Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Magisches Auge EM80 wiederbeleben ( kein regenerieren )


von oldeurope O. (Gast)


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Magischer Fächer EM80 total blind, wiederbelebt mit LED!
In Stellung UKW oder TA zappelt die eh nicht.
Von da her aus meiner sich eine langlebige Alternative.
Was meint Ihr?

Weitere Bilder und wie man das machen kann, im EM80-Blog:
https://commentatroehrenbude.blogspot.com/2018/05/em80.html

von oszi40 (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> wiederbelebt mit LED!

Ob das Loch bohren in den EM80-Glasboden schon beim 1. Versuch gelingt?

von Günter Lenz (Gast)


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Das Ganze ist dann aber völlig funktionslos, also Attrappe.

von oldeurope O. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Aus der W. schrieb:
>> wiederbelebt mit LED!
>
> Ob das Loch bohren in den EM80-Glasboden schon beim 1. Versuch gelingt?

Ja.

Günter Lenz schrieb:
> ist dann aber völlig funktionslos

Sobald Du einen UKW-Sender eingestellt hast,
ist jedes Magische Auge "funktionslos".
In Stellung TA immer.

LG
old.

von Günter Lenz (Gast)


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Aus der Werkstatt schrieb:
>Sobald Du einen UKW-Sender eingestellt hast,
>ist jedes Magische Auge "funktionslos".

Warum? Du hast wahrscheinlich den Sinn des Magischen-
Auge nicht richtig verstanden. Es zeigt den relativen
Empfangspegel bei Empfang an, wenn kein Sender empfangen
wird oder eine Frequenz eingestellt ist wo sich kein
Sender befindet, zeigt es nichts an. Und das funktioniert
auch bei UKW.

von oldeurope O. (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> wenn kein Sender empfangen
> wird oder eine Frequenz eingestellt ist wo sich kein
> Sender befindet

"wenn" ist aber nicht.

Ich habe jetzt den Katodenwiderstand
der EL84 von 160 Ohm auf 200 Ohm erhöht und speise die
LED von da. Jetzt benimmt sich das beim Ein- und Ausschalten
tatsächlich wie eine Röhre.

LG
old.

von Günter Lenz (Gast)


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Aus der Werkstatt schrieb:
>Jetzt benimmt sich das beim Ein- und Ausschalten
>tatsächlich wie eine Röhre.

Wie benimmt es sich denn jetzt? Ist jetzt ein Fecher zu sehen und
zeigt es den HF-Empfangspegel an? Es ist immer noch eine
funktionslose Attrappe.

von oldeurope O. (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Ist jetzt ein Fecher zu sehen

beim nächsten Mal versuche ich mal die LED weiter hereinzuschieben.
Ich verspreche mir davon, dass der Leuchtwinkel größer wird und man
die Schatten der Stege besser sieht.

Günter Lenz schrieb:
> Es ist immer noch eine
> funktionslose Attrappe.

Im Gegensatz zur originalen Röhre kann ich es mir erlauben sie,
in Stellung TA (Bluetooth), in Funktion zu halten.

Was bringt es sich eine gute EM80 zu kaufen die in Stellung
TA dann doch nur aus bleibt?

LG
old.

von MaWin (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Was meint Ihr?

Wieso Funktionstest ? Da funktioniert nichts. Wenn wenigstend der 
(scharf abgegrenzte) Fächer sich in der Ausnddhnung mit Aussteuerung 
oder Bluetooth-Empfangsstärke verändern würde, dann wäre das eine LED 
Replik.

von Vka (Gast)


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Das kann man bestimmt mit einigen SMD LEDs und geschickter Ansteuerung 
hin bekommen.
So wie es jetzt gemacht wurde, gefällt es

von michael_ (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Was bringt es sich eine gute EM80 zu kaufen die in Stellung
> TA dann doch nur aus bleibt?

Für einen alten Radio-Guru bist du mit dieser Löung für mich auf Null 
gesunken!
Es gibt doch genug preiswerte Röhren zu kaufen.
Oder man erhöht die Spannung.

Es ist auch leicht, diese Röhre im NF-Takt zu betreiben.

von Icke ®. (49636b65)


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Aus der W. schrieb:
> Was meint Ihr?

Man könnte sagen, LED-Leuchten ist besser als gar kein Leuchten. Aber 
m.E. ist das genauso ein Frevel wie blaue LEDs an einer Nixie-Uhr.

von Manfred F. (manfred_f)


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Aus der W. schrieb:
> Was meint Ihr?

Furchtbar. Jedem Röhrenfan rollen sich bei sowas die Fußnägel hoch.

von oldeurope O. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Es ist auch leicht, diese Röhre im NF-Takt zu betreiben.

Das gab es beim DLF auf MW. Sonnst leuchtet die EM80 einfach nur.
Das tut sie mit der LED genau so.

Ich meine das ist nicht authentisch wenn das Leuchtbild im
NF-Takt zappelt.

LG
old.

von Stefan M. (derwisch)


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Ich verstehe das nicht.

Ein Magisches Auge ist doch für die Anzeige der Feldstärke da.
Wenn das defekt ist, ersetzt man es einfach.
Kann man doch einfach besorgen.

https://www.die-wuestens.de/dindex.htm

von oldeurope O. (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Ich verstehe das nicht.

Günstiger bei ebay oder ali.

Vielleicht kommen die Händler durch die LED von den Mondpreisen runter. 
;-)

LG
old.

von Günter Lenz (Gast)


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Aus der Werkstatt schrieb:
>Sonnst leuchtet die EM80 einfach nur.
>Das tut sie mit der LED genau so.

Die EM80 ist ein Spannungsindikator, sie leuchtet nicht
einfach nur, sie zeigt einen Fecher der Spannungsabhängig
breiter oder schmaler wird. Das tut eine LED nicht genauso.

von Peter D. (peda)


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Ich würd mal lieber die beiden äußeren Skalenbirnchen ersetzen oder hat 
das Gerät wirklich nur eine. Die Ausleuchtung ist ja extrem 
ungleichmäßig.

von Carl D. (jcw2)


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Warum, wenn man schon dabei ist, nicht gleich dieHälfte des Chasis durch 
TEA5767 ersetzen?

Will man nun eigentlich die alte Technik erhalten, oder dürfen es auch 
billige Fakes sein?
Hauptsache dunkel gebeiztes Holz und Nostalgiepreis (von "Abgehypeten") 
zu erzielen.

von Henrik V. (henrik_v)


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Noch den LED Strom entsprechend der Steuerspannung modulieren?
Der schöne Fächer ist dann zwar weg, aber die die grobe Funktion ist 
dann noch da.

Bei dem Aufwand würde ich auch eine 'neue' EM80 besorgen bzw. in die 
Kiste greifen und wechseln...

Für EM34 wurde in einem anderen Forum (RBF/DRF??) schon ein netter LED 
Ersatz gezeigt... die will man NOS ja auch nur ungern bezahlen... aber 
EM80?

Gruß Henrik

von Route_66 H. (route_66)


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Aus der W. schrieb:
> hereinzuschieben.

Was du vor hast, geht nicht.
Man kann "hineinschieben" oder "hereinziehen".

von Karl B. (gustav)


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Hi,
LM3914

https://forum.allaboutcircuits.com/threads/super-simple-14v-lm339-led-meter.107788/

oder UAA180

wären einige Alternativen.

Oder "nur" Skalen/Instrumenten-Beleuchtung:

Beitrag "Re: Röhrenradio Netzteil ersetzen"

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)


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Aus der W. schrieb:
> Sobald Du einen UKW-Sender eingestellt hast,
> ist jedes Magische Auge "funktionslos".

Hi,
vorausgesetzt,  der Sender fährt den ZF-Verstärker in die Begrenzung.
Bevor nicht in die Begrenzung gefahren wurde, ist die Regelspannung 
kleiner
Siehe Bild:

ciao
gustav

von oldeurope O. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> vorausgesetzt,  der Sender fährt den ZF-Verstärker in die Begrenzung.

Wenn bei Dir bei FM die Anzeige flackert, ist etwas nicht richtig 
abgeglichen. Unabhängig von der Feldstärke.

Die EM34 kommt auch noch ran.

Carl D. schrieb:
> Warum, wenn man schon dabei ist, nicht gleich dieHälfte des Chasis durch
> TEA5767 ersetzen?

Die EABC80 durch eine ECC83.

Peter D. schrieb:
> hat
> das Gerät wirklich nur eine.

Anbei der Schaltplan für Dich.
Blaupunkt Palma 2435

LG
old.

von Percy N. (vox_bovi)


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Route 6. schrieb:
> Aus der W. schrieb:
>> hereinzuschieben.
>
> Was du vor hast, geht nicht.
> Man kann "hineinschieben" oder "hereinziehen".

Das kommt auf den Standort des Beobachters an. Man selbst steckt nicht 
drin ...

von Holm T. (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Es ist auch leicht, diese Röhre im NF-Takt zu betreiben.
>
> Das gab es beim DLF auf MW. Sonnst leuchtet die EM80 einfach nur.
> Das tut sie mit der LED genau so.
>
> Ich meine das ist nicht authentisch wenn das Leuchtbild im
> NF-Takt zappelt.
>
> LG
> old.

Was erzählst Du hier eigentlich für einen Mist?
Natürlich Zeigt so eine Röhre auf UKW die Ratiospannugn und damit die 
korrekte Abstimmung an..was also hast Du in Deiner Heule kaputt gemacht 
das die da "funktionslos nur leuchtet"?

LEDs haben in Rörehnradios genauso wenig verloren wie MP3 Bläher als 
Signalquelle.

Gruß,

Holm

von oldeurope O. (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Zeigt so eine Röhre auf UKW die Ratiospannugn und damit die
> korrekte Abstimmung an

Die Ratiospannung hat mit der korrekten Abstimmung nichts zu tun.
Als Abstimmanzeige für FM brauchst Du eine sog. Richtungsanzeige.
Eine Magische Waage zum Beispiel.

LG
old.

von Wolle R. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Für einen alten Radio-Guru bist du mit dieser Löung für mich auf Null
> gesunken!
> Es gibt doch genug preiswerte Röhren zu kaufen.
> Oder man erhöht die Spannung.

Und was hat Bluetooth in einem Röhrenradio zu suchen?

:-(

von Wolle R. (Gast)


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Carl D. schrieb:
> Warum, wenn man schon dabei ist, nicht gleich dieHälfte des Chasis durch
> TEA5767 ersetzen?
>
> Will man nun eigentlich die alte Technik erhalten, oder dürfen es auch
> billige Fakes sein?
> Hauptsache dunkel gebeiztes Holz und Nostalgiepreis (von "Abgehypeten")
> zu erzielen.

Exakt das meinte ich auch. Wobei es auch faszinierend ist, was man heute 
in einem TEA5676 unterbringen kann... (für jemanden wie mich, der noch 
zu Röhrenzeiten gelernt hat).

Gruß, Wolle

von oldeurope O. (Gast)


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Wolle R. schrieb:
Beitrag "Re: Sind Röhrenradios noch etwas wert?"
> so steht das Radio nur noch als
> Deko auf der Kommode, wenn auch voll funktionstüchtig.

Bedauerlich, ja. Aber das muss nicht sein!

Carl D. schrieb:
> Will man nun eigentlich die alte Technik erhalten

Ja klar. Die alte Technik ist in Betrieb.
Das ist ja gerade der Clou Bluetooth über den
Röhrenverstärker mit dem Gehäuse und der
Lautsprecherbestückung wiederzugeben.
Man kann das Bluetooth Modul ausbauen, ein paar
Leitungen anlöten und eine EM80 ( ohne LED )
Einsetzen. Schon hast Du den Originalzustand wieder.

LG
old.

von Mark S. (voltwide)


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Aus der W. schrieb:
> Die Ratiospannung hat mit der korrekten Abstimmung nichts zu tun.
> Als Abstimmanzeige für FM brauchst Du eine sog. Richtungsanzeige.
> Eine Magische Waage zum Beispiel.

Niiit möglich !!!

von Karl B. (gustav)


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Hi,
Wozu zwei Anzeigeinstrumente?
https://www.mikrocontroller.net/attachment/336461/LED_04a.jpg

Mark S. schrieb:
> Als Abstimmanzeige für FM brauchst Du eine sog. Richtungsanzeige.

Die Feldstärke und die "Ratiomitte" werden extra "gemessen".

Beim Röhrenradio oben hängt die Spannung am Ratiodetektor in der Tat von 
der Feldstärke des gerade empfangene Senders ab (bis 
Begrenzungseinsatz).
Dieser Versuch wurde von mir durchgeführt, um herauszufinden, ob man 
auch Tantalelkos als Elkos im Ratiodetektor verwenden könnte, die aber 
eine Verpolung nicht gut vertragen.
Deswegen wurde getestet, ob die Ratiodetektorspannung die Polarität 
wechselt.
Sie bleibt in der Tat immer im positiven Bereich. Von ca. 3V (durch das 
Rauschen) bis ca. 50 V bei Vollpegel. Diese Spannung wird dem Gitter der 
EM11 resp. E6C5 zugeführt. Kann also damit durchaus auch in gewisser 
Weise zur Abstimmung dienen.
Es fehlt aber zugegebenermaßen die exakte "Mittenabstimmung", wie sie 
der Braun aufweist.
(Es gibt sogar noch einen "Mehrwegeempfangsdetektor", soweit ich mich 
daran erinnern kann, der auf verzerrungsärmsten Empfang abzielt. Habe 
aber momentan kein Beispiel parat. Der Radio RIM Görler-Tuner hatte so 
einen.)

"...V über H ist eigentlich Amplituden-Einhüllende über 
Momentanfrequenz, damit lassen sich Welligkeiten durch 
Mehrwegeausbreitung ebenso erkennen wie (bei gutem Empfang) die 
Filterdurchlaßkurve im demodulierten Bereich..."
http://stephan.win31.de/tuner.htm#kt1100-mod

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Die UKW-Radios mit nur einer ZF-Stufe lieferten nur relativ wenig 
Verstärkung, so dass erst bei starken Eingangssignalen in die Begrenzung 
gefahren wurde. Von daher konnte man mit der Feldstärkeanzeige sehr wohl 
auch abstimmen, ohne explizite Ratio-Mittenanzeige. Immer vorausgesetzt, 
dass der gesamte ZF-Teil auch richtig abgestimmt ist.

von oldeurope O. (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Die UKW-Radios mit nur einer ZF-Stufe ...
> Von daher konnte man mit der Feldstärkeanzeige sehr wohl
> auch abstimmen, ohne explizite Ratio-Mittenanzeige. Immer vorausgesetzt,
> dass der gesamte ZF-Teil auch richtig abgestimmt ist.

Welches Radio soll das sein? Bitte ein Beispielgerät mit
Schaltbild als Diskussionsgrundlage.

Karl B. schrieb:
> Sie bleibt in der Tat immer im positiven Bereich. Von ca. 3V (durch das
> Rauschen) bis ca. 50 V bei Vollpegel.

Im negativen Bereich. Zudem hat Dein Gerät mit -50V Ratiospannung
einen Fehler. Hatten wir schonmal aber interessiert Dich leider nicht.

LG
old.

von Karl B. (gustav)


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Aus der W. schrieb:
> Im negativen Bereich.

Klar,
aber die Polarität wechselt nicht. Darauf wollte ich abheben. Insofern 
gibt es bei Verwendung von "gepolten" Elkos keine der zunächst 
befüchteten Probleme.


Die tatsächlichen gemessenen Spannungen am Gitter des magischen Auges 
sind:
Messwerte:(gegen Masse RI ca. 1 Megohm)
Pin 4: +228V
Pin 8: 16V bei Pin 2: -0,7V 90Grad Schatten
Pin 8: 79V bei Pin 2: -3V   0 Grad Schatten

Um auf den Ursprungsthread zurückzukommen:
Hatte einmal eine EM84 (mit Leuchtband) bei einem Grundig Tonbandgerät 
durch eine LED-Ersatzschaltung ausgetauscht.

Dann die anderen grünen LEDs nahe zusammen montiert und noch hinter 
etwas
Seidenpapier zur Lichtstreuung .
Sah fast so aus, wie ein echtes "magisches" Auge.
Und noch besser: Der Übersteuerungseinatz wird durch eine rote 
Leuchtdiode markiert.
Als LEDs nahm ich folgende Type:
z.B.
https://www.elv.de/led-quadratisch-5-x-5-mm-gruen.html

Bin der Meinung, dass es schon geht, die Funktion eines magischen Auges
mit LEDs nachzubilden.

ciao
gustav

von oldeurope O. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Seidenpapier zur Lichtstreuung .
> Sah fast so aus, wie ein echtes "magisches" Auge.

Hier leuchtet der Leuchtschirm der EM80.
Beitrag "Magisches Auge EM80 wiederbeleben ( kein regenerieren )"

LG
old.

von phys/geo/human (Gast)


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Percy N. schrieb:
>>> hereinzuschieben.
>>
>> Was du vor hast, geht nicht.
>> Man kann "hineinschieben" oder "hereinziehen".
>
> Das kommt auf den Standort des Beobachters an. Man selbst steckt nicht
> drin ...

Aber nur, wenn der Beobachter ein reiner Beobachter ist, dabei...
(...in der Röhre sitzt, und zu Darius ruft: "Schieb herein!")

Oder im speziellen Falle, daß die Röhre Teil einer Beobachterin...

(äh... :-)

von oldeurope O. (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Natürlich Zeigt so eine Röhre auf UKW die Ratiospannugn und damit die
> korrekte Abstimmung an

Mark S. schrieb:
> Die UKW-Radios mit nur einer ZF-Stufe lieferten nur relativ wenig
> Verstärkung, so dass erst bei starken Eingangssignalen in die Begrenzung
> gefahren wurde. Von daher konnte man mit der Feldstärkeanzeige sehr wohl
> auch abstimmen, ohne explizite Ratio-Mittenanzeige. Immer vorausgesetzt,
> dass der gesamte ZF-Teil auch richtig abgestimmt ist.

Dann schauen wir uns doch mal eine ZF-Durchlasskurve bei
unterschiedlichen Feldstärken an:

https://www.radiomuseum.org/forumdata/users/12009/ZF_Durchlasskurve.jpg

Wenn Ihr da auf Maximum abstimmt, kommt Ihr nicht auf die richtige 
Abstimmung. Ganz im Gegenteil!

Übrigens: Durch das Übersteuern der Anzeige wird der Benutzer davor 
bewahrt mit dem Magischen Auge falsch abzustimmen.
In Stellung UKW-FM muss die Anzeigeröhre wirklich nur leuchten.

Quelle:
https://www.radiomuseum.org/forum/minerva_uebersteuerung_magisches_auge_593w_minola.html?language_id=3
Danke dafür :-)

LG
old.

von Karl B. (gustav)


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Aus der W. schrieb:
> Zudem hat Dein Gerät mit -50V Ratiospannung
> einen Fehler. Hatten wir schonmal aber interessiert Dich leider nicht.


"...Die Regelspannung von -56 V am Ratiokondensator..."

Aus der W. schrieb:
> Quelle:
> 
https://www.radiomuseum.org/forum/minerva_uebersteuerung_magisches_auge_593w_minola.html?language_id=3
> Danke dafür :-)

Hi,
diese Formulierungen können zu Missverständnissen führen.
Möchte einmal hier versuchen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Erstens.:
Ich messe eine Spannung am Ratioelko ohne Bezug zu den anderen 
Schaltungsteilen und "Masse" bzw.GND. Rote Strippe an Pluspol des Elkos, 
schwarze Strippe an Minuspol bzw. Becher des Elkos.
https://www.mikrocontroller.net/attachment/366685/Ratio_Detektor.jpg

Dieser "Versuch" diente eigentlich in erster Linie dazu, herauszufinden, 
ob Tantalelkos als Ersatz für einen "Ratioelko" geeignet seien,
da - jedenfalls mir bis zum Zeitpunkt des Versuches bekannt - Tantals 
nur bis 35 Volt hergestellt werden.

Man sieht am Digivoltmeter eine Spannungsangabe von 39,4 Volt. Also 
schon über den zulässigen 35 Volt, die der Tantalelko verträgt.
Was zu beweisen war, dass Tantalelkos nicht als Ersatz für "Ratioelkos" 
geeignet seien.

Zweitens:
Es ist von einer Zitat "Regelspannung" von -56 V am Ratiokondensator 
Zitat die Rede.
(Also, sollte ein Elko, der diese Spannung verträgt, eingesetzt werden.)
Mich stört in diesem Zusammenhang aber mehr der Begriff "Regelspannung".

Die Regelspannung ist die Spannung, die bei den Röhrengeräten dieser 
Bauart
als Gittervorspannung oder Teil derselben generiert wird, um die 
HF-Stufen-Verstärkung entsprechend anzupassen.
Und jetzt kommt's, diese Spannung wird auch (evtl. über Spannungsteiler) 
der Anzeigeröhre zugeführt.
Diese Spannung am Steuergitter des magischen Auges hat also zunächst 
einmal direkt nichts mit der Spannung am Ratioelko zu tun. Nur indirekt.

Drittens:
In Stellung Phono oder TA (Tonabnehmer) ist das Gitter des magischen 
Auges auf Masse gezogen, somit eindeutig wirkungslos.

Bei UKW FM kann die Anzeige je nach Empfangspegel bis zum 
Begrenzungseinsatz unterschiedlich ausfallen.

Bei AM "zappelt" die Anzeige mit der "Regelspannung" korreliert.
Vor allem bei Kurzwelle, wo im Fernempfang die ausbreitungsbedingten 
Pegelschwankungen fast immer auftreten.

Da bei MW nun seit ein paar Jahren die Trägeramplitude bei Verwendung 
von Energiespartechnik modulationsanbhängig schwankte, herrschte bei 
einigen Leuten die Auffassung vor, das wäre immer so gewesen, nämlich, 
dass das magische Auge in gewisser Weise mit der Sprach-/ bzw. 
Musikmodulation zappelte.
Das ist eindeutig falsch.
Bei Ortssenderempfang blieb das magische Auge, genau wie bei optimalem 
UKW/FM in der Maximalaussteuerung stehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dynamische_Amplitudenmodulation
https://www.youtube.com/watch?v=Qnvmf8mPUW8
ab Minute
9:30
ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Es ist von einer Zitat "Regelspannung" von -56 V am Ratiokondensator
> Zitat die Rede.

Wie oft soll ich Dir noch sagen: Die Spannung ist zu hoch!
Der Fehler der sich dadurch zeigt, ist im rmorg Thread beschrieben:
>> - Ist die Abhängigkeit der NF-Amplitude vom Eingangspegel normal?

Antwort: Ja. Die NF-Amplitude hängt von der Ratiospannung ab:
http://ukw-projekt.blogspot.com/2007/10/ein-paar-worte-zum-ratiodetektor.html

Bananengeräte reifen in der Werkstatt. ;-)


LG
old.

von Holm T. (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Zeigt so eine Röhre auf UKW die Ratiospannugn und damit die
>> korrekte Abstimmung an
>
> Die Ratiospannung hat mit der korrekten Abstimmung nichts zu tun.
> Als Abstimmanzeige für FM brauchst Du eine sog. Richtungsanzeige.
> Eine Magische Waage zum Beispiel.
>
> LG
> old.

Jaja. Erkläre Du mir mal wozu eine Ratiospannung gut ist. Laß einfach 
stecken.

Gruß,

Holm

von Karl B. (gustav)


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Aus der W. schrieb:
> Wie oft soll ich Dir noch sagen: Die Spannung ist zu hoch!

Hi @Darius, cool down,
es ist doch garnicht mein Gerät. (Maximum ging bei mir nie über die 
40V!)
Aber zur Feststellung, für welche Spannung ein Ratioelko ausgelegt sein 
sollte im "worst case", ist die Spannungsangabe von anderen Leuten 
durchaus hilfreich.
Lieber etwas Reserve nach oben, kann nicht schaden.
Und Spannung bleibt in derselben Polarität. Kein Polaritätswechsel.
Habe aber trotzdem einen MKT genommen. Man kann den Elko auspulen, und 
der MKT von 2,2 uF/63V passt da gut rein. Hinterher Kaugummi nicht zu 
vergessen.;-)

Deine Behauptung, dass bei UKW das magische Auge wirkungslos sei, ist so 
missverständlich.
Erklär uns das 'mal, wie Du das genau meinst.

Habe den Eindruck, dass der Thread vom eigentlichen Thema jetzt gewaltig 
abschweift.
Deshalb:
Dass man eine Anzeigeeinheit modernisieren kann, ist durchaus möglich.

Der Aufwand hängt eben davon ab, welche Funktion wie gut und so 
originbalgetreu wie wöglich nachgebildet werden soll.
Bei dem gewählten Winkel-Fächer-Auge ist das wohl nicht so einfach 
möglich wie bei der EM84 (in meinem Beispiel oben).
Eine Helligkeitsmodulation ist schon passabel, aber halt die 
Fächer-Funktion fehlt eben doch.

ciao
gustav

von Michael U. (amiga)


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Karl B. schrieb:
> Mich stört in diesem Zusammenhang aber mehr der Begriff "Regelspannung".
>
> Die Regelspannung ist die Spannung, die bei den Röhrengeräten dieser
> Bauart
> als Gittervorspannung oder Teil derselben generiert wird, um die
> HF-Stufen-Verstärkung entsprechend anzupassen.
ok. Die kommt aber vom AM-Demodulator und bleibt da auch dran, bei FM 
gibt es also nur die diuurch die verzögerte Reglung bei AM festgelegte 
Gitterspannung und keine Regelung.

> Und jetzt kommt's, diese Spannung wird auch (evtl. über Spannungsteiler)
> der Anzeigeröhre zugeführt.
Bei AM. Bei FM wird die Spannung per Umschalter vom Ratiodetektor 
geholt.

> Diese Spannung am Steuergitter des magischen Auges hat also zunächst
> einmal direkt nichts mit der Spannung am Ratioelko zu tun. Nur indirekt.
Den Satz mußt Du erklären.. Auch ein Spannungsteiler ändert nichts an 
der direkten Abhängigkeit. Die Ratiospannung wird bei FM auch oft ans 
Bremsgitter der letzten ZF-Stufe gelegt um den Begrenzungseinsatz nach 
unter zu verschieben.

Karl B. schrieb:
> Bei UKW FM kann die Anzeige je nach Empfangspegel bis zum
> Begrenzungseinsatz unterschiedlich ausfallen.
ja, sie folgt der Ratiospannung und damit auch der aktuellen Feldstärke.
Ab Begrenzungseinsatz bleibt sie nahezu konstant, die BEgrenzung der 
Röhren-ZF war auf Grund der relativ geringen Gesamtverstärkung längst 
nicht so ideal wie man es gerne gehabt hätte. Einen großen Teil der 
Begrenzung (AM-Unterdrückung) erledigt das Prinzip des Ratio-Detektors.

> Bei AM "zappelt" die Anzeige mit der "Regelspannung" korreliert.
> Vor allem bei Kurzwelle, wo im Fernempfang die ausbreitungsbedingten
> Pegelschwankungen fast immer auftreten.

"Zappeln" ist relativ, sie schwankt entsprechend. Zappeln passiert auf 
KW meist wegen Mehrwegeempfang und damit starkem Kurzzeit-Fading. Das 
kann auch die Regelung nicht abfangen, die hat ja eine Zeitkonstante, 
die verhindern muß, daß die AM mit ausgeregelt wird.

Ansonten: bei Ortssendern hat man AM man einfach auf Mitte maximale 
Lautstärke eingestellt, FM auch und zusätzlich auf geringste 
Verzerrungen.
Ganz automatisch und ohne das Magische Auge überhaupt zu beachten. Bei 
schwächeren Sendern wurde drübergedreht und dann die Mitte zwischen 
"Verschlechterungen" genommen.
Das war Gewohnheit bei der Nutzung, genauso wie man über die 
Gangschaltung im Auto nach kurzer Zeit nicht mehr nachdenkt.

Gruß aus Berlin
Michael

von oldeurope O. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Man kann den Elko auspulen

oder den originalen Elko drin lassen.
Bei dem Blaupunkt ist er in Ordnung.

Michael U. schrieb:
> Die Ratiospannung wird bei FM auch oft ans
> Bremsgitter der letzten ZF-Stufe gelegt um den Begrenzungseinsatz nach
> unter zu verschieben.

Das ist eine geniale Problemlösung die ich im Rahmen einer
Reparatur immer wieder gerne nachträglich einbaue.
Mich würde mal interessieren, wer auf den Trichter gekommen ist.

LG
old.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Aus der W. schrieb:
> Michael U. schrieb:
>> Die Ratiospannung wird bei FM auch oft ans
>> Bremsgitter der letzten ZF-Stufe gelegt um den Begrenzungseinsatz nach
>> unter zu verschieben.
>
> Das ist eine geniale Problemlösung die ich im Rahmen einer
> Reparatur immer wieder gerne nachträglich einbaue.
> Mich würde mal interessieren, wer auf den Trichter gekommen ist.

könnte zur Forschungsaufgabe werden...
Saba Freiburg 1954/55 nein
Saba Freudenstadt 1955/1956 ja
EAW Undine II um 1956 ja
RFT Stradivari II 1958 nein

kein System zu entdecken, scheint zumindest Mitte der 50er in Mode 
gekommen zu sein. War ja letztlich auch die Zeit der Großsuper.

Gruß aus Berlin
Michael

von Peter D. (peda)


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Diese ollen Röhrenkisten muß man schon lieben, um sie sich ins Zimmer zu 
stellen. Ich habe sie nie gemocht.
Ich hab sie nur vom Sperrmüll geholt, weil ich als Schüler kein Geld für 
was besseres hatte. Meine Mutter hat dann immer die Krise gekriegt.
Als das Lehrlingsgeld reichte, hab ich mir ne vernünftige 
Komponentenanlage gekauft und die Kisten zerhackt. Die waren sehr 
stabil, mit dem 10Pfünder hau den Lukas, war nur ne kleine Delle drin. 
Bis ich auf den Trichter kam, von innen nach außen zu hauen, erst dann 
gaben die Klebungen nach.

von Karl B. (gustav)


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Peter D. schrieb:
> Ich hab sie nur vom Sperrmüll geholt, weil ich als Schüler kein Geld für
> was besseres hatte.

Warum?
Die Idee war, Rundfunkgeräte als Möbelstücke zu betrachten, die sich 
möglichst unauffällig in die Wohnzimmeridylle der damaligen Zeit 
einfügten.

Musiktruhen mit Kompartimenten für Plattenspieler und Tonbandgerät waren 
zeitweise sehr angesagt. Konnten sich nur nicht alle leisten, daher 
waren nur die Rundfunkgeräte dieser Art oben, die Du mit "olle Kisten" 
bezeichnetest, für die meisten Leute erschwinglich. Um einmal eine 
Preisrelation zu nennen.
Ein Arbeiter verdiente 1956 ca. 150,-DM im Monat. Ein Radio dieser Art 
mit "neumodischem" UKW war unter vier Monatslöhnen nicht zu haben.

Dass sich dann mit der Zeit die Technik mit platzraubenden voluminösen 
Lautsprecherboxen derart in den Vordergrund spielte, konnte man damals 
noch nicht vorausahnen. Und das "Kabelgedöns" hatte man damals auch noch 
nicht.

ciao
gustav

von Peter D. (peda)


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Karl B. schrieb:
> Ein Arbeiter verdiente 1956 ca. 150,-DM im Monat.

Das war aber weit vor meiner Schulzeit. Und auch jetzt will
ich mein Wohnzimmer nicht als Museum gestalten. Du hast bestimmt ein 
größeres Anwesen, wo Du Dir eine Museumsecke eingerichtet hast.

Karl B. schrieb:
> Dass sich dann mit der Zeit die Technik mit platzraubenden voluminösen
> Lautsprecherboxen derart in den Vordergrund spielte, konnte man damals
> noch nicht vorausahnen.

Zwangsläufig ergab sich durch Stereo auch die Trennung von Boxen und 
Receiver (Ausnahme Ghettoblaster).
Wenn überhaupt, dann wurden in der DDR nur sehr wenige Stereo 
Röhrenradios hergestellt. Der früheste Schaltplan eines Stereodekoders 
war schon mit Ge-Transistoren. Vermutlich war Stereo auch der Grund, daß 
viele noch funktionstüchtige Röhrenradios auf dem Sperrmüll landeten.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Peter D. schrieb:
> Wenn überhaupt, dann wurden in der DDR nur sehr wenige Stereo
> Röhrenradios hergestellt. Der früheste Schaltplan eines Stereodekoders
> war schon mit Ge-Transistoren. Vermutlich war Stereo auch der Grund, daß
> viele noch funktionstüchtige Röhrenradios auf dem Sperrmüll landeten.

letztlich landeten fast alle irgendwann im Sperrmüll, egal ob defekt 
oder nicht. Stereo dürfte da nur eine geringe Rolle gepspielt haben, 
NF-Stereo gab es einige, (Decoder StD4 mit Ge-Transistoren) war oft 
nachrüstbar, wurde aber kaum gemacht. Interessanterweise gab es im Laufe 
der Entwicklung wohl schon einen StD 3 mit 2 Si-Transistoren (SF136 
vermutlich), der aber nicht in Serie ging, alles zwischen 1963 und 1965.
1963 ging beim SFB Stereo los, erst ab 1970 in größerem Umfang.
1970 erschien in der DDR bereits der Transstereo als Transitorreceiver.
Den hat sich Kumpel damasl dann geleistet. UKW-Stereo hieß da aber noch 
ein paar Stunden in der Woche, Ost wie West.
Treffpunkt am Sonnabend auf Rias 2 war recht früh in Stereo. Bei den 
nachrichten dazwischen wurde noch komplett auf Mono zurückgeschaltet.
Beim ersten Titel nach den Nachrichten hat man dann öfter vergessen, 
rechtzeitig auf Stereo umzuschalten, passierte dann gern nach 10...15s 
mitten im Titel.
Ansonsten war eben Stereo Schallplatte und der Interessenten-Kreis 
entsprechend gering.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ich habe ein altes Philips Röhrenradio (Capella irgendwas) mit einem 
transistorisierten Stereotuner, Baujahr 65 oder 66, das ziemlich 
dekadent gleich zwei EM87 enthält - eine wird als Lampe missbraucht und 
leuchtet nur, wenn Stereoton übertragen wird. Die andere ist die übliche 
Feldstärken-/Abstimm-Anzeige.

von oldeurope O. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Karl B. schrieb:
> Hi

Siehe Bild. :-)

LG
old.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
nur nebenbei:
Stereodecoder mit Röhren gab es schon früher.
zum Beispiel:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Stereodekoder/Euratele/Euratele.htm

ciao
gustav

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

es gab die, sicher. Es war in der Serienfertigung eine Kompromiß:
Röhren ware in einigen Belangen noch nicht preiswert 100%tig durch 
Transistoren zu ersetzen. Transistoren für Stereodecoder waren 
verfügbar, aber der Einsatz in Röhrenumgebung ungünstig. Entweder eine 
extra Betriebsspannung erzeugen oder diese aus der Anodenspannung 
gewinnen.
Aus der Anodenspannung erhöhte den Strombedarf und schuf ungünstige 
Masseverhältnisse weil es meist Ge-PNP waren, die es günstig gab und da 
ist eigentlich + an Masse sinnvoll.

Gruß aus Berlin
Michael

von oldeurope O. (Gast)


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von Peter D. (peda)


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Aus der W. schrieb:
> Was sagst Du zu dem Bild?

Das ist jetzt Deine LED-Version der EM11.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Peter D. schrieb:
> Aus der W. schrieb:
>> Was sagst Du zu dem Bild?
>
> Das ist jetzt Deine LED-Version der EM11.

nie EM11. Großzügig gesehen könnte man es eine AM2 werden...

Gruß aus Berlin
Michael

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Das ist jetzt Deine LED-Version der

EM34LED

Inzwischen habe ich auch EM4LED und EM35LED.
6E5 als Ersatz bestelle ich nun nicht mehr.

LG
old.

von Max B. (citgo)


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Sorry wenn ich mal blöd frage...
ich bin weder Retro-radio Besitzer noch Röhrenexperte.
Hab mich aber mal eingelesen was die Magischen Augen sind...

Warum baut man da ne LED ein?
Ich meine, das "magische Auge" macht ja mit einer LED gar keinen Sinn 
mehr oder?

Das wäre doch so, als würde man alle LED an einem VU-Meter durch 1 
riesengroße LED ersetzen!?!?

von oldeurope O. (Gast)


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Max B. schrieb:
> Das wäre doch so, als würde man alle LED an einem VU-Meter durch 1
> riesengroße LED ersetzen!?!?

Ja, kannst Du machen wenn es eh immer nur Vollausschlag zeigen muss.

LG
old.

von Max B. (citgo)


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Aus der W. schrieb:
> Ja, kannst Du machen wenn es eh immer nur Vollausschlag zeigen muss.

Dann macht es aber keinen Sinn!

von oldeurope O. (Gast)


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Max B. schrieb:
> Dann macht es aber keinen Sinn!

Ist aber da. Und nun?

von Max B. (citgo)


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Aus der W. schrieb:
> Ist aber da. Und nun?

??
Irgendwie blicke ich da grad nicht durch!
Was du gemacht hast ist völlig sinnfrei!
Dann eröffne ich jetzt einen eigenen Thread:

VF Golf I Tacho wiederbeleben
Ich habe einen alten Tacho aus einem Golf I wiederbelebt in dem die 
Tachonadel fehlt.
Diese habe ich durch einen roten, dünnen Klebestreifen ersetzt und 
einfach von der Tachomitte bis zur 220km/h Markierung geklebt.

Jetzt hat der Tacho zwar immer Vollausschlag aber das ist ja egal...

Beitrag #5445197 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Soul E. (Gast)


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Max B. schrieb:

> Jetzt hat der Tacho zwar immer Vollausschlag aber das ist ja egal...

Im Betriebszustand Auto auf der linken Spur und Fuß auf dem Blech stimmt 
dann die Anzeige. Genau wie beim Magischen Auge im Betriebszustand 
Sender richtig eingestellt und Finger weg von den Knöpfen. Eine stehende 
Uhr zeigt auch zweimal am Tag die richtige Zeit (bevor Ihr jetzt alle 
auf Eure Smartphones guckt -- Analoguhr!).

von Theor (Gast)


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Meine Meinung: Ästhetisch und funktional wertlos.

von oldeurope O. (Gast)


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In einem Radio, das eh nur täglich UKW-Lokalfunk spielt,
würde ich keine gute EM80 oder EM34 u.ä. verschleißen wollen.
Da setze ich ein "blindes" MA ein oder jetzt eben ein mit
LED wiederbelebtes.

Ganz sinnfrei ist das auch nicht; Immerhin kann es anzeigen,
dass die Endröhre Strom führt. Und die Stellung TA wird auch
immer wichtiger.

LG
old.

von Kilo K. (kilo81)


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Aus der W. schrieb im Beitrag #5445197:
> Troll oder dumm wie Brot?

Ohh.. wenn man nicht mehr weiter weiß wird gleich beleidigt oder was?
Achte mal auf deinen Ton!

Eine dynamische Anzeige gegen eine statische zu tauschen ist weder 
funktional noch wiederbelebend.
Sowas zeugt eher von Trolligkeit

von oldeurope O. (Gast)


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Dominik K. schrieb:
> Eine dynamische Anzeige gegen

Aus der W. schrieb:
>> Günter Lenz schrieb:
>> wenn kein Sender empfangen
>> wird oder eine Frequenz eingestellt ist wo sich kein
>> Sender befindet
>
> "wenn" ist aber nicht.

und

Aus der W. schrieb:
> In Stellung UKW oder TA zappelt die eh nicht.

von Max B. (citgo)


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Was sagen mir deine Zitate jetzt?

Die LED leuchtet wenn Gerät an
Und leuchtet nicht wenn Gerät aus?

Erkläre doch mal jemanden der keine Ahnung von Retro Radios hat, was der 
Einbau der LED nun bewirkt. Funktioniert das Magische Auge wieder so wie 
es nornalerweise funktionieren sollte oder nicht?

Sorry, dass man deiner Meinung gleich dumm wie Brot ist wenn man so 
etwas fragt.

Beitrag #5445411 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5445432 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5445433 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5445463 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5445475 wurde von einem Moderator gelöscht.
von requirements engineer (Gast)


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Max B. schrieb:
> Erkläre doch mal jemanden der keine Ahnung von Retro Radios hat, was der
> Einbau der LED nun bewirkt. Funktioniert das Magische Auge wieder so wie
> es nornalerweise funktionieren sollte oder nicht?

LM3914 ist dein Freund ;)

von oldeurope O. (Gast)


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requirements engineer schrieb:
> LM3914 ist dein Freund

Vor der AM-Abschaltung hätte ich noch ja gesagt,
weil man da die Schattenwinkeländerung braucht.
Allerdings stufenlos.

Ich bin AM-Hörer, habe aber eine EM84 in meinem Haupt-Radio.
Die anderen AM-Geräte werden so selten eingeschaltet,
dass ich da keine Sorge vor Erblindung der EM4/34 o.ä.
habe.

Man müsste dann einen kleinen Kranz ca.7mm max
aus winzigen smd-LEDs in die Pupille schieben,
so wie im EM34LED-Blog beschrieben und probieren
wie das Leuchtbild ausschaut. In der EM34 ist
jedenfalls genug Platz für die Steuerelektronik,
wie man auf den Bildern sieht.

Eine Abschattung mit einem kleinen Drehspulinstrument
kann ich mir da eher vorstellen.

LG
old.

Beitrag #5445542 wurde vom Autor gelöscht.
von michael_ (Gast)


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So arm scheinst du ja nicht zu sein, wenn du so ein stromfresser 
Röhrenradio täglich benutzt.
Aber an der Röhre sparen?
Das macht ja gar keinen Sinn.

Besser noch, du klebst ein Bild auf die Stelle, wo das Magische Auge 
ist.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Theor schrieb:
> Meine Meinung: Ästhetisch und funktional wertlos.

Naja, ganz so kritisch sehe ich es nicht.
Es kommt halt darauf an WAS man erreichen will.

Man kann schon unterscheiden zwischen Restauration und Retro-Look.

Geht es um Restauration von Röhrenradios so sollten die natürlich so nah 
wie nur irgendmöglich am original bleiben. Und Änderungen die dann 
tatsächlich den Realitäten geschuldet sind (wie alte Elkos mit defekt 
durch aktuelle ersetzen) sollten so unauffällig wie möglich sein. (z.b. 
Maskiert durch einbau des kleinen Modernen Elko in das leergeräumte 
Gehäuse des Alt-Elkos.
Dito für Gleich-RIECHT-er wenn kein Selen mehr zur Hand.

Ein schwaches Magisches Auge durch eine Led im Glaskörper eines MA zu 
ersetzen ist unter den Gesichtspunkt der Restauration natürlich wirklich 
"Abartig", zumindest so lange es funktionalen Ersatz gibt.
(Jedoch besser als nichts)

Aber es gibt genügend Fälle wo es dem Besitzer des Gerätes gar nicht um 
Originalität geht sondern nur um den Retro-Look.
Nicht selten steckt dann in den Geräten auch schon etwas ganz anderes.
In einfachen Fällen einfach nur Zusatzeinbauten (WEB-Radio, Blueetooth 
Audioempfänger usw) die mit dem modifizierten Chassis irgendwie 
verknüpft sind, oft ist es aber auch ein Gerät das komplett entkernt 
wurde und ausser dem Gehäuse/Anzeigen ist gar nichts mehr erhalten.

In einem solchen Fall finde ich die Lösung durchaus in Ordnung!
Es passt zum optischen Originaleindruck und die Frage der Funktion des 
MA spielt bei diesen Geräten wohl die kleinste Rolle.

(Natürlich blutet einem echten Röhrenradiofan bei solchen massiven 
Retro-Umbauten oft das Herz, wenn man jedoch weiß das dafür kein 
"erhaltenswertes" Radio sterben musste sondern wie bei jemanden bei mir 
im Bekanntenkreis nur solche die eh technisch völlig zerstört waren und 
schon als ET-Träger für seine "richtigen" Restaurationen gedient haben, 
dann kann man die auch gut finden. Zumal die Alternative die 
Müllverbrennung für die Gehäuse gewesen wäre)

In der Hinsicht finde ich es auch für ein reines Dudelradio OK,
Nur meine ich das man trotzdem NICHT von Wiederbeleben sprechen darf.
DAs ist einfach ein, wenn auch nicht ganz dummer, optischer Dummy.

BTW: NAtürlich hat das MA auch bei UKW eine Funktion. Zumindest wenn man 
dann und wann den Sender wechselt und auch mal weiter entfernte Sender 
einstellt. Bleibt man hingegen auf einem Sender oder wechselt nur 
zwischen den beiden Lokalsendern ist es natürlich immer Vollausschlag.

Wobei: Eine Lokalsenderanwendung gab es mal wo das MA trotz 
festeingestellter UKW Frequenz "Sehr Nützlich" war ;-)
Vor etwa 25-26 Jahren (alter 13, 14) waren meine ersten Erfahrungen mit 
kommerzieller HF Technik das ich mich damit beschäftig habe wie man bei 
alten Radios -Schmalband-NF-Sendungen am besten wiedergeben kann. 
Natürlich nur wenn ganz "zufällig" auch noch die Frequenzgrenze etwas 
nach unten gerutscht ist... (Mit etwas überlegung, aber dann mit viel 
Geduld und nur nach Gehör) Das hatte ich schnell raus, für die 
Frequenzverschiebung war Eurosignal eine tolle Hilfe. Nur das laute 
Rauschen zwischen den Sendungen war auf dauer nervig.
Selbst als ganz begeisterter 13 Jähriger hat man nach einer Stunde 
abgedreht. Bis mir dann aufgefallen ist das das magische Auge ja die 
Anzeige ändert wenn ein Funkspruch kommt. Nachgemessen, ja an einem Pin 
ändert sich die Spannung. Also Transistorstufe gebaut und festgestellt 
das es nicht funktioniert. Gewundert, viel gelesen, gelernt was die AGC 
Spannung ist  und was ausser der Betriebsspannung Röhren von 
(Bipolar-)Transistoren unterscheidet. Dann auf FET gekommen, damit ging 
es.
Und danach hatte ich einen Glasklar wiedergebenden Empfänger mit Squelch 
und Tonbandsteuerung. Und die Modiikation konnte ich reproduzierbar bei 
beinahe allen Röhrenradios die mir unter die Finger gekommen sind 
vornehmen.
(Und nur für die Behörden: Alles über 2 Dekaden vorbei, Einige Jahre 
später hatte ich ja sogar lange Zeit ein ganz offizielles 
Personengebundenes 4m Rufzeichen inkl. Gerät ;-) )

Wer weiß wie es bei mir mit den Schwerpunkten ohne das MA weitergegangen 
ist. Vom Verlauf meiner Jugend ganz zu schweigen.
Meine Umbauten habe ich in der Folge auch für andere gemacht, das hat 
dann zu neuen Bekanntschaften und letzlich zu einer neuen Clique 
geführt.
Da war Funk, Elektronik usw. aber nur ein Nachmittags-Randthema für 
zwei, drei davon durch die ich auch da rein gekommen bin.
Die Abende haben aber dem Bier, der Party und den Mädels gehört was in 
meinem vorherigen Freundeskreis undenkbar war...
Nur meine Schulnoten hat es nicht gut getan. Und das alles nur wegen 
eines funktionierendem Magischen Auge und etwas Zufall!  ;-)

Aber genug in Erinnerungen geschwelgt...

Gruß
Carsten

von oldeurope O. (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Man kann schon unterscheiden zwischen Restauration und Retro-Look.

Neue Kondensatoren einbauen - gut;
Eine Röhre mit LED einbauen - böse.

Verquere Logik weil Du bei Letzterem nichts an der Substanz
des Gerätes änderst.

Bei dem Blaupunkt waren zwei Kondensatoren und
eine Telefunken EL84 defekt.
Ich will sehen, dass die beiden Kondis gewechselt wurden.

Ein Brot, das Radios mit Glück ans laufen bekommt, in dem es
alle Kondensatoren wechselt, hat da natürlich ein Problem mit.

michael_ schrieb:
> Besser noch, du klebst ein Bild auf die Stelle, wo das Magische Auge
> ist.

Guten Morgen ! Da steckt die echte Röhre drin. Kein Bild,
keine LED mit Diffusor, Papier oder so.
Fotos mit Beschreibung genügen nicht? Vorbeikommen, anschauen!
Röhrenprüfgerät steht im Ladenlokal. Da habe ich auch das Bild
mit der EM4 und der EM34 auf dem W20 aus dem Blog geknipst.

LG
old.

von Peter D. (peda)


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Ich hatte früher mal im Bekanntenkreis meiner Oma Röhrenradios 
repariert. Die alten Leutchen wußten alle nicht, wofür die grüne Lampe 
gut war.
Für einen Laien ist es also kein Unterschied, wenn da ne LED drin ist.

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Aus der W. schrieb:
> Neue Kondensatoren einbauen - gut;
> Eine Röhre mit LED einbauen - böse.
>
> Verquere Logik weil Du bei Letzterem nichts an der Substanz
> des Gerätes änderst.

Du veränderst die Substanz genau so viel oder genau so wenig wenn du 
einen Kondensator tauscht. ODer willst du darauf hinaus das die Röhre 
gesteckt ist wo der Kondensator gelötet ist?
Das ist dann aber arg konstruiert, denn ganz ehrlich, wenn ich schon ein 
solches Gerät aufschraube um Teile zu tauschen, dann spielt es nun 
wirklich keine Rolle ob ich zusätzlich noch zwei Lötstellen heiß mache, 
oder die Röhre vorsichtig aus ihrer Halterung ziehe (wobei die MA da ja 
teilweise etwas verbauter sind als die restlichen Röhren, bei meinem 
ersten Gerät mussten da noch zwei Schrauben gelöst werden mit denen die 
EM84 an der Gehäusefront befestigt war. Einer der kleineren 
(Kleinspannungs-) Elkos wäre schneller getauscht gewesen.

Davon abgehen ist die Logik dahinter doch (für fast alle) ganz klar.
Neuer Kondensator macht dasselbe wie der alte Kondensator. Es ist eine 
notwendige Reparatur durch ein funktionsidentisches Teil.
Am Verhalten des Gerätes ändert sich nichts. Es macht nach der Reparatur 
GENAU DASSELBE wie bevor der Defekt eingetreten ist/wie als es vom Band 
gelaufen ist.
Daher: "nicht böse"
(Sondern wenn notwendig dann alternativlos)

Ersatz des Magischen Auges durch Ausgelutsche Röhre mit LED 
Dauerhintergrundbeleuchtung -> Funktionsänderung
Das Gerät verhält sich anders als vorher!
(Klar, wenn man den UseCase auf Dauerempfang eines einzigen lokalen UKW 
Senders einschränkt fällt das nicht auf, trotzdem ist das Gerät nicht 
mehr Funktionsidentisch!)
Daher im Sinne einer RESTAURATION: "böse" (um bei deinen Worten zu 
bleiben)
Das Gerät ist einfach nicht mehr im Funktionalen Originalzustand!
Und das wo es das notwendige Ersatzteil noch relativ unkompliziert und 
nicht zu teuer gibt.

Nicht falsch verstehen:
Ich finde die Idee NICHT schlecht!
Ganz im Gegenteil...
(Und kann deshalb die harsche Kritik auch nicht sachlich nachvollziehen)

In vielen Fällen ist es sicher eine völlig ausreichende Alternative wenn 
es einfach nur um die Optik geht. Das grüne Leuchten gehört zu den 
Radios aus dieser Ära einfach dazu. Zudem ist eine Modifikation die sich 
jederzeit mit minimalen Aufwand Spurlos durch eine funktionierende Röhre 
ersetzen lässt.
Für so ein Dudelradio in der Werkstatt absolut ausreichend. Genauso wie 
für jemanden der sich so ein Radio ins Wohnzimmer stellt weil er meint 
die Optik passt gut zur Restlichen Einrichtung. (Retrowelle halt)

DAs einzige was ich kritisiere ist dies als "wiederbeleben" und ein 
damit bestücktes Radio als (vollständig) "restauriert" zu bezeichnen.
Den noch einmal: Diese Bezeichnungen bedeuten für die allermeisten 
nichts anderes als Wiederherstellung des Originalen Zustandes 
hinsichtlich Optik UND FUNKTION. Und das ist bei deinem Umbau gerade 
NICHT gegeben.

Oder würdest du ein 1960er Merces 190SL Cabrio dem man als Ersatz für 
den zerstören Originalmotor mit einem Elektroantrieb und einem Akkusatz 
anstelle des Tanks ausgestattet hat als "restauriert" bezeichenen?
(Es kann sehr gut und von aussen original aussehen, ist technisch extrem 
Aufwändig und würde von viel Können zeugen einen Oldtimer so umzubauen 
das man es von aussen nicht sieht und es gut fährt. Aber es bleibt 
einfach so das es nicht original ist und deshalb nicht mehr als Oldtimer 
gelten würde)

Und ich denke wenn für deine Modifikation statt wiederbeleben die 
Beschreibung "Alternative" mit der Einschränkung auf Optik gestanden 
hätte, dann wären die Reaktionen größtenteils anders gewesen.

> Ich will sehen, dass die beiden Kondis gewechselt wurden.
Das ist halt Geschmackssache...
Dem großteil der heutigen 0815 Personen die sich Röhrenradios bewusst 
Zulegen um die in der Wohnung haben ist das vermutlich völlig egal was 
man beim Blick ins Innere sieht oder nicht. Die interessiert wie das 
Radio zur Einrichtung passt und das es möglichst auch irgendwie die 
eigenen MP3s wiedergeben kann. Die meisten dürften nicht mal den 
Unterschied zwischen einer Röhre und einem Transistor nennen können. Das 
sind halt nicht die Kunden die auf "restaurierte" Geräte im 
Originalzustand Wert legen.

Das ist nur bei einem kleinen Kreis von Technikfans der Fall.
Aber da wollen viele zumindest bei den Bauteilen wo die historischen 
Bauformen massiv von den modernen abweichen das gerade so unauffällig 
wie möglich haben! Und eines kann man nicht bestreiten: Je unauffälliger 
die Unterschiede sind, um so näher ist es am originalen Gesamteindruck.
Es spielt natürlich auch noch eine Rolle wo das Bauteil nun sitzt...
ISt es an prominenter Stelle oder irgendwo im Geflecht unter der 
Chassis.

Gruß
Carsten

von oldeurope O. (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Du veränderst die Substanz genau so viel oder genau so wenig wenn du
> einen Kondensator tauscht. ODer willst du darauf hinaus das die Röhre
> gesteckt ist wo der Kondensator gelötet ist?

Ja klar. Röhren, Sicherungen und Skalenlämpchen kann jeder tauschen.
Angaben dazu für den Benutzer gibt es in der Regel auf der Rückwand.


Carsten S. schrieb:
> DAs einzige was ich kritisiere ist dies als "wiederbeleben" und ein
> damit bestücktes Radio als (vollständig) "restauriert" zu bezeichnen.

Ach - wo denn?

Carsten S. schrieb:
> 0815 Personen

Kopfschüttel.

LG
old.

von michael_ (Gast)


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Mein Hinweis, einfach ein Bild draufzukleben, war eigentlich ironisch 
gemeint.
Aber man kann ja auch eine Folie bedrucken und von hinten mit einem 
Birnchen beleuchten.
Aber du willst eigentlich nur bewundert werden, dass du ein Loch in den 
Glasboden einer Röhre bohren kannst.
Wer wird das nachmachen (können)?

Wenn es wenigstens eine Röhre wäre, welche nicht mehr aufzutreiben wäre.
Aber eine EM80 für 6EUR?

von Guido B. (guido-b)


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michael_ schrieb:
> Aber du willst eigentlich nur bewundert werden, dass du ein Loch in den
> Glasboden einer Röhre bohren kannst.
> Wer wird das nachmachen (können)?

Na das ist einfach: ein diamantierter Bohrer, viel Kühlwasser und
dann geht das erstaunlich leicht.

von oldeurope O. (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> requirements engineer schrieb:
>> LM3914 ist dein Freund
>
> Vor der AM-Abschaltung hätte ich noch ja gesagt,
> weil man da die Schattenwinkeländerung braucht.
> Allerdings stufenlos.
>
> Ich bin AM-Hörer, habe aber eine EM84 in meinem Haupt-Radio.
> Die anderen AM-Geräte werden so selten eingeschaltet,
> dass ich da keine Sorge vor Erblindung der EM4/34 o.ä.
> habe.
>
> Man müsste dann einen kleinen Kranz ca.7mm max
> aus winzigen smd-LEDs in die Pupille schieben,
> so wie im EM34LED-Blog beschrieben und probieren
> wie das Leuchtbild ausschaut. In der EM34 ist
> jedenfalls genug Platz für die Steuerelektronik,
> wie man auf den Bildern sieht.
>
> Eine Abschattung mit einem kleinen Drehspulinstrument
> kann ich mir da eher vorstellen.
>
> LG
> old.

Da habe ich einen Umbau gefunden:
http://hse-radio.privat.t-online.de/magische.htm
Eine Nachmach-Anleitung ist nicht dabei.
Wenn einem das Zappeln 85€ wert ist, bitte.

https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=5&t=17602#p161933

Ich finde das Leuchtbild "Immergrün" aber schöner.
https://www.mikrocontroller.net/attachment/367057/Magisches-Auge-Forum.jpg
Und wenn die LED mit einem Teil des Katodenstroms der Endröhre
Betrieben wird, vermisse ich nichts.
Bei der EM11 habe ich das noch nicht gemacht.


LG
old.

von Peter D. (peda)


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Carsten S. schrieb:
> Dem großteil der heutigen 0815 Personen die sich Röhrenradios bewusst
> Zulegen um die in der Wohnung haben ist das vermutlich völlig egal was
> man beim Blick ins Innere sieht oder nicht.

Ich hab mal eine defekte EL84 durch den A210K (= TBA810) ersetzt, weil 
mir eine neue Röhre zu teuer war und ich die Platine noch rumliegen 
hatte.
Zur Speisung habe ich die 6,3V Wicklung der EZ80 genommen (Grätzbrücke + 
Elko dahinter). Die EZ80 wurde durch 2 Dioden SY210 ersetzt.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Hi,
Ok. Die 6E5C hat kein zweites Fächerfeld. (Als Ersatz aber durchaus 
nicht ganz untauglich. Halterung muss auch noch richtig positioniert 
werden.)
Angeblich soll die EM11 zwei unterschiedliche Empfindlichkeiten 
aufgewiesen haben bei beiden Feldern, was ich leider nie feststellen 
konnte. Offensichtlich gab es auch zu Zeiten der Serienproduktion damals 
schon verschiedene Varianten der EM11.
Die Beschaltung der Anoden ist auch mal so, mal anders gezeichnet.
Deswegen hier das Bild der hier tatsächlich verwendeten Beschaltung.
Um die Lebensdauer zu verlängern, könnte man noch einen 1k Ohm 1Watt 
Widerstand in die L-Leitung legen.
- Vor allem das langsame Aufleuchten des Heizfadens und des 
Leuchtschirms beim Einschalten des Radios ist faszinierend. -

Beispiel war Kurzwelle. "Königswusterhausen" hat wohl Sendezeit an 
ausländische Programmanbieter verkauft. Deswegen ohne Pfeifen und 
Sidebandsplash. (Wer sagt denn, dass auf AM nichts mehr los ist.)

ciao
gustav

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>> Dem großteil der heutigen 0815 Personen die sich Röhrenradios bewusst
>> Zulegen um die in der Wohnung haben ist das vermutlich völlig egal was
>> man beim Blick ins Innere sieht oder nicht.
>
> Ich hab mal eine defekte EL84 durch den A210K (= TBA810) ersetzt, weil
> mir eine neue Röhre zu teuer war und ich die Platine noch rumliegen
> hatte.
> Zur Speisung habe ich die 6,3V Wicklung der EZ80 genommen (Grätzbrücke +
> Elko dahinter). Die EZ80 wurde durch 2 Dioden SY210 ersetzt.

Einspruch!
Den Klang von einem Röhrenradio können die Leute schon
raushören und legen deshalb Wert auf den Röhrenverstärker
der auf die Gerätelautsprecher abgestimmt ist.

LG
old.

von Peter D. (peda)


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Karl B. schrieb:
> Angeblich soll die EM11 zwei unterschiedliche Empfindlichkeiten
> aufgewiesen haben bei beiden Feldern, was ich leider nie feststellen
> konnte.

Ja, das konnte ich bei einem Radio aus DDR-Produktion beobachten. Man 
konnte sowohl Ortssender als auch Auslandssender gut abstimmen.

Als Kind fand ich die Namen auf den Skalen sehr lustig, wie Droitwich, 
Hilversum, Beromünster usw. Bloß waren diese Sender nie an den Stellen 
zu empfangen. Weiß jemand was darüber, wie diese Skalenbeschriftungen 
entstanden sind?

von oldeurope O. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Die 6E5C hat kein zweites Fächerfeld.

Die 6E5 ist nicht viel anders als "Immergrün".
Den Softstart kannst Du mit LED auch haben.
Und bist Sorgenfrei bezüglich der Lebensdauer.

LG
old.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Aus der W. schrieb:
> Wenn einem das Zappeln 85€ wert ist, bitte.

Hi,
für ca. 26 Euro zu haben. Das war mir der Versuch mit der 6E5C wert.
(Gibt es bestimmt auch noch preiswerter.)
Also,
1:1-Ersatz eben nicht. Alte Röhre raus, neue Ersatztype rein, ist nicht.

Die Sockel müssen getauscht werden. Ein Adaptersockel war mir doch zu 
teuer, habe den von der alten EM11 einfach abgesägt, und den 
"Öschbaumschnitt" beim Pfropfen verwendet.
Dann die immer noch hartnäckig, unausrottbar kursierenden Fehler in der 
Beschaltung. Die Korrektur hier:
EM11:
Anode 2 bekommt den 2M-Ohm Widerstand,
Anode 1 den 1M  und nicht umgekehrt.

Bei der 6E5C nur einen 1M Ohm Widerstand. (Hat nur eine Anode.)
Die Gitterspannung wird mit geeignetem Spannungsteiler oder zusätzlichem 
Widerstand zu Katode an die geänderte Empfindlichkeit angepasst.
Bei mir war das nicht nötig.

Aus der W. schrieb:
> Die 6E5 ist nicht viel anders als "Immergrün".
> Den Softstart kannst Du mit LED auch haben.
> Und bist sorgenfrei bezüglich der Lebensdauer.

OK,
Gratulation.

Bleibe aber lieber bei meiner 6E5C. Komme noch 'mal darauf zurück, wenn 
die am Ende ist. ;-)

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Aus der W. schrieb:
> Einspruch!
> Den Klang von einem Röhrenradio können die Leute schon
> raushören und legen deshalb Wert auf den Röhrenverstärker
> der auf die Gerätelautsprecher abgestimmt ist.

Also der Kunde war begeistert vom besseren Klang. Durch den fehlenden 
Ausgangstrafo fiel die Begrenzung der Höhen und der Bässe weg, d.h. der 
Klang wirkte feiner und kräftiger. Auch der leise Röhrenbrumm war weg.
Der Lautsprecher war ein typischer Breitbänder (Ovallautsprecher mit 
Hochtonkalotte), da wird nichts abgestimmt.

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Auch der leise Röhrenbrumm war weg.

Was ist ein Röhrenbrumm?

Peter D. schrieb:
> Durch den fehlenden
> Ausgangstrafo fiel die Begrenzung der Höhen und der Bässe weg

OK, Du trollst Dich gerade wieder
oder hast noch nie ein korrekt funktionierendes
Röhrenradio auf UKW gehört.

Peter D. schrieb:
> Ja, das konnte ich bei einem Radio aus DDR-Produktion beobachten.

Deckt sich aber mit meiner Erfahrung, die DDR-Geräte sind im Laufe
ihres Lebens schwer verbastelt worden. Aber lieber verbastelt
als weggeworfen. An Material zum Zurückbauen fehlt es ja nicht. :-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Aus der W. schrieb:
> Was ist ein Röhrenbrumm?

Der bei Röhrenverstärkern und -Radios sehr verbreitete 50-Hz-Netzbrumm.

von oldeurope O. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Bleibe aber lieber bei meiner 6E5C.

Aber die EM11 ohne Sockel hast Du ja noch.
Die Bilder vom LED-Einbau in die EM4/34/35 lassen
es Dich nicht in den Fingern jucken das daran
mal zu versuchen?

Rufus Τ. F. schrieb:
> sehr verbreitete 50-Hz-Netzbrumm

Layoutfehler kann man beheben. Also ich zumindest.

LG
old.

von Mark S. (voltwide)


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>
> Layoutfehler kann man beheben. Also ich zumindest.
>
> LG
> old.

Du bist einfach der Größste!

von Peter D. (peda)


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Aus der W. schrieb:
> OK, Du trollst Dich gerade wieder
> oder hast noch nie ein korrekt funktionierendes
> Röhrenradio auf UKW gehört.

Der Großteil der Röhrenradios waren Hausmannskost und nur wenige waren 
im Hochpreissegment.
D.h. ich hab meistens nur Hausmannskost repariert und da war der Sparfux 
angesagt. Z.B. die Siebung war nur so gut wie nötig, d.h. leichtes 
Brummen, wenn man das Ohr direkt an den Lautsprecher hielt, war normal.
In einem Radio habe ich mal die Elkos 2*32µF durch 2*200µF ersetzt. Das 
Ergebnis war eindrucksvoll, es klang brummfrei wie ein Transistor.

Ich hab nur 2 Geräte aus dem Hochpreissegment gehabt:
https://www.radiomuseum.org/r/gerufon_ultra_exquisit_57w.html
https://www.radiomuseum.org/r/stern_roch_beethoven_ii_2_1142002_1.html
Die kamen klanglich modernen HiFi-Anlagen schon recht nahe.

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> In einem Radio habe ich mal die Elkos 2*32µF durch 2*200µF ersetzt.

Holzhammermethode und Fehlerursache nicht beseitigt.

LG
old.

von oldeurope O. (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Vielleicht kommen die Händler durch die LED von den Mondpreisen runter.
> ;-)

ca. 30€
Beitrag "Re: Magisches Auge EM80 wiederbeleben ( kein regenerieren )"

michael_ schrieb:
> Wenn es wenigstens eine Röhre wäre, welche nicht mehr aufzutreiben wäre.
> Aber eine EM80 für 6EUR?

Die Preise purzeln schon. Zumindest virtuell. ;-)

von Peter D. (peda)


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Aus der W. schrieb:
> Die Preise purzeln schon.

Jeder Hype geht auch mal zu Ende.
Ich hab seit 1980 keine Röhren mehr angefaßt.

von Joachim B. (jar)


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Aus der W. schrieb:
> die DDR-Geräte sind im Laufe
> ihres Lebens schwer verbastelt worden.

nicht nur da
https://www.youtube.com/watch?v=3nEXq8e7WrU

von Karl B. (gustav)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Der bei Röhrenverstärkern und -Radios sehr verbreitete 50-Hz-Netzbrumm.

Hi,

Bei den meisten Röhrenendstufen mit einer Pentode dient der 
Ausgangsübertrager (über eine Anzapfung auf der Primärseite) auch als 
Siebdrossel für die Anodenspannung. Was man dann auch als Rest im 
Lautsprecher hört und das sind eindeutig 100 Hz der gleichgerichteten 
Wechselspannung und keine 50 Hz.

50 Hz Brumm entsteht durch unsachgemäße Abschirmung und 
Wechselspannungsheizung der Katoden.  Den kann man aber nicht im 
Lautsprecher hören, weil deren Frequenzgang das nur eingeschränkt 
zulässt.
Das typische Netzbrummen ist auch mehr ein Frequenzgemisch, das wie eine 
Dreieckspannung aussieht.


Ein typischer Verlauf bei dem oben gezeigten Radio
https://www.mikrocontroller.net/attachment/366639/EM80LED.jpg
wäre:
Einschalten des Netzschalters:
Kurzes Bumm-> Elko wird geladen Strom fließt auch über Drossel 
(Ausgangsübertrager-Wicklung)

Dann wird Brummen leise.

Elkos sind geladen. Restströme fließen.

Nach ca. 1 Minute: Heizfäden emittieren:
Anodenstrom nimmt zu innerhalb kurzer Zeit -> Zunahme des 
100-Hz-Brummgeräusches. Anodenstrom wird gezogen.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Bis auf ein Paar Punke stimme ich Dir zu.

Karl B. schrieb:
> Bei den meisten Röhrenendstufen mit einer Pentode dient der
> Ausgangsübertrager (über eine Anzapfung auf der Primärseite) auch als
> Siebdrossel für die Anodenspannung.

Nein. Die Anodenspannung der Endröhre hängt über dem Übertrager
am Ladekondensator, nicht am Siebkondensator.

> Was man dann auch als Rest im
> Lautsprecher hört und das sind eindeutig 100 Hz der gleichgerichteten
> Wechselspannung und keine 50 Hz.

Die hört man nicht, wenn alles stimmt. Dafür ist das gemacht.

Diese Brummkompensation, funktioniert im Übertrager so,
wie die in einer Parallel-Gegentaktendstufe.

Habe das vorhin mit LTspice simuliert, ist ein echter Augenöffner.
Respekt, wie die damals ohne Simu die Windungszahl für die
Kompensationswicklung hinbekommen haben - viel Laborarbeit
sicherlich.

LG
old.

von Peter D. (peda)


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Aus der W. schrieb:
> Habe das vorhin mit LTspice simuliert

Dann sollte herausgekommen sein, daß sie nicht perfekt kompensiert. Der 
Ripple an den beiden 50µF hat nämlich eine unterschiedlichen Verlauf. Am 
ersten 50µF ist die steigende Flanke deutlich steiler, da quasi 
Spitzenwertgleichrichtung.
In teueren Radios hat man daher weiterhin eine Siebdrossel spendiert.
Die Kompensation ist außerdem vom Arbeitspunkt der Endröhre abhängig, 
d.h. Alterung verschlechtert sie.
Auch hat der Verbrauch des Empfangsteils einen Einfluß. Oft sieht man 
daher bei der Kompensationsschaltung, daß bei Abschalten der UKW-Stufe 
ein gleich großer Lastwiderstand zugeschaltet wird.

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Dann sollte herausgekommen sein, daß sie nicht perfekt kompensiert.
> Siebdrossel

Tut die Drossel auch nicht. 20dB Brummunterdrückung bringt die
Kompensation laut Siumu bequem.

> Die Kompensation ist außerdem vom Arbeitspunkt der Endröhre abhängig,
> d.h. Alterung verschlechtert sie.

Der Arbeitspunkt der Endstufe ist stromgegengekoppelt.

> Auch hat der Verbrauch des Empfangsteils einen Einfluß.

Nein. Du hast das Prinzip nicht begriffen.

> Oft sieht man
> daher bei der Kompensationsschaltung, daß bei Abschalten der UKW-Stufe
> ein gleich großer Lastwiderstand zugeschaltet wird.

Damit verhindert man den Spannungsanstieg. Über den Siebwiderstand
läuft nur der Schirmgitterstrom der Endröhre und der der 
Empfängerröhren.

> In teueren Radios hat man daher weiterhin eine Siebdrossel spendiert.
Beitrag "Re: Magisches Auge EM80 wiederbeleben ( kein regenerieren )"
Wo ist die denn im Beethoven?
Da macht es die Parallelgegentaktschaltung genau so gut wie
die Kompensation bei der Eintaktschaltung.

Im Gerufon ist die Endstufe sehr dumm gegengekoppelt, dass sie
einen extrem schlechten PSRR hat. Da mehr Material als Hirn
vorhanden war, hat man die Drossel nehmen müssen.
Übrigens: Bei einer klug gegengekoppelten Endstufe ist die
Kompensationswicklung nur noch das I-Tüpfelchen.

LG
old.

von oldeurope O. (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Habe das vorhin mit LTspice simuliert, ist ein echter Augenöffner.
> Respekt, wie die damals ohne Simu die Windungszahl für die
> Kompensationswicklung hinbekommen haben - viel Laborarbeit
> sicherlich.

Ist doch nur ein Dreisatz. Gut zu wissen. :-)))

Peter D. schrieb:
> Auch hat der Verbrauch des Empfangsteils einen Einfluß.

Definitiv nicht. Kommt in der Rechnung nicht vor und hat auch
keinen Einfluss auf die Rechenwerte.

LG
old.

von oldeurope O. (Gast)


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So versteht das Jeder. :-)
http://commentatroehrenbude.blogspot.com/

LG
old.

von Karl B. (gustav)


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Aus der W. schrieb:
> Nein. Die Anodenspannung der Endröhre hängt über dem Übertrager
> am Ladekondensator, nicht am Siebkondensator.

Hi @Darius, mit "Anodenspannung" meinte ich die Anodenspannung der 
anderen Schaltungsteile.
Nicht die der Endröhre. Ich denke, das wäre klar gewesen.
Insofern muss diese Wicklung auch den unter Umständen unterschiedlichen 
Anodengesamtstrom der anderen Schaltungsteile "verkraften" können.
Kann mir gut vorstellen, dass bei AM der gezogene Anodenstrom anders ist 
als bei UKW/FM, oder bei TA, ohne das jetzt detailliert vorzurechen, da 
es ja sicher auch hier immer auch als Gegenargument fungierende 
Varianten im Schaltungsdschungel geben dürfte. Insofern dürfte das auch 
Unterschiede im wahrnehmbaren Restbrumm insbesondere bei den 
Eintaktendstufen erklären.

Ursprunglich bezog sich meine Bemerkung auf die Behauptung es gäbe einen 
typischen "Röhrenradio-Brumm".

Rufus Τ. F. schrieb:
> Aus der W. schrieb:
>> Was ist ein Röhrenbrumm?
>
> Der bei Röhrenverstärkern und -Radios sehr verbreitete 50-Hz-Netzbrumm.

.. und das wären 50 Hz  und sollte von mir nicht unkommentiert stehen 
gelassen werden. Solch ein - 'tschuldigung - Unsinn setzt sich sehr 
leicht in den Köpfen fest.
Es ist die pulsierende Gleichspannung und die hat 100 Hz (oder in 
Amerika 120 Hz), ganz gleich ob mit (AZ-)Röhre oder mit 
Selengleichrichter erzeugt. Sicher gibt es wohl auch 
Einweggleichrichtungen, aber wie gesagt, "...obwohl es sicher auch hier 
immer auch als Gegenargument fungierende Varianten im 
Schaltungsdschungel geben dürfte..."



Aus der W. schrieb:
> Definitiv nicht. Kommt in der Rechnung nicht vor und hat auch
> keinen Einfluss auf die Rechenwerte.

Die Simu zeigt nicht den Verlauf unter verschiedenen 
Betriebsbedingungen.

Karl B. schrieb:
> Ein typischer Verlauf bei dem oben gezeigten Radio
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/366639/EM80LED.jpg
> wäre:
> Einschalten des Netzschalters:
> Kurzes Bumm-> Elko wird geladen Strom fließt auch über Drossel
> (Ausgangsübertrager-Wicklung)
>
> Dann wird Brummen leise.
>
> Elkos sind geladen. Restströme fließen.
>
> Nach ca. 1 Minute: Heizfäden emittieren:
> Anodenstrom nimmt zu innerhalb kurzer Zeit -> Zunahme des
> 100-Hz-Brummgeräusches. Anodenstrom wird gezogen.

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)


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Peter D. schrieb:
> In einem Radio habe ich mal die Elkos 2*32µF durch 2*200µF ersetzt. Das
> Ergebnis war eindrucksvoll, es klang brummfrei wie ein Transistor.

Hi @Peter,
bei der Netzteilelkoauswahl gilt die Devise "mehr ist mehr" nicht 
unbedingt.
Könnte ein Video zeigen, dass es ab einer bestimmten Elko-Größe genau 
andersherum ist.
Der Gleichrichter muss einmal den höheren Einschaltstromstoß verkraften, 
dann fließt "Pendelstrom" zum Elko hin und her zusätzlich zum Laststrom.
Und der kann unter Umständen so groß werden, dass in der 
Gesamtkonstruktion Trafo-Gleichrichter-Elko etc. das "Brummen" wieder 
zunimmt. Dann kommt noch die Diskussion mit dem ESR ins Spiel, die ich 
jetzt nicht vertiefen möchte. Es sei nur gesagt, ein Schaltnetzteil-Elko 
ist für ein Röhrenradio-Netzteil nicht unbedingt geeignet.

ciao
gustav

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

bei den Gleichrichterröhren war auch nicht ganz ohne Grund die 
Maximalkapazität des Lade-Elkos angegeben...
EZ80/81 50µF, AZ1/11 60µF

Gruß aus Berlin
Michael

von oldeurope O. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> ohne das jetzt detailliert vorzurechen, da
> es ja sicher auch hier immer auch als Gegenargument fungierende
> Varianten im Schaltungsdschungel geben dürfte. Insofern dürfte das auch
> Unterschiede im wahrnehmbaren Restbrumm insbesondere bei den
> Eintaktendstufen erklären.

Nein. Eine Brückenschaltung zu berechnen ist Grundwissen.
Hier eine korrekte Erklärung die ich im aus dem RMorg gefunden habe:
https://www.radiomuseum.org/forum/grundig_pentode_plate_hum.html
Was der Joe da macht ist vollkommen richtig,
leider aber ohne eine selbsterklärende Darstellung und Simu.
Aber die habt Ihr ja nun.
Seine Frage zu beantworten ist leicht, kostet einen aber
die Mitgliedschaft im RMorg. ;-)

Karl B. schrieb:
> Die Simu zeigt nicht den Verlauf unter verschiedenen
> Betriebsbedingungen.

Die da wären?

LG
old.

von Peter D. (peda)


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Karl B. schrieb:
> bei der Netzteilelkoauswahl gilt die Devise "mehr ist mehr" nicht
> unbedingt.

In dem konkreten Fall war aber der Unterschied deutlich hörbar.
Ich hatte grad nen alten TV ausgeschlachtet, daher die 200µF.

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> In dem konkreten Fall war aber der Unterschied deutlich hörbar.

Das glaube ich Dir ohne weiteres. Den Unterschied kannst Du
aber auch haben, indem Du den Fehler, sei er auch konstruktiv,
behebst. Bis Gestern fehlte halt das Wissen darum.  ;-)

LG
old.

von Peter D. (peda)


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Aus der W. schrieb:
> Im Gerufon ist die Endstufe sehr dumm gegengekoppelt, dass sie
> einen extrem schlechten PSRR hat.

Was meinst Du damit?
Der Gerufon hatte jedenfalls mit Abstand den besten Klang aller 
Röhrenradios, die ich je gehört habe. War auch das einzige Radio mit 
Elektrostaten als Hochtöner.
Auch das Klangregister war exzellent. In der Funkschau hatte ich mal 
gelesen, daß die Monate an sowas gerechnet haben (mit Rechenschieber und 
Tabellen).
Viele Radios hatten nur ne einfache Höhen- und Baßabsenkung.

Auch der Beethoven war klanglich schlechter, hatte nur mehr Leistung.

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Der Gerufon hatte jedenfalls mit Abstand den besten Klang aller
> Röhrenradios, die ich je gehört habe.

Daran habe ich keinen Zweifel.

Peter D. schrieb:
> Aus der W. schrieb:
>> Im Gerufon ist die Endstufe sehr dumm gegengekoppelt, dass sie
>> einen extrem schlechten PSRR hat.
>
> Was meinst Du damit?

Die Spannungsgegenkopplung von der Anode der EL84
macht den Anoden-Ausgang niederohmig.

LG
old.

von Peter D. (peda)


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Aus der W. schrieb:
> Die Spannungsgegenkopplung von der Anode der EL84
> macht den Anoden-Ausgang niederohmig.

Das ist ja gerade erwünscht (Dämpfung der Eigenresonanzen der Chassis), 
insbesondere bei Mehrwegesystemen.

von Florian (Gast)


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Aus der W. schrieb...


Sag mal, du bist doch derjenige der früher als Name "co2 ist ihm nicht 
heilig"  mit so einem blöden smiley am ende) verwendet hat und auf der 
seite für Elektronenröhren "equilibrium", anstatt wie jeder normale 
"Gleichgewicht", verwendet? Und dann wundert man sich das man hier 
verarscht wird?

von Zeno (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Ich hab mal eine defekte EL84 durch den A210K (= TBA810) ersetzt, weil
> mir eine neue Röhre zu teuer war und ich die Platine noch rumliegen
> hatte.
> Zur Speisung habe ich die 6,3V Wicklung der EZ80 genommen (Grätzbrücke +
> Elko dahinter). Die EZ80 wurde durch 2 Dioden SY210 ersetzt.

Du bist und bleibst ein Banause der kein Gespür für historische Technik 
hat. hast Du ja auch schon in anderen Threads bewiesen.

So etwas macht man, wenn überhaupt, nur wenn man kein passendes 
Ersatzteil beschaffen kann.

von Zeno (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Also der Kunde war begeistert vom besseren Klang.

Vor allem beim Einsatz des A210K mit 10% Klirrfaktor - ich lach mich 
kaputt.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
ein Blick aufs Bild soll die Anodenspannungsführung verdeutlichen.

Aus der W. schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> Die Simu zeigt nicht den Verlauf unter verschiedenen
>> Betriebsbedingungen.
>
> Die da wären?
Karl B. schrieb:
> Insofern muss diese Wicklung auch den unter Umständen unterschiedlichen
> Anodengesamtstrom der anderen Schaltungsteile "verkraften" können.
> Kann mir gut vorstellen, dass bei AM der gezogene Anodenstrom anders ist
> als bei UKW/FM, oder bei TA,

Test:
Ziehen Sie die EABC80 und EF41 heraus.
Dadurch, dass jetzt diese Röhren keine Anodenspannung ziehen können, 
wirkt sich das auf den hörbaren Restbrumm aus. Es fließt auch über die 
"Kompensationswicklung", die ich als "Siebdrossel-Ersatz" bezeichnet 
wissen möchte, ein entsprechend geringerer Strom.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Aus der W. schrieb:
>> Die Spannungsgegenkopplung von der Anode der EL84
>> macht den Anoden-Ausgang niederohmig.
>
> Das ist ja gerade erwünscht (Dämpfung der Eigenresonanzen der Chassis),
> insbesondere bei Mehrwegesystemen.

Ich spreche vom Anoden-Ausgang, nicht vom Lautsprecherausgang!
Der Übertrager liegt mit der Röhre in Serie an der Brummspannung.
Wenn Du die Röhre jetzt mit der Spannungsgegenkopplung von der
Anode niederohmig machst, wird die Brummspannung zum großen Teil
am Übertrager anstehen und damit zu hören sein.

Mit einer Spannungsgegenkopplung von einer Übertragerwicklung her,
bleibt die Pentode eine rel. hochohmige Stromquelle (EL84 ca. 35K)
und der LS-Ausgang wird trotsdem niederohmig. Der Löwenanteil der
Brummspannung fällt dann an der Röhre ab, nicht am Übertrager.

LG
old.

von Carl D. (jcw2)


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Peter D. schrieb:
> Aus der W. schrieb:
>> Im Gerufon ist die Endstufe sehr dumm gegengekoppelt, dass sie
>> einen extrem schlechten PSRR hat.
>
> Was meinst Du damit?
> Der Gerufon hatte jedenfalls mit Abstand den besten Klang aller
> Röhrenradios, die ich je gehört habe. War auch das einzige Radio mit
> Elektrostaten als Hochtöner

Da war vielleicht einfach das normalerweise schwächste Glied der Kette 
aus besonders gutem Stahl geschmiedet ;-)

von oldeurope O. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Dadurch, dass jetzt diese Röhren keine Anodenspannung ziehen können,
> wirkt sich das auf den hörbaren Restbrumm aus. Es fließt auch über die
> "Kompensationswicklung", die ich als "Siebdrossel-Ersatz" bezeichnet
> wissen möchte, ein entsprechend geringerer Strom.

Das Gitter der EL gehört zum Abgleich an GND.
Dann kannst Du meinetwegen andere Röhren zupfen.


> "Kompensationswicklung", die ich als "Siebdrossel-Ersatz" bezeichnet
> wissen möchte

Keine Spur. An der Kompensationswicklung fällt im abgeglichenen
Zustand keine Brummspannung ab. Egal welcher Strom da fließt.
Bei einer Siebdrossel schon, wenn sie sieben soll.

Außerdem bekommt die Endröhre ihren Anodenstrom gar nicht
von der Teilwicklung. Schau Dir mal die Schaltung genau an!


LG
old.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Peter D. schrieb:
> War auch das einzige Radio mit
> Elektrostaten als Hochtöner.

die hat meine Telefunken Gavotte 7 auch und die ist eher als Mittelsuper 
einzustufen.

Gruß aus Berlin
Michael

von oldeurope O. (Gast)



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Anbei die Simu aus meinem Blog. Ich habe den Siebwiderstand gesteppt.
Also 600R, 900R, 1K2, 1K5 und 2K4.
Und an der Last am Übertrager oszillographiert.
Bei 1K2 Ohm ist die Brücke abgeglichen und die Brummspannung
am Übertrager minimal.

Wäre das eine Siebdrossel, würde es dieses Minimum beim
verändern von RS nicht geben.
Ändert ruhig mal R4, also den Laststrom durch die weiteren
Röhren, da bleibt das Minimum bei 1K2.

Die Formeln zur Bechechnung vom Siebwiderstand RS und von
der Kompensationswicklung findet Ihr im Bild bzw. in der asc.
Dreisatz aus der Brückengleichung, so einfach ist das.

Weitere Info im Blog, die .step Sache habe ich da noch nicht drin.

https://commentatroehrenbude.blogspot.com/2018/06/se-brummkompensation-im.html

Und ergänzend zum eigentlichen Thema:

https://commentatroehrenbude.blogspot.com/2018/06/em4-em34-wiederbeleben.html

LG
old.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
bei Gegentaktendstufen ist das Prinzip der gegenseitigen Kompensation
von Störanteilen auf der Anodenspannung eindeutig.
Siehe Bild.

Eine Frage bleibt bei der im Thread hier betrachteten Eintakt-Endstufe 
allerdings hierbei nach wie vor unbeantwortet:
Wozu wird die Anodenspannung der anderen Stufen (außer der Endstufe) 
über diese Wicklung am Ausgangsübertrager geführt?
Ein einfacher Widerstand vom Ladeelko zum Siebelko würde als Siebung 
doch reichen.
Meine Antwort:
Mit diesem "Geniestreich" werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe 
geschlagen. Einmal die "Kompensation" und zum andern eine Siebfunktion 
der Anodenspannung. Dabei wurde in der Dimensionierung, Windungszahl und 
Auswahl der Kernmaterialien dafür gesorgt, dass die Bleche auf keinen 
Fall in die Sättigung gelangen.
Sonst ist der Übertrager nur noch Schrott. Dann hilft - wenn überhaupt - 
nur noch Demontage und Ausglühen der Bleche.


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Hi,
> bei Gegentaktendstufen ist das Prinzip der gegenseitigen Kompensation
> von Störanteilen auf der Anodenspannung eindeutig.
> Siehe Bild.

Bei der Eintaktschaltung auch.
Siehe Blog.

Im Blog sind beide Schaltungen gegenübergestellt.

Karl B. schrieb:
> Wozu wird die Anodenspannung der anderen Stufen (außer der Endstufe)
> über diese Wicklung am Ausgangsübertrager geführt?

Weil für die Kompensation im Übertrager der Siebwiderstand RS
genau so erforderlich ist, wie ri der zweiten Röhre in der PP-Schaltung.

Du könntest den Widerstand auch an GND legen wie im 
Kleinsignalersatzschaltbild, dann würde dort aber auch die
volle Anoden-Gleichspannung dran abfallen. Man benötigt also
einen Kondensator für eine wechselstrommässige Erdung.
Es ist naheliegend von diesem Kondensator aus die Sonstigen
Stufen zu versorgen.

Karl B. schrieb:
> Ein einfacher Widerstand vom Ladeelko zum Siebelko würde als Siebung
> doch reichen.

Das kannst Du gerne machen. Den Widerstand an der Kompensationswicklung
brauchst Du aber trotzdem zur Kompensation.
Die Schaltung mit den Angaben da:
https://www.radiomuseum.org/forum/grundig_pentode_plate_hum.html
kannst Du so reparieren:
Den 1K am Übertrager durch 4K ersetzen und zwischen Lade- und
Siebkondensator einen "einfachen" 1,3K Widerstand schalten.

Karl B. schrieb:
> Meine Antwort: ...
Leider Daumen runter.


LG
old.

von Peter D. (peda)


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Zeno schrieb:
> Du bist und bleibst ein Banause der kein Gespür für historische Technik
> hat. hast Du ja auch schon in anderen Threads bewiesen.

Danke für das Kompliment.
Früher hat man eben die Geräte noch benutzt und nicht als Museum 
hingestellt. Es ging also nur darum, sie möglichst günstig zu 
reparieren. Ich hab das als Schüler auch nicht professionell gemacht, 
wenns hochkommt vielleicht 10 Geräte, alles DDR-Produktion. Ich hab an 
den Geräten oft einfach nur so rumgebastelt und sie irgendwann zerlegt.

Auch wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich mir kein Radiomuseum 
einrichten. Die Erben hätten eh nichts davon, außer einer hohen 
Sperrmüllrechnung. Es gibt ja genug Seiten im Internet, wo man sich alte 
Geräte und deren Schaltpläne ansehen kann.

Bei "Bares für Rares" sieht man ja seit vielen Jahren immer ein 
Röhrenradio im Hintergrund, weiß jemand, welcher Typ das ist?
https://youtu.be/I1jKl-8aA0w?t=82

von Peter D. (peda)


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Aus der W. schrieb:
> Wenn Du die Röhre jetzt mit der Spannungsgegenkopplung von der
> Anode niederohmig machst, wird die Brummspannung zum großen Teil
> am Übertrager anstehen und damit zu hören sein.

Bei Dir klingt es so, als wäre die Kompensationsschaltung besser als die 
klassische Siebdrossel. Sie ist aber nur billiger.
Eine 10H Siebdrossel hat 6kΩ Blindwiderstand, ein 50µF Elko 30Ω. Das 
ergibt schon eine sehr gute Siebung.
Der Gerufon hat jedenfalls nicht gebrummt, auch wenn ich Klangsteller 
und Klangregister auf maximale Baßanhebung eingestellt hatte.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
vielleicht wird das etwas deutlicher, wenn man das Schaltbild des TK17 
zurate zieht. Die Besonderheit: Die Endstufe wird auch als 
Löschoszillator geschaltet. (Das lassen wir hier einmal außen vor.) Man 
sieht, dass die Anodenspannungsversorgung der anderen Stufen eben - 
genau wie @Darius ausführt - nicht über diesen Schirmgitterwiderstand 
(R36) bzw. eine Anzapfung am Ausgangsübertrager etc. geführt wird. 
Trotzdem der Aufwand mit Extra Widerstand und Elko. Man sieht auch 
deutlich, dass sich das "Geschehen" zwischen Schirmgitter und Anode 
abspielt.
So wird das Ganze wohl etwas verständlicher. Die Schaltungsvariante der 
Röhrenradios mit der Führung der Anodenspannung über die 
Kompensationswicklung ist sicher aus der Praxis heraus entstanden und 
diente wohl auch der Materialersparnis, obwohl sie einen auf die falsche 
Fährte führt.


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

irgendwie wird es hier immer lustiger...
Was hat die Endstufe des TK17 mit Kompensation zu tun?

Das die Schirmgitterspannung über R36 geführt wird und damit C18 
abgeblockt wird, ist doch nichts ungewöhnliches. Grund kann sein, daß 
Ug2 der Endröhre ohne zu hoch wäre oder das ein spezieller Arbeitspunkt 
wegen der Kombi-Funktion gewählt wurde und man nicht noch zusätzliche 
Kontakte zum Umschalten haben wollte. Da die Endstufe direkt am Ladeelko 
hängt kann auch einfach die Brummspannung am Schirmgitter zu hoch und 
damit hörbar gewesen sein.

Der zugehörige Siebwiderstand für die Vorstufen hängt rechts oben am 
Bildrand mit 4,7k und der zugehörige Siebelko ist garnicht im Bild.

Gruß aus Berlin
Michael

von Karl B. (gustav)



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Michael U. schrieb:
> Der zugehörige Siebwiderstand für die Vorstufen hängt rechts oben am
> Bildrand mit 4,7k und der zugehörige Siebelko ist garnicht im Bild.

Hi,
der "Stein des Anstosses" war ja die Anodenspannungsführung anderer 
Stufen außer der Endstufe selbst über eine Anzapfung etc. im 
Ausgangsübertrager.
Dass das nicht zwangsläufig so sein muss, sollte das Beispiel der 
Endstufe des Tonbandkoffers von Grundig zeigen.
(Der eine Draht geht noch mit 470k und 100k an das magische Auge.)

Michael U. schrieb:
> Grund kann sein, ..... oder das ein spezieller Arbeitspunkt
> wegen der Kombi-Funktion

Der TK 25 hat einen Extra-Löschgenerator, aber man findet in der 
Endstufe auch die dem TK17 sehr ähnliche Beschaltung.


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
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