Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wer braucht heute noch diskrete Transistorverstärker?


von Holger K. (holgerkraehe)


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Hallo zusammen

Haben diskrete Transistorverstärker im Kleinleistungsbereich (z.b. 
Emitterverstärker mit BC547 o.ä.) noch Anwendungen?

Und wenn ja, setzt jemand von euch sowas heute noch ein?

von Klaus R. (klara)


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Holger K. schrieb:
> Hallo zusammen
>
> Haben diskrete Transistorverstärker im Kleinleistungsbereich (z.b.
> Emitterverstärker mit BC547 o.ä.) noch Anwendungen?
>
> Und wenn ja, setzt jemand von euch sowas heute noch ein?

Warum fragst Du? Langeweile?
mfg Klaus

von Krapunzel (Gast)


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Von Krähe kommen immer sehr skurrile Themen.

Bisschen verdächtig .....

von hinz (Gast)


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Einfach mal bei den üblichen Distris nach dem Lagerbestand schauen.

von Krapunzel (Gast)


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Also ich behaupte mal da schlägt wieder der Forums-
Traffic-Verstärker zu.

Einfach mal Internet-Verkehr generieren damit die Kasse klingelt.

von Der Andere (Gast)


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Krapunzel schrieb:
> Also ich behaupte mal da schlägt wieder der Forums-
> Traffic-Verstärker zu.
>
> Einfach mal Internet-Verkehr generieren damit die Kasse klingelt.

Wie man sieht hat nicht nur die Krähe seltsame Ideen

von soso... (Gast)


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Ich habe schon manchmal die Kollektorschaltung als Impedanzwandler 
verwendet.
Ist für <0,01€ zu haben, und oft reicht es.

Diskret ist nicht tot, insbesondere bei hohen Stückzahlen.

Die olle Schimmelgurke BC547 im gigantischen Package ist aber schon 
obsolet. Wenn schon, dann BC847C. Mein Arbeitgeber kauft die für <0,01€. 
Dafür bekommt man keinen OPV.

SOT-23 ist aber auch schon recht klobig, vergleichsweise:
https://docs-emea.rs-online.com/webdocs/1185/0900766b81185cec.pdf

von Michael B. (laberkopp)


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Holger K. schrieb:
> Haben diskrete Transistorverstärker im Kleinleistungsbereich (z.b.
> Emitterverstärker mit BC547 o.ä.) noch Anwendungen?

Natürlich.

Der Emitterverstärker ohne Emitterwiderstand ist ja hochgradig unlinear 
und daher eher zur Verstärkung digitaler Signale geeignet, und genau das 
macht man auch heute noch zu Hauf, als Schaltverstärker und Inverter.
<pre>
      +
      |
      R
      +--
--R--|<
      |E
     GND
</pre>

> Und wenn ja, setzt jemand von euch sowas heute noch ein?

Jeder der bei Verstand ist. Sogar kleine Audiostufen baut man diskret. 
Und wenn es um höhere Spannungen oder Stöme geht, sind IC sowieso aussen 
vor.

von Harald (Gast)


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Troll.

von Paul Baumann (an anderem Rechner) (Gast)


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> Wer braucht heute noch diskrete Transistorverstärker?

Ich. Alfred Müller aus der Gartenstraße auch -und nicht zu vergessen: 
Siegfried. Kennste nich? Schade.

MfG Paul

von René F. (Gast)


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Naja als klassischen Verstärker wird er heute eher weniger eingesetzt 
aber wie schon genannt als Schalter, Impedanzwandler und Inverter ist 
seine Existenz immer noch berechtigt.

von rooks (Gast)


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Holger K. schrieb:
> setzt jemand von euch sowas heute noch ein?

Vergiß das "heute noch". Auch "morgen noch" wird das so sein.

Diskret heißt hochflexibel. Mit nur 10-20 aktiven BE-Typen jeweils jeder 
Art
(BJT, FET, diverse Dioden) könnte man in fast allen Einzelbereichen 
praktisch 99% aller denkbaren Schaltungen diskret statt integriert 
ausführen.

Man kann sich dadurch z.B. 90% der IC-Lagerhaltung sparen (weit weniger 
Typen), und "richtig reinhauen" tut das, wenn es z.B. um einige 100 
versch. ICs geht... häufig ist das diskrete BE die günstigere Variante. 
Oft einfachst aufgebaut (Schaltung aus Minimum an Teilen, die genau das, 
und nur das, tut, was sie soll - manchmal mittels gewiefter 
"Trickserei", manchmal einfach, weil man nur 30% des ICs brauchte, 
oder... etc.)

Ich kann Deine Vermutung irgendwo verstehen, ICs scheinen dem Laien das 
Nonplusultra. Ein guter Entwickler aber macht aus diskreten BE gar nicht 
so selten sogar noch die parametrisch bessere Schaltung. Alles eine 
Frage des Könnens. Du solltest Deine Meinung besser schleunigst der 
Realität anpassen.

Harald schrieb:
> Troll.

Ach Unsinn. Einfach nur unerfahren. Bist Du schon als Analog-Zauberer 
auf die Welt gekommen? Versuch mal kurz eine andere Perspektive, 
vielleicht erscheint sie Dir auch... "real".

von Anon (Gast)


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Ich als Student benutze die zum praktischen Lernen

von georg (Gast)


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Holger K. schrieb:
> Haben diskrete Transistorverstärker im Kleinleistungsbereich (z.b.
> Emitterverstärker mit BC547 o.ä.) noch Anwendungen?

Damit z.B. ein VGA-Videosignal auf ein Kabel auszugeben ist völlig 
problemlos (sogar mit einem BC107, habe ich 1980 so gemacht und 
funktioniert erstaunlicherweise immer noch), mit 99% aller OpAmps 
unmöglich und mit Video-ICs auch nicht gerade einfach.

Dazu kommen noch alle Bastler-Anfänger, die irgendwo Schaltungen 
aufstöbern aus Funkschau, MC usw. aus dem vorigen Jahrhundert. Und die 
Studenten unserer real existierenden UNIs, die kennen als Alternative 
allerhöchstens einen 741.

Georg

von hinz (Gast)


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georg schrieb:

> Damit z.B. ein VGA-Videosignal auf ein Kabel auszugeben ist völlig
> problemlos (sogar mit einem BC107, habe ich 1980 so gemacht und
> funktioniert erstaunlicherweise immer noch),

Das ist wirklich erstaunlich, wo es doch VGA erst seit 1987 gibt.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Holger K. schrieb:
Wer braucht heute noch diskrete Transistorverstärker?

Wer den noch braucht? Alle Naselang braucht man den noch!

von Krapunzel (Gast)


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Krapunzel schrieb:
> Bisschen verdächtig .....

Ein TO-Traffic-Verstärker und jede Menge Laberköpfe
gesellen sich dazu.

von Peter D. (peda)


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Holger K. schrieb:
> Und wenn ja, setzt jemand von euch sowas heute noch ein?

Ich setze auch nur noch OPVs sein. Das macht die Schaltung schön einfach 
und die Übertragungsfunktion bestimmt allein die Gegenkopplung.

Transistoren (MOSFETs) nehme ich nur, um mehr Strom oder Spannung zu 
erhalten. Aber auch dann sitzt vorne ein OPV, um schön gegenkoppeln zu 
können. Alleine wären die Strom- und Spannungshochsetzer viel zu 
nichtlinear und instabil.

Auch in meinem Onkyo-Receiver sitzen OPVs (NJM4580) z.B. im 
Phonoentzerrer. Nur die Endstufe ist noch klassisch AB mit Transistoren. 
Im Betrieb wird die Oberseite auch ordentlich heiß.
Neuere Receiver benutzen fertige D-Endstufen ICs und sind damit robuster 
gegen Kurzschluß oder Übersteuerung und brauchen nicht mehr so große 
Kühlkörper.

von Possetitjel (Gast)


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Holger K. schrieb:

> Haben diskrete Transistorverstärker im Kleinleistungsbereich
> (z.b. Emitterverstärker mit BC547 o.ä.) noch Anwendungen?

Da Du nichts über Frequenz- und Spannungsbereich geschrieben
hast: Ja.


> Und wenn ja, setzt jemand von euch sowas heute noch ein?

Aktuell mangels Bedarf nicht -- bei Bedarf aber jederzeit
wieder.

von Possetitjel (Gast)


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Peter D. schrieb:

> Holger K. schrieb:
>> Und wenn ja, setzt jemand von euch sowas heute noch ein?
>
> Ich setze auch nur noch OPVs sein. Das macht die Schaltung
> schön einfach und die Übertragungsfunktion bestimmt allein
> die Gegenkopplung.

So spricht der Audio-Mann.

von M.A. S. (mse2)


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Krapunzel schrieb:
> und jede Menge Laberköpfe
> gesellen sich dazu.
...von denen Du einer der größten bist!

Zum Thema:
Da ich fast nie Analog-Kram mache: ich nicht.
Bei mir werden diskrete Bipolartransistoren aber häufig zum Schalten von 
Relais verwendet.
(Kleiner Seitenhieb auf zwei andere Threads: mit diskreten 
Freilaufdioden, jeweils dicht am Transistor.)


Diskrete MOSFETs verwende ich zum Zu- und Abschalten der 
Betriebsspannung einzelner Schaltungsteile sowie als Verpolschutzdioden 
mit geringer Flussspannung.

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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Ergänzung:

Entgegen der Meinung gewisser Minusmänner und 
Fragenstellerverunglimpfer, die hier im Forum steifezugehen scheinen, um 
im wesentlichen genau das erwähnte zu tun, finde ich diese Frage 
übrigens durchaus interessant.
Und es sind auch entsprechende, interessante Antworten dazu gekommen.

von Jemand (Gast)


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Hallo

"Ich kann Deine Vermutung irgendwo verstehen, ICs scheinen dem Laien das
Nonplusultra. Ein guter Entwickler aber macht aus diskreten BE gar nicht
so selten sogar noch die parametrisch bessere Schaltung."

Stimmt das auch für die Massenelektronik die beim Endanwender landet?
SoC, ICs (MMIC) selbst im hohen GHz Bereich, µC Einsatz oft sogar bei 
Blinkschaltungen oder Minimallogikaufgaben... da scheinen mir Diskrete 
(analog) Verstärker wirklich fast ausgestorben zu sein.
Was anderes ist es sicherlich bei relativen Kleinserien im 
Industrieumfeld oder Zulieferer im Automotiv und Avionikbereich die 
letztendlich gar nicht mal so selten auf unterster Ebene von recht 
kleinen Klitschen (Teil-)entwickelt werden.

Wobei ich das aber alles aus Hobbyelektronikersicht sehe und Beruflich 
nicht in der Entwicklung tätig bin, aber durchaus mit fertigen Platinen 
und Baugruppen im Automotivbereich (Bahnumfeld) umgehe...

Ansonsten:
Was soll der Hass auf diese durchaus interessante Frage, geht ihr 
Rumstänkerer alle zum Lachen oder auch zum Smalltalk in den Keller?

Jemand

von M.A. S. (mse2)


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Jemand schrieb:
> Stimmt das auch für die Massenelektronik die beim Endanwender landet?
Massenelektronik muss in erster Linie billig und oft auch möglichst 
klein sein. schon daher wird hier meist auch minimierung der 
Komponentenzahl geachtet.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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M.A. S. schrieb:
> Massenelektronik muss in erster Linie billig und oft auch möglichst
> klein sein. schon daher wird hier meist auch minimierung der
> Komponentenzahl geachtet.

Dazu kommt noch, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit mit der Anzahl der 
Komponenten steigt. Auch deshalb sind wenige Bauteile angenehmer.

Und es ist natürlich auch so, dass die ICs immer leistungsfähiger 
werden, gerade im Bereich µC - und Software sich einfacher ändern lässt 
als Hardware.

Das alles führt zu einem langsamen, stetigen Rückgang.

von M.A. S. (mse2)


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Chris D. schrieb:
> Dazu kommt noch, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit mit der Anzahl der
> Komponenten steigt. Auch deshalb sind wenige Bauteile angenehmer.

Genau.

Der Bestückungsaufwand ebenfalls ist geringer, wenn die Komponentenzahl 
kleiner ist (spielt durchaus auch in den Preis mit rein).

von M. K. (sylaina)


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M.A. S. schrieb:
> Bei mir werden diskrete Bipolartransistoren aber häufig zum Schalten von
> Relais verwendet.
> (Kleiner Seitenhieb auf zwei andere Threads: mit diskreten
> Freilaufdioden, jeweils dicht am Transistor.)

Dicht an der Induktivität wäre besser ;)

von M.A. S. (mse2)


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M. K. schrieb:
> Dicht an der Induktivität wäre besser ;)

Jehova!

von Wolfgang (Gast)


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Holger K. schrieb:
> Haben diskrete Transistorverstärker im Kleinleistungsbereich (z.b.
> Emitterverstärker mit BC547 o.ä.) noch Anwendungen?

Das kommt drauf an, ob du z.B. Treiberstufen für Ansteuerung von 
Kleinleistungsrelais zu Kleinleistungsbereich zählst. Guck einfach in 
den Artikel Relais mit Logik ansteuern

von Mark S. (voltwide)


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M. K. schrieb:
> Dicht an der Induktivität wäre besser ;)

warum?

von M.A. S. (mse2)


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Mark S. schrieb:
> M. K. schrieb:
>> Dicht an der Induktivität wäre besser ;)
>
> warum?

Bitte nicht auch hier! (OK, ich bin selbst schuld, ich weiß...)

Trotzdem, guckst Du da:
Beitrag "Freilaufdiode auf Platine platzieren?"

Hier wurde genau dieses Thema erschöpfend (und das ist durchaus wörtlich 
zu nehmen!) diskutiert.


Ach ja: und ob man sie denn überhaupt braucht, wurde (oder wird immer 
noch? Ich weiß nicht...) auch gerade durchgekaut:

Beitrag "Relais-Schutzdiode verzichtbar?"

: Bearbeitet durch User
von rooks (Gast)


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Mark S. schrieb:
> warum?

"Er hat Jehova gesagt."   ;-)

von M.A. S. (mse2)


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rooks schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> warum?
>
> "Er hat Jehova gesagt."   ;-)

Nein, das war  M. K. (sylaina)!
(Steinigt ihn...!)

von rooks (Gast)


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M.A. S. schrieb:
> (Steinigt ihn...!)

Amen!

von guest...Rainer (Gast)


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...Ich habe beim Abendessen doch nur zu meiner Frau gesagt, diese Suppe 
hätte Jehova....

von Diskretitöör (Gast)


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Eigentlich sind ja alle Innereien eines ICs "sehr diskret", man sieht 
sie nicht. Gelegentlich machen sie durch Rauchzeichen ebenfalls diskret 
auf ihr Unwohlsein aufmerksam.

von lisukdagbf laskdj (Gast)


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guest...Rainer schrieb:
> ...Ich habe beim Abendessen doch nur zu meiner Frau gesagt, diese Suppe
> hätte Jehova....

*, dieses Stück Heilbutt wäre gerade gut genug für Jehova gewesen

von Bla (Gast)


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Diskrete Sachen kann man immer reparieren...

von Blub (Gast)


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Bla schrieb:
> Diskrete Sachen kann man immer reparieren...

Genauso gut, wie man bei Linux überall und jederzeit alles so zurecht 
biegen kann, wie man es gerne möchte.

von Possetitjel (Gast)


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Chris D. schrieb:

> Das alles führt zu einem langsamen, stetigen Rückgang.

Klar.
Das ist auch so lange kein Problem, wie es taugliche
Lösungen für alle Anwendungsfälle gibt. Einen Ultra-
schallschwinger kann man schlecht mit reinen Kraft des
Gedanken bewegen -- da ist Power gefragt. Und einen
rauscharmen Vorverstärker für 100MHz kann man zwar mit
OPVs machen, aber wirklich einfacher als ein diskreter
wird das auch nicht.

Verglichen mit dem vorigen Jahrtausend sind auch
preiswerte diskrete Kleinleistungs-Transistoren SEHR gut;
die irrsinnige Typenfülle, die die alten Datenbücher
vorgaukeln, ist also weder notwendig noch sinnvoll.

von soso... (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Dazu kommt noch, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit mit der Anzahl der
> Komponenten steigt. Auch deshalb sind wenige Bauteile angenehmer.

Das stimmt schon, aber so stark wie man glaubt fällt das nun wieder auch 
nicht ins Gewicht. Ich habe Platinen mit >1000 Bauteilen laufen, und 
nirgends wäre mir eine größere Ausfallsrate bei Transistoren oder 
Widerständen bekannt. Ärger gibts eher mit Steckern, BGAs und großen 
Kerkos.

Man gewinnt dafür viel Geld, wenn man ein paar kleine Dinge diskret 
löst. Ein BC847C + Hasenfutter ist halt sehr viel billiger als jeder 
OPV. Damit ist ein Verstärker für 0,02€ hinzubekommen.

Neben der erwähnten Kollektorschaltung verwende ich manchmal noch:
- Spannungsregler (Emitterfolger) wenns mal ungenau sein darf
- Konstantstromquellen für Beleuchtungzwecke
- Heizungen (So ein D2Pack ist eine schöne billige Platinenheizung)

Die Zeit der großen Transistorgräber ist trotzdem vorbei. Immer mehr 
wandert in die Prozessoren hinein. Mit den STM32 verschwinden sogar 
Dinge wie Komparatoren und OPVs in den Prozessor.

von Old P. (Gast)


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Holger K. schrieb:
> Hallo zusammen
>
> Haben diskrete Transistorverstärker im Kleinleistungsbereich (z.b.
> Emitterverstärker mit BC547 o.ä.) noch Anwendungen?

Ja!

> Und wenn ja, setzt jemand von euch sowas heute noch ein?

Ich!

Wofür? Für Furz und Feuerstein, also für alles was elektrisch ist. Warum 
auch nicht?
Nicht jedes Problem muss man mit IC und/oder Arduino erschlagen.

Old-Papa

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

@ Old-Papa

> Ich!
> Wofür? Für Furz und Feuerstein, also für alles was elektrisch ist. Warum
> auch nicht?

Du bist nicht allein.
Tolle BC107 im Metallgehäuse sieht man heute nicht mehr mit dem A... an. 
Vor mehr als 40 Jahren war es ein High-Light, zum Ausschlachten Platinen 
mit -zig BC107 geschenkt zu bekommen. Ein Sack OA91 Germaniumdioden war 
auch dabei. Die Widerstände und den üblichen Kleinkram vergesse ich mal.
Ich weiss nicht, in wieviel meiner Schaltungen in all den Jahren diese 
BC107 eingesetzt worden sind.
Das kennen und schätzen heutzutage (leider?) nur noch Oldtimer. Farnell, 
Mouser, Reichelt, und wie die Konsorten alle heissen, liefern (fast) 
alles 'Just in Time', so wie wir es in unserem täglichen Leben erwarten. 
Amateure brauchen das nicht! Und die (angebliche) Vielfalt der 
Typen....? Unnütz!
Über ELEKTOR mag man denken, was man will. Die Sache mit dem TUP-TUN und 
DUS-DUG war schon gut ausgedacht und hat zumindest etwas mit der 
Typenvielfalt aufgeräumt.

73
Wilhelm

von michael_ (Gast)


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Old P. schrieb:
> Nicht jedes Problem muss man mit IC und/oder Arduino erschlagen.

Ich laufe immer mit gesenkten Kopf herum, weil ich nicht für jeden 
Popelmist einen IC, OPV oder Arduino benutze.

Ich trau mich auch nicht einzumischen, wenn jemand es nur mit OPV machen 
will.

Obwohl es einfacher nur mit diskreter Schaltung zu machen ist.

von Mani W. (e-doc)


Angehängte Dateien:

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Wilhelm S. schrieb:
> Über ELEKTOR mag man denken, was man will. Die Sache mit dem TUP-TUN und
> DUS-DUG war schon gut ausgedacht und hat zumindest etwas mit der
> Typenvielfalt aufgeräumt.

Full Ack!

von Mark S. (voltwide)


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Als Hobbyelektroniker ist man nun mal auf die Brosamen angewiesen die 
vom großen Tisch der Industrie herabfallen. Von daher tut man gut daran 
mit der Zeit zu gehen und sich an das zu halten was aktuell einigermaßen 
marktgängig ist. Diskrete Transistoren wird es wohl noch recht lange 
geben, allerdings brechen die bedrahteten Typen weg. Bei den alten 
TO-3-Transistoren heißt das dann, dass nur noch irgendwelche 
zweifelhaften fernöstlichen Drittanbieter die Lücke zu füllen versuchen, 
wobei in vielen Fällen fakes geliefert werden.
Von daher habe ich seit einiger Zeit auch privat auf SMD umgestellt. 
SOT-23-Transistoren und SMD0805-Bauteile z.B. sind imho durchaus auch 
für DIY vernünftig handhabbar, von BGAs lasse ich lieber die Finger...

von Mani W. (e-doc)


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Ich habe genügend 324 und 4093, 1Nxxxx, TUN/TUP und Kleinkram wie
Widerständen, Kondenstatoren, etc...

Auch habe ich noch AC, OC, Tansis und Dioden zur Genüge...


Veraltet?

Ja, sicher!

Doch ist schnell etwas verwirklicht damit, wenn man diese "Dinger"
auch weiß, zu nutzen in aller Vielfaltigkeit...


Amen

von udok (Gast)


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Bipolare Transistoren werden kaum mehr eingesetzt, und werden bis auf
einige Nischen, wie ihre Kollegen die JFets, bald aussterben.

Bei Schaltaufgaben sind sie von Mosfets verdrängt worden.

Für Verstärker von 0 - 100MHz gibt es für alle
denkbaren Anwendungen fertige ICs, die günstig und einfach in
der Anwendung sind.

Man sieht das auch daran, dass es nur mehr eine Handvoll
unterschiedlicher Typen gibt.

Ausnahmen:
- Gigaherz NPN Transistoren für HF
(aber auch da gibt es keine PNP Transistoren mehr zu kaufen...)

- Schalter für Kleinsignalrelays
(weil haben wir schon immer so gemacht,  und funktioniert,
auch wenn in neueren Entwicklugen fertige ICs mit 8-16 Treibern
und I2C Anbindung verwendet wird)

- Audio Endstufen, bei denen mehr als +-30Volt / 2 Ampere
benötigt wird   (auch hier wurde sehr viel abgekündigt,
und der SOA Bereich moderner Mosfets ist den Audiotransistoren
weit überlegen)

Grüße,
Udo

von 6a66 (Gast)


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soso... schrieb:
> SOT-23 ist aber auch schon recht klobig, vergleichsweise:
> https://docs-emea.rs-online.com/webdocs/1185/0900766b81185cec.pdf

SOT363: BC847B/C von OnSemi oder ähnlich. Winzig und billich. Läuft bei 
uns in etwa >100k/a. Kenne andere Firmen die ähnlich einsetzen. Jeder 
OPV ist dagegen teuer.

rgds

von Old P. (Gast)


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udok schrieb:
> Bipolare Transistoren werden kaum mehr eingesetzt, und werden bis auf
> einige Nischen, wie ihre Kollegen die JFets, bald aussterben.

Das war ja nicht die Frage des TO.

> Bei Schaltaufgaben sind sie von Mosfets verdrängt worden.

In der Industrie, doch das sar ja nicht die Frage des TO.

> Für Verstärker von 0 - 100MHz gibt es für alle
> denkbaren Anwendungen fertige ICs, die günstig und einfach in
> der Anwendung sind.

Dann hast Du mit HF (pribat) noch nicht viel gemacht, doch das war ja 
nicht.....

> Man sieht das auch daran, dass es nur mehr eine Handvoll
> unterschiedlicher Typen gibt.

Das warnja nicht....

> Ausnahmen:
> - Gigaherz NPN Transistoren für HF
> (aber auch da gibt es keine PNP Transistoren mehr zu kaufen...)

Das war ja nicht....

> - Schalter für Kleinsignalrelays
> (weil haben wir schon immer so gemacht,  und funktioniert,
> auch wenn in neueren Entwicklugen fertige ICs mit 8-16 Treibern
> und I2C Anbindung verwendet wird)

Für ein Relais 8-16 Treiber plus I2C, Hut ab! Aber das war ja njcht.....

> - Audio Endstufen, bei denen mehr als +-30Volt / 2 Ampere
> benötigt wird   (auch hier wurde sehr viel abgekündigt,
> und der SOA Bereich moderner Mosfets ist den Audiotransistoren
> weit überlegen)

Beispiele Bitte, ich würde gerne welche (preiswert) kaufen und bitte 
keine Fakes. Aber das war ja nicht die Frage des TO.

@Mark S:  Auch SMDs sind diskrete Transistoren.

Old-Papa

von udok (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Dazu kommt noch, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit mit der Anzahl der
> Komponenten steigt. Auch deshalb sind wenige Bauteile angenehmer.

Was ist ausfallsicherer?

 A) Opamp Verstärker ohne Eingangsschutz

 B) Opamp Verstärker mit ESD Eingangsschutz

 C) Opamp Verstärker mit ESD Eingangsschutz und 
Eingangsüberspannungsschutz

 D) Opamp Verstärker mit Eingangsschutz und Spannungsüberwachung

 E) Opamp Verstärker mit Eingangsschutz, Spannungsüberwachung
    und Temperaturüberwachung

 F) Opamp Verstärker mit Eingangsschutz, Spannungsüberwachung, 
Temperatur-
    Überwachung und robustem Gehäuse nach IP68

 G) ....

Noch mal, damit es länger sitzt:

Was hält länger?

 A) Ein Verstärker mit 100 Watt und einem Leistungstransitor
 B) Ein Verstärker mit 100 Watt und zwei Leistungstransitoren

von udok (Gast)


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Old P. schrieb:
>> Bipolare Transistoren werden kaum mehr eingesetzt, und werden bis auf
>> einige Nischen, wie ihre Kollegen die JFets, bald aussterben.
>
> Das war ja nicht die Frage des TO.

Leseschwäche?

von Old P. (Gast)


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udok schrieb:
>
> Was ist ausfallsicherer?
>
>  G) ....

G) Ein Faustkeil!

> Noch mal, damit es länger sitzt:
>
> Was hält länger?
>
>  A) Ein Verstärker mit 100 Watt und einem Leistungstransitor
>  B) Ein Verstärker mit 100 Watt und zwei Leistungstransitoren

Ein Verstärker mit 100 Watt und 4 (+x) Transistoren (SOA) Mein letzter 
Eigenbau (2x100W, reine Endstufe) inzwischen fast 40 Jahre.

Old-Papa

von Old P. (Gast)


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udok schrieb:
> Old P. schrieb:
>>> Bipolare Transistoren werden kaum mehr eingesetzt, und werden bis auf
>>> einige Nischen, wie ihre Kollegen die JFets, bald aussterben.
>>
>> Das war ja nicht die Frage des TO.
>
> Leseschwäche?

Nö, er fragte, ob diese von uns noch eingesetzt werden, Antwort: 
vielfach Ja...

Old-Papa

von 6a66 (Gast)


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M.A. S. schrieb:
> schon daher wird hier meist auch minimierung der
> Komponentenzahl geachtet.

Nein! Im Massenmarkt (>>100k/a) gilt nicht Minimierung der 
Komponentenzahl sondern der KOSTEN. Was hilfts wenn das Gerät super 
duper klein und schön ist wenn das daneben ein bisschen größer aber die 
Hälfte kostet? Schon mal an die anderen Märkte gedacht (BRIC-Staaten in 
denen so etwa die Hälfte der Erdbevölkerung mit signifinakt niedrigerem 
Einkommen lebt?
Also geht es letztendlich doch um Kosten. Und da helfen nur wenige 
Massnahmen:
a) die schon angesprochene Integration die erst entwickelt werden muss, 
Zeit und Geld kostet und deren Features dann lange festgeschrieben sind. 
Wenn der Markt sich dann anders entwickelt als von den Produktmanagern 
und Marketinghellsehern geglasgoogelt worden ist hängt man mit einer 
Integration fest und läuft dem Markt hinterher und bleibt auf den Kosten 
sitzen. Oder macht die b) Lösung.
b) Man nimmt Standardintegrationen (CPUs, PLDs, ...) und strickt einen 
Balkon dran um die Funktionalität billich hinzubekommen. Und da kommen 
z.B. die ganzen 1Gxx und BC7xx eben rein.
c) Man kann sich für die Schaltung eben noch nicht mal eine Integration 
kostentechnisch leisten (OPV ist schon angesprochen worden) sondern baut 
diskret im Miniformat auf. Dafür geibt es dann z.B. zum Schalten von 
LEDs (weils der Standardmikro nicht kann oder aus Lebensdauergründen 
nicht darf) so Teile wie den NSBC123J im Mikrogehäuse für wenige Cent.

Glücklicherweise ist diese Welt eben nicht nur Schwarz oder Weiss 
sondern bunt. Das ist auch gut so.

rgds

von Peter D. (peda)


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Possetitjel schrieb:
> So spricht der Audio-Mann.

Nö.
Ich baue hauptsächlich Präzisionsspannungsquellen (+/-3500V) und 
Meßverstärker. Ohne OPVs wäre man da aufgeschmissen.
Für Schalteranwendungen nehme ich BSS138, BSS84.
Für Schaltausgänge Highside- bzw. Lowside-Treiber mit internem Schutz, 
nie wieder durchgebrannte Transistoren.

Audio habe ich schon lange nicht mehr gemacht.
Ich hab aber noch ne Idee im Hinterkopf, eine AB-Endstufe mit nem 
ATtiny25 für die Arbeitspunkteinstellung und als Schutzschaltung zu 
verwenden.
Er liegt mit seinen ADC-Eingängen direkt an beiden Emitterwiderständen 
und regelt den Arbeitpunkt per PWM, bzw. Schnellabschaltung bei 
Überstrom, Überlast oder Übertemperatur.

Das Hauptproblem bei Basteleien ist bei mir immer das Gehäuse. Bei 
mechanischen Arbeiten habe ich 2 linke Daumen. Viele Projekte blieben 
deshalb als nackter Platinenhaufen liegen.

: Bearbeitet durch User
von 6a66 (Gast)


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6a66 schrieb:
> Wenn der Markt sich dann anders entwickelt als von den Produktmanagern
> und Marketinghellsehern geglasgoogelt worden ist hängt man mit einer
> Integration fest und läuft dem Markt hinterher und bleibt auf den Kosten
> sitzen.

OT:
Variante a2: Wenn der Markt sich dann anders entwicklen will wirft man 
die ganze Werbemaschine und Normungsmaschine an damit sich der Markt 
doch bitte neu besinnen möge und doch genau das kaufen möge was man sich 
so schöne lange ausgedacht hat damit man nicht auf seinen Kosten sitzen 
bleibt. das können aber nur die ganz Grossen.
/OT

rgds

von Wolle R. (Gast)


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Mich wundert eher die Trendwende bei aktuellen HiFi Verstärkern. Ich 
rede jetzt nicht von HighEnd oder Class A und solche Exoten.

Bis vor ca. 10 Jahren hatte alles, was verstärkt und bis 500.- Euro 
kostet zu 99,9% einen STKxxxx irgendwas IC verbaut. Die sind 
verschwunden und man sieht wieder "klassische" Paarungen , typisch 
SD1047 und SB817.

Also Stand 2018 etwa:

- ganz billig --> Digitalverstärker IC
- mittelklasse --> siehe oben
- richtig teuer --> Digitalverstärker IC treibt Schalt-FETs IRFZxxx


Jemand eine Erklärung hierzu? Warum sind die STKxxx verschwunden?


Gruß, Wolle

von Old P. (Gast)


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Wolle R. schrieb:
> Mich wundert eher die Trendwende bei aktuellen HiFi Verstärkern. Ich
> rede jetzt nicht von HighEnd oder Class A und solche Exoten.
>
> Bis vor ca. 10 Jahren hatte alles, was verstärkt und bis 500.- Euro
> kostet zu 99,9% einen STKxxxx irgendwas IC verbaut. Die sind
> verschwunden und man sieht wieder "klassische" Paarungen , typisch
> SD1047 und SB817.

Ok, diese Paarung habe ich nirgends, dafür DEN Standard 2SD5200/2SA1943 
;-)
Und zwar in derzeit ALLEN meiner tatsächlich im Einsatz befindlichen PAs 
(von 2x500 bis 4x1000W)
Ok, das sind nun keine kleinen HiFi-Kisten, zugegeben... ;-)

> Jemand eine Erklärung hierzu? Warum sind die STKxxx verschwunden?

In ein paar meiner Reparaturen waren IMMER genau diese Scheißdinger 
defekt.
Freiwillig würde ich sowas nicht einsetzen.

Old-Papa

von Wolle R. (Gast)


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Old P. schrieb:
> Ok, diese Paarung habe ich nirgends, dafür DEN Standard 2SD5200/2SA1943
> ;-)
> Und zwar in derzeit ALLEN meiner tatsächlich im Einsatz befindlichen PAs
> (von 2x500 bis 4x1000W)
> Ok, das sind nun keine kleinen HiFi-Kisten, zugegeben... ;-)

Ja, das ist eine Nummer größer...

Ein großes Musikhaus verbaut diese Paarung gerne in seinen Eigenmarken 
PA's ;)

von Wolle R. (Gast)


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Old P. schrieb:
> In ein paar meiner Reparaturen waren IMMER genau diese Scheißdinger
> defekt.
> Freiwillig würde ich sowas nicht einsetzen.

;)

Ist ja sonst auch nichts drin was defekt sein könnte. Netzteil, STKxxx 
und bissl Hühnerfutter und fertig ist der Amp. Die STK sind eigentlich 
ganz okay, mögen nur keine Impedanzen <8 Ohm und der Kurzschluss-Schutz 
hat noch nie funktioniert.

von Old P. (Gast)


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Wolle R. schrieb:
>
> Ja, das ist eine Nummer größer...
>
> Ein großes Musikhaus verbaut diese Paarung gerne in seinen Eigenmarken
> PA's ;)

Nicht nur die (habe einiges vom tomann), auch in anderen "Marken" habe 
ich die vorgefunden.

Old-Papa

von Possetitjel (Gast)


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Peter D. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> So spricht der Audio-Mann.
>
> Nö.

Naja... eigentlich doch.
Das "Audio" zielte nicht auf die Anwendung (audio = "ich
höre"), sondern auf den Frequenzbereich.

Ich kenne genau zwei Anforderungen, bei denen man in jedem
Fall an OPV-Lösungen denken sollte:
- DC-Kopplung (incl. Driftarmut und geringem Offset),
- abgleichfreie präzise Verstärker.


Und jetzt schau Dir Deine Anwendungen an:

> Ich baue hauptsächlich Präzisionsspannungsquellen (+/-3500V)
> und Meßverstärker. Ohne OPVs wäre man da aufgeschmissen.

Aha.
Niedrige Frequenzen, DC-Kopplung, Präzision. Genau was ich
sagte.


Natürlich wollen einen die OPV-Hersteller überreden, auch
jeden 100MHz-Vorverstärker mit OPVs zu konstruieren. Das
ist auch technisch möglich -- aber es ist in vielen Fällen
nicht sinnvoll.
Bei solchen OPVs ist man schnell bei einem GBP von 10GHz
oder noch mehr, und die Dinger können sehr giftig werden,
wenn ihnen das Layout oder die Beschaltung nicht passt.
Die Annahme, die Regelschleife sei deutlich schneller als
das Signal, verliert bei diesen Frequenzen ihren Sinn.

Dazu kommt, dass manche Teile trotz guter Daten einfach nicht
geeignet sind. Der AD8099 hat beispielsweise eine Mindest-
verstärkung von 15 -- es gibt aber Fälle, wo das schon zuviel
ist.

von Stefan_H (Gast)


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Nicht zu vergessen, dass man öfter mal einzelne Level-Shifter zwischen 
3.3V und 5V Logik braucht. Ein Transistor in Basisschaltung und die 
Sache ist geritzt. Aber nur für Prototypen und Einzelstücke.

von Jens G. (jensig)


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@udok (Gast)

>Bipolare Transistoren werden kaum mehr eingesetzt, und werden bis auf
>einige Nischen, wie ihre Kollegen die JFets, bald aussterben.

>Bei Schaltaufgaben sind sie von Mosfets verdrängt worden.

Lehnst Dich ja ganz schön weit aus dem Fenster ;-)
Immerhin werden die sogar noch produziert, wenn auch nicht mehr von den 
ursprünglichen Herstellern, sondern sowas wie ISC.

>Für Verstärker von 0 - 100MHz gibt es für alle
>denkbaren Anwendungen fertige ICs, die günstig und einfach in
>der Anwendung sind.

Für alle? Fällst ja nun wirklich fast aus dem Fenster.
Der BF862 wäre z.B. einer, den bezüglich Rauschen zusammen mit 
hochohmigem Eingang wohl noch kein Eingang eines OPV ersetzen kann.
Überhaupt ist HF immer noch die Domäne der diskreten IC's, wenn es ums 
Ausreizen gewisser Eigenschaften geht.

>Man sieht das auch daran, dass es nur mehr eine Handvoll
>unterschiedlicher Typen gibt.

>Ausnahmen:
>- Gigaherz NPN Transistoren für HF
>(aber auch da gibt es keine PNP Transistoren mehr zu kaufen...)

Gehe zu Reichelt - bekommst noch BFT92/93 ;-)

>- Schalter für Kleinsignalrelays
>(weil haben wir schon immer so gemacht,  und funktioniert,
>auch wenn in neueren Entwicklugen fertige ICs mit 8-16 Treibern
>und I2C Anbindung verwendet wird)

>- Audio Endstufen, bei denen mehr als +-30Volt / 2 Ampere
>benötigt wird   (auch hier wurde sehr viel abgekündigt,

Ein TDA7294 kann da schon noch ein bißchen mehr, und ist sicherlich noch 
nicht das Ende der Fahnenstange.

>und der SOA Bereich moderner Mosfets ist den Audiotransistoren
>weit überlegen)

So? Welche denne?
So pauschal betrachtet ist das vollkommen falsch. Denn eigentlich werden 
heutzutage Mosfets vorwiegend auf Schaltbetrieb optimiert, die im 
Audiobetrieb nix mehr taugen.

von Udo K. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> @udok (Gast)
>
>>Bipolare Transistoren werden kaum mehr eingesetzt, und werden bis auf
>>einige Nischen, wie ihre Kollegen die JFets, bald aussterben.
>
>>Bei Schaltaufgaben sind sie von Mosfets verdrängt worden.
>
> Lehnst Dich ja ganz schön weit aus dem Fenster ;-)
> Immerhin werden die sogar noch produziert, wenn auch nicht mehr von den
> ursprünglichen Herstellern, sondern sowas wie ISC.

Nein, ich glaube nicht.  Ich rede ja von Neuentwicklungen.
JFets werden in Stückzahlen noch von Fairchild und NXP produziert
(die - wie immer sie jetzt heissen - sind aber gerade dabei,
das Sortiment auszumisten).

>
>>Für Verstärker von 0 - 100MHz gibt es für alle
>>denkbaren Anwendungen fertige ICs, die günstig und einfach in
>>der Anwendung sind.
>
> Für alle? Fällst ja nun wirklich fast aus dem Fenster.
> Der BF862 wäre z.B. einer, den bezüglich Rauschen zusammen mit
> hochohmigem Eingang wohl noch kein Eingang eines OPV ersetzen kann.
> Überhaupt ist HF immer noch die Domäne der diskreten IC's, wenn es ums
> Ausreizen gewisser Eigenschaften geht.

Der BF862 ist bereits in die ewigen Jagdgründe eingegangen...

Und es gibt einige Opamps, die an der 1nV/sqrt(Hz) Schwelle liegen.



>>Ausnahmen:
>>- Gigaherz NPN Transistoren für HF
>>(aber auch da gibt es keine PNP Transistoren mehr zu kaufen...)
>
> Gehe zu Reichelt - bekommst noch BFT92/93 ;-)

Der ist auch schon ein Zombie...


>
>>- Audio Endstufen, bei denen mehr als +-30Volt / 2 Ampere
>>benötigt wird   (auch hier wurde sehr viel abgekündigt,
>
> Ein TDA7294 kann da schon noch ein bißchen mehr, und ist sicherlich noch
> nicht das Ende der Fahnenstange.

Bei Kühlung mit flüssigem Helium sicher :-)
Du verwechselt Marketingleistung mit Sinusleistung.

>
>>und der SOA Bereich moderner Mosfets ist den Audiotransistoren
>>weit überlegen)
>
> So? Welche denne?
> So pauschal betrachtet ist das vollkommen falsch. Denn eigentlich werden
> heutzutage Mosfets vorwiegend auf Schaltbetrieb optimiert, die im
> Audiobetrieb nix mehr taugen.

So ziemlich jeder Mosfet im TO-247 hat einen deutlich besseren
SOA, als ein "Audiotransistor" im TO-247.

Die sind auch für Audio gut geeignet, wenn nur die Audioentwickler
sich mal auf neue Schaltungskonzepte einlassen würden,
und ihre seit 30 Jahre bewährten Schaltungskonzepte anpassen würden.

Grüße,
Udo

von Possetitjel (Gast)


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Udo K. schrieb:

> Und es gibt einige Opamps, die an der 1nV/sqrt(Hz)
> Schwelle liegen.

Die, die ich kenne, hatten i.d.R. irgend einen Haken.
Der AD8099 reagiert z.B. empfindlich auf Blindanteile
im Quellwiderstand und hat eine Mindestverstärkung
von 15 (=24dB).


> So ziemlich jeder Mosfet im TO-247 hat einen deutlich
> besseren SOA, als ein "Audiotransistor" im TO-247.

Das glaube ich erst, wenn ich die DC-Kurven sehe.


> Die sind auch für Audio gut geeignet, wenn nur die
> Audioentwickler sich mal auf neue Schaltungskonzepte
> einlassen würden,

Du meinst die Kurzwellenstörsender, die auf den Namen
"D-Verstärker" hören?

von Old P. (Gast)


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Udo K. schrieb:
>
> Nein, ich glaube nicht.  Ich rede ja von Neuentwicklungen.
> JFets werden in Stückzahlen noch von Fairchild und NXP produziert
> (die - wie immer sie jetzt heissen - sind aber gerade dabei,
> das Sortiment auszumisten).

Der TO hatte sicherlich eher (uns) Amateure im Blick....

> Der BF862 ist bereits in die ewigen Jagdgründe eingegangen...

Das kann sein, in den Schachteln der Amateure schlummern sicher noch 
viele (muss mal nachsehen)

> Und es gibt einige Opamps, die an der 1nV/sqrt(Hz) Schwelle liegen.

Beispiele?

> Der ist auch schon ein Zombie...

Einige von uns vielleicht auch....

> So ziemlich jeder Mosfet im TO-247 hat einen deutlich besseren
> SOA, als ein "Audiotransistor" im TO-247.

So? Nenne doch mal Ross und Reiter!

> Die sind auch für Audio gut geeignet, wenn nur die Audioentwickler
> sich mal auf neue Schaltungskonzepte einlassen würden,
> und ihre seit 30 Jahre bewährten Schaltungskonzepte anpassen würden.

Oha.... Deine brandaktuellen Schaltungskonzepte sind sicher schon 
patentiert!
Dennoch: nenn doch mal ein paar Basics!

Old-Papa

von Udo K. (Gast)


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Possetitjel schrieb:

>> So ziemlich jeder Mosfet im TO-247 hat einen deutlich
>> besseren SOA, als ein "Audiotransistor" im TO-247.
>
> Das glaube ich erst, wenn ich die DC-Kurven sehe.

Mosfets haben keinen zweiten Durchbruch.
Die DC Kurven findest du in jedem Datenblatt.

>
>> Die sind auch für Audio gut geeignet, wenn nur die
>> Audioentwickler sich mal auf neue Schaltungskonzepte
>> einlassen würden,
>
> Du meinst die Kurzwellenstörsender, die auf den Namen
> "D-Verstärker" hören?

Kurzwelle gibts doch eh nicht mehr :-)

Aber schau dir doch mal die I über U Kurven
in den Datenblättern an.  Da spricht nichts gegen
eine Anwendung als Audioverstärker.
Wenn Audio-Entwickler es nur endlich schaffen würden,
den Arbeitspunkt ihrer Schaltung temperaturunabhängig
einzustellen...

von Udo K. (Gast)


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Old P. schrieb:
> Udo K. schrieb:
>>
>> Nein, ich glaube nicht.  Ich rede ja von Neuentwicklungen.
>> JFets werden in Stückzahlen noch von Fairchild und NXP produziert
>> (die - wie immer sie jetzt heissen - sind aber gerade dabei,
>> das Sortiment auszumisten).
>
> Der TO hatte sicherlich eher (uns) Amateure im Blick....
keine Ahnung... ich mache mir normalerweise nicht
die Mühe mit veralteten Bauteilen was neues zu entwickeln,
egal ob Hobby oder Beruf.

>
>> Der BF862 ist bereits in die ewigen Jagdgründe eingegangen...
>
> Das kann sein, in den Schachteln der Amateure schlummern sicher noch
> viele (muss mal nachsehen)
Sicher auch noch in 10 Jahren.

>
>> Und es gibt einige Opamps, die an der 1nV/sqrt(Hz) Schwelle liegen.
>
> Beispiele?
Die diversen Suchmaschinen deiner Wahl helfen hier gerne.

>
>> Der ist auch schon ein Zombie...
>
> Einige von uns vielleicht auch....
Ja kann sein...


>
>> Die sind auch für Audio gut geeignet, wenn nur die Audioentwickler
>> sich mal auf neue Schaltungskonzepte einlassen würden,
>> und ihre seit 30 Jahre bewährten Schaltungskonzepte anpassen würden.
>
> Oha.... Deine brandaktuellen Schaltungskonzepte sind sicher schon
> patentiert!
> Dennoch: nenn doch mal ein paar Basics!

Da hast du mal recht, tatsächlich sind die schon patentiert.
Von Pioneer im Jahre 1986 etwa.
Nur das das noch immer nicht bis zur breiten Masse durchgedrungen ist.

Warum was ändern, wenn es so wie es läuft funktioniert, und keiner
an technischer Innovation interessiert ist?

von Possetitjel (Gast)


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Udo K. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>
>>> So ziemlich jeder Mosfet im TO-247 hat einen deutlich
>>> besseren SOA, als ein "Audiotransistor" im TO-247.
>>
>> Das glaube ich erst, wenn ich die DC-Kurven sehe.
>
> Mosfets haben keinen zweiten Durchbruch.

Das weiss ich.
Das hilft nur nicht viel -- als Ersatz gibt es den
Spirito-Effekt.


> Die DC Kurven findest du in jedem Datenblatt.

Ähh?! Das ist eben leider nicht so.


>>> Die sind auch für Audio gut geeignet, wenn nur die
>>> Audioentwickler sich mal auf neue Schaltungskonzepte
>>> einlassen würden,
>>
>> Du meinst die Kurzwellenstörsender, die auf den Namen
>> "D-Verstärker" hören?
>
> Kurzwelle gibts doch eh nicht mehr :-)

Da irrst Du. Es gibt lediglich kaum Sender mehr. :)


> Aber schau dir doch mal die I über U Kurven in den
> Datenblättern an.  Da spricht nichts gegen eine
> Anwendung als Audioverstärker.

Doch:
1. Die geringe Steilheit.
2. Der Spirito-Effekt (Bildung von hot spots im Linearbetrieb).


Wir sind im Übrigen inzwischen bei Leistungsstufen mit
Bipolartransistoren angekommen -- das hat aber wenig mit
der Ursprungsfrage zu tun; dort wurde ausdrücklich nach
KLEINSIGNAL-Verstärkern gefragt.

von Udo K. (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Udo K. schrieb:
>
>> Possetitjel schrieb:
>>
>>>> So ziemlich jeder Mosfet im TO-247 hat einen deutlich
>>>> besseren SOA, als ein "Audiotransistor" im TO-247.
>>>
>>> Das glaube ich erst, wenn ich die DC-Kurven sehe.
>>
>> Mosfets haben keinen zweiten Durchbruch.
>
> Das weiss ich.
> Das hilft nur nicht viel -- als Ersatz gibt es den
> Spirito-Effekt.
>
>
>> Die DC Kurven findest du in jedem Datenblatt.
>
> Ähh?! Das ist eben leider nicht so.

Nachgeschaut?  Mir ist noch kein Datenblatt für Leistungshalbleiter
untergekommen, ohne SOA und Kennlinienfeld.


>> Datenblättern an.  Da spricht nichts gegen eine
>> Anwendung als Audioverstärker.
>
> Doch:
> 1. Die geringe Steilheit.
> 2. Der Spirito-Effekt (Bildung von hot spots im Linearbetrieb).

In der Ausgangsstufe ist die Stromverstärkung und der mögliche
Impulsstrom doch viel wichtiger.

Nachteil 1 und 2 lassen sich einfach beheben.

Ersteres durch konservatives Auslegen des Datenblattes (ist ja bei
den klassischen Audiotransistoren nicht anders),
 und zweiteres durch negative Feedback und eine kleine Hilfsspannung,
die in vielen guten Verstärkern für die Versorgung der Treiber bereits 
vorhanden ist.

Und wenn man dann dabei ist, neues zu lernen, kann
man vielleicht auch die anderen Problemchen der Klasse-AB
Ausgangsstufe lösen.

> Wir sind im Übrigen inzwischen bei Leistungsstufen mit
> Bipolartransistoren angekommen -- das hat aber wenig mit
> der Ursprungsfrage zu tun; dort wurde ausdrücklich nach
> KLEINSIGNAL-Verstärkern gefragt.

Macht ja nichts, der TE hat sich ja auch nicht mehr zu Wort gemeldet.
Das hat er jetzt davon :-)

Gute Nacht!

von Old P. (Gast)


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Udo K. schrieb:
> Old P.
>> Oha.... Deine brandaktuellen Schaltungskonzepte sind sicher schon
>> patentiert!
>> Dennoch: nenn doch mal ein paar Basics!
>
> Da hast du mal recht, tatsächlich sind die schon patentiert.
> Von Pioneer im Jahre 1986 etwa.
> Nur das das noch immer nicht bis zur breiten Masse durchgedrungen ist.

Die breite Masse nutzt heute eh schon Digitalamps, selbst im 
Consumerbereich.

> Warum was ändern, wenn es so wie es läuft funktioniert, und keiner
> an technischer Innovation interessiert ist?

Ist man durchaus und daher beim Digitalamp gelandet ;-) Ich persönlich 
mag die Dinger (für richtig dicke PA-Anwendungen) noch nicht, da mir zu 
teuer und im Reparaturfall heftig ;-)

MosFet-Amps habe ich schon einige repariert und immer Probleme passende 
FETs für analog zu finden. Die original verbauten (meißt Sanken oder 
Toshiba) sind out oder nur zu Mondpreisen beschaffbar.

Old-Papa

von my2ct (Gast)


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soso... schrieb:
> Ein BC847C + Hasenfutter ist halt sehr viel billiger als jeder
> OPV. Damit ist ein Verstärker für 0,02€ hinzubekommen.

Dann mache dafür mal eine Vollkostenrechnung. Einem Bestückungsautomaten 
ist es ziemlich egal, ob er einen OPV oder ein Hasenfutter auf das Board 
setzt. Da zählt die Anzahl der Komponenten. Bei 2ct für einen Verstärker 
liegst du mit diskreten Bauelementen bestimmt nicht.

von Dieter (Gast)


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Lange Diskussionen stehen hier und ist der TO noch mitlesend?

von rooks (Gast)


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Dieter schrieb:
> Lange Diskussionen stehen hier

Kein Problem, es schadet ja nicht...

> und ist der TO noch mitlesend?

...aber eine Rückmeldung wäre schon schön, zugegeben.

von Peter D. (peda)


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Udo K. schrieb:
> Die sind auch für Audio gut geeignet, wenn nur die Audioentwickler
> sich mal auf neue Schaltungskonzepte einlassen würden,
> und ihre seit 30 Jahre bewährten Schaltungskonzepte anpassen würden.

Du sprichst es aus, BJT-Schaltungen haben sich bewährt, 
MOSFET-Schaltungen dagegen nicht.
Die Schwellspannung von MOSFETs ist extrem temperatur- und 
exemplarabhängig.
Ein parallel Schalten ist nicht möglich ohne Selektion und riesen 
Ausgleichswiderstände.
BJTs mit ~0,7V und -2mV/° sind da viel unkomplizierter und deutlich 
besser zu stabilisieren.
MOSFETs sind nur vorteilhaft im Schalterbetrieb (Class-D).

von Udo K. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Peter D. schrieb:
> Udo K. schrieb:
>> Die sind auch für Audio gut geeignet, wenn nur die Audioentwickler
>> sich mal auf neue Schaltungskonzepte einlassen würden,
>> und ihre seit 30 Jahre bewährten Schaltungskonzepte anpassen würden.
>
> Du sprichst es aus, BJT-Schaltungen haben sich bewährt,
> MOSFET-Schaltungen dagegen nicht.
> Die Schwellspannung von MOSFETs ist extrem temperatur- und
> exemplarabhängig.
> Ein parallel Schalten ist nicht möglich ohne Selektion und riesen
> Ausgleichswiderstände.
> BJTs mit ~0,7V und -2mV/° sind da viel unkomplizierter und deutlich
> besser zu stabilisieren.
> MOSFETs sind nur vorteilhaft im Schalterbetrieb (Class-D).

Die klssische Verstärkerschalung funktioniert, hat aber etliche
Problemchen.  Etwa die Ruhestromeinstellung in der Ausgangsstufe,
oder schlechte Unterdrückung von Ripple auf der Versorgung.

Und sag blos nicht, dass Parallelschalten von BJT das gelbe vom Ei 
ist...
Ein V_BE Mismatch von 18 mV und der Strom verdoppelt sich, das 
entspricht
9 Grad Temperaturunterschied auf dem Kühlkörper!

Die höhere Steilheit der BJT ist völlig für die Katz, wenn man 0.33 Ohm 
im
Emitter reinhängt, dann ist das effektive gm ca. 1/0.33 - schlechter
als bei Mosfets, wo man auf ca. 15 bei 5 A kommt.

Da muss man halt Hirnschmalz investieren.  WEnn man das
nicht hat, geht man den einfachen Weg, und nimmt
nur einen dieser modernen Mosfets,
das geht sich zumindest auf dem Papier für einen 100Watt@8R
Verstärker aus!
Wer mehr möchte, kann immer noch eine Strombegrenzung für jeden
einzelnen Mosfet einbauen, oder auf Klasse-G/H umschwenken, dan lösen
sich die thermischen Probleme leichter.

Im Anhang mal so ein SOA eines modernen Mosfets, der zugegen nicht
gerade billig ist.  Da kann kein BJT auch nur nahe hin.
Da sieht man auch hübsch den Spirio Effekt, wo der Mosfet einen
positiven Tempco bekommt.

Übrigens hat Sanken die Leistungstransistoren im MT-200 Gehäuse
gerade abgekündigt...

von Theo (Gast)


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Udo K. schrieb:
> Nachgeschaut?  Mir ist noch kein Datenblatt für Leistungshalbleiter
> untergekommen, ohne SOA und Kennlinienfeld.

Da sind dir aber noch nicht viele Datenblätter untergekommen.

Udo K. schrieb:
> Im Anhang mal so ein SOA eines modernen Mosfets, der zugegen nicht
> gerade billig ist.

Die Suche danach hat jetzt eine Woche lang gedauert? Herzlichen 
Glückwunsch zu diesem Fund!


Udo K. schrieb:
>
> Und sag blos nicht, dass Parallelschalten von BJT das gelbe vom Ei
> ist...

Ich bin ja nicht Possy, oder mit wem du hier gerade streitest, würde 
aber auch sagen: Ja doch! Es funktioniert(e) sogar in Extremfällen mit 
20 und mehr parallelen Transistoren vollkommen problemlos, nicht nur in 
Endstufen auch in Netzteilen und vielen anderen Anwendungen.

von Udo K. (Gast)


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Und Theo?  Keiner hat gesagt, dass es nicht geht.

Und zeig mir nur ein Datenblatt eines Leistungstransistors > 100 Watt
 und > 200 Volt eines nahmhaften Herstellers ohne SOA...

Und nein, ich kann hier nicht die ganze Woche für irgendjemanden,
der zu faul ist es selbst zu tun, Datenblätter durchschauen...

Gibt es hier auch Leute ohne Trollambitionen und Beissreflexen,
vielleicht auch noch mit Fachwissen?

von M. K. (sylaina)


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Mark S. schrieb:
> M. K. schrieb:
>> Dicht an der Induktivität wäre besser ;)
>
> warum?

Weil man dann die Energie da vernichtet, wo sie entsteht und nicht erst 
noch 10 km durch die Landschaft schickt ;)

M.A. S. schrieb:
> rooks schrieb:
>> Mark S. schrieb:
>>> warum?
>>
>> "Er hat Jehova gesagt."   ;-)
>
> Nein, das war  M. K. (sylaina)!
> (Steinigt ihn...!)

ICH habe das nicht gesagt, das warst du ;) :D

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