Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hochspannung mit Zündspule


von Kurt T. (kurtisblow)


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Hallo Zusammen,

Ich versuche Hochspannung mit einer Zündspule zu erzeugen und habe mal 
was zusammengebaut mit einem Mosfettreiber IR2121:

https://www.infineon.com/dgdl/ir2121.pdf?fileId=5546d462533600a4015355c84fa31691

Der Arduino liefert hier eine PWM um die 2kHz und die Zündspule 
funktioniert kurzzeitig, dann jedoch stirbt mir der IR2121. Mit einem 
Oszi habe ich mal VCC angeschaut und ein paar Einbrüche festgestellt.

Da nichts geraucht hat denke ich, sind Spannungsspitzen das Problem, 
jedoch kann ich nichts feststellen mit dem Oszi (100MHz Bandbreite, 
Trigger aktiviert).

Nun möchte ich die Schaltung also robuster gegen die Störungen machen 
und frage hier um Rat. Eine Idee die ich habe ist eine RFC (Choke) zu 
nutzen gleich zwischen VCC und der Primärspule, um hochfrequente 
Störungen zu eliminieren.

: Verschoben durch User
von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Welchen Sinn macht denn die Freilaufdiode? Ich dachte, Du willst Energie 
auf die Sekundärseite übertragen und nicht in Diode und primärseitigem 
Wicklungswiderstand in Wärme umsetzen?

Grüßle
Volker

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hier mal der Auszug aus dem Schaltplan meines Auto - deswegen, weil das 
noch die alte Technik mit externem Transistor ist.
Wie man sieht, gibts keine Freilaufdiode (wäre ja kontraproduktiv) und 
der gemeinsame Anschluss der Spule liegt auf Plus (oben ist Plus, unten 
ist Masse)
Kästchen rechts ist das Steuergerät.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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hat der Arduino einen tieferen Sinn?

von Kurt T. (kurtisblow)


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Volker B. schrieb:
> Welchen Sinn macht denn die Freilaufdiode?

Ihr habt natürlich recht, die Freilaufdiode macht keinen Sinn, da ja der 
Freilaufpfad direkt über die interne Verbindung der Spulen vorhanden 
ist, aber ich verstehe immer noch nicht warum mein IR2121 Gate Treiber 
stirbt.

● J-A V. schrieb:
> hat der Arduino einen tieferen Sinn?

Eigentlich nicht wirklich, hatte nur gerade kein NE555 zur Hand.

Matthias S. schrieb:
> der gemeinsame Anschluss der Spule liegt auf Plus (oben ist Plus, unten
> ist Masse)

Hmm, interessant. Hast du eine Idee warum? Einfach nur so weil alles 
andere beim Auto auf Masse ist?

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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Kurt T. schrieb:
> Ihr habt natürlich recht, die Freilaufdiode macht keinen Sinn, da ja der
> Freilaufpfad direkt über die interne Verbindung der Spulen vorhanden
> ist, ...
Hä? Wenn Du mit einer Zündspule (was ein Trafo ist) Hochspannungsspitzen 
erzeugen willst, musst Du auch auf der Primärseite hohe Spannungsspitzen 
zulassen. Da soll kein Freilaufpfad sein.
In diesem Zusammenhang scheint mir der verwendete Transistor nicht 
gerade sehr Spannungsfest zu sein.
Früher (als lockerer Jüngling mit Haar... ähh: Jüngling mit lockigem 
Haar!)
habe ich solche Versuche auch gemacht. Dazu habe ich einen 
Bipolarschalttranistor verwendet (weiß den Typ nicht mehr), der aber ein 
max Uce0 von um die oder über 1000V gehabt haben wird.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Beitrag "Re: Trabant Zündung Schaltplan gesucht"

Gruß aus Berlin
Michael

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Kurt T. schrieb:
> Hast du eine Idee warum?

Sischer dat. Wenn die Hochspannung zündet, liegt auch am unteren Ende 
der HV Spule gehörig Saft, die man nicht auf dem Kollektor, bzw. der 
Drain des Leistungseumels haben möchte. Das schiebt man lieber der 
niederohmigen Speisung in die Schuhe, zumindest die Japaner machen das 
so.
U.a. auch deswegen würde ich dir dazu raten
* den Arduino nicht aus den gleichen 12V zu speisen, die die 
Leistungsstufe benutzt (abgesehen davon, das für den Arduino Regler 12V 
eigentlich zu viel sind)
* die 12V mit gehörig Elko abzublocken, damit die Spitzen abgefangen 
werden und gute Reserve für den Blitz da ist.

M.A. S. schrieb:
> Dazu habe ich einen
> Bipolarschalttranistor verwendet (weiß den Typ nicht mehr), der aber ein
> max Uce0 von um die oder über 1000V gehabt haben wird.

Im Nissan wird ein zwar unbekannter Typ benutzt, aber es ist wie ein 
Zeilenendstufen Transistor, wie er aus CRT bekannt ist, sowas wie 
2SD1432 oder 2SD1555.

: Bearbeitet durch User
von Kurt T. (kurtisblow)


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Matthias S. schrieb:
> U.a. auch deswegen würde ich dir dazu raten
> * den Arduino nicht aus den gleichen 12V zu speisen, die die
> Leistungsstufe benutzt (abgesehen davon, das für den Arduino Regler 12V
> eigentlich zu viel sind)
> * die 12V mit gehörig Elko abzublocken, damit die Spitzen abgefangen
> werden und gute Reserve für den Blitz da ist.

Eine Spannungsquelle alleine wäre optimal. Wenn ich mit 20kHz PWM in den 
Treiber reingehe, kann ich ja eine passende RF Choke (> 1kOhm @ 20kHz = 
8mH) nehmen um den Rest hinter dem Netzteil und der HV Spule damit gegen 
Störungen schützen, oder? Dann evtl. noch ein paar 100uF und 100nF zur 
Glättung und Entstörung und direkt ein paar 220uF bei der HV Spule.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Kurt T. schrieb:
> Wenn ich mit 20kHz PWM in den
> Treiber reingehe

Wi kommst du darauf, das 20kHz das richtige für eine Zündspule sind? Bei 
dieser Frequenz glättet die Induktivität der Spule schon so gut wie alle 
Spitzen.
Der Nissan dreht mit maximal 100 U/s (6000U/min) also etwa 400Hz an der 
Zündspule. Da ist also meilenweit von 20kHz entfernt und für solche 
Frequenzen ist die Zündspule gebaut.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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die letzte Zündspule, die ich mal so am Wickel hatte,
besass einen normalen geblätterten Eisenkern.

Also tiefere NF, für mehr ist das nix.

bei 20kHz empfehle ich dann langsam mal den Ferritkern.

von M.A. S. (mse2)


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● J-A V. schrieb:
> bei 20kHz empfehle ich dann langsam mal den Ferritkern.

Das wird dann eher ein Tesla-Trafo als eine Auto-Zündspule.  ;)

von Harald W. (wilhelms)


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● J-A V. schrieb:

> bei 20kHz empfehle ich dann langsam mal den Ferritkern.

Ja, einen Zeilentrafo, am besten zusammen mit der Treiber-
schaltung aus einem Fernseher.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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M.A. S. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> bei 20kHz empfehle ich dann langsam mal den Ferritkern.
>
> Das wird dann eher ein Tesla-Trafo als eine Auto-Zündspule.  ;)

egal, Hauptsache Britzel ;)

von M.A. S. (mse2)


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M.A. S. schrieb:
> Das wird dann eher ein Tesla-Trafo als eine Auto-Zündspule.  ;)

Zu spät zum ändern: Tesla-Trafos sind wohl eher kernlos (Luftspulen).

von Fern Schätzer (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> die letzte Zündspule, die ich mal so am Wickel hatte,
> besass einen normalen geblätterten Eisenkern.

Ja!

● J-A V. schrieb:
> Also tiefere NF, für mehr ist das nix.

Ja!

Vom Prinzip her kenne ich zwei Typen von Zündspulen.

Die einen werden von (um die) 200V Gleichspannung aus
einem Kondensator über einen Tyristor gezündet.

Die anderen arbeiten - wie diese hier - direkt an 12V.

Dabei liegt - so wie ich es kenne - an der Spule ein
Dauerstrom an. Ergo ist ein Enegiepotential im Gleichfeld
der Spule vorhanden, gespeichert. Dieser Strom wird zum
Zündzeitpunkt nur kurz unterbrochen und damit nur ein
Teil der Energie verbraten damit für den nächsten Zünd-
vorgang gleich wieder genug vorhanden ist. Das Ganze
funktioniert eben nur für ein paar 100 Hz Wiederholrate,
sonst hat die Spule nicht ausreichend Energie für einen
Zündfunken.

von Paul B. (paul_baumann)


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M.A. S. schrieb:
> Zu spät zum ändern: Tesla-Trafos sind wohl eher kernlos .

Ja, so ähnlich wie Weintrauben. Die gibt es auch mit und ohne Kern.

MfG Paul

von Fern Schätzer (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Ja, so ähnlich wie Weintrauben.

Nicht zu vergessen die Mandarinen. Und die dekadenten Äpfel.

von Stefan M. (derwisch)


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Solche Experimente habe ich auch schon durch.
Wenn ich mich recht entsinne, war bei mir die Zündspule hart auf Masse 
geklemmt und der Schalttransistor hat die Betriebsspannung "von oben" 
draufgeschaltet.

Zudem braucht man zwischen Drain und Source einen RC "snubber" ( Google 
).
Der schützt den FET.

Bei mir hatte ich maximal mit ca. 30Hz getaktet.
Wichtiger ist eine einstellbare PWM, um das beste Puls/Pause Verhältnis 
zu ermitteln.
Sonst wird die Spule nur sinnlos heiß.

Besonders heftig wird es, wenn man parallel auf die Zündspule eine 
zweite Zündspule schaltet, aber andersrum gepolt.

Dann hat man sekundärseitig gegensätzlich gepolte HV und der Funke 
springt von einem HV Anschluss in den anderen, wenn die Spulen 
nebeneinander stehen.

Ich spreche dabei von den tonnenförmigen "old scool" Spulen.

Generell hatte ich zur Strombegrenzung eine H4 Halogenlampe primär in 
Reihe geschaltet.
Die sagt auch was über den Wirkungsgrad bei verschiedenen Frequenzen und 
PWM aus.
Je weniger sie leuchtet, um so mehr Wirkungsgrad wird erreicht.

Damals hatte ich sehr großen Respekt vor der Aktion.
Lebensgefährlich... allein die Geräuschkulisse...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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so angesteuert müsste man aus einem MOT
auch noch ein paar Völtchen mehr rausholen können.

wenn de'Gerädd ca 2,2KV aushält dann auch noch ein paar dez mehr.

von Manfred (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Hier mal der Auszug aus dem Schaltplan meines Auto

Wo ist denn da der Kondensator an der Primärseite?

von Toxic (Gast)


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Es gibt doch genuegend Anleitungen im weltumspannenden Internet mit 
anschliessendem Beweis,dass es auch funktioniert:

http://www.instructables.com/id/Ignition-Coil-High-Voltage-Display/

Das Video zeigt diverse Resultate mit unterschiedlichen Frequenzen.
Ich hatte mal selbst vor etwa 1000 Jahren mit einem simplen 555 und 
BU208
eine Zuendspule aus einer Yamaha RD400 befeuert.Wowh - was fuer ein 
Feuerwerk....Beim ersten Versuch ging mir die Spannungsversorgung mit 
dem LM317 kaputt:Eine simple 1N4007 in die Plusleitung gelegt und das 
Feuerwerk konnte pausenlos vonstatten gehen.Die Schaltung war sowas von 
simple,dass es mir peinlich waere sie hier aufzukritzeln....

von Günter Lenz (Gast)


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Kurt T. schrieb:
>Da nichts geraucht hat denke ich, sind Spannungsspitzen das Problem,

Nein, durch D1 hast du ja dafür gesorgt, daß Q1 keine
Überspannung bekommt. Gleichzeitig hast du damit aber auch
verhindert, daß Energie übertragen werden kann. Dein
Transistor wird durch Überstrom kaputtgegangen sein.
Messe mal den primären Gleichstromwiderstand. Der
Transistor muß diesen Strom aushalten. Die Schaltfrequenz
ist zu hoch, ist ja schon geschrieben worden.
Im Auto ist der Zündimpuls eine abklingende Schwingung,
weil dem Zündkontakt noch ein Kondensator parallel
geschaltet ist. Dieser Kondensator soll da verhindern,
daß die gespeicherte Energie der Spule, im Lichtbogen
des Zündkontakts verheizt wird. Dieser Mechanismus
funktioniert aber mit einem FET nicht, da er Intern
noch eine Diode hat. Wenn du D1 weg läst, wird
der Transistor mit  sehr hoher Spannung belastet.
Auf der Sekundärseite muß die Spannug dann begrenzt
werden. Der Transistor sieht dann diese Spannung
mit dem Übersetzungsverhältnis der Zündspule.
Dies muß der Transistor dann aushalten.

von Manfred (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> weil dem Zündkontakt noch ein Kondensator parallel
> geschaltet ist. Dieser Kondensator soll da verhindern,
> daß die gespeicherte Energie der Spule, im Lichtbogen
> des Zündkontakts verheizt wird. Dieser Mechanismus
> funktioniert aber mit einem FET nicht, da er Intern
> noch eine Diode hat.

Also ist der FET unsinnig und es kommt besser ein BU_irgendwas zum 
Einsatz, bipolarer NPN.

von sparky (Gast)


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Manfred schrieb:
> Also ist der FET unsinnig und es kommt besser ein BU_irgendwas zum
> Einsatz, bipolarer NPN.

Es gibt auch "Ignition IGBTs" - imho in Spannungsklassen von ca. 350V 
bis 600V. Bei diesen ist sogar schon eine Schutzbeschaltung im Package 
enthalten. Manche haben "nur" Dioden integriert, das Bild im Anhang 
(Quelle: On Semiconductor Datasheet FGB3236 / FGI3236) aber zeigt auch 
Widerstände.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manfred schrieb:
> Wo ist denn da der Kondensator an der Primärseite?

Gute Frage. Im realen Auto habe ich das Teil 'Widerstand' noch nicht 
gefunden, dafür den normalen 2µF, der aber im Schaltplan fehlt.

von Thomas (kosmos)


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Ich würde mal die Schließzeit(Ladezeit) der Spule auf 2-3 mSek 
begrenzen, dann lebt dein Transistor/Zündspule auch länger.

Man lässt also für 2-3 mSek Strom durch die Spule fließen, schaltet ab 
und wartet dann mal 997-998 mSek. So hat man jede Sekunden einen 
Zündfunken, danach geht das Spiel von vorne los und nun kann man die 
Wartezeit halbieren und hat dann alle 0,5 Sek eine Zündung, das spielt 
geht man dann immer weiter ich würde die "Wartezeit" nicht unter 3 mSek 
sinken lassen. Wenn man das aber wünscht evtl. die Schließzeit ebenfalls 
verkürzen.

von Manfred (Gast)


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Matthias S. schrieb:
>> Wo ist denn da der Kondensator an der Primärseite?
> Gute Frage. Im realen Auto habe ich das Teil 'Widerstand' noch nicht gefunden,

Widerstand gibt es schon, in Reihe zur Zündspule in der Plus-Leitung und 
per Relais überbrückt, nennt sich Startanhebung. Passt nicht zu Deinem 
Schaltbild.

In der Zündanlage eines frühen VW-Golf war ein Elektronikmodul von 
Telefunken verbaut, angesteuert durch eine Magnetgabelschranke (Siemens 
HKZ101) im Zündverteiler anstelle des Kontaktes. Die Zündspule 
klassischer Bauart war sehr niederohmig, in Reihe ein kleiner Widerstand 
(im Steuermodul). Damit wurde der "Ladestrom" gemessen und die 
Schließzeit dynamisch möglichst kurz geregelt. Hat mich auf dem 
Labortisch irritiert und wurde erst klar, nachdem mir durch einen 
Kollegen aus Nürnberg ein Schaltplan vom Modul zugelaufen wurde. Passt 
auch nicht wirklich zu Deiner Schaltung.

Die Mimik war baugleich der Zündanlage früher BMW-Boxer-Motorräder. Ein 
Bekannter hat den Umbau Kontakt auf Magnetgabelschranke mechanisch 
realisiert, danach lief das Golf-Modul an einer 500er-Sanglas.

> dafür den normalen 2µF, der aber im Schaltplan fehlt.

Faktor 10 kleiner, 0,2µF. Habe ich mal durch einen normalen 0,22µ / 400V 
aus der Elektronikschublade ersetzt, funktionierte sogar.

Zündanlagen sind Hexenwerk, kein Autoelektriker war jemals in der Lage, 
mir die Funktion schlüssig zu erklären.

von Manfred (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Ich würde mal die Schließzeit(Ladezeit) der Spule auf 2-3 mSek
> begrenzen, dann lebt dein Transistor/Zündspule auch länger.
>
> Man lässt also für 2-3 mSek Strom durch die Spule fließen, schaltet ab
> und wartet dann mal 997-998 mSek. So hat man jede Sekunden einen
> Zündfunken, danach geht das Spiel von vorne los und nun kann man die
> Wartezeit halbieren und hat dann alle 0,5 Sek eine Zündung, das spielt
> geht man dann immer weiter ich würde die "Wartezeit" nicht unter 3 mSek
> sinken lassen.

Rechnen wir mal: Der Motor dreht maximal 6000 U/min, das sind 100 pro 
Sekunde. Zwei Zündimpulse pro Umdrehung, also 200 Hz oder 5 ms 
Periodendauer. Bei 120° Schließwinkel komme ich auf 1,67 ms Ladezeit.

Lassen wir die Karre 9000 U/min drehen, rechne ich 1,1ms Ladezeit.

Also: Deine Werte scheinen mir schlüssig, 300 Hz Dauerfunken sollte auf 
jeden Fall machbar sein.

Kurt hat oben einen IRF530 gemalt, bei dem würde ich erwarten, dass der 
beim ersten Zünden direkt durchpfeift, der darf nur 100 V UDS. Weshalb 
nicht der 530, sondern dessen Ansteuerstein stirbt, ist mir vollkommen 
rätselhaft.

Ich würde dort jedenfalls keinen FET einsetzen, aber "normale" 
Transistoren scheinen die heutigen Kiddies nicht mehr zu kennen.

von Thomas (kosmos)


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Manfred schrieb:
> Zündanlagen sind Hexenwerk, kein Autoelektriker war jemals in der Lage,
> mir die Funktion schlüssig zu erklären.

Meinst du das ist heutzutage besser?

von Martin H. (horo)


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Manfred schrieb:
> Zündanlagen sind Hexenwerk, kein Autoelektriker war jemals in der Lage,
> mir die Funktion schlüssig zu erklären.

Gute Zusammenfassung wie so oft in der allwissenden Müllhalde: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Zündspule

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manfred schrieb:
>> dafür den normalen 2µF, der aber im Schaltplan fehlt.
>
> Faktor 10 kleiner, 0,2µF. Habe ich mal durch einen normalen 0,22µ / 400V
> aus der Elektronikschublade ersetzt, funktionierte sogar.

Ich habe deswegen 2µF geschrieben, weil er bei mir tatsächlich 2µF hat.

Manfred schrieb:
> Widerstand gibt es schon, in Reihe zur Zündspule in der Plus-Leitung und
> per Relais überbrückt, nennt sich Startanhebung. Passt nicht zu Deinem
> Schaltbild.

Ja kenne ich, nein, ist in meinem Auto nicht so. Wie gesagt, gibt es das 
Teil hier nicht und ich vermute, das die Jungs da was durcheinander 
gebracht haben. Zündung läuft hier mit Gabellichtschranke und codierter 
Scheibe.

Man kann die Mimik in meinem Video zum Austausch der Zündspule angucken:
https://www.youtube.com/watch?v=MFk8vx5OVhc
Optosensor und Leistungstransistor sind in einem Gehäuse bei diesem 
Wagen und alles befindet sich im Verteiler inkl. Zündspule.

von M.A. S. (mse2)


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Hier hat einer, wenn man den Fotos glauben darf, eine Zündspule zum 
spratzeln gebracht:

http://www.infogr.ch/roehren/zuendspule/default.htm

Und das mit 'klassischen' Mitteln (ohne µC).

: Bearbeitet durch User
von Äxl (geloescht) (Gast)


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In den DDR-Zündanlagen (EBZA) aus Stahnsdorf waren 2x SU177 als 
Darlington verbaut. Für jeden Zylinder ein Kanal Ging auch: hfe21 war ja 
nicht soo dolle bei den Dingern...

von batman (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Ja kenne ich, nein, ist in meinem Auto nicht so. Wie gesagt, gibt es das
> Teil hier nicht und ich vermute, das die Jungs da was durcheinander
> gebracht haben.

Bei den alten Nissans wird über den Widerstand der Drehzahlmesser 
angebunden. Bei dem Micra wird er noch durchs Steuergerät geschleift. 
Bei Modellen ohne DZM kann der Widerstand fehlen, hat also für die 
Zündung keine Funktion.

von Jörg K. (joergk)


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Und ein eigentlich immer verwendeter Trick war eine Zenerdiode zwischen 
Kollektor und Basis: Bevor der Translator an Überspannung stirbt, würde 
er so wieder aufgesteuert und hat damit UCE wieder in den erlaubten 
Bereich gebracht. Im Normalbetrieb kam dieser Schutz nicht zum Tragen, 
aber bei lösen Zündkabeln rettete dies den Translator.

Jörg

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