Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik pcm1803 und Eingangsbereich von +-5V?


von Nico160381 (Gast)


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Hallo zusammen, also ich habe folgendes Problem, ich möchte einen ADC 
benutzen und zwar den PCM1803 der hat einen Eingangsbereich von +-1,5V 
um die Centerspannung von 2,5V. Der Eingangsbereich soll aber +-5V 
betragen.

(Es sollen AC und DC mit bis zu 48kHz und 24bit gemessen werden. Daher 
der PCM 1803... der ist gesetzt)
Wie macht man das nun? Differenzverstärker hat man schonmal aus 
Stichwort bei mir fallen lassen, aber ich hab von Analogtechnik einfach 
zu wenig Erfahrung.
Bitte um Hilfe.
Danke

von Klaus R. (klara)


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Nico160381 schrieb:
> ich möchte einen ADC
> benutzen und zwar den PCM1803 der hat einen Eingangsbereich von +-1,5V
> um die Centerspannung von 2,5V. Der Eingangsbereich soll aber +-5V
> betragen.

Also, Du hast ein Eingangssignal +5V ... GND ... -5V.

Der ADC hat eine Mittel- oder Centerspannung von +2,5V und +/-1,5V 
Amplitude.
D.h., +4,0V ... +2,5V ... +1,0V.

Es wird eine Verstärkung von 3,0V/10V = 0,3 benötigt, also eine 
Verringerung der Eingangsamplitude. Ferner muß das Ausgangssignal um 
+2,5V angehoben werden.

Es wäre hilfreich wenn Dir dabei die Referenzspannung des ADC, die +2,5V 
zur Verfügung stehen würden. Eigentlich benötigt man nur einen OPV.

Wie hochohmig muß der Eingang sein?

Unter Umständen werden dann zwei OPV nötig sein.
mfg Klaus

von Nico160381 (Gast)


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Hallo Klaus,

danke für die schnelle Antwort.
Ja, an die Refernzspannung kommt man ran, da man einen externen 
Kondensator beschalten muss. das wäre also kein Problem...
die Hochohmigkeit spielt erstmal ein zweite Rolle...
Wie müsste ich die Schaltung denn aufbauen? Hab da euch noch keinen 
Plan...
Könntest du mir weiter helfen? evtl. eine Handskizze oder was schnell 
geht für dich?

Tausend dank!
VG,
Nico

von Klaus R. (klara)


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Hallo Nico,
ich habe mal auf die Schnelle etwas passendes mit LTspice entworfen.
Der erste OPV mindert das Signal (+5V ... -5V, 1kHz) um den Faktor 3,3.

Input : +5V ... -5V
Output: +4V ... +1V

Im Diagramm siehst Du die rote Kurve mit dem Inputsignal.
Die grüne Kurve gibt den Output wieder.

Als OPV kannst Du den TL072 nehmen, ein Doppel-OPV.

https://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=21556;SEARCH=tl072

Der Vorteil ist, er ist (relativ) rauscharm und hat sehr hohe 
Eingangswiderstände. Kostet bei Reichelt 0,23 €.

Da Du +/-5V verarbeiten möchtest muß die Versorgungsspannung des OPV 
entsprechend groß sein. +/- 5V wären zuwenig. Es sollten schon +/- 7.5V 
sein. 7,0V täten es bestimmt auch noch, mehr als +/-12V braucht man 
nicht vorsehen.

Das Verhältnis von R1 und R2 ist für die Minderung des Signals wichtig.
Den 3k Widerstand gibt es auch bei Reichelt.

https://www.reichelt.de/0-6W-1-1-00-k-Ohm-9-76-k-Ohm/2/index.html?ACTION=2&LA=2&GROUPID=3078;SID=15VuFRrawQATcAAMHEr1Ue524fa420d038b9d73d93337e1b7c141

Eigentlich sind 10K und 3,3K häufige Werte.
R3, R4, R5 und R6 kannst Du auch als 3,0K Widerstand einsetzen.

Soll die Bandbreite der Schaltung begrenzt werden?
mfg Klaus

von Nico160381 (Gast)


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Danke Klaus,

Bandbreite soll von DC bis 5kHz sein...
Wenn ich noch Rauschärmer werden möchte, dann müsste ich vermutlich 
bessere OPs nehmen?

Das ist wirklich ein toller "service" von Dir, nochmals : Danke!

VG Nico

von Nico160381 (Gast)


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und wenn ich nochwas fragen darf, hat jemand einen schnellen tipp um aus 
5V die benötigten +-7,5V zu generieren?

von Klaus R. (klara)


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Nico160381 schrieb:
> und wenn ich nochwas fragen darf, hat jemand einen schnellen tipp um aus
> 5V die benötigten +-7,5V zu generieren?

Eine Lösung wäre eine Ladungspumpe.

https://bastelnmitelektronik.jimdo.com/basteleien-ger%C3%A4te-und-schaltungen/schaltungen-mit-dem-ne555/spannungswandler-verdoppler/

http://www.sprut.de/electronic/switch/minus.html

https://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=8732;SEARCH=icl
http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A200/ICL7660%23MAX.pdf

Conrad hat eine größere Auswahl.
https://www.conrad.de/de/Search.html?searchType=REGULAR&search=Ladepumpe%20&category=%1Ft12%1Fc1202469

Alternativ: Wie wäre es mit zwei 9V Blockbatterien?

Sonst käme nur noch ein Schaltnetzteil in Frage, siehe Anhang.
mfg Klaus

von Klaus R. (klara)


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Hallo Nico,
mir fiel da noch ein Thread zum Thema Spannungsversorung ein.
Beitrag "Re: Spannungsversorgung für Audio Vor- und Endverstärker"

Für Dich käme dieses Modul in Frage:

https://www.digikey.de/product-detail/de/xp-power/JCB0305D09/1470-1795-5-ND/4488175

Spannung - Eingang (min.)   4,5 V
Spannung - Eingang (max.)   9 V

Spannung - Ausgang 1   9 V
Spannung - Ausgang 2   -9 V

Strom - Ausgabe (max.)   167 mA, 167 mA

Preis 12,44 € bei Digi-Key
mfg Klaus

von Klaus R. (klara)


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Hallo Nico,
noch etwas gefunden. Reichelt bietet auch zwei passende Wandler-Module 
an.

https://www.reichelt.de/DC-DC-Wandler-diverse/2/index.html?ACTION=2&LA=2&GROUPID=7247;SID=15VuFRrawQATcAAMHEr1Ue524fa420d038b9d73d93337e1b7c141

Der etwas kleinere Wandler, der vollkommen ausreicht und billiger ist, 
ist leider erst ab dem 16.04.2018 lieferbar. Den hätte ich auch in 
meiner Schaltung gerne eingesetzt.

http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/D400/SIM2SIL7HN.pdf

Diese Module haben aber noch eine Restwelligkeit, die bei 
anspruchsvolleren Audio-Anwendungen stören könnte. Deshalb hatte ich bei 
mir auch jeweils einen Festspannungsregler nachgeschaltet.

An die 12V kannst Du dann in Deinem Fall 8V Typen verwenden.

https://www.reichelt.de/DC-DC-Wandler-diverse/SIM2-0512D-SIL7/3/index.html?ACTION=3;ARTICLE=188911;SEARCH=7908
https://www.reichelt.de/ICs-M-MN/MC-7808-CTG/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=189084&GROUPID=5474&artnr=MC+7808+CTG&SEARCH=mc%2B7808&trstct=pos_0

Ich finde, dies ist die günstgste Lösung und auch für gehobene 
Anwendungen gut geeignet.

mfg Klaus

von Nico160381 (Gast)


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Danke Klaus,

ich werd's trotzdem mit deiner Schaltung versuchen die du mir vorher 
geschickt hattest, da ich nicht genau versprechen kann dass beim 
DCDC-Wandler noch 5V ankommen oder nur 4,5V? (Kabellängen zwischen 
Quelle und Senke)) Das ist doch ein Eagle file bei dir, oder? Ich 
arbeite auchmit Eagle, ich bau es mal nach...
Kann man solch "Komplexe" Schaltungen auch mit LTSpice Simulieren?
Welchen OPV kannst du empfehlen? Er soll Rauscharm sein, Kosten sind 
nicht wichtig...


Besten Dank und besten Gruß,
Nico

von Klaus R. (klara)


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Nico160381 schrieb:
> ch werd's trotzdem mit deiner Schaltung versuchen die du mir vorher
> geschickt hattest, da ich nicht genau versprechen kann dass beim
> DCDC-Wandler noch 5V ankommen oder nur 4,5V? (Kabellängen zwischen
> Quelle und Senke))

Der Wandler mit 5V Nenneingangsspannung ist für 4,5V bid 5,5V 
spezifiziert.
Die Ströme sind doch recht gering. Ist die Zuleitung wirklich so lang 
und der Querschnitt so gering? Vor dem Wandler würde ich jedenfalls 
einen Kerko vorsehen. Ein guter Elko ginge auch.

https://www.reichelt.de/Vielschicht-SMD-G1210/X5R-G1210-22/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=107457&GROUPID=3167&artnr=X5R-G1210+22&trstct=pol_6

https://www.reichelt.de/Elkos-SMD-Low-ESR-105-C/VF-47-25-P-D/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=109206&GROUPID=4001&artnr=VF+47%2F25+P-D&trstct=pol_7


> Das ist doch ein Eagle file bei dir, oder?

Eagle 7.7 ist meine aktuelle Version.


> Kann man solch "Komplexe" Schaltungen auch mit LTSpice Simulieren?

Im Prizip ja. Je nach Modell und Komplexität kann es dann aber schon 
etwas länger dauern.

Ich habe mal die Simulationen mit dem MC34063 dabeigelegt. Packe alles 
in ein Verzeichnis. Nehme das neue LTspice XVII.


> Welchen OPV kannst du empfehlen? Er soll Rauscharm sein, Kosten sind
> nicht wichtig...

Der TL072 ist ein Doppel-OPV, rauscharm mit ca. 15 nV/Wurzel(Hz). Sehr 
hoher Eingangswiderstand.

Die nächst bessere Kategorie wäre der NE5532, ebenfalls Doppel-OPV, 
liegt bei 5-8 nV/Wurzel(Hz). Eingangswiderstand 30 K bis 300 K. Da würde 
ich u.U. von den 3,0K bzw. 3,3K Widerständen auf 2,2K gehen. Der R1 muß 
dann entsprechend angepasst werden.

Beide OPV kosten je um die 30 Cent.

In einer Top-Liga haben wir:
http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/lt1115fa.pdf
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/opa1612.pdf

Die kosten etwas mehr.

Beitrag "Re: SNR mit Hobbyausstattung messen"

mfg klaus

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