Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Max. Strom für IR-LED für NEC-Code


von wellen_koennen_fliegen (Gast)


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Hallo,

ich habe die drei angehängten LEDs.
Meine Frage ist nun, mit welcher max. Stromstärke ich diese betreiben 
kann, um NEC-Codes zu übertragen.

Der NEC-Code sieht folgendermaßen aus:
- 9ms Startimpuls
- 4.5ms Pause
- 54ms Datenübertragung, die so aussieht:
 -> 562.5µs Impuls, gefolgt von:
 => 562.5µs Pause = '0' oder 1687.5µs = '1'

Um den Code zu erstellen, verwende ich die IRMP-Library.

Aus den Datenblättern heraus würde ich jetzt sagen, dass ich aufgrund 
der langen 9ms nur max. 300mA verwenden darf, aber ich bin mir da 
ehrlich gesagt nicht sicher und frage deshalb lieber. Auch, weil ich 
eben eine möglichst große Reichweite haben will.
Wenn keine der LEDs geeignet sein sollte, dann bin ich auch gerne 
bereit, andere zu bestellen.

Danke!

von Falk B. (falk)


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@Hallo,

>ich habe die drei angehängten LEDs.
>Meine Frage ist nun, mit welcher max. Stromstärke ich diese betreiben
>kann, um NEC-Codes zu übertragen.

Wie weit willst du dnn kommen? Mit dem richtigen Empfängr sind auch mit 
moderaten Stromstärken große Entfrnungen machbar.

Beitrag "Re: Infrarot LED Lichtschranke"

>Aus den Datenblättern heraus würde ich jetzt sagen, dass ich aufgrund
>der langen 9ms nur max. 300mA verwenden darf,

Naja, ganz grob geschätz könnte das passen. Brauchst du aber nicht.

>eben eine möglichst große Reichweite haben will.

Dann nimm einen Laserpointer ;-)

>Wenn keine der LEDs geeignet sein sollte, dann bin ich auch gerne
>bereit, andere zu bestellen.

Für eine große Reichweite von 10m und mehr muss deine LED vor allem gut 
gbündelt sein, als Öffnungswinkel 15° und weniger. Dann reichen auch 
200mA, siehe mein Beitrag.

von Michael B. (laberkopp)


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150mW, 220mW, 200mW

wellen_koennen_fliegen schrieb:
> Aus den Datenblättern heraus würde ich jetzt sagen, dass ich aufgrund
> der langen 9ms nur max. 300mA verwenden darf

Jedenfalls nicht die angegebenen 1A bzw. 3.5A, bei denen auch die 
Spannung an der LED auf 2-2.5V steigen würde, also 2-2.5W.

Nehmen wir mal 220mA bei der LD271 an, dann entsteht ein Spannungsabfall 
von 1.5 bis 1.75V, also 0.385W, da die LED aber nur ca. 50% der Zeit an 
ist nur 192mW. Es sind also ca. 250mA erlaubt, bringen ca. 37.5mW/sr.

Die IR7373C erlaubt nut 150mW und 180mA bei ca. 1.7Vtyp, bringt aber 
37mW/sr, ach.

Die SFH 4544 0.2W mit 220mA bei 1.8Vtyp bei 500mW/sr(min) 1100mW/sr(typ) 
ist also deutlich heller bei geringerem Strom.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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wellen_koennen_fliegen schrieb:
>
> ich habe die drei angehängten LEDs.
> Meine Frage ist nun, mit welcher max. Stromstärke ich diese betreiben
> kann, um NEC-Codes zu übertragen.

Der Fernsteuercode ist relativ uninteressant für diese Überlegung. 
Wichtiger ist, daß die LED zusätzlich noch AM-moduliert ist. Bei NEC mit 
36kHz. Die 562µs "Impuls" sind also in Wirklichkeit 20 Impulse bei 
36kHz.

Wenn man den 36kHz Träger mit einem Tastverhältnis von 50% verwendet 
(was nicht zwingend so ist, aber typischerweise so gemacht wird), dann 
wird die LED beim Senden der Datenbits mit einem wirksamen 
Gesamttastverhältnis von 25% betrieben. Für die 9ms des Startimpulses 
mit 50%. Betrachtet über ein komplettes Telegramm (incl. Pause!) sind es 
wieder weniger als 25%.

Deine LED vertragen alle wenigstens 100mA Dauerstrom. Bei 25% 
Tastverhältnis kannst du also einen Spitzenstrom von 400mA durchjagen, 
bei konservativer Auslegung (Startimpuls) nur 200mA.

> weil ich eben eine möglichst große Reichweite haben will.

Wie weit du damit kommst, ist eine andere Frage. Dazu mußt du zusätzlich 
die Effizienz der LED mit einbeziehen. Bei IR-LED wird die Strahlstärke 
in mW/sr bei einem bestimmten Strom angegeben. Dazu kommt noch der 
EInfluß der Bündelung: eine scharf gebündelte LED erreicht bei gerader 
Ausrichtung eine höhere Reichweite, aber wenn man mit der Fernbedienung 
daneben zielt, ist eine weniger scharf gebündelte vielleicht besser.

Last not least: IR-LED werden für verschiedene Lichtwellenlängen 
hergestellt. IR-Empfänger haben ebenfalls eine bestimmte Wellenlänge bei 
der sie die maximale Empfindlichkeit haben. Das muß also auch noch 
zusammenpassen.

von Michael B. (laberkopp)


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Axel S. schrieb:
> Deine LED vertragen alle wenigstens 100mA Dauerstrom. Bei 25%
> Tastverhältnis kannst du also einen Spitzenstrom von 400mA durchjagen,

Wenn die Flussspannung bei dem hohen Strom nicht steigen würde.
Tut sie aber.

von Jens G. (jensig)


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>Aus den Datenblättern heraus würde ich jetzt sagen, dass ich aufgrund
>der langen 9ms nur max. 300mA verwenden darf, aber ich bin mir da

Bei welcher? Bei der LD274? Dann ja, wenn Du die 25°C einhälst ;-)
Die SFH4544 dagegen nur irgendwas bei reichlich 150mA bei 25°C.
Die IR7373C dagegen hat kein Pulsbelastbarkeitsdiagramm, kann man also 
keine Aussagen dazu machen (auser die 1A bei 100µs/1%)

>ehrlich gesagt nicht sicher und frage deshalb lieber. Auch, weil ich
>eben eine möglichst große Reichweite haben will.

Dann würde ich grundsätzlich zur SFH4544 raten, denn die hat einen 
deutlich höheren Wirkungsgrad, und zusätzlich einen kleineren 
Öffnungswinkel, so daß die trotz kleinerem zulässigen Strom am weitesten 
kommen sollte.

>Wenn keine der LEDs geeignet sein sollte, dann bin ich auch gerne
>bereit, andere zu bestellen.

Kommt drauf an, wie weit Du kommen willst, und wie gut der Empfänger ist 
...

von Jens G. (jensig)


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@ Axel S.
> Deine LED vertragen alle wenigstens 100mA Dauerstrom. Bei 25%
> Tastverhältnis kannst du also einen Spitzenstrom von 400mA durchjagen,

Das betrachte ich als zu optimistisch. Erstens steigt auch noch die 
Flußspannung an, und zweitens mußt Du die 25°C der DB-Angaben mit 
berücksichtigen.

>die Effizienz der LED mit einbeziehen. Bei IR-LED wird die Strahlstärke
>in mW/sr bei einem bestimmten Strom angegeben. Dazu kommt noch der
>EInfluß der Bündelung: eine scharf gebündelte LED erreicht bei gerader

Der Einfluß der Bündelung (durch die IRED selber) ist in den mW/sr schon 
mit drin.

von wellen_koennen_fliegen (Gast)


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Wie ihr teilweise schon richtig vermutet habt, geht es um eine 
Fernbedienung.
Die Reichweite beträgt dabei max. 5m, aber auch "um Ecken".

Axel S. schrieb:
> Wenn man den 36kHz Träger mit einem Tastverhältnis von 50% verwendet
> (was nicht zwingend so ist, aber typischerweise so gemacht wird), dann
> wird die LED beim Senden der Datenbits mit einem wirksamen
> Gesamttastverhältnis von 25% betrieben. Für die 9ms des Startimpulses
> mit 50%. Betrachtet über ein komplettes Telegramm (incl. Pause!) sind es
> wieder weniger als 25%.

Ich dachte eigentlich, dass 38kHz Trägerfrequenz verwendet werden.
Deswegen habe ich auch 38kHz Empfänger.
Da häufiger danach gefragt wurde, habe ich auch hier die Datenblätter 
einmal angehängt.
Zusätzlich zu den beiden habe ich noch dieses Standard-"Arduino 
Empfänger-Modul", zu dem es aber wie eigentlich immer bei diesen 
Arduino-Modulen unmöglich ist, ein Datenblatt zu finden.
Für die beiden Empfänger, die ich ansonsten habe, gilt aber: λ=950nm.
Das müsste eigentlich hinkommen, da λpeak bei den LEDs 950nm entspricht.

Ich werde es jetzt erst einmal mit folgendem Aufbau versuchen:
- Empfänger: 3.3V TSSP4P38
- Sender: ~200mA SFH4544 (3xAAA-NiMH-Akku als Versorgungsspannung, kann 
also schwanken von ~215mA bis ~150mA)
Sollte es nicht klappen, werde ich es einmal mit der TSAL6200 aus dem 
verlinkten Beitrag von Falk B. versuchen und ansonsten den Strom 
verringern.

Danke!

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