gegengewicht anpassen. ...oder man hängt ein leeres Bierfässchen als Antenne auf dem Balkon auf ... der eine Angelrute im 45°-Winkel nach schräg nach oben aus dem Fenster ...geht alles und zwar gar nicht mal so schlecht
Ralph B. schrieb: > So lange er nur zugelassene Module, nach den gesetzlichen Bstimmungen > verwendet, kann man ja noch akzeptieren. Wie will man das prüfen? Im 868-Band hat man Sendebeschränkung. Das muss man bei den RFM-Modulen über den Code machen. Kostet aber Zeit und Speicher. Macht man das nicht, wen juckt es? Den Maker sicher nicht. Bemerken wird man das nur wenn das Produkt kommerziell wird und ein anderer das nachprüft. ist aber unwahrscheinlich. Und dann kommen Amateurfunker und regen sich auf. Was ändert es? Nüschtz! Sollte man es aber schaffen den Maker sich für Amateurfunk zu interessieren, fängt man dann mit so einem Quatsch wie CW an. Der Maker verzieht das Gesicht und geht heim zu seinem Funkmodul. Geändert hat sich wieder nix! Ausser das der Maker nun der Meinung ist bei den Amateurfunker piepst es...
Alex W. schrieb: > Der Maker > freut sich dann über sein WLAN mit 30km Reichweite. Ralph B. schrieb: > Heute reichen einen die 10mW bei Wlan nicht mehr, es muss mit > zweifelhaften Verstärker unbedingt 1W und mehr produziert werden. Mit Richtantennen gehen 30km auch ohne "Nachbrenner", von den 0,1W EIRP ist man dann allerdings etwas entfernt. Die üblichen Wlan-Module haben eine HF-Ausgangsleistung von 0,1W, daran eine Antenne mit 20dB Gewinn... Die einzige Alternative sind leider die RICHTIG teuren, profesionellen Lösungen mit laufenden Kosten. Die will/kann man als Privatmann nicht bezahlen. Die üblichen Oberwellenschleuder-Verstärker gehören allerdings konsequent beschlagnahmt.
Ralph B. schrieb: > Genau genommen gönne ich mir in > erster Linie einmal im Monat ein saftiges Steak und ein wenig > Abwechslung unter seines Gleichen. ... > Leider gibt es in Trier kaum jemand der sich für die Technik tiefer > interessiert und tatsächlich noch was selbst baut OK, hab's verstanden. Wenigstens gibt's bei dir ne Lokalität für's saftige Steak. Wenn ich hier an den Funkerberg in KW denke, und dort an die zornigen Tiraden auf die "ganze SMD-Scheisse", dann würde mir in diesem Kreise auch das Steak nicht recht munden. Das Problem schein ubiquitär zu sein: vom _SELBST_-etwas-tun ist man generell abgekommen. Ich hatte vor einigen Jahren auch mal einen der FA-Redakteure auf deren Stand auf der Hamrad vor der Nase, so'n eher dünner Typ. Wollte ihm erklären, daß es m.M.n. dringend nötig ist, daß auch unter eingesessenen OM's (und damit in der FA-Zeitschrift) so langsam auch mal etwas intimere Kenntnis der digitalen Signalverarbeitung nötig wäre. Seine Bemerkung dazu (sinngemäß nach Erinnerung, nicht wörtlich): "Wer programmiert denn schon noch selber was, wenn man's downloaden kann." Mag ja sein, daß er damit die IST-Situation ganz richtig wiedergegeben hat, aber mich wurmt's gewaltig. Diese Art geht mir ganz gewaltig gegen den Strich. HST schrieb: > -- Sie gelten auch heute noch unverändert. Ähem.. Horst, im Analogen hast du ja Recht, aber im Digitalen kommen Dinge wie sin(x)/x auf, FIR versus IIR, AM/FM/PhM Demodulation via Koordinatendrehung und so weiter. Da gibt's Neuland, vor dem man: 1. zurückschrecken kann 2. sich drin verirren kann 3. es tatsächlich durchwaten kann. 4. sich schwarz ärgern kann über ne Klippe, wo man nicht drüberkommt Ja, ich weiß, es ist das alles ne schwierige Kiste und wir sind zumeist ja keine jungen Hirsche mehr und es greift tief in die Mathematik hinein. Meinen Mathe-Prof gibt's übrigens immer noch, er müßte jetzt so in den 90ern sein... W.S.
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