Liebe Leute, ich habe bereits im Internet und natürlich auch hier im Forum recherchiert und immerhin zwei Beiträge gefunden die meinem Problem ähnlich sind: Beitrag "Gould 420 Oszilloskop Tantalkondensatoren austauschen" und vor allem: Beitrag "Oszilloskop Gould DSO 420 - Vertikale Signalablenkung defekt?" Allerdings bin ich im Moment noch nicht weiter gekommen. Ich habe das Oszilloskop bei eBay als "defekt" gekauft (der Verkäufer meinte er hat keine Ahnung wie man das Teil bedient aber Fotos von einem Funktionierenden Display/Menü gezeigt). Ich dachte also warum nicht, ich Versuchs mal zu reparieren. Die Symptome: beide Channels zeigen einen Trace an der selben Stelle in der ersten Division-Reihe. Man sieht dass die Linie etwas verrauscht ist, besonders wenn man an den Div-Teilungen herumspielt aber sie bleibt an der gleichen Y-Position. "Auto Setup" bringt nichts und Trigger etc. hat auch keinerlei Auswirkungen. Ich kann natürlich auch keine Y-Verschiebung durchführen. (Siehe Foto 1: "Gould_DSO_420.jpg") Nachdem ich im Internet alles mögliche zusammengelesen habe, habe ich die folgende Checkliste erstellt: - NiMH Batterie checken (läuft angeblich gerne aus und verursacht kurzschlüsse). Scheint schon einmal getauscht worden zu sein (die Lötstellen sehen neu aus, siehe Foto 3: "NiMH_Batterie_Hinten.jpg") und sieht nicht ausgelaufen aus (siehe Foto 2: "NiMH_Batterie_Vorne.jpg"). Die Platine unter der Batterie ist etwas verschmiert, ist aber so wie ich das sehen kann nur Flussmittel. Habe jedenfalls die Pins der langen Steckbank auf Kurzschluss geprüft und alles scheint OK zu sein. - Tantal-Kondensatoren checken und ggf. ersetzen. Da bin ich im Moment dabei, allerdings kann ich die Kondensatoren nicht im eingebauten Zustand prüfen, was das ganze etwas mühselig macht, aber was solls. Der Vorbesitzer hat bereits mindestens 3 Kondensatoren ersetzt und einer von denen ist offensichtlich etwas übler draufgegangen weil die Widerstände in der nähe schwarz verstaubt sind (siehe Foto 4: "C373_Ausgebaut.jpg")? Ich habe mittlerweile ein paar ausgebaut und mit meinem billigen Teiletester getestet (z.B. C333, siehe Foto 5: "C333_Messung.jpg") und zu mindest ein Kondensator (C353 10/16V) wird von gar nicht erkannt (Foto 6: "C353_Defekt.jpg"). Die anderen weichen teilweise ganz schön von den Sollwerten ab, sind jetzt aber meines Erachtens nicht so schlecht. Werde natürlich trotzdem alle ersetzen. Ich habe das ganze angefangen zu protokollieren (siehe Foto 7: "Kondensator_Tests.jpg"). - ELKOs am Netzteil checken, die Gummistopfen geben gerne nach und die Säure läuft auf das Board aus. (noch nicht gemacht) Dazu eine erste Frage: soll ich nun ELKOs aus Tantalersatz verwenden (manche raten davon ab, weil sie angeblich schlechtere ESR-Werte haben und schneller kaputt gehen) oder einfach moderne Tantal-Kondensatoren nehmen? Die zweite Frage: Habt ihr noch irgendeinen Tipp für mich wo ich noch schauen sollte? Ich werde natürlich dieses Thread mit meinen Updates versorgen aber ich dachte es kann nicht schaden 1. das ganze für die Nachwelt zu protokollieren und 2. ein paar Tipps zu bekommen um das Problem schneller zu lösen (ich bin kein Profi). Mein Plan ist also der folgende: nachdem ich die Kondensatoren alle ersetzt habe, das Gerät offen einschalten und die Checkliste im Service Manual abklappern und Spannungen messen. Ich habe auch noch ein kleines selbstgebautes 200kHz DIY DSO, womit ich evtl. noch ein paar Werte checken kann. Danke schon einmal im Voraus für jegliche Hilfe!
Ein paar Gedanken / Hinweise dazu: - 3x hintereinander Taste 9 Drücken um ins Service Menü zu gelangen. Hier kannst Du sehen ob bzw. welche Schritte bei der Autokalibration fehlgeschlagen sind. Das hilft Dir bei der Fehlersuche weiter (ggf. Bild hier posten). - wenigstens ein korrodierter Pin ist schon mal Vorhanden (siehe Bild), auch wenn die Platine an sich noch sehr gut aussieht. Du solltest den Akku auf jeden Fall nochmal entlöten und schauen wies darunter ausschaut. Auch die Hauptplatine an der Stelle in Augenschein nehmen (ggf. Foto posten). Wie bereits im anderen Thread erwähnt, laufen an der Stelle die Steuerleitungen für den Analog-MUX zur Hilfsspannungsaufbereitung der Eingangsverstärker lang. Ein Kursschluss oder Unterbrechung könnte die beschriebene Fehlerursache erklären (prüfen!). - Das ziellose Austauschen der Tantals hat in dem Stadium keinen Wert. Das Fehlerbild von Tantals ist i.d.R. Kurzschluss oder Abbrand, auch wenn Dir dein Messgerät bei zumindest einem was anderes vorgauckelt. Versuche lieber den Fehler mit Hilfe des Service Manuals und Service Menüs und der gemachten Ratschläge einzugrenzen und zu beheben.
Vielen Dank für die prompte Antwort! Nachdem ich den verdächtigen Kondensator noch mal gecheckt habe (mit frischer 9V Batterie im Messgerät), war er in Ordnung. Ich habe jetzt alles wieder reimgelötet und die NiMH Batterie nochmal abgetötet und darunter alles sauber gemacht. So sah sie vorher aus: "Platine.jpg". Eine Leitung die etwas schwarz an einer Stelle aussah (geht von einem PIN bis zu einem dem großen Chip weiter unten) habe ich durchgemessen, aber sie ist OK (Foto Trace_Check.jpg). Außerdem habe ich bemerkt, dass C338 gar nicht verbaut war (laut Service Manual gehört da ein 10/16 Tantal rein), also habe ich vorsichtshalber ein ELKO 10/35 verbaut (hatte nichts anderes da). Und nun, nach dem zusammenbauen hat sich beim Einschalten kurz die Grüne Power-LED gemeldet und eine halbe Sekunde darauf kein Murks mehr. Jetzt tut sich gar nichts mehr... Kein Leuchten, nichts... Was könnte ich kaputt gemacht haben? Ich habe lediglich die verdächtigen Stellen mit Isopropanol gereinigt und die Kondensatoren zurückgelötet.
Ich werde am Sonntag in Ruhe die Troubleshooting Schritte für "No-Power" erst einmal durchgehen. So habe ich mir das ganze nicht vorgestellt ;-)
So, wie versprochen gibt es heute ein paar kleine Updates und noch mehr Verzweiflung ;) Zunächst: ich habe mit einem Stromverbrauchsgerät noch kurz geschaut ob evtl. ein größerer Kurzschluss vorhanden ist (ohne zu riechen). Das Oszilloskop zieht 5mA sowohl bei ausgeschaltetem als auch beim eingeschalteten Zustand. Ich bin zunächst den Entscheidungsbaum auf Seite 24 durchgegangen (5.3.1 Total System Failure): - keine signal an der Power ON LED - Sicherung fliegt nicht (und ist OK) - +5V, -15V und +15V Rails gecheckt, keine Spannung vorhanden - keine Spannung an C621 und jetzt soll ich T601 und BR601 checken. Beim Gleichrichter BR601 hab ich: Pin 1 +, Pin2/3 AC, Pin 4 -, wobei die Dioden von - nach + über die AC pins zeigen sollten. Ich weiss jetzt aber nicht ob das Teil überhaupt im eingebauten Zustand vermessen kann? Jedenfalls bekomme ich im Diodenmodus von meinem Multimeter 400-500mV von - nach + und - nach den AC Pins und einen langsam oszillierenden Wert (-500mV bis ca. 500mV) von + nach -. Naja, immerhin kein Kurzschluss und ausserdem sieht der Gleichrichter optisch wunderbar aus. Beim T601 habe ich ehrlich gesagt keine Peilung was ich machen soll. Im Service Manual steht dass es der Mains Input Transformer (24V) ist, also wird es der der große Ringkerntrafo sein. Was soll ich da messen? Wenn die beiden Bauteile in Ordnung sind (wovon ich jetzt einfach mal ausgehe), soll ich noch 5.3.14 durcharbeiten. Da steht unter 1. dass man offensichtlich auch ein direkt ein DC Netzteil 24V anschließen kann (siehe "5.3.14.jpg"). Nun, ich habe ein sehr altes lineares 24V Labornetzteil mit fixer 5A Strombegrenzung. Wenn ich 24V einstelle, das Oszi einschalte, pulsiert der Strombegrenzer und im gleichen Rhythmus höre ich ein Zirpen vom Oszi-Netzteil. Jetzt noch zwei Fragen: 1. Ist nun mein Ringtrafo im Eimer, oder gibt es noch irgendwo eine Sicherung die ich übersehen habe? 2. Ich verstehe nicht wo dieser PLG-Connector sein soll, wo man die Spannungen nachprüfen soll... was ist damit gemeint? :-/ Danke schonmal für jegliche Hilfe!
Schick mir mal ne Mail, so daß ich dich erreichen kann... elek dot 124 klammeraffe wiards dot deutschland Dann kann ich dir vielleicht helfen ;-)
Danke, ich habe dir eine Mail geschickt (Kosmetikstudio??), ich hoffe die Domain stimmt ;)
Ich wollte nur nochmal betonen, dass ich nach dem Zusammenbauen, als ich auf den Einschaltknopf gedrückt habe, noch kurz die grüne Power LED aufblinken sah und das Oszi ging danach sofort aus, seitdem habe ich kein Lebenszeichen mehr. Aber zu mindest die Tatsache, dass mit externer 24V DC das Gerät zu mindest "zirpt" (aber nicht genug Strom von meinem 5A Labornetzteil bekommt), deutet doch darauf, dass die AC/DC Einheit etwas abbekommen hat?
Auch wenn dieser Thread langsam zum Monolog wird, ein kleines Update, vielleicht kann damit jemand was anfangen oder ich lerne sogar noch etwas... ;) Ich weiß allerdings nicht, wieviel Zeit und Nerv ich noch investieren kann. Ich habe den Haupttransformator ausgebaut und ein paar merkwürdige "Schmelzstellen" gefunden (siehe Foto 1: Transformator.jpg). Die beiden Wicklungen haben einen Widerstand von weniger als 1Ohm, da ist also keine Thermosicherung geflogen (falls es überhaupt eine gibt) oder Kabel komplett abgebrannt. Ich habe jetzt auf die Schnelle nur ein Setup aus meinem iPhone und meinem Mini DSO improvisiert. Mit dem iPhone habe ich ein ca. 50Hz Signal mit etwa 70mV Spitze-Spitze über die Audiobuchse - einfach einen 3.5mm Stecker rein und fertig - hinbekommen (siehe Foto 2: Transformator_Input.jpg). In die Primärwicklung gespeist bekomme ich mit dem Mini DSO an der Sekundärwicklung 8mV (siehe Foto 3: Transformator_Output.jpg), was ein Verhältnis von etwa 8.75 ergibt und somit 230V AC auf etwa 26V heruntertransformieren würde. Das klingt mit den ganzen Messfehlern nach einem funktionierenden 230V-40V Trafo, oder hat jemand Einwände? Ich bin mir jetzt nicht sicher wie ob die winzigen Spannungen hier einen Defekt verschleiern könnten ;) Wenn der Trafo tatsächlich in Ordnung ist, wird es wohl doch am Gleichrichter liegen?
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Hallo, der Trafo ist zumindest nicht offensichtlich defekt. Du kannst immerhin noch ihn an 230V anschließen, falls sich der Gleichrichter abtrennen läßt, und schauen, was heraus kommt. MfG
Ich beschäftige mich immer noch mit dem Teil, ich hätte endlich gerne ein großes, funktionierendes Oszi :-O Danke Christian für den Vorschlag. Ich habe jetzt jedoch erst einmal ein etwas stärkeres DC Netzteil mit 24V drangehängt und wieder dieses Zirpen gehört. Ausserdem habe ich bemerkt dass der Lüfter nur zuckt... Hab ihn dann mit dem Finger angeschubst und ein paar Sekunden später ist mir der Tantalkondensator C333 um die Ohren geflogen. Hab ihn nun gegen einen Elko getauscht und siehe da, das Ding fährt wieder hoch ;) Ich habe jetzt noch nicht versucht über den Trafo und AC zu versorgen, das DC Netzteil langt erst einmal um die Testergebnisse im Menü anzuzeigen. Angehängt sind die beiden Ergebnisse der Tests im Service Menü (Wenn man die Tasten 9-777 drückt, danach Punkt 2 und 3). CAL INCOMPLETE ist klar, PHGF KEYS NOT MATCHED (? keine Ahnung was das heißt, bis jetzt nichts gefunden. Und offensichtlich ist die Y-Ablenkung irgendwie hinüber wie man auf Foto Kalibrationstest_2.jpg sieht. Im Handbuch steht dazu unter 5.3.27 (No Y shift or variable gain), dass man die VGEN (5.3.15) überprüfen soll (es sei denn triggering oder vertical shift geht, aber ich kann ja nicht einmal manuell etwas verschieben). Ich werde jetzt die ganzen Signale an den buffer amplifiers mit meinem mini Oszi prüfen und hoffe, dass ich schlauer werde. Ansonsten, falls jemand doch noch einen heißen Tipp hat, bin ich sehr dankbar!
Nachdem ich die Schutzplatte entfernt hatte um an U6 ranzukommen und die VGEN-Werte zu prüfen, fand ich R12 (2R2) komplett durchgebrannt. Leider hat die Platine auch gelitten, da laufen feine Traces unter dem Widerstand... Ich habe jetzt sowieso keinen 2.2Ohm Widerstand da, werde also morgen weitermachen.
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Hallo, C333 war doch oben schon auf dem Prüfstand! Es muß also ein als "GUT" sich tarnender Kondensator gewesen sein, der trotzdem seiner Aufgabe nicht mehr gewachsen war. Anscheinend war er nicht mehr in der Lage, die anliegende Betriebsspannung zu isolieren. Die geringere Spannung bei der Messung konnte er aber aushalten. Zur Anwendung kam also unfreiwillig die Reparaturmethode "Freibrennen". Bleibt nur zu hoffen, daß hierbei die Leiterbahnen standhalten konnten und die anderen Kondensatoren seine ursprünglich erfolgversprechende Tarnmethode nicht übernehmen werden. In dem ehemals hochwertigen Meßgerät sind ja noch etliche drin. Die 2,2 Ohm sorgen weiter für Spannung bei geneigten Lesern. mit freundlichem Gruß
So ist das, Christian ;) Also die Geschichte geht weiter und bleibt "spannend": der neue 2.2Ohm Widerstand hat beim Einschalten eine Spannung von 3.3V dran und fängt sofort das rauchen an. Kein Wunder bei knapp 5W (es ist ein 0.25W Widerstand, aber so steht es auch im Service Manual). Tja, jetzt muss ich die Schaltpläne durchforsten und nachvollziehen warum da 3.3V anliegen. Weiterhin offen für jegliche Art von Vorschlägen ;)
So, ich habe mal den Schaltplan, der R12 betrifft, mit drangehängt. R12 ist direkt an +15V angeschlossen und geht dann auf Pin 3 (Input, wenn ich es richtig sehe) von U12 (ein TL780 Spannungsregler: www.datasheet.free.fr/TL/TL780.pdf). Außerdem ist R12 über C73 direkt mit 0V verbunden. Wenn ich das richtig interpretiere, heisst das: entweder U12 ist hinüber oder C73 ist kurzgeschlossen. C73 scheint zu mindest keinen direkten Kurzschluss zu haben, aber ich muss den mal ausbauen und durchmessen.
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Tamas G. schrieb: > Wenn ich das richtig interpretiere, heisst das: entweder U12 ist hinüber > oder C73 ist kurzgeschlossen. Weiterer Vorschlag: U12 wird ausgangsseitig überlastet und R12 fungiert als 'Sicherungs'-Widerstand...? Mögliche Kanditaten (unter anderem): C72, C55-57, C78-80...
Danke Michael, das klingt gut! Ich habe eben C73 abgelötet und gemessen, scheint in Ordnung zu sein. U12 habe ich auch ausgebaut und die Ausgangsspannung gemessen, wobei ich den Eingang von 0-16V variiert habe. Ab 12V Uin war Uout konstant 11.95V. Ist also auch in Ordnung. Ich schau mir jetzt mal die Kondensatoren an die du vorgeschlagen hast. Danke nochmal.
Wenn Du den U12 noch draussen hast, miss doch mal den OUT-Anschluss der Platine gegen Masse - dann könnte sich ein 'Kurzer' evtl. schon zeigen...
Ja, hast recht, danke. Daran hätte ich auch selber kommen können. :) Und nochmals ja, der Output-Pin ist kurz gegen Masse. Das grenzt schon einmal was ein ;)
So, kleines Update. Habe alle verdächtigen Kondensatoren nacheinander geprüft und C80 (natürlich der letzte, den ich gecheckt habe) hat einen Widerstand von 1.8Ohm und wird auch in meinem Messgerät nicht als Kondensator erkannt. Ich tausch ihn jetzt gegen einen Elko und löte alles wieder zusammen. Aber erst einmal was essen ;) Ich bin gespannt... P.S. Sorry für den Spam
C80 ist getauscht, R12 ist nun auch neu, alles zusammengebaut und eingeschaltet, kein Rauch mehr. Allerdings habe ich noch die gleichen Symptome wie ganz am Anfang, die Traces hängen immer noch fix am oberen Rand des Bildschirms ;) Ich habe noch einmal den "Calibration Status" angehängt. Alles wie vorher, ausser dass jetzt statt "PHGF KEYS NOT MATCHED" folgendes da steht: "FAILED CCD OFFSET CALIBRATION". Immerhin etwas neues ;) Nun wollte ich mal die VGEN Troubleshoot Prozedur durchgehen, verstehe aber nicht was die mit "a, b, c, d" meinen. Mit "check for output missing" ist vermutlich nur gemeint, ob die pins (welche auch immer) Spannung gegenüber Masse haben oder? Wobei es schon merkwürdig wäre wenn bei beiden U6 und U7 (die für CH1 und CH2 verantwortlich sind) die Y-Shift kaputt wäre, dann wäre die Ursache "weiter hinten". Jedenfalls soll ich auch U5 checken. Das habe ich mit meinem mini DSO gemacht. - Pin 3 sollte dabei sawtooth mit 4.2ms sein, passt. - Pin 9, square mit 33ms -> passt nicht, ich messe eine Breite von ca. 16ms, oder ist hier die Periode gemeint? - Pin 10, square mit 16.5ms -> passt - Pin 11, square mit 8.2ms -> passt Also zwei Unklarheiten: - Wie soll ich U6/U7 durchchecken? Zu mindest U6a-Pin1 hat ca. 18kOhm (R20) Widerstand auf U2-Pin10. Ansonsten weiss ich nicht was ich da noch messen soll. - U5-Pin9 zeigt ja nur das halbe Rechteck, das ist mit Sicherheit ein Problem, aber weiter steht da nichts... Das wird wohl noch eine längere Geschichte :( Edit: Ich habe U6a, U6b etc. gefunden. Da sind einfach U6 und U7 übersichtshalber im Schaltbild aufgeteilt und U6b z.B. zeigt lediglich pins 4, 8, 9, 10 und 11? (siehe Foto U6b.jpg).
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Tamas G. schrieb: > Wie soll ich U6/U7 durchchecken, was ist mit U6a, U6b, U7c etc. > gemeint? Das sind ICs mit jeweils 4 (evtl. auch 6) OP-Amps - das heisst, alle U6x oder U7x etc. sind in einem IC. Einer dieser OP-Amps wird zusammen mit den beiden Pins für die Spannungsversorgung des ICs dargestellt - in Deinem Bild z.B der von Dir rot markierte U6b (Pins 4(+) & 11(-)) - ebenso U7B, U9d.
Danke Michael, dann habe ich es mir richtig gedacht (sorry, war eine Editiersau und hab's ein paar Minuten nach meinem Beitrag noch hinzugefügt). Ich habe die Referenzwerte gefunden (siehe Foto U5-U6-U7.jpg) und messe z.B. bei U6b pin8 -4V, das heisst, der Trace sollte eigentlich in der Mitte sein, er ist aber oben. Naja soweit war ich auch schon ;) Die Restlichen Werte passen auch. Wie schon erwähnt, nur U5 pin 9 zeigt einen squarewave mit ca. 16ms (5V pk-pk). Übrigens, jetzt zeigt das Oszi "FAILED AMP SHIFT CALIBRATION" Ausserdem zittert der Trace für Channel1 jetzt fast eine Division, da hat sich also immerhin etwas getan ;) Ich tippe mal auf weitere kaputte Tantal-Kondensatoren. Gibt es einen einfachen weg sie im eingebauten Zustand zu messen? Vermutlich nicht... Ausser "Kurzen" prüfen.
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Ich habe ein kleines Video gedreht. Wenn ich "Auto Setup" ausführe und gleichzeitig einen Taster am 1V Test-Signal dran habe, sehe ich nun tatsächlich kurz am oberen Bildschirmrand das Rechtecksignal, aber danach ist wieder alles weg. *Hier gehts zum Video:* https://www.youtube.com/watch?v=SxKdzQ2gHtc Edit: ich habe mal das Testsignal von meinem mini DSO angezapft und ich bekomme es angezeigt. Das Autosetup schlägt bei dem 1V Testsignal fehl aber das vom mini DSO wird richtig gut konfiguriert. Allerdings immer noch ohne Y-Shift, also alles sehr weit oben und es lässt sich auch nichts verschieben (nur horizontal). Dann bleiben also, wenn ich es richtig sehe, U6b, U6d (für Channel 1) und U6c bzw. U7b (für Channel 2). Was ich immer noch komisch finde, ich habe das gleiche Signalbild für beide Kanäle. Das muss doch irgendwie zusammenhängen?! Vielleicht sollte ich gleich U6 tauschen?
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L5 ist übrigens auch durchgebrannt, hat sich hinter einem Kabel versteckt. Es ist eine 10uH Spule mit 0.25W. Kann ich als Ersatz diese Drossel nehmen? https://www.conrad.de/de/drossel-axial-bedrahtet-10-h-06-041-a-b82141-a1103k-1-st-535729.html Im Handbuch stehen keine Weiteren Angaben...
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Tamas G. schrieb: > L5 ist übrigens auch durchgebrannt, hat sich hinter einem Kabel > versteckt. > > Es ist eine 10uH Spule mit 0.25W. > > Kann ich als Ersatz diese Drossel nehmen? > > https://www.conrad.de/de/drossel-axial-bedrahtet-1... > > Im Handbuch stehen keine Weiteren Angaben... Wie sehen denn die Spulen L1 bis L5 optisch aus - ich meine jetzt die Bauform (Bild?) - wenn die Bauform ähnlich der von Dir 'vorgeschlagenen' Conrad-Induktivität ist, würde ich sagen: sollte passen... - jedoch ohne Gewähr ;-)
Die sehen ganz anders aus, ohne Farbringe (hab ein Foto von L4 angehängt) ;) Ich habe sie jetzt bei Farrell.com gefunden: http://uk.farnell.com/te-connectivity-sigma-inductors/sc30100kt/inductor-10-0uh-50mhz-axial/dp/1173864 Bei eBay gibt es sie im 5er-Pack für 25€. Ich weiss nicht ob das noch Sinn hat, zumal dieses Bauteil eher fürs Triggering zuständig ist und das scheint ja halbwegs zu funktionieren, das heißt da ist sicherlich noch mehr kaputt :-/
L5 ist mit Sicherheit aufgrund des defekten C80 durchgebrannt - von 12V über L5 -> C80 (def.) nach Masse. Die würde ich (wäre es mein Oszi) wohl schon noch austauschen wollen und sehen, wie sich 'der Gerät' danach verhält...
Jop, wie die zu Grunde gegangen ist verstehe ich ja. Aber meinst du es hat Sinn hier nochmal 25€ zu investieren? Ich habe übrigens die Spule ausgebaut (hatte einen Widerstand von ca. 2.8Ohm) und testweise das Oszi eingeschaltet. Ich bekomme ohne die Spule das gleiche Bild, Trigger geht, das Rechtecksignal schaut in Ordnung aus (zu mindest das, was ich davon oben noch sehen kann ;) Ich denke eher nicht, dass die Spule dafür verantwortlich sein könnte den Y-Shift zu beeinflussen, oder? Ich habe nämlich sonst keinerlei Ideen wo ich noch schauen soll, außer bei U5 (evtl tauschen? immerhin ist es nur ein 40cent IC: https://www.reichelt.de/ICs-74HCT40-DIL/74HCT-4051/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=3393&GROUPID=2935&artnr=74HCT+4051&SEARCH=4051&trstct=pos_0), wo ich auf Pin 9 nur die halbe Rechteckbreite messe.
Wie sieht denn die Ausgangsspannung VP4 (+5V) am Ausgang von U8 aus - ist die (in korrekter Höhe) vorhanden/sauber? Tausch von U5 wäre auch noch eine Maßnahme - dann gleich 'ne (gute) Fassung rein - sowas hier: https://www.reichelt.de/IC-Sockel/GS-16P/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=8209&GROUPID=7429&artnr=GS+16P&trstct=pol_14
Michael W. schrieb: > Wie sieht denn die Ausgangsspannung VP4 (+5V) am Ausgang von U8 aus - > ist die (in korrekter Höhe) vorhanden/sauber? Oha, da sind +9.5V konstant drauf. Dann werde ich den erst einmal tauschen! > Tausch von U5 wäre auch noch eine Maßnahme - dann gleich 'ne (gute) > Fassung rein - sowas hier: Selbstverständlich, Fassungen habe ich mehr als genug daheim, wenigstens das :D
Tamas G. schrieb: > Oha, da sind +9.5V konstant drauf. Uui - 'n büschen viel... ;-) > Dann werde ich den erst einmal tauschen! Gute Idee :-)
Das ist ein Typ78 Spannungsregler. Ich nehme mal den von Texas Instruments für 89cent: https://www.conrad.de/de/spannungsregler-linear-typ78-texas-instruments-lp2950cz-50nopb-to-92-3-positiv-fest-5-v-100-ma-175676.html Bis später ;)
Tja, beim U8 war es wohl eine Nullnummer. Ich habe offensichtlich die Pins falsch gelesen (Uin mit Uout verwechselt). Laut Datasheet ist 1:Uin, 2:GND und 3:Vout. Aber die Pin-Nummerierung ist andersherum im Service Manual. Bei U12 ist es wieder richtig herum. Jedenfalls ist U8 getauscht und ich habe auch nochmal gecheckt ob der Input-Pin derjenige ist, der zu R62 geht, also passt alles. Die Werte sind in Ordnung. OK wie auch immer, ich habe jetzt die komplette Einheit um U8 herum vermessen und davor die etwas durchgebrannte Spule zurückgebaut. Ich habe die Messungen drangehängt. Ich sehe zu mindest nichts schlimmes :-/
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Hier sind die Messungen vom VGEN Troubleshooting. U5 hat ja wie schon gesagt nur die halbe Rechtecksignal-Breite. U6 hat auf Pin8 -8V, was bedeuten sollte, dass der Trace ganz unten ist (hängt aber weiterhin ganz oben). U7 Pin7 ist 0V und sollte "typischerweise" -4V sein. Ich kann jetzt U5 ersetzen und bestell gleich U7 mit... Dann spar ich wenigstens Versandkosten. Zeit habe ich ja schon genug verschwendet. Oder irgendwelche Ideen?
Ich kämpfe immer noch. Während ich auf die Ersatzteile warte, habe ich mal U7 ein bisschen weiter inspiziert. An Pin7 von U7 sollten ja "typically" -4V sein. Ich messe aber 0.03V. Also habe ich den weg verfolgt. Der Trace geht nach links oben über R7 und R5 an VP1 (12V, ist in Ordnung) und in den U1 Preamp (Pin 10 - Offset). Jedenfalls habe ich ja oben an VP1 noch 12V, welche komplett an R5 abfällt und somit nichts mehr übrig ist für U1 und U7C. Ich habe meine Messungen mal drangehängt. Ich vermute also dass tatsächlich in U7 irgendetwas schief gegangen ist (Op-Amp kaputt?). Die grünen Haken bedeuten "Bauteil in Ordnung". Blau sind Soll-Werte, rot "verdächtig", lila sind noch ein paar Zusatzmessungen von Spannungsabfällen an den Kondensatoren vor den Op-Amps. Vielleicht hat jemand noch einen Tipp, was die Spannung nach R5 auf 0 zieht... ;)
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Moin Moin, so wie es aussieht sind hier ja ein paar Leute die sich mit dem Gould DSO etwas besser auskennen. Ich habe ebenfalls ein defektes Gould DSO welches nach dem einschalten am unteren Bildschirmrand lediglich "Version 3.11" anzeigt. Die LED's am Bedienteil leuchten aber weiter passiert nichts. Der Memopuffer war ausgelaufen, den habe ich ersetzt, alle Leiterbahnen durchgemessen und defekte Bahnen mit Litze "überbrückt". Den 96 poligen Leiterplattenverbinder habe ich ebenfalls ersetzt da diverse Kontakte völlig wegkorrodiert waren. Als ich das Oszi dann eingeschaltet habe hat sich R12 in folge eines kaputten Tantalkondensators (C79) in Rauch aufgelöst.Ich habe dann beide Bauteile ersetzt doch leider zeigt mir das Gerät nur die Version an. Drücke ich die Hold All Taste und danach Plot, startet das Oszi neu, zeigt aber wieder nur die Version an, auf die anderen Tasten reagiert es garnicht. Habe das Service Manual durchgearbeitet doch es scheint alles gut zu sein. Lediglich die VGEN Signale zum U5 weichen ab aber ich gehe davon aus das es daran liegt weil das Oszi nicht "hochfährt". Ich hoffe das mir einer von euch weiterhelfen kann da ich das Gerät eigentlich ganz nett finde und es mir völlig ausreicht wenn es denn funktioniert. Gruß Sören
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