Forum: Offtopic DSGVO und nun?


von Thorben (Gast)


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Moin,

grad im Forum von DB3OM (das größte Deutschsprachige Funkforum) gesehen, 
dass dieses wegen der neuen Datenschutzverordnung dicht machen wird. [1]
Steht µC.net auch sowas vor?

Gruß, T.

[1] http://forum.db3om.de/

: Gesperrt durch Moderator
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Derzeit findet eine interessante Bereinigung aller möglichen Bereiche 
statt. Neulich habe ich von irgendeinem Hersteller eine E-Mail erhalten, 
in der mitgeteilt wird, auf Grund der DS-GVO die deutsche 
Vertriebsniederlassung zu schließen, so dass sich Kunden an die 
amerikanische Zentrale wenden sollen.

Dadurch, dass der deutsche Gesetzgeber ganz bewusst unterlassen hat, 
einige Ausnahmetatbestände zu definieren, sorgt die DS-GVO für eine 
durchaus gewollte Beschneidung von Grundrechten, z.B. einer fast 
vollständigen Unterbindung der fotografischen Berichterstattung. Es ist 
nämlich keineswegs klar, dass für freie Fotografen die Panoramafreiheit 
und andere Rechte höher sind. Das wird noch lustig.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Andreas S. schrieb:
> einer fast
> vollständigen Unterbindung der fotografischen Berichterstattung.

Also kein Foto mehr vom Sieger-Tor des Lieblings-Fußballvereins, weil 
der Torwart der Nutzung seines Bildes widersprochen hat?

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von Cyblord -. (cyblord)


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Thorben schrieb:
> das größte Deutschsprachige Funkforum

Oha, na das wird ja nicht viel heißen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Wegstaben V. schrieb:
> Also kein Foto mehr vom Sieger-Tor des Lieblings-Fußballvereins, weil
> der Torwart der Nutzung seines Bildes widersprochen hat?

Von den Spielern könnte man ja ggf. noch vor dem Spiel die 
erforderlichen Einverständniserklärungen einholen. Problematischer sind 
versehentlich aufgenommene Personen, z.B. andere Zuschauer. Aber wo kein 
Kläger, da kein Richter.

Relevant wird das vor allem bei politischen Kundgebungen, insbesondere 
Demonstrationen. Wenn die Partei nicht möchte, dass bestimmte 
unvorteilhafte Bilder veröffentlicht werden, wird sie schon die 
Aufsichtbehörden instruieren, etwas rigoroser vorzugehen; wobei aber 
allein schon die Ankündigung bzw. Erwartung solcher Maßnahmen ausreicht 
und sogar viel wirksamer, da nicht juristisch angreifbar, ist. Ausnahmen 
sollen wohl nur für sog. "systemrelevante Medien" gemacht werden. Die 
Festlegung, welches Medium und welcher dortige Mitarbeiter als 
"systemrelevant" gilt, wird dann anhand von Parteibuch, Gesinnung usw. 
vorgenommen. Und das Schöne für deutsche Politiker ist, dass sie nun mit 
dem Finger auf Brüssel zeigen können.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Problematischer sind versehentlich aufgenommene Personen, z.B. andere
> Zuschauer.
Das ist eine öffentliche Veranstaltung, zu der jeder eingeladen wurde 
und kommen kann. Siehe die §§23 und 24...

: Bearbeitet durch Moderator
von H. O. (oster)


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Thorben schrieb:
> Moin,
>
> grad im Forum von DB3OM (das größte Deutschsprachige Funkforum) gesehen,
> dass dieses wegen der neuen Datenschutzverordnung dicht machen wird. [1]
> Steht µC.net auch sowas vor?

Eher so etwas ;)
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Liebe Orchideenfreunde
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Eine Registrierung in unserem Forum ist nicht möglich.
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Fragen, die Anfänger beschäftigen, wurden alle schon x-mal kompetent und mit großer Geduld beantwortet, ebenso Fragen zu Blattflecken, Schädlingen, und deren Bekämpfung. Bitte einfach in den betreffenden Bereichen stöbern und lesen. Wir sind sicher, ihr findet die passende Antwort.
>
> Gruß, T.
>
> [1] http://forum.db3om.de/

Bei den großen sehe ich gerade etwas anderes.
Yahoo ist praktisch nicht mehr benutzbar ohne aktive Zustimmung zum 
Genuß eines ausgiebigen "Werbeerlebnisses".

Als lesender Gast sind selbst groups.yahoo.com/neo/groups mittlerweile 
eine Zumutung. Bislang hat man eben einfach js u. cookies ausgeknipst 
die cookiespeichermeldung aus dem dom entfernt und gut ...

Witzigerweise, zufällig gerade festgestellt, machen die das anscheinend 
anhand ip+useragent fest ob einer diesen Text vorgesetzt bekommt. Ruft 
man eine Nachricht aus einer Gruppe direkt auf (bspw. über Suchmaschine 
extern gefunden) und man nimmt einen useragentswitcher welcher nicht 
widerholend arbeitet bleibt Meldung weg, ansonsten kommt diese sofort 
wenn man zum nächsten Thema navigiert. Und man ist raus wenn man dem 
ScheiX nicht zustimmen mag.
1
Bevor Sie fortfahren...
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3
Yahoo ist jetzt Teil der Oath-Familie. Nach EU-Datenschutzgesetzen benötigen wir (Oath), unsere Anbieter und Partner Ihre Einwilligung, um auf Ihrem Gerät Cookies zu speichern, um Ihre Such-, Standort- und Browsing-Daten zu verwenden, Ihre Interessen zu verstehen und Anzeigen auf unseren Produkten zu personalisieren und zu messen. Oath stellt Ihnen auch personalisierte Anzeigen auf den Produkten unserer Partner zur Verfügung. Lernen Sie mehr über unsere Datenverwendung und Ihre Auswahlmöglichkeiten.
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Wie Daten Ihre Werbeerlebnisse verbessern
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Wir möchten Ihnen mit unseren Produkten beste Erfahrungen bieten. Manchmal zeigen wir Ihnen personalisierte Werbung, indem wir anhand Ihrer Aktivitäten auf unseren Seiten und Produkten fundierte Vermutungen über Ihre Interessen anstellen. Wenn Sie z.B. einen bestimmten Film suchen, können wir Ihren Standort zur Anzeige von Kinos in der Nähe nutzen oder Ihnen anhand dieser Daten Anzeigen für ähnliche Filme zeigen. Lernen Sie mehr, wie Oath diese Daten nutzt.
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Erhalten Sie personalisierte Werbung von Partnern unseres Vertrauens
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Dies bedeutet nicht mehr, sondern personalisierte Werbung. Wenn Sie unseren Partnern gestatten, Cookies zu nutzen, um ähnliche Daten zu erfassen wie wir auf unseren Seiten, können diese auf unseren Seiten Werbung anbieten, die Ihren Interessen entspricht (z.B. Angebote zu Produkten, für die Sie sich interessieren) und Ihre Interaktionen mit ihnen messen, melden und analysieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie unsere Partner diese Daten nutzen und wählen Sie „Optionen verwalten“, um Ihre Einstellungen für den Datenaustausch mit unseren Partnern festzulegen.
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Wählen Sie „OK“, um unsere Produkte weiter zu nutzen, sonst können Sie nicht auf unsere Seiten und Apps zugreifen. Wählen Sie „Optionen verwalten“, um Ihre Datenverwendung und Freigabeoptionen festzulegen. Weitere Informationen und Einstellungen finden Sie im Datenschutzcenter. Tipp: Melden Sie sich an, damit Sie diesen Vorgang nicht auf allen Geräten einzeln durchführen müssen.

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas S. schrieb:
> Dadurch, dass der deutsche Gesetzgeber ganz bewusst unterlassen hat,
> einige Ausnahmetatbestände zu definieren, sorgt die DS-GVO für eine
> durchaus gewollte Beschneidung von Grundrechten, z.B. einer fast
> vollständigen Unterbindung der fotografischen Berichterstattung.

Das ist tatsächlich ein heisses Thema, aber ob das den Untergang der 
westlichen Kultur zur Folge haben wird ist umstritten. Eine etwas 
sachlicherer Text dazu findet sich z.B. unter 
https://www.wbs-law.de/datenschutzrecht/dsgvo-und-fotografie-was-gilt-ab-25-mai-fuer-fotografen-fotojournalisten-und-private-77116/
"Letztlich bleibt zu hoffen, dass am Ende nichts so heiß gegessen wie 
gekocht wird und die Behörden und Gerichte in die erhitzte Diskussion um 
KUG und DSGVO schnell Ruhe bringen werden."

Ausnahmen scheint es sehr wohl zu geben, die gerade die 
Berichterstattung betreffen: "Demnach besteht u.a. dann keine 
Informationspflicht, wenn die Erteilung der Information unmöglich ist 
oder einen unverhältnismäßigen Aufwand erfordern würde. Gerade bei der 
Ablichtung großer Menschenmengen ist es dem Fotografen kaum möglich, 
alle betroffenen Personen zu informieren."
https://www.lhr-law.de/magazin/datenschutzrecht/dsgvo-der-datenschutz-und-die-fotografie
"Die an verschiedenen Stellen im Netz unter Fotografen verbreitete Panik 
ist unbegründet. Das heißt aber nicht, dass mit der DSGVO nicht wichtige 
Neuerungen kämen, die natürlich beachtet werden müssen."

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Das Meiste über die DSGVO ist Propaganda und Panikmache. 80% der 
Regelungen gab es fast identisch schon vorher. Das hat nur keine Sau 
interessiert, nicht einmal die Datenschutzbehörden. Da jetzt Verstöße 
mit Strafen verbunden sind bekommen einige halt Panik.

Ehrlich, es wird Zeit dass es mal ein paar Strafen gibt. Es hat ja nur 
25 Jahre vom ersten Spam den ich bekommen habe zu einer - vielleicht - 
durchsetzbaren Opt-In Regelung gedauert. Leider befürchte ich, dass die 
Landesdatenschutzbeauftragten weiter aktiv wegsehen werden.

> Steht µC.net auch sowas vor?

Wer hingeschaut hat hat gemerkt, dass µC.net am 24.5. seine 
Datenschutzerklärung angepasst hat. Offensichtlich so reibungslos, dass 
es kaum jemand gemerkt hat.
https://www.mikrocontroller.net/articles/Datenschutzerkl%C3%A4rung

von Joerg W. (joergwolfram)


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Eigentlich existiert die DSGVO ja schon seit zwei jahren, bis jetzt galt 
halt eine Übergangsfrist. Wer jetzt plötzlich panisch reagiert, hat sich 
bisher nicht dafür interessiert oder gehofft, dass das noch rechtzeitig 
"gekippt" wird.


Das Problem mit den ganzen Datenkraken aus Übersee wird man damit wohl 
nicht eindämmen können, und wie man im Fall Facebook und WA sieht, 
gelingt es denen sogar, die Situation für sich auszunutzen.

Und wenn durch das Ganze jetzt StartUps behindert werden, die 
letztendlich ihre "Geschäftsmodelle" als Datenzulieferer für Google & 
Co. aufbauen wollen, finde ich das mal gar nicht so schlecht...

Jörg

von Marek N. (Gast)


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Hallo,

ich hab mal eben geschaut.
Das DB3OM-Forum hat heute tatsächlich geschlossen mit einem Hinweist, 
dass man die Entwicklung beobachten werde und evtl. ein bereinigtes 
Archiv zur Recherche erstellen werden. Das Forum hatte übrigens knapp 
11500 Nutzer!
Hamradioboard mit 6700 Nutzern ist ebenfalls offline.
Funkbasis (7300 Nutzer), DARC-Forum (5542), QRP-Forum (2955) und 
funktelegramm (144 sic!) sind noch online.

Klar, wird vieles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Aber 
anscheinend verwirrt das Thema doch viele Betreiber und da sie das 
Risiko ausschließen wollen, gehen manche eben den Weg der totalen 
Abschaltung.

Bin froh, dass ich aktuell keine Webpräsenz hab, um die ich mich kümmern 
muss.

Beste Grüße, Marek

von (prx) A. K. (prx)


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Manche Kommerz-Sites haben deshalb Google Analytics gekippt, mindestens 
temporär. Ob man das aber wirklich bedauern muss...

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Wegstaben V. schrieb:
> Also kein Foto mehr vom Sieger-Tor des Lieblings-Fußballvereins

Und vielleicht auch keine Fußballübertragung mehr, denn man kann ja 
nicht tausende Stationbesucher fragen ob sie ins TV wollen. ;-)

von Le X. (lex_91)


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René H. schrieb:
> Wegstaben V. schrieb:
>> Also kein Foto mehr vom Sieger-Tor des Lieblings-Fußballvereins
>
> Und vielleicht auch keine Fußballübertragung mehr, denn man kann ja
> nicht tausende Stationbesucher fragen ob sie ins TV wollen. ;-)

Wurde doch schon oben festgestellt dass für öffentliche Veranstaltungen 
andere Regeln gelten.

von René H. (mumpel)


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Marek N. schrieb:
> Bin froh, dass ich aktuell keine Webpräsenz hab, um die ich mich kümmern
> muss.

So schwer ist es aber nicht einen Webauftritt anzupassen (TMG, BDSG und 
KunstUrhG waren schon immer sehr streng). Bei mir war es ganz leicht. 
Auf Cookies kann ich komplett verzichten, SSL-Zertifikat eingebunden, 
Kontaktformular angepasst (inklusive Datenschutzerklärung). Da ist eben 
viel Panik dabei. Seitenbetreiber hatten zwei Jahre Zeit sich auf die 
EU-DSGVO einzustellen. Stattdessen haben sie bis Toresschluß gewartet 
und machen jetzt die Tore zu.

von (prx) A. K. (prx)


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Neben den direkt sichtbaren Folgen gehört das hoffentliche Ende der 
bisherigen "Zettelwirtschaft" zu den wichtigsten Konsequenzen. Weil nun 
in Unternehmen innerhalb des Hauses gründliche Inventur und saubere 
Organisation der entsprechenden Datenbestände notwendig ist.
Siehe https://heise.de/-4057702

von René H. (mumpel)


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Es gibt auch einen weiteren Vorteil. Firmen können jetzt m.E. nicht mehr 
so einfach Datensätze kaufen um Newsletter & Co. abzusetzen. Auch die 
personalisierte Werbung per Post dürfte ein Ende haben, da hierbei das 
Einverständnis in der Regel fehlt. Auch die ganzen Flyer dürften aus den 
Briefkästen verschwinden. Es dürfte dann wieder unpersonalisierte 
Werbepost geben die man ganz einfach mit einem Aufkleber am Briefkasten 
verhindern kann, sofern sich der Postbote daran hält und die Werbung 
nicht einfach vor die Türe legt (die Haustür ist ja kein Briefkasten).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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"Ich habe einen Traum..."

Leztlich werden wieder ein paar Juristen ein paar Schlupflöcher finden 
oder irgendwo reinbohren und dann ist mehr oder weniger wieder alles 
beim Alten. Nur eben ein wenig anders.

von K. J. (Gast)


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René H. schrieb:
> Es gibt auch einen weiteren Vorteil. Firmen können jetzt m.E. nicht mehr
> so einfach Datensätze kaufen um Newsletter & Co. abzusetzen. Auch die
> personalisierte Werbung per Post dürfte ein Ende haben, da hierbei das
> Einverständnis in der Regel fehlt. Auch die ganzen Flyer dürften aus den
> Briefkästen verschwinden. Es dürfte dann wieder unpersonalisierte
> Werbepost geben die man ganz einfach mit einem Aufkleber am Briefkasten
> verhindern kann, sofern sich der Postbote daran hält und die Werbung
> nicht einfach vor die Türe legt (die Haustür ist ja kein Briefkasten).

NAja dafür bekommt man momentan 400% mehr Mails, die Firmen scheinen 
echt verzweifelt zu sein, viele schicken 1-4 Mails am Tag, und einige 
interessiert das nicht da ist mir z.b. ebay und O2 aufgefallen.

O2 sogar extrem negativ, hab von denen eine m2m SIM da schaue ich nicht 
drauf, jetzt hatte ich aber zufällig Gestern nen Systemausfall, und hab 
gesehen das da zwei SMS eingegangen sind, wo O2 ja zu 100% damit rechnet 
kann das diese nicht gelesen wird.

Vor alledem ist die Einwilligung nicht für das fortführen des Vertrages 
nötig, O2 macht aber dadraus ein OPT-OUT mit Vertragskündigung bei 
Nichteinwilligung (sagt der Kundendienst), hab mal widersprochen und 
warte ab was passiert, O" will Ortungsdaten weitergeben, ok bei nen m2m 
drive nicht so das ding aber aus Prinzip ist das sch...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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René H. schrieb:
> So schwer ist es aber nicht einen Webauftritt anzupassen (TMG, BDSG und
> KunstUrhG waren schon immer sehr streng). Bei mir war es ganz leicht.
> Auf Cookies kann ich komplett verzichten, SSL-Zertifikat eingebunden,
> Kontaktformular angepasst (inklusive Datenschutzerklärung).

Ja, das ist kein Hexenwerk.

Das BDSG gilt ja nun auch schon eine ganze Weile und die DSGVO hat 90% 
dessen übernommen.

Strafen gab es auch schon vorher, die Abmahnungsgefahr auch.

Und was ist damals passiert? Genau: praktisch nichts.

> viel Panik dabei. Seitenbetreiber hatten zwei Jahre Zeit sich auf die
> EU-DSGVO einzustellen. Stattdessen haben sie bis Toresschluß gewartet
> und machen jetzt die Tore zu.

Ja, das ist völlig überzogen.

von René H. (mumpel)


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Einige Anbieter, z.B. Vodafone, nutzen die Situation aus um Kuden dazu 
zu bewegen ihre Weigerung zum Datenaustausch und zum Empfang von Werbung 
zurückzunehmen. Kommt natürlich nicht in Frage. Ich kümmere mich auch 
weiterhin selber um meine Verträge, da brauche ich keine Mitarbeiter die 
mir Dinge aufschwatzen wollen die ich nicht brauche (wenn ich Kuchen 
bestelle möchte ich Kuchen, und keine Leberkassemmel).

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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A. K. schrieb:
> Neben den direkt sichtbaren Folgen gehört das hoffentliche Ende der
> bisherigen "Zettelwirtschaft" zu den wichtigsten Konsequenzen. Weil nun
> in Unternehmen innerhalb des Hauses gründliche Inventur und saubere
> Organisation der entsprechenden Datenbestände notwendig ist.
> Siehe https://heise.de/-4057702
Und das ist auch eines der größten Probleme die aus diesem Mist für die 
Kleinunternehmen entstehen.
Die können sich sowas schlicht nicht leisten!

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Alex G. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Neben den direkt sichtbaren Folgen gehört das hoffentliche Ende der
>> bisherigen "Zettelwirtschaft"
> Und das ist auch eines der größten Probleme die aus diesem Mist für die
> Kleinunternehmen entstehen.
> Die können sich sowas schlicht nicht leisten!

Naja, das ist nun wirklich nicht so schwer - gerade bei Kleinunternehmen 
ist der Datenfluss und die Verarbeitung/Sicherung ja meist bei 1-2 
Leuten gebündelt.

Davon abgesehen musste man genau das alles auch schon seit Inkrafttreten 
des BDSG und die Kleinunternehmen haben es bisher offenbar überlebt.

Hier hat seit Bestehen meines Unternehmens überhaupt noch niemand 
Auskunft über seine Daten oder gar deren Löschung (was auch nicht schwer 
wäre) verlangt.

Also: einfach mal durchatmen und schauen, ob man bisher überhaupt etwas 
in Sachen Datenschutz getan hat und/oder was man da verbessern könnte.

von Johannes S. (Gast)


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Die ganzen Mails sind nervig, aber man sieht mal wo man sich überall 
angemeldet hatte...
Die Auslegung der Verordnung ist allerdings sehr unterschiedlich, einige 
Schreiben 'kein Handlungsbedarf', andere werten eine unterlassene 
Rückmeldung als Abmeldung vom Newsletter.
Gut finde ich die Lösung bei Decathlon, da ist in der 
Datenschutzerklärung aufgelistet wer die Daten bekommt und hinter jedem 
Absatz ist ein Slider um den Empfänger abzuschalten. Wenns funktioniert 
ist es gut :)
Da war z.B. auch DHL oder andere Versandunternehmen aufgeführt. Die 
brauchen natürlich Daten für die Zustellung, haben dafür sehr viele 
Daten bei wem ich bestelle.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Hier hat seit Bestehen meines Unternehmens überhaupt noch niemand
> Auskunft über seine Daten oder gar deren Löschung (was auch nicht schwer
> wäre) verlangt.

Hier auch noch nicht, einzig eine IT Firma wollte sich aufdrängeln um 
mir meine HP "anzupassen"

Chris D. schrieb:
> Also: einfach mal durchatmen und schauen, ob man bisher überhaupt etwas
> in Sachen Datenschutz getan hat und/oder was man da verbessern könnte.

wait, take tea and recuperate.

Namaste

von Henry G. (gtem-zelle)


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von (prx) A. K. (prx)


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von René H. (mumpel)


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Henry G. schrieb:
> Youtube-Video "Dirk Müller - Datenschutzverordnung ist reines
> Zensur- und Machtinstrument!"

Einen solchen "Schwachsinn" postest Du hier? Wie wäre es wenn man 
Datenschutz komplett abschafft, und alle Gesetze zum Schutze des Kunden 
gleich mit? Dann wären wir alle Freiwild.

: Bearbeitet durch User
von Martin W. (martin_s86)


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Andreas S. schrieb:
> sorgt die DS-GVO für eine
> durchaus gewollte Beschneidung von Grundrechten,

Grundrechte... Ja klar... Sicher.

> z.B. einer fast
> vollständigen Unterbindung der fotografischen Berichterstattung. Es ist
> nämlich keineswegs klar, dass für freie Fotografen die Panoramafreiheit
> und andere Rechte höher sind. Das wird noch lustig.

Da wird garnichts lustig.

Vielleicht mal wieder arbeiten Mister Selbstständig, statt den ganzen 
Tag auf µC.net rumzusurfen. Dann bleiben auch die ständigen Hetzereien 
aus. Oder statt dessen einfach mal 5 min zur Thematik googlen.

von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Wie wäre es wenn man
> Datenschutz komplett abschafft, und alle Gesetze zum Schutze des Kunden
> gleich mit? Dann wären wir alle Freiwild.

Datenschutz bedeutet demgemäss die Unterwerfung unter eine Diktatur der 
US?-Politik. Kein Datenschutz wiederum bedeutet eine Unterwerfung unter 
eine Diktatur der US-Konzerne. Wir sind also rettungslos verloren! ;-)

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Oh je, da gibt es ja wieder wilde Verschwörungstheorien :-)

Gibt es keinen Datenschutz, schreien alle auf.

Nun hat man eine europaweite Regelung (die sich die deutsche Regelung 
als Vorbild nahm) mit empfindlichen Strafen, die auch endlich mal die 
großen Player treffen (umsatzabhängig!), und nun passt das auch wieder 
keinem und der Untergang des Abendlandes wird vorhergesagt.

Gerne haut man dann noch "Zensur, Zensur!" raus, weil es auch hier mal 
wieder überhaupt nicht passt, aber es macht sich natürlich immer gut.

Liebe Blogger, liebe kleine und große Unternehmen, 90% der DSGVO musstet 
Ihr eigentlich schon viele Jahre (BDSG) einhalten, sie selbst gibt es 
auch schon zwei Jahre.

Haben wir einfach ignoriert? Ja dann ...

Dirk Müller sollte sich wirklich auf seine Kernthemen beschränken.

von Henry G. (gtem-zelle)


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A. K. schrieb:
> Der hier?
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Müller_(Börsenmakler)#Rezensionen_zu_Müllers_Publikationen

Wikipedia, ernsthaft? Da wird jeder diffamiert der auch nur einen 
Millimeter vom Meinungsdiktat abweicht. Seine "Verschwörungstheorien" 
erweisen sich komischerweise immer wieder als Fakten. Man erinnere sich 
nur mal an die Farce von Marcus Lanz und die ÖR. Aber gut, wer Wikipedia 
als valide Informationsquelle für ökonomische, gesellschaftspolitische 
oder politische Themen ansieht, der ist intellektuell eh verloren.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Chris D. schrieb:

> Dirk Müller sollte sich wirklich auf seine Kernthemen beschränken.

Du auch. Im Gegensatz zu dir, befasst er sich mit dem Themen und keift 
nicht vorgekauten Meinung nach.

von René H. (mumpel)


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Wenn es nicht soviele "Ar***er" gäbe, die mit unseren Daten den großen 
Reibach machen wollen, bräuchten wir kein Datenschutzgesetz. ;)

von (prx) A. K. (prx)


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Henry G. schrieb:
> Aber gut, wer Wikipedia
> als valide Informationsquelle für ökonomische, gesellschaftspolitische
> oder politische Themen ansieht, der ist intellektuell eh verloren.

Wikipedia tut hier nichts anderes, als Kritiken von Werken von Dirk 
Müller zu zitieren und zu verlinken.

Aber natürlich sind die von jener Presse, die schon längst Teil 
unterjocht und des Schweinesystems sind, also indiskutabel. ;-)

von Henry G. (gtem-zelle)


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René H. schrieb:

> Wie wäre es wenn man Datenschutz komplett abschafft, und alle Gesetze zum
> Schutze des Kunden gleich mit? Dann wären wir alle Freiwild.

Wer hat den davon geredet? Oder bis du bis jetzt ohne das Gesetz so 
geschunden wurden? Befasse dich mal lieber intensiver mit dem Thema, 
bevor du rum keifst.

von (prx) A. K. (prx)


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So klingt der Satz zumindest grammatikalisch besser: Aber natürlich sind 
die von jener Presse, die schon längst unterjocht und Teil des 
Schweinesystems sind, also indiskutabel. ;-)

von Joachim B. (jar)


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ich frage mich nur wie web.de zukünftig Geld verdient?

Damit sollte doch Schluß sein:
"Kredit ohne Schufa"

von Henry G. (gtem-zelle)


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A. K. schrieb:

> Wikipedia tut hier nichts anderes, als Kritiken von Werken von Dirk
> Müller zu zitieren und zu verlinken.
>
> Aber natürlich sind die von jener Presse, die schon längst Teil
> unterjocht und des Schweinesystems sind, also indiskutabel. ;-)

Wikipedia ist stark reguliert bei solchen Themen. Das wurde ja nun mehr 
als genug bewiesen. Man kann z.B. die Kritiken nicht Kommentieren und 
Gegendarstellungen, egal wie gut belegt, in den Artikel einfließen 
lassen. Das wird sofort unterbunden. Die unbelegten teils hirnrissigen 
Anschuldigungen bleiben aber bestehen.

von Henry G. (gtem-zelle)


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A. K. schrieb:
> So klingt der Satz zumindest grammatikalisch besser: Aber natürlich sind
> die von jener Presse, die schon längst unterjocht und Teil des
> Schweinesystems sind, also indiskutabel. ;-)

Keine Argument, immer ins Lächerliche ziehen. Eieie...

„So etwas wie eine unabhängige Presse gibt es in Amerika nicht, außer in 
abgelegenen Kleinstädten auf dem Land. Ihr seid alle Sklaven. Ihr wisst 
es und ich weiß es. Nicht ein einziger von euch wagt es, eine ehrliche 
Meinung auszudrücken. Wenn ihr sie zum Ausdruck brächtet, würdet ihr 
schon im Voraus wissen, dass sie niemals im Druck erscheinen würde. Ich 
bekomme 150 Dollar dafür bezahlt, dass ich ehrliche Meinungen aus der 
Zeitung heraushalte, mit der ich verbunden bin. Andere von euch bekommen 
ähnliche Gehälter um ähnliche Dinge zu tun. Wenn ich erlauben würde, 
dass in einer Ausgabe meiner Zeitung ehrliche Meinungen abgedruckt 
würden, wäre ich vor Ablauf von 24 Stunden wie Othello: Meine Anstellung 
wäre weg. Derjenige, der so verrückt wäre, ehrliche Meinungen zu 
schreiben, wäre auf der Straße um einen neuen Job zu suchen. Das 
Geschäft des Journalisten in New York ist es, die Wahrheit zu verdrehen, 
unverblümt zu lügen, sie zu pervertieren, zu schmähen, zu Füßen des 
Mammon zu katzbuckeln und das eigene Land und Volk für sein tägliches 
Brot zu verkaufen, oder, was dasselbe ist, für sein Gehalt. Ihr wisst es 
und ich weiß es; Was für ein Unsinn, einen Toast auf die ‚Unabhängigkeit 
der Presse‘ auszubringen! Wir sind Werkzeuge und Dienstleute reicher 
Männer hinter der Bühne. Wir sind Hampelmänner. Sie ziehen die Fäden und 
wir tanzen. Unsere Zeit, unsere Fähigkeiten, unser Leben, unsere 
Möglichkeiten sind alle das Eigentum anderer Menschen. Wir sind 
intellektuelle Prostituierte.“

1883 John Swinton New York

von René H. (mumpel)


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Henry G. schrieb:
> René H. schrieb:
>
>> Wie wäre es wenn man Datenschutz komplett abschafft, und alle Gesetze zum
>> Schutze des Kunden gleich mit? Dann wären wir alle Freiwild.
>
> Wer hat den davon geredet?
Na dieser Dirk Müller. Der sagt doch dass die DSGVO reine Zensur sei.

Mal davon abgesehen lassen sich alle Gesetze als "Zensurinstrument" 
missbrauchen. Gesetze sind immer nur dann gut wenn sie zum eigenen 
Vorteil gereichen. ;)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Gesetze sind immer nur dann gut wenn sie zum eigenen
> Vorteil gereichen. ;)

Artikel in irgendwelchen Medien auch. ;-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Henry G. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>
>> Dirk Müller sollte sich wirklich auf seine Kernthemen beschränken.
>
> Du auch. Im Gegensatz zu dir, befasst er sich mit dem Themen

In diesem Fall wohl nicht. Ansonsten hätte er das Video schon zwei Jahre 
früher bringen müssen. So springt er einfach nur auf den Mainstream auf.

> und keift
> nicht vorgekauten Meinung nach.

Interessant, denn genau das tut er :-)

Ich sehe im Moment eigentlich in der gesamten Presse nur Panikmache.

Da heben sich meine Argumente doch wohltuend ab.

Edit: Was ist eigentlich aus den Opfern des NetzDG geworden? Das war ja 
doch das vorherige Zensurgesetz aller Zensurgesetze, wenn man den 
Meldungen und Meinungen glauben durfte. Alle Blogs sind weg, kein Forum 
ausserhalb Facebook&Co mehr da, nur noch wüste Leere im Netz, man wird 
vorsorglich gelöscht bevor man den ersten Buchstaben gepostet hat.

: Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #5434188 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:
> Edit: Was ist eigentlich aus den Opfern des NetzDG geworden?

<grins> https://de.wikipedia.org/wiki/Plagiat

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Edit: Was ist eigentlich aus den Opfern des NetzDG geworden? Das war ja
> doch das vorherige Zensurgesetz aller Zensurgesetze, wenn man den
> Meldungen und Meinungen glauben durfte. Alle Blogs sind weg, kein Forum
> ausserhalb Facebook&Co mehr da, nur noch wüste Leere im Netz, man wird
> vorsorglich gelöscht bevor man den ersten Buchstaben gepostet hat.

Auf FB Twitter und Co. wird fleißig gelöscht, egal ob rechtswidrig oder 
nicht. Das netzdg ist im vollen Gange. Nur ist das für die Tagespresse 
nicht mehr interessant. Aber nur weil's in der Tagespresse keine 
Erwähnung findet, ist das Thema nicht obsolet.

von Daniel A. (daniel-a)


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Chris D. schrieb:
> Gerne haut man dann noch "Zensur, Zensur!" raus, weil es auch hier mal
> wieder überhaupt nicht passt, aber es macht sich natürlich immer gut.

Auch wenn das DSGVO selbst keine Zensur ist, hat es dennoch zur 
schliessung diverser Foren und anderer services durch deren Betreiber 
geführt. Die Betreiber sahen sich gezwungen diese Form der Selbstzensur 
auszuüben. Es ist also schon nicht ganz falsch zu sagen, dass die DSGVO 
zur Zensur bereits bestehender Services führte.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Abradolf L. schrieb:
> Auf FB Twitter und Co. wird fleißig gelöscht, egal ob rechtswidrig oder
> nicht. Das netzdg ist im vollen Gange. Nur ist das für die Tagespresse
> nicht mehr interessant. Aber nur weil's in der Tagespresse keine
> Erwähnung findet, ist das Thema nicht obsolet.

Gibt es denn dazu wirklich belastbare Daten oder ist das eher ein 
subjektiver Eindruck Deinerseits?

Denn ein Eintrag, der gelöscht wurde, obwohl er nicht rechtswidrig war, 
erzeugt ja auch gerne ein deutlich größeres Echo als 100 gelöschte 
volksverhetzende Einträge.

von (prx) A. K. (prx)


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Abradolf L. schrieb:
> Auf FB Twitter und Co. wird fleißig gelöscht, egal ob rechtswidrig oder
> nicht.

Zahlen vorher und hinterher? Ist ja nicht so, dass da nicht schon vorher 
gelöscht worden wäre. Einmal sogar ein ganzer Präsident, mit johlender 
Zustimmung vieler.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel A. schrieb:
> Auch wenn das DSGVO selbst keine Zensur ist, hat es dennoch zur
> schliessung diverser Foren und anderer services durch deren Betreiber
> geführt. Die Betreiber sahen sich gezwungen diese Form der Selbstzensur
> auszuüben. Es ist also schon nicht ganz falsch zu sagen, dass die DSGVO
> zur Zensur bereits bestehender Services führte.

Man kann aber doch nicht sagen, dass, wenn jemand etwas macht, weil er 
sich unsicher ist und viele Jahre schlicht nicht darum kümmerte, etwas 
einem neuen Gesetz zuzuschreiben ist.

Nur weil ich mich zu etwas gezwungen sehe, werde ich noch lange nicht 
gezwungen.

Im Moment hört es sich so an, als wäre die DSGVO heute frisch aus der 
Druckerpresse gefallen.

von Kurios (Gast)


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Es geht um die gerade in Kraft tretende Datenschutzgrundverordnung kurz 
DSGVO. Hier mal eine Deutung des ganzen oder vielleicht besser 
Folgenabschätzung in munterem Schreibstiel verfasst:

https://ditze.net/datenschutzerklaerung/

Zitat

".. DSGVO fordert, dass ich Ihnen „in präziser, transparenter, 
verständlicher und leicht zugänglicher Form [und] in einer klaren und 
einfachen Sprache“ erkläre, was hier auf dieser Webseite geschieht. Da 
ich dabei nicht davon ausgehen darf, dass Sie fünf Jahre Informatik, 
Jura oder Raketeningenieurwesen studiert haben, soll ich hier also 
Klartext schreiben. Das mache ich doch gerne.

Diese Website nutzt Google Analytics und auch die 
Standard-Wordpress-Statistiken. Oh Mein Gott! Ihre Zugriffe auf diese 
Website werden sicherlich auch in den USA gespeichert. Und es kommt noch 
schlimmer: auch mit Google habe ich noch keinen 
Auftragsverarbeitungsvertrag geschlossen. Wieso? Der 
Google-Standard-AV-Vertrag hat 18 Seiten, muss in doppelter Ausfertigung 
nach Irland geschickt werden und legt mir nahe, meine sonstigen 
Anmerkungen zum Vertrag postalisch nach London zu senden. Hier können 
Sie den Vertrag mal nachlesen. Und es kommt noch besser: würde ich die 
Buchstaben der Datenschutzgrundverordnung wörtlich auslegen, z.B. 
Artikel 28 Abs. 3 (h), müsste ich persönlich meine Auftragsverarbeiter 
gelegentlich besuchen und überprüfen, ob die das alles richtig machen. 
Also ganz praktisch: ich fahre zum Google Rechenzentrum, klingele an der 
Pforte und sage dann: „Hallo, hier ist Ihr Auftraggeber, der Ditze aus 
Mellnau. Ich wollte mal gucken, ob Sie auch wirklich alles richtig 
machen.“ Alles klar?!"

;-))

Aktuell dazu auch ein lesenswerter Kommentar von Roland Tichy

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/dsgvo-merkel-macht-ein-blitzgesetz-gegen-merkel/

Es scheint da wohl eine Lawine ins Rollen geraten zu sein ..

von Cyblord -. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Gibt es denn dazu wirklich belastbare Daten oder ist das eher ein
> subjektiver Eindruck Deinerseits?

Mir sind leider keine Zahlen bekannt.

Wiem an zum Teilen dieser Doku entnehmen kann, hängt es auch etwas vom 
Thema eines Posts ab:

https://www.imdb.com/title/tt7689936/

Edit: Klar, der üble Dreck wie KiPo, Islamistenkopfabschneide-Videos 
usw., wird recht zuverlässig getilgt, aber sobalds "nur" ins politische 
geht fängt es an bigott zu werden. Bspw. judenfeindliche Hetze unter dem 
Deckmantel der "Israelkritik" bleibt stehen, wo im Gegenzug eine 
harmlose Mohammedkarikatur schnellstens getilgt wird, uswusf.

von (prx) A. K. (prx)


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Abradolf L. schrieb:
> Wiem an zum Teilen dieser Doku entnehmen kann, hängt es auch etwas vom
> Thema eines Posts ab:

Ist hier im Forum nicht anders und liegt in der Natur der Sache. Sobald 
man nicht mehr drüber diskutiert, was der Strom in der Schaltung macht, 
sondern welche Farbe er hat und wo er herkommt, schwillt vielen der Kamm 
und der Stil schrumpft.

von Cyblord -. (Gast)


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von René H. (mumpel)


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Es wird sich schon jemand finden der ein Browser-Plugin liefert mit der 
man Ländersperren umgehen kann. Funktioniert ja bei youtube auch.

von Da D. (dieter)


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Ich muss jetzt mal sagen: Ich finde es toll dass sie jetzt alle 
ankommen um mich um Zustimmung zu neuen AGBs und 
Datenschutzvereinbarungen bitten. Warum ich das gut finde? Weil ich 
bestimmt schon bei 40 elenden Newletterversendern nicht zugestimmt 
habe. Da wird gerade mal so richtig ausgemistet :D

von René H. (mumpel)


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Bis sie ein Schlupfloch finden....

von Daniel A. (daniel-a)


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Chris D. schrieb:
> Daniel A. schrieb:
>> Auch wenn das DSGVO selbst keine Zensur ist, hat es dennoch zur
>> schliessung diverser Foren und anderer services durch deren Betreiber
>> geführt. Die Betreiber sahen sich gezwungen diese Form der Selbstzensur
>> auszuüben. Es ist also schon nicht ganz falsch zu sagen, dass die DSGVO
>> zur Zensur bereits bestehender Services führte.
>
> Man kann aber doch nicht sagen, dass, wenn jemand etwas macht, weil er
> sich unsicher ist und viele Jahre schlicht nicht darum kümmerte, etwas
> einem neuen Gesetz zuzuschreiben ist.
>
> Nur weil ich mich zu etwas gezwungen sehe, werde ich noch lange nicht
> gezwungen.

Ja, dass ist der feine Unterschied zwischen Zensur und Selbstzensur. Nur 
leider bringt dass das gelösche oder garnicht erst geschriebene 
nichtmehr zurück, und den Motivationsgrund der nun handelnden ändert es 
auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Daniel A. schrieb:
> Ja, dass ist der feine Unterschied zwischen Zensur und Selbstzensur. Nur
> leider bringt dass das gelösche oder garnicht erst geschriebene
> nichtmehr zurück, und den Motivationsgrund der nun handelnden ändert es
> auch nicht.

Vor allem ist es bequemer den Stacheldraht direkt durch die Köpfe 
zuziehen als den entwichenen Worten nachzulaufen und sie so noch weiter 
zu verbreiten.

Wer geschickt herrschen will sorgt dafür, daß die Schafe den Hirten 
vergöttern und "schwarze Schafe" gern opfern.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Kurios (Gast) zitierte:
" ...
Sie den Vertrag mal nachlesen. Und es kommt noch besser: würde ich die
Buchstaben der Datenschutzgrundverordnung wörtlich auslegen, z.B.
Artikel 28 Abs. 3 (h), müsste ich persönlich meine Auftragsverarbeiter
gelegentlich besuchen und überprüfen, ob die das alles richtig machen.
..."

Und das glaubst Du dann auch ungeprüft, und fängst dann vermutlich auch 
an, ins selbe Horn zu blasen.
In Artikel 28 Abs. 3 (h) steht überhaupt nicht drin, daß der 
Verantwortliche den Verarbeiter überprüfen muß, sondern andersherum, daß 
der Verarbeiter eine mögliche Überprüfung ermöglichen muß. Hier geht es 
also nicht um die Pflicht des Verantwortlichen, sondern die des 
Verarbeiters.

Ähnlich fehlinterpret wird wohl auch der Rest sein ...

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von Alex G. (dragongamer)


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Langsam wird es unsinnig... selbst meine Wecker App aufm Handy kam grad 
mit ner Meldung zu diesem Thema o.O

Wenn man mal die Arbeitsstunden bzw. Kosten zusammenzählen würde die die 
Unternehmen für das ganze aufbringen mussten...

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)



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Irgendwie ist da viel Panikmache.

Grüße Bernd

von (prx) A. K. (prx)


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Alex G. schrieb:
> Langsam wird es unsinnig... selbst meine Wecker App aufm Handy kam grad
> mit ner Meldung zu diesem Thema o.O

Weil sie dich sonst nicht wecken darf, weil sie dich sonst nicht mit 
Werbung eindecken darf, oder weil sie sonst dich nicht verkaufen darf?

von Alex G. (dragongamer)


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Wahrscheinlich letzteres. Jedenfalls ist das der längste Pragraph in 
deren Datenschutz-Info.
Ist mir aber SCHNUPPE >_>
Als Entwickler weiss ich dass App-Anbieter bzw. Gratis-Dienst-Anbieter 
auch von was leben müssen...

von Bernd F. (metallfunk)


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Was bei der Panikmache untergeht:

Betriebe oder auch Vereine(Gemein und Eigennützig), müssen Daten 
speichern.
Das ist vom Gesetzgeber so vorgeschrieben.

Natürlich kann ein Verein seine Mitglieder mal fragen, ob sie weiter
mit einer Mail über Aktuelles informiert werden wollen.

Mich stört an dem Gesetz, dass keinerlei Hinweis auch bedeutet,
dass diese Daten "nicht" weitergegeben werden.

Hier fehlt irgendwie der Praxisbezug.

Grüße Bernd

von René H. (mumpel)


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Das Thema ist ohenhin überbewertet. In ein paar Tagen spricht niemand 
mehr darüber. Das Thema gehört dann zum üblichen Hintergrundrauschen. 
Dann wird das Sommerloch mit anderen Themen gefüllt. ;)

: Bearbeitet durch User
von Heribert (Gast)


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Was zu befürchten war, das neue Datenschutzgesetz führt nicht zu mehr 
Datenschutz, sondern zu mehr Abmahnungen.

Hat jemand von euch bereits eine Abmahnung zum DSGVO bekommen?

https://www.heise.de/newsticker/meldung/DSGVO-Die-Abmahn-Maschinerie-ist-angelaufen-4061044.html

von erst lesen, dann posten (Gast)


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Heribert schrieb:
> Was zu befürchten war, das neue Datenschutzgesetz führt nicht zu
> mehr
> Datenschutz, sondern zu mehr Abmahnungen.
>
> Hat jemand von euch bereits eine Abmahnung zum DSGVO bekommen?
>
> https://www.heise.de/newsticker/meldung/DSGVO-Die-...

Das Problem dabei ist doch nicht das Datenschutzgesetz, sondern die 
Abmahn-Industrie in Deutschland, gegen die eine Bundesregierung voller 
Juristen nichts unternehmen wird.

von Curby23523 N. (Gast)


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Beitrag #5439391 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael B. (laberkopp)


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Heribert schrieb:
> Was zu befürchten war, das neue Datenschutzgesetz führt nicht zu mehr
> Datenschutz, sondern zu mehr Abmahnungen.

Ja und Nein.

Würde eine WebSeite an den Leser als Gast einfach nur den redaktionellen 
Inhalt ausliefern, gäbe es nichts was gegen DSGVO verstösst. WebSeiten 
ohne Anmeldezwang wären also perfekt. Sie dürfen nicht mal IP-Adressen 
speichern, wo mit Auskunfsersuchen eben gerade der Abmahnanwälte und 
Behörden keine Grundlage mehr haben.

Nur die elendigen Webetracker, Analytics-Spy-Software, Twitter/Facebook 
Spionagebuttons speichern massiv Daten und müssten erst vom Nutzer 
genehmigt werden, zumindest muss ihm auf Verlangen mitgeteilt werden, 
welche Daten gesammelt wurden.

Wenn das ENDLICH ein Ende hätte, die WebSeiten mit diesem Mist zu 
spicken (beim Otto-Versand sollte ich 107 Fremdfirmen die Erlaubnis 
geben meine Daten zu verarbeiten, so hat der Versand eine Kunden 
weniger, dabei ist Otto nicht mal ein schlimmer, er hat sie als einer 
der wenigen nur mal alle rekursiv aufgelistet), wäre die DSGVO ein 
voller Erfolg.

Handelt es sich beim Nutzer um einen angemeldeten Nutzer, ist es für 
jede WebSeite sowieso ein einfaches, alle ihm auf diesem Server 
zuordnungsbaren Daten auf Verlangen aufzulisten, das sollte 
normalerweise mit einer SQL Anfrage erledigt sein, und so eine Funktion 
wäre ja auch nicht schlecht. Und wenn er sich unter 3 Accounts 
angemeldet hat, nun, dann muss er eben 3 Anfragen stellen für alle 
persönlichen Daten.

Kommt jedoch Fremdsoftware/andere Server ins Spiel, wird die Lage 
unübersichtlich, hier aufzuräumen wäre auch ein gutes Ergebnis der 
DSGVO, die übrigens schon seit 2 Jahren existiert, niemand kann also 
sagen plötzliche Anfragen hätten ihn überrascht.

Schwieriger ist es bei Bildern die Leute abbilden, keine Ahnung ob die 
Kunstverordnung noch gilt.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> muss ihm auf Verlangen mitgeteilt werden,
> welche Daten gesammelt wurden.

dann schreib mal 'ne Mail an google

von Manfred F. (manfred_f)


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Michael B. schrieb:
> DSGVO, die übrigens schon seit 2 Jahren existiert, niemand kann also
> sagen plötzliche Anfragen hätten ihn überrascht.

Hatte wirklich vorher schon mal jemand davon gehört? Mir scheint das 
eher so abgelaufen zu sein wie in Douglas Adams "Per Anhalter durch die 
Galaxis". Die Vorlage hat irgendwo an einen Ort gelegen wo niemand sie 
bemerken konnte bis es zu spät war.

von Johnny B. (johnnyb)


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Michael B. schrieb:
> Wenn das ENDLICH ein Ende hätte, die WebSeiten mit diesem Mist zu
> spicken (beim Otto-Versand sollte ich 107 Fremdfirmen die Erlaubnis
> geben meine Daten zu verarbeiten,

Es wird nie ein Ende haben, denn damit werden alle Angebote finanziert, 
die ein Durchschnittsmensch alltäglich konsumiert, aber auf den ersten 
Blick nichts dafür bezahlt. Genannt seien eben diese Dienste, welche 
auch viele Daten Sammeln wie Google (Suchmaschine, Youtube, Gmail, 
etc.), Facebook, etc.

Merksatz: Wenn Du etwas konsumierst für das Du nichts bezahlst, dann 
bist Du selbst das Produkt.

von wendelsberg (Gast)


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Johnny B. schrieb:
>> spicken (beim Otto-Versand sollte ich 107 Fremdfirmen die Erlaubnis
>> geben meine Daten zu verarbeiten,
>
> Es wird nie ein Ende haben, denn damit werden alle Angebote finanziert,
> die ein Durchschnittsmensch alltäglich konsumiert, aber auf den ersten
> Blick nichts dafür bezahlt.

Beim OTTO-Versand kann das nur der "Katalog" sein, den gab es frueher 
sogar auf Papier kostenfrei. Da braucht es keine 107 Tracker.

Und ja, wenn ich in einen Katalog sehen will, brauche ich Google genau 
gar nicht.

wendelsberg

von Heribert (Gast)


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Da es hier bis jetzt keinen gibt, der abgemahnt wurde, bin ich etwas 
beruhigt. Habe eine kleine Seite mit einigen Angaben zu meinem 
Tätigkeitsbereich und bin am überlegen, ob ich diese einfach abschalte. 
Eine Datenschutzerklärung habe ich nach Angaben der c't "geklöppelt".

Hier noch ein Link der Chip, was man im Falle einer Abmahnung tun und 
lassen soll:

http://www.chip.de/news/Abmahnung-wegen-DSGVO-Verstoss-So-verhalten-Sie-sich-richtig_140992365.html

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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erst lesen, dann posten schrieb:
> Heribert schrieb:
>> Was zu befürchten war, das neue Datenschutzgesetz führt nicht zu
>> mehr
>> Datenschutz, sondern zu mehr Abmahnungen.
>>
>> Hat jemand von euch bereits eine Abmahnung zum DSGVO bekommen?
>>
>> https://www.heise.de/newsticker/meldung/DSGVO-Die-...
>
> Das Problem dabei ist doch nicht das Datenschutzgesetz, sondern die
> Abmahn-Industrie in Deutschland, gegen die eine Bundesregierung voller
> Juristen nichts unternehmen wird.

Bei der BRD handelt es sich eben nicht um einen Staat der Arbeit, 
sondern um einen "Rechtsstaat" womit das politisch motivierte Primat der 
Juristen eindeutig definiert ist. und das hat seine Ursache in der 
Geschichte.

Namaste

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Winfried J. schrieb:

>
> Bei der BRD handelt es sich eben nicht um einen Staat der Arbeit,
> sondern um einen "Rechtsstaat" womit das politisch motivierte Primat der
> Juristen eindeutig definiert ist. und das hat seine Ursache in der
> Geschichte.

Kannst du das an einem konkreten Vergleich zwischen DE um Österreich 
erklären?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Kara B. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>
>>
>> Bei der BRD handelt es sich eben nicht um einen Staat der Arbeit,
>> sondern um einen "Rechtsstaat" womit das politisch motivierte Primat der
>> Juristen eindeutig definiert ist. und das hat seine Ursache in der
>> Geschichte.
>
> Kannst du das an einem konkreten Vergleich zwischen DE um Österreich
> erklären?

kannst das nicht selbst eroieren?

Namaste

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Wenn ich das selbst erUieren könnte, würde ich dich nicht fragen.

von Alex G. (dragongamer)


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Heribert schrieb:
> Da es hier bis jetzt keinen gibt, der abgemahnt wurde, bin ich etwas
> beruhigt. Habe eine kleine Seite mit einigen Angaben zu meinem
> Tätigkeitsbereich und bin am überlegen, ob ich diese einfach abschalte.
> Eine Datenschutzerklärung habe ich nach Angaben der c't "geklöppelt".
>
> Hier noch ein Link der Chip, was man im Falle einer Abmahnung tun und
> lassen soll:
>
> 
http://www.chip.de/news/Abmahnung-wegen-DSGVO-Verstoss-So-verhalten-Sie-sich-richtig_140992365.html

Huh? Es hies doch am ersten Tag seien gegen Google und Facebook 
Abmahnungen in Höhe von über 8 Milliarden eingereicht worden?

Und schau hier: 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/DSGVO-Die-Abmahn-Maschinerie-ist-angelaufen-4061044.html

von René H. (mumpel)


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Beitrag #5439789 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Nun lassen wir mal eine Weile das Recht seine Arbeit machen. Wie schon 
aufgeführt wurde liegt das Kernproblem von Abmahnungen nicht im 
abgemahnten Recht, sondern im Abmahnrecht.

Abmahnungen verschicken kann man immer. Ob berechtigt oder nicht.
Entscheidend ist aber, was hinten rauskommt.

Solange kostenpflichtige Abmahnungen mit 2 Tagen Reaktionszeit 
rechtmässig zu sein scheinen, also keine Nötigung oder so, kann jede 
Änderung bestehenden Rechts im Bereich des öffentlichen Auftretens in 
Medien zum Anlass eine Abmahnwelle werden. Weitgehend unabhängig vom 
Inhalt der Änderung.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Für mich sind nur zwei Tage eine Nötigung. Denn niemand kann innerhalb 
von zwei Tagen eine Abmahnung auf Rechtmäßigkeit prüfen lassen.

von Alex G. (dragongamer)


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Ja, das ist die typische Angstmasche.
Sowas gehört eigentlich verboten.

Beitrag #5440415 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Le X. (lex_91)


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Letzendlich wird man die ersten Gerichtsurteile abwarten müssen, so es 
denn zu solchen kommt.
Gerade bei so komplexen Themen kann man immer irgendjemanden ans Bein 
pinkeln, der Gesetzgeber kann nicht alles bedenken.
Dann ist es an den Gerichten, für Rechtssicherheit zu sorgen.
Möglicherweise muss dann auch an Gesetzestexten nachgebessert werden.
Unsere Judikative hat in der Vergangenheit eigentlich immer gutes und 
sinnvolles Augenmaß bewiesen.

von (prx) A. K. (prx)


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Le X. schrieb:
> Unsere Judikative hat in der Vergangenheit eigentlich immer gutes und
> sinnvolles Augenmaß bewiesen.

Beim ersten Anlauf, Abmahnungen wegen Filesharing in vernünftigen 
Grenzen zu halten, leider nicht. Privates Filesharing wurde vor Gericht 
zur kommerziellen Tat und das Gesetz lief deshalb ins Leere. Ob das dem 
Gesetz oder den Gerichten anzulasten war kann ich nicht beurteilen, aber 
der Sinn war klar, das Ergebnis entsprach dem jedoch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Ja, das ist ganz klar ein dickes Negativbeispiel.
Allerdings muss man auch den Kontext dieser Entscheidungen, insbesondere 
den zeitlichen beachten.
Juristen sind keine Netz-Enthusiasten, das www war damals "Neuland" und 
Filesharing/P2P war etwas was man ganz einfach nicht verstand.
Ich denke (und hoffe) dass sich sowas nicht wiederholen kann.

Auf der anderen Seite stehen zahlreiche Entscheidungen zugunsten der 
Verbraucher bzw. der Bürger.
Unser BVerfG hat nun wirklich oft genug die Legislative und Exekutive 
abgewatscht.

Ich halte Abwarten hier für sinnvoller als Weltuntergangsszenarien im 
heise-Forum.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Manfred F. schrieb:
> Hatte wirklich vorher schon mal jemand davon gehört? Mir scheint das
> eher so abgelaufen zu sein wie in Douglas Adams "Per Anhalter durch die
> Galaxis". Die Vorlage hat irgendwo an einen Ort gelegen wo niemand sie
> bemerken konnte bis es zu spät war.

Nicht wirklich. Wer sich bspw. im Newsletter seiner IHK eingetragen 
hatte, wusste das schon seit zwei Jahren und hatte entsprechende 
Veranstaltungen (natürlich kostenfrei) dazu. Da habe/hatte ich bspw. 
auch direkt einen Juristen am Telefon, der sich in dem Bereich auskennt. 
So war dann auch alles schon länger vor dem 25.5. fertig und musste nur 
noch freigeschaltet werden. Ich denke, die HWKs werden das auch 
kommuniziert haben.

Das kommt also nun wirklich nicht aus heiterem Himmel.

Le X. schrieb:
> Ich halte Abwarten hier für sinnvoller als Weltuntergangsszenarien im
> heise-Forum.

Sowieso.

Und wenn man sich die Abmahngründe bei Heise mal anschaut: dass 
Google-Analytics datenschutzrechtlich immer schon ein Minenfeld war/ist, 
weiss man schon längere Zeit. Das war eigentlich auch schon vom BDSG her 
nicht erlaubt.

Auch Cookies mussten auch schon nach BDSG in der Datenschutzerklärung 
erwähnt werden.

Und dann noch der Fall mit der komplett fehlenden Datenschutzerklärung - 
ok, solchen Leuten ist natürlich nicht mehr zu helfen.

Fazit bisher: das hätte man alles auch schon vor dem 25.5. abmahnen 
können.

Edit: Wobei ja auch wohl noch überhaupt nicht klar ist, ob so etwas 
wirklich einen Verstoß nach UWG darstellt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Holm T. (Gast)


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Le X. schrieb:
[..]
> Unsere Judikative hat in der Vergangenheit eigentlich immer gutes und
> sinnvolles Augenmaß bewiesen.

Jepp..besonders das Landgericht HH...


:-|
Gruß,

Holm

von Le X. (lex_91)


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Holm T. schrieb:
> Jepp..besonders das Landgericht HH...

Hälst du es für zielführend für die Diskussion immer die wenigen ganz 
krassen Abweicher eines Beispieles herauszupicken und diese dann als die 
Norm darstellen zu wollen?

von Holm T. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Jepp..besonders das Landgericht HH...
>
> Hälst du es für zielführend für die Diskussion immer die wenigen ganz
> krassen Abweicher eines Beispieles herauszupicken und diese dann als die
> Norm darstellen zu wollen?

...wenige Abweichler? So lange die Justitz in D nicht flächendeckend 
funktioniert und sich Kläger das Gericht aussuchen können, ist das die 
Norm.

Ich begreife nicht was Dich daran hindert dies zu realisieren, Du 
solltest wissen das die meisten Prozesse hinsichtlich Filesharing genau 
dort gelaufen sind, warum wohl?

Gruß,

Holm

von Uhu U. (uhu)


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Le X. schrieb:
> Juristen sind keine Netz-Enthusiasten, das www war damals "Neuland" und
> Filesharing/P2P war etwas was man ganz einfach nicht verstand.

Tja, dieses Argument gilt für fast alle Bereiche, die Juristerei 
ausgenommen...

Das Problem ist, dass man das in den zuständigen Ministerien "erkannt" 
hat und sich deswegen zur Formulierung von Gesetzen gar zu gerne der 
Experten aus der jeweiligen Branche bedient - zumal die auch "nichts" 
kosten.

M.a.W.: man macht den Bock zum Gärtner und dabei verkümmern die 
Fähigkeiten Gesetzestexte zu entwerfen der Ministerien zusehends - sie 
werden also eigentlich überflüssig und werden nur noch als Pappnasen der 
jeweils interessierten Kreise benötigt, um dem dummen Volk "Demokratie" 
vorzuspielen.

: Bearbeitet durch User
von Daniel A. (daniel-a)


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Stimmt das eigentlich, das eine Datenschutzerklärung notwendig ist? Ich 
meine, denkt mal an die ganzen Privaten seiten, die reinen Textseiten, 
die wirklich alten Seiten, und die 404 Seiten im Internet, müssten die 
jetzt alle eine Datenschutzerklärung schreiben, in der steht dass sie 
apache verwenden, und dieser die IPs loggt? Bräuchte man diese selbst 
dann, wenn man nichts loggt? Und gibt es nicht irgend ein anderes 
gesetz, dass man solche logs für eine gewisse Zeit aufbewahren muss?

Ich finde dieses GDPR/DSGVO völlig unverhältnismässig. Wenn ein User 
eine Webseite aufruft, dan sollte doch jedem klar sein das der Betreiber 
den Aufruf loggt. Wenn man eine andere Sprache oder ein anderes 
Seitenthema auswählt, dann sollte doch jedem klar sein, dass die 
einstellung irgendwo, z.B. mittels cookies, gespeichert werden muss. Was 
soll der ganze Unsinn, wieso beschränkt man sich nicht einfach auf die 
Regulierung von Träcking und die Weitergabe der Daten? Ich meine, grosse 
Firmen können sich ja Anwälte leisten, aber das Internet ist doch für 
jeden! Ich werde jedenfalls keine Datenschutzbestimmung zu jeder banalen 
Webseite hochladen, die keine Werbung oder Tracker oder sonstiges, 
sondern nur etwas Text und Informationen enthält, das ist mir zu blöd. 
Haben denn mittlerweile alle Vergessen, dass nicht nur Firmen 
Internetservices anbieten?

Und was diese bestimmungen, das bei anfrage Daten vollständig gelöscht 
werden sollen, auch dort hat man keine Sekunde an das Technische 
gedacht. Sollen jetzt alle ihre Backups löschen, oder was, wenn jemand 
gelöscht werden soll? Das alles ist doch völlig hirnverbrannt!

von Uhu U. (uhu)


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Daniel A. schrieb:
> Ich finde dieses GDPR/DSGVO völlig unverhältnismässig.

Für Privat-Blogs ist das wohl so. Aber in Berlin interessiert man sich 
nicht für so kleine Krauter...

> Haben denn mittlerweile alle Vergessen, dass nicht nur Firmen
> Internetservices anbieten?

Von Interesse ist nur das, was den Rubel rollen lässt und das Einzige, 
was bei so kleinen Privat-Websites ohne Werbung u.Ä., was das tut, sind 
Abmahnungen...

Es ist immer gut, einen (Gesetzes-)Knüppel zur Hand zu haben, man weiß 
ja nie...

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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Als Anbieter einfach mal ein Quartal opfern und alle Nicht-EU Angebote 
für EU-Bürger sperren :-) Vielleicht bewegt das die Leute mal die völlig 
verkorkste EU-Entourage zum Teufel zu jagen und abzuwickeln.

von TMM (Gast)


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Hallo,

sagt mal, gibt es eigentlich auch eine Datenherausgabeverpflichtung 
resultierend aus der DSGVO gegenüber online-Forenbetreibern?

Problem ist nämlich, dass die Umgangsweise eines von mir ehemals sehr 
häufig frequentierten Forums mit Stichtag 25.5. einfach nicht mehr 
erreichbar ist.

Die Seite hatte von SSL-Verschlüsselung noch nicht so viel erfahren... 
Seitdem ist sie tot.

Nun hatte ich dort ein Postfach und mit anderen Mitgliedern einen regen 
Austausch gepflegt. An einige der Nachrichten würde ich ja nun ganz 
gerne wieder heran kommen...

von (prx) A. K. (prx)


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Daniel A. schrieb:
> Stimmt das eigentlich, das eine Datenschutzerklärung notwendig ist?

Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten ;-). Im 
Ernst: Es hängt vom Inhalt der Webseite ab. Wer weder Inhalte noch Daten 
anderer Leute erhebt (also auch nicht loggt), ist m.W. nicht betroffen.

> Ich finde dieses GDPR/DSGVO völlig unverhältnismässig. Wenn ein User
> eine Webseite aufruft, dan sollte doch jedem klar sein das der Betreiber
> den Aufruf loggt.

Bloss weil du weisst, wie das Internet arbeitet, weiss es nicht jeder 
andere auch. NB: Weshalb betrachtest du Logging als zwangsläufig?

> Wenn man eine andere Sprache oder ein anderes
> Seitenthema auswählt, dann sollte doch jedem klar sein, dass die
> einstellung irgendwo, z.B. mittels cookies, gespeichert werden muss.

Sorry, diese Vorstellung ist völlig absurd. Die wenigsten Leute wissen 
was ein Cookie ist, sobald man es nicht essen kann.

> Sollen jetzt alle ihre Backups löschen, oder was, wenn jemand
> gelöscht werden soll? Das alles ist doch völlig hirnverbrannt!

Nicht alles, wovon man keine Ahnung hat, ist hirnverbrannt.

Natürlich hat die DSGVO Folgen für Backup-Strategien und -Techniken. 
Wenn du deine Backups als Archive betrachtest und jahrelang aufhebst, 
hast du je nach Inhalt ein Problem. Umso mehr, je einfacher die Daten 
auf den Backups zugänglich sind.

Wenn du zwischen auf beispielsweise einige Wochen begrenzten Backups und 
langzeitlichen Archiven trennst, wird das einfacher. Weil dann akut m.E. 
nur die Archive von einer direkten Löschpflicht betroffen sind. Beim 
Restore eines Backups muss man allerdings die Löschung reproduzieren, 
was u.U. nicht trivial ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Abradolf L. schrieb:
> Als Anbieter einfach mal ein Quartal opfern und alle Nicht-EU Angebote
> für EU-Bürger sperren :-) Vielleicht bewegt das die Leute mal die völlig
> verkorkste EU-Entourage zum Teufel zu jagen und abzuwickeln.

Niemand hindert dich daran, deine Daten nach Belieben für alle 
öffentlich zu machen. Auch nicht die DSGVO. Aber woher nimmst du die 
Chuzpe, dass deine Vorliebe für totale Freiheit im Umgang mit Daten auch 
für alle anderen Menschen gelten sollte?

Warum das die EU macht und nicht jede Regierung alleine für sich? Weil 
es massiv innereuropäische Dienstleistungen und Handel betrifft und 
vereinfacht. Andernfalls könnte am Ende rauskommen, dass Webseiten, 
die ihre Inhalte (und Waren) in der gesamten EU anbieten, sich an zig 
völlig verschiedene Gesetze halten müssen.

: Bearbeitet durch User
von Sven B. (sb2048)


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Hi

Warum sollte sie in diesem Fall nicht gelten?

Du kannst versuchen, den Fragebogen der c't als Basis für deine Anfrage 
zu nutzen:
ftp://ftp.heise.de/pub/ct/listings/1805-112.zip

Ob die Daten nicht bereits gelöscht sind, weißt du natürlich nicht.

Gruß,
 Sven

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Wieso geht eigentlich jeden verdammten Tag erneut die Welt unter, bloss 
weil sich was ändert und man vielleicht aus seinem gewohnten Trott 
gerissen werden könnte? Und zwar vorzugsweise lange bevor man wirklich 
weiss, was sich wirklich langfristig für einen ändert, rein auf der 
Basis allfälliger Panik-Berichterstattung?

Dass sich Blogger derzeit überlegen, ob sie überhaupt noch online sein 
wollen kann ich verstehen. Vor allem solche mit Kommentarfunktion, weil 
ebendies zu den kritischen Daten zählen dürfte. Bis wirklich klar ist, 
welche Konsequenzen das für kleine Auftritte hat, ist die Unsicherheit 
gross. Forderungen nach offizieller Klarstellung sind in diesem 
Zusammenhang nutzlos, weil in einer solchen Panikstimmung grundsätzlich 
nur das Schlimmstmögliche angenommen wird, anderslautende Klarstellungen 
also ins Leere laufen.

Ist die Gegenwart so ideal, dass sich an ihr nichts ändern darf? Oder 
ist es so, dass an jedem ruhigen Tag Änderungen gefordert werden, die 
dann, wenn sie kommen, in die Hölle verdammt werden, Akteure inklusive.

Keiner hier kennt die tatsächlichen Konsequenzen, nur die vielfach 
geäusserten Hypothesen. Die kann auch noch keiner kennen, weil sich 
rechtliche Änderungen dieser Dimension erst über Jahre entwickeln. 
Vielleicht gibt es ernste Probleme, vielleicht wird es nach anfänglichem 
Wirbel bald zur Routine, vielleicht muss man nacharbeiten. Leben live.

: Bearbeitet durch User
von Daniel A. (daniel-a)


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A. K. schrieb:
>> Wenn man eine andere Sprache oder ein anderes
>> Seitenthema auswählt, dann sollte doch jedem klar sein, dass die
>> einstellung irgendwo, z.B. mittels cookies, gespeichert werden muss.
>
> Sorry, diese Vorstellung ist völlig absurd. Die wenigsten Leute wissen
> was ein Cookie ist, sobald man es nicht essen kann.

Es ist hierfür nicht nötig zu verstehen, was ein Cookie ist. Wenn 
irgendetwas auf Grund einer Entscheidung oder Information passieren 
soll, dann muss diese Information zum Zeitpunkt wo man sie braucht auch 
da sein. Wenn man also eine Sprache oder ein Thema auswählt, muss das 
irgendwo zwischengespeichert sein, wenn man sich die Seite in diesen 
anzeigen lässt. Das ist eine simple wenn -> dann Verknüpfung, man kann 
nichts anhand von Informationen tun, die man nicht hat. Simpelste Logik. 
Und es gilt für alles, nicht nur für Technik und unabhängig vom wie. Das 
Leute zumindest simple Schlussfolgerungen machen können, erwarte ich nun 
also wirklich.

Wenn Leute Technik so betrachten, als wäre es Magie, dann sind diese 
selber schuld und sollten sie gar nicht erst verwenden, denn dann können 
sie auch nicht damit umgehen. Ich erwarte mehr von der Menschheit, als 
nur ein Haufen von an Magie glaubenden Idioten zu sein.

A. K. schrieb:
> NB: Weshalb betrachtest du Logging als zwangsläufig?

Es ist notwendig, um zurück verfolgen zu können, wie ein Server 
kompromittiert wurde und wer davon alles betroffen war. Es ist notwendig 
um zu erkennen, wenn viele irgendwo einen 400er oder 500er Fehler 
bekommen, um diesen beheben zu können. Es ist nötig, um Botnet und DDOS 
Attacken zu erkennen. etc.

Und wenn du jetzt sagst einfach anonymisieren, das ist unpraktikabel. 
Bei allen Anwendungen kann man die defaults nicht mehr verwenden, und 
eine Option dafür gibt es meist nicht. Grosse unternehmen haben ja schon 
mühe nicht versehentlich die Passwörter mitzuloggen, alle womöglich 
Personenbezogenen Daten herauszufiltern ist einfach rein Packtisch nicht 
möglich.

Und dann gibt es noch die Aufbewahrungspflicht, wobei ich mir nicht 
sicher bin ob, wann und in wiefern die hier greift.

von (prx) A. K. (prx)


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Daniel A. schrieb:
> Es ist hierfür nicht nötig zu verstehen, was ein Cookie ist. Wenn
> irgendetwas auf Grund einer Entscheidung oder Information passieren
> soll, dann muss diese Information zum Zeitpunkt wo man sie braucht auch
> da sein.

Und ungefähr das schreibst du in die Datenschutzerklärung rein. Kessel 
geflickt. Ohne ebendiese Erklärung ist das nämlich nur für Kenner 
selbstverständlich. Und darum geht es, Transparenz.

>> NB: Weshalb betrachtest du Logging als zwangsläufig?
>
> Es ist notwendig, um zurück verfolgen zu können, wie ein Server
> kompromittiert wurde und wer davon alles betroffen war.

Das sehe ich zwar auch so, aber hier sind die Fristen wichtig. Bei der 
Vorratsdatenspeicherung war man sich allerdings unter den Kritikern 
ziemlich einig, dass jede Frist zu lang ist.

> Und dann gibt es noch die Aufbewahrungspflicht, wobei ich mir nicht
> sicher bin ob, wann und in wiefern die hier greift.

Bei Serverlogs wohl kaum. Bei zu löschenden Daten wird es deutlich 
komplizierter, weil es da einige sich widersprechende Forderungen gibt. 
Was im Recht nicht ungewöhnlich ist und in der DSGVO auch erwähnt wird.

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

TMM schrieb:
> Problem ist nämlich, dass die Umgangsweise eines von mir ehemals sehr
> häufig frequentierten Forums mit Stichtag 25.5. einfach nicht mehr
> erreichbar ist.

Die Frage ist doch, warum ist die Website nicht mehr erreichbar?

Hat der Betreiber die vom Netz genommen weil ihm die Umsetzung der durch 
die DGSVO gemachten Vorgaben zu aufwändig war, bzw. weil er Bedenken 
hatte sich durch Fehler dabei angreifbar zu machen? Wenn bis jetzt auf 
SSL&Co. verzichtet wurde spricht das ja nicht gerade für ein großes 
Interesse an Pflege der Forensoftware.

Oder bist DU einfach nur ausgesperrt weil dein Browser den Zugang zu der 
"nicht sicheren" Seite verweigert.

Im ersten Fall steckt ja schon die ganz klare Absicht dahinter mit dem 
ganzen DGSVO Drumherum nichts mehr zu tun haben zu wollen.
Zu 99,9% kannst du somit davon ausgehen das du als Antwort bekommst das 
alle persöhnlichen Daten bereits gelöscht sind.
Und so lange du nicht das Gegenteil BEWEISEN kannst ist der Betreiber 
damit aus der Sache heraus. (Sofern er bei Abschaltung und -angeblicher- 
Löschung vor dem Stichtag überhaupt noch reagieren müsste, denke eher 
nicht)
Denn gerade diesen Aufwand wollte er ja vermeiden.

Eine freundliche Anfrage nach den KONKRETEN Daten (z.b. Kopien der PN) 
könnte eine geringfügig höhere Erfolgschance haben.

Bist du allerdings nur ausgesperrt weil DEIN Browser dir den Zugang 
verweigert kannst du das hingegen ganz alleine regeln.
Sicherheits-Ausnahmeregel hinzufügen oder anderen Browser verwenden.
Allerdings sollte man sich den daraus ergeben möglichen Konsequenzen 
bewust sein!
Wobei du in diesem Fall schnell deine Daten sichern solltest, denn wenn 
der Betreiber in der EU sitzt wird spätestens bei der ersten Abmahnung 
wohl doch der Aus-Knopf gedrückt.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Forderungen nach offizieller Klarstellung sind in diesem
> Zusammenhang nutzlos, weil in einer solchen Panikstimmung grundsätzlich
> nur das Schlimmstmögliche angenommen wird, anderslautende Klarstellungen
> also ins Leere laufen.

"Klarstellungen" von Hinz&Kunz in jedem Fall - solche der einschlägigen 
Behörden und vor allem eine glaubwürdige Bundestags-Initiative, dem 
Abmahnwahn endlich das schon lange überfällige Ende zu bereiten - z.B. 
indem das Abmahnrecht so geändert wird, dass für die erste Abmahnung der 
Abmahnende die Kosten zu tragen hat - würde zumindest die Verunsicherung 
stark reduzieren...

von (prx) A. K. (prx)


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PS: Schon mal da reingesehen? Das ist eine nicht nur für Spezialisten 
verständliche Erklärung, was wozu wie lange gespeichert wird.
https://www.mikrocontroller.net/articles/Datenschutzerklärung

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu U. schrieb:
> "Klarstellungen" von Hinz&Kunz in jedem Fall - solche der einschlägigen
> Behörden und vor allem eine glaubwürdige Bundestags-Initiative,

Sieh an! Ich hatte bisher den Eindruck, das du zu den Letzten zählst, 
die exakt diesen Stellen auch nur ein einziges Wörtchen glauben. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Horst (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Warum sollte sie in diesem Fall nicht gelten?

Weil es das Forum mit Inkrafttreten der Verordnung nicht mehr gab?
Der Forenbetreiber ist scheinbar keiner mehr, woraus ergibt sich dann 
ein Auskunftsanspruch?

von (prx) A. K. (prx)


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Horst schrieb:
> Weil es das Forum mit Inkrafttreten der Verordnung nicht mehr gab?

Die ist bereits am 24. Mai 2016 in Kraft getreten.

von Horst (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die ist bereits am 24. Mai 2016 in Kraft getreten.

ok, sie ist schon früher in Kraft getreten,

Weil es das Forum nicht mehr gab als die Verordnung in Geltung getreten 
ist?

besser?



Art.99 DSGVO Inkrafttreten und Anwendung

(1) Diese Verordnung tritt am zwanzigsten Tag nach ihrer 
Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft.

(2) Sie gilt ab dem 25. Mai 2018.

von (prx) A. K. (prx)


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Horst schrieb:
> besser?

Besser. ;-)

von Sven B. (sb2048)


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Wann die DSGVO in Kraft getreten ist, spielt doch eigentlich keine 
wirkliche Rolle. Auch nach BDSG steht dir ein Auskunftsrecht zu.

Ob das Forum noch offen ist oder nicht spielt doch keine Rolle. Es 
spielt nur eine Rolle, ob die Daten noch vorhanden sind oder nicht.

Und ja, ich würde auch davon ausgehen, dass die Antwort kommt, dass alle 
Daten bereits gelöscht sind.

von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Daniel A. schrieb:
>> Stimmt das eigentlich, das eine Datenschutzerklärung notwendig ist?
>
> Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten ;-). Im
> Ernst: Es hängt vom Inhalt der Webseite ab. Wer weder Inhalte noch Daten
> anderer Leute erhebt (also auch nicht loggt), ist m.W. nicht betroffen.
>

So eine Webseite gibt es in der Praxis nicht.

>> Ich finde dieses GDPR/DSGVO völlig unverhältnismässig. Wenn ein User
>> eine Webseite aufruft, dan sollte doch jedem klar sein das der Betreiber
>> den Aufruf loggt.
>
> Bloss weil du weisst, wie das Internet arbeitet, weiss es nicht jeder
> andere auch. NB: Weshalb betrachtest du Logging als zwangsläufig?

Blos weil ich die Verkehrsregeln hier kenne kann ich einen Flüchtling 
aus Eritrea der bei rot an der Fußgängerampel über die Straße latscht 
über den Haufen bügeln..oder wie meinst du das jetzt?

>
>> Wenn man eine andere Sprache oder ein anderes
>> Seitenthema auswählt, dann sollte doch jedem klar sein, dass die
>> einstellung irgendwo, z.B. mittels cookies, gespeichert werden muss.
>
> Sorry, diese Vorstellung ist völlig absurd. Die wenigsten Leute wissen
> was ein Cookie ist, sobald man es nicht essen kann.

Deine Vorstellung ist absurd. Ich muß die Leute nicht aufklären was ein 
Cookie ist wenn diese im Internet unterwegs sind..oder muß ich das doch?
Muß ich dann die Leute auch über Ethernet TCP/IP und WPA aufklären? 
Warum nicht?

>
>> Sollen jetzt alle ihre Backups löschen, oder was, wenn jemand
>> gelöscht werden soll? Das alles ist doch völlig hirnverbrannt!
>
> Nicht alles, wovon man keine Ahnung hat, ist hirnverbrannt.

und nicht Alles was hinkt ist ein Vergleich.

>
> Natürlich hat die DSGVO Folgen für Backup-Strategien und -Techniken.
> Wenn du deine Backups als Archive betrachtest und jahrelang aufhebst,
> hast du je nach Inhalt ein Problem. Umso mehr, je einfacher die Daten
> auf den Backups zugänglich sind.

Üblicherweise werden Filesystem Dumps geschrieben. Diese Dumps 
bearbeitet man wie? Wie holt man da einen Nutzer aus einer auf dem Dump 
befindlichen Datenbank heraus ohne den Dump irgendwo hin zu 
restaurieren, die Datenbank  zurück geschriebene DB anzuwerfen, die 
fraglichen Daten zu löschen und den Rest wieder zurück zu schreiben? Wie 
stellst Du Dir das so mit der Datenbank eines Internetforums vor aus der 
ein Einzelner gelöscht werden will und wie erhält man da die 
Threadstruktur und den Sinn der Threads?

Ich hoste so ein Forum und die Leute wollen unbedingt die alten Threads 
erhalten als Nachschlagewerk.

>
> Wenn du zwischen auf beispielsweise einige Wochen begrenzten Backups und
> langzeitlichen Archiven trennst, wird das einfacher.

Ja, das haben Archäologen auch bereits herausgefunden, brennt man die 
alten Städte ab kann man keine personenbezogenen Daten von früher 
restaurieren, das Wissen der Vorfahren geht unwiederbringlich verloren.

Das ist wohl das was eigentlich erreicht werden soll..dummes 
Vieh..Wahlvieh halt. Über Fußball herausgehende Kenntnisse sind nicht 
erwünscht.

> Weil dann akut m.E.
> nur die Archive von einer direkten Löschpflicht betroffen sind. Beim
> Restore eines Backups muss man allerdings die Löschung reproduzieren,
> was u.U. nicht trivial ist.

Nein..das Backup mußt Du ja bereits gelöscht haben..es könnte ja alte 
Daten enthalten.

Sach mal, letztens kamst Du mir noch deutlich intelligenter vor, ich 
habe mich mal gerne mit Dir unterhalten, aber das was Du hier von Dir 
gibst ist einfach nur kurzsichtig und dümmlich..

Gruß,

Holm

von Matthias L. (limbachnet)


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Holm T. schrieb:
> So eine Webseite gibt es in der Praxis nicht.

Viele private Webseiten dürften so gestaltet sein; meine zum Beispiel...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> M.a.W.: man macht den Bock zum Gärtner

soweit, so richtig

> und dabei verkümmern die Fähigkeiten Gesetzestexte zu entwerfen der
> Ministerien zusehends

> sie werden also eigentlich überflüssig und werden nur noch als Pappnasen der
> jeweils interessierten Kreise benötigt, um dem dummen Volk "Demokratie"
> vorzuspielen.

hier verwechselst du Ursache und Wirkung

Die Fähigkeiten werden den wünschen der interessierten Kreise angepasst, 
um eine Illusion zu bewahren.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> Ich muß die Leute nicht aufklären was ein
> Cookie ist wenn diese im Internet unterwegs sind..oder muß ich das doch?

Fernseher werden nicht nur von Fernsehtechnikern genutzt, und 
Internet-Anschlüsse nicht nur von Nachrichtentechnikern.

> Muß ich dann die Leute auch über Ethernet TCP/IP und WPA aufklären?

Da bist du dem Teufel noch mal von der Schippe gerutscht. Denn TCP/IP 
speichert nichts, unterliegt also nicht der DSGVO. ;-)

Es geht nicht um Bits und Bytes, sondern um das Konzept der Speicherung 
und wozu diese genutzt wird. Entscheidend ist nicht, wie etwas 
gespeichert wird, sondern was und wozu.

Lies einfach mal existierende Datenschutzerklärungen, dann wirds 
vielleicht klarer.

> Üblicherweise werden Filesystem Dumps geschrieben. Diese Dumps
> bearbeitet man wie?

Ich hatte bereits erwähnt, dass Backups und Archive getrennt betrachtet 
werden sollten. Disaster-Backups speichert man über relativ kurze 
Fristen, Archive länger. Das spielt hier durchaus eine Rolle, denn mit 
einem veralteten Backup verschwinden die darin gespeicherten Daten 
automatisch.

Ebenso hatte ich erwähnt, dass man bei Restores aus solchen Backups 
anschliessend Löschungen ggf wiederholen muss, die zwischenzeitlich 
erfolgten. Es wird also nicht der Backup modifiziert, sondern das 
restaurierte System nachgezogen. Das ist nicht trivial, aber machbar.

> Sach mal, letztens kamst Du mir noch deutlich intelligenter vor,

Kann schon sein, dass ich Leute mitunter überfordere.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich habe da mal eine Seite betrieben, welche seit mindestens 10 Jahren 
gekündigt ist  der Provider hat die Zugangsdaten deaktiviert mein 
zuletzt hochgeladene Startseite lässt sich noch heute aufrufen.

http://www.deviltronic.de/

ob der Provider noch existiert?

Namaste

von Alex G. (dragongamer)


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Wieso soll das nur für Restores der  ackups gelten?
Er hat schon Recht. Laut dem verbrochenen DSVGO dsrf man die Daten ja 
nicht mehr besitzen (nicht nur, nicht mehr veröffentlichem).D.h. man 
müsste die Backups selbst auseinandernehmen und darin löschen.
Man kann als kleines Unternehmen allerdings vieleicht darauf hoffen dass 
man mit der Unzumutbarmeitsklausel, dem entgehen kann.
Verunsichert kann man deswegen allerdings dennoch zurecht sein...

von (prx) A. K. (prx)


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Alex G. schrieb:
> Wieso soll das nur für Restores der  ackups gelten?

Weil weder Rechtsanwälte noch Richter Vollidioten sind, auch keine 
mittelalterlichen Folterknechte, wenngleich wenn manche Techniker sie 
dafür halten.

> man mit der Unzumutbarmeitsklausel, dem entgehen kann.

In diese Richtung läuft es. Was nicht mit vertretbarem Aufwand machbar 
ist, kann auch nicht gefordert werden. Das steht teilweise direkt in der 
DSGVO, darf aber ansonsten als übergeordneter Rechtsmassstab gelten.

von (prx) A. K. (prx)


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Allgemeiner Tipp: Wenn man den Eindruck hat, alle Leute ausserhalb der 
eigenen Blase seien entweder Volltrottel, Sadisten oder Verschwörer 
gegen die Menschheit, dann kann es sich lohnen, mal eine Schritt zurück 
zu gehen und sich zu fragen, ob man nicht selbst jener Geisterfahrer 
ist, vor dem im Verkehrsfunk die Rede ist.

Denn am nicht mehr ganz frischen BDSG und der auch schon 2 Jahre alten 
DSGVO haben nicht nur Politiker und Abmahnanwälte mitgewirkt, sondern 
auch Leute vom Fach. Manchmal sogar in Personalunion, denn es gibt auch 
Fachjuristen. Auch mancher Datenschützer wird mitgemischt haben.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Ich muß die Leute nicht aufklären was ein
>> Cookie ist wenn diese im Internet unterwegs sind..oder muß ich das doch?
>
> Fernseher werden nicht nur von Fernsehtechnikern genutzt, und
> Internet-Anschlüsse nicht nur von Nachrichtentechnikern.

Und Du meinst der Fernseher liest Dir erst einen Text über die 
Verwendung
von Cookies und Hochspannungskondensatoren vor?

>> Muß ich dann die Leute auch über Ethernet TCP/IP und WPA aufklären?
>
> Da bist du dem Teufel noch mal von der Schippe gerutscht. Denn TCP/IP
> speichert nichts, unterliegt also nicht der DSGVO. ;-)

Nein, aber es sichert Daten.

>
> Es geht nicht um Bits und Bytes, sondern um das Konzept der Speicherung
> und wozu diese genutzt wird. Entscheidend ist nicht, wie etwas
> gespeichert wird, sondern was und wozu.

Es geht darum das Idioten Gesetze machen.
>
> Lies einfach mal existierende Datenschutzerklärungen, dann wirds
> vielleicht klarer.

Das ist dummes Geschwurbel, damit habe ich mich seit Jahren und in den 
letzten Monaten besonders beschäftigt und ich habe herausbekommen das 
das Keine Gesetze für Jemanden sondern gegen Jemanden sind.
>
>> Üblicherweise werden Filesystem Dumps geschrieben. Diese Dumps
>> bearbeitet man wie?
>
> Ich hatte bereits erwähnt, dass Backups und Archive getrennt betrachtet
> werden sollten.

Blah.. der selbe Käse wie Hofreiter, zukünftiges Plastik hat zu 
zerfallen.(sinngemäß) ich habe aber ein Problem damit wenn die Isolation 
eines Kabels sich zersetzt. Dumm wie ein Sack Holz der Typ.

> Disaster-Backups speichert man über relativ kurze
> Fristen, Archive länger. Das spielt hier durchaus eine Rolle, denn mit
> einem veralteten Backup verschwinden die darin gespeicherten Daten
> automatisch.

Es sielt für ic in erster Linie eine Rolle das das als Einzelperson 
überhaupt nicht mehr zu handeln ist. Ich bin kein Ganztagsdatenlöscher..
>
> Ebenso hatte ich erwähnt, dass man bei Restores aus solchen Backups
> anschliessend Löschungen ggf wiederholen muss, die zwischenzeitlich
> erfolgten. Es wird also nicht der Backup modifiziert, sondern das
> restaurierte System nachgezogen. Das ist nicht trivial, aber machbar.

Türlich, wenn die Demonstration dieses Verfahrens dessen Hauptzweck ist
ist das sicher vorführbar, bis vor Kurzem war der Zweck aber nicht die 
Löschung, sondern die Sicherung von Daten.

>
>> Sach mal, letztens kamst Du mir noch deutlich intelligenter vor,
>
> Kann schon sein, dass ich Leute mitunter überfordere.

Oder das der Druck in Deinem Kopf rapide abnimmt..Du alterst ein 
Bisschen schnell.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Wieso soll das nur für Restores der  ackups gelten?
>
> Weil weder Rechtsanwälte noch Richter Vollidioten sind, auch keine
> mittelalterlichen Folterknechte, wenngleich wenn manche Techniker sie
> dafür halten.
>
>> man mit der Unzumutbarmeitsklausel, dem entgehen kann.
>
> In diese Richtung läuft es. Was nicht mit vertretbarem Aufwand machbar
> ist, kann auch nicht gefordert werden. Das steht teilweise direkt in der
> DSGVO, darf aber ansonsten als übergeordneter Rechtsmassstab gelten.

Das Problem ist das sich technische und ökonomische Machbarkeiten 
deutlich von dem unterscheiden was Anwälte und Richter GERADE EBEN für 
machbar halten.
Es gibt keine klare Aussage wie das zu handhaben ist. Das ist 
Rechtsunsicherheit!

Diese dumme EU-Trude ist sich sicher das sie die Regeln der DSGVO selbst 
umsetzen kann.

https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2018-05/vera-jourova-eu-kommissarin-datenschutz-grundverordnung-dsgvo/seite-2

Sachkenntnis ist Ihrer Meinung nach dazu nicht notwendig... klar doch,
ich werde Sei mal zur Überarbeitung von Webseiten einladen..

Gruß,

Holm

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Holm T. schrieb:
> Diese dumme EU-Trude

Holm T. schrieb:
> Sach mal, letztens kamst Du mir noch deutlich intelligenter vor,

Holm T. schrieb:
> Es geht darum das Idioten Gesetze machen.


Holmi ist mal wieder auf der Sachebene unterwegs...

von Holm T. (Gast)


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Kara B. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Diese dumme EU-Trude
>
> Holm T. schrieb:
>> Sach mal, letztens kamst Du mir noch deutlich intelligenter vor,
>
> Holm T. schrieb:
>> Es geht darum das Idioten Gesetze machen.
>
>
> Holmi ist mal wieder auf der Sachebene unterwegs...

Ja und Karai Benemsii ist wieder auf Nebenschauplätzen unterwegs.

Gruß,
Holm

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Holm T. schrieb:
> Ja und Karai Benemsii ist wieder auf Nebenschauplätzen unterwegs.


Da sich auf den Hauptplätzen außer dir nur Idioten tummeln, muß man eben 
ausweichen.

Holm T. schrieb:
> damit habe ich mich seit Jahren und in den
> letzten Monaten besonders beschäftigt und ich habe herausbekommen das
> das Keine Gesetze für Jemanden sondern gegen Jemanden sind.

Um deine überragende Intelligenz zu demonstrieren, könntest du deine 
exklusiven Erkenntnisse ja mal konkret an ein paar Punkten festmachen.

von Holm T. (Gast)


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Kara B. schrieb:
[..]
>
> Um deine überragende Intelligenz zu demonstrieren,
Demonstrierst Du hier Deine unterlegene weil..

>könntest du deine
> exklusiven Erkenntnisse ja mal konkret an ein paar Punkten festmachen.

..das hatte ich bereits oben. Es gibt keine konkreten 
Handlungsanweisungen, jede Menge "interpretierbarer" Formulierungen die 
nach Gusto ausgelegt werden können und keinerlei Support für die 
sogenannten KMU. Dafür gibt es aber exorbitante Strafen. Diese Gesetze 
und Verordnungen schaffen damit keine Klarheit, sondern die 
Möglichkeiten durch schwammige Formulierungen einfach Jeden am Arsch zu 
kriegen den man kriegen will.

Bei diesem unsäglichen Mist auf die Weisheit von Anwälten und Richtern 
zu vertrauen ist aber das berühmte "Bock zum Gärtner" machen, siehe 
Landgericht HH. Wenn diese Möglichkeiten existieren, werden sie auch 
genutzt und mit Sicherheit nicht aus Gründen der Vernunft, sondern aus 
denen des schnöden Mammons. Deutschland nennt sich nicht "Rechtsstaat" 
weil hier jeder sein Recht bekommt, sondern weil man es kaufen kann wenn 
man es sich leisten kann, wenn dem nicht so wäre, wären 
Gerichtsverfahren kostenlos.

Google publizierte das sie 500 Mannjahre investiert haben um die DSGVO
in jede Richtung abzuklopfen und im Unternehmen umzusetzen. Haben die 
das gemacht weil die zu viele Leute hatten oder weil das Ding voller 
juristischer Fallen ist?

Gruß,

Holm

von Le X. (lex_91)


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Holm T. schrieb:
> Google publizierte das sie 500 Mannjahre investiert haben um die DSGVO
> in jede Richtung abzuklopfen und im Unternehmen umzusetzen

Google erhebt, speichert, verkauft und verwertet auch erheblich mehr 
Daten als die Freiwillige Feuerwehr von Hinterbrunzbislbach, die 
vielleicht mal nen popeligen Cookie auf ihrer 90er-Jahre-Seite verteilt.

Die Erhebung und Verwertung von Daten ist ja deren Kerngeschäft.
Ist doch naheliegend dass das DSGVO bei denen größere Auswirkungen hat.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Google publizierte das sie 500 Mannjahre investiert haben um die DSGVO
>> in jede Richtung abzuklopfen und im Unternehmen umzusetzen
>
> Google erhebt, speichert, verkauft und verwertet auch erheblich mehr
> Daten als die Freiwillige Feuerwehr von Hinterbrunzbislbach, die
> vielleicht mal nen popeligen Cookie auf ihrer 90er-Jahre-Seite verteilt.

Ja, nur ist die FFW im selben Maße haftbar..per Dekret. Es gibt keine 
"Mindermengenreglung", das ist ja der Wahnsinn an diesem Machwerk.

>
> Die Erhebung und Verwertung von Daten ist ja deren Kerngeschäft.
> Ist doch naheliegend dass das DSGVO bei denen größere Auswirkungen hat.

..ist naheliegend, daraus kann gefolgert werden, es ist anzunehmen das, 
gesunder Menschenverstand.. blah fasel schwurbel.

Das sind keine klaren Regelungen, das ist ein Minenfeld.

"Bei Gericht und auf hoher See ist der Mensch in Gottes Hand.." bedeuted 
für mich als Atheisten das ich da auf mich selbst gestellt und der 
Willkür ausgeliefert bin. Kein Anwalt kümmert sich um mein Recht, die 
kümmern sich um die Brago, deswegen nehme ich den Begriff "Rechtsanwalt" 
auch nicht in den Mund.

Gruß,

Holm

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> Dafür gibt es aber exorbitante Strafen. Diese Gesetze
> und Verordnungen schaffen damit keine Klarheit, sondern die
> Möglichkeiten durch schwammige Formulierungen einfach Jeden am Arsch zu
> kriegen den man kriegen will.

Ich schrieb schon oben, dass im erklärten Rechtsstaat die Gesetze 
vorrangig nach deren Interessen und durch sie selbt initiiert werden. 
Der Staat ist deren Werkzeug dies umzusetzen. Das Kapital wird heute 
nicht mehr durch Arbeit erwirtschaftet sondern Mittels Rechtes erpresst. 
Dazu dient auch diese ABM für die Profiteure dieses Konstruktes. Dies 
beschränke ich ausdrücklich nicht auf D. zumal sein Ursprung speziell im 
angelsächsischen Raum zu suchen ist. Rechtssicherheit machte Juristen ja 
überflüssig. Es handelt sich also nicht um Ideotie, sondern um eine 
Strategie, welche Kohl perfektionierte, dumm gucken und im stillen 
Tatsachen schaffen.

Namaste

von Holm T. (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> So eine Webseite gibt es in der Praxis nicht.
>
> Viele private Webseiten dürften so gestaltet sein; meine zum Beispiel...

Mal Klaretext: Welche Webseite, Welcher Provider, welcher HTTP Server, 
Mailsoftware, Maillogs, stateful Firewall ..

Einigem einer Server hatten früher Uptimes von mehreren Jahren,
was ist damit den Daten im RAM? Die sind per Definition da 
"gespeichert".

Gruß,

Holm

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Winfried J. schrieb:
> Rechtssicherheit machte Juristen ja
> überflüssig.

Gibt es eigentlich ein Land auf der Welt, deren Rechtsordnung deinen 
Ansprüchen genügt?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Kara B. schrieb:

> Gibt es eigentlich ein Land auf der Welt, deren Rechtsordnung deinen
> Ansprüchen genügt?

Sinn erfassend lesen, nicht hinein interpretieren was du lesen willst.

Ich habe eine Tatsache beschrieben und nicht gewertet. Also unterstelle 
mir nicht Deine von Dir hinein interpretierte Wertung.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Winfried J. schrieb:
> Sinn erfassend lesen, nicht hinein interpretieren was du lesen willst.


Ist es für dich eigentlich prinzipiell unmöglich, eine konkrete, 
eindeutige Antwort zu geben?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Nein und nein.

zufrieden?

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Hehe Kara Benemsi...wieso änderst Du Dein Target auf Winne?
Habe ich zu unbequeme Nichtargumente?
Komm, wiederlege mal was ich geschrieben habe.

Gruß,

Holm

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Holm T. schrieb:
> Hehe Kara Benemsi...wieso änderst Du Dein Target auf Winne?
> Habe ich zu unbequeme Nichtargumente?
> Komm, wiederlege mal was ich geschrieben habe.

Du meinst ernsthaft, so Etwas wie

Holm T. schrieb:
> . blah fasel schwurbel.

könnte man sinnvoll widerlegen?




Winfried J. schrieb:
> Nein und nein.
>
> zufrieden?

Dann sollte es dir doch keine Probleme bereiten, entsprechend konkret 
auf meine Frage zu antworten. Einfach ein Land deiner Wahl nennen sollte 
doch einfacher sein, als ständig auszuweichen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Kara B. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Rechtssicherheit machte Juristen ja
>> überflüssig.
>
> Gibt es eigentlich ein Land auf der Welt, deren Rechtsordnung deinen
> Ansprüchen genügt?

na gut dann erkläre ich es dir noch mal.

Land und Staat sind zweierlei.

Länder sind etwas Grundsätzlich anderes als Staaten.

Länder sind natürlich vorhanden Gebiete mit einer Geographie, Staaten 
hingegen sind gesellschaftliche Konstrukte welche sich Länder mittels 
Macht aneignen.

Staaten haben Rechtsordnungen. Da des Einen Recht des Anderen Unrecht 
darstellt, kann es so etwas wie allgemeines Recht nicht geben.

Deshalb lehne ich diese Konstrukt, Staat mit Rechtsordnung ab, beuge 
mich ihm nur gezwungener Maßen und aus Ablehnung jeglicher also auch und 
besonders selbst ausgeübter Gewalt.

Ich anerkennen dessen Existenz ohne sie gut zu heißen. War das jetzt 
auch für dich verständlich oder fehlt es die an jeglichem Vermögen zu 
differenzieren.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> Hehe Kara Benemsi...wieso änderst Du Dein Target auf Winne?
> Habe ich zu unbequeme Nichtargumente?
> Komm, wiederlege mal was ich geschrieben habe.
>
> Gruß,
>
> Holm

Ich tippe mal der Rattenfänger glaubt gegen mich mehr Claqueure zu 
finden als gegen dich.

Kara auf nach Hameln dort warten sie auf dich.

Namaste

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Winfried J. schrieb:
> Staaten
> hingegen sind gesellschaftliche Konstrukte welche sich Länder mittels
> Macht aneignen.

Jeder Bauer, der ein Stück Land bewohnt und nutzt hat sich dieses 
"angeeignet".

Winfried J. schrieb:
> Da des Einen Recht des Anderen Unrecht
> darstellt, kann es so etwas wie allgemeines Recht nicht geben.

Als gibt es auch kein persönliches Eigentum? Wenn ich dir dein Werkzeug 
stehle, hast du also kein Recht dieses zurückzufordern, weil mich das 
automatisch ins Unrecht setzt?

von Holm T. (Gast)


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Kara B. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Hehe Kara Benemsi...wieso änderst Du Dein Target auf Winne?
>> Habe ich zu unbequeme Nichtargumente?
>> Komm, wiederlege mal was ich geschrieben habe.
>
> Du meinst ernsthaft, so Etwas wie
>
> Holm T. schrieb:
>> . blah fasel schwurbel.
>
> könnte man sinnvoll widerlegen?

Oh doch, mach Dir doch mal die Arbeit die Du verlangst das ich sie mir 
mache und ziehe den ganzen Quark mal rein. Dann suche nach konkreten 
Formulierungen, z.B. nur für Backups. Dann reiße den Hals auf, nicht 
umgekehrt.

Danach kannst Du Dir mal Gedanken über die Tätigkeit eines Hosters 
machen der kommerziell einige wenige Webseiten betreibt und das Machwerk 
hinsichtlich
Unwägbarkeiten analysieren, Die einen Kopf um Datenschutzerklärungen 
machen die böswillige Abmahner abprallen lassen (ich will ja gar nicht 
das man mich nicht am Arsch kriegt wenn ich Mist baue). Ich bin 
Elektroniker und Systemadministrator..ich denke also ich bin nicht ganz 
doof..dann lies mal die verschwurbelten Vorschriften durch und folgere 
was nun richtig ist, das bitte nicht nur als Behauptung, sondern mit 
einer Haftbarkeit verbunden.

Nebenbei kannst Du aber ruhig auch noch die Arbeit machen die Dich am 
Leben erhält, denn das Einkommen aus dem Webhosting reicht bei Weitem 
nicht um die Kosten eines Rechtsverdrehers zu decken der Dir die Arbeit 
mit der verschwurbelten DSGVO abnimmt und dann vielleicht noch für seine 
Ausarbeitung haftet.

Wenn Du meine Meinung dann hier widerlegen kannst, dann tue das, wenn 
nicht, laß mich einfach in Frieden. Ich habe Dich nicht gerufen und 
werde das auch in Zukunft nicht tun. Du stellst zwar fest das ich mein 
Maul aufreiße, aber mit sachdienlichen Hinweisen schleifts bei Dir 
gewaltig.

Gruß,
Holm

von Holm T. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Hehe Kara Benemsi...wieso änderst Du Dein Target auf Winne?
>> Habe ich zu unbequeme Nichtargumente?
>> Komm, wiederlege mal was ich geschrieben habe.
>>
>> Gruß,
>>
>> Holm
>
> Ich tippe mal der Rattenfänger glaubt gegen mich mehr Claqueure zu
> finden als gegen dich.
>
> Kara auf nach Hameln dort warten sie auf dich.
>
> Namaste

:-)

Erinnert mich an den Polit Gau im Fernsehen..Maas mit Vorklatscher in 
einer Talkshow..das wurde sogar dem Moderator peinlich...

Gruß,

Holm

von Matthias L. (limbachnet)


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Holm T. schrieb:
>> Viele private Webseiten dürften so gestaltet sein; meine zum Beispiel...
>
> Mal Klaretext: Welche Webseite, Welcher Provider, welcher HTTP Server,
> Mailsoftware, Maillogs, stateful Firewall ..

Welche Webseite - ach komm, wie meine Webseite heißen könnte, da kommst 
du schon selbst drauf.

Und der Rest ist völlig egal. Wenn ICH keine personenbezogenen Daten 
erhebe und speichere, kann MIR die DSGVO meterweise am Allerwertesten 
vorbeigehen. Was der Hosting-Provider im Hintergrund treibt, das ist 
SEIN Problem, nicht meins.

So eine Familien-Webseite hat doch meist nur den Zweck, einem sehr 
überschaubaren (aber nicht technisch eingeschränkten) Personenkreis 
irgendwelche Informationen zur Verfügung zu stellen, die für die meisten 
Internetnutzer völlig uninteressant sind. Und davon gibt es offenbar 
eine ganze Menge, sonst hätten die Hosting-Provider im Anbieten solcher 
Hosting-Lösungen ja kein Geschäftsmodell erkannt, nicht wahr?

Dass du solche Familien-Homapages als nicht interessant und daher für 
dich als nicht relevant ansiehst, ist natürlich völlig in Ordnung. Aber 
sie existieren trotzdem, und daher bist du mit "So eine Webseite gibt es 
in der Praxis nicht" schief gewickelt - da hast du leider wieder mal 
deinem Hang zum Verallgemeinern nachgegeben.

Wenn ich natürlich einen dedicated Server gemietet hätte, darauf 
vielleicht einen geschlossenen Bereich mit Anmeldung, ein Forum oder 
sowas, ja, dann hätte ich mit dem Datenschutz einige Arbeit. Allerdings 
hätte ich die nicht erst jetzt, sondern schon seit Inkrafttretens des 
BDSG. Dazu hat Chris D. weiter oben schon diverses geschrieben, scroll' 
doch mal ein bisschen nach oben.

von Alex G. (dragongamer)


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@winne Deine Einstellung kann man syntaxisch verstehen, aber grade 
sinnvoll ist sie trotzdem nicht.

Die Frage macht in agewandelter Form trotzdem Sinn: Welcher STAAT würde 
dich denn zufrieden stellen?
Oder würdest du allen ernstes Anarchie bevorzugen?

Dann solltest du dir bewusst sein dass du in einer Anarchie nie und 
nimmer den Komfort hättest, mit einem Hightec Gerät über ein 
weltumspannendes Netwerk, dich drüber zu beschweren wie doof Staaten 
sind ;)


Schon schräg was für Vorstellungen hier manche haben...

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Kara B. schrieb:
> Jeder Bauer, der ein Stück Land bewohnt und nutzt hat sich dieses
> "angeeignet".

Falsch, die Aneignung entsteht erst durch die Abschaffung des 
Gemeingutes (Almende) zugunsten des Privateigentums. Sie beginnt also 
zwar mit der Landnutzung wird aber erst durch die Vererbung des 
Nutzrechtes zum Eigentum

> Winfried J. schrieb:
>> Da des Einen Recht des Anderen Unrecht
>> darstellt, kann es so etwas wie allgemeines Recht nicht geben.

> Als gibt es auch kein persönliches Eigentum? Wenn ich dir dein Werkzeug
> stehle, hast du also kein Recht dieses zurückzufordern, weil mich das
> automatisch ins Unrecht setzt?

Du kannst mir nicht stehlen was mir nicht gehört.

Wenn das Werkzeug Gemeineigentum ist hast du daran dasselbe Recht wie 
ich.
Und ich muss es mit dir teilen und wir haben ein gemeinsames Interesse 
an seinem Erhalt.

Dies geht erst mit dem privaten Eigentumsbegriff verloren.

Ich kann dir gerne den alten Mann schicken zum nachlesen wenn du es dann 
besser verstehen wolltest. Seine Schriften über das Kapital sind seit 
ca. 150 Jahren verfügbar und beschreiben die Zusammenhänge treffender 
als alles davor und danach. Das er sich später wider besseren Wissens 
vereinahmen ließ war seiner eigenen Abhängigkeit von diesem System 
geschuldet. Es duldet kein entrinnen. Das ist die Herausforderung an die 
Menschheit, einen Ausweg zu finden aus dem Diktat der Ökonomie. Damit 
aber sind wir bei beim höheren Prinzip der darwinschen Evolution, 
welches die Evolution der menschlichen Gesellschaft einschließt. Dies 
jedoch ist keine Entscheidung des Willens, sondern ein Prozess den eine 
gesellschaftlich organisierte Population durchlebt, ohne ansehen des 
Individuums.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>>> Viele private Webseiten dürften so gestaltet sein; meine zum Beispiel...
>>
>> Mal Klaretext: Welche Webseite, Welcher Provider, welcher HTTP Server,
>> Mailsoftware, Maillogs, stateful Firewall ..
>
> Welche Webseite - ach komm, wie meine Webseite heißen könnte, da kommst
> du schon selbst drauf.
>
> Und der Rest ist völlig egal. Wenn ICH keine personenbezogenen Daten
> erhebe und speichere, kann MIR die DSGVO meterweise am Allerwertesten
> vorbeigehen. Was der Hosting-Provider im Hintergrund treibt, das ist
> SEIN Problem, nicht meins.

Halt. So einafch ist das eben nicht.
Schon die IP Adresse eines Besuchers die vom Webserver geloggt wird
gehört zu personenbezogenen Daten. Du mußt mit Deinem Provider eine
Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung abgeschlossen haben, denn der 
verarbeitet in Deinem Auftrag Daten und speichert sie, neuerdings ist er 
auch dafür haftbar was Du "im Inneren Deiner Webseite" so treibst.

>
> So eine Familien-Webseite hat doch meist nur den Zweck, einem sehr
> überschaubaren (aber nicht technisch eingeschränkten) Personenkreis
> irgendwelche Informationen zur Verfügung zu stellen, die für die meisten
> Internetnutzer völlig uninteressant sind. Und davon gibt es offenbar
> eine ganze Menge, sonst hätten die Hosting-Provider im Anbieten solcher
> Hosting-Lösungen ja kein Geschäftsmodell erkannt, nicht wahr?

Niemand redet hier von Geschäftsmodellen. Hier ist die Rede vom Schutz 
personenbezogener Daten.
Das das für die Meisten nicht von Interesse ist, spielt keine Rolle.

>
> Dass du solche Familien-Homapages als nicht interessant und daher für
> dich als nicht relevant ansiehst, ist natürlich völlig in Ordnung. Aber
> sie existieren trotzdem, und daher bist du mit "So eine Webseite gibt es
> in der Praxis nicht" schief gewickelt - da hast du leider wieder mal
> deinem Hang zum Verallgemeinern nachgegeben.

Quark. Ich hoste solche Familienhomepages ..und ich handele überhaupt 
keine Daten, keine Mailadressen, keine Logs, mache keine Werbung.
Trotzdem bleibt das ein Minenfeld. du denkst das Du außen vor bist, bis 
dich der Mist herzhaft in den Hintern beißt weil Du ihn einfach 
ignoriert hast.

>
> Wenn ich natürlich einen dedicated Server gemietet hätte, darauf
> vielleicht einen geschlossenen Bereich mit Anmeldung, ein Forum oder
> sowas, ja, dann hätte ich mit dem Datenschutz einige Arbeit. Allerdings
> hätte ich die nicht erst jetzt, sondern schon seit Inkrafttretens des
> BDSG. Dazu hat Chris D. weiter oben schon diverses geschrieben, scroll'
> doch mal ein bisschen nach oben.

Warum sollte ich das nochmal lesen?
Ich habe mehrere dedicated Server in Rechenzentren und ich befasse mich 
mit Datenschutz nicht erst seit 3 Tagen.Ich mache den Job schon mehr als 
20 Jahre.

Nochmal: es gibt keine Webseite die keine personenbezogenen Daten 
speichert, zumindest wirst Du vor Gericht mit deiner Idee dazu sang und 
klanglos untergehen.

Gruß,

Holm

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Winfried J. schrieb:
> Und ich muss es mit dir teilen

Und wenn ich es nicht mit dir teilen will?

von Holm T. (Gast)


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Kara B. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Und ich muss es mit dir teilen
>
> Und wenn ich es nicht mit dir teilen will?

..wenn der Topf aber nun ein Loch hat?

Du schreibst um des Schreibens willen.

Gruß,

Holm

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Alex G. schrieb:
> Oder würdest du allen ernstes Anarchie bevorzugen?
>
> Dann solltest du dir bewusst sein dass du in einer Anarchie nie und
> nimmer den Komfort hättest, mit einem Hightec Gerät über ein
> weltumspannendes Netwerk, dich drüber zu beschweren wie doof Staaten
> sind ;)
>
> Schon schräg was für Vorstellungen hier manche haben...

Du hast es erkannt, ich bin Pazifist und Anarchist. Ich halte den Staat 
als solches für die zugleich denkbar schlechteste, als auch derzeit 
einzig mögliche Organisationsform der menschlichen Population.

Ich lehne ihn ersatzlos ab, wohlwissend, dass er mir seine Existenz 
geradezu aufzwingt. Ich anerkenne sein Sein, und seine Notwendigkeit, 
nicht aber seinen universellen Anspruch auf Existenz an.

Namaste

von Matthias L. (limbachnet)


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Holm T. schrieb:
> Du mußt mit Deinem Provider eine
> Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung abgeschlossen haben, denn der
> verarbeitet in Deinem Auftrag Daten und speichert sie, neuerdings ist er
> auch dafür haftbar was Du "im Inneren Deiner Webseite" so treibst.

Nein, das tut er eben nicht. Ich brauche die Daten nicht, ich bekomme 
sie auch nicht, er speichert sie eben NICHT für mich und schon gar nicht 
in meinem Auftrag. Ich weiß nicht mal, ob er überhaupt Zugriffe loggt. 
Wozu auch?

WENN der Hosting-Provider personenbezogene Daten speichert, dann tut er 
das aus eigenem Antrieb und ausschließlich für SICH.

Ich bin da ganz entspannt - alles weitere wird sich zeigen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Kara B. schrieb:
> Und wenn ich es nicht mit dir teilen will?

Das genau ist der Grund der Existenz von Staaten, der Eigennutz solcher 
Individuen wie du Eines bist.
Erich und Milke wollten euch ausrotten und haben sich damit auf eine 
stufe mit anderen Verbrechern gestellt.

Ich beuge mich dem Staat und warte, dass es Hirn über die Menschheit 
regnet, im wissen das ich viel Geduld benötige, mehr als mein Leben 
erlaubt.

Aber ich heiße es nicht gut auf mehr Vernunft bei Meinesgleichen in der 
Zukunft harren zu müssen. Trotzdem tue ich es in Demut um mich nicht 
schuldig zu machen der Ungeduld und nicht zu werden wie Erich und Co.

Namaste

von Holm T. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Oder würdest du allen ernstes Anarchie bevorzugen?
>>
>> Dann solltest du dir bewusst sein dass du in einer Anarchie nie und
>> nimmer den Komfort hättest, mit einem Hightec Gerät über ein
>> weltumspannendes Netwerk, dich drüber zu beschweren wie doof Staaten
>> sind ;)
>>
>> Schon schräg was für Vorstellungen hier manche haben...
>
> Du hast es erkannt, ich bin Pazifist und Anarchist. Ich halte den Staat
> als solches für die zugleich denkbar schlechteste, als auch derzeit
> einzig mögliche Organisationsform der menschlichen Population.
>
> Ich lehne ihn ersatzlos ab, wohlwissend, dass er mir seine Existenz
> geradezu aufzwingt. Ich anerkenne sein Sein, und seine Notwendigkeit,
> nicht aber seinen universellen Anspruch auf Existenz an.
>
> Namaste

Deswegen gab es in der Vegangenheit auch Bürgerrechte die eben den 
Bürgern Rechte gegenüber dem Staat einräumten. Seit Kohl und mit Merkel 
ganz extrem, werden diese Bürgerrechte abgebaut. Bankgeheimnisse, 
Postgeheimnis und die Unverletzlichkeit der eigenen Wohnung gehörten mal 
dazu.

Mit 9/11 wurde ein Vehikel geschaffen diese Bürgerrechte flächendeckend 
unter dem Mantel der Terrorismusbekämpfung abzubauen, dabei war das 
Risiko im Straßenverkehr von einem Besoffenen über den Haufen gebügelt 
zu werden weltweit immer deutlich höher als einem terroristischen 
Anschlag zum Opfer zu fallen.

Wenn man diese Entwicklung erkannt hat sollte man herausgefunden haben 
zu welchem Zweck hier Gesetze verabschiedet werden und wer an solchen 
Gesetzen Interesse hat (cui bono).
Die Bevölkerung ist das mit Sicherheit nicht, es ist das 
Machterhaltungsbestreben der herrschenden Politkaste und der Hochfinanz 
als deren Auftraggeber.

Mit der DSGVO ist es möglich nicht nur Webseietninhaber sondern auch 
Betreiber der Server aus dem Netz zu kegeln wegen irgendwelcher 
Vorwände.
Das ist Nichts weiter als das Bestreben  unliebsame Informationsquellen 
kontrollieren und zum versiegen bringen zu können, der besser gemachte 
Nachfolger des Internetstoppschildes unserer sehr verehrten 
"Verteidigungsministerin".


Gruß,

Holm

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Matthias L. schrieb:
> WENN der Hosting-Provider personenbezogene Daten speichert, dann tut er
> das aus eigenem Antrieb und ausschließlich für SICH.
>
> Ich bin da ganz entspannt - alles weitere wird sich zeigen.

Ich fürchte du solltest dir den Vertag mit deinem Provider noch mal 
genauer anschauen.

Bestandteil meine Vertrages ist , das er mir die von ihm erzeugten Logs 
zur verfügung stellt und auswertetet. Das ist dort teil der AGB.

Allerdings kann ich nicht Verannlassen dass er es unterlässt, denn er 
ist prinzipiell gesetzlich dazu verpflichtet, nicht klar in wie weit der 
vertrag über die gesetzlichen Verpflichtungen hinausgeht und da Kommst 
du in die Verantwortung wissend oder unwissend. ...

Auch Unterlassen kann eine Schuld begründen.

@ Holm könntest du mir eventuell  etwas Auf die Sprünge helfen? 
eventuell auch per p.N.

Namaste

von Holm T. (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Du mußt mit Deinem Provider eine
>> Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung abgeschlossen haben, denn der
>> verarbeitet in Deinem Auftrag Daten und speichert sie, neuerdings ist er
>> auch dafür haftbar was Du "im Inneren Deiner Webseite" so treibst.
>
> Nein, das tut er eben nicht. Ich brauche die Daten nicht, ich bekomme
> sie auch nicht, er speichert sie eben NICHT für mich und schon gar nicht
> in meinem Auftrag. Ich weiß nicht mal, ob er überhaupt Zugriffe loggt.
> Wozu auch?

Aus rein technischen Gründen.

Mein Mail Exchanger loggt beispielsweise IP Adressen einlieferder Server
die spamen und nach einigen erfolglosen Versuchen wird denen der Hahn 
abgedreht. (fail2ban)

Mit Webservern ist das ganz ähnlich.
>
> WENN der Hosting-Provider personenbezogene Daten speichert, dann tut er
> das aus eigenem Antrieb und ausschließlich für SICH.
>
> Ich bin da ganz entspannt - alles weitere wird sich zeigen.

Jaja ..gute Idee. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht..
Es beweist nur, das Du dir den Schraddel nicht durchgelesen hast, aber 
Du denkst hier Deine Meinung anbringen zu müssen. Seltsam.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
[..]
> @ Holm könntest du mir eventuell  etwas Auf die Sprünge helfen?
> eventuell auch per p.N.
>
> Namaste

Was für Sprünge? Freilich kannst Du mir Mail oder PN schicken...

Gruß,

Holm

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> Was für Sprünge? Freilich kannst Du mir Mail oder PN schicken...

ich melde mich später

Namaste

von Alex G. (dragongamer)


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@winne
Ehrlich gesagt schätze ich dich jetzt mehr als Kommunisten ein als 
Anarchisten.
Anarchie bedeutet ja nicht automatisch dass der einzelne nichts besitzt 
(und vorallem nicht mit Gewalt verteidigen wird).
Es bräuchte wieder ein übergeordnetes System welches erzwingt das alles 
allen gehört -> Kommunismus.

Btw. Anarchie und Pazifismus zusammen passt grundsätzlich nicht mit den 
durch Evolution entwickelten, menschlichen Instinkten zusammen. Das 
haben viele "Versuche" in kleinem wie grossen Maßstab gezeigt.
Ein signifikanter Anteil der Menschen sucht von Natur aus nach Führung 
(da ihm das Sicherheit bietet und er somit seine Gene weitervererben 
konnte) und kämpft für diese, während widerum wenige andere ein 
natürliches Verlangen und die Fähigkeit haben, besagte Menschen zu 
manipulieren.

Das wird also höchstens in Jahrhunderten klappen, oder wenn wir 
genetisch viele unserer Instinkte abschaffen (wie die Zukunftswesen in 
der Serie Fringe).

Ist es daher wirklich wert jetzt irgendwie seine Entscheidungen (z.B. 
Nichtwähler sein, da ich mal stark annehme dass du einer bist) auf solch 
eine fragwürdige Ideologie zu basieren?
Finde man sollte mit der Natur des Menschens arbeiten nicht gänzlich 
dagegen.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Alex G. schrieb:
> @winne
> Ehrlich gesagt schätze ich dich jetzt mehr als Kommunisten ein als
> Anarchisten.
> Anarchie bedeutet ja nicht automatisch dass der einzelne nichts besitzt
> (und vorallem nicht mit Gewalt verteidigen wird).
> Es bräuchte wieder ein übergeordnetes System welches erzwingt das alles
> allen gehört -> Kommunismus.
>
> Btw. Anarchie und Pazifismus zusammen passt grundsätzlich nicht mit den
> durch Evolution entwickelten, menschlichen Instinkten zusammen. Das
> haben viele "Versuche" in kleinem wie grossen Maßstab gezeigt.


..nunja..wenn man die Geschichte betrachtet hat keine der 
Gesellschaftsformen jemals funktioniert..und nein, auch der Kapitalismus
funktioniert aus Sicht der Besitzlosen nicht. aus Sicht der Besitzenden 
aber schon..darin unterscheidet er sich aber nicht von z.B. dem 
Feudalismus.

> Ein signifikanter Anteil der Menschen sucht von Natur aus nach Führung
> (da ihm das Sicherheit bietet und er somit seine Gene weitervererben
> konnte) und kämpft für diese, während widerum wenige andere ein
> natürliches Verlangen und die Fähigkeit haben, besagte Menschen zu
> manipulieren.

Ich habs: Jeder ist sich selbst der Nächste..
>
> Das wird also höchstens in Jahrhunderten klappen, oder wenn wir
> genetisch viele unserer Instinkte abschaffen (wie die Zukunftswesen in
> der Serie Fringe).

Ja .. so wie selbst zersetzendes Plastik nach Hofreiter. Der löst auch 
alle Energie- und zwischengeschlechtlichen Probleme auf diese Weise...
>
> Ist es daher wirklich wert jetzt irgendwie seine Entscheidungen (z.B.
> Nichtwähler sein, da ich mal stark annehme dass du einer bist) auf solch
> eine fragwürdige Ideologie zu basieren?
> Finde man sollte mit der Natur des Menschens arbeiten nicht gänzlich
> dagegen.

Welche Ideologie ist Deiner Ansicht nach nicht fragwürdig?

Was ist am Kommunismus (Gleichverteilung) und am Sozialismus (kein 
Privateigentum an PM) aus Deiner Sicht fragwürdig?
Es hapert jeweils an der Durchsetzung dieser Prinzipien weil immer 
einige Leute denken sich Vorteile auf Kosten Anderer verschaffen zu 
müssen.
Die Logische Folge wäre also Sozial- oder Kommunismus mit Todesstrafe 
für Vorteilsnehmer...

Gruß,

Holm

von Alex G. (dragongamer)


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Fragwürdig ist dass es nicht realistisch ist dass diese Systeme besser 
sein würden als unser jetztiges.

Und der Kapitalismus unterscheidet sich grundsätzlich vom Feudalismus 
dahingegend dass man Aufstiegschance hat.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Alex G. schrieb:
> @winne
> Ehrlich gesagt schätze ich dich jetzt mehr als Kommunisten ein als
> Anarchisten.

für einen Kommunisten bin ich grundsätzlich zu individualistisch 
unterwegs.

der realexistierende Sozialismus welcher sich als Vorstufe des K. sah 
kankte vor allem an der Staatlichen Gewalt, mit dem er sein Ziele 
verfolgte. dies konterkarierte seinen Anspruch als bessere Gesellschaft, 
in der SU und den Bruderstaaten ihn selbst total zerstörend. Neben der 
Ökonomie war dies sein Selbstmord.

Als Lehre daraus bleibt nur Ghandis Weg, das zeigte mir das Ende der 
DDR.




> Anarchie bedeutet ja nicht automatisch dass der einzelne nichts besitzt
> (und vorallem nicht mit Gewalt verteidigen wird).
richtig

> Es bräuchte wieder ein übergeordnetes System welches erzwingt das alles
> allen gehört -> Kommunismus.
Nein, das zerstört den Ansatz! siehe oben


> Btw. Anarchie und Pazifismus zusammen passt grundsätzlich nicht mit den
> durch Evolution entwickelten, menschlichen Instinkten zusammen.

Das ist auf der Grundlage der bisherigen wirtschaftlichen Verhältnisse 
der Menschlichen Entwicklung unausweichlich gewesen und auch jetzt noch.

Die neue Qualität erfordert stets das Vorhandensein einer entsprechenden 
ökonomischen Basis. Diese ist definitiv erst gegeben wenn die PV die 
weitere Entwicklung der PK zu hemmen beginnen. als im Kap noch nicht. er 
ist noch nicht zur vollen Reife gelangt. Deshalb ist der nächste Schritt 
in der Entwicklung der Menschlichen Gesellschaft nicht nur noch nicht 
möglich, sondern vielmehr zerstörte er das schon erreichte. soweit das 
Problem mit Partiellen erzwungenen Veränderungen, die dies untermauern.

> Das haben viele "Versuche" in kleinem wie grossen Maßstab gezeigt.
bisher ja, die Gesellschaft war und ist auf Grund ihrer bisherigen 
Ökonomie  einfach nicht reif dafür. wen es soweit sein wird wird sich 
der Wandel gewaltlos vollziehen müssen.

> Ein signifikanter Anteil der Menschen sucht von Natur aus nach Führung
> (da ihm das Sicherheit bietet und er somit seine Gene weitervererben
> konnte) und kämpft für diese, während widerum wenige andere ein
> natürliches Verlangen und die Fähigkeit haben, besagte Menschen zu
> manipulieren.

Dies alles ist eine folge der ökonomischen zwänge in welchen sich die 
Menschheit nach wie vor befindet

>
> Das wird also höchstens in Jahrhunderten klappen, oder wenn wir
> genetisch viele unserer Instinkte abschaffen (wie die Zukunftswesen in
> der Serie Fringe).

Ja das ist ein Prozess, der noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Trotzdem ist es der einzig zielführende und unausweichliche Weg, sollte 
das Experiment Menscheit auf der Erde nicht ein vorzeitiges Ende nehmen.

> Ist es daher wirklich wert jetzt irgendwie seine Entscheidungen (z.B.
> Nichtwähler sein, da ich mal stark annehme dass du einer bist)

  Ja. bin ich aus Überzeugung

> auf solch eine fragwürdige Ideologie zu basieren?

Die Fragwürdigkeit sehe ich eher im Versuch die Schmierenkomödie 
aufrecht zu erhalten.

> Finde man sollte mit der Natur des Menschens arbeiten nicht gänzlich
> dagegen.

Ich finde es ist nicht des Menschen Natur gegeneinander zu schaffen und 
Krieg zu führen, sondern es ist folge seiner ökonomischen Zwänge. sowohl 
der objektiven aber auch der selbst auferlegten. Mit letzteren machen 
wir uns das Leben unnütz schwer, in dem wir nicht akzeptieren was ist.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Alex G. schrieb:
> Fragwürdig ist dass es nicht realistisch ist dass diese Systeme besser
> sein würden als unser jetztiges.
richtig
> Und der Kapitalismus unterscheidet sich grundsätzlich vom Feudalismus
> dahingegend dass man Aufstiegschance hat.

Na ja, die gab es früher auch. Und das jeder reich werden kann heißt 
aber zugleich, dass es nicht alle können, sonst funktioniert der Kap. 
nämlich nicht.

Namaste

von Holm T. (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Fragwürdig ist dass es nicht realistisch ist dass diese Systeme besser
> sein würden als unser jetztiges.
>
> Und der Kapitalismus unterscheidet sich grundsätzlich vom Feudalismus
> dahingegend dass man Aufstiegschance hat.

Ooch die gabs früher für hybsche Bauerntöchter und Prinzen mit weißen 
Pferden auch.
An was glaubst Du noch so?

Gruß,

Holm

von Matthias L. (limbachnet)


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Holm T. schrieb:
> Es beweist nur, das Du dir den Schraddel nicht durchgelesen hast, aber
> Du denkst hier Deine Meinung anbringen zu müssen. Seltsam.

Ich bring gar keine "Meinung" an, sondern schildere nur, wie das bei 
meiner kleinen Web"präsenz" aussieht. Ich habe mir diesbezüglich auch 
alles Verfügbare durchgelesen - das war nur nicht gerade viel.

Also gut, du wolltest oben ja Butter bei die Fische - meine 
Mini-Webseite war mal eine Web-Visitenkarte S bei Strato. Das muss noch 
in den Neunzigern gewesen sein, damals stand zum Thema Datenschutz so 
gut wie gar nix dabei, für mich einsehbare Statistiken, Auswertungen, 
Logs gab es schlicht nicht.

2016 ist daraus dann durch Produktpflege ein "PowerWeb Starter" 
geworden. Einen neuen Vertrag habe ich aktiv nicht abgeschlossen. 
Allerdings hast du insoweit Recht, dass ich (allerdings vollständig 
anonymisierte) Statistiken im Strato-Kundenportal einsehen kann. 
personenbezogene oder personenbeziehbare Daten bekomme ich aber 
weiterhin nicht.

In den AGB geht Strato auch explizit auf die DSGVO ein, übersehen oder 
ignoriert haben sie diese also nicht - trotzdem gibt's keine auf der 
Kundenoberfläche vorgesehene Möglichkeit, eine ADV abzuschließen.

Gut - du hast die Hosting-Provider-Brille auf und ich die des Endkunden. 
ICh bin nun aber nicht Kunde bei dir, sondern bei Strato und die 
betreiben das Geschäft auch nicht erst seit gestern und scheinen 
deutlich entspannter zu sein als du. Da häng' ich mich einfach mal dran.

Was mich an den aktuellen Weltuntergangs-Szenarien interessiert:
Was sind denn nun die KONKRETEN Unterschiede zum Zustand heute, nach 
denm praktischen Inkrafttreten der DSGVO und dem Zustand vorher, also 
vor Inkrafttreten der DSGVO, aber nach Inkrafttreten des BDSG? Hätte die 
Welt nicht schon längst untergegangen sein müssen?

von Holm T. (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Es beweist nur, das Du dir den Schraddel nicht durchgelesen hast, aber
>> Du denkst hier Deine Meinung anbringen zu müssen. Seltsam.
>
> Ich bring gar keine "Meinung" an, sondern schildere nur, wie das bei
> meiner kleinen Web"präsenz" aussieht. Ich habe mir diesbezüglich auch
> alles Verfügbare durchgelesen - das war nur nicht gerade viel.
>
> Also gut, du wolltest oben ja Butter bei die Fische - meine
> Mini-Webseite war mal eine Web-Visitenkarte S bei Strato. Das muss noch
> in den Neunzigern gewesen sein, damals stand zum Thema Datenschutz so
> gut wie gar nix dabei, für mich einsehbare Statistiken, Auswertungen,
> Logs gab es schlicht nicht.
>
> 2016 ist daraus dann durch Produktpflege ein "PowerWeb Starter"
> geworden. Einen neuen Vertrag habe ich aktiv nicht abgeschlossen.
> Allerdings hast du insoweit Recht, dass ich (allerdings vollständig
> anonymisierte) Statistiken im Strato-Kundenportal einsehen kann.
> personenbezogene oder personenbeziehbare Daten bekomme ich aber
> weiterhin nicht.
>
> In den AGB geht Strato auch explizit auf die DSGVO ein, übersehen oder
> ignoriert haben sie diese also nicht - trotzdem gibt's keine auf der
> Kundenoberfläche vorgesehene Möglichkeit, eine ADV abzuschließen.

IMHO bieten die den Vertrag zum Download an, Du kannst ausdrucken, 
unterschreiben und zurück senden... oder so..guckmal hier:

https://www.strato.de/faq/article/2763/Fragen-zur-Auftragsverarbeitungsvertrag-AVV-und-der-neuen-EU-Datenschutzgrundverordnung-DSGVO.html#avv_abschliessen

>
> Gut - du hast die Hosting-Provider-Brille auf und ich die des Endkunden.
> ICh bin nun aber nicht Kunde bei dir, sondern bei Strato und die
> betreiben das Geschäft auch nicht erst seit gestern und scheinen
> deutlich entspannter zu sein als du. Da häng' ich mich einfach mal dran.

Mach doch wie Du denkst, ich habe Dich nur darauf hingewiesen das "geht 
mich Nichts an" ..nicht zieht.

>
> Was mich an den aktuellen Weltuntergangs-Szenarien interessiert:
> Was sind denn nun die KONKRETEN Unterschiede zum Zustand heute, nach
> denm praktischen Inkrafttreten der DSGVO und dem Zustand vorher, also
> vor Inkrafttreten der DSGVO, aber nach Inkrafttreten des BDSG? Hätte die
> Welt nicht schon längst untergegangen sein müssen?

Die Welt geht nicht schalgartig unter, sondern so wie es aussieht jeden 
Tag ein Stückchen mehr. Du bemerkst es nicht, aber Dir werden nach und 
nach sämtliche Bürgerrechte entzogen bzw. diese ausgehöhlt.

Das wird nicht besser wenn man sich schlicht nicht drum kümmert aka "hab 
nichts zu verbergen".

Ich lese z.B. auch immer gerne Sowas hier:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Gerichtsurteil-BND-darf-weiterhin-Internet-Knoten-De-CIX-anzapfen-4061494.html

Da steht drin das der DeCIX die BND Überwachung und Datenausleitung 
dulden muß bzw. verpflichtet ist diese zu bewerkstelligen. Das 
Bundesverwaltungsgericht ließ keine Rechtsmittel gegen die Entscheidung 
zu.
Es wurde nicht entschieden ob der BND rechtmäßig handelt, das 
interessiert ja in diesem Zusammenhang auch gar Keinen..oder?
Das ist genau die Justitz in D wie ich sie kenne, die können Zeit und 
Geld verbrennen ohne das Etwas dabei heraus kommt, es wird blockiert und 
beschissen was das Zeug hält, man erhält kein Recht, es ergeht ein 
"Urteil" und das angeblich im Namen des Volkes..siehe auch 
Vorratsdatenspeicherung, wie oft brauchen die das von wieviel Gerichten 
ohne es einfach trotzdem zu tun und darauf zu vertrauen das das nächste 
Verfahren ausreichend Zeit verbrennt das man es doch tun kann? Der 
Scheiß ist immer noch Gesetz, die Verfassungswidrigkeit bereits mehrfach 
festgestellt.

..alles im grünen Bereich für Dich?

Gruß,

Holm

von Alex G. (dragongamer)


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@holm
In dem Fall ist eigentlich nicht das Problem dass Bürgerrechte 
ausgehöhlt würden, sondern einem Datenschutz-Rechte aufgezwungen werden.

Im Moment ist trotz DSVGO allerdings das allermeiste noch im grünen 
Bereich denn es zeichnet sich weder ab dass irgendwelchen extremen 
Ideologien oder Gruppierungen an die Macht kämen, noch dass die 
Wirtschaft signifikante Schwierigkeiten bekäme.

Einzelne fallen immer durchs raster. Daran ist leider nichts neues.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Alex G. schrieb:
> Im Moment ist trotz DSVGO allerdings das allermeiste noch im grünen
> Bereich denn es zeichnet sich weder ab dass irgendwelchen extremen
> Ideologien oder Gruppierungen an die Macht kämen, noch dass die
> Wirtschaft signifikante Schwierigkeiten bekäme.
>
> Einzelne fallen immer durchs raster. Daran ist leider nichts neues.

Aber die tendenzielle Richtung wie Holm sie zeichnet siehst du noch 
oder? Imho  ist da schon ein Paradigmenwechsel, wenn gleich er nach der 
Junkerschen Methode schleichend vollzogen wird, so ist es doch ein 
Prozess der Aushöhlung freiheitlich-demokratischer Prinzipen, welcher 
real stattfindet und das bewusst so gesteuert, dass die wechselnden 
Mehrheiten gerade von einer konzertierten Konfrontation mit diesem 
Prozess ferngehalten werden.
Die gute alte Methode, "Divide et impera" trägt auch in heutiger Zeit 
noch und immer wieder aufs Neue reichlich Früchte.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Holm T. schrieb:
> Mach doch wie Du denkst, ich habe Dich nur darauf hingewiesen das "geht
> mich Nichts an" ..nicht zieht.

Danke schön - auch für den Link, das schau ich mir mal in Ruhe an - nach 
erstem Überfliegen ist das eher was für die größeren Hosting-Pakete, 
aber interessant ist's auf jeden Fall.

Holm T. schrieb:
> Die Welt geht nicht schalgartig unter, sondern so wie es aussieht jeden
> Tag ein Stückchen mehr. Du bemerkst es nicht, aber Dir werden nach und
> nach sämtliche Bürgerrechte entzogen bzw. diese ausgehöhlt.

Soso - aber was hat das mit der DSGVO zu tun - welche Bürgerrecht hat 
die mir denn entzogen??

OT:

Holm T. schrieb:
> Vorratsdatenspeicherung, wie oft brauchen die das von wieviel Gerichten
> ohne es einfach trotzdem zu tun und darauf zu vertrauen das das nächste
> Verfahren ausreichend Zeit verbrennt das man es doch tun kann? Der
> Scheiß ist immer noch Gesetz, die Verfassungswidrigkeit bereits mehrfach
> festgestellt.

Naja, die Vorratsdatenspeicherung ist nicht soooo einfach. Die erste 
wurde vom Verfassungsgericht gekippt, das hat aber gleichzeitig 
festgestellt, dass eine Vorratsdatenspeicherung unter Beachtung der 
einen oder anderen zusätzlichen Randbedingung dennoch verfassungskonform 
sein KANN. Der zweite Anlauf ist diesen Vorgaben eigentlich recht eng 
nachgekommen, aber nun kam, Achtung:  NICHT erneut das 
Verfassungsgericht, sondern der Europäische Gerichtshof. Und der hat 
NICHT über die deutsche, sondern über die schwedische und britannische 
Vorratsdatenspeicherung entschieden und diese als nicht mit dem EU-Recht 
vereinbar angesehen. Wegen der Anlasslosigkeit der Speicherung, und die 
hätten wir in Deutschland ja auch gehabt. Deshalb wiederum sind ein paar 
Provider vor Gericht gezogen und wollten die Freigabe haben, die 
Vorratsdatenspeicherung nicht umsetzen zu müssen, was ihnen auch 
zugestanden wurde.

De facto haben wir also tatsächlich ein immer noch geltendes Gesetz zur 
Vorratsdatenspeicherung, aber es wird nicht umgesetzt - es gibt derzeit 
also KEINE Vorratsdatenspeicherung in Deutschland. Ausgerechnet damit 
ist für mich daher tatsächlich alles im grünen Bereich...

/OT

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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@winne
Ach komm. Das ist einfach ein Wandel.
Ob das wovon du erzählst wirklich schlecht ist, wird sich erst in der 
Zukunft zeigen.


Wenn du nicht zufrieden ist, beinflusse das indem du wählen gehst! Sonst 
hast du kein Mitspracherecht und meiner Meinung nach auch kein 
Beschwerderecht.

Auch wenn die AFD verachtenswert ist - sie hat ohne Zweifel gezeigt dass 
Wahlen noch immer was bewirken.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Alex G. schrieb:
> dass
> Wahlen noch immer was bewirken.

nö,

sie zeigt nur, wie manipulierbar auch ein aufgeklärter Teil der 
Menschheit ist.
Wie kommst du auf die Idee, dass dies nicht beabsichtigt wurde?

Auch in der Politik wirken paradoxe anmutende Methoden der Psychologie 
ganz vortrefflich.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Lol, es war beabsichtigt dass die Koalitionsparteien um die Mehrheit 
bangen  und darum mehrere Monate mit Regierungsbildung verschwenden 
mussten?
Ganz ehrlich, auch wenn man das manchmal aus den Augen verliert, 
Politiker sind garantiert auch Menschen (meistens "wie du und ich") und 
für die war das mit großer Sicherheit auch eine Tortur die sie gerne 
vermieden hätten.

Verfalle bitte nicht den schrägsten Verschwörungstheorien, das führt 
nämlich nicht weiter.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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>Wenn du nicht zufrieden ist, beinflusse das indem du wählen gehst! Sonst
>hast du kein Mitspracherecht und meiner Meinung nach auch kein
>Beschwerderecht.

Was soll er denn wählen, wenn er sich doch nur die Anarchie herwünscht, 
die nicht im Angebot ist?

von Alex G. (dragongamer)


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Jens G. schrieb:
>>Wenn du nicht zufrieden ist, beinflusse das indem du wählen gehst! Sonst
>>hast du kein Mitspracherecht und meiner Meinung nach auch kein
>>Beschwerderecht.
>
> Was soll er denn wählen, wenn er sich doch nur die Anarchie herwünscht,
> die nicht im Angebot ist?
Piratenpartei wäre eine Option. Die sind jedenfalls für "weniger Staat".

von Jens G. (jensig)


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>Piratenpartei wäre eine Option. Die sind jedenfalls für "weniger Staat".

Das ist ihm doch noch immer zu viel Stasat ...

von Alex G. (dragongamer)


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Jens G. schrieb:
>>Piratenpartei wäre eine Option. Die sind jedenfalls für "weniger Staat".
>
> Das ist ihm doch noch immer zu viel Stasat ...
Auch er glaubt ja nicht daran dass Änderungen direkt und über Nacht 
geschehen könnten (dafür geht es uns hierzulande auch definitiv zu gut).
Über "seine Patei" kann man eben den Anstoß in die, der eigenen Meinung 
entsprechenden Richtung geben.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Es gibt mehre Aspekte nicht an Wahlen teil zu nehmen.

Zum einen und das ist für mich die Entscheidende bedeutet, an einer Wahl 
teilzunehmen den Staat in seiner Existenz zu rechtfertigen und ihn zu 
unterstützen. Das will ich definitiv nicht.

Zum zweiten würde ich damit eher die von mir angestrebte Richtung  der 
Selbstauflösung des Staate entgegenwirken. Mir also selbst in den Weg 
treten.

Drittens sehe ich nicht ein mal kurzfristig die Möglichkeit im Rahmen 
der Staatlichen Ordnung eine geringfügige Verbesserung der Verhältnisse 
herbei zu führen, da die gewählten Mandatare ihren Mandanten keinerlei 
Verantwortung schulden.

Letzteres regelt das GG. Schon der real stattfindende Fraktionszwang 
verstößt gegen das GG. welches für alle Bürger ansonsten bindend ist. 
Seine Krönung findet solcherlei Theater in der gelegentlichen Aufhebung 
des Fraktionszwanges.  Was braucht es mehr um das Ganze ad absurdum 
erscheinen zu lassen.

Letztendlich bleibt für mich nichts zu tun außer nichts zu tun.

Ich bin überzeugt, langfristig wird nur die vollständige Ignoranz seiner 
Existenz den Staat als System beenden, wenn er denn überflüssig geworden 
sein wird.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Kann mir grad nicht vorstellen was geschehen müsste damit ich so denken 
könnte wie du, lol.

Naja, auch wenn man das als Deutscher diesen Spruch nicht oft in den 
Mund nehmen sollte, aber "jedem das seine" trifft es hier wahrscheinlich 
trotzdem gut. Wenigstens bist du kein aktiver Radikaler :)

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich halte es mit dem alten Fritz bezüglich der Hugenotten, welchen er 
Asyl gab „Mag jeder nach seiner Facon glücklich werden.“ Das ist meines 
Ansicht nach die radikalste Haltung, welche man der individuellen 
Freiheit zur Seite stellen kann.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Ist aber ein reines Buzzword/Spruch das niemanden weiterhilft.
Ganz davon abgesehen dass das deinem Ideal widerspricht.
Bilden sich nämlich "Fraktionen", werden die ganz schnell die für sich 
kämpfenden "individuell Freien" überrumpeln. ;)

EDIT: Achso, Facon != Fraktion?
Na gut.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Mag jeder nach seiner Facon glücklich werden.

Zählt dazu auch Homosexuelle an Kränen aufzuknüpfen, aufmüpfige Frauen 
zu steinigen und Polygamie? Für manche ist das living standard nach 
denen sie glücklich werden. Zumindest letzteres ist ja nun auch 
hierzulange akzeptiert und gerichtlich abgesegnet.

von Daniel A. (daniel-a)


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Für die, die es noch nicht kennen, und über Freiheit, Gesetze und 
Regierungsformen diskutieren, ich empfehle sich mal mit dem Harm 
principle auseinanderzusetzen. Es geht darum, Regulierungen auf einem 
absoluten Minimum zu halten, dass diese nur vertretbar sind, wenn diese 
notwendig sind um zu verhindern, dass seine Freiheiten durch andere 
eingeschränkt werden, z.B. durch den Schaden die einem andere sonst 
zufügen würden:

https://en.wikipedia.org/wiki/Harm_principle

Natürlich wird das gerne auch fehlinterpretiert, um mit falschen 
Sicherheitsversprechen Gesetze zu rechtfertigen. Eine recht komplexe 
Angelegenheit.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Abradolf L. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Mag jeder nach seiner Facon glücklich werden.
>
> Zählt dazu auch Homosexuelle an Kränen aufzuknüpfen, aufmüpfige Frauen
> zu steinigen und Polygamie? Für manche ist das living standard nach
> denen sie glücklich werden. Zumindest letzteres ist ja nun auch
> hierzulange akzeptiert und gerichtlich abgesegnet.

Du selbst siehst wohl, wo das eine des anderen Grenze überschreitet, 
sprich nicht konform geht mit dem Anspruch an sich selbst? Wenn du 
allerdings nur deine Egoismen betrachten möchtest, dann hasst du den 
Sinn dahinter nicht verstanden und auch den Kant nicht zu erfassen 
vermocht. Dass auch der alte Fritz ein Kind seiner Zeit und Knecht 
seines eigenen Staates nicht unfehlbar tat stelle ich nicht in Abrede.

Gerade im Umgang mit seinen eigen Sohn zeigt sich dessen ganze Tragik, 
der deutlicher den jeder anderen aufgeklärten Person seiner Zeit den 
Widerspruch den das Staatswesen in sich trägt erfuhr.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Winfried J. schrieb:
> Ich halte es mit dem alten Fritz bezüglich der Hugenotten, welchen er
> Asyl gab „Mag jeder nach seiner Facon glücklich werden.“ Das ist meines
> Ansicht nach die radikalste Haltung, welche man der individuellen
> Freiheit zur Seite stellen kann.

Gilt das dann auch für seine "Aneignung" von Schlesien?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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ach Kara,

was an dem Wort "bezüglich" bist du nicht in der Lage Sinn erfassend zu 
deuten?
Namaste

Beitrag #5442969 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Daniel A. schrieb:
> https://en.wikipedia.org/wiki/Harm_principle

Verwandt mit Art 2 GG: "(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung 
seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und 
nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz 
verstößt.".

Interessant wirds aber bei hehren Grundsätzen meist erst, wenn man 
konkret wird. Also wie die DSGVO unter diesem Licht zu betrachten ist. 
Mal vorausgesetzt, es geht im DSGVO-Thread überhaupt noch um die DSGVO.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Lars R. schrieb im Beitrag #5442969:
> Der alte Fritz war vor allem eines nicht: Jemand, der für die Auflösung
> einer jeglichen Staatsform war. Mit dem brauchst Du Dich daher nicht
> identifizieren. Der würde sich im Grabe umdrehen.

Ich glaube da verkennst du ihn gewaltig, es war die Staatsräson und sein 
elend Pflichtgedusel, welches er für Gewissen hielt, dass ihn zwang 
gegen sein Innerstes zu handeln. Nicht umsonst frönte er der Musik, sie 
war seine Flucht in die Verdrängung.
Übrigens mit derlei war und ist er nicht allein. Gerade diese Haltung 
gebar die größten Unbarmherzigkeiten der Geschichte: Das Elend der 
Pflicht, fremd- oder selbst auferlegt.
Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> es geht im DSGVO-Thread überhaupt noch um die DSGVO.

ja hier schließt sich der Kreis, und micht treibt es an den See, Adé.

Namaste

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Winfried J. schrieb:
> was an dem Wort "bezüglich" bist du nicht in der Lage Sinn erfassend zu
> deuten?

Friedrich II. hat die Hugenotten nicht aus Menschenfreundlichkeit ins 
Land geholt, sondern aus wirtschaftlichen Gründen.

Man kann sich sein Weltbild natürlich prima aus Versatzstücken 
zusammensetzen.

Bestimmt findet sich auch unter Stalins oder Lenins Aussprüchen das ein 
oder andere verwertbare Versatzstück.

von (prx) A. K. (prx)


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Die DSGVO ist im Kern zwar schon älter als manche denken, aber so alt, 
dass sie schon der alte Fritz kannte, ist sie nicht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Kara B. schrieb:
> Friedrich II. hat die Hugenotten nicht aus Menschenfreundlichkeit ins
> Land geholt, sondern aus wirtschaftlichen Gründen.

Zum einen habe ich nichts Gegenteiliges behauptet, zum andere verkennst 
du das auch er eine Rolle innerhalb eines Systems zu erfüllen hatte, 
welche wie bei  Politikern der heutigen Zeit nicht seinem freien Willen 
entsprang.

Was dir offenbar wie vielen Anderen nicht bewusst ist, dass kaum jemand 
innerhalb bestehender sozialer Systeme sein Handeln selbst frei 
entscheidet. Es ist unsere Position im übergeordneten System welche die 
Möglichkeiten des Einzelnen innerhalb dieses Systems determiniert und 
damit die auch den Rahmen seines Handelns.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Die DSGVO ist im Kern zwar schon älter als manche denken, aber so alt,
> dass sie schon der alte Fritz kannte, ist sie nicht.

Damals war es auch nicht nötig einen so großen Wissensraum außerhalb des 
Staates unter Kontrolle zu bringen. Andererseits ging man damals schon 
gegen geheime und oppositionelle Bünde nicht weniger massiv als heute 
vor.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Damals war es auch nicht nötig einen so großen Wissensraum außerhalb des
> Staates unter Kontrolle zu bringen. Andererseits ging man damals schon
> gegen geheime und oppositionelle Bünde nicht weniger massiv als heute
> vor.

Allerdings weniger, um die Leute dumm zu halten, wie es öfter unnötig 
verschwörungstheoretisch formuliert wird, Sondern aus Sorge, parallele 
Organisationen könnten staatliche Macht untergraben. Nicht Wissen und 
Intelligenz wurden seit Rennaissance und Aufklärung als Problem gesehen 
(von der Kirche schon, aber deren Einfluss nahm mit der Zeit ab, nicht 
zuletzt genau deshalb). Das wird wie damals beim alten Fritz gefördert. 
Sondern Ansätze, sie als Alternativkultur gegen den Staat aufzubauen, 
wurden damals in Preussen wie heute z.B. sehr deutlich in China als 
Problem verstanden.

Der Unterschied zur westlichen Politik-Kultur liegt massgeblich darin, 
solchen Ansätzen einen zulässigen und öffentlichen Raum zu geben. Den 
gab es weder im Absolutismus, noch in heutigen Systeme wie China. Die 
US-Verfassung wurde erheblich von diesem Prinzip geprägt. Aber diese 
Prinzipien schützen nicht jedes beliebige Forum, sondern versuchen, sie 
ins Gesamtsystem einzubinden um Konflikte zivilisiert zu halten.

Denn es gibt immer wieder Unterdrückungsbewegungen, die mindestens 
anfangs vom Volk selbst ausgehen, und eben nicht von den bestehenden 
Machtstrukturen. Die dann ggf von Personen aufgegriffen und für 
persönlichen Machtgewinn genutzt werden. Der Hexenwahn entwickelte sich 
anfangs nicht aus der Kirche heraus, sondern wurde von dieser als 
heidnischer Aberglaube abgelehnt, sondern direkt aus dem Volk. Bottom 
up, wie man das heute nennt. Eine ähnliche Hysterie erwischte die USA 
schon früh in ihrer Geschichte, die Illuminaten betreffend.

Aber so schön diese Diskussion ist: Ich kann wirklich nicht erkennen, 
wie die DSGVO hier hinein passt. Klar, manche sehen darin die gezielte 
Vernichtung  unabhängiger Kleinbürger und Kleinbetriebe. Urigerweise 
obwohl es gerade die grossen Betriebe sind, die damit am meisten Arbeit 
haben. Bitte kommt nicht wieder mit Abmahnungen, die sind ein eigenes 
Problem - übrigens ein sehr deutsches, während die DSGVO international 
ist.

Bei der Diskussion um das NetzDG wars nicht anders. Obzwar explizit 
gegen die aufkommende Alternativmacht von Konzernen wie Facebook in 
Stellung gebracht, wurde auch dies von manchen als Unterdrückung des 
kleinen Mannes interpretiert. Facebook als Hüter der Freiheit? Man kann 
sich auch aus Überzeugung selbst ins Knie schiessen, sollte dabei aber 
bedenken, dass man davon nur 2 hat.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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PS, @Winfried: Diese vom Volk ausgehenden Bewegungen können Segen wie 
Fluch sein. Daraus kann Fortschritt und Freiheit entstehen, wenngleich 
mitunter ums Eck herum, aber auch brutale Unterdrückung. Es sind nicht 
immer nur Machthaber, die unterdrücken und missbrauchen. Das schafft das 
Volk auch selbst. In diesem Sinn sind Versuche von Staaten, dies in jene 
Bahnen zu lenken, die die Verfassung dafür vorgesehen hat, nicht nur 
negativ zu verstehen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Kara B. schrieb:
> Friedrich II. hat die Hugenotten nicht aus Menschenfreundlichkeit ins
> Land geholt, sondern aus wirtschaftlichen Gründen.

Wie wärs damit, beide Erklärungen nebeneinander stehen zu lassen? Die 
schliessen sich ja nicht aus. Winfrieds Schilderung von Friedrich II als 
widersprüchlicher Gestalt ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern 
entspricht dem aktuellen Verständnis der Historiker.

Auch ein anderer Friedrich II, der Staufer, war so eine widersprüchliche 
Gestalt. Einerseits im mittelalterlichen Handeln verwurzelt, überrascht 
er andererseits auch mit Gedanken, die da hinein nicht zu passen 
scheinen.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Allerdings weniger, um die Leute dumm zu halten, wie es öfter unnötig
> verschwörungstheoretisch formuliert wird, Sondern aus Sorge, parallele
> Organisationen könnten staatliche Macht untergraben.

Keine sorge das sehe ich genau so, und darum geht es auch heute. Die 
Verhinderung von Alternativen egal ob Islamisch geprägt oder sonst 
antikapitalistisch. Auch das Ganze Reichsbürgertheater fällt in diese 
Kategorie, Verhinderung von Parallegesellschaften. ...

> Nicht Wissen und
> Intelligenz wurden seit Rennaissance und Aufklärung als Problem gesehen
> (von der Kirche schon, aber deren Einfluss nahm mit der Zeit ab, nicht
> zuletzt genau deshalb). Das wird wie damals beim alten Fritz gefördert.
> Sondern Ansätze, sie als Alternativkultur gegen den Staat aufzubauen,
> wurden damals in Preussen wie heute z.B. sehr deutlich in China als
> Problem verstanden.

Das sie den Geist nicht zurück in die Flasche bekommen wissen sie sehr 
wohl.
Es geht aber darum die Ausbreitung solcher alternativen Gedanken wenn 
schon nicht zu verhindern, so jedoch wenigstens zu behindern. Dazu ist 
Diskreditierung sehr wohl als geeignetes Mittel genau so recht wie die 
Kontrolle der Verbreitungskanäle.
Mit der "Verhinderung rechtsfreier Räume im Internet" geht es um viel 
mehr als nur Kipo und Schwarzmarkt. Es geht um die Wiedererlangung der 
Macht über alle wesentlichen Medien. Und diesem Zweck dient wie Holm 
sehr richtig erkennt das DSGVO, nicht dem vorgeblichen Schutz von 
Privaten Daten. Die sind nur der Vorwand zu dessen Installation.


> Der Unterschied zur westlichen Politik-Kultur liegt massgeblich darin,
> solchen Ansätzen einen zulässigen und öffentlichen Raum zu geben. Den
> gab es weder im Absolutismus, noch in heutigen Systeme wie China. Die
> US-Verfassung wurde erheblich von diesem Prinzip geprägt. Aber diese
> Prinzipien schützen nicht jedes beliebige Forum, sondern versuchen, sie
> ins Gesamtsystem einzubinden um Konflikte zivilisiert zu halten.


 ..., vor allem aber Der Konservierung der Machtverhältnisse,
da man ja den Geist selbst, wie oben beschrieben nicht zurück in die 
Flasche bekommt.


> Aber so schön diese Diskussion ist: Ich kann wirklich nicht erkennen,
> wie die DSGVO hier hinein passt.

siehe oben.

> Klar, manche sehen darin die gezielte
> Vernichtung  unabhängiger Kleinbürger und Kleinbetriebe. Urigerweise
> obwohl es gerade die grossen Betriebe sind, die damit am meisten Arbeit
> haben. Bitte kommt nicht wieder mit Abmahnungen, die sind ein eigenes
> Problem - übrigens ein sehr deutsches, während die DSGVO international
> ist.

Nebenschauplätze und in gern Kauf genommene Kollateralschäden.

>
> Bei der Diskussion um das NetzDG wars nicht anders. Obzwar explizit
> gegen die aufkommende Alternativmacht von Konzernen wie Facebook in
> Stellung gebracht, wurde auch dies von manchen als Unterdrückung des
> kleinen Mannes interpretiert. Facebook als Hüter der Freiheit? Man kann
> sich auch aus Überzeugung selbst ins Knie schiessen, sollte dabei aber
> bedenken, dass man davon nur 2 hat.

dito

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Du willst dass es Parallelgesellschaften gibt?!

Ganz schlechte Idee...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Alex G. schrieb:
> Du willst dass es Parallelgesellschaften gibt?!
>
> Ganz schlechte Idee...

nein das habe ich nicht geschrieben.

Außerdem ist mein Wille irrelevant.

Meine Ansicht ist das die natürlichen Gesetzmäßigkeiten die Prozesse in 
Natur und Gesellschaft determinieren und bewusste menschliche Eingriffe 
die Lage nur verschlimmbessern.

Viel mehr gehe ich davon aus, dass man den Dingen ihren Lauf lassen und 
das eigene Handeln vorausschauend darauf ausrichten sollte ohne im 
Schilde zu führen, deren Lauf bestimmen zu wollen, gar deren 
gesetzmäßigen Verlauf dem eigenen Willen entsprechend zu beugen.

Dies führte in der Vergangenheit nie zum angestrebten ziel, nur zu 
größerem Elend. Wir sollten wieder lernen uns der Natur anzupassen und 
ihre Gesetzten zu unserem Nutzen zu folgen, statt mit ihrer Hilfe zu 
versuche die Natur unserem Willen untertan zu machen.

Bei aller Aufklärung haben wir es in den Letzten 200Jahren schwer 
verabsäumt die Ergebnisse unseres Handelns gründlich zu reflektieren.
"Vorwärts immer rückwärts nimmer" ist ein sehr kurzsichtiges Prinzip.

Namaste

: Bearbeitet durch User
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