Forum: Ausbildung, Studium & Beruf "Faultierfarm" wehrt sich gegen Zeiterfassung


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Eine Bekannte hat nach dem Studiumm die Funktion der Geschäftsführerin 
in der elterlichen Firma übernommen. Es handelt sich um eine 
Beratungsfirma für Arbeits- und Brandschutz, die eigentlich gut zu tun 
hat.

Die Angestellten sind Ärzte, Assistenten und Ingenieure, die Ihre 
Abreitszeit zum Teil am betrieblichen Arbeitsplatz als auch auf 
Außendienst verbringen. Über die Jahrzehnte hat sich in der Firma ein 
übler Schlendrian eingeschlichen. Die anstehende Arbeit wird zwar am 
Ende immer irgendwie erledigt, aber effektiv ist anders. 
Arbeitszeitnachweise und Überprüfung von Urlaubstagen waren bisher 
Fremdworte. Freitag ist da ab 12 Uhr nahzu jeder aus irgend einem 
speziellen Grund "unterwegs". Friseurbesuche, Zahnarzt oder Einkäufe 
während der Arbeitszeit sind ganz normal.

So ziemlich als Erstes hat sie drei Leute eingestellt und ein 
betriebliches Controlling eingeführt. Die Leute prüfen nun die 
abgerechneten Leistungen, Arbeitszeit- und Urlaubsnachweise sehr genau. 
Dabei haben sich schnell bei ca. 80% der Angestellten erhebliche 
Abweichungen ergeben.

Um dem nun in Zukunft vorzubeugen, soll eine cloud-basierte 
Zeiterfassungs-Software eingeführt werden. Die ist sowohl über eine 
Webseite als auch eine Handy-App zu erreichen. Laut Dienstanweisung sind 
Arbeitsbeginn, Dienstfahrten, Status-Änderungen (Ankunft beim Kunden, 
Abfahrt vom Kunden) und Feierabend in Echtzeit einzutragen. Bei 
Statusänderung sichert die Handy-App die Geo-Position. Die Beantragung 
und Gewährung von Urlaub läuft auch über die Anwendung.

Das hat einen Aufschrei des Entsetzens und quasi eine Meuterei unter 
einem Teil der Angestellten ausgelöst, die weigern sich glatt und 
schieben Datenschutz und "Überwachung" vor. Datenschutztechnisch sind 
die Geo-Daten übrigens kein Problem, weil nicht kontinuierlich erfasst 
wird. Da bedarf es keiner Zustimmung, die Angestellten müssen es nur 
wissen.

Wie geht man mit solchen Leuten um? Ich hab ihr geraten, es zunächst mit 
gut zureden zu versuchen. Wenn das nicht hilft mit Abmahnung oder gar 
Kündigung wegen Arbeitsverweigerung und zerrüttetem Vertrauen zu drohen. 
Oder?

: Verschoben durch User
von Lars R. (lrs)


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Frank E. schrieb:
> Eine Bekannte hat nach dem Studiumm die Funktion der Geschäftsführerin
> in der elterlichen Firma übernommen. Es handelt sich um eine
> Beratungsfirma für Arbeits- und Brandschutz, die eigentlich gut zu tun
> hat.
>
> Die Angestellten sind Ärzte, Assistenten und Ingenieure

Warum erst nach dem Studium? Du bist doch bisher gar nicht als 
klassischer (anonymer) Troll auffällig und Freitag ist auch noch nicht?

> Wie geht man mit solchen Leuten um? Ich hab ihr geraten, es zunächst mit
> gut zureden zu versuchen. Wenn das nicht hilft mit Abmahnung oder gar
> Kündigung wegen Arbeitsverweigerung und zerrüttetem Vertrauen zu drohen.
> Oder?

Hosen anziehen. Man muss zeigen, wer die Hosen an hat.

Oder eben den Bekannten im Offtopic-Bereich von uc.net fragen lassen, 
wie man als Geschäftsführer den Laden unter Kontrolle hält und auf gute 
Ratschläge hoffen. Achso...hat sie schon...

von Purzel H. (hacky)


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Etwas faseln von Redimensionierung, Neuausrichtung, schlechtem 
Geschaeftsgang, und Verlagerung ins Ausland. Und dann raus mit dem Pack. 
Dann 3 Monate spaeter wieder bewerben lassen, zum halben Lohn. 
Allenfalls erst eine Leihfirma gruenden um die Wellen von Mitarbeitern 
abzufedern. Die Mitarbeiter sollen jeden Tag zittern, ob sie am Abend 
noch dabei sind.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Lars R. schrieb:

> Warum erst nach dem Studium? Du bist doch bisher gar nicht als
> klassischer (anonymer) Troll auffällig und Freitag ist auch noch nicht?
>

Ich verstehe die Frage icht. Sie hat BWL studiert und erst nach dem 
Abschluss in der Firma angefangen.

von Thomas E. (thomase)


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Frank E. schrieb:
> So ziemlich als Erstes hat sie drei Leute eingestellt und ein
> betriebliches Controlling eingeführt.

> Wie geht man mit solchen Leuten um?

Entlassen.

Frank E. schrieb:
> Sie hat BWL studiert und erst nach dem
> Abschluss in der Firma angefangen.

Das hättest du nicht erwähnen müssen. War vollkommen klar.

Frank E. schrieb:
> Oder?

Die gestandenen Akademiker, die sich nicht von diesen BWL-Rotzlöffeln 
knechten lassen, werden kündigen, ihre Karte bei den Kunden hinterlassen 
und sie kann die Bude in spätestens zwei Jahren abwickeln.

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Frank E. schrieb:

Was erhofft sie sich davon? Dass die Leute mehr Arbeiten und mehr Geld 
reinbringen, wenn sie sie nur besser kontrolliert?

> Überprüfung von Urlaubstagen waren bisher Fremdworte.

Ich könnte mir vorstellen, dass man da irgendeinen Konsens erzielen kann


> Freitag ist da ab 12 Uhr nahzu jeder aus irgend einem
> speziellen Grund "unterwegs".

Whow, die sind hoch gebildet und sollen trotzdem am WE noch arbeiten? 
Bei uns (mit AZ-Erfassung) ist da auch mehr als die Hälfte weg.

Frank E. schrieb:
> Die ist sowohl über eine
> Webseite als auch eine Handy-App zu erreichen. Laut Dienstanweisung sind
> Arbeitsbeginn, Dienstfahrten, Status-Änderungen (Ankunft beim Kunden,
> Abfahrt vom Kunden) und Feierabend in Echtzeit einzutragen.

Also von 0 auf 100. Und trotz der hohen Bildung ihrer Mitarbeiter hält 
sie diese für so blöd, dass die das nicht kompensieren?

Was ist überhaupt der Grund? Will sie den Ladern verkaufen (dann kann 
sie gerne so brachial durchgreifen).

Stimmt der Umsatz nicht? Dann redet man mit den entsprechenden 
Abteilungsleitern. Wenn sie 3 (3!!!) Controller eingestellt hat, dann 
sollte es ja entsprechende Strukturen geben.

Und dann kann man anfangen mit den Dingen, über die sicher Konsens 
besteht. Z.B. dass man (ganz grob) die den Kunden in Rechnung gestellt 
Zeit (getrennt nach Fahrt und vor Ort) aufschreiben lässt. Am Wochen- 
oder Monatsende.

von Gerd E. (robberknight)


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Frank E. schrieb:
> Arbeitszeitnachweise und Überprüfung von Urlaubstagen waren bisher
> Fremdworte. Freitag ist da ab 12 Uhr nahzu jeder aus irgend einem
> speziellen Grund "unterwegs". Friseurbesuche, Zahnarzt oder Einkäufe
> während der Arbeitszeit sind ganz normal.

Also mit Arztterminen während der Regelarbeitszeit hätte ich kein 
Problem, aber Friseur und Einkaufen geht eigentlich nicht.

Wenn da über viele Jahre niemand hinschaut, kann sich aber tatsächlich 
ein ziemlicher Schlendrian einbürgern, dann bekommst Du so ne 
"Faultierfarm".

Normalerweise steuert man da gegen bevor es solche Ausmaße annimmt. Dann 
hast Du einen Nachmittag etc. den Du mit dem betroffenen Mitarbeiter 
ansprichst, das sieht er dann ein und ok ists.

Hier hast Du jetzt das Problem daß Du mit einem Schlag von 0 auf 100 
gehst und sich daher für die Mitarbeiter viel ändert. Auch wenn es 
eigentlich vollkommen normal ist, daß man während der Arbeitszeit nicht 
privat Einkaufen geht, wird das hier ein Thema wenn es bisher indirekt 
geduldet war weil es niemand gemerkt hat.

> Wie geht man mit solchen Leuten um? Ich hab ihr geraten, es zunächst mit
> gut zureden zu versuchen. Wenn das nicht hilft mit Abmahnung oder gar
> Kündigung wegen Arbeitsverweigerung und zerrüttetem Vertrauen zu drohen.
> Oder?

Wenn sich das wirklich bei fast allen eingebürgert hat, hast Du mit der 
Peitschen-Methode halt das Problem daß Du dann schnell ganz ohne 
Mitarbeiter dastehen kannst.

Ich würde mit den Mitarbeitern das Gespräch suchen, mal ein paar 
anonymisierte Statistiken aus den Controlling-Daten zeigen und daraus 
herleiten wieviel Zeit privat verbracht wird. Dann den Mitarbeitern klar 
machen, daß sie selbstverständlich Wert geschätzt werden, aber eben doch 
z.B. 40 Stunden / Woche vorgesehen sind und die schon auch erwartet 
werden.

In soeiner Gruppenbesprechung dann konkrete Verhaltensregeln 
vorschlagen, also klarmachen was ok ist und was nicht, was erwartet 
wird. Auf sinnvolle Rückmeldungen/Antworten der Mitarbeiter eingehen. 
Das Ganze dann am Schluss
schriftlich festhalten und nochmal an alle verteilen.

Der Ton macht bei sowas die Musik. Nicht auf Konfrontation gehen, 
sondern versuchen klar zu machen wo das Problem für die Firma liegt.

Dann schauen wer da wie drauf reagiert. Noch nicht mit der vollen 
Überwachungskeule draufhauen, erst mal mit einfacheren 
Controlling-Maßnahmen beobachten.

Wenn man es richtig macht, werden die meisten ihr Verhalten ändern. Ein 
paar werden vielleicht stur sein, da hilft dann nur Abmahnung etc.

von A. S. (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Ich würde mit den Mitarbeitern das Gespräch suchen, mal ein paar
> anonymisierte Statistiken aus den Controlling-Daten zeigen und daraus
> herleiten wieviel Zeit privat verbracht wird

Das geht halt nicht. Menschlich und sachlich.

Menschlich: "ich habe hier hinter Deinem Rücken spioniert und Du hast 
dies und jenes falsch gemacht". Das geht nicht

Sachlich: Wenn ich nicht weiss, was und wann und wo jemand arbeitet 
(also garnichts), dann kann ich auch nicht abschätzen, welche Unterlagen 
er zuhause gewälzt hat oder welche Berichte er nach Feierabend 
geschliffen hat.

Ich kann einen Mitarbeiter für Anwesenheit bezahlen (wie bei uns, 
kreative Arbeit von Entwicklern ist sowieso kaum messbar), für die 
Erledigung von Aufgaben (was hier ja wohl geschieht), oder gar für den 
Erfolg (Umsatzabhängig).

von Gerd E. (robberknight)


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Achim S. schrieb:
> Gerd E. schrieb:
>> Ich würde mit den Mitarbeitern das Gespräch suchen, mal ein paar
>> anonymisierte Statistiken aus den Controlling-Daten zeigen und daraus
>> herleiten wieviel Zeit privat verbracht wird
>
> Das geht halt nicht. Menschlich und sachlich.
>
> Menschlich: "ich habe hier hinter Deinem Rücken spioniert und Du hast
> dies und jenes falsch gemacht". Das geht nicht

Ne, der Ton macht die Musik.

"Nach der Übernahme der Firma habe ich mir verschiedene Bereiche 
angeschaut und dabei ist mir aufgefallen, daß es eine ungewöhnliche 
Diskrepanz zwischen den den Kunden fakturierten Stunden und den 
Arbeitszeiten gibt. Diese würde ich gerne besser verstehen lernen."

von Alex G. (dragongamer)


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Sowas von "0 auf 100" einzuführen, wie oben jemand schrieb dürfte in der 
tat problematisch sein.
Nutznießer ändern nur sehr selten gern was am Status Quo und natürlich 
ist Kontrolle immer nervig (auch wenn Datenschutz Zeugs einfach nur als 
Vorwand genutzt wird).

Dass etwas geändert werden soll ist trotzdem logisch/verständlich von 
aussen betrachtet. Vorallem ist das Unfair für einzelne Mitarbeiter, 
wenn diejenigen die dreister sind, sich das schönere Leben machen, als 
die Ehrlichen.
Mit so einem "Geschäftsmodell" zieht man auch nicht unbedingt immer die 
besten Mitarbeiter an.

Sache ist aber auch, wie es scheint läuft der Laden ja!
Also wie wärs mit Gegenangeboten für die Mitarbeiter um ein ähnliches 
Arbeitspensum wie bisher zu erreichen, aber in geregelten, für alle 
gleichermaßen gültigen (und später, dank Nachvollziehbarkeit, 
optimierbaren) Bahnen?
Z.B. die 35 Stundenwoche einführen (natürlich bei selbem Monatsgehalt). 
Dann können alle ganz regelkonform, Freitags um 12 schluss machen.
Oder Urlaubstage auf das international äußerst hohe Niveau von 30 Tagen 
setzen (oder wie ist es bisher?).


Ein weiterer Tipp: Nicht mit der IT-Infrastruktur für diesen zweck 
übertreiben.
Ein Ein/Aus-check-System ja, aber das sollte das einzige sein, womit die 
Mitarbeiter direkt täglich in Verbindung kommen. Mehr funktioanlität 
braucht der Mitarbeiter nicht wirklich.
Auch ständiges protokolieren ist ein zweischneidiges Schwert... Auf 
jeden Fall nicht sowas von heut auf Morgen einführen wollen.
Das ist auch eher etwas was die Abteilungsleiter oder Teamleiter 
durchführen sollten, denn die verantworten, wie ihre Mitarbeiter, die 
Arbeitszeit nutzen. Das muss nicht automatisch alles unbedingt an die 
obersten Leitung der Firma.
Die kann höchstens "Best Practice" vorschlagen (wobei das leider viel 
Erfahrung benötigt. Hoffe mal die Bekannte ist nicht ganz auf sich 
allein gestellt).


Für Urlaubsanträge muss man sich je nach Firmengröße was möglichst 
einfaches einfallen lassen und schauen ab wann der digitale Weg Sinn 
macht.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5344357 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Icke ®. (49636b65)


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Frank E. schrieb:
> Ich verstehe die Frage icht. Sie hat BWL studiert und erst nach dem
> Abschluss in der Firma angefangen.

Und offensichtlich inkompetent, sonst würde sie nicht über einen Dritten 
in einem Elektronikforum Hilfe suchen, sondern die Probleme selbst 
lösen.
Es war noch nie eine gute Idee, die Geschäftsführung einem Frischling zu 
übergeben, der noch nicht praktisch gearbeitet und keinen blassen 
Schimmer von Menschenführung hat. Allerdings darf man den 
Geschäftsführern a.D. den größeren Vorwurf machen, wenn sie den Laden so 
geführt und übergeben haben.
Ansonsten.. hier ist die falsche Adresse für Rechtsberatung. Mit 
Arbeitsrecht ist nicht zu spaßen, das gehört in die Hände eines 
Fachanwaltes.

von Cyblord -. (Gast)


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Ohweia, so ein Grünschnabel will ne laufende Bude leiten in der die 
Leute bereits selbstständig die ihnen übertragene Arbeit in der 
vorgegebenen Zeit termingerecht bewältigen.
Natürlich muss sofort ein Controlling eingeführt werden damit auch jede 
ARBEITSstunde getrackt wird, ob die auch wirklich GEARBEITET wurde, wehe 
wenn nicht, zurück ans Band, jede Motivation gilt es sofort zu 
ersticken!!! Gott schmeiß Hirn vom Himmel, wie dumm muss man sein? Es 
wird wiefolgt laufen: Die Leute werden genervt sein und zur Konkurrenz 
gehen, schließlich ist das keine Fließbandarbeit und dann kann dein 
schnöseliger BWL-Grünschnabel den Laden dicht machen und sein Glück als 
WBL beim nächsten Lebensmitteldiscounter inkl. 50h Woche und 3,5k brutto 
versuchen.
Das sinnvollste wäre - wenn der Schlupf wirklich so groß ist - die 
Auftragsbücher voller zu kriegen (was ihre fucking Aufgabe ist, wo sie 
sich mal beweisen kann ob sie was drauf hat als GF) und die Arbeitszeit 
etwas höher auszulasten, üblicherweise auf ein gesundes 85-90% Niveau 
(wie in einer vernünftigen Firma üblich), da ist Puffer für Krankheiten 
und Urlaub drin, die Leute sind belastet, so dass ihnen nicht langweilig 
wird aber nicht überlastet, und mal ehrlich who cares ob man Freitag um 
12 Schluss macht, wenn alle anstehenden Aufgaben erledigt sind? Das sind 
hochqualifizierte umsatzerwirtschaftende Angestellte, glaubst du die 
lassen sich so nen Nonsens bei der Marktlage lange gefallen?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Frank E. schrieb:
> So ziemlich als Erstes hat sie drei Leute eingestellt und ein
> betriebliches Controlling eingeführt. Die Leute prüfen nun die
> abgerechneten Leistungen, Arbeitszeit- und Urlaubsnachweise sehr genau.

Also zu den angeblichen "Faultieren" drei Nutzlos-Erbsenzähler 
eingestellt, deren einzige Aufgabe es ist den anderen maximal auf den 
Sack zu gehen. Gratulation an die BWL-Bitch für diese Minderleistung.

Wenn nämlich ...

> Die anstehende Arbeit wird zwar am
> Ende immer irgendwie erledigt, aber effektiv ist anders.

... stimmt, dann halten sich vorhandene Arbeit und erbrachte 
Arbeitsleistung die Wage. Was will die BWL-Bitch denn mit mehr 
Effizienz? Wenn sie die bekommt sitzen die Leute danach formal-effizient 
im Büro rum und drehen Däumchen.

Was passiert dann? BWL-Bitch wird Leute entlassen um mehr Kohle aus dem 
Laden zu pressen. Daher ist die Drohung jetzt schon mit

> Abmahnung oder gar
> Kündigung wegen Arbeitsverweigerung

völlig witzlos. Die Entlassungen kommen doch sowieso. Das wissen die 
Leute auch.

Sie will den Leuten Beine machen? Kein Problem, dann soll BWL-Bitch für 
mehr Arbeit sorgen.

Was die BWL-Bitch auch vergisst, die Kunden haben entspannte Berater 
lieber als abgehetzte. Am Ende wird ihre Effizienzsteigerung dazu führen 
das die Kunden mit der hektisch, unter Zeitdruck durchgeführten Beratung 
nicht mehr zufrieden sind.

Das lernt man aber offensichtlich nicht auf der Idiotenschule für kleine 
BWL-Bitches.

> Dabei haben sich schnell bei ca. 80% der Angestellten erhebliche
> Abweichungen ergeben.

Jo, und in den Mathe-Lehrbüchern von BWLern finden sich noch größere 
Abweichungen. Die soll sich nicht ins Höschen pinkeln mit ihrer 
Pseudo-Wissenschaft.

> Das hat einen Aufschrei des Entsetzens und quasi eine Meuterei unter
> einem Teil der Angestellten ausgelöst, die weigern sich glatt und
> schieben Datenschutz und "Überwachung" vor.

Gute Leute. Die sind nämlich gar nicht faul, die stehen durchaus für 
sich ein ein. Sollte jemand von denen hier mitlesen und die Firma groß 
genug sein: Wie wäre es mit Betriebsrat gründen? Örtliche 
Gewerkschaftsvertretungen helfen gerne mit Beratung aus.

Nebenbei bemerkt, die schieben Überwachung nicht vor. Genau das ist doch 
Sinn der App, oder?

> Wie geht man mit solchen Leuten um?

Freundlich, menschlich, verständlich. Durch dauernde Peitschenhiebe 
werden Ackergäule nicht zu Rennpferden.

Die Leute haben sich ihre, nennen wir es mal Privilegien, über die Jahre 
erarbeitet. Das wurde von der alten Firmenleitung geduldet. Vielleicht 
aus Faulheit der alten Firmenleitung, vielleicht weil die alte 
Firmenleitung es so wollte, ihre Pappenheimer kannte und so bessere 
Ergebnisse bekam.

Wer Leuten Privilegien wegnehmen möchte muss vergleichbaren Ersatz 
bieten, nicht die App-Peitsche.

Sollten hier die betroffenen Angestellten mitlesen: Sich mal über den 
Begriff "betriebliche Übung" bei einem Arbeitsrechtler informieren. 
Könnte interessant werden.

> Ich hab ihr geraten, es zunächst mit
> gut zureden zu versuchen. Wenn das nicht hilft mit Abmahnung oder gar
> Kündigung wegen Arbeitsverweigerung und zerrüttetem Vertrauen zu drohen.
> Oder?

Das Vertrauen in die Firmenführung ist jetzt schon am Arsch, Gratulation 
an die BWL-Bitch. Wenn sie die Firma langfristig erhalten möchte, und 
nicht nur den schnellen Euro rausquetschen möchte, dann sollte sie die 
nächsten Jahre am Wiedergewinn des Vertrauens arbeiten.

von Cyblord -. (Gast)


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Und die, die hier gleich mit Abmahnungen usw. um die Ecke kommen, ihr 
lebt noch im letzten Jahrhundert und seid geistig am Band stehen 
geblieben. Die Zeiten sind rum, wenn ihr meint den dicken Chef markieren 
zu müssen, habt ihr geschissen, die Zeiten haben sich geändert und waren 
für qualifizierte Leistungsträger selten besser, da könnt ihr euch 
selber becheffen. Die guten Führungskräfte haben das erkannt, ziehen 
ihren Nutzen daraus und erfreuen sich aus der Symbiose aus der Freiheit 
die sie ihren Mitarbeitern lassen während die engagiert und motiviert 
ihre Arbeiten erledigen.

von Stefan M. (derwisch)


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Abradolf L. schrieb:
> Die guten Führungskräfte haben das erkannt, ziehen
> ihren Nutzen daraus

Dann erzähl bitte mal den restilchen 95 Prozent der Führungskräfte 
davon.
Was Du sagst ist ja durchaus ein wünschenswerter Zustand, aber ich habe 
bisher nur Führungskräfte kennengelernt, die einen auf dicke Hose machen 
und als erste Amtshandlung offenbar Seminare besuchen, in denen gelehrt 
wird, wie man Angstellte unterdrückt.
Damit meine ich Firmenbosse, nicht interne Vorgesetzte.
Gab eigentlich bisher keine Ausnahme in meinem Berufsleben.

von Peter D. (peda)


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Der Arbeitgeber ist in der Pflicht, darauf zu achten, daß die 
Angestellten keine unbezahlten Überstunden leisten. Eine Protokollierung 
der Arbeitszeit ist daher gesetzlich vorgeschrieben.
Wenn bisher Schlendrian herrschte, ist das schnellstens zu korrigieren. 
Man kann daraus kein Gewohnheitsrecht ableiten.
Ich kenne daß auch nur so, daß man im Außendienst sich telefonisch an- 
und abzumelden hatte. Auch Kontrollrückrufe sind üblich.
Vermutlich sind die, die am lautesten protestieren, auch die, die es 
schamlos ausgenutzt haben. Die werden dann auch kein Verlust für die 
Firma sein.

von Peter D. (peda)


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Hannes J. schrieb:
> Wie wäre es mit Betriebsrat gründen?

Das ist eine gute Idee. Der Betriebsrat muß dann nämlich auch auf die 
Einhaltung der Gesetze dringen, d.h. die Einführung der Zeiterfassung.

von Axel L. (axel_5)


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Peter D. schrieb:
> Der Arbeitgeber ist in der Pflicht, darauf zu achten, daß die
> Angestellten keine unbezahlten Überstunden leisten. Eine Protokollierung
> der Arbeitszeit ist daher gesetzlich vorgeschrieben.
> Wenn bisher Schlendrian herrschte, ist das schnellstens zu korrigieren.
> Man kann daraus kein Gewohnheitsrecht ableiten.
> Ich kenne daß auch nur so, daß man im Außendienst sich telefonisch an-
> und abzumelden hatte. Auch Kontrollrückrufe sind üblich.

Ich kenne keinen guten Aussendienstler, der dann nicht sofort die 
Brocken hinschmeissen würde.

Was bleibt, sind die Leute, die Dienst nach Vorschrift machen. Die haben 
allerdigs ihre Stundenzettel immer akkurat ausgefüllt.

Ob man solche allerdings in der Beratung von Kunden haben will ?

Ich würde ja auch sagen, dass die auf einem gefährlichen Weg ist. Sowas 
macht man mit mehr Fingerspitzengefühl.

Gruss
Axel

von Bernd G. (Gast)


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Erinnert mich an die DDR in der Endphase.

von Peter D. (peda)


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Axel L. schrieb:
> Ich kenne keinen guten Aussendienstler, der dann nicht sofort die
> Brocken hinschmeissen würde.
>
> Was bleibt, sind die Leute, die Dienst nach Vorschrift machen. Die haben
> allerdigs ihre Stundenzettel immer akkurat ausgefüllt.

Ich sehe da keinerlei Zusammenhang.
Es mag eher sein, daß Leute, die ihre Arbeit schlecht planen können, 
auch Schwierigkeiten mit der Abrechnung haben. Das sind dann allerdings 
auch die, die nicht sonderlich effizient sind.
Den super kreativen Chaoten, der trotzdem viel schafft, habe ich bisher 
nicht erlebt. Gerne macht er nur viel Getöse als würde er viel schaffen.

Es ist aber ein Unterschied, ob man in einer Firma anfängt, wo die 
Abrechnung bereits funktioniert, dann macht das Arbeiten auch Spaß und 
man hat kein Problem damit.
Oder man ist in einer Firma, wo die Kacke schon am dampfen ist und es 
daher dringenst eingeführt werden muß. Die Mitarbeiter beäugen sich dann 
gegenseitig, daß man ja nicht länger arbeitet, als der andere.

von Axel L. (axel_5)


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Peter D. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Ich kenne keinen guten Aussendienstler, der dann nicht sofort die
>> Brocken hinschmeissen würde.
>>
>> Was bleibt, sind die Leute, die Dienst nach Vorschrift machen. Die haben
>> allerdigs ihre Stundenzettel immer akkurat ausgefüllt.
>
> Ich sehe da keinerlei Zusammenhang.
> Es mag eher sein, daß Leute, die ihre Arbeit schlecht planen können,
> auch Schwierigkeiten mit der Abrechnung haben. Das sind dann allerdings
> auch die, die nicht sonderlich effizient sind.
> Den super kreativen Chaoten, der trotzdem viel schafft, habe ich bisher
> nicht erlebt. Gerne macht er nur viel Getöse als würde er viel schaffen.
Ich schrieb nichts von Chaoten, ich rede von Leuten die eigenmotiviert 
ihre Arbeit machen. Wenn man denen mit Kontrolle kommt, war es das mit 
der Eigenmotivation. Kann man natürlich machen, aber erfolgreich wird 
das nicht sein.

Wenn man natürlich den ganzen Laden voll hat mit Leuten, die nur Dienst 
nach Vorschrift machen UND bei den Abrechnungen schummeln, hat man ein 
Problem. Aber ob man das mit einer Online-Verfolgung löst ?

Das funktioniert vielleicht bei Akkordarbeitern im Strassenbau, aber bei 
Ings im Beratungsgeschäft halte ich das für kompletten Schwachsinn.

>
> Es ist aber ein Unterschied, ob man in einer Firma anfängt, wo die
> Abrechnung bereits funktioniert, dann macht das Arbeiten auch Spaß und
> man hat kein Problem damit.
> Oder man ist in einer Firma, wo die Kacke schon am dampfen ist und es
> daher dringenst eingeführt werden muß. Die Mitarbeiter beäugen sich dann
> gegenseitig, daß man ja nicht länger arbeitet, als der andere.

Abrechnung ist eine Sache, Online-Verfolgung und Kontrollanrufe eine 
Andere.

Wenn man bei den guten Vertrieblern/Aussendienstlern, die ich kenne, 
Kontrollanrufe machen würde, wären die weg. Auch, wenn die sich jedesmal 
an- oder abmelden sollten. Am besten noch die Kunden anrufen, wann der 
denn gekommen und gegangen ist.

Gruss
Axel

von Georg W. (gaestle)


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Also die Bude soll effizienter werden und dafür wird der Wasserkopf 
ausgebaut? Womöglich noch mit den Studienkumpels der BWL-Tante, die wohl 
noch feucht hinter den Ohren ist und noch nie ihr eigenes Geld irgendwo 
in der Fremde verdient hat?

von Schreiber (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Achim S. schrieb:
>> Gerd E. schrieb:
>>> Ich würde mit den Mitarbeitern das Gespräch suchen, mal ein paar
>>> anonymisierte Statistiken aus den Controlling-Daten zeigen und daraus
>>> herleiten wieviel Zeit privat verbracht wird
>>
>> Das geht halt nicht. Menschlich und sachlich.
>>
>> Menschlich: "ich habe hier hinter Deinem Rücken spioniert und Du hast
>> dies und jenes falsch gemacht". Das geht nicht
>
> Ne, der Ton macht die Musik.
>
> "Nach der Übernahme der Firma habe ich mir verschiedene Bereiche
> angeschaut und dabei ist mir aufgefallen, daß es eine ungewöhnliche
> Diskrepanz zwischen den den Kunden fakturierten Stunden und den
> Arbeitszeiten gibt. Diese würde ich gerne besser verstehen lernen."

Noch eleganter:
Das Gewerbeaufsichtsamt (Arbeitszeitgesetz) und/oder der Zoll 
(Mindestlohnkontrolle) zwingt uns leider dazu die Arbeitszeiten 
aufzuzeichnen und droht, für den Fall, dass wir es nicht machen, mit 
einem saftigen Bußgeld. Wir haben da jetzt eine ganz einfache App mit 
genau 2 Buttons (1x für kommen/gehen und 1x für Pause beginnen/beenden)

Frank E. schrieb:
> Laut Dienstanweisung sind
> Arbeitsbeginn, Dienstfahrten, Status-Änderungen (Ankunft beim Kunden,
> Abfahrt vom Kunden) und Feierabend in Echtzeit einzutragen.

Das geht auch eleganter. Da kommt an jeden Dienstwagen eine 
Anhängerkupplung und weil man mit Anhänger über die 3,5t zGG kommt, 
muss(Gesetz) da bei gewerblicher Nutzung leider(!!!) ein 
Fahrtenschreiber rein. Der zeichnet bedauerlicherweise auch nicht 
aufzeichnungspflichtige Fahrten auf und muss (Gesetz) regelmäßig vom 
Arbeitgeber ausgelesen werden. Diese Daten kann man dann auch auswerten.
Damit es Glaubhaft wird noch einen Anhänger mit 
Demonstrationsmodellen/-geräten anschaffen.

Frank E. schrieb:
> So ziemlich als Erstes hat sie drei Leute eingestellt und ein
> betriebliches Controlling eingeführt.

Bischen viel, oder?! Eine Person würde ich ja noch verstehen, aber 
gleich drei?!

von Jemin K. (jkam)


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Also die Arbeitszeit die sie den 3 BWLern bezahlen muss, muss der Rest 
erstmal verbummeln.
Bei uns gab es früher auch kein Arbeitszeittracking. Das hat schon bei 
unmotivierten Kollegen zum Ausnutzen der Flexibilität geführt. Und was 
machen sie jetzt? Die Faultiere treffen sich halt zum Quatschen im Haus. 
Nichts gewonnen!

Ganz wichtige Punkte, die ja schon genannt wurden:

- Der Ton macht die Musik. Mitarbeiter die sich nicht wertgeschätzt 
fühlen können enorme Schäden anrichten und die Firma gegen die Wand 
fahren lassen!

- Unangenehme Veränderungen alle mit einem Mal durchsetzen. Positive 
Änderungen über einen längeren Zeitraum verteilen.

- Sinnlose Verwaltung reduzieren. Jeder Controller, der sein Geld nicht 
wirklich reinarbeitet gehört entlassen, ebenso wie jeder andere MA.

- Bloß nicht mit so einem Scheiß wie Verlagerung etc kommen! Die guten 
Leute gehen und man sitzt mit den Minderleistern da, die dann sehr 
kreativ werden, auch die neuen Regeln zu umgehen.

von Normal (Gast)


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Wieso wird jemand Geschäftsführer, wenn er/sie mit so einer alltäglichen 
Aufgabe nicht klarkommt?

Klingt sehr unglaubwürdig, und dazu an einem Freitag...

von adshvccgh (Gast)


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Normal schrieb:
> Wieso wird jemand Geschäftsführer, wenn er/sie mit so einer alltäglichen
> Aufgabe nicht klarkommt?

Das steht doch im Eroeffnungsbeitrag:

Frank E. schrieb:
> in der elterlichen Firma übernommen.

Also per Hochwohlgeburt.

adshvccgh

von Zocker_52 (Gast)


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> Re: "Faultierfarm" wehrt sich gegen Zeiterfassung

Ich finde es immer bedenklich wenn unerfahrene neue Geschäftsführer ganz 
neue und ach so effiziente Methoden, haben sie im Studium gelernt, 
einführen wollen.

Anscheinend macht die Firma doch Gewinn. Man sollte gewachsene 
Strukturen, welche auch noch funktionieren, nicht versuchen mit aller 
Gewalt umzukrempeln.

Sehr oft gibt es da für den Konkursverwalter was zu tun.

von Manfred F. (manfred_f)


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Frank E. schrieb:
> Wie geht man mit solchen Leuten um?

Einfach kurz warten. Die werden eure Überwachungsfirma schon von selbst 
verlassen. Ich würde da auch nicht arbeiten wollen.

von Markus (Gast)


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Manfred F. schrieb:
> Einfach kurz warten. Die werden eure Überwachungsfirma schon von selbst
> verlassen. Ich würde da auch nicht arbeiten wollen.

Quatsch, hier (>15.000 Mitarbeiter) müssen alle Mitarbeiter wöchentlich 
die erledigten Tätigkeiten verbuchen. Daß die Eintragungen nicht auf die 
Minute genau erfolgen, ist der Firma klar, darum geht es aber nicht.
Und per GPS 'überwacht' sogar der Handwerksmeister seine Gesellen 
(scheint jedenfalls bei den hiesigen Handwerksunternehmen üblich zu 
sein).

von soso (Gast)


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Naja, also wenns bei der Firma finanziell umgeht, d.h. Gewinn da ist, 
würde ich kein grundsätzliches Problem vermuten.

Denn:
Wäre das signifikant daneben, dürfte für den Gewinn nichts mehr 
übrigbleiben.

Und würde man den Kunden überhöhte Zeiten abrechnen, würden die 
davonlaufen. Du schriebst aber was von "gut zu tun", was nicht danach 
klingt.  Das bei einem Beratungsunternehmen die Personalkosten dominant 
sind, setze ich einfach mal voraus.

Zusammengefasst:
Die Firma macht Gewinn und kann ausreichend Kunden ans Land ziehen.
Für mich klingt das nicht nach Faultierfarm.
Im Höchstfall sind ein paar Faule Äpfel dabei, die Mehrheit ist es 
sicher nicht. Denn die Konkurrenz ist offensichtlich nicht besser - 
sonst gäbe es nicht "gut zu tun".

Wenn man da jetzt zu hart mit Stasimethoden rangeht, ekelt man jene 
raus, die bisher das Geld herangeschafft haben.
Ob das so schlau ist?

von adshvccgh (Gast)


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soso schrieb:
> Im Höchstfall sind ein paar Faule Äpfel dabei, die Mehrheit ist es
> sicher nicht.

Wie in jeder gut laufenden Fa.

adshvccgh

von Schreiber (Gast)


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Zocker_52 schrieb:
> Anscheinend macht die Firma doch Gewinn. Man sollte gewachsene
> Strukturen, welche auch noch funktionieren, nicht versuchen mit aller
> Gewalt umzukrempeln.

Manchmal muss man so Sachen wie Arbeitszeiterfassung aber durchsetzen. 
Das Gewerbeaufsichtsamt ist bei vermuteten(!!!) Verstößen gegen das 
Arbeitszeitgesetz gnadenlos.
Beginn und Ende von Arbeitszeit und Pausen MUSS man einfach irgendwie 
aufzeichnen, sonst wird es da irgendwann Probleme geben, gerade wenn das 
flexibel gehandhabt wird. Dass der AN zwischendurch 2 Stunden beim 
Friseur und noch eine Stunde einkaufen war, das sieht das 
Gewerbeaufsichtsamt nicht. Das lässt Log-Dateien aus der IT, 
Stundenzettel und Fahrtenbücher beschlagnahmen und legt los...

Zudem kombiniert man unpopuläre Maßnahmen besser mit anderen, 
sinnvollen. Man könnte etwa gleich noch die IT modernisieren und 
Homeoffice per Remote Desktop anbieten.

Axel L. schrieb:
> Ich würde ja auch sagen, dass die auf einem gefährlichen Weg ist. Sowas
> macht man mit mehr Fingerspitzengefühl.

Definitiv. Es kommt bei Kontrolle nicht auf Quantität, sondern auf 
Qualität an.

von Axel L. (axel_5)


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Markus schrieb:
> Manfred F. schrieb:
>> Einfach kurz warten. Die werden eure Überwachungsfirma schon von selbst
>> verlassen. Ich würde da auch nicht arbeiten wollen.
>
> Quatsch, hier (>15.000 Mitarbeiter) müssen alle Mitarbeiter wöchentlich
> die erledigten Tätigkeiten verbuchen. Daß die Eintragungen nicht auf die
> Minute genau erfolgen, ist der Firma klar, darum geht es aber nicht.
> Und per GPS 'überwacht' sogar der Handwerksmeister seine Gesellen
> (scheint jedenfalls bei den hiesigen Handwerksunternehmen üblich zu
> sein).

Wir reden hier aber nicht von Handwerksgesellen, die nach Anweisung 
irgendwelche Installationen vornehmen.

Grus
Axel

von Schreiber (Gast)


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Markus schrieb:
> Quatsch, hier (>15.000 Mitarbeiter) müssen alle Mitarbeiter wöchentlich
> die erledigten Tätigkeiten verbuchen. Daß die Eintragungen nicht auf die
> Minute genau erfolgen, ist der Firma klar, darum geht es aber nicht.

Fast alle Firmen haben irgendeine Art von Stechuhr/Stundenzettel. Ist ja 
auch eine Selbstkontrolle für den AN, wenn der für 37,5 Stunden/Woche 
bezahlt wird, dann wird der aus Eigeninteress dafür sorgen die (im 
langfristigen Mittel) einzuhalten. Zu wenige Stunden gibt Ärger, zu 
viele sind verlorene Zeit für die Familie.

von Schreiber (Gast)


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> Wir reden hier aber nicht von Handwerksgesellen, die nach Anweisung
> irgendwelche Installationen vornehmen.

Auch bei einem leitenden Ingenieur müssen die Lohnkosten auf die 
richtige Kostenstelle verbucht werden.
Ab einer gewissen Größe der Firma ist das leider erforderlich.

von lalala (Gast)


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Jemin K. schrieb:
> -Unangenehme Veränderungen alle mit einem Mal durchsetzen. Positive
> Änderungen über einen längeren Zeitraum verteilen.

Vor allem hatte man die Chance die unangenehmen Änderungen von jemand 
anders dursetzen lasse zu können. Man hätte für das ´Change 
Management´einen Interimsgeschäftsführer anstellen können, und nachdem 
das Geheule groß war, dann kommt man selber rein und lässt die Zügel 
leicht lockerer und alle freuen sich.

Insbesondere wenn man als Familieneigentümer die Gesellschaft führen 
will, muss man ja langfristig denken.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Frank E. schrieb:

> Um dem nun in Zukunft vorzubeugen, soll eine cloud-basierte
> Zeiterfassungs-Software eingeführt werden.

cloud-basiert ist DER Fehler im System

Wieso zum Henker will heutzutage jeder sämtliche Firmen-Interna an 
Google, NSA & Co. verschenken?

(ich weiss, ich weiss, is wieder nich mainstream-Meinung, ihr dürft 
jetzt gern auf's Minus klicken)

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Mike B. schrieb:
> cloud-basiert ist DER Fehler im System

Es gibt auch die firmeninterne Cloud. Entweder auf eigener Hardware oder 
auf gemieteter im Rehenzentrum. Ist nicht unüblich...

Mike B. schrieb:
> Wieso zum Henker will heutzutage jeder sämtliche Firmen-Interna an
> Google, NSA & Co. verschenken?
Weil für eine kleine Firma die wirtschaftlichen Schäden durch "Daten 
verschenken" kleiner sein können wie die Kosten für einen guten Admin?!

von Nasenbär (Gast)


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Das Ganze ist bei der eingefahrenen Lage nicht wirklich einfach!
Auf ein echtes Tracking draußen würde ich auf jeden Fall verzichten!
Hast du kein Maß an Vertrauen zu deinen ANs, werden sie auch keins zu 
dir haben! Damit hast du ein zerüttetes Arbeitsverhältnis, ohne die 
Frage nach der Ursache. Ich denke, das willst du nicht!
Das Ganze per App zu tun finde ich gelinde gesagt auch überzogen, selbst 
wenn es hipp ist. Ein Buchungssystem beim Kommen und Gehen ist gut und 
richtig!
Im normalen Arbeitsvertrag schuldet der AN dem AG die vereinbarte 
Arbeitszeit. So ist es legitim, diese auch zu kontrollieren.
Extern gibt es Mittel wie ein Fahrtenbuch mit Uhrzeiten, in dem die 
Kundenbesuche einzutragen sind. Der Vertrag mit den Kunden wird sich ja 
oft auch auf Zeiten berufen. Das ist auch wieder legitim.
Ja, und zu guter letzt, wenn sich keine einvernehmlich Lösung finden 
lässt, dann wird das schlicht durchgesetzt. Aber, das sollte das letzte 
Mittel sein!
Man muß die Themen und die Problem offen ansprechen und gemeinsam lösen, 
sonst geht es gemeinsam den Bach herunter!
Der grundsätzliche Anspruch an den Arbeitsnachweis ist gerechtfertigt!
Empfehlung 2:Man kann auch einen exterenen Moderator hinzuziehen!

von Axel L. (axel_5)


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Schreiber schrieb:
>> Wir reden hier aber nicht von Handwerksgesellen, die nach Anweisung
>> irgendwelche Installationen vornehmen.
>
> Auch bei einem leitenden Ingenieur müssen die Lohnkosten auf die
> richtige Kostenstelle verbucht werden.
> Ab einer gewissen Größe der Firma ist das leider erforderlich.

Dafür braucht man aber das hier :
>Status-Änderungen (Ankunft beim Kunden,
>Abfahrt vom Kunden)... in Echtzeit einzutragen. Bei
>Statusänderung sichert die Handy-App die Geo-Position.
nicht.

Ich frage mich sowieso, was das soll. Haben die Angst, dass der beim 
falschen Kunden war ? Das dürfte ja spätestens auffliegen, wenn der 
Kunde die Rechnung nicht bezahlt.

Davon abgesehen sind das doch die typischen Jobs, bei denen die 
Überstunden laut Vertrag mit dem Gehalt abgegolten sind und feste 
Arbeitszeiten eher Hörensagen sind, weil die Kunden nicht immer zwischen 
9 und 5 uhr Zeit haben. Das passt dann aber nicht mit einer rigiden 
Zeiterfassung zusammen, bzw. das fliegt denen dann um die Ohren.

Ich hatte auch mal so ein Jobangebot. Als wir schon alles unterschrieben 
hatten, hat mir die Firmencheffin dann noch mal den Hinweis gegeben, 
dass ich nicht wie mein Vorgänger erst um Mittag in die Firma kommen 
solle, nur weil ich abends noch bis Mitternacht mit Kunden unterwegs 
war. Aber ansonsten galt Vertrauensarbeitszeit. Habe direkt wieder 
gekündigt.

Gruss
Axel

von Cyblord -. (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Ich hatte auch mal so ein Jobangebot. Als wir schon alles unterschrieben
> hatten, hat mir die Firmencheffin dann noch mal den Hinweis gegeben,
> dass ich nicht wie mein Vorgänger erst um Mittag in die Firma kommen
> solle, nur weil ich abends noch bis Mitternacht mit Kunden unterwegs
> war. Aber ansonsten galt Vertrauensarbeitszeit.

lol

Axel L. schrieb:
> Habe direkt wieder
> gekündigt.

Richtig so.

von Michael W. (Gast)


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Wenn man mit dem Kunden unterwegs war, ist das Arbeitszeit. Danach gilt 
die 11h Grenze. Der MA DARF also gar nicht beliebig früh in die Firma.

von Cyblord -. (cyblord)


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Markus W. schrieb:
> Wenn man mit dem Kunden unterwegs war, ist das Arbeitszeit. Danach gilt
> die 11h Grenze. Der MA DARF also gar nicht beliebig früh in die Firma.

Ausser man war mit dem Kunden im Puff. Das gilt nicht als AZ, auch nicht 
wenn es zur Auftragsgewinnung diente. Hier sollte der AG die 11h aber 
aus Kulanz gewähren. Grade ältere Mitarbeiter brauchen danach Zeit für 
Regeneration.

von MWS (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Eine Bekannte hat nach dem Studiumm die Funktion der Geschäftsführerin
> in der elterlichen Firma übernommen.

Motto: Jung und dynamisch fährt florierende Firma ohne Gespür und Gefühl 
für die Mitarbeiter nach allen Regeln der studierten Kunst in den Orkus.

Frank E. schrieb:
> Es handelt sich um eine Beratungsfirma für Arbeits- und Brandschutz,
> die eigentlich gut zu tun hat.

Da kann man nur wünschen, dass die Eltern genügend Kapital 
herangewirtschaftet haben, damit Jungunddynamisch 'ne Zeit lang überlebt 
und evtl. noch mitbekommt wie man's richtig macht.

Wobei Du auch nicht viel schlauer bist, "Faultierfarm" ist ja mal eine 
richtig herabwürdigende Bezeichnung für Mitarbeiter einer Firma, der's 
offenbar im Moment noch gut geht, siehe:

> die eigentlich gut zu tun hat.

Die haben wahrscheinlich auch nicht nur "eigentlich", sondern 
tatsächlich gut zu tun und möglicherweise wäre das auch so geblieben, 
wäre nicht die Plage Jungunddynamisch über die Firma hereingebrochen.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:
> Mike B. schrieb:
>> cloud-basiert ist DER Fehler im System
>
> Es gibt auch die firmeninterne Cloud. Entweder auf eigener Hardware oder
> auf gemieteter im Rehenzentrum. Ist nicht unüblich...

Nennt man sowas nicht Intranet mit CMS?

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Nennt man sowas nicht Intranet mit CMS?

HEUTE nennt man das "Cloud", weil man beim Bullshit-Bingo mitspielen 
muss, damit einem die Kunden nicht davonlaufen!

von Peter D. (peda)


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Axel L. schrieb:
> nur weil ich abends noch bis Mitternacht mit Kunden unterwegs
> war.

Wenn ich mal noch zum Umtrunk eingeladen wurde, habe ich nur das 
offizielle Ende des Termins (17:00 Uhr) als Arbeitsende gebucht. Und 
selbstverständlich bin ich am nächsten Tag wieder pünktlich zur Arbeit 
gekommen.

von Possetitjel (Gast)


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Peter D. schrieb:

> Axel L. schrieb:
>> nur weil ich abends noch bis Mitternacht mit Kunden
>> unterwegs war.
>
> Wenn ich mal noch zum Umtrunk eingeladen wurde, habe
> ich nur das offizielle Ende des Termins (17:00 Uhr)
> als Arbeitsende gebucht. Und selbstverständlich bin
> ich am nächsten Tag wieder pünktlich zur Arbeit
> gekommen.

Naja, da Deine Arbeit wohl nicht 4:00 Uhr angefangen
haben wird, sollte das auch kein größeres Problem
gewesen sein.

Wir hatten auch mal einen Spezialisten als Chef, der
es als persönliche Beleidigung aufgefasst hat, wenn
man 2:00 Uhr nach Hause gegangen ist (Arbeitsbeginn:
9:00 Uhr --> 17h im Unternehmen), obwohl noch nicht
alles lieferfertig war.
Dass der Kernproblem NICHT in der mangelnden Motivation
der Mitarbeiter lag, hast sich ihm nicht wirklich
erschlossen...

von Realist (Gast)


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Du nimmst Leuten die Freiheiten weg, sagst ihnen indirekt das sie faule 
Hunde sind, und installierst ein Überwachungssystem. Und dann wunderst 
du dich dass in der Belegschaft ein starker Widerstand gegen diese 
Maßnahmen vorhanden ist???

Spricht den etwas dagegen, dass wenn man weiss das ein Kundentermin am 
Abend länger dauert, man den Einkauf auf die Zeit vor dem Termin 
verschiebt?
Spricht etwas dagegen am morgen früh erstmal einen Friseurtermin 
warhzunehmen, wenn man sowieso auf seine Arbeitsstunden kommt?

Eine gewisse Kontrolle mag sinnvoll sein, aber akribisch pingeliges 
Notieren der Kundentermine mit geotracking? Willst dann noch eine 
schriftliche Erklärung wieso eine Auto-Strecke mal 3 Minuten länger 
dauerte? Mit Staunachweis?

Ein Arbeitsverhältnis ist ein geben und nehmen. Ich sehe nicht was gegen 
Stempeln bei Arbeitsbeginn und ende spricht. Aber bei soviel Überwachung 
wie bei dir wär ich auf Jobsuche...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Der Controller ist Fluch und Segen. Das gilt in der Elektronik genauso 
wie in der Buchhaltung. ;-)

Aber 3 Controller sind schon arg viel. Denn die müssen nach dem 
Aufdecken dieses "Abrechnungsskandals" auch weiterhin beweisen, dass 
sich ihre (im Grunde unproduktive) Arbeitszeit für den Betrieb irgendwie 
"rechnet"...

Frank E. schrieb:
> Laut Dienstanweisung sind Arbeitsbeginn, Dienstfahrten,
> Status-Änderungen (Ankunft beim Kunden, Abfahrt vom Kunden) und
> Feierabend in Echtzeit einzutragen. Bei Statusänderung sichert die
> Handy-App die Geo-Position. Die Beantragung und Gewährung von Urlaub
> läuft auch über die Anwendung.
Hört sich doch gut an: nicht noch hinterher großartig Zeitmeldescheine 
ausfüllen.

Das mit der Position sehe ich als direkten Schritt nach "völliger 
Freiheit" allerdings doch etwas überzogen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan G. (Firma: Herr) (stefg)


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Ich würde die Handy-App den Leuten ohne GPS Verfolgung geben.
Wenn sie damit arbeiten wollen, sparen sie Formularkrieg.
Alles freiwillig...

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Lothar M. schrieb:
> Aber 3 Controller sind schon arg viel.

Die brauchen einen eigenen CAN-Bus. Es heißt ja 
"Controller-Area-Network".
Aber das gibt wieder Konflikte, weil jeder Master sein will.

von Schreiber (Gast)


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Realist schrieb:
> Spricht den etwas dagegen, dass wenn man weiss das ein Kundentermin am
> Abend länger dauert, man den Einkauf auf die Zeit vor dem Termin
> verschiebt?
> Spricht etwas dagegen am morgen früh erstmal einen Friseurtermin
> warhzunehmen, wenn man sowieso auf seine Arbeitsstunden kommt?

Nein, aber es muss halt irgendwie erfasst werden. Beispielsweise als 
Pause. Also einfach ausstempeln.

von General Failure (Gast)


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Konzept: Bestrafe einen, erziehe hundert:

Kündigungsberater Engagieren.

Den Rädelsführer der aufmüpfigen rechtssicher außerordentlich kündigen.

Allen Mitarbeitern auf einer großen Versammlung erklären, warum man das 
getan hat.

Damit rechnen, dass ein paar den Helden spielen und mit diesen ebenso 
verfahren und die Stellen mit unverdorbenen Leuten besetzten.

von Purzel H. (hacky)


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Arbeitszeiterfassung... ja, ja, haben wir auch eingefuehrt. Seither bin 
ich erheblich weniger in der Firma. Frueher hatte ich pro Tag fast eine 
Stunde Ueberzeit gemacht, ohne es selbst zu bemerken.

von Arbeiten um leben (Gast)


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Zwölf M. schrieb:
> Arbeitszeiterfassung... ja, ja, haben wir auch eingefuehrt. Seither bin
> ich erheblich weniger in der Firma. Frueher hatte ich pro Tag fast eine
> Stunde Ueberzeit gemacht, ohne es selbst zu bemerken.

Das war bei uns auch so. Wir hatten lange "Vertrauensarbeitszeit" und 
dann entschied sich das Management für eine Zeiterfassung, die per 
Login/Logout am Rechner gekoppelt war. Anfangs gab es einen Aufschrei 
und viele waren sehr skeptisch. Nach über einem Jahr Erfahrung ist es 
so, dass eher weniger gearbeitet wird. Überzeiten werden minutengenau 
erfasst und wandern auf ein Gleitzeitkonto. Sehr viel häufiger als 
früher macht jemand mal einen halben oder ganzen Tag frei um Überstunden 
abzubauen. Zu diesem Thema gibt es auch Studien, die unseren Eindruck 
bestätigen.

Beitrag #5345716 wurde von einem Moderator gelöscht.
von PraisTheEast (Gast)


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Bringe es deiner BWL Freundin bitte mal nett bei dass sie als Managerin 
oder gar Geschäftsführerin nicht taugt. Sie soll (zusammen mit ihren 3 
Controllern!) zurück an die Uni (war vermutlich 'ne FH, hab ich Recht?).

Was du hier erzählst ist echt Hammer.
Der Laden läuft und man (=Frau) will trotzdem was ändern? "if it aint 
broke dont fix it". Zum Vergleich in DAX Unternehmen "bedienet" 1 
Controller c.a. 30-60 Leute.

Momentan macht sich der angebliche "Fachkräftemangel" so richtig 
bemerkbar. Wenn deine BWL-Freundin nicht aufpasst sind ihr die guten 
Leute in 'nem halben Jahr weg und die Firma in 2 Jahren pleite.

von Aberhallo (Gast)


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Ich würde den Faultieren ordentlich in den Hintern treten. Bei 
Übertretungen der Arbeitsordnung sofort Abmahnungen aussprechen. Im 
Wiederholungsfall gibt es dann fristlose Kündigungen. Das ist eine 
Frechheit was sich diese Faulpelze erlauben.

von Aberhallo (Gast)


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Lesetipp: Sun Tsu (Die Kunst des Krieges) und Machhiavelli

Hoffentlich kann sie das Ruder noch herumreissen. ansonsten den Laden 
sofort dichtmachen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich bin ja beeindruckt, welche Wellen das Thema schlägt. Ich habe die 
Ausgangssituation natürlich auch etwas verkürzt, aber im Kern durchaus 
zutreffend beschrieben.

Manche der Antworten finde ich durchaus lesens- und bedenkenswert, so 
Einiges ist glatt für die Tonne, weil ... naja.

Die genannte Freundin ist durchaus nicht die dumme Pute, die nun blind 
mit Durchreisser-Methoden eine gut laufende Firma kaputt machen will. 
Der beschriebene Schlendrian macht auch schon der bisherigen Leitung 
(Vater und Onkel) arg zu schaffen. Stark verkürzt: Von einem Teil (!!!) 
der Mitarbeiter werden Freiheit und Großzügigkeit in unverschämter Weise 
missbraucht.

Die bisherige Leitung ist allerdings auch nicht besonders 
durchsetzungsstark und oft nicht konsequent, deshalb muss da jetzt mal 
was passieren. Die Firma geht nicht kaputt, wenn man was ändert, sondern 
wenn man es so weiterlaufen lässt.

Nur ein Beispiel: Ein Kunde sagt aus betrieblichen Gründen einen 
Beratungstermin ab oder verschiebt ihn. Dann sollte der Mitarbeiter 
irgend was versuchen, diese Zeit anders nutzbringend zu verwenden, vlt. 
bei einem anderen Kunden, oder zwecks Planung und Aquise zurück ins Büro 
kommen. Aber nein, die Zeit wird privat verwendet, im betrieblichen 
Terminkalender steht der Termin als vollzogen. Und das nicht nur einmal, 
sondern (von den Controllern entdeckt und per Rückruf beim Kunden 
bestätigt) systematisch.

In einigen Beiträgen kam der Hinweis, dass man kreativen Köpfen ihre 
Freiheiten lassen müsste. Das trifft sicher für Künstler oder Entwickler 
von Hard- u. Software zu - bei den genannten Mitarbeitern handelt es 
sich garantiert nicht um diese Kategorie. Die würden eher Hausarbeit mit 
in die Firma bringen ...

: Bearbeitet durch User
von adshvccgh (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Stark verkürzt: Von einem Teil (!!!)
> der Mitarbeiter werden Freiheit und Großzügigkeit in unverschämter Weise
> missbraucht.

Das ist immer und ueberall so.

> Die bisherige Leitung ist allerdings auch nicht besonders
> durchsetzungsstark und oft nicht konsequent,

Auch das ist sehr weit verbreitet. Die Lieblinge (das sind oft nicht die 
Besten) duerfen alles, der Rest wird geknebelt.

adshvccgh

von Zeno (Gast)


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Frank E. schrieb:
> So ziemlich als Erstes hat sie drei Leute eingestellt und ein
> betriebliches Controlling eingeführt. Die Leute prüfen nun die
> abgerechneten Leistungen, Arbeitszeit- und Urlaubsnachweise sehr genau.
> Dabei haben sich schnell bei ca. 80% der Angestellten erhebliche
> Abweichungen ergeben.

Logisch das die Zeit jetzt korrekt erfasst werden muß, denn von irgend 
etwas müssen ja die 3 neuen Leute bezahlt werden. Selbst tragen sie ja 
nicht zum Geschäftsergebnis bei, sondern sie kosten nur.
Laß mich raten, Deine Bekannte hat BWL studiert und setzt das dort 
erlernte jetzt in der Firma um. Wenn die Firma sich nicht gerade mit 
Unternehmensberatung befasst, dann wird sie vom eigentlichen 
Kerngeschäft auch nicht die Ahnung haben und ein groß Teil der 
Mitarbeiter wird davon deutlich mehr verstehen.
Auf alle Fälle fördern solche Maßnahmen das Betriebsklima enorm. Schreib 
doch mal in einem Jahr was dort so los ist, wenn es die Firma dann 
überhaupt noch gibt. Wäre nicht die erste Firma die durch einen 
übermotivierten jungen Chef kaputt gemacht wird.

Aber sehr wahrscheinlich bist Du nur ein Troll und wir werden von Dir 
nicht wieder hören.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Peter D. schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> Wie wäre es mit Betriebsrat gründen?
>
> Das ist eine gute Idee. Der Betriebsrat muß dann nämlich auch auf die
> Einhaltung der Gesetze dringen, d.h. die Einführung der Zeiterfassung.

Das kann man so spielen, muss man nicht. Wenn man es so spielt, im 
nächsten Zug landen dann interessante Zeitabrechnungen bei der 
Gewerbeaufsicht. Nicht heimlich, sondern ganz offiziell, denn der 
Betriebstat hat ein Recht die Zeitabrechnungen einzusehen und Verstöße 
gegen das Arbeitszeitgesetz zu melden.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Nachtrag:

Die Controller haben durchaus einen Effekt. Allein bei der Überprüfung 
der gegenüber den Kunden abgerechneten Leistungen wurden auch erbrachte, 
aber nicht in Rechnung gestellte Leistungen (weil nicht korrekt 
dokumentiert) in beträchlicher Menge gefunden.

Ebenfalls wurden Beschwerden der Kunden über nicht zuordenbare 
Positionen in den Rechnungen analysiert, was diese natürlich nicht 
bezahlen wollten ...

Die bisherige Hauptbuchhalterin war Bestandteil der Faultier-Fraktion. 
Aufgefallen ist das System, als die Hauptbuchhalterin längere Zeit krank 
war und zwingend jemand diese Funktion ersatzweise übernehmen musste. 
Der dachte zuerst, er ist einfach nur zu blöd, die Zahlen zu lesen, bis 
sich nach und nach das Chaos herausschälte.

Das betrieblich verwendete ERP-System wird nicht korrekt benutzt, 
sondern eher als elektronischer Notizzettel mit quasi beliebig 
inkorrekten Eintragungen zugemüllt - oder auch einfach vergessen.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Frank E. schrieb:
> Manche der Antworten finde ich durchaus lesens- und bedenkenswert, so
> Einiges ist glatt für die Tonne, weil ... naja.

Wie man in den Wald hinein ruft ... Immerhin hat die Arbeit der als 
"Faultiere" beleidigten und jetzt von ihr gefickten Mitarbeiter gereicht 
der BWL-Bitch das Studium (war sicher eine Elite-Uni) zu bezahlen.

> Die genannte Freundin ist durchaus nicht die dumme Pute, die nun blind
> mit Durchreisser-Methoden eine gut laufende Firma kaputt machen will.

Sicher, sicher, die hat voll die Menschenkenntnis und praktische 
Management-Erfahrung. Daher macht sie lauter dumme Standard BWLer-Moves: 
Erst mal drei Nutzlos-Erbsenzähler einstellen, die jetzt zusätzlich mit 
durchgefüttert werden müssen, Geld in die Lizenzen für die Zeiterfassung 
versenkt, das erst verdient werden muss und (deine Worte) "eine Meuterei 
unter einem Teil der Angestellten ausgelöst".

Zitat aus Forest Gump: Dumm ist wer dummes tut.

> Der beschriebene Schlendrian macht auch schon der bisherigen Leitung
> (Vater und Onkel) arg zu schaffen. Stark verkürzt: Von einem Teil (!!!)
> der Mitarbeiter werden Freiheit und Großzügigkeit in unverschämter Weise
> missbraucht.

Und doch haben sogar Vater und Onkel es nicht für notwendige gehalten 
sich von den Mitarbeitern zu trennen. Na, warum wohl? Haben die als 
"Faultiere" beschimpften Mitarbeiter nicht vielleicht doch Geld 
reingebracht?

> Die Firma geht nicht kaputt, wenn man was ändert, sondern
> wenn man es so weiterlaufen lässt.

Und doch kann man auf die Mitarbeiter nicht verzichten, sondern will sie 
mit der Peitsche zu mehr oder anderer Arbeit zwingen.

Nochmal, wer über Jahre "erarbeitete Privilegien" abschaffen möchte, 
aber auf die Mitarbeiter nicht verzichten kann, der sollte das mit 
Fingerspitzengefühl und nicht mit der Peitsche machen.

Der Versuch mit der Peitsche ist typische BWLer-Dummheit: "Man schlage 
die Human-Resourcen so lange, bis die Zahlen nach Lehrbuch stimmen.". 
Das ist das typische, asoziale Weltbild von BWLern, Angestellte sind 
Dreck.

> Nur ein Beispiel: Ein Kunde sagt aus betrieblichen Gründen einen
> Beratungstermin ab oder verschiebt ihn. Dann sollte der Mitarbeiter
> irgend was versuchen, diese Zeit anders nutzbringend zu verwenden, vlt.
> bei einem anderen Kunden, oder zwecks Planung und Aquise zurück ins Büro
> kommen. Aber nein, die Zeit wird privat verwendet, im betrieblichen
> Terminkalender steht der Termin als vollzogen.

Ohne den gesamten Kontext zu kennen sagt das gar nichts. War der 
Mitarbeiter 100km vom Büro entfernt? Baut er so inoffiziell die 
angehäuften Überstunden ab?

> Und das nicht nur einmal,
> sondern (von den Controllern entdeckt und per Rückruf beim Kunden
> bestätigt) systematisch.

Also systematisch dem Mitarbeiter nachgeschnüffelt. Das schafft 
Vertrauen.

Die "Entdeckung" der Controller ist noch dazu unnütz. Nach deinen Worten 
wussten das bereits Vater und Onkel. Warum einen Nutzlos-Controller 
damit beschäftigen das herauszufinden was die Geschäftsführung schon 
weiß? Weil es im kleinen Handbuch für dumme BWL-Bitches steht, dass man 
das so macht. Selber denken? Fingerspitzengefühl? Nein, lieber die 
Mitarbeite als "Faultiere" beschimpfen.

> In einigen Beiträgen kam der Hinweis, dass man kreativen Köpfen ihre
> Freiheiten lassen müsste. Das trifft sicher für Künstler oder Entwickler
> von Hard- u. Software zu - bei den genannten Mitarbeitern handelt es
> sich garantiert nicht um diese Kategorie.

Und doch wollen weder Vater, Onkel, noch BWL-Bitch sich von den 
Mitarbeitern trennen. Ganz so 08/15 sind sie offensichtlich nicht, als 
das man schnell Ersatz auf dem Arbeitsmarkt findet. Irgendwas können 
die.

Beitrag #5345943 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hannes J. schrieb:
> Immerhin hat die Arbeit der als "Faultiere" beleidigten und jetzt von
> ihr gefickten Mitarbeiter gereicht der BWL-Bitch das Studium (war sicher
> eine Elite-Uni) zu bezahlen.
Oder war das eher die Arbeit der anderen, die in der Firma nicht 
betrügen (denn das ist es letztendlich)? Derjenigen Kollegen, die die 
faulen Säcke auch noch mit durchfüttern müssen? Das könnte z.B. die 
andere Sichtweise sein...

: Bearbeitet durch Moderator
von adshvccgh (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Die bisherige Hauptbuchhalterin war Bestandteil der Faultier-Fraktion.
> Aufgefallen ist das System, als die Hauptbuchhalterin längere Zeit krank
> war und zwingend jemand diese Funktion ersatzweise übernehmen musste.
> Der dachte zuerst, er ist einfach nur zu blöd, die Zahlen zu lesen, bis
> sich nach und nach das Chaos herausschälte.

Und da ist es natuerlich naheliegend, gleich die ganze Mannschaft unter 
Generalverdacht zu stellen und zu gaengeln. BWL-Denke pur.

Einfach nur in einer Hausmitteilung die Wichtigkeit der korrekten 
Abrechnung zu betonen und das dann mit ein paar Nachforschungen nach 
Stichproben zu unterstreichen waere ja auch zu weich.

adshvccgh

von Schreiber (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Und doch wollen weder Vater, Onkel, noch BWL-Bitch sich von den
> Mitarbeitern trennen. Ganz so 08/15 sind sie offensichtlich nicht, als
> das man schnell Ersatz auf dem Arbeitsmarkt findet. Irgendwas können
> die.

Möglich. Aber auch möglich, dass die es aus persönliche 
Faulheit(=Oberfaultier) einfach so haben laufen lassen. Oder aus falsch 
Verstandener Rücksichtnahme, der Insolvenzverwalter wird nicht mehr so 
rücksichtsvoll sein, und wenn sich der Schlendrian noch weiter 
ausbreitet, dann ist der bald der neue Geschäftsführer.
Wir kennen die wirtschaftliche Situation von diesem Betrieb nicht, aber 
wenn es erhebliche Probleme mit der Abrechnung gibt, dann wird es da ein 
erhebliches Verbesserungspotential geben.

Frank E. schrieb:
> Die Controller haben durchaus einen Effekt. Allein bei der Überprüfung
> der gegenüber den Kunden abgerechneten Leistungen wurden auch erbrachte,
> aber nicht in Rechnung gestellte Leistungen (weil nicht korrekt
> dokumentiert) in beträchlicher Menge gefunden.
Darf nicht passieren
> Ebenfalls wurden Beschwerden der Kunden über nicht zuordenbare
> Positionen in den Rechnungen analysiert, was diese natürlich nicht
> bezahlen wollten ...
Darf auch nicht passieren

adshvccgh schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Stark verkürzt: Von einem Teil (!!!)
>> der Mitarbeiter werden Freiheit und Großzügigkeit in unverschämter Weise
>> missbraucht.
> Das ist immer und ueberall so.
Korrekt, aber irgendwann muss ein Vorgesetzter die roten Linien 
aufzeigen. Sonst breitet sich der Missbrauch immer weiter aus.
Dass man sich damit unbeliebt macht ist klar, aber an einem bestimmten 
Punkt MUSS es sein.

Frank E. schrieb:
> Das betrieblich verwendete ERP-System wird nicht korrekt benutzt,
> sondern eher als elektronischer Notizzettel mit quasi beliebig
> inkorrekten Eintragungen zugemüllt - oder auch einfach vergessen.

Empfehlung:
1. Prüfen, ob es den Anforderungen entspricht
2. AN nochmal Nachschulen
3. DEULTICHE Ansage, dass man bereit ist durchzugreifen
4. Kündigungsberater holen und EINEN fristlos kündigen, für den Rest 
reichen Abmahnungen...

Hannes J. schrieb:
>> Und das nicht nur einmal,
>> sondern (von den Controllern entdeckt und per Rückruf beim Kunden
>> bestätigt) systematisch.
> Also systematisch dem Mitarbeiter nachgeschnüffelt. Das schafft
> Vertrauen.
VERTRAUEN basiert auf GEGENSEITIGKEIT.
Ein Kunde hat Termin abgesagt, das muss man als solchiges verbuchen.
Und wenn man die Absage schon morgens bekommt bleibt man an dem Tag eben 
im Büro und erledigt Papierkram. Oder man fährt zu einem anderen Kunden. 
Oder man baut Überstunden ab.
Ausgefallene Termine als wahrgenommen zu verbuchen führt langfristig zu 
MASSIVEN Problemen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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adshvccgh schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Die bisherige Hauptbuchhalterin war Bestandteil der Faultier-Fraktion.
>> Aufgefallen ist das System, als die Hauptbuchhalterin längere Zeit krank
>> war und zwingend jemand diese Funktion ersatzweise übernehmen musste.
>> Der dachte zuerst, er ist einfach nur zu blöd, die Zahlen zu lesen, bis
>> sich nach und nach das Chaos herausschälte.
>
> Und da ist es natuerlich naheliegend, gleich die ganze Mannschaft unter
> Generalverdacht zu stellen und zu gaengeln. BWL-Denke pur.


Niemand wurde unter Verdacht gestellt. Zunächst wurde analysiert, quasi 
eine "große Inventur" gemacht. Um keine Unruhe aufkommen zu lassen, 
überwiegend abends und am Wochenende. Was dabei herauskam, wäre 
ausreichend, die Hälfte der Mitarbeiter augenblicklich vor die Tür zu 
setzen - was nicht geschah und auch nicht beabsichtigt ist.

Einziges "Opfer" ist bisher die Hauptbuchhalterin, die es vorzog, nach 
ihrer Krankheit nicht wieder in der Firma aufzutauchen. Da gab es wohl 
doch eine undichte Stelle, die ihr von "dicker Luft" berichtet hat.

Man bemüht sich also durchaus um einen auskömmlichen Umgang. Die etwas 
rigidere Form der Zeiterfassung soll dennoch eingeführt werden, quasi 
als Zeichen, dass man sich nicht verar...en lässt. ICH finde das 
durchaus ausgewogen.

von Ehrliche Meinungen (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Weil es im kleinen Handbuch für dumme BWL-Bitches steht


Wer solche Kommentare abgibt und beim Ausnutzen von Freiräumen von 
Privilegien spricht kann ohne Probleme ignoriert werden.


Zur Zeiterfassung, die gute Frau oder Firma ist sogar verpflichtet die 
Arbeitszeit der Mitarbeiter zu dokumentieren. Da stellt sich nicht die 
Frage ob Mitarbeiter das möchten oder nicht. Wenn es auf Vertrauensbasis 
nicht geht, wird es halt erzwungen. Dann können sich alle Mitarbeiter 
bei den wenigen bedanken, die es übertreiben mussten.

Die Zeiterfassung ist dann eine Dienstanweisung und ihr ist Folge zu 
leisten. Immer schön mit der Dokumentationpflicht argumentieren und 
darauf hinweisen das einige das Vertrauen belastet haben und es jetzt 
strikt kontrolliert werden muss um als Firma arbeitsrechtlich 
abgesichert zu sein.

Beste Grüße, wird auf jeden Fall verbrannte Erde geben. 
Fingerspitzengefühl bei der Umsetzung aber mit klaren Zielen...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hannes J. schrieb:
> Nochmal, wer über Jahre "erarbeitete Privilegien" abschaffen möchte
Jaja "alternative Tatsachen"...
Wenn ich auf Kosten meines Arbeitgebers einen Tag blau mache, und dieses 
"Privileg" (das ich mit zutiefster innerer Überzeugeung meiner 
Arbeitsleistung zu verdanken habe) nirgendwo geschrieben steht und somit 
nicht für alle anderen gleich gültig ist, dann ist es kein Privileg, 
sondern schlicht Eigennutz und Betrug.

> aber auf die Mitarbeiter nicht verzichten kann
Das ist der allergrößte Irrtum solcher Menschen und darauf beruhen ihre 
sich selbst geschaffenen "Privilegien": Ohne mich geht es nicht!
Wie sehr die sich täuschen...

Und der eigentliche Witz an der Sache ist: wenn die Leute kündigen und 
woanders hingehen, wo wird denn ausdrücklich so ein freizügiger Umgang 
mit der Arbeitszeit erlaubt?

Ich finde übrigens eine Stempeluhr/Zeiterfassung sehr gut und praktisch. 
Aber ich bin auch ziemlich ehrlich und realistisch ausgeprägt...

: Bearbeitet durch Moderator
von Arno (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> aber auf die Mitarbeiter nicht verzichten kann
> Das ist der allergrößte Irrtum solcher Menschen und darauf beruhen ihre
> sich selbst geschaffenen "Privilegien": Ohne mich geht es nicht!

Das scheint, so wie ich den OP hier lese, Überzeugung der Firmenleitung 
zu sein.

> Und der eigentliche Witz an der Sache ist: wenn die Leute kündigen und
> woanders hingehen, wo wird denn ausdrücklich so ein freizügiger Umgang
> mit der Arbeitszeit erlaubt?

Was ist denn "Vertrauensarbeitszeit" anderes? Das scheint doch mehr und 
mehr um sich zu greifen?

MfG, Arno

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ehrliche Meinungen schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> Weil es im kleinen Handbuch für dumme BWL-Bitches steht
>
>
> Wer solche Kommentare abgibt und beim Ausnutzen von Freiräumen von
> Privilegien spricht kann ohne Probleme ignoriert werden.

Wie gesagt, wie man in den Wald hineinruft ... In diesem Fall, seine 
Mitarbeiter pauschal als Faultierfarm bezeichnen. Das ist typisches 
asoziales BWLer-Verhalten. Dumm ist es dann die Leute, auf die man doch 
nicht verzichten möchte oder verzichten kann, mal anständig zu schinden. 
Das hat noch nie funktioniert.

"Privilegien", übrigens von mir in Anführungszeichen gesetzt, ist hier 
auch das richtige Wort. Das sind sie nämlich aus der Sicht der 
Mitarbeiter. Wenn man keine besseren Leute bekommt dann muss man mit 
denen leben die man hat, egal was für Leute das sind. Etwas, was 
Lehrbuch-BWLer einfach nicht verstehen. Es hilft sich in die Welt der 
Leute und ihrer "Privilegien" einzudenken. Die Leute ändern sich nicht 
dadurch, dass man Druck ausübt. Erziehungsversuche dieser Art an 
Erwachsenen? Das ist Dummheit pur.

> Zur Zeiterfassung, die gute Frau oder Firma ist sogar verpflichtet die
> Arbeitszeit der Mitarbeiter zu dokumentieren.

Nein, sie ist verpflichtet die Arbeitszeit-Vorschriften einzuhalten. Die 
sagen, dass über die gesetzlich vorgegebene Arbeitszeit hinausgehende 
Arbeitszeit dokumentiert werden muss. So wie es hier beschrieben wird 
ist sich die Firma sehr sicher, dass die Mitarbeiter unter der 
gesetzlich vorgegebenen Arbeitszeit bleiben. Belegt nach heimlicher 
Durchsicht der Unterlagen und Nachschnüffeln. Damit ist der 
Vorschriftenteil erledigt.

> Immer schön mit der Dokumentationpflicht argumentieren

Warum glauben Leute wie du (BWLer?) es ist eine gute Idee seine Leute zu 
belügen und von Dokumentationpflicht zu reden wenn es keine Pflicht 
gibt?

> Fingerspitzengefühl bei der Umsetzung aber mit klaren Zielen...

Das hat sie ja schon verbockt.

von Ehrliche Meinung (Gast)


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Die Dokumentationspflicht besteht. Hier wird niemand belogen. Wenn es 
nicht nachzuvollziehen ist ,wie die wirklichen Arbeitszeiten aussehen, 
muss dies detailiert Dokumentiert werden. Dies kann mit einer 
Zeiterfassung geschehen. Wer in Wirklichkeit lügt, sind nach 
Beschreibung allerdings einige Arbeitnehmer und nicht die böse 
Geschäftsleitung, die zu ihrer Schande auch noch BWL studiert hat. 
Natürlich treffen solche Maßnahmen alle Mitarbeiter, aber keiner 
behauptet, dass diese nicht wieder angepasst werden können, wenn sich 
die Situation wieder ändert.

Nein, ich bin Ingenieur und versuche nicht engstirnig in irgendwelchen 
Stereotypen zu denken.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Arno schrieb:
> Was ist denn "Vertrauensarbeitszeit" anderes?
Es ist auf jeden Fall eine Verarschung der ehrlichen und der gutmütigen 
Mitarbeiter. Denn die trauen sich solche Betrügereien nicht und 
"zahlen" am Ende immer drauf, indem sie ihre Arbeitszeit und das dafür 
zustehende Geld der Firma schenken.

> Das scheint doch mehr und mehr um sich zu greifen?
Ich habe beides erlebt und für mich ist es ein Kriterium für einen 
brauchbaren Betrieb, dass Zeiten ordentlich erfasst und berechnet 
werden. Denn letztlich spart ein Betrieb gegenüber der Installation 
einer Zeiterfassung nichts ein, wenn jeder Mitarbeiter für sich selber 
mehr oder weniger schlau und genau während seiner Arbeitszeit(!!) die 
Zeiten erfasst und auswertet.
Denn letzlich kostet die Firma eine Ingenieurstunde durchaus mehr als 
die Arbeitsstunde einer Bürohilfs- oder fachkraft.

Hannes J. schrieb:
> Das ist typisches asoziales BWLer-Verhalten.
So einen polemischen verallgemeinernden Einwurf könnte man auch als 
"typisches asoziales Ingenieursgehabe" ansehen. Genausogut könnten das 
aber auch unterschwellige Komplexe im Zusammenhang mit Betriebswirten 
sein.

> Nein, sie ist verpflichtet die Arbeitszeit-Vorschriften einzuhalten. Die
> sagen, dass über die gesetzlich vorgegebene Arbeitszeit hinausgehende
> Arbeitszeit dokumentiert werden muss. So wie es hier beschrieben wird
> ist sich die Firma sehr sicher, dass die Mitarbeiter unter der
> gesetzlich vorgegebenen Arbeitszeit bleiben.
Dann ist es also gut, wie es in dieser Firma läuft: die Hälfte der 
Mitarbeiter arbeitet ehrlich und die andere Hälfte macht sich gern mal 
einen faulen Lenz auf die Kosten der Anderen?

: Bearbeitet durch Moderator
von Sebastian S. (amateur)


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Für mich sind die drei Buchstaben BWL ein Schimpfwort.

Das verhalten Deiner Bekannten bestätigt mich auch gleich in meiner 
Meinung.

In einem laufenden Betrieb werden 3 Leute eingestellt. Aber nicht um 
dort zu arbeiten, sondern um die Arbeitsabläufe zu ...

Der Betrieb Deiner Freundin wäre nicht der Erste, der durch Maßnahmen 
des Managements ruiniert wird.
Scheinbar lief er ja gut - bis ihn Deine Freundin übernommen hat. Auch 
wären die monetären Ressourcen für drei zusätzliche Leute sonst nicht 
vorhanden.
Oft reicht es schon aus das Betriebsklima, etwas was sich nicht in BWL 
übersetzen lässt, zu ruinieren.

Aus Sicht der Angestellten stellt sich das Problem noch einfacher dar.
Der Betrieb läuft.
Es werden drei Leute eingestellt um uns zu kontrollieren.
Die müssen wir jetzt "bezahlen".
Je nach dem wie das geschieht, kommen unweigerlich Gedanken an 1984 auf. 
Auch wenn das ganze bereits auf ganzer Strecke überholt wurde.

Ich glaube aber nicht daran, dass neue Besen gut oder sogar besser 
kehren.

Deine Freundin täte auch gut daran, die möglicherweise einsetzende 
Fluktuation im Auge zu behalten. Aus irgend einem Grunde aber gehen die 
Besten zuerst. Das merkt man aber fast immer zu spät, weil das auch die 
unhandlichsten waren.

Übrigens täte Deine Freundin gut daran mal mit Daddy zu reden. Immerhin 
hat er es ja geschafft einen "völlig unzureichend" geführten Betrieb, am 
laufen zu halten. Aber vielleicht spricht Daddy ja auch kein BWL.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Sebastian S. schrieb:

> Übrigens täte Deine Freundin gut daran mal mit Daddy zu reden. Immerhin
> hat er es ja geschafft einen "völlig unzureichend" geführten Betrieb, am
> laufen zu halten. Aber vielleicht spricht Daddy ja auch kein BWL.

Ich halte deine undifferenzierte Aversion gegen BWL für albern. Das wäre 
genau so, als würde man einem Elektronik-Ingenieur gegenüber die 
Mathe-Ausbildung als "theoretisches Krimskrams" abqualifizieren.

Sicher gibt es auch BWLer, die ohne Verständnis für die konkrete 
Situation, allein auf Schlagworten aus dem ersten Semester 
zurückgreifend, mehr Schaden als Nutzen anrichten. Keine Frage. Das hat 
aber Nichts damit zu tun, dass man mit den Erkenntnissen aus BWL ein 
Unternehmen besser führen kann, als ohne.

Dass die Firma ihre Miete und die Gehälter (noch) bezahlen kann, heisst 
ja noch lange nicht, dass Alles optimal läuft. Die Erträge sind 
kontinuierlich zurückgegangen und die Beschwerden der Kunden haben sich 
gehäuft.

Mit Reden alleine und Maßnahmen der Selbstkontrolle hat sich leider 
keine grundlegende Änderung an diesem Trend gegeben. Also wurde eine 
Kontroll-Instanz eingeführt und das, was diese bisher herausgefunden 
hat, gibt der Sache durchaus recht.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian S. (amateur)


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Zugegeben meine Erfahrungen sind etwas subjektiv, aber ich konnte aus 
fast 40 Arbeitsjahren folgendes mitnehmen:
-Am Anfang habe ich jeden Tag etwa 5 Minuten mit dem Protokollieren 
meiner Arbeit verbracht. Dabei ging ein Großteil der Zeit für das holen 
der Liste, der Suche nach dem Kugelschreiber mit dem anschließenden 
Wegräumen drauf.
-Heute trage ich ganze Romane, in zwei verschiedene Listen ein, wofür 
ich geschätzt eine halbe Stunde brauche. Unterstelle ich noch, dass das 
ganze nicht wie bei der Mülltrennung gehandhabt wird, und stelle mir 
vor, dass das auch noch ausgewertet wird, wird mir ganz schwindelig bei 
dem angenommenen Aufwand.

Also vorher 7:55/Tag heute 7:30/Tag - ein echter Fortschritt.
Wenn ich dann noch die vielen Mails bedenke, bleiben wohl kaum 7 Stunden 
pro Tag über. Das ist aber ein anderes Problem, rund um den Gedanken zur 
Effizienz.

Der einzige Vorteil, den ich hierin sehen kann, ist, dass mein Schäff, 
zusammen mit der Faustformel zur durchschnittlichen Zeit, die auf der 
Toilette drauf geht, jetzt genau weiß, was ich nicht gemacht habe. 
Natürlich Minutengenau.
Wie viel Zeit wir hierfür benötigt haben scheint wohl egal zu sein.

von Peter D. (peda)


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Lothar M. schrieb:
> Ich finde übrigens eine Stempeluhr/Zeiterfassung sehr gut und praktisch.

Eine für alle transparente Zeiterfassung kann sogar das Betriebsklima 
deutlich verbessern, als wenn darüber getuschelt wird, daß einige 
Mitarbeiter die Firma ständig früher verlassen, ohne es nachzuarbeiten. 
Getreu dem Motto, wer später kommt, darf auch früher gehen.

Ich kenne das auch, als die Firma noch klein war, wurde nicht 
gestempelt. Manche Mitarbeiter kannte ich garnicht, so selten waren sie 
anwesend.
Als dann die Mitarbeiterzahl stieg, hat man die Reißleine gezogen und 
Terminals installiert. Einige sind gegangen, aber man hat nicht das 
geringste gemerkt, daß sie Lücken hinterlassen hätten. Im Gegenteil, das 
Geschäftsergebnis hat sich danach deutlich verbessert (weniger 
Lohnkosten, mehr Umsatz).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian S. schrieb:
> Zugegeben meine Erfahrungen sind etwas subjektiv, aber ich konnte aus
> fast 40 Arbeitsjahren folgendes mitnehmen:
> -Am Anfang habe ich jeden Tag etwa 5 Minuten mit dem Protokollieren
> meiner Arbeit verbracht. Dabei ging ein Großteil der Zeit für das holen
> der Liste, der Suche nach dem Kugelschreiber mit dem anschließenden
> Wegräumen drauf.
> -Heute trage ich ganze Romane, in zwei verschiedene Listen ein, wofür
> ich geschätzt eine halbe Stunde brauche.
Ja, so ist das wenn man älter wird: man braucht einfach ein wenig 
länger...  ;-)

> -Am Anfang habe ich jeden Tag etwa 5 Minuten mit dem Protokollieren
> meiner Arbeit verbracht.
> -Heute trage ich ganze Romane, in zwei verschiedene Listen ein, wofür
> ich geschätzt eine halbe Stunde brauche.
Machst du heute noch genau das selbe wie vor 40 Jahren?

: Bearbeitet durch Moderator
von Sebastian S. (amateur)


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>Ja, so ist das wenn man älter wird: man braucht einfach ein wenig
>länger...  ;-)
Da spricht ja die Erfahrung aus Dir.

Übrigens: Ich wäre froh, wenn bei uns Stempeluhren eingeführt würden. Im 
Gegensatz zu anderen betrachte ich diese als Beweis für mein Anwesenheit 
- was auch immer das bedeuten mag.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian S. schrieb:
> Übrigens: Ich wäre froh, wenn bei uns Stempeluhren eingeführt würden. Im
> Gegensatz zu anderen betrachte ich diese als Beweis für mein Anwesenheit
> - was auch immer das bedeuten mag.
Du wirst laut deinem Arbeitsvertrag vorrangig für genau diese 
Anwesenheitszeit bezahlt, weil die nämlich als "Arbeitszeit" gewertet 
wird. Bei den allermeisten Arbeitsverträgen ist das so.

: Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #5346333 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Staplerfahrer Klaus (Gast)


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Eine Zeiterfassung ist okay. GPS Tracking: geht gar nicht. Eine Kamera 
in der Unterhose: auch nicht.

Für die Sache mit den ausgefallenen Kundenterminen ist die Erklärung 
vermutlich recht einfach: Wenn man im Außendienst von einem Kunden zum 
nächsten fährt und am morgen ruft der zweite an, er kann kurzfristig 
nicht, was soll der Außendienstler dann machen? Eine halbe Stunde zurück 
in die Firma fahren, 5 Minuten an den Rechner setzen und dann wieder ne 
halbe Stunde zum nächsten Kunden fahren? 10 Aktenordner in den 
Kofferraum packen und diese in der ausgefallenen Zeit auf ner 
Autobahnraststätte studieren? In der Zeit ausstempeln und "Freizeit" auf 
dem Parkplatz der Autobahnraststätte Unterdinkelsheim verbringen?

von Alex G. (dragongamer)


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Sebastian S. schrieb:
> Also vorher 7:55/Tag heute 7:30/Tag - ein echter Fortschritt.
> Wenn ich dann noch die vielen Mails bedenke, bleiben wohl kaum 7 Stunden
> pro Tag über. Das ist aber ein anderes Problem, rund um den Gedanken zur
> Effizienz.
Naja, es hat sich halt vieles verädnert. Schau dir z.B. die Komplexität 
der Projekte an! Also was ein Marktreifes Gerät heute kann, im vergleich 
zu vor 20 Jahren oder nich länger.
Vorallem kann heutzutage nicht mehr eine Einzelperson und selten ein 
3-Personen-Team, so ein Produkt allein sinnvoll rausbringen.

Ich fürchte die Nachteile die du beschreibst müssen dafür in Kauf 
genommen werden damit das funktioniert der die notwerndige Kommunikation 
ist schlicht angestiegen.

Konzepte wie SCRUM hemmen das zwar etwas und erzielen auch gute Erfolge, 
aber ganz ohne sowas geht es dann doch nicht.

von Zocker_52 (Gast)


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> Autor: Alex Ge (dragongamer)
> Datum: 10.03.2018 16:39

> Also was ein Marktreifes Gerät heute kann, im vergleich
> zu vor 20 Jahren oder nich länger.

Mag sein. Aber brauchst du das Ganze wirklich ?

Zum telefonieren genügt ein C 25 von Siemens.

Da hast du keine Probleme mit Apps, Würmern, Malware, Trojanern, kannst 
nicht abgehört werden, kannst nich geortet werden, die NSA oder deine 
Frau können dich nicht lokalisieren, u.s.w.

Und du kannst telefonieren.

SMS geht auch.

von Schreiber (Gast)


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Staplerfahrer Klaus schrieb:
> Für die Sache mit den ausgefallenen Kundenterminen ist die Erklärung
> vermutlich recht einfach: Wenn man im Außendienst von einem Kunden zum
> nächsten fährt und am morgen ruft der zweite an, er kann kurzfristig
> nicht, was soll der Außendienstler dann machen?

IMMER: Den Termin als ausgefallen verbuchen!!!

Bei einem kurzen Termin:
Die Zeit nutzen um nochmal in seinen Unterlagen zu blättern, tanken und 
den Dienstwagen durch die Waschanlage fahren, Emails lesen, den nächsten 
Kunden anrufen, ob er eine Stunde früher kommen kann...

Bei einem langen Termin:
zurückfahren und ab ins Büro...

...alles Arbeitszeit

Was nicht geht:
Termin als wahrgenommen verbuchen und ins Schwimmbad gehen.

Sebastian S. schrieb:
> Übrigens: Ich wäre froh, wenn bei uns Stempeluhren eingeführt würden. Im
> Gegensatz zu anderen betrachte ich diese als Beweis für mein Anwesenheit
> - was auch immer das bedeuten mag.

Bei Ebay gibts günstig gebrauchte Stempeluhren. Hilft zur 
Selbstkontrolle und kann dummen Sprüchen vorbeugen...

von Alex G. (dragongamer)


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Zocker_52 schrieb:
> Mag sein. Aber brauchst du das Ganze wirklich ?
>
> Zum telefonieren genügt ein C 25 von Siemens.
>
> Da hast du keine Probleme mit Apps, Würmern, Malware, Trojanern, kannst
> nicht abgehört werden, kannst nich geortet werden, die NSA oder deine
> Frau können dich nicht lokalisieren, u.s.w.
>
> Und du kannst telefonieren.
>
> SMS geht auch.
Erstmal, ja, ich und viele andere brauchen das >_>
Zweitens reden wir doch von der Entwickler- und Unternehmensseite. Die 
Unternehmen wollen nunmal solche Geräte entwicklen (weil sie sich 
meistens auch eher verkaufen natürlich).

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Staplerfahrer Klaus schrieb:
> Eine Zeiterfassung ist okay. GPS Tracking: geht gar nicht. Eine
> Kamera


Geht sehr wohl - zumindest rechtlich. Ob es gut fürs Arbeits-Klima ist, 
ist eine andere Sache.

Stark verkürzt:

Kontinuierliches Tracking erfordert Einverständnis des Mitarbeiters. 
Kommt z.B. bei Taxi oder Paketboten vor.

Situationsbedingtes Tracking (wäre hier der Fall bei Status-Wechsel in 
der App) erfordert lediglich Kenntnisnahme des Mitarbeiters, 
Einverständnis ist nicht erforderlich.

Dazu liegt der Firma auch das Gutachten eines Anwaltes vor. Wenn man 
selber recherchiert kommt man zum gleichen Ergebnis.

Was das Termin-Beispiel betrifft: Es geht um Außendientst im Bereich 
berliner  Stadtgebiet, nix Autobahnraststätte ...

Für die Arbeitszeiterfassung (und sämtliche weitere betriebliche 
Kommunikation) werden Diensthandys ausgegeben. Diese sind in ein MDM 
eingebunden, es können keine Apps vom Nutzer installiert oder entfernt 
werden. Gleichzeitig ist VPN und ein Zugang aufs betriebliche 
Exchange-Konto voreingestellt ... Es ist keine "Ortung" möglich und auch 
nicht beabsichtigt, außer in der AZ-App.

Wen es interessiert: Es kommt "TimeTac" zum Einsatz.

: Bearbeitet durch User
von Staplerfahrer Klaus (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Was nicht geht:
> Termin als wahrgenommen verbuchen und ins Schwimmbad gehen.

Ja, das geht nicht. Das muss man klar kommunizieren, dass das nicht 
geht. Das wäre Arbeitszeitbetrug, da Schwimmbadbesuche vermutlich 
erheblich länger sein dürften als 15 Minuten Kippenpause.

Schreiber schrieb:
> Bei einem kurzen Termin:
> Die Zeit nutzen um nochmal in seinen Unterlagen zu blättern, tanken und
> den Dienstwagen durch die Waschanlage fahren, Emails lesen, den nächsten
> Kunden anrufen, ob er eine Stunde früher kommen kann...

Was wohl die Kunden zu einer Firma sagen werden, deren Vertreter dauernd 
anrufen, um Termine mal ne Stunde nach vorne, dann wieder ne Stunde nach 
hinten zu schieben? Also die Terminpläne der Kunden 
durcheinanderwirbeln?

Tanken, nächsten Termin durchgehen, EMails, ja, kann man alles machen. 
Klingt aber etwas wenig, um damit ne Stunde auszufüllen. Tanken muss man 
ohnehin am Abend nachdem alle Termine durch sind, damit der Kollege am 
nächsten morgen einen vollen Tank hat. Wieviele EMails zum durchgehen 
gibt es pro Tag, 100 Stück? Der nächste Termin sollte ohnehin so 
eingerichtet sein, dass man vorher nochmal 10 Minuten Zeit hat die 
Unterlagen durchzugehen. Sofern es keine Raketenkonstruktionspläne zu 
besprechen gibt, wird man sich damit wohl kaum eine Stunde lang 
beschäftigen können.

Wenn der Termin nicht gerade im Nachbarort ist und nach 1 bis 2 Stunden 
schon der nächste Termin wäre, wird man die Zeit nicht wirklich sinnvoll 
nutzen können. Aber so ein bißchen sehe ich den Controller nach dem 
Studium vor mir. Sitzt den ganzen Tag am Schreibtisch und denkt der 
Außendienstler sitzt auch wie er irgendwo an seinem Schreibtisch - aber 
macht dort einfach ne Stunde lang nichts.

von Staplerfahrer Klaus (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Dazu liegt der Firma auch das Gutachten eines Anwaltes vor. Wenn man
> selber recherchiert kommt man zum gleichen Ergebnis

"Das geht gar nicht" war kein rechtliches Gutachten, sondern die 
Gedanken der anderen guten Mitarbeiter.

Sie folgen einer fatalen Logik. Nämlich der, dass man eine Firma dadurch 
gesunden könnte, die faulen Mitarbeiter fleißig zu machen. Sie blenden 
dabei aber die guten Mitarbeiter völlig aus. Sie fokussieren ein Problem 
("die faulen Socken") blenden aber die Effekte aus, die Ihre Maßnahmen 
zur Lösung auf die Nicht-Problemfälle hätten. Sie denken einfach, die 
würden weiter wie bisher funktionieren. Quasi wie eine 
Schraubenmaschine, die stündlich 1000 Schrauben produziert und das 
unabhängig davon tut, welche Musik im Radio läuft.

Man fühlt regelrecht das Mißtrauen aus dem Text, es könnten sich die 
faulen Socken einfach aus dem Schwimmbad heraus einstempeln, weshalb man 
GPS Tracking braucht.

Ich sagen Ihnen jetzt was passieren wird:
a) Die faulen Socken schalten GPS am Handy einfach aus und loggen sich 
aus dem Schwimmbad ein. Problem gelöst.
b) Die guten Mitarbeiter, die sich bisher mit der Arbeit identifiziert 
haben machen eins der folgenden Dinge:
i. Dienst nach Vorschrift (verminderte Produktivität)
ii. Kündigen und Weggang in freundlicheres Arbeitsumfeld, in dem 
Anwaltskonsultationen bzgl. Implementierung von Mitarbeiterüberwachung 
per GPS unüblich sind.

Damit haben Sie erfolgreich die guten Mitarbeiter vertrieben und auf den 
faulen Socken bleiben Sie sitzen, die werden nämlich wissen, dass sie 
woanders nicht so einfach landen können und bestreiten alle Instanzen 
vor Gericht.

Wenn es Vertriebler gibt, die während der Arbeit ins Schwimmbad gehen, 
versetzt man diese einfach in den Innendienst. Problem gelöst.

von Alex G. (dragongamer)


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Staplerfahrer Klaus schrieb:
> Wenn der Termin nicht gerade im Nachbarort ist und nach 1 bis 2 Stunden
> schon der nächste Termin wäre, wird man die Zeit nicht wirklich sinnvoll
> nutzen können. Aber so ein bißchen sehe ich den Controller nach dem
> Studium vor mir. Sitzt den ganzen Tag am Schreibtisch und denkt der
> Außendienstler sitzt auch wie er irgendwo an seinem Schreibtisch - aber
> macht dort einfach ne Stunde lang nichts.
Das ist halt das normale Problem vom Arbeiten im externen Kundendienst 
:/
Das kennen ja auch Handwerker nur dass die oft noch strikter pro echter 
Arbeitsstunde bezahlt werden (auch wenn dabei beid er konkreten Zahl 
gern geschummelt, zumindest ohne irgendwo hingegangen zu sein, gibts 
kein Geld).

Danke aber mal dieses Grundproblem wird auch dem Management bewusst 
sein, sowohl dem neuen und auch dem alten. Denen wird es auch klar sein, 
dass es sich nicht gänzlich aus der Welt schaffen lässt.

: Bearbeitet durch User
von Nop (Gast)


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Und wo würden die "guten" Leute denn schon hingehen? Wo hat man denn 
heute keinerlei Zeiterfassung mehr und kann während der Arbeit einkaufen 
oder zum Friseur gehen? Wo kann man heute mangels Kontrolle mehr 
Urlaubstage nehmen, als einem laut Vertrag zustehen?

Zeiterfassung einführen und fertig. Die, die am lautesten heulen, sind 
auch die größten Minderleister. Denen winkt dann Abmahnung und 
Kündigung, und das ist auch gut so.

Parallel dazu bitte aber auch Gedanken machen um eine faire 
Gleitzeitregelung. Und nicht so, daß zwar Überstunden machen 
unbürokratisch geht, dem Abbummeln dann aber Papierkrieg in den Weg 
gelegt wird.

von Bernd K. (prof7bit)


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Frank E. schrieb:

> Faultierfarm

Und Sie glaubt sie kann die Lage entschärfen indem Sie ihre Mitarbeiter 
in einem öffentlichen Forum wo es jeder lesen kann mit Tiernamen 
beschimpft?

von Aberhallo (Gast)


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Ich würde schleunigstens ein Exempel zur Disziplinierung statuieren wie 
man es in BWL im ersten Semester lernt. Das wird den faulen Affen die 
Flausen austreiben.

von Aberhallo (Gast)


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Es kann nicht sein, dass die Kapitalgeber zum Narren gehalten werden.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Staplerfahrer Klaus schrieb:

> a) Die faulen Socken schalten GPS am Handy einfach aus und loggen sich
> aus dem Schwimmbad ein. Problem gelöst.

Geht nicht, Diensthandy im MDM (mobile device management).

von Name: (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>
>> Faultierfarm
>
> Und Sie glaubt sie kann die Lage entschärfen indem Sie ihre Mitarbeiter
> in einem öffentlichen Forum wo es jeder lesen kann mit *Tiernamen*
> beschimpft?

Jetzt wo du es schreibst: Der TE postet das unter Klarnamen, und Google 
spuckt hierzu einiges aus. Ein bischen Recherche dürfte es auch möglich 
machen, die fragliche Firma ausfindig zu machen.
Gut, ich tu das nicht, geht mich ja nichts an, aber nicht jeder denkt 
so.

Bei den Mitarbeitern ist das ja "nur" ungut, aber wirklich der hässlich 
wird es, wenn Kunden das mitbekommen.
Eine Diskussion über Faultierfarmen bei einer Beraterfirma dürfte zu 
einem erheblichen Auftragseinbruch führen.

Bedenken sollte man auch:
Jeder, der mit dem Profil in Kontakt kommt, sofort diesen Beitrag finden 
wird. Google ist gnadenlos.

Ich halte es - vorsichtig gesagt - für sehr mutig, eine solche 
Diskussion öffentlich und unter Klarnamen zu führen. Ich würde raten, 
den Beitrag löschen zu lassen.

von Wühlhase (Gast)


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Zwei Dinge in diesem Thread erstaunen mich:
1. Wie weit es die bisherige GL hat kommen lassen und
2. die Reaktion Einiger hier. (BWL-Bitch...)

Ich selber würde ohne Stempeluhr auch nicht arbeiten wollen und würde 
selber nie auf die Idee kommen, ein "Zeiterfassungssystem" daß im 
Wesentlichen auf händischem Eintragen beruht, etablieren zu wollen.

Zeiterfassung mit GPS-Tracking finde ich allerdings auch etwas 
übertrieben-ich persönlich würde mich da doch etwas zu viel überwacht 
fühlen. Es mag gut sein daß das rechtlich in Ordnung ist, ob es gut und 
zielführend ist sei allerdings dahingestellt.

Ich würde vielleicht sagen, Stempeluhr einführen und gut. Einige 
besonders gravierende Fälle abmahnen, betreffendem Mitarbeiter aber 
vorher die Möglichkeit zur Stellungnahme geben. Da wird sicher nicht 
viel kommen, allerdings auch kein Protest bzw. ist diesem dann im voraus 
die Grundlage entzogen. Einige werden vielleicht kündigen, aber das sind 
dann nicht unbedingt die "Guten". Die werden eher froh sein daß damit 
mehr Fairneß geübt wird und daß sich ihre Arbeitszeit nicht mehr selber 
buchen müssen.

von PraisTheEast (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Einziges "Opfer" ist bisher die Hauptbuchhalterin, die es vorzog, nach
> ihrer Krankheit nicht wieder in der Firma aufzutauchen. Da gab es wohl
> doch eine undichte Stelle, die ihr von "dicker Luft" berichtet hat.

Und du denkst die sitzt jetzt daheim und schämt sich?
Typisch BWL.
Die ist jetzt vermutlich bei er Konkurrenz oder im IGM Disneyland und 
lässt es sich gutgehen.

Nochmal (auch wenn es nicht auf der BWL FH gelehrt wird): Bei einer 
Beratungsfirma sind die Mitarbeiter das Kapital.

von Schreiber (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Ich selber würde ohne Stempeluhr auch nicht arbeiten wollen und würde
> selber nie auf die Idee kommen, ein "Zeiterfassungssystem" daß im
> Wesentlichen auf händischem Eintragen beruht, etablieren zu wollen.

Das geht schon, sofern die Stundenzettel zeitnah geführt werden. Also 
als "manuelle Stempeluhr" mit offen ausliegender kommen/gehen-Liste. Der 
Vorgesetzte sollte gelegentlich einen Blick drauf werfen.

Wühlhase schrieb:
> Zeiterfassung mit GPS-Tracking finde ich allerdings auch etwas
> übertrieben-ich persönlich würde mich da doch etwas zu viel überwacht
> fühlen. Es mag gut sein daß das rechtlich in Ordnung ist, ob es gut und
> zielführend ist sei allerdings dahingestellt.

In DIESEM Fall wird es vermutlich leider erforderlich sein.

von Aberhallo (Gast)


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Massiver Trollalarm

von _Gast (Gast)


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Hm,


das ist ja alles ganz schön, aber der wichtigste Fakt fehlt immer noch:

- Wie sieht die Zukunft der Firma aus?

   [ ] Alles klar, wir verdienen genug um weiterzumachen...

   [ ] Alarmstufe Rot, in einem Jahr sind wir pleite...

Wenn die Firma noch Luft hat, würde ich mich hier erst mal als doofer 
Lehrling anfangen, denn nur wenn du die ganze Bude auch von unten kennst 
wirst du wirklich rausbekommen wo es hakt - Und wenn du wirklich eine 
Faultierfarm hast, werden dir das die Leute die wirklich was schaffen 
schon irgendwann erzählen...
Vergiss aber nicht, das Schaffer nur Leute akzeptieren die auch 
schaffen, also wirst du erst einmal die nächsten Jahre selber ganz unten 
schaffen müssen...

Wenn die Luft schon dünn wird, brauchst du einen echten Sannierer, damit 
habe ich keine Ahnung...


mfg
Gast

von Schreiber (Gast)


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_Gast schrieb:
> - Wie sieht die Zukunft der Firma aus?
>    [ ] Alles klar, wir verdienen genug um weiterzumachen...
>    [ ] Alarmstufe Rot, in einem Jahr sind wir pleite...

Ich befürchte eher letzteres wie ersteres. Selbst eine schwarze Null ist 
langfristig eben nicht ausreichend und führt wegen fehlenden 
Investitionen und fehlenden Rücklagen irgendwann in die Pleite.

von oszi40 (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Deine Freundin täte auch gut daran, die möglicherweise einsetzende
> Fluktuation im Auge zu behalten.

Man kennt die Aufgaben der Leute nicht ausreichend! Wennnnn ein "fauler" 
Verkäufer im Jahr 5 Minuten auf dem Golfplatz arbeitet und dafür 
Aufträge für 10 Jahre Arbeit reinholt, wäre mir das lieber, als ein 
"fleißiger" Verkäufer, der täglich wegen jedem Radiergummi eine 
Dienstreise bis ans Ende der Welt macht. Ja ich weiß, Großaufträge habe 
auch Risiken. das fängt schon bei Finanzierung und Zahlungsausfall an.

Die Freundin würde ich erst mal ein paar Tage mit guten Leuten zum 
Kunden schicken damit sie merkt, wie der Hase läuft! Zeiterfassung ist 
nicht alles! Bevor man in ein Räderwerk eingreift sollte man mindestens 
wissen wie es funktioniert!

von Arno (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Ich selber würde ohne Stempeluhr auch nicht arbeiten wollen und würde
>> selber nie auf die Idee kommen, ein "Zeiterfassungssystem" daß im
>> Wesentlichen auf händischem Eintragen beruht, etablieren zu wollen.
>
> Das geht schon, sofern die Stundenzettel zeitnah geführt werden. Also
> als "manuelle Stempeluhr" mit offen ausliegender kommen/gehen-Liste. Der
> Vorgesetzte sollte gelegentlich einen Blick drauf werfen.

Ernsthaft? Öffentliche Stundenzettel an zentraler Stelle? Dann tragen 
die sogenannten Faultiere sich gegenseitig ein und die sogenannten 
produktiven Mitarbeiter werden in Zukunft der Firma auch keine Sekunde 
mehr schenken. Morgens von zu Hause zum Kunden fahren? Nein, dann wird 
erstmal der große Umweg über die Firma gefahren. Ausnahmsweise länger 
als 10:45h arbeiten, regelmäßig länger als 8:30? Nein. Und natürlich ist 
Fahrzeit dann zu 100% Arbeitszeit. Und Überstunden werden entweder 
unmittelbar am nächsten Tag/Freitag ausgeglichen oder so lange 
gesammelt, bis der MA ein halbes Jahr Urlaub machen kann.

MfG, Arno

von Mark B. (markbrandis)


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Ehrliche Meinungen schrieb:
> Die Zeiterfassung ist dann eine Dienstanweisung und ihr ist Folge zu
> leisten. Immer schön mit der Dokumentationpflicht argumentieren

Die gibt es nicht. Jedenfalls nicht pauschal für alle Gewerbe.

von _Gast (Gast)


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Tja,


>>Man kennt die Aufgaben der Leute nicht ausreichend! Wennnnn ein "fauler"
>>Verkäufer im Jahr 5 Minuten auf dem Golfplatz arbeitet und dafür
>>Aufträge für 10 Jahre Arbeit reinholt, wäre mir das lieber, als ein
>>"fleißiger" Verkäufer, der täglich wegen jedem Radiergummi eine
>>Dienstreise bis ans Ende der Welt macht. Ja ich weiß, Großaufträge habe
>>auch Risiken. das fängt schon bei Finanzierung und Zahlungsausfall an.

Oh, weia, extrem heißes Eisen, hier gibt es Macher und Leecher!!!

Selber schon erlebt, ersteren würde ich auch keine Zeiterfassung 
zumuten, die letzeren kann man zum Mond schießen...

Aber ohne die grundlegende Info was nun los ist, ist alles nur ein Schuß 
ins Blaue...


mfg
Gast

von Staplerfahrer Klaus (Gast)


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Frank E. schrieb:
>> a) Die faulen Socken schalten GPS am Handy einfach aus und loggen sich
>> aus dem Schwimmbad ein. Problem gelöst.
>
> Geht nicht, Diensthandy im MDM (mobile device management).

Das bedeutet ein paar Lagen Alufolie damit das Diensthandy im MDM beim 
Transport "schön frisch bleibt". Kollege Faraday weiß mehr dazu. GPS ist 
außerdem auf Sichtverbindung zu Satelliten angewiesen, UMTS und WLAN für 
eine Internetverbindung hingegen nicht. Deshalb müssen Sie 
Funkzellenortung gleich mitbuchen, wenn ich mich dann aus dem Hallenbad 
einlogge. Wäre ich jetzt ein fauler Mitarbeiter hätte ich sie mit 
bescheidenem Aufwand ausgetrickst. Wäre ich ein guter Mitarbeiter würde 
ich mir überlegen, wie lange ich mir den Irrsinn antun würde und ob die 
Gehälter in Berlin wirklich so überragend sind, dass ich mich nicht 
bewerbe wenn in BW oder BY jemand ne Stellenanzeige schaltet...

von Christian (Gast)


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Achim S. schrieb:

> Was erhofft sie sich davon? Dass die Leute mehr Arbeiten und mehr Geld
> reinbringen, wenn sie sie nur besser kontrolliert?

Die Frage würde ich mir auch zunächst stellen. Was soll das ganze? Will 
sie aus den Faultieren emsige Bienchen machen? Funktioniert das 
überhaupt? Oder sind die vielleicht gar nicht so faul, wie sie denkt?

Viele Freiheiten bei der Arbeitszeitgestaltung sind eigentlich heute zu 
Tage ein Pluspunkt und machen einen attraktiven Arbeitgeber aus. Jeden 
Tag 8-17 h arbeiten und und Urlaub vom Chef genehmigen lassen, das sind 
Methoden aus dem letzten Jahrhundert.

von Schreiber (Gast)


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Arno schrieb:
> Ernsthaft? Öffentliche Stundenzettel an zentraler Stelle? Dann tragen
> die sogenannten Faultiere sich gegenseitig ein und die sogenannten
> produktiven Mitarbeiter werden in Zukunft der Firma auch keine Sekunde
> mehr schenken.

Keine Angst, Chef macht gelegentliche Faultieranwesenheitskontrollen.

Muss er auch bei der guten, alten Stechuhr (die mit Pappkärtchen) 
machen. Und auch bei Deluxe-Stechuhren mit Transponder, denn den kann 
man ja auch "verleihen". Faultiere können erstaunlich kreativ sein...
Größere Firmen gleichen daher die Stechuhrdaten mit den Daten der Pforte 
ab.

von Nop (Gast)


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Christian schrieb:

> Die Frage würde ich mir auch zunächst stellen. Was soll das ganze? Will
> sie aus den Faultieren emsige Bienchen machen?

Die Faultiere braucht man schlichtweg nicht.

> Viele Freiheiten bei der Arbeitszeitgestaltung sind eigentlich heute zu
> Tage ein Pluspunkt und machen einen attraktiven Arbeitgeber aus.

Ja sicher ist ein Arbeitgeber attraktiv, den man von vorne bis hinten 
bescheißen kann, nicht zuletzt, indem man mehr Urlaub nimmt als einem 
zusteht. Aber auf diese Weise will ein Arbeitgeber auch nicht attraktiv 
sein.

> Urlaub vom Chef genehmigen lassen, das sind Methoden aus dem letzten
> Jahrhundert.

Nein, das ist nach wie vor nötig, damit erstens die Leute nicht mehr und 
nicht weniger Urlaub nehmen als vereinbart. Zweitens, damit nicht alle 
zur selben Zeit Urlaub nehmen, sonst ist keine Vertretung da. Das ist 
nur dann egal, wenn es um Faultiere geht, die auch außerhalb der 
Urlaubszeit nicht arbeiten, aber genau die kann man dann auch gleich 
feuern.

Da findet sich schon ein Weg. Einfach das nächste Schneechaos oder Stau 
abwarten. Kernzeit nicht eingehalten? Abmahnung, aber natürlich nur bei 
den Mitarbeitern, die es eben nicht bringen. Nochmal dasselbe? Danke, 
Kündigung.

Dann können die Faultiere sich ja auf dem Arbeitsmarkt umsehen. Die 
finden ganz bestimmt schnell Arbeitgeber, die auf Mitarbeiter stehen, 
welche während der Arbeitszeit einkaufen und zum Friseur gehen.

Die Entsorgung der faulen Äpfel gibt dann genug Budget, um den 
produktiven Mitarbeitern, die sowieso schon die Arbeit für die Faultiere 
miterledigt haben, eine fette Gehaltserhöhung anzubieten.

Beitrag #5346947 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Qwertz (Gast)


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Nop schrieb:
> Da findet sich schon ein Weg. Einfach das nächste Schneechaos oder Stau
> abwarten. Kernzeit nicht eingehalten? Abmahnung, aber natürlich nur bei
> den Mitarbeitern, die es eben nicht bringen. Nochmal dasselbe? Danke,
> Kündigung.

So funktioniert das nicht, außer vielleicht im Lehrgang "Kündigung 
leicht gemacht" für gerissene BWL-Bitches. Damit vergiftest du das 
gesamte Betriebsklima nachhaltig mit allen negativen Konsequenzen: in so 
einem Unternehmen möchte niemand mehr arbeiten, selbst der beste und 
fleißigste Mitarbeiter nicht. Woher weiß er denn, dass es ihn nicht mit 
solch einer perfiden Methode als nächstes trifft, wenn er aus welchem 
Grund auch immer mal in Ungnade fällt? Das Betriebsklima besteht dann 
nur noch aus gegenseitigem Misstrauen; was das für die Motivation der 
Mitarbeiter bedeutet, kann man sich denken.

> Dann können die Faultiere sich ja auf dem Arbeitsmarkt umsehen. Die
> finden ganz bestimmt schnell Arbeitgeber, die auf Mitarbeiter stehen,
> welche während der Arbeitszeit einkaufen und zum Friseur gehen.

Verstellen, Blenden und Schauspielern gehören zum Bewerbungsgeschäft 
dazu. Bis das ein neuer Arbeitgeber merkt, können Jahre vergehen. Solche 
Leute sind meist auch sehr geschickt im Tarnen und Tricksen.

> Die Entsorgung der faulen Äpfel gibt dann genug Budget, um den
> produktiven Mitarbeitern, die sowieso schon die Arbeit für die Faultiere
> miterledigt haben, eine fette Gehaltserhöhung anzubieten.

Das glaubst du doch selbst nicht, oder wie naiv bist du? Wenn durch 
solche Maßnahmen (kurzfristig) mehr Geld verdient wird, dann landet es 
natürlich in den Taschen der Controller und der Geschäftsleitung.

von Fritz (Gast)


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Qwertz schrieb:
>> Die Entsorgung der faulen Äpfel gibt dann genug Budget, um den
>> produktiven Mitarbeitern, die sowieso schon die Arbeit für die Faultiere
>> miterledigt haben, eine fette Gehaltserhöhung anzubieten.
>
> Das glaubst du doch selbst nicht, oder wie naiv bist du? Wenn durch
> solche Maßnahmen (kurzfristig) mehr Geld verdient wird, dann landet es
> natürlich in den Taschen der Controller und der Geschäftsleitung.

Doch, das geht sicherlich, dann in dem Arbeitsklima gibt es dann
Gehaltserhöhungen und Prämien, damit die "Kern"-Arbeiter die Kündigung
zurückziehen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Wennnnn ein "fauler" Verkäufer im Jahr 5 Minuten auf dem Golfplatz
> arbeitet und dafür Aufträge für 10 Jahre Arbeit reinholt, wäre mir das
> lieber, als ein "fleißiger" Verkäufer, der täglich wegen jedem
> Radiergummi eine Dienstreise bis ans Ende der Welt macht.
Das ist jetzt aber schön tiefschwarz-strahlendweiß gemalt. Es trifft auf 
jeden Fall den Geschmack des Publikums...

Gehen wir aber einfach mal davon aus, dass wir es hier nicht mit solchen 
Spitzenleuten zu tun haben. Denn die leben "ihr" Geschäft. Die 
brauchen den Erfolg. Die schreiben keine Zeit als Arbeit auf und gehen 
dann ins Schwimmbad. Sondern die suchen sich in der unverhofft freien 
Zeit neue Kunden oder Absatzwege.

von Schreiber (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> oszi40 schrieb:
>> Wennnnn ein "fauler" Verkäufer im Jahr 5 Minuten auf dem Golfplatz
>> arbeitet und dafür Aufträge für 10 Jahre Arbeit reinholt, wäre mir das
>> lieber, als ein "fleißiger" Verkäufer, der täglich wegen jedem
>> Radiergummi eine Dienstreise bis ans Ende der Welt macht.
> Das ist jetzt aber schön tiefschwarz-strahlendweiß gemalt. Es trifft auf
> jeden Fall den Geschmack des Publikums...

Korrekt. Nur geht es hier um "Sachbearbeitung und Beratung" im weitesten 
Sinne. Wenn die an einem Brandschutzkonzept durchschnittlich 100 Stunden 
(Beispiel) sitzen, dann kann eine schnelle Spitzenkraft das vermutlich 
auch in 70 Stunden schaffen. Bei Beamtentempo wird es vermutlich 130 
Stunden dauern.
Viel größer sind die Unterschiede aber definitiv nicht. Eine Person, die 
das in 2 Stunden schafft, gibt es einfach nicht, weil keiner 
Kugelschreiber und Maus so schnell bewegen kann. Und wer 500 Stunden 
"braucht", der macht das zum ersten mal(=Einarbeitungsaufwand) oder ist 
ein Faultier und verbringt die Arbeitszeit im Schwimmbad.

Bei einem Arbeitnehmer mit dem Tätigkeitsbereich Kontakt- und politische 
Landschaftspflege sieht das natürlich ganz anders aus. Da kann auch eine 
studierte Sozialpädagogin mit Nebenberuf Politikertochter in einer 
Stunde mehr erreichen wie 100 erfahrene Außendienstler in einem Jahr.

Nop schrieb:
> Da findet sich schon ein Weg. Einfach das nächste Schneechaos oder Stau
> abwarten. Kernzeit nicht eingehalten? Abmahnung, aber natürlich nur bei
> den Mitarbeitern, die es eben nicht bringen. Nochmal dasselbe? Danke,
> Kündigung.

Das dürfte kaum rechtssicher möglich sein. Bei Schneechaos sind die 
Gerichte recht großzügig. Deutlich einfacher ist der wohldokumentierte 
Coiffeur-/Schwimmbadbesuch wärend der Arbeitszeit. Ein guter Detektiv 
ist hilftreich.

von Nop (Gast)


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Qwertz schrieb:

>> Dann können die Faultiere sich ja auf dem Arbeitsmarkt umsehen. Die
>> finden ganz bestimmt schnell Arbeitgeber, die auf Mitarbeiter stehen,
>> welche während der Arbeitszeit einkaufen und zum Friseur gehen.
>
> Verstellen, Blenden und Schauspielern gehören zum Bewerbungsgeschäft
> dazu. Bis das ein neuer Arbeitgeber merkt, können Jahre vergehen.

Wenn ein Arbeitgeber Jahre braucht, um zu merken, daß seine Leute 
während der Arbeitszeit einkaufen und zum Friseur gehen, dann stimmt da 
etwas ganz gewaltig nicht. Im Normalfall geht das recht schnell, und die 
Kündigung ist raus.

Wobei der Einwand stimmt, daß man den Umweg über Schneechaos nicht 
braucht, weil so ein Mißbrauch erstens viel gerichtsfester ist bei der 
Kündigung und obendrein dann auch die richtigen trifft.

Mit einer vernünftigen Zeiterfassung ist auch das übrigens kein Problem, 
dann stempelt man einfach aus. Beispielsweise, wenn man früh eine 
Telecon mit Indien hat und spät dann noch mit USA. Da ist zwischendrin 
Einkaufen und Friseur tatsächlich schlau, aber dann als Freizeit.

Den tatsächlich motivierten Leuten, die ohne Erfassung massiv 
Überstunden geschoben haben, weil sie die Arbeit der Faulen miterledigt 
haben, ist damit übrigens auch geholfen. Bei denen muß man aufpassen, 
daß die nicht mit Ende 40 per Herzinfarkt umkippen.

Wenn die permanent mehr machen als vertraglich vereinbart, dann stimmt 
die Personalplanung in ihrem Bereich nicht. Da muß der Vorgesetzte 
gegensteuern, auch aus Verantwortung gegenüber dem Mitarbeiter. 
Insbesondere ist der Arbeitgeber verpflichtet, dafür zu sorgen, daß die 
Leute nicht mehr als 10 Stunden am Tag arbeiten. Das geht aber nur, wenn 
auch eine Zeiterfassung als Basis da ist.

Jedenfalls soll sich die neue Geschäftsführung nicht von den Faultieren 
verunsichern lassen. Zeiterfassung ist vollkommen normal und nicht etwa 
eine unzumutbare Arbeitsumgebung.

Der nächste Schritt ist natürlich, daß die Leute dann ihre Arbeitszeit 
auf die richtigen Projektkonten verbuchen, damit man überhaupt mal sehen 
kann, welche Projekte Gewinn abwerfen und welche nicht. Dazu wird das 
Controlling eine entsprechende Infrastruktur schaffen müssen.

von HEILIGEEINFALT! (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Man kennt die Aufgaben der Leute nicht ausreichend! Wennnnn ein "fauler"
> Verkäufer im Jahr 5 Minuten auf dem Golfplatz arbeitet und dafür
> Aufträge für 10 Jahre Arbeit reinholt, wäre mir das lieber, als ein
> "fleißiger" Verkäufer, der täglich wegen jedem Radiergummi eine
> Dienstreise bis ans Ende der Welt macht.

Und der ist dann noch im Angestelltenverhältnis unterwegs, ganz wie... 
Clark Kent!

Beitrag #5348186 wurde von einem Moderator gelöscht.
von cha-ar-196 (Gast)


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Aberhallo schrieb im Beitrag #5346947:
> Ein fauler Apfel verdirbt den ganzen Korb, sage ich immer als Chef.

Deshalb werden ja auch "Faultierfarmen" eingerichtet.

"Faultierfarmen"

Sowas kenn ich nur bei Firmen, die ihre Leute im Zuge des Offboarding in 
"Gehegen", Büros mit Schreibtisch und "Kontaktverbot" (mit jedem 
anderen) jeden Tag die "Arbeitszeit" absitzen lassen.

Da nennt man solche "Arbeitsbereiche" Faultierfarm!


Was der TO als Zustand oben beschreibt, hat mehr was mit 
organisatorischer Anarchie zu tun.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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cha-ar-196 schrieb:
> Aberhallo schrieb im Beitrag #5346947:
>> Ein fauler Apfel verdirbt den ganzen Korb, sage ich immer als Chef.
>
> Deshalb werden ja auch "Faultierfarmen" eingerichtet.
>
> "Faultierfarmen"
>
> Sowas kenn ich nur bei Firmen, die ihre Leute im Zuge des Offboarding in
> "Gehegen", Büros mit Schreibtisch und "Kontaktverbot" (mit jedem
> anderen) jeden Tag die "Arbeitszeit" absitzen lassen.
>
> Da nennt man solche "Arbeitsbereiche" Faultierfarm!
>
>
> Was der TO als Zustand oben beschreibt, hat mehr was mit
> organisatorischer Anarchie zu tun.

Und vor sowas hat man als jung Bwl geschulter Geschäftsführer Angst. 
Ergo Stahlbesen raus und der Regel: „Neuer Fürst, neue Vasallen“ folgen.
Autorität per Dekret.

Las mich raten 3. Generation Geschäftsführung

1 baut auf
2 erhält
3 reist ein

Der ganz natürlich Firmenzyklus.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Nop (Gast)


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Winfried J. schrieb:

> 3 reist ein

Wieviele Firmen kennst Du denn, in denen man in der Arbeitszeit 
unbehelligt zum Friiseur gehen kann? Wo es keine Zeiterfassung gibt? 
Demzufolge auch keine Projektverschreibung? Wo nichtmal Abgleichung der 
Urlaubstage stattfindet?

Laß mich raten: nicht soviele? Könnte daran liegen, daß das völlig 
normal ist und mit "einreißen" nichts zu tun hat.

von HeuteAnonym (Gast)


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Ich kenne auch Firmen, in denen es von Oben schleifengelassen wurde.

Wenn der Schlendrian erstmal drin ist - hilft nur noch der Drahtbesen.

Und die schlimmsten Schlamper und Blender müssen raus. In die Gosse.
Mit ihrem schendrian "infizieren" die  nur alle weiteren Mitarbeiter.

Dazu gibt es mittlerweile ja auch harte gesetzliche Anforderungen an die 
Arbeitzeiterfassung.

---

Für meinen Hausmeister muß ich binnen Wochenfrist die Anfangs, End- und 
Pausenzeiten eines jeden Arbeitstages protokollieren und unterschrieben 
abheften. Das wird dann alle paar Jahre vom u.a Rentenversicherungstäger 
geprüft.
Dient primär auch der Kontrolle zur  Einhaltung des Mindestlohns.(Da 
klingelt dann bestimmt der Zoll..) Über den darüber entstehenden 
vorgeschriebenen Überwachungsaufwand und meinen Büroaufwand bin ich aber 
auch mehr als unglücklich.

--> Daher: Es gibt auch handfeste vorgeschriebene Gründe eine saubere 
Arbeitszeitdokumentation durchzuführen.

vg

von Name: (Gast)


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Nop schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>
>> 3 reist ein
>
> Wieviele Firmen kennst Du denn, in denen man in der Arbeitszeit
> unbehelligt zum Friiseur gehen kann? Wo es keine Zeiterfassung gibt?
> Demzufolge auch keine Projektverschreibung? Wo nichtmal Abgleichung der
> Urlaubstage stattfindet?
>
> Laß mich raten: nicht soviele? Könnte daran liegen, daß das völlig
> normal ist und mit "einreißen" nichts zu tun hat.

Ja, aber in dem Fall bestraft man die Mitarbeiter, die Haare schneiden 
waren, und nicht die, die die Kohle ranschaffen.
Man könnte abmahnen, dafür gibts das Instrument nämlich. Wenn das nicht 
zieht, muss man halt kündigen, zur Not regulär.

Die Nicht-Faultiere müssten eigentlich in der Mehrheit sein, denn die 
Firma lebt ja noch. Die will man höchstens motivieren, aber nicht 
bestrafen.

Ich wette, dass bei einem fairen Vorgehen gegen die richtigen faulen 
Äpfel die Arbeiter-Fraktion nicht sauer ist. Schließlich mussten die 
bisher die faulen Äpfel mitziehen.
Da ist Fingerspitzengefühl nötig. 3 Controller und GPS-Stasi-Aktionen 
klingt nicht nach Fingerspitzengefühl.

von Nop (Gast)


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Name: schrieb:

> Ja, aber in dem Fall bestraft man die Mitarbeiter, die Haare schneiden
> waren

Und die ermittelt man wie? Mit Zeiterfassung natürlich. Abgesehen davon 
ist es absurd, Zeiterfassung als Bestrafung zu sehen.

von Name: (Gast)


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Nop schrieb:
> Name: schrieb:
>
>> Ja, aber in dem Fall bestraft man die Mitarbeiter, die Haare schneiden
>> waren
>
> Und die ermittelt man wie? Mit Zeiterfassung natürlich. Abgesehen davon
> ist es absurd, Zeiterfassung als Bestrafung zu sehen.

Faule Äpfel ermittelt man nicht über Zeiterfassung. Üblicherweise sind 
die faulsten Mitarbeiter jene, die eine Lücke im System finden und die 
SAUBERSTE Zeiterfassung haben.

Ich habe eine längere Zeit als Disponent für Servicetechniker 
gearbeitet, und kenne das Problem. Wir hatten ein paar (wenige) 
Kandidaten.
Unterschätze niemals die Kreativität von Faulen, wenn es darum geht, 
Arbeit zu vermeiden. Die wissen ganz genau, dass GPS verwendet wird, und 
werden das auszutricksen wissen.

Einer hat sich beispielsweise statt sauber seine Wartungen zu machen 
jeden Tag beim Wirt einen angedüdelt. Der hat jede Minute sauber auf 
Aufträge verbucht, aber nur das allernötigste gemacht, uns seine 
Checklisten beim Wirt ausgefüllt. Mit GPS hätte er sich vermutlich 
einfach das Bier mit zur Maschiene genommen oder so.
Man hat ihn schlussendlich einfach regulär gekündigt, um weiteren Ärger 
zu vermeiden. BEWEISEN konnte man ihm nie etwas...

Wenn du solches Verhalten TECHNISCH verhindern willst wird das 
scheiteren. Du muss ein Maß an Überwachung aufziehen, das sämtliche 
guten Mitarbeiter vegrätzt.

Ich bin gar nicht gegen Zeiterfassung, im Gegenteil, die ist nötig. Aber 
es ist kein gutes Instrument, um faule Säcke zu überführen.

von Jack (Gast)


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Name: schrieb:
> Ja, aber in dem Fall bestraft man die Mitarbeiter, die Haare schneiden
> waren, und nicht die, die die Kohle ranschaffen.

Bestraft man den? Wenn der Mitarbeiter wegen Überlastung und 
Kundenterminen einen Friseurbesuch mehrfach verschieben musste und wenn 
ein Besuch bei einem besonders pingeligen Kunden ansteht, dann kann der 
zwischenzeitlich eingeschobene Haarschnitt zum Ranschaffen von Kohle 
dienen.

> Man könnte abmahnen, dafür gibts das Instrument nämlich.

Abmahnen ist schwierig wenn man das jahrelang geduldet hat.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Nop schrieb:
> Laß mich raten: nicht soviele? Könnte daran liegen, daß das völlig
> normal ist und mit "einreißen" nichts zu tun hat.

Lass mich raten, mehr als du und genügend um selbst aufzumachen vor 9 
Jahren mit Ende 40, genau aus diesem Grund, weil wer etwas schaffen will 
keinen Antreiber und keine überzogen Kontrolle benötigt. Zur Not tut's 
die "OW",meist er selbst. Die Benötigt wer den Hals nicht vollkriegt und 
auf Kosten Anderer sich ein Schlanken Fuß machen will und da fängt der 
fisch am koppe mit dem Stinken an. Solche Chefs fangen sich 
entsprechendes Personal und benötigen dann diese Methoden. Bei 
anständigen Leut gehts ohne druck und Kontrollwahn. Die machen ihr ding 
zum eigenen und der Firma Vorteil. Aber mit solcher "Denke" ist man im 
Hirarchie-Hörigkeitsstaat halt nicht beliebt.

Aber wer sich nicht selbst in den Arsch treten kann benötigt halt 
Antreiber, glaubst du?
Man warum kommen die wohl alle jeden Morgen zu solchen A.....öchern, 
nach Anschiss betteln? Sicher weil sie faul sind?
s.c.n.r.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Name: schrieb:
> Unterschätze niemals die Kreativität von Faulen, wenn es darum geht,
> Arbeit zu vermeiden. Die wissen ganz genau, dass GPS verwendet wird, und
> werden das auszutricksen wissen.

Mit Faulen lässt sich schaffen, mit Dummen ist es schwieriger. alles 
eine frage der richtigen Motivation.

Ein Bänkster sagte mal über seine Angestellten: "Ich liebe es, dass sie 
nicht  fähig sind mit Geld umzugehen, sie verdienten Millionen und 
werfen sie zum Fenster hinaus."

Namaste

von Alex G. (dragongamer)


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@Winfried
Was du sagst gilt gewiss für kleine Unternehmen, aber eben nur so lange 
bis der Chef persönlich die Mitarbeiter auswählt und mit ihnen halbwegs 
eine Beziehung hat.

Vieleicht kommt daher die Sache mit der dritten Generation die für 
Umbrüche sorgt (was manchmal schief geht) weil ab dann die 
Mitarbeiterzahle über 30-50 steigt wodurch besagte Beziehungen nicht 
mehr möglich sind. Ab dann muss etwas automatisierte Kontrolle her 
(heisst nicht automatisch digital - das Problem besteht jicht erst seit 
diesem Jahrtausend) damit weiterhin der Überblick behalten werden kann.

von Georg W. (gaestle)


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Aberhallo schrieb:
> Ich würde schleunigstens ein Exempel zur Disziplinierung statuieren wie
> man es in BWL im ersten Semester lernt. Das wird den faulen Affen die
> Flausen austreiben.

Doe dort gelehrten Methoden mal auf die BWL-ler anwenden? Gute Idee!

von Niemand (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Und vor sowas hat man als jung Bwl geschulter Geschäftsführer Angst.
> Ergo Stahlbesen raus und der Regel: „Neuer Fürst, neue Vasallen“ folgen.
> Autorität per Dekret.
>
> Las mich raten 3. Generation Geschäftsführung
>
> 1 baut auf
> 2 erhält
> 3 reist ein
>
> Der ganz natürlich Firmenzyklus.

> Namaste

Alex G. schrieb:
> @Winfried
> Was du sagst gilt gewiss für kleine Unternehmen, aber eben nur so lange
> bis der Chef persönlich die Mitarbeiter auswählt und mit ihnen halbwegs
> eine Beziehung hat.
>
> Vieleicht kommt daher die Sache mit der dritten Generation die für
> Umbrüche sorgt (was manchmal schief geht) weil ab dann die
> Mitarbeiterzahle über 30-50 steigt wodurch besagte Beziehungen nicht
> mehr möglich sind.

@ Alex ob klein oder größere Firma hat Winfried völlig Recht und es 
sicher ganz anders gemeint: den Aufbau macht man mit eigenem Schweiß und 
Einsatz, Erhalten geht über Beibehalt der Grundlagen und Einreißen tun 
die welche von der Materie und zu dem ganzen System u.a. mit den 
Mitarbeitern keinen Bezug mehr haben.
Die 3. Generation haben wir doch so ähnlich hier in dem Land mit der 
Politik bis Wirtschaft genauso, es wird nur noch an der Substanz 
herumoperiert und ausgequetscht was geht.
Geleistet oder hervorragend was vollbracht ist nicht mehr, uns haben die 
Anderen um uns herum schon lange ein- und überholt. Hier wird im eigenen 
Land auf der Basis der eigenen Leute das Geschäft bis zum bitteren Ende 
zelebriert, und wenn die Einheimischen das nicht mehr mitmachen holen 
"wir" uns halt Leute von woanders her.

Was dort beim Frank seiner Bekannten läuft muß nicht zwangsläufig das 
Ende bedeuten, aber mit Vorsicht wäre das schon unter den Umständen mal 
zu überdenken.

von Qwertz (Gast)


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Name: schrieb:
> Wenn du solches Verhalten TECHNISCH verhindern willst wird das
> scheiteren. Du muss ein Maß an Überwachung aufziehen, das sämtliche
> guten Mitarbeiter vegrätzt.

Exakt so ist es, nur wollen das Leute wie nop oder der Threadersteller 
offensichtlich nicht einsehen. Die Lösung des Problems, wenn es denn 
tatsächlich eines gibt (Stichwort: Firma läuft gut), dann muss man es 
auf einer anderen, nicht-technischen Ebene ohne Überwachung und 
generelles Misstrauen lösen. Ansonsten wird sich die neue 
Geschäftsführung am Ende nur ins eigene Fleisch schneiden, ein 
Betriebsklima ist nämlich schnell vergiftet, Vertrauen wächst dagegen 
nur langsam, und die Guten gehen immer zuerst.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Qwertz schrieb:
> wenn es denn tatsächlich eines gibt (Stichwort: Firma läuft gut)
Das hat aber auch was mit "Weiter so!" und "Schönsaufen" zu tun.
Dass es in der Firma nicht "gut läuft" ist offensichtlich,
denn Frank E. schrieb:
>>>> Dass die Firma ihre Miete und die Gehälter (noch) bezahlen kann,
>>>> heisst ja noch lange nicht, dass Alles optimal läuft.
>>>> Die Erträge sind kontinuierlich zurückgegangen
>>>> und die Beschwerden der Kunden haben sich gehäuft.
Besonders das Letzere ist überaus schlecht für die weitere Zukunft.

> und die Guten gehen immer zuerst.
Diese Sorge hätte ich hier nicht, denn die Guten und die Schlauen 
erkennen den Nutzen dieses Systems. Denn dass die Mitarbeiter derzeit 
untereinander ungleich behandelt werden (bzw. sich ungleiche Freiheiten 
herausnehmen), das merken die Guten auch und das gibt sicher auch Unruhe 
und Getuschel.

> und die Guten gehen immer zuerst.
Und wohin? Woanders ist es schon lange normal, dass Zeiten 
projektbezogen erfasst werden. Sie könnten also durch das Weggehen ihren 
Zustand nicht verbessern. Wer das nicht kapiert, der sollte durchaus 
einfach gehen, denn das war dann eh' nicht die hellste Birne im 
Leuchter...

: Bearbeitet durch Moderator
von Name: (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Und wohin? Woanders ist es schon lange normal, dass Zeiten
> projektbezogen erfasst werden. Sie könnten also durch das Weggehen ihren
> Zustand nicht verbessern. Wer das nicht kapiert, der sollte durchaus
> einfach gehen, denn das war dann eh' nicht die hellste Birne im
> Leuchter...

Ja, eine Zeiterfassung ist normal.
Wie soll auch sonst abgerechnet werden? Die Lohnkosten müssen ja 
irgendwo verbucht werden, irgenwo her müssen Daten für eine Zeitplanung 
der Projekte kommen.
Bitte nicht die Kritik an der Einstellung des TE und der GPS-Überwachung 
mit genereller Ablehnung der Zeiterfassung in einen Topf werfen.

Was NICHT normal ist, sind die Kontrollettis und die GPS-Überwachung. 
Jede Firma in der ich bis jetzt gearbeitet habe, hatte Zeiterfassung. 
Jede aber so, dass der AN das in ein System eintragen musste.

Wie schon öfter geschrieben: Egal wie komplex das System der 
Zeiterfassung ist, gegen Manipulation aus böser Absicht wird man damit 
nicht ankommen. Und genau die scheint hier vorzuliegen. Hier muss man 
entweder mit Abmahnungen oder Kündigungen rangenen. Wenn man nichts 
beweisen kann mit regulären Kündigungen.
Die Fraktion der faulen Äpfel wird daraus die richtigen SChlüsse ziehen, 
vorausgesetzt man erwischt die richtigen Leute.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Name: schrieb:
> Was NICHT normal ist, sind die Kontrollettis
"Controller" oder Kontrollmechanismen sind durchaus schon immer üblich. 
Das wäre bisher die Aufgabe der Hauptbuchhalterin gewesen. Diese 
Kontrollinstanz hat offenbar nicht funktioniert.

> Was NICHT normal ist ... die GPS-Überwachung.
"Nicht normal" war ja auch der extensive Missbrauch der freizügigen 
bisherigen Abläufe.

Ich würde einfach anbieten, dass jeder selber beim Eintragen der Zeit 
die Positionserfassung aktivieren oder deaktivieren kann. Das regt den 
Einen oder Anderen dann mal zum Nachdenken an.

Ich selber würde in einer Situation mit dieser Auswahlmöglichkeit die 
Position nicht übermitteln, weil ich diese Information so lange für 
unnütz halte, bis ich mir dadurch andere und umständlichere Tipperei 
sparen kann...  ;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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So jetzt nochmal diagonal gelesen.

Meine Kristallkugel kommt zudem Schluss: Der To hat ein 
(semi-)professionelle Emphatie,fast schon affien, für GPS—Peitschen 
welche seine Antipatie „gegen sich wehrende Faultiere“ zumindet 
nachvollziebar werden läst, wobei auch eine unprofessionelle Sympathie 
für die Domteuse mitschwingt. Leider ist sie in beiderlei Hinsicht zu 
jung und unerfahren, was ihn zusätzlich motiviert ihr auf die Sprünge zu 
helfen und ihm die klare Sicht einschränkt, so hormonell betrachtet.

s., frank c.n.r.
Namaste

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> affien
Zitat von https://nl.wikipedia.org/wiki/Affiene_meetkunde:
1
Euler heeft als eerste het woord affien gebruikt.[2] Affien kom van het Duitse woord affin.
Aha, alles klar.

> affien ... Emphatie ... Antipatie ... Domteuse
Merke: wer unbedingt komplizierte Fremdworte aus seiner Glaskugel 
herauslesen will, der sollte sie vorher polieren...

Und sonst: was gibts zur Sache?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Lothar M. schrieb:

> Und sonst: was gibts zur Sache?

Eine anonyme Denunziation bei einer Aufsichtsbehörde, von wegen "Ortung" 
usw. Die hat einen "Fragekatalog" geschickt, der innerhalb eines Monats 
beantwortet werden muss.

Das klingt in meinen Ohren sehr nach "getroffene Hunde bellen" und wird 
die Stimmung nicht gerade entspannen. Ich denke eher in Richtung "... 
jetzt erst recht". Die pure Gesetzeslage gestattet es, wie bereits oben 
beschrieben.

von Nop (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Ich denke eher in Richtung "... jetzt erst recht".

Bleibt auch kaum etwas anderes, denn wenn das durchgeht, ist die Firma 
überhaupt nicht mehr führbar.

Dazu wird man auch ein, zwei Leute direkt rausschmeißen müssen, die man 
beim Zeitbetrug erwischt hat. Wenn rechtlich möglich, dann sogar 
fristlos.

von adshvccgh (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Denunziation bei einer Aufsichtsbehörde

Sorry, aber die Verwendung von Faultierfarm und jetzt noch Denunziation 
zeigt ganz klar, welche Ansichten Du über Mitarbeiter pflegst, die den 
Inhabern das Einkommen erwirtschaften.

Naja, BWL-Denke eben.

Wenn Sie die ganze Truppe antreten lässt und dann auf alle Lehm 
schmeisst, dann ist das nur logisch, dass mindestens einer 
zurückschmeisst.

adshvccgh

von MWS (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Das klingt in meinen Ohren sehr nach "getroffene Hunde bellen" und wird
> die Stimmung nicht gerade entspannen.

Das klingt eher danach, dass man keine Lust hat sich von einem 
Rotzlöffel (Rotzlöffelin?) alles gefallen zu lassen.

Frank E. schrieb:
> Ich denke eher in Richtung "... jetzt erst recht".

Gib halt zu, dass Du ein Eigenbrötler bist und keinerlei Ahnung von 
Personalführung hast. Undiplomatische Mitdemkopfdurchdiewand-Ansätze 
können natürlich auch Erfolg haben, produzieren jedoch zwangsweise 
Kollateralschäden und es kommt dabei sehr auf die tatsächlichen 
Gegebenheiten an.

Was hier im Rahmen dieses Threads nicht bekannt gemacht wurde, ist der 
Finanzstatus besagter Firma. D.h. kann sich diese Firma 
Kollateralschäden leisten und ist die im Kundenkontakt befindliche 
Mannschaft prinzipiell austauschbar? Denn nur davon hängt der Ausgang 
der beschriebenen Vorgehensweise ab, welches aber von der Beschreibung 
her als sehr ungeschickt erscheint und vor allem, wenn einmal 
eingeschlagen, fast keine Alternativlösung mehr erlaubt.

Sollte diese Geschichte in dieser Form also tatsächlich stattfinden und 
nicht ein aus den Fingern gesogener Schmarrn sein, so könnte das 
durchaus so weitergehen, dass die verärgerte Mannschaft eine neue Firma 
gründet, denn:

> Beratungsfirma für Arbeits- und Brandschutz

hört sich jetzt nicht sehr kapitalintensiv an, im Gegenteil, das dürfte 
stark auf Knowhow beruhen, von dem die Jungspundin wahrscheinlich nichts 
einbringen kann. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich eine 
Kundendatenbank vervielfältigt.

Das Forum hat nur Deine, sehr sympathisch für die "Studierte in 
führender Position" eingenommene Meinung gehört. Das ist ja bereits aus 
dem Titel ersichtlich, denn wer würde sonst die Mitarbeiter mit 
"Faultierfarm" titulieren, Dein Bias springt einem offen in's Gesicht.

Interessant wäre es die andere Seite der Medaille, nämlich die 
Mitarbeiter zu hören, um Deine, wie ich meine, billige Stimmungsmache 
ein wenig zu kompensieren. Ich wundere mich sowieso warum Du diesen 
Thread eröffnet hast, da Du eigentlich nur Deine vorgefasste Meinung 
verbreiten willst und daher frage ich mich: wem nützt das, außer Deinem 
Ego?

- Nützt es der Firma? Nein.
- Nützt es der Juniorcheffin? Nein, die muss sowieso auf Gedeih und 
Verderb den eingeschlagenen Weg weitergehen.
- Nützt es den Mitarbeitern? Nein, welchem Mitarbeiter soll es nutzen, 
in einem öffentlichen Forum als Teil einer Faultierfarm bezeichnet zu 
werden?

Also, was soll das hier überhaupt werden?
Was sagen eigentlich die Seniorchefs?
Vielleicht haben die auch 'ne Meinung und vielleicht ist deren 
Finanzstatus nicht so solide, als dass sie sich die Kapriolen der 
Tochter leisten können.

von Schreiber (Gast)


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MWS schrieb:
> Was sagen eigentlich die Seniorchefs?
> Vielleicht haben die auch 'ne Meinung und vielleicht ist deren
> Finanzstatus nicht so solide, als dass sie sich die Kapriolen der
> Tochter leisten können.

Ich würde durchaus davon ausgegen, dass die sich familienintern 
Rückendeckung geholt hat. Ohne Einverständniss des Eigentümers macht man 
sowas nicht...

MWS schrieb:
>> Beratungsfirma für Arbeits- und Brandschutz
>
> hört sich jetzt nicht sehr kapitalintensiv an, im Gegenteil, das dürfte
> stark auf Knowhow beruhen, von dem die Jungspundin wahrscheinlich nichts
> einbringen kann. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich eine
> Kundendatenbank vervielfältigt.

Tja, aber das ist auch keine Geheimwissenschaft und auch kein 
Nischenmarkt. Da gibts viele, die das können.
Davon abgesehen, Faultiere sind meist nicht sehr geschäftstüchtig.

Nop schrieb:
> Dazu wird man auch ein, zwei Leute direkt rausschmeißen müssen, die man
> beim Zeitbetrug erwischt hat. Wenn rechtlich möglich, dann sogar
> fristlos.
Ohne das wird es nicht gehen. Guten Detektiv und einen guten 
Winkeladvokaten suchen und dann einem Extrem-Faultier fristlos kündigen. 
Und vor dem Arbeitsgericht nicht einknicken und keinen Vergleich 
anstreben. Eine normale Kündigung ist witzlos...

von Georg W. (gaestle)


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Schreiber schrieb:
> Guten Detektiv und einen guten
> Winkeladvokaten suchen und dann einem Extrem-Faultier fristlos kündigen.

Betriebsbedingte Kündigung gegen den Rädelsführer, begründet mit 
geänderter Auftragslage, ist einfacher. Wenn du um des Streites willen 
vor Gericht ziehst kannst du es ohne Vergleich durchziehen und 
mindestens teilweise unterliegen. Zielführend und schneller ist die 
Einigung auf Abfindung im Gütetermin.

von Nop (Gast)


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Georg W. schrieb:

> Betriebsbedingte Kündigung gegen den Rädelsführer, begründet mit
> geänderter Auftragslage, ist einfacher.

Sehr problematisch, weil dazu erstmal so eine Auftragslage vorliegen 
muß. Zudem kann er auf Wiedereinstellung klagen, wenn man danach 
Stellenausschreibungen für vergleichbare Stellen hat. Betriebsbedingt zu 
kündigen ist nur sinnvoll, wenn das auch wahr ist.

von Qwertz (Gast)


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Georg W. schrieb:
> Betriebsbedingte Kündigung gegen den Rädelsführer, begründet mit
> geänderter Auftragslage, ist einfacher.

Geht auf keinen Fall so. Für eine betriebsbedingte Kündigung wird ein 
Sozialplan notwendig.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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MWS schrieb:
> Gib halt zu, dass ...

Sehe ich genau so. Die Katz ist den Boom drobe. Die Kreativen  und 
fleißig und Erfolgreichen suchen das Weite und das bald. Das habe ich 
mehr als einmal gesehen zurück bleiben die den Arsch wirklich nicht 
hochbekommen und die auch die Neue Chefin aussitzen wollen, sei es aus 
Dummheit, arm dran, oder aus Verschlagenheit. Letztere werden ihr das 
Leben zur Hölle machen mit Dienst nach Vorschrift. Wer schreibt der 
bleibt.

Zu 90% ist die Firma jetzt tot.
Die Chance das Ruder rumzureißen liegt bei 10%, wenn das Personal e 2 
mal durchwechselt und sich durchbeißt. dabei wird die Firma 60-80% Know 
How verlieren.


Auf das Minus fertig los.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> affien
> Zitat von https://nl.wikipedia.org/wiki/Affiene_meetkunde:Euler heeft
> als eerste het woord affien gebruikt.[2] Affien kom van het Duitse woord
> affin.
> Aha, alles klar.
>
>> affien ... Emphatie ... Antipatie ... Domteuse
> Merke: wer unbedingt komplizierte Fremdworte aus seiner Glaskugel
> herauslesen will, der sollte sie vorher polieren...
>
> Und sonst: was gibts zur Sache?


wikipedia dazu:
Der Ausdruck Affinität kann in philosophischer Fachliteratur im Detail 
in unterschiedlichem Sinne verwendet werden, um eine Nähe, 
Annäherbarkeit oder Verknüpfbarkeit zweier Objekte, Eigenschaften, 
Begriffe oder Vorstellungen zu bezeichnen.

Kant unterscheidet „empirische Affinität“ – die Verknüpfbarkeit von 
Vorstellungen, welche durch eine Verknüpftheit im erscheinenden 
Gegenstand gegründet ist – und „transzendentale Affinität“ – die 
Verknüpfbarkeit von Vorstellungen, welche durch eine Einheit im 
Selbstbewusstsein ermöglicht und wiederum Grundlage der empirischen 
Affinität ist.[1]

(1)Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft

Weiter Wortbedeutungen bitte selbst googeln

Wer Rechtsschiebefehler ....

Namaste

von Nop (Gast)


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Winfried J. schrieb:

> Sehe ich genau so. Die Katz ist den Boom drobe. Die Kreativen  und
> fleißig und Erfolgreichen suchen das Weite

Genau, zu den ganzen anderen Firmen, die keinerlei Zeiterfassung, 
Kontierung oder gar Kontrolle von Urlaubstagen haben. Das wird's sein.

von Stop Schwachsinn (Gast)


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> Geht auf keinen Fall so. Für eine betriebsbedingte Kündigung
Die Fragen der TOs :-)
Hey Leute, ich will mir unbequeme Leute aus meinem Unternehmen wegekeln 
- wie geht das? Antwort bitte schnell.
Oder:
Hey Leute, ich will eine Relaisschaltung basteln und brauch jetzt mal 
ganz schnell Hilfe - über die Schaltung, Zweck, usw. sag ich nichts (ist 
für ne Bombe, aber das müßt Ihr Doofies ja nicht wissen).
Ich will hier nur Hilfe und Antwort.

Wie kann kann auf so einen Dreck eigentlich noch antworten ? .... 
typisch deutscher Mitläufer.
Thread bitte schließen, da sowieso der übliche Troll-Mist, um Traffic zu 
erzeugen!

von Georg W. (gaestle)


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Qwertz schrieb:
> Für eine betriebsbedingte Kündigung wird ein
> Sozialplan notwendig.

Nur wenn mehr als 20 wahlberechtigte Arbeitnehmer beschäftigt sind und 
wesentliche Nachteile für erhebliche Teile der Belegschaft die Folge 
sein können.

Da hier kein Betriebsrat vorhanden ist ist mir unklar mit wem diese 
Vereibarung überhaupt geschlossen werden soll.

von Name: (Gast)


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MWS schrieb:
> Interessant wäre es die andere Seite der Medaille, nämlich die
> Mitarbeiter zu hören, um Deine, wie ich meine, billige Stimmungsmache
> ein wenig zu kompensieren. Ich wundere mich sowieso warum Du diesen
> Thread eröffnet hast, da Du eigentlich nur Deine vorgefasste Meinung
> verbreiten willst und daher frage ich mich: wem nützt das, außer Deinem
> Ego?

Ich reibe mir immer noch die Augen, dass er all das unter Klarnamen tut.
Viel Recherche dürfte nicht nötig sein, um die diskutierte Firma 
herauszubekommen...

Ich frage mich, was seine Kunden über diese Diskussion denken.
Naja, möglicherweise wird von einem "Business Development Manager" 
derarties erwartet, wer weiß das schon so genau ;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Nop schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>
>> Sehe ich genau so. Die Katz ist den Boom drobe. Die Kreativen  und
>> fleißig und Erfolgreichen suchen das Weite
>
> Genau, zu den ganzen anderen Firmen, die keinerlei Zeiterfassung,
> Kontierung oder gar Kontrolle von Urlaubstagen haben. Das wird's sein.

Ja denn die gibt es wirklch, wieder aller Unken oder selbst gründen, was 
ich dann irgendwann machte, nachdem der Auftrag lautete: Eine 
Aufzuganlage, der der TÜV unmittelbar zuvor die Betriebserlaubnis 
versagte wegen Grober Mängel, sofort in Betrieb zusetzen und dem 
öffentlichen Verkehr zu überantworten.
Ich bekam sogar noch eine Lohnerhöhung angeboten um zu bleiben. Da 
wusste ich, dass es Zeit war und habe es nicht bereut.

Namaste

von Qwertz (Gast)


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Nop schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>
> Sehe ich genau so. Die Katz ist den Boom drobe. Die Kreativen  und
> fleißig und Erfolgreichen suchen das Weite
>
> Genau, zu den ganzen anderen Firmen, die keinerlei Zeiterfassung,
> Kontierung oder gar Kontrolle von Urlaubstagen haben. Das wird's sein.

Verstehst du es nicht? Wohl kaum einer argumentiert hier gegen 
Zeiterfassung, die ist ja meist sogar gerade vorteilhaft für den 
Arbeitnehmer, da Überstunden zuverlässig erfasst werden können.

Es geht hier um Überwachungsmethoden wie GPS-Ortung, sowie ganz generell 
um die geplante Vorgehensweise der neuen Geschäftsleitung ohne jegliches 
Fingerspitzengefühl. Da sucht doch jeder gute Mitarbeiter schnellstens 
das Weite. Also ich würde in solch einer Situation als guter Mitarbeiter 
sofort das Unternehmen wechseln. Zurück bleiben die Minderleister und 
Faulpelze, das ist dann ein großer Schritt Richtung Pleite. Der 
Aktionismus wird daher genau das Gegenteil des Gewünschten erreichen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Qwertz schrieb:
> Georg W. schrieb:
>> Betriebsbedingte Kündigung gegen den Rädelsführer, begründet mit
>> geänderter Auftragslage, ist einfacher.
>
> Geht auf keinen Fall so. Für eine betriebsbedingte Kündigung wird ein
> Sozialplan notwendig.

Richtig! Für so was muss man einen Spezialisten beauftragen.

von Nop (Gast)


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Qwertz schrieb:

> Verstehst du es nicht? Wohl kaum einer argumentiert hier gegen
> Zeiterfassung, die ist ja meist sogar gerade vorteilhaft für den
> Arbeitnehmer, da Überstunden zuverlässig erfasst werden können.

Doch, genau gegen Zeiterfassung geht es. Weil Selbstverständlichkeiten 
hier als Skandal und Kündigungsgrund seitens der Mitarbeiter hingestellt 
werden. Völliger Schwachsinn.

> Es geht hier um Überwachungsmethoden wie GPS-Ortung

Die auch notwendig ist, wenn Zeit schon im Schwimmbad verbracht wurde. 
Sorry, da haben es die Mitarbeiter völlig überzogen. Abgesehen davon 
wäre das in jeder Firma ein sofortiger Grund zum Rauswurf. Selbst im 
"IGM-Disneyland"(tm).

> um die geplante Vorgehensweise der neuen Geschäftsleitung ohne jegliches
> Fingerspitzengefühl.

Da braucht es auch kein Fingerspitzengefühl, sondern vor allem einen 
eisernen Besen. Die Mitarbeiter haben es an jedwedem Fingerspitzengefühl 
vermissen lassen. Friseurbesuch während der Arbeitszeit und Abhängen im 
Schwimmbad. Ja nee, ist klar.

> Da sucht doch jeder gute Mitarbeiter schnellstens das Weite.

Nein, succht er nicht, weil es so gut wie keine Firmen mehr gibt, die 
man derartig behumsen kann. Wem das nicht klar ist, der ist eh nicht der 
Hellste und auch kein Verlust für die Firma.

von MWS (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Ich würde durchaus davon ausgegen, dass die sich familienintern
> Rückendeckung geholt hat. Ohne Einverständniss des Eigentümers macht man
> sowas nicht...

Davon würde ich nur teilweise ausgehen, denn was wollen Mama und Papa 
schon groß machen, nachdem sie die Tochter mit dem Ziel sich auf's 
Altenteil zurückzuziehen frisch vom Studium als Geschäftsführerin 
eingesetzt haben? Sie haben damit einen Nachfolger, den sich viele 
Betriebsinhaber und wohl auch diese Eltern wünschen.

Also, was wird wohl passieren?
Werfen die die Tochter raus, wenn sie andere Methoden anwendet?
Sicher nicht, denn da wird dann durchgehalten, bis es nicht mehr geht. 
Und wenn's zu spät bemerkt wird, ist's ohnehin vorbei.

Auch innerhalb dieses Forums ist die Wahl der Mittel umstritten, was 
werden Eltern also machen, außer erst mal einen Riesenbatzen 
Vertrauensvorschuss und Rückendeckung zu geben, selbst wenn der Unsinn 
noch so groß ist, den Töchterchen produziert?

Schreiber schrieb:
> Tja, aber das ist auch keine Geheimwissenschaft und auch kein
> Nischenmarkt. Da gibts viele, die das können.

Um besser als die Mitbewerber zu sein, würde es bedeuten vorsichtig zu 
optimieren, ohne die Mitarbeiter zu vergraulen. Selbst wenn sich die 
Mitarbeiter gewisse Pfründe und Boni bei den Seniorchefs 
herausgearbeitet haben, so wäre in dieser Situation ein diplomatisches 
Händchen gefragt, mit anschließendem Rückbau der Extrawürste auf ein 
verträgliches Maß.

Was hier vom TE beschrieben wird, ist jedoch im Gegenteil ein Malen nach 
Zahlen unter Zuhilfenahme einer Brechstange. Und das ist dumm.

von Qwertz (Gast)


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Nop schrieb:
> Doch, genau gegen Zeiterfassung geht es. Weil Selbstverständlichkeiten
> hier als Skandal und Kündigungsgrund seitens der Mitarbeiter hingestellt
> werden. Völliger Schwachsinn.

Zeiterfassung ist eine Selbstverständlichkeit, ja, da behauptet auch 
niemand das Gegenteil, oder?
GPS-Ortung und generelles Misstrauen gegenüber der Belegschaft ist es 
dagegen nicht.

> Es geht hier um Überwachungsmethoden wie GPS-Ortung
>
> Die auch notwendig ist, wenn Zeit schon im Schwimmbad verbracht wurde.
> Sorry, da haben es die Mitarbeiter völlig überzogen. Abgesehen davon
> wäre das in jeder Firma ein sofortiger Grund zum Rauswurf. Selbst im
> "IGM-Disneyland"(tm).

Nein, dieses Mittel ist nicht notwendig, wenn es doch das Gegenteil des 
Gewünschten bewirken wird.
Die Guten werden vegrätzt und die Faulen werden Umgehungslösungen 
finden.
Also muss man halt anders vorgehen als mit der Brechstange.

> Da braucht es auch kein Fingerspitzengefühl, sondern vor allem einen
> eisernen Besen.

Nein, Begründung siehe oben.

> Da sucht doch jeder gute Mitarbeiter schnellstens das Weite.
>
> Nein, succht er nicht, weil es so gut wie keine Firmen mehr gibt, die
> man derartig behumsen kann. Wem das nicht klar ist, der ist eh nicht der
> Hellste und auch kein Verlust für die Firma.

Ich schrieb "jeder gute Mitarbeiter". So einer will ja gar nicht 
betrügen, er will nur nicht die totale Überwachung und das generelle 
Misstrauen der Geschäftsleitung, daher wird er schnell das Weite suchen. 
Es gibt genug Firmen mit Zeiterfassung und einem guten, vertrauensvollen 
Betriebsklima.

von Schreiber (Gast)


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MWS schrieb:
> Davon würde ich nur teilweise ausgehen, denn was wollen Mama und Papa
> schon groß machen, nachdem sie die Tochter mit dem Ziel sich auf's
> Altenteil zurückzuziehen frisch vom Studium als Geschäftsführerin
> eingesetzt haben? Sie haben damit einen Nachfolger, den sich viele
> Betriebsinhaber und wohl auch diese Eltern wünschen.

Unwahrscheinlich, bei so einem großen Thema (Buchhalter "ersetzt", 3 
Controller eingestellt), wird sie sich sicher Rückendeckung geholt 
haben. Höchstwahrscheinlich mündlich und unter 4 Augen.

MWS schrieb:
> Um besser als die Mitbewerber zu sein, würde es bedeuten vorsichtig zu
> optimieren, ohne die Mitarbeiter zu vergraulen. Selbst wenn sich die
> Mitarbeiter gewisse Pfründe und Boni bei den Seniorchefs
> herausgearbeitet haben, so wäre in dieser Situation ein diplomatisches
> Händchen gefragt, mit anschließendem Rückbau der Extrawürste auf ein
> verträgliches Maß.

Es gibt Privilegien auf der einen und es gibt maßloses Übertreiben und 
Bescheißen auf der anderen Seite.

Wärend der Arbeitszeit zum Friseur zu gehen, unbegrenzt Urlaub zu nehmen 
oder Termine zum eigenen Vorteil falsch zu verbuchen ist kein Privileg, 
das ist Betrug.
Wenn Arbeitsleistung, Arbeitszeit und die fakturierten Stunden in 
sinnvollem Verhältniss zueinander stehen würden, dann gäbe es dieses 
Thema nicht.

Übrigens:
Auch mit Zeiterfassung kann man sich die Zeit sinnvoll einteilen. 
Friseurbesuch? Klein Problem, einfach aus- und einstempeln!
Überstunden abfeiern? Kurze Rücksprache mit Chef, Überstundenfrei 
eintragen und ab in den Biergarten!

von Nop (Gast)


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Qwertz schrieb:

> GPS-Ortung und generelles Misstrauen gegenüber der Belegschaft ist es
> dagegen nicht.

Das Mißtrauen ist bei dieser Firma auch absolut angebracht. Man sieht 
ja, wie das Vertrauen der Geschäftsleitung mißbraucht wurde.

> Die Guten werden vegrätzt

Nein, weil die Guten intelligent genug sind, um zu wissen, daß massiver 
Arbeitszeitbetrug auch nirgendwo anders geduldet wird und ihnen ein 
Wechsel daher nichts brächte.

> Es gibt genug Firmen mit Zeiterfassung und einem guten, vertrauensvollen
> Betriebsklima.

Das stellt sich auch in der Firma dann schnell ein, sobald die faulen 
Eier entsorgt sind.

von Nop (Gast)


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Ach ja, und nach massivem Betrug seitens der Belegschaft dann auch noch 
"Fingerspitzengefühl" seitens der GL zu erwarten, ist einfach nur 
dreist.

Zudem ist ein erster Erfolg ja schon zu sehen: die Hauptbuchhalterin, 
die ihren Teil an der Misere hatte, ist bereits weg. Das erste faule Ei 
hat sich schonmal selbst aussortiert.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Nop schrieb:
> Das Mißtrauen ist bei dieser Firma auch absolut angebracht.

zumindest für Leute die einen neuen Job wollen, sogar Controller hat's 
schon zu viele für so eine kleine Bude. Da dreht sich das Jobkarussel 
bald schneller als der Umsatz.

Solche Vehemenz lässt auf persönliche Betroffenheit schließen.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Frank E. schrieb:
> Wenn das nicht hilft mit Abmahnung oder gar
> Kündigung wegen Arbeitsverweigerung und zerrüttetem Vertrauen zu drohen.

Und du glaubst damit ließe sich Vertrauen wiederherstellen?
... wirklich

das nenne ich .... nein mir fehlen die Worte.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Frank E. schrieb:
> Die Angestellten sind Ärzte, Assistenten und Ingenieure

und die will man an die Leine Legen, das nenne ich mehr als sportlich.

Namaste

Beitrag #5351802 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5351861 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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MWS schrieb im Beitrag #5351861:
> Was gibt's denn da zu löschen?
Du hast Teilnehmer dieses Threads als Spinner bezeichnet. Ich nehme das 
als  Beleidigung wahr. Und ich mache mir nicht die Arbeit, diesen Dreck 
extra aus den Posts herauszulöschen. Schreib halt ohne Beleidigungen, 
dann wird nichts gelöscht.

: Bearbeitet durch Moderator
von MWS (Gast)


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Mod: Mach halt de Thread zu, wenn Du aufrichtige Wort nicht dulden 
willst.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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MWS schrieb:
> wenn Du aufrichtige Wort nicht dulden willst.

Lothar M. schrieb:
> Schreib halt ohne Beleidigungen, dann wird nichts gelöscht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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MWS schrieb im Beitrag #5351861:
> Was gibt's denn da zu löschen? Das ist genauso wie ich's schreibe.
> Werden wir jetzt mimosenhaft?

Mach dir nichts draus hier gibts einen Mod. den überkommt manchmal die 
Löschwut. der hat im OT schon wahre Löschorgien hingelegt.

p.S.: Sollte sich jemand angesprochen fühlen, man darf tief durchatmen 
vor dem Drücken des Löschbuttons.



Namaste

von vskaudvcl (Gast)


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Hmm, "Faultierfarm" als Bezeichnung fuer

Frank E. schrieb:
> Die Angestellten sind Ärzte, Assistenten und Ingenieure, die Ihre

ist OK, aber Spi... nicht? Schon seltsam.

vskaudvcl

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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ah da ist er ja schon.
Lothar dont drink and delete
Namaste

von MWS (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Du hast Teilnehmer dieses Threads als Spinner bezeichnet. Ich nehme das
> als  Beleidigung wahr. Und ich mache mir nicht die Arbeit, diesen Dreck
> extra aus den Posts herauszulöschen. Schreib halt ohne Beleidigungen,
> dann wird nichts gelöscht

Ja, da hast Du Recht, man konnte es fehllesen, nämlich das alle Spinner 
wären. Das war natürlich nicht so gedacht, es sollten nur diejenigen als 
Spinner bezeichnet werden, die den Arbeitern richtig die Knute geben 
wollen. Denn das ist eben hochgradig weltfremd, aka "spinnert". Besser 
so?

Meinst nicht, dass Du emotional ein wenig belastet bist, das als "Dreck" 
zu bezeichnen?
So wild war das in Anbetracht der Stimmung in diesem Thread wirklich 
nicht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Also ein Treadtitel "Faultierfarm" ist in Ordnung "Spinner" nicht

i'm faszinated.

Das sagt mehr über den Mod. als über die Schreiber.

Namaste

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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MWS schrieb:
> Besser so?
Nein. Aber ich lasse das jetzt einfach stehen, wenn es denn zur ewigen 
Glückseligkeit so unbedingt dieses Wort sein muss.

: Bearbeitet durch Moderator
von Mark B. (markbrandis)


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Winfried J. schrieb:
> Also ein Treadtitel "Faultierfarm" ist in Ordnung "Spinner" nicht
>
> i'm faszinated.
>
> Das sagt mehr über den Mod. als über die Schreiber.
>
> Namaste

Es macht einen großen Unterscheid, ob man einen konkreten Benutzer 
dieses Forums beschimpft oder abstrakte Personen, die wir alle nicht 
kennen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Cyblord -. schrieb:
> Qwertz schrieb:
>> Geht auf keinen Fall so. Für eine betriebsbedingte Kündigung wird ein
>> Sozialplan notwendig.
>
> Richtig! Für so was muss man einen Spezialisten beauftragen.

Also einen Sozialisten?

von MWS (Gast)


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Hier nochmal mein Post, moderatorengerecht und mit der Macht des 
Copy/Paste ;D

Schreiber schrieb:
> Unwahrscheinlich, bei so einem großen Thema (Buchhalter "ersetzt", 3
> Controller eingestellt), wird sie sich sicher Rückendeckung geholt
> haben. Höchstwahrscheinlich mündlich und unter 4 Augen.

Für einen BWLer reicht es prinzipiell aus, die andere Seite, bzw. 
Partner glauben zu machen, er hätte Ahnung. Als Tochter dürfte das ein 
leichtes sein.

Schreiber schrieb:
> Wärend der Arbeitszeit zum Friseur zu gehen, unbegrenzt Urlaub zu nehmen
> oder Termine zum eigenen Vorteil falsch zu verbuchen ist kein Privileg,
> das ist Betrug.

Nachdem der TE stark voreingenommen ist, können seine Schauermärchen 
getrost angezweifelt werden.

Auch darf angemerkt werden, dass einige der [hier  Bezeichnung der Wahl 
einsetzen, z.B. "Teilnehmer"] hier völlig ungeeignet zu jeglicher 
Personalführung sind, es sei denn das Personal könnte nicht ausweichen, 
wie es z.B. bei Haftinsassen der Fall ist.

Und danke für den Fisch ;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Mark B. schrieb:
> abstrakte Personen,

Weil die sich nicht gegen die Verunglimpfung wehren können?

Wäre ich ein MA dieser Firma bekäme Andreas einen Brief meines Anwalts.

Übrigens auch wenn ich in der Führung der Firma säße.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Wärend der Arbeitszeit zum Friseur zu gehen

Na wieso denn nicht?

Schließlich sind die Haare auch während der Arbeitszeit gewachsen!

von MaWin (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Das hat einen Aufschrei des Entsetzens und quasi eine Meuterei unter
> einem Teil der Angestellten ausgelöst, die weigern sich glatt und
> schieben Datenschutz und "Überwachung" vor.

Wenn sie diese "App" auf dem eigenen Smartphone installieren müssen, 
würde ich einen ganz anderen Grund angeben :"Ist mein Phone, geb mir ein 
Geschäftshandy".

Das Geschäftshandy wäre dann in der Firma. Problem gelöst.

von MaWin (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Es macht einen großen Unterscheid, ob man einen konkreten Benutzer
> dieses Forums beschimpft oder abstrakte Personen, die wir alle nicht
> kennen.

Da sagst Du was?

von MaWin (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Du hast Teilnehmer dieses Threads als Spinner bezeichnet. Ich nehme das
> als  Beleidigung wahr.

Ein Mimimi-Forum:

Beitrag "Re: Codepage im Quelltext herausfinden"

Ihr Moderatoren habt wohl unterschiedliche Sichtweiten

von Nop (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Die Angestellten sind Ärzte, Assistenten und Ingenieure
>
> und die will man an die Leine Legen, das nenne ich mehr als sportlich.

Wenn Du denkst, daß Ärzte, Assistenten und Ingenieure ein Anrecht auf 
Arbeitszeitbetrug hätten, irrst Du - zumal das keine Läßlichkeit ist, 
sondern eine Straftat.


MaWin schrieb:

> Wenn sie diese "App" auf dem eigenen Smartphone installieren müssen

Das wurde doch schon gerklärt, daß das übers Diensthandy geht. 
Diensthandys schaltet man nach Arbeitsschluß sowieso aus, wenn man keine 
(bezahlte) Bereitschaft hat.

von MaWin (Gast)


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Nop schrieb:
> wenn man keine
> (bezahlte) Bereitschaft hat.

Läuft also darauf hinaus, dass die Angestellten tagsüber in eine Art 
bezahlte Bereitsschaft wechseln, wenn sie zu mehr Anwesenheit gezwungen 
werden. Meistens ist es so, dass die sich in der Situation eingerichtet 
haben und nun, da sie arbeiten müssen, was anderes suchen, um sich 
wieder zu verbessern.

von Nop (Gast)


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MaWin schrieb:
> Meistens ist es so, dass die sich in der Situation eingerichtet
> haben und nun, da sie arbeiten müssen, was anderes suchen, um sich
> wieder zu verbessern.

Haha, aber klar doch. Leute, die die Firma verlassen, weil sie es nicht 
OK finden, für 40h bezahlt zu werden, aber nur 30h liefern. Die werden 
anderswo auch nicht willkommener sein. Aber egal, deren Abgang kann der 
Firma nur recht sein. Die Hauptbuchhalterin hat's ja schon getan.

von Qwertz (Gast)


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Nop schrieb:
> Leute, die die Firma verlassen, weil sie es nicht OK finden, für 40h
> bezahlt zu werden, aber nur 30h liefern. Die werden anderswo auch nicht
> willkommener sein.

Das ist aber in solchen hochqualifizierten Berufen doch völlig normal. 
Was denkst du denn, was in Firmen an Arbeitszeit wortwörtlich abgesessen 
und im Internet gesurft wird? Oder privat gequasselt und Kaffee 
getrunken wird? Meine Güte, bist du naiv und realitätsfern! Man könnte 
fast meinen, du studierst noch oder bist blutiger Berufsanfänger.

Wichtig ist doch nur, dass am Ende die Arbeit in time und in budget 
erledigt ist. Ein lange Leine ohne kleinkarierte Überwachung seiner 
Mitarbeiter zahlt sich für die meisten Unternehmen nämlich aus, da sie 
dadurch motivierte und eigenverantwortlich arbeitende Mitarbeiter haben. 
Dafür wird dann auch mal die eine oder andere Überstunde nicht 
aufgeschrieben - ja, das gibt es auch.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Qwertz schrieb:
> Nop schrieb:
>> Leute, die die Firma verlassen, weil sie es nicht OK finden, für 40h
>> bezahlt zu werden, aber nur 30h liefern. Die werden anderswo auch nicht
>> willkommener sein.
>
> Das ist aber in solchen hochqualifizierten Berufen doch völlig normal.
> Was denkst du denn, was in Firmen an Arbeitszeit wortwörtlich abgesessen
> und im Internet gesurft wird? Oder privat gequasselt und Kaffee
> getrunken wird? [...]
>
> Wichtig ist doch nur, dass am Ende die Arbeit in time und in budget
> erledigt ist.

Es ist aber genauso wichtig, daß die geleistete Arbeit bezahlt wird und 
die Kunden zufrieden sind. Wenn ich dem Kunden einen Termin in Rechnung 
stelle, der tatsächlich gar nicht stattgefunden hat, dann wird dieser 
Kunde zurecht verärgert sein. Wenn ich dem Kunden einen Termin in 
Rechnung stelle, der in Wirklichkeit bei einem ganz anderen Kunden 
stattgefunden hat, ebenso.

> Ein lange Leine ohne kleinkarierte Überwachung seiner
> Mitarbeiter zahlt sich für die meisten Unternehmen nämlich aus, da sie
> dadurch motivierte und eigenverantwortlich arbeitende Mitarbeiter haben.
> Dafür wird dann auch mal die eine oder andere Überstunde nicht
> aufgeschrieben - ja, das gibt es auch.

Ja, aber hier reden wir ja über einen ganz anders gelagerten Fall, in 
dem dieser Vertrauensvorschuß offensichtlich mißbraucht wird. Das ist 
für den Arbeitgeber aus mehreren Gesichtspunkten fatal: unzufriedene 
Kunden, die sich darüber beschweren, daß ihnen Leistungen in Rechnung 
gestellt werden, welche sie gar nicht in Anspruch genommen haben, das 
geht gar nicht. Noch nie hat jemand einen Streit mit einem Kunden 
gewonnen.

Aber das Problem geht auch weiter, denn so etwas ist ansteckend. Früher 
oder später haben die motivierten, eigenverantwortlichen Mitarbeiter 
nämlich keine Lust mehr, Überstunden dafür zu leisten, die Faulpelze im 
Unternehmen mit durchzuziehen.

Insofern ist das Kind in dem hier geschilderten Fall wohl schon in den 
Brunnen gefallen. Ich persönlich glaube auch nicht, daß Zwangsmaßnahmen 
jedweder Art schnelle Erfolge erzielen können.

Meine Vorgehensweise wäre folgende: zuerst würde ich Belege sammeln, um 
herauszufinden, wer die Motivierten sind und auf wen ich möglicherweise 
verzichten kann oder will. Danach würde ich eine Betriebsversammlung mit 
allen einberufen und die Situation aufzeigen, gerne auch mit Verweis auf 
die Ertragslage und die Kundenzufriedenheit -- alles noch eher allgemein 
gehalten, ohne konkrete Beispiele.

Danach würde ich Einzelgespräche mit jedem einzelnen Mitarbeiter suchen, 
und dabei dann auch konkrete Beispiele mit den zuvor gesammelten Belegen 
aufzeigen. Auf Drohungen und andere Kindereien würde ich dabei gezielt 
verzichten, auch keine Rechtfertigungen einfordern, sondern nur darauf 
hinweisen, daß die Existenz des Unternehmens gefährdet wird, und das so 
nicht weitergehen und nicht toleriert kann.

Diese Einzelgespräche können, je nachdem, was die zuvor gesammelten 
Belege ergeben haben, durchaus unterschiedliche Ansprachen haben. Bei 
denen, die motiviert arbeiten, ist die Message: danke dafür, daß Du Dich 
so einsetzt, wir haben das Problem verstanden und kümmern uns darum, es 
zu verbessern. Bei den Underperformern ist die Message: "sorry, so geht 
das nicht weiter, und wir können, wollen und werden das in Zukunft nicht 
mehr zulassen."

Danach würde ich einige Zeit abwarten und schauen, wie sich die Sache 
entwickelt. Wenn weiterhin Arbeitszeitbetrug stattfindet, würde ich mir 
einen bis drei besonders schlimme Übeltäter herauspicken und ihnen eine 
Abmahnung verpassen -- mit dem expliziten Hinweis, daß Arbeitszeitbetrug 
nicht nur ein valider Grund für eine fristlose Kündigung, sondern zudem 
auch eine Straftat ist.

Dann würde ich wieder einige Zeit abwarten und, wenn sich nichts 
bessert, tatsächlich eine fristlose Kündigung aussprechen und 
gleichzeitig sofort auch eine Strafanzeige stellen. Idealerweise 
natürlich bei jemandem, der mir schon bei den ersten Belegen besonders 
negativ aufgefallen ist, oder bei dem sich solche 
Arbeitszeitbetrügereien besonders leicht nachweisen lassen, und 
bestenfalls bei jemandem, der bei seinen Kollegen vielleicht nicht 
unbedingt der Beliebteste ist.

Bei alledem würde ich andererseits sehr darauf achten, daß der Flurfunk 
genau weiß, was passiert und warum. Das ist vermutlich der schwierigste 
Teil der Aufgabe: die Gerüchteküche zu kontrollieren, ohne dabei selbst 
erkennbar in Erscheinung zu treten oder gar daran teilzunehmen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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so wird ein Schuh draus.

1.differenzieren
2.analysieren
3.motivieren
4.sortieren


dazu braucht es keine Peitsche sondern Verstand und zwar 
psychologischen.
Dafür sind zeitbasierte Abrechnungsmodelle die untauglichsten. 
Erfolgreicher sind Ergebnisorientierte Modelle sowohl beim Kunden als 
auch beim MA.

Zumal bei einer Beraterfirma wo der betribliche Aufwand weit hinter dem 
Ergebnisstehen sollte ist ein ergebnisorietiertes Lohnmodell sinnvollund 
usus. Das gilt es mit Fingerspitzngefühl einzuführen.

Niemand Motiviertes kommt in den Job um Zeit totzuschlage. Wenn er aus 
der gleichen Zeit mehr Lohn/ Gewinn ziehen kann, tut er dies. Und wenn 
er genug hat geht er und genau so sollte man abrechnen. Pflegt er 
darüber Kaffekontakte oder Friseurbesuche schadet das nicht. Problem 
gelöst alle zufrieden und die mit dem schlanken Fuß schauen in die 
Röhre. bzw müssen mit dem Basisgehalt auskommen.
 Außerdem geht es nicht darum Betrügern nachzusehen, sondern das 
Betriebsergebnis zu verbessern. Dazu brauchtes die richtigen Anreize.
zeitbasierte Systeme sind nur dort sinnvoll wo ein Bereitschaftsdienst 
erforderlich ist. Dort muss man dann Bereitschaft und Erfolg vergüten
diese Mischung aber ist eh das Optimum. Wer nur auf 
Anwesenheitsabrechnug setzt fördert eher die Betrügereien. Das 
beherrschen diese Leute die sich darauf einstellen wollen nämlch besser. 
Man kann nicht hinter jeden Macher einen Polizisten stellen. Das endet 
im Stasisystem und bricht wie dieses zusammen.
Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Das hat einen Aufschrei des Entsetzens und quasi eine Meuterei unter
>> einem Teil der Angestellten ausgelöst, die weigern sich glatt und
>> schieben Datenschutz und "Überwachung" vor.
>
> Wenn sie diese "App" auf dem eigenen Smartphone installieren müssen,
> würde ich einen ganz anderen Grund angeben :"Ist mein Phone, geb mir ein
> Geschäftshandy".
>
> Das Geschäftshandy wäre dann in der Firma. Problem gelöst.

Noch mal lesen, sie sollen die von der Firma geleaste Wanze Gassi 
führen.
Ich kenne persönlich diesen Fall. Firmenwagen strikt dort wo er 
hingehört.
 HW der Firma im Lager deponiert, Karte ins private Zweithandy. 
Erreichbar währd der Dienstzeit, wenn Funkverbindung. Lokalisierbarkeit 
Fehlanzeige.

So lösen das die Flexiblen. Die Firma tut mir leid aber die Dummheit 
haben sie selbst gemacht, beiderseits. Unkosten für die Firma, kein 
Erfolg, beide Seiten vergrätzt. Zum Glück nicht mein MA.

Namaste

von Name: (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Nop schrieb:
>> Leute, die die Firma verlassen, weil sie es nicht OK finden, für 40h
>> bezahlt zu werden, aber nur 30h liefern. Die werden anderswo auch nicht
>> willkommener sein.
>
> Das ist aber in solchen hochqualifizierten Berufen doch völlig normal.
> Was denkst du denn, was in Firmen an Arbeitszeit wortwörtlich abgesessen
> und im Internet gesurft wird? Oder privat gequasselt und Kaffee
> getrunken wird? Meine Güte, bist du naiv und realitätsfern! Man könnte
> fast meinen, du studierst noch oder bist blutiger Berufsanfänger.
>
> Wichtig ist doch nur, dass am Ende die Arbeit in time und in budget
> erledigt ist. Ein lange Leine ohne kleinkarierte Überwachung seiner
> Mitarbeiter zahlt sich für die meisten Unternehmen nämlich aus, da sie
> dadurch motivierte und eigenverantwortlich arbeitende Mitarbeiter haben.
> Dafür wird dann auch mal die eine oder andere Überstunde nicht
> aufgeschrieben - ja, das gibt es auch.

So ise es.

Das beste Kriterium ist die Arbeitsleistung, d.h. wieviele Projekte in 
welcher Qualität erledigt werden, und wie zufrieden der Kunde ist.

Das Problem: Der / die Chefin ist halt was besseres, und will sich nicht 
mit schmutzigen Pariahs (Mitarbeitern), oder Gott bewahre, Kunden 
abgeben müssen. Das wäre aber nötig um zu beurteilen, wieviel ein 
Mitarbeiter leistet.

Daher wird gerne auf leicht "messbare" Größen wie Arbeitszeit 
zurückgegriffen. Das genau das den echten Faultieren Vorschub leistet, 
ist auch klar. Die Arbeitszeiterfassung lässt sich manipulieren, die 
Ergebnisse / Kundenzufriedenheit nicht. Daher wird natürlich versucht, 
das System möglichst wasserdicht zu gestalten, mit GPS und Kontrolletti.

Das ist rein die Faulheit der Führung.

Klarstellung:
Arbeitszeiterfassiung ist sinnvoll - um die Zeit auf Projekte / Kunden 
zuzuordnen oder Daten für Planungen zu gewinnen. Aber nicht als 
Messlatte für die Arbeitsleistung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Name: schrieb:
> Das Problem: Der / die Chefin ist halt was besseres, und will sich nicht
> mit schmutzigen Pariahs (Mitarbeitern), oder Gott bewahre, Kunden
> abgeben müssen.
Woraus leitest du diese Aussage ab?

> Das wäre aber nötig um zu beurteilen, wieviel ein Mitarbeiter leistet.
Hast du den Thread gelesen?
Auch den Abschnitt, wo von Arbeiten geschrieben wird, die den Kunden 
aufgrund des "freizüzgigen" Arbeitszeitmanagements in Rechnung gestellt 
werden?
Und die besagter Kunde dann natürlich als "nicht durchgeführt" 
reklamiert?

Das ist es, was diese Mitarbeiter im Grunde "leisten": 
Abrechnungsbetrug.

Frank E. schrieb:
> Friseurbesuche, Zahnarzt oder Einkäufe während der Arbeitszeit sind ganz
> normal.
Und bei "Einkäufe" geht es offenbar nicht um das Frühstück, das schon 
vor der Pause in der Kantine gekauft wird...

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Zeiterfassung wird nicht das Problem sein. Die GPS-Überwachung würde ich 
mir allerdings als AG kneifen.
Es klingt so durch als gäbe es keine Anweisung was bei dem Fall 
passieren muß wenn der Kunde den Termin verschiebt. Diese Lücke wurde 
scheinbar ausgenutzt. Da muß nachgebessert werden.
Die Betrüger bekommt man jetzt mittels Controlling raus, die vormals 
verstrickte Buchhaltung ist ja Geschichte. Es wäre jetzt klug die 
gröbsten Mißbräuche herauszufinden und diese unter Sanktionen zu 
stellen. Macht einen cut, was früher war ist Geschichte. Die ehemalige 
GL ist da nicht unschuldig.
Das allgemeine Gemaule wegen BWL und Controlling teile ich nicht. Beides 
ist richtig angewendet ein Gewinn für eine Firma und die Mitarbeiter.

von MaWin (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> HW der Firma im Lager deponiert, Karte ins private Zweithandy.

Eine Rufumleitung reicht!

Beitrag #5352959 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Eine Rufumleitung reicht!

Nur wenn man nicht auch selbst mit dieser Nummer telefonieren muss/will,
dann hast du recht.

Aber das ist nicht das Thema. Thema ist vielmehr die falsche Art der 
Kommunikation, oder besser das verweigern von Kommunikation.
Sie führt direkt in den Konflikt und schädigt das gesamte Unternehmen.

Geschäftsführung ist in erster Linie Sozialarbeit zur Vermittlung 
zwischen Kunden und MA. Basis des Lohnes der Geschäftsführung ist der 
Unternehmensgewinn, von dem sie bezahlt wird/den sie entnimmt.

Ein Unternehmer/Geschäftsführer muss sich bewusst sein. Dass sein 
Unternehmen davon abhängt das die Beziehungen sowohl zu den Kunden als 
auch zu den Mitarbeitern optimal justiert werden. das geht mit der 
Peitsche wie mit der Brechstange. Aber es geht nicht gut. Besser ist es 
die Stärken der MA so einzusetzen dass das Unternehmen von den Begehren 
der Kundschaft profitiert. das ist mit unzufriedenen MA im Außendienst 
nahezu unmöglich.

Namaste

: Bearbeitet durch User
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