Forum: /dev/null starres Denken der Ingenieure


von Rückschritt (Gast)


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Ich gehe jetzt davon aus, dass hier im Forum überwiegend Ingenieure 
schreiben. Mir fällt oft eine gewisse "Trägheit" beim Umgang mit neuem 
Wissen auf, Beispiele sinngemäß:

Visual-Basic oder Delphi reichen, wozu c++, python etc. lernen? - Das 
brauch ich nicht.

Wozu Versionsverwaltung? - Das ist nur Bürokratie, da kommt nicht direkt 
Code raus?

Blockchain? - Ist eh nur ein Bullshit-Hype-Begriff, völlig irrelevant.

Linux, wozu? - Mein Windows XP reicht mir.

Open Source? - Der kostenloser Shareware-Kram ist sowieso mit Viren und 
Werbung verseucht. Wenn die Leistung kostenlos ist, dann bist du das 
Produkt.

Automatisierung? - Das macht doch nur faul und man kann eh nicht jeden 
Sonderfall abdecken.

Machinelearning? - Alles akademischer Bullshit, wird nie praxisrelevant 
werden.

Selbstfahrende Fahrzeuge? - Ich überlasse doch nicht die Kontrolle über 
mein Fahrzeug einem Computer!

Elektroauto? - Spielzeug, keine Reichweite.

Solar? - Braucht mehr Energie in der Herstellung, als die Solarzelle je 
produzieren wird.

Online-Banking? - Den 1en und 0en vertrau ich nicht.

Kontaktliste im Smartphone? - Ich merke mir die Handynummern lieber, das 
macht sonst denkfaul.

Digital Signalverarbeitung? - Früher haben wir alles analog aufgebaut. 
Da hat eine Musikanlage auch noch nach was geklungen. Heute ist alles 
nur noch mp3. Digital klingt einfach schlecht.

Wenn die Idee so gut wäre, dann hätte es ja schon jemand gemacht!

usw.

Wie kommt es, dass so viele Ingenieure sofort abblocken, wenn irgend 
etwas Neues kommt? Nicht alles Neue ist gut, aber man sollte es sich ja 
zumindest mal anschauen.

Was machen die Ingenieure auf Arbeit, wenn sie keine neuen Technologien 
zulassen?

: Verschoben durch Moderator
von Ingenieur (Gast)


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Du scheinst mit richtigen Ingenieuren nicht viel zu tun zu haben, denn 
zum Einen sind die Meisten Deiner Beobachtungen falsch, nicht 
repräsentativ und zudem auch nicht logisch und zum anderen werden Dir 
richtige Ingenieure ihre Haltung begründet haben, z.B. hinsichtlich open 
source, die in so ziemlich keiner Firma eingesetzt werden darf.

Viele Dinge, die Du dort oben aufführst, sind auch buff words und 
beziehen sich auf Sachen, die es schon gab und gibt, fleissig eingesetzt 
werden und funktionieren, wie z.B: machine learning, Automatisierung, 
Linux und Digital Signalverarbeitung.

Das ist weit verbreitet und etabliert.

Nur die Neulinge wie Du sehen darin etwas Neues, was zu Diskutieren wäre 
und das angeblich von anderen (mutmasslich ähnlich schlecht informierten 
Personen) abgeleht wird.

Dies ist nicht der Fall.

von Bürovorsteher (Gast)


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Ein wenig Recht mag der TO schon haben. Berufsbedingt kennen die Herren 
Ingenieure meist nämlich auch die Schwachstellen der jeweiligen 
Techniken.

von Hochinnovativer Inscheniör (Gast)


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Warum denk ich nun nur an einen Konzern mit S... xD

von Michael B. (laberkopp)


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Rückschritt schrieb:
> Wie kommt es, dass so viele Ingenieure sofort abblocken, wenn irgend
> etwas Neues kommt?

Erfahrung.

Jede hat schon ganze Horden von Säuen gesehen,
die durch's Dorf getrieben wurden.

Nur Unerfahrene laufen jedem Buzzword hinterher.

von Ländlemarketing (Gast)


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Rückschritt schrieb:
> Was machen die Ingenieure auf Arbeit, wenn sie keine neuen Technologien
> zulassen?

Excel 97.
Komm in's Ländle - da sind die die Ingenieure innovativ und 
richtungsweisend.

von google (Gast)


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[Aufzählung von bullshit-Reizthemen, verbunden mit Ingenieursbashing]

Du bist ein langweiliger Troll.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Um Reinhard Mey zu zitieren: "Auch althergebrachte Methoden sind gut" 
als der Mörder das in das rinnende Blut im Lied von "Der Mörder ist 
immer der Gärtner" schrieb.

Rückschritt schrieb:
> Ich gehe jetzt davon aus, dass hier im Forum überwiegend
> Ingenieure
> schreiben. Mir fällt oft eine gewisse "Trägheit" beim Umgang mit neuem
> Wissen auf, Beispiele sinngemäß:
>
> Visual-Basic oder Delphi reichen, wozu c++, python etc. lernen? - Das
> brauch ich nicht.
Woher weißt Du, daß man so denkt? Ich habe da eher den Eindruck, daß die 
von Dir aufgeführten Beispiele weitgehend verwendet werden.
>
> Wozu Versionsverwaltung? - Das ist nur Bürokratie, da kommt nicht direkt
> Code raus?
In meinem Bekanntenkreis hat niemand was gegen Versionsverwaltung und 
wird weitgehend angewendet.
>
> Blockchain? - Ist eh nur ein Bullshit-Hype-Begriff, völlig irrelevant.
Es gibt bestimmt vernünftige Anwendungen für diese Prinzipien.
>
> Linux, wozu? - Mein Windows XP reicht mir.
Du machst es Dir zu leicht. Windows XP wird heutzutage meist nur 
notgedrungen verwendet wenn die Kosten für eine Umstellung einer 
Großanlage prohibitiv wären.
>
> Open Source? - Der kostenloser Shareware-Kram ist sowieso mit Viren und
> Werbung verseucht. Wenn die Leistung kostenlos ist, dann bist du das
> Produkt.
Das ist bestimmt zum Teil der Fall. Es gibt aber viel benevolente Open 
Source Software.
>
> Automatisierung? - Das macht doch nur faul und man kann eh nicht jeden
> Sonderfall abdecken.
Gib ein Beispiel wer so denkt.
>
> Machinelearning? - Alles akademischer Bullshit, wird nie praxisrelevant
> werden.
Naja, für mächtige Firmen ist das natürlich ein leistungsfähiges 
Werkzeug. Das dumme ist nur, diejenigen die dann von den Entscheidungen 
(negativ) betroffen sind, werden sich nicht wehren können weil meist die 
goldene Regel maßgebend ist: "Those with the gold make the rules!"
>
> Selbstfahrende Fahrzeuge? - Ich überlasse doch nicht die Kontrolle über
> mein Fahrzeug einem Computer!
Das wird sich herausstellen. Bevor man die Leute mit selbstfahrende KFZs 
beglückt sollten sie erst mal gefragt werden ob sie das überhaupt 
wollen. Ganz vielleicht ist es möglich, daß viele Menschen die manuelle 
Kontrolle eines Fahrzeugs mögen und ein wichtiger Ausgleich gegen die 
Unbilde des Alltags ist. Sozusagen eine letzte Bastion der Kontrolle. 
Vielleicht wird man anders darüber denken wenn zig Millionen 
Berufsfahrer durch selbstlenkende Fahrzeuge ersetzt worden sind...
>
> Elektroauto? - Spielzeug, keine Reichweite.
Darüber ist schon genug diskutiert worden. Wahrscheinlich wird sich in 
der Praxis dann herausstellen, daß die Batterietechnik doch nicht so 
leicht zu beherrschen ist und Ausfälle von Zellen ein andauerndes 
Ärgernis sein wird oder könnte. Auch die Erzeugung der notwendigen 
Energie wird eine Herausforderung sein. Daß man einwandfrei 
funktionierende E-Fahrzeuge bauen kann steht ja wohl nocht mehr zur 
Debatte. Ganz abgesehen davon wird das neue Ressorcenmängel verursachen.
>
> Solar? - Braucht mehr Energie in der Herstellung, als die Solarzelle je
> produzieren wird.
Darüber läßt sich streiten. Solarzellen haben ihre Daseinsberechtigung.
>
> Online-Banking? - Den 1en und 0en vertrau ich nicht.
Hast Du denn schlechte Erfahrungen gemacht? Daß es viele Probleme mit 
on-line gibt ist eine Tatsache. Viele Formen schützen sich einfach nicht 
gut genug gegen Datenanschläge und Mißbrauch.
>
> Kontaktliste im Smartphone? - Ich merke mir die Handynummern lieber, das
> macht sonst denkfaul.
Die meisten die ich kenne verwenden Passwort Managers
>
> Digital Signalverarbeitung? - Früher haben wir alles analog aufgebaut.
Ich glaube nicht, daß das noch ein Thema ist. Digitale 
Signalverarbeitung ist Stand de Technik.
> Da hat eine Musikanlage auch noch nach was geklungen. Heute ist alles
> nur noch mp3. Digital klingt einfach schlecht.
Muß nicht. Aber wie bei Analog muß man den notwendigen Aufwand treiben.
>
> Wenn die Idee so gut wäre, dann hätte es ja schon jemand gemacht!
>
> usw.
Auch althergebrachte Methoden haben ihre Daseignsberechtigung. Im 
industriellen kommt wege der Zertifizierungen dazu, daß nur solche 
Methoden und Yprozesse vewendet können die erfahrungsgemäß ihre 
Zuverläßigkeit bewiesen haben. So ist man in dem Bereich Jahre hinter 
der bleeding Edge Konsumertechnik zurück.
>
> Wie kommt es, dass so viele Ingenieure sofort abblocken, wenn irgend
> etwas Neues kommt? Nicht alles Neue ist gut, aber man sollte es sich ja
> zumindest mal anschauen.
Woher weißt Du das? In meiner Firma finde ich meine Ingenieurkollegen 
sehr aufgeschlossen zu Neuem. Das ist eine Fabel.
>
> Was machen die Ingenieure auf Arbeit, wenn sie keine neuen Technologien
> zulassen?
Sicherstellen daß Du genug Strom, Wasser, und alles was dazugehört ohne 
Denken zu müssen, zur Verfügung hast. Daß die Züge und öffentlichen 
Verkehrsmittel, Verkehrssteuerung anstandslos funktioniert. Daß Dein 
Handie funktioniert und Youtube Videos anschauen kannst. Ohne 
zuverlässige Methoden und Technik würde das alles wie ein Kartenhaus 
zusammenfallen. Ich hoffe, daß auch Du der milionfach geprüften Software 
vertraust, die die Flugzeuge sicher zu ihren Zielen gelangen läßt und 
nicht auf Experimente mit neuen Methoden...

Nein. Was ich damit sagen will, daß man nicht leichtfertig mit Neuem 
herum experimentiert soll, sondern erst Schrittweise die Stärken und 
Schwächen Neuer Methoden und Technik kennen lernen will.

So sehe ich das jedenfalls.

: Bearbeitet durch User
von Ivo -. (Gast)


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google schrieb:
> Du bist ein langweiliger Troll.

Schwierig zu sagen, wenn ja, dann ein ziemlich guter.

Michael B. schrieb:
> Rückschritt schrieb:
> Wie kommt es, dass so viele Ingenieure sofort abblocken, wenn irgend
> etwas Neues kommt?
>
> Erfahrung.
>
> Jede hat schon ganze Horden von Säuen gesehen,
> die durch's Dorf getrieben wurden.
>
> Nur Unerfahrene laufen jedem Buzzword hinterher.

Nur dass das nicht nur Buzzword, ich gebe zu, Wörter wie Blockchain sind 
mehr Hype, sind, sondern teilweise die absolute Zukunft sind.
Künstliche neuronale Netze beispielsweise

Ivo

von Ivo -. (Gast)


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Hi Gerhard,
natürlich hat er das etwas überspitzt formuliert, man kann das nicht 
einfach so wörtlich nehmen.

Ivo

von (prx) A. K. (prx)


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Es gibt zu jedem überwiegend positiv besetzten Thema einzelne Personen, 
die dazu eine negative Einstellung haben. Die äussern sich dann im Forum 
entsprechend und fallen weit stärker auf als die anderen. Sie ziehen den 
Fokus der Diskussion auf sich.

Folglich findet sich zu jedem Thema eine deutlich wahrnehmbare 
Ablehnung. Deren Existenz sagt hingegen überhaupt nichts darüber aus, 
wie sich das auf die Gesamtzahl der die Diskussion verfolgenden Personen 
verteilt.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Ivo Z. schrieb:
> google schrieb:

>> Jede hat schon ganze Horden von Säuen gesehen,
>> die durch's Dorf getrieben wurden.
>>
>> Nur Unerfahrene laufen jedem Buzzword hinterher.
>
> Nur dass das nicht nur Buzzword, ich gebe zu, Wörter wie Blockchain sind
> mehr Hype, sind, sondern teilweise die absolute Zukunft sind.
> Künstliche neuronale Netze beispielsweise
"Absolute Zukunft" ist auch so ein Bullshit-Wort... und neuronale Netze 
kalter kaffee, dass verbauen die Japsen seit 30 Jehren in ihren 
Reiskochern. ISBN 978-3486229479

von Michael B. (laberkopp)


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Ivo Z. schrieb:
> teilweise die absolute Zukunft sind.

Du meinst, so wie Elektroautos, die marktanteiltechnisch schon 1908 
durch Benzinkutschen abgelöst wurden ?

> Künstliche neuronale Netze beispielsweise

Der heisse Scheiss seit Rumelhart, Hinton und Williams. Wer das damals 
gelernt hat, geht inzwischen schon auf die Rente zu.

Auch Linux aka Unix ist 14 Jahre älter als Windows.

Aber manche Leute hängen halt an Rückständigem, so Herr Rückschritt.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Ivo Z. schrieb:
> Hi Gerhard,
> natürlich hat er das etwas überspitzt formuliert, man kann das nicht
> einfach so wörtlich nehmen.
>
> Ivo

Naja...

Man könnte es auch so formulieren: Zum Fortschritt gehören diejenigen 
die aufs Gas steigen und die anderen die wenn notwendig auf die Bremse 
steigen und zusehen, daß man nicht übers Kliff fliegt.

Übertriebene Eile schafft oft nur Abfall. Man muß bedacht vorgehen.


Gerhard

von Ivo -. (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Ivo Z. schrieb:
>> google schrieb:
>
>>> Jede hat schon ganze Horden von Säuen gesehen,
>>> die durch's Dorf getrieben wurden.
>>>
>>> Nur Unerfahrene laufen jedem Buzzword hinterher.
>>
>> Nur dass das nicht nur Buzzword, ich gebe zu, Wörter wie Blockchain sind
>> mehr Hype, sind, sondern teilweise die absolute Zukunft sind.
>> Künstliche neuronale Netze beispielsweise
> "Absolute Zukunft" ist auch so ein Bullshit-Wort... und neuronale Netze
> kalter kaffee, dass verbauen die Japsen seit 30 Jehren in ihren
> Reiskochern. ISBN 978-3486229479

Dann kannst du ja mal eine Spracherkennung (natürlich 
sprecherunabhängig, usw) ohne neuronales Netz programmieren, ich freu 
mich schon drauf........ :)

Ivo

PS: Und eine Zuverlässigkeit von 90% sollte es natürlich auch haben.

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn ihr euch jetzt an den einzelnen Punkten seiner Liste festbeisst, 
dann kommt ihr nie zur eigentlichen Frage.

@Rückschritt: Soviel zur Kunst, im Forum Fragen zu stellen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Ivo -. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Aber manche Leute hängen halt an Rückständigem, so Herr Rückschritt.

Dann bin ich eben rückständig, zumindest du siehst dann so, kann ich mit 
Leben

Ivo

von Rückschritt (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
>> Elektroauto? - Spielzeug, keine Reichweite.
> Darüber ist schon genug diskutiert worden. Wahrscheinlich wird sich in
> der Praxis dann herausstellen, daß die Batterietechnik doch nicht so
> leicht zu beherrschen ist und Ausfälle von Zellen ein andauerndes
> Ärgernis sein wird oder könnte.

Ja, genau das ist richtig. Es werden Probleme auftreten. Mir geht es 
jedoch um die Schlussfolgerung daraus. Man könnte jetzt sagen:

"Das E-Auto ist noch nicht reif für den Massenmarkt, wir wollen die 
Technologie verbessern."

oder:

"Dass der Links-Grün-Versiffte-Öko-Spielkram nicht funktioniert, war 
doch abzusehen, alles völlig praxisfremd. Die ganzen Öko-Vorschriften 
sind einfach bedingungsfeindlich! Die Regierung muss endlich einsehen, 
dass diese Experimente Schwachsinn sind. Ich hoffe der E-Auto-Hype ist 
bald vorbei."

von Gerhard O. (gerhard_)


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Was mich betrifft stehe ich E-Fahrzeugen auch eher skeptisch gegenüber.

In Kanada und auch in anderen ähnlichen Ländern ist KFZ Zuverläßigkeit 
und Langstreckenfahrmöglichkeit bei Niedrigsttemperaturen 
überlebenswichtig.

Wenn man bei -30-45 Grad Kälte längere Landstrecken bewältigen muß, ist 
mir zuverläßige Technik wie Benziner sympatischer. Bei 
Niedrigsttemperatuen ist Verlustwärme nicht unbedingt ein Manko. Man muß 
ja auch die Kabine und die Scheiben beheizen können. Bei uns sind 
Entfernungen von einigen hundert kM zwischen Zielen üblich. Ich glaube 
nicht, daß unter solchen Bedingungen vernünftiger E-KFZ Betrieb schon 
praktisch möglich ist.

Dieses Beispiel ist von mir nicht aus den Haaren gezogen weil das genau 
der Fall ist wo ich lebe. Temperaturen bis zu -45 Grad kommen vor und 
ich find, daß Benziner Fahrzeuge solche Bedingungen einfach besser 
beherrschen. Mit synthetischen Öl entsprechender Viskosität lassen sich 
Motore auch bei solchen Temperaturen noch starten. Ganz abgesehen davon 
sind unsere Fahrzeuge serienmäßig mit sogenannten Motorblock Heizern 
ausgestattet.

E-Fahrzeuge haben in dicht besiedelten Gebieten mehr Sinn. Aber es gibt 
noch viele Probleme zu bewältigen bis ein ähnlich gedankenloser Betrieb 
möglich sein wird. Die Betterieladungsnotwendigkeit ist schon eine 
Kompromisslösung. Das "Aufladen" eines Benziners oder Diesel ist immer 
noch unproblematischer.

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Rückschritt schrieb:
> Mir fällt oft eine gewisse "Trägheit" beim Umgang mit neuem
> Wissen auf

Du bringst da etwas durcheinander. Was du aufführst, ist eben nicht 
neues Wissen sondern an vielen Stellen nur neue Mode. Das ist der 
Punkt.

1. Visual-Basic oder Delphi reichen, wozu c++, python etc. lernen?

Der Zweck macht's. Ingenieure haben ganz oft (eigentlich ganz SEHR OFT) 
mit dem Entwickeln von Dingen zu tun, also von etwas, das man anfassen 
und verkaufen kann. Da liegt der Schwerpunkt auf Labor-Erfahrung, 
Mechanik, Elektronik, Gestaltung&Funktionalität - und eben nicht auf 
irgendwelchen Spezereien beim Schreiben von Programmen. Du verwechselst 
hier die Berufsbilder.


2. Wozu Versionsverwaltung?

Ja, wozu? Die Geräte, die entwickelt werden, bleiben in der Firma, bis 
die Entwicklung fertig ist, die firmeninternen Prüfungen alle absolviert 
sind, dann die Abnahmen durch Dekra oder andere Leute besiegelt sind und 
dann wird produziert und (endlich!) Geld damit gemacht. Ab da gibt es 
garnichts mehr dran herumzu-versionsverwalten (es sei denn, man 
will/muß wieder ne Kostenlawine lostreten). Das Ingenieursleben geht ein 
bissel anders, als du es so in deinem Blickfeld hast.

3. Blockchain?

Ach, im VDMA oder den DIN-Gremien oder der Mechanik-Konstruktion oder 
der Feinoptik oder der Produktionsvorbereitung oder beim Patentanwalt 
oder wo?

4. Linux, wozu?

Ist doch längst geklärt. Um Firefox+Thunderbird+LibreOffice zu benutzen 
ist es OK, aber für die Software, die in der Firma läuft, braucht es 
dediziert Windows-Rechner. Punkt. Frag mal diene Buchhaltung und deinen 
Export. Dort werden schon seit langem alle Zuarbeiten zum Finanzamt 
nur per Internet und nur per Spezialsoftware erledigt. Wie oft mußt du 
dich mit sowas wie dem tatsächlichen Eintreiben von 
Gelangenheitsbestätigungen herumschlagen, ganz abgesehen von 
personalabhängigen Meldungen aller Art?

5. Open Source?
Das geht an manchen Stellen, wie z.B. beim Einsatz von Moduln von 
Toradex - und dort wird das auch gemacht. Aber an ganz vielen anderen 
Stellen geht das eben nicht - aus verschiedenen Gründen.


6. Automatisierung? Machinelearning?

Das war nur ein Stück heiße Luft deinerseits,

7. Selbstfahrende Fahrzeuge? Elektroauto?

Die Kehrseite der Medaille sehen wir doch. Es ist schlichtweg die 
falsche Zielrichtung. Fahrer-Assistenz ist OK - wenn sie wirklich so 
zuverlässig funktioniert wie erhofft. Sonst kracht's, auch mit 
Elektroautos. Und von dieser Sorte gibt's bislang noch kein einziges, 
das wirklich praxistauglich ist. Elektro-Loks, auch solche mit 
Akku-Antrieb gibt es seit langem, das ist ne wirklich bewährte Technik. 
Auch Elektro-Omnibusse gab's mal. Das ging auch.

Die viel tiefer greifende Frage wäre hier, ob wir tatsächlich soviel 
Individual-Verkehr auf Dauer benötigen, oder ob das Ganze eigentlich nur 
ein Mangel unserer Gesellschafts-Struktur ist.

Bevor du dich also an selbstfahrenden Elektroautos aufgeilst und alle, 
die da ne wohlbegründete Skepsis haben, als oll und geistig träge 
abqualifizierst, solltest du besser über deine Denke mal nachdenken.

8. Solar? - Braucht mehr Energie in der Herstellung, als die Solarzelle 
je
produzieren wird.

Tja, ist noch immer ne Tatsache. Abgesehen davon ist das Problem eher 
zweigeteilt in physikalisch und gesellschaftlich.

Physikalisch müßte dort, wo viel Licht und wenig Bevölkerung vorhanden 
ist, eine Photovoltaik-Anlage sowohl gekühlt als auch vor dem Sand bei 
Wind geschützt werden. Macht extreme Probleme.

Gesellschaftlich müßte sowas strengstens bewacht werden, siehe 
Terrorismus.
Ich sehe da einige vom Ingenieur nicht lösbare Probleme.

9. Online-Banking?

Du bist wirklich der Zeit sehr hinterher. Privat kann man drauf 
verzichten, denn da gibt's nicht allzuviel zu tun. Aber in der Firma.. 
siehe Punkt 4.

10. Kontaktliste im Smartphone?

Und das in der Firma? Auf meinem Schreibtisch steht ein tolles Telefon 
von Siemens - das gehört zur Anlage. Da ist kein Platz für ein 
Smartphone. Verwechsle mal nicht Privat mit Beruflich. Abgesehen davon 
ist nicht die Kontaktliste das Problem, sondern es sind die Unmengen von 
Paßwörtern, die man lieber nicht ungeschützt im Phone speichern will. 
Guck doch bloß mal in den Playstore und dort nach sowas wie einer App 
zum Patiencen legen oder so. Und dann guck mal, was für Rechte sowas 
haben will. Ja, deine kompletten Kontakte will's auslesen können. Wozu? 
Ja, wozu, bitte?


11. Digital Signalverarbeitung?

Wer in diesem Forum beherrscht eigentlich die digitale 
Signalverarbeitung in der Tiefe, die man braucht? Du etwa? Oder bist du 
bloß Benutzer, der allenfalls MP3 sagen kann oder ne fertige 
SDR-Software auf seinen PC kopieren kann?

Abgesehen davon klingt schlecht gemachtes MP3 und andere 
verlustbehaftete Kompressionen eben auch schlecht. Hör dir mal 
Klassikradio für ein paar Tage an, da wirst du hören, was da für 
Artefakte an manchen Stellen rüberkommen.

So, das war's erstmal.

W.S.

von Andy H. (gastrelais)


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Viel Gejammer wo man aber auch selbst was dagegen tun kann.

Ich habe zwei Notebooks von der Firma gestellt bekommen. Auf dem Zweiten 
bin ich Admin und kann aufspielen was ich will.

Damit hat sich die ganze Softwaregeschichte schon erledigt. Wobei ich 
mit Windows10 und Office auf meinem Hauptrechner vollkommen zufrieden 
bin. Alles exotisches installiere ich auf meinem Zweitnotebook.

Zum Rest: besser wäre es sich zu fragen was der Anwender WILL statt es 
ihm aufdrängen zu wollen. Ich will aktuell kein E-Auto. Warum ist meine 
Sache. Wenn ich der Meinung bin das E-Auto erfüllt meine Bedürfnisse, 
und ist auch finanziell meinem Verbrenner ebenbürtig, werde ich mir auch 
Gedanken darum machen.

Wer kein Onlinebanking machen will soll es halt lassen, wo ist das 
Problem?

von Joachim B. (jar)


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Rückschritt schrieb:
> Wenn die Leistung kostenlos ist, dann bist du das
> Produkt.

ist das nicht so?

mit jedem Teil was sich mein Nachbar auf den PC oder Smartphone geholt 
hat und sich dann beschwert das die Kisten nicht mehr laufen.

Ich denke ja immer noch Virenscanner werden von Virenschreibern 
verschenkt.
Viele Virenschutzprogramme machen den PC nahezu unbedienbar.

Ich sehe wirklich nicht ein warum ich das neuste Office brauche um einen 
Brief zu schreiben oder warum meine VBA Macros beim Umstieg von '97 auf 
2004 nun nicht mehr funktionieren, das hätte kompatibel gelöst werden 
können ist ja nur ein Interpreter!
Ich sehe wirklich nicht ein warum Desktop zeigen nun von links nach 
rechts wandern musste.

Ich sehe nicht ein warum bei Linux alle naselang das ganze 
Verwaltungssystem umgestellt wird, von init.d bis systemctl.
Ich sehe nicht ein warum der Dateimanager bei einer Fedora 23 im 
Netzwerkzugriff immer noch so abschmiert.
Ich verstehe nicht warum bei Linux die LOGs so zulaufen bis alles still 
steht.

von Ivo -. (Gast)


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@w.s.:
Bei einigen Punkten wie Solarzellen kann es schon sein, dass du da recht 
hast aber bei einigen Sachen bist du anscheinend nicht sehr nah an der 
Praxis dran:

Versionsverwaltung: Frag mal Softwareentwickler wie die ohne 
Versionsverwaltung in der Gruppe programmieren, ich kanns dir aber auch 
so sagen: gar nicht

Linux: Ohne jetzt eine Linux vs Windows Diskussion anfangen zu wollen: 
Linux ist effizienter, sieht man in den "Extremanwendungen", also Server 
und Embedded, da läuft alles über Linux

Machine Learning: Da gabs wohl keine Argumente oder warum schreibst du 
da irgendwas von heißer Luft?

Digitale signalverarbeitung: Man muss das ja nicht studiert haben, um da 
hobbymäßig was zu machen.
Beim Thema mp3: Wenn es wirklich so schrecklich wäre, hätte es sich wohl 
nicht so durchgesetzt, nicht jeder braucht Supermegaultra-Qualität beim 
Musikhören zwischendurch

Ivo

von Ivo -. (Gast)


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Ach ja, falls du dringend so gute Qualität brauchst, hindert dich keiner 
daran, ein verlustfreies Format zu wählen.

von SW I. (sw-ing)


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Also mir ist das "starre" Denken bei eher älteren Ingenieuren auch schon 
aufgefallen. Ohne jetzt alle über einen Kamm scheren zu wollen, wundert 
mich sowas vor allem bei denen nicht, die schon über 20 Jahre in einem 
Betrieb sind und praktisch immer noch das Gleiche machen, wie am Anfang. 
Es ist ja auch legitim und hat auch positive Seiten, immerhin ist man 
dann ein absoluter Experte, aber von so jemanden kann man natürlich 
keine Innovationen erwarten und der Widerstand gegen Veränderungen ist 
dort oft sehr groß.

Wenn durch irgendeine Innovation/Veränderung plötzlich das Wissen 
obsolet hat man natürlich den Salat. Immerhin hat man dann ja wieder 
einen Grund um auf die blöde neue Technologie zu schimpfen, die einen 
ersetzt hat.

von Mani W. (e-doc)


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Rückschritt schrieb:
> Ich gehe jetzt davon aus, dass hier im Forum überwiegend Ingenieure
> schreiben.

Wie kommst Du zu dem Schluss?

Rückschritt schrieb:
> Wie kommt es, dass so viele Ingenieure sofort abblocken, wenn irgend
> etwas Neues kommt? Nicht alles Neue ist gut, aber man sollte es sich ja
> zumindest mal anschauen.

Keine Ahnung, warum Ingenieure so etwas tun sollten, bin nur
Facharbeiter der alten Nachrichtentechnik, mit einem Jahr mechanischer
Ausbildung wie Werkzeugmacher, Schlosser, usw...

Dann noch 2 Jahre Prüfgerätebau, einige Jahre in Entwicklung analoger
Geräte, einige Jahre Schaltschrankbau und viele Jahre auf Baustellen...

ICH BIN KEIN INGENIEUR!

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Josef G. schrieb:
> Ingenieurs-Denke:
>
>> Normen sind einzuhalten! Punkt. Keine Diskussion. Das
>> hat nichts mit Gesetzeshörig zu tun. Normen sind Stand
>> der Technik. Noch einmal für dich: Stand der Technik.
>> Ein Ingenieur hält sich an den Stand der Technik.
>
> Beitrag "Re: µC von 0 auf lernen. ASM oder C?"
>
> Ist mir seit damals in Erinnerung geblieben.
> Ich meine, es passt gut zum Thread-Titel.

Habe das im Nachfolge-Thread gepostet.
Aber eigentlich passt es hier besser.

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