Hallo. Ich habe ein Voltcraft VLP 2403 (ohne - OVP) Labornetzteil defekt bekommen. Kanal A hat folgendes Fehlerbild: Spannungseinsteller auf 0V gibt ca 3V, beim raufdrehen steigt die Spannung auf ca 6V, fällt dann beim Weiterdrehen wieder auf 4v und steigt dann plötzlich auf 61V, obwohl bei 40V Schluss sein müsste. Das Poti einzeln gemessen hat definitiv einen nicht-monotonen Widerstandsverlauf, wie auch immer das möglich ist. Die Spannungs-Potis beider Kanäle fühlen sich "kratzig" und mechanisch kaputt an, ich werde sie austauschen. Ich habe hier mal einen Beitrag gelesen, dass die Potis als Folge eines anderen Fehlers "ausbrennen", weil sie überlastet werden. Leider habe ich den Beitrag über die Suche nicht mehr gefunden. Kann mir jemand helfen?
Thilo R. schrieb: > über die Suche nicht mehr gefunden. Beitrag "Voltcraft PS 2403 Pro: LCD-Anzeige von Output A defekt" Ein kratziges Poti sollte man austauschen. Es könnte aber noch mehr krank sein?
Thilo R. schrieb: > Ich habe hier mal einen Beitrag gelesen, dass die Potis als Folge eines > anderen Fehlers "ausbrennen", weil sie überlastet werden. Das lässt sich durch Messen am Objekt rausfinden. Lass erstmal das alte Poti drin und messe im Betrieb die Spannung, die an ihm liegt, vor allem zwischen den äusseren Anschlüssen. Da P = U² / R , kann man dann die Leistung ausrechnen, die das Poti (R) verbraten muss. Die gleiche Prozedur dann zwischen einem äusseren Anschluss und dem Schleifer, während du am Poti drehst. P sollte immer unter etwa 0,2 W liegen.
Thilo R. schrieb: > definitiv einen nicht-monotonen Widerstandsverlauf, wie auch immer das > möglich ist. genauso wie ein defektes/kratziges Poti sich an einem Radio anhört. es kracht im Lautsprecher, obwohl ich im "ganz leisen" Bereich der Einstellung herumdrehe. deswegen sollte man bei älteren Netzteilen immer erst die Spannung kontrollieren, das Poti ein paar mal hin und herdrehen, bevor man etwas anschliesst, was nicht so ganz billig ist. So hatte ich auch schon mal was gegrillt. Passiert, muss man durch, das lehrt und übt ;) hier wäre dann mal ein Vorteil von Netzteilen, wenns mittels Tasten einzustellen ist.
Matthias S. schrieb: > P sollte immer unter etwa 0,2 W liegen. Die Leistungsangabe eines Potis bezieht sich eigentlich auf die GANZE Kohleschleifbahn. Wenn ich jetzt nur ein 1/10 nutze, sollte ich nicht versuchen, die ganze Leistung zu verbraten oder mal genauer ins zugehörige Datenbaltt sehen.
oszi40 schrieb: > Beitrag "Voltcraft PS 2403 Pro: LCD-Anzeige von Output A defekt" Da steht nichts davon, dass die Potis als Folge eines anderen Problems kaputt gehen. > Ein kratziges Poti sollte man austauschen. Es könnte aber noch mehr > krank sein? Das ist im Grunde meine Erwartung. Ich vermute, dass wenn man nur die Potis tauscht, das Problem in absehbarer Zeit erneut auftaucht.
oszi40 schrieb: > Wenn ich jetzt nur ein 1/10 nutze, sollte ich nicht > versuchen, die ganze Leistung zu verbraten Das Wort "sollte" muss man m.W. durch "darf" ersetzen.
Was ich im ersten Beitrag vergessen hatte, zu erwähnen: Die Potis für die Spannung sind 10-Gang Potis (Draht) und sie werden hier als verstellbarer Widerstand benutzt, sprich ein Ende ist mit dem Schleifer verbunden. Was natürlich die Frage aufwirft, was passiert bei offener Verbindung? Ich habe es noch nicht verstanden, aber falls das ohne zusätzliche Fehler gleich 60V am Ausgang geben sollte, ok dann habe ich verstanden, warum manche auf Voltcraft schimpfen. Einen Schaltplan habe ich inzwischen, wohl auch die passende Variante, es gibt mehrere und wenigstens einmal wurden die Bauelemente umnummeriert. Für die Vorschläge danke ich, ich werde den Spannungsabfall über beide Potis bei kleiner Einstellung messen.
Thilo R. schrieb: > Das Poti einzeln gemessen hat > definitiv einen nicht-monotonen Widerstandsverlauf Was immer das auch heißen mag... Also, herkömmliche Zehngang-Potis haben eine lineare Kennlinie. Wenn deines diese nicht hat, ist es definitiv im Arm. Nun musst du dich fragen, wie es dazu kommen konnte. Die Antwort lautet: das Netzteil - Design ist elektronisch große Scheiße. ("Voltcraft" ist nämlich nur ein anderes Wort für "Scheiße".) Tausch das Poti ruhig aus. Es wird dir entweder sofort oder in relativ kurzer Zeit wieder abrauchen.
Thilo R. schrieb: > Was ich im ersten Beitrag vergessen hatte, zu erwähnen: > Die Potis für die Spannung sind 10-Gang Potis (Draht) und sie werden > hier als verstellbarer Widerstand benutzt, sprich ein Ende ist mit dem > Schleifer verbunden. Findet man häufiger, z.B. in älteren Siemens, Gossen oder HP Netzgeräten. > > Was natürlich die Frage aufwirft, was passiert bei offener Verbindung? Da in dem Fall dem der Regelkreis dann die Rückmeldung fehlt, läuft beim U-Poti die Spannung hoch bis auf (fast) die Roh-Gleichspannung. Beim I-Poti wäre die Strombegrenzung ausgehebelt, d.h. der Ausgangsstrom wird (oft) höher als maximal Wert. > Ich habe es noch nicht verstanden, aber falls das ohne zusätzliche > Fehler gleich 60V am Ausgang geben sollte, ok dann habe ich verstanden, > warum manche auf Voltcraft schimpfen. So einfahc ist es nicht: Man könnte genauso auf Siemens, Gossen oder HP schimpfen: Wenn das Poti halt aussetzt, ist beim vorgegebenen Regelprinzip nix mehr zu machen. Bleibt nur qualitativ besseres Poti einzubauen, oder halt das Regelprinzip zu ändern (siehe uC net, "nachbausicheres Labornetzgerät" von Gerhard O.) > > Einen Schaltplan habe ich inzwischen, wohl auch die passende Variante, > es gibt mehrere und wenigstens einmal wurden die Bauelemente > umnummeriert. > > Für die Vorschläge danke ich, ich werde den Spannungsabfall über beide > Potis bei kleiner Einstellung messen. Der dürfte dann bei funktionierendem Poti auch nur klein sein .-)
Andrew T. schrieb: > Findet man häufiger, z.B. in älteren Siemens, Gossen oder HP > Netzgeräten. Findet (fand) man eigentlich bei allen namhaften Herstellern. R&S hat es natürlich mal wieder auf die Spitze getrieben: Da hatten die Zehngangs einen (eigentlich überflüssigen) Zeiger auf dem Knopp, und eine Skala drumrum. Man hätte deshalb eigentlich auf die Anzeigeinstrumente verzichten, und die Spannung und den Strom anhand der Umdrehungen und der Skala ausrechnen können. Zur Verdeutlichung: Netzteil geht von 0 bis 35V, eine Umdrehung vom Linksanschlag waren also genau 3,5V, zwei Umdrehungen genau 7V, drei Umdrehungen genau 10,5V ... und so weiter. Zwischenwerte waren an der Skala ables- und unter Zuhilfenahme der Finger ausrechenbar.
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Bearbeitet durch User
Achim B. schrieb: > Thilo R. schrieb: >> Das Poti einzeln gemessen hat >> definitiv einen nicht-monotonen Widerstandsverlauf > > Was immer das auch heißen mag... > Das heißt, das der Widerstand am linken Anschlag 0 ist, beim Drehen nach rechts zunächst steigt (bis jetzt in Ordnung) dann wieder fällt bis auf ca 100 Ohm (große Augen) dann wieder steigt Richtung 45 kOhm (auch in Ordnung). Je nach Wackeln und Draufdrücken auch mal eine volle Unterbrechung. Das führt dann halt zu 60V am Ausgang. > Tausch das Poti ruhig aus. Es wird dir entweder sofort oder in relativ > kurzer Zeit wieder abrauchen. Das Risiko ist mir bewusst, deshalb mein Thread. Meine Hoffnung war, das hier jemand einen Tipp hat, was man noch tauschen muss, damit ein paar Jahre Ruhe herrscht.
Andrew T. schrieb: > Da in dem Fall dem der Regelkreis dann die Rückmeldung fehlt, läuft beim > U-Poti die Spannung hoch bis auf (fast) die Roh-Gleichspannung. Beim > I-Poti wäre die Strombegrenzung ausgehebelt, d.h. der Ausgangsstrom wird > (oft) höher als maximal Wert. Ich hatte bevor ich den Schaltplan gesehen habe halt angenommen, dass die wirklich als Potis zwischen - und + beschaltet sind und dass hinter dem Schleifer ein hochohmiger OPV-Eingang kommt. Dann könnte bei Drahtbruch der Regelbereich nicht verlassen werden. Aber das erfordert zusätzliche OPVs und da wird halt gespart.
Evtl. meinst du meinen Beitrag Beitrag "Re: Suche Schaltplan für Voltcraft LPS 1305 u. eventuell Tipps zur Fehlersuche" Hatte ich schon bei mehreren Herstellern, ber bei Voltcraft am häufigsten.
Ich bin jetzt endlich dazu gekommen, das Poti zu tauschen. Leider ist damit das Problem noch nicht gelöst. Am linken Anschlag ist die Spannung jetzt null, steigt aber über eine einzelne Umdrehung auf ca 60V und bleibt dann da. Also werde ich nach einem Defekt in der Regelung suchen.
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