Hi, ich möchte mit meinen Schülern den Reihenschwingkreis bearbeiten. Als Start der Unterrichtsstunde habe ich mir das ungefähr so gedacht: Ich habe hier meinen Radiobausatz. Leider ist mir der verstellbare Kondensator abhanden gekommen. Allerdings möchte ich eh nur einen bestimmten Sender hören und habe hier aus dem Labor verschiedene feste Kondensatoren die ich da einlöten könnte. Die Schüler sollen dann die Kapazität berechnen, wir löten den entsprechenden Kondensator ein und empfangen den Sender. Alle jubeln, Ende der Unterrichtseinheit. Oder so ähnlich =) Jetzt fehlt mir nur noch so ein Bausatz. Bei meiner Suche musste ich leider feststellen, dass für die Frequenzeinstellung oftmals nur noch ein Poti an ein IC angeschlossen wird. Kennt ihr einen Bausatz, bei dem man einen variablen Kondensator durch einen festen ersetzen kann um so die Empfangs-Frequenz festzulegen? Danke schonmal fürs Lesen! Viele Grüße Oliver
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Es gibt gar keine mit einem Bastelbausatz empfangbaren Radiosender mehr, LW und MW wurden in Deutschland abgeschaltet. Oliver schrieb: > Kennt ihr einen Bausatz, bei dem man einen variablen Kondensator durch > einen festen ersetzen kann um so die Empfangs-Frequenz festzulegen? Man könnte das bei jedem, aber da je nach Aufbau die Resonanzfrequinz schwankt, ist unklar, welcher Wert für welche Frequenz, zudem müsste der dann 0.01% Toleranz haben. Es gibt noch Drehkondensatoren, z.B. über eBay oder teurer hier: http://www.die-wuestens.de/dindex.htm?/k6.htm
Michael B. schrieb: > Es gibt gar keine mit einem Bastelbausatz > empfangbaren Radiosender mehr, > LW und MW wurden in Deutschland abgeschaltet. Es gibt definitiv UKW Radios mit Drehkondensator. Franzis hatte mal einen Bausatz dafür. Ob es diesen noch gibt, weiss ich nicht.
Michael B. schrieb: > Man könnte das bei jedem, aber da je nach Aufbau die Resonanzfrequinz > schwankt, ist unklar, welcher Wert für welche Frequenz, zudem müsste der > dann 0.01% Toleranz haben. Bei billigen Taschen-Radios reicht eine Temperaturschwankung von 2...3 Grad um den Sender komplett "zu verlieren". Ebenso die Spannung der Batterien ist ein Faktor. Ich habe eines, da muss ich alle 30 Minuten den Sender nachstellen. Da sind einfach zu viele Faktoren, die wahrscheinlich dafür sorgen, dass dann gar kein Sender reinkommt. Kondensator + Drehkondensator, der 10/tel vom Wert des Kondensators hat um den errechneten Bereich abzugleichen.
Die meisten Radios mit "Drehkondensator" haben aber mehrere Plattenpakete: Einen für den Oszillator und einen für die Vorselektion. Ein Empfänger bei dem die Empfangsfrequenz nur durch einen LC-Schwingkreis festgelegt wird, ist der Detektor. Aber es gibt dafür keine starken Ortssender mehr auf Langwelle oder Mittelwelle. Evtl. ließe sich die Empfinglichkeit mit einem Audion steigern, das macht es aber nicht verständlicher für Schüler. Warum nicht ein Experiment nach dem Prinzip der Diebstahlsicherung im Kaufhaus?
Ich möchte ja gar keinen Drehkondensator kaufen... Ein entfernter Bekannter von mir macht alte/antike Radios wieder flott. Auch viele mit Drehko und mit denen empfängt er auch in Deutschland noch Radiosender. Leider würde mich ein Radio bei ihm mehrere Hundert Euro kosten, weil es halt extrem alt ist und restauriert wurde. Ich verstehe nicht, warum ein fester Kondensator als Ersatz so eine hohe Genauigkeit haben müsste. Wenn ich an dem Drehknopf eines Radios drehe wird aus dem Rauschen langsam ein Radiosender und dann langsam wieder Rauschen. D.h. es gibt schone eine gewisse Toleranz, in der sich der feste verbaute Kondensator bewegen dürfte, oder? Wenn es keinen Bausatz gibt, vielleicht denn ein Handelsübliches Radio, was noch mit Reihenschwingkreis und Drehko funktioniert?
Marek N. schrieb: > Warum nicht ein Experiment nach dem Prinzip der Diebstahlsicherung im > Kaufhaus? Das funktioniert ja über die RFID Transponder oder? Was für ein Experiment könnte man da machen, bei dem die Resonanzfrequenz einer LC Reihenschaltung berechnet werden muss?
Hier mal das HAMSTER-Audion des AATiS inkl. Schaltplan & Platine: https://www.aatis.de/content/baus%C3%A4tze/tipps/AS707_Modifikation-f%C3%BCr-dem-HAMSTER
Hallo Oliver, auf Kurzwelle gibt es noch jede Menge AM-Stationen die hier mit einem Stück Draht noch knüppeldick empfangbar sind. Dazu empfehle ich dir einen Bau nach folgendem Muster: http://dl4cs.de/?Geradeaus-Empfaenger___FET-BJT-Audionempfaenger Den nötigen Drehkondensator bekommst du hier: https://www.pollin.de/p/fm-tuner-rft-4413-13-02-601026 Viel Spass beim Unterricht.
Oliver schrieb: > Ich verstehe nicht, warum ein fester Kondensator als Ersatz so eine hohe > Genauigkeit haben müsste. Berechne mal einen einfachen Schwingkreis, der auf 100MHz schwingt, dann einen, der auf 100.1MHz schwingt, dann siehst du wie nah die Werte beieinander liegen. Andersherum könntest du überschlagen: Hat der Drehko in einem Radio z.B. 100pF, dann teile den bereich von ~90-110MHz in 0.1Mhz Schritte. Sind 200. Das hiesse dann 0.1pF für 100KHz Änderung.
Oliver schrieb: > Handelsübliches Radio, > was noch mit Reihenschwingkreis und Drehko funktioniert? Ich glaube, du kennst die Schwingkreise garnicht. Reihenschwingkreise werden höchst selten zum Radioempfang eingesetzt, die meisten sind Parallelsschwingkreise.....und ein Schwingkreis ist noch kein Radio. Du kannst einen Drehko durchaus auch durch einen Festkondensator ersetzen, dann sollte aber die Spule abstimmbar sein. Mit zwei festen Einheiten wirst du wohl nicht die gewünschte Frequenz treffen. Ich habe so meine Zweifel, dass du kompetent genug bist, über dieses Thema Unterricht zu geben.
Für solche Sachen war früher Oppermann zuständig. http://www.oppermann-electronic.de/ Du kannst dir auch diese Liste zu Gemüte führen: https://www.mikrocontroller.net/articles/Elektronikversender
Für die Unterrichtseröffnung wäre als Motivator (Wachmacher) schon ein Radio ganz sinnvoll (Conrad Best.-Nr. 192202 Euro 20,-). Für die Erklärung (Berechnung) eines Schwingkreises könnte ein großer Parallelschwingkreis mit eingeschleiftem Amperemeter mit Zeiger dienen (Resonanzfrequenz ca. 1 Hz).
Ach Du grüne Neune schrieb: > Für die Unterrichtseröffnung wäre als Motivator (Wachmacher) schon ein > Radio ganz sinnvoll (Conrad Best.-Nr. 192202 Euro 20,-). Für die > Erklärung (Berechnung) eines Schwingkreises könnte ein großer > Parallelschwingkreis mit eingeschleiftem Amperemeter mit Zeiger dienen > (Resonanzfrequenz ca. 1 Hz). Genau das habe ich mir schon mal angeschaut. Dieser Bausatz ist eine der Wenigen, bei dem das Poti nicht direkt auf ein IC geht. Ich hab hier mal den Schaltplan hochgeladen. Zu D1 steht in der Beschreibung: "Statt eines Drehkondensators, wie in älteren Empfängern, verwen- det das Radio die Kapazitätsdiode D1. Je größer die Spannung an der Diode, desto geringer wird ihre Kapazität und desto höher wird die Empfangsfrequenz." Also könnte ich R4 auslöten (um die Gleichspannung komplett zu entfernen) und statt D1 einen Kondensator mit bestimmter Kapazität einlöten um die gewünschte Frequenz zu empfangen?
Auch LW und MW sind nicht tot. Nur größere Sender mit Standort Deutschland gibt es wohl nicht mehr. In Osteuropa, in Frankreich und auch im UK sieht's da noch besser aus und diese Sender kommen bei uns auch mit einer ordentlichen Feldstärke an. Da könnte auch ein - vielleicht etwas ausgefeilterer - Detektorempfänger mit guter Antenne und Erde funktionieren. Probier ich demnächst mal aus. Zur Frage Drehko: Ein möglicher Ersatz wäre ein - durch Rechnen und ggf. etwas Probieren bestimmter - Festkondensator mit parallel geschaltetem Trimmkondensator (gibt's z.B. bei Reichelt). Für eine Frequenz reicht das.
Phasenschieber S. schrieb: > Ich habe so meine Zweifel, dass du kompetent genug bist, über dieses > Thema Unterricht zu geben. Aha, weil also jemand noch nicht weiss, wie der noch nicht gefundene Bausatz arbeitet ist man also nicht kompetent genug? Du hast also in der Mittelstufe schon Prozessorschaltungen und Bussysteme gehabt? Die einfachen elektrischen Grundlagen in Physik/Technik mit einem Bausatz zu untermalen finde ich sehr gut. Bei uns hat keiner aufgepasst, als es schlicht und einfach hiess "Seite 80-156 = URI+PUI"
Peter schrieb: > da noch besser aus und diese Sender kommen bei uns > auch mit einer ordentlichen Feldstärke an. "Bei uns" ist ganz schön weitläufig und ich kann mir gut vorstellen, dass es einige Ecken in Deutschland gibt, wo gar nichts reinkommt. Von Flensburg nach Lindau und von Trier nach Bautzen, das ist 'ne ganz schöne Ecke...
Phasenschieber S. schrieb: > Dazu empfehle ich dir einen Bau nach folgendem Muster: > > http://dl4cs.de/?Geradeaus-Empfaenger___FET-BJT-Audionempfaenger Sehr interessante Seite, vielen Dank für den Link!
Phasenschieber S. schrieb: > Du kannst einen Drehko durchaus auch durch einen Festkondensator > ersetzen, dann sollte aber die Spule abstimmbar sein. Bei nur 3 Windungen im UKW-Bereich mit der zusätzlichen Leiterbahninduktivität ist das in der Tat nicht so leicht zu berechnen. Oliver schrieb: > Also könnte ich R4 auslöten (um die Gleichspannung komplett zu > entfernen) und statt D1 einen Kondensator mit bestimmter Kapazität > einlöten um die gewünschte Frequenz zu empfangen? Theoretisch ja. Praktisch hilft der Zufall. Die Spule lässt sich im Bedarfsfall auch noch etwas auseinander biegen oder zusammendrücken (sehr fummelig).
Der einfachste Empfänger wäre ein Detektorempfänger. Da brauchst du nur ein Parallelschwingkreis, Diode, Antenne Erde und einen Hochohmigen Kopfhörer. Dann ist noch ein Leistungstarker Mittel- oder Langwellensender in der Nähe notwendig. Die sind aber leider in Deutschland alle abgeschaltet worden. Den Hochohmigen Kopfhörer bekommt man auch nicht mehr. Möglich wäre noch ein Detektorempfänger für CB-Funk aufzubauen, das habe ich schon ausprobiert. Da wäre dann eine Übertragung von einem Zimmer zum Nachbarzimmer denkbar. Man braucht dann ein CB-Funkgerät mit AM-Modulation. Was gute Aussicht auf Erfolg hat wäre das hier: https://www.box73.de/product_info.php?products_id=3309 Leiterplatte ist schon fertig, nur noch vielleicht so 2-3 Stunden Lötarbeit. Wenn du wenig Erfarung damit hast, bestelle für alle Kinder so einen Bausatz und nimm dann Kontakt auf, mit einem Amateurfunkverein in deiner Nähe, die werden bestimmt bereit sein dir zu helfen. Hier sind noch Formeln für die Schwingkreisberechnung. https://www.mikrocontroller.net/attachment/213771/Schwingkreisparameter.gif
Hallo Oliver, noch eine Anregung, die vielleicht nicht bis zum Ende der Sommerferien, mittelfristig aber schon realisierbar ist: Werde Funkamateur! Dann kannst du im Unterricht selbst ein Signal senden und bist nicht von Ausbreitungsbedingungen oder ausländischen Stationen, die es in ein paar Jahren vielleicht nicht mehr gibt, abhängig. Dann würde ein Detektorempfänger sicher funktionieren. Außerdem könnten deine Schüler mit einem Ausbildungsrufzeichen (unter deiner Aufsicht natürlich) auch selbst senden; beispielsweise vom Pausenhof in den Physiksaal. Viele Grüße Michael
Moment, Moment, eins nach dem anderen. * Moderne Radios (ab ca. 1945 [1]) funktionieren nicht nach dem Detektor-Prinzip, wo man "einen" LC-Oszillator durchstimmt, bis man einen Sender hört, sondern, sie haben einen durchstimmbaren Oszillatorkreis und einen synchron damit durchstimmbaren Antennenkreis zur Vorselektion (Spiegelfrequenzunterdrückung) * Auch abends lassen sich in Deutschland noch viele Ausländische Sender auf LW und MW empfangen, nur halt nicht mit einem Detektor. * Die meisten Diebstahlsicherungen im Kaufhaus arbeiten noch nach dem Prinzip des Parallelschwinkreises. Ebenso das "Dipmeter". Erst neuere Systeme setzen auf RFID-Transponder auf. Dort ist aber meistens immer noch ein Schwingkreis als Antenne vorhanen. Ebenso die Zugangskontrolle, Stempelkarten, Essenskarten in der Mensa... * Du kannst im Prinzip bei jedem Radio im Oszillatorkreis den Drehko oder die Varicap durch eine Festkapazität ersetzen, aber du musst den Wert sehr genau treffen. Grob überschlagen: C-Toleranz von 1% macht f-Toleranz von 0,5 %. Macht auf MW (1000 kHz) schon mal 5 kHz und du springst schon mal voll aus der Banbreite des Signals nämlich exakt zwischen zwei Sender. Auf UKW (100 MHz) sind es schon 500 kHz, womit du locker zwei bis 3 Sender überspringst. * Faszination für Rundfunktechnik in allen Ehren, aber ich halte das von dir geplante Experiment für didaktisch nicht sinnvoll: Du kommst vom Hundertsten ins Tausendste. Anstatt des Kerns des Experiments (Umwandlung von elektrischer in magnetischer Energie und pendeln dieser zwischen den beiden Speichern) wirst die Schüler mit nachrichtentechnischen Details verwirren: Hochfrequenz, Elektromagnetische Felder, Antennentheorie, Ausbreitungsbedingungen, Modulation und Bandbreite, Rückkopplung und Gegenkopplung, Verstärker, parasitäre Effekte, Streufelder, Demodulation, Mischung, spektrale Verschiebung, Zwischfrequenz, Spiegelfrequenzen, Störungen und Interferenzen... Die wenigsten Schüler haben dafür ein Abstraktionsvermögen und noch weniger überhaupt das Interesse, der Unterrichtseinheit zu folgen. Ich weiß noch, als wir in der 9. Magnetismus & Induktion hatten auf dem Gymnasium und der Lehrer einen Versuch für einen einfachen Gleichstrommotor (Doppel-T-Anker mit Hufeisen-Magnet) aufgebaut hatte, waren die meisten Schüler davon überzeugt, dass so ein Motor auch im Auto verbaut ist. (E-Autos waren Mitte der 90-er aber noch wirklich Zukunftsmusik, offensichtlich hatte keiner dem Papa beim Autoschrauben zugesehen) Mein Vorschlag: Mach den klassischen Versuch aus der Berufsschule zur Blindleistungskompensation von Leuchtstoffröhren. Das dafür notwendige KVG ist mittlerweile ähnlich historisch, wie der von dir herbeigesehnte Detektor. [1] Der Grundig Heinzelmann war wohl einer der wenigen Rundfunkempfänger der deutschen Nachkriegsgeschichte, der in größerer Stückzahl vertrieben wurde und kein Super war: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinzelmann_(Radiobausatz) Abgesehen vom DKE und VE301 und Amateurbausätzen waren schon in der Vorkriegszeit viele bessere Empfänger als "Super" konstruiert. P.S. den Radio-DARC-Bausatz wollte ich gerade auch noch empfehlen. Ersetze VD2 durch einen passenden Kondensator und probiere es häufig genug aus. Pro-Tipp als ehemaliger Schüler und Betreuer von studentischen Laboren: Solche Versuche müssen 1000%-ig reproduzierbar sein. Wenn mal was nicht klappt bist du bestenfalls blamiert, schlimmstenfalls ziehst du den Zorn der Audience auf dich. P.P.S. Beim AATiS findest du jede Menge an Bausätzen und Anregungen, nicht nur zu HF, die von Lehrern und Schülern erprobt sind und sich für eigene Experimente und Schülerarbeiten (Jugend Forscht etc.) eignen: https://www.aatis.de
Safari schrieb: > Hat der Drehko in einem Radio z.B. 100pF, dann teile den bereich von > ~90-110MHz in 0.1Mhz Schritte. Sind 200. Das hiesse dann 0.1pF für > 100KHz Änderung. UKW-Drehkos haben eher so 15 bis 20 pF.
Check mal bei Pollin "Tuner". Da ist ein einfach demontierbarer Doppeldrehko 2x330pF drauf.
Marek N. schrieb: > Faszination für Rundfunktechnik in allen Ehren, aber ich halte das von > dir geplante Experiment für didaktisch nicht sinnvoll: Du kommst vom > Hundertsten ins Tausendste. Wenn man über Funktechnik spricht, hat man in der Regel vorher schon frei schwingende Schwingkreise, Dipolantennen und EM-Wellen behandelt; allerdings in der Oberstufe (ca. Klasse 12) und nicht in Klasse 9. Ich halte es durchaus für sinnvoll, Modulationsverfahren (AM und FM) einigermaßen oberflächlich zu behandeln (Kernpunkt: Änderung der Amplitude bzw. der Frequenz des Trägers anhand des Signals; das kann man anhand einiger Diagramm gut erklären). Dabei ist es für die Schüler bestimmt interessant, eine Detektorschaltung auszuprobieren. Wie weit man dann in die Erklärung der Funktionsweise der Schaltung einsteigt, hängt von mehreren Faktoren ab: - Grundkurs oder Leistungskurs - Welche anderen Themen wurden bereits in welcher Tiefe behandelt? - Interesse der Schüler - Zeit, die man dafür investieren möchte.
Safari schrieb: > Phasenschieber S. schrieb: >> Ich habe so meine Zweifel, dass du kompetent genug bist, über dieses >> Thema Unterricht zu geben. > > Aha, weil also jemand noch nicht weiss, wie der noch nicht gefundene > Bausatz arbeitet ist man also nicht kompetent genug? > Du hast also in der Mittelstufe schon Prozessorschaltungen und > Bussysteme gehabt? Nö, du hast einfach meinen Post nicht richtig gelesen, oder nichts verstanden. Oliver schrieb: > ich möchte mit meinen Schülern den Reihenschwingkreis bearbeiten. Er weiss nicht, dass in den wenigsten Radios ein Reihenschwingkreis zur Anwendung kommt. Er weiss auch nicht, dass Schwingkreise nicht einfach durch Berechnung des C auf eine bestimmte Frequenz gebracht werden können. Das geht nur theoretisch, in der Praxis werden die Herstellungstoleranzen der Spule ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Oliver schrieb: > Ich habe hier meinen Radiobausatz. Leider ist mir der verstellbare > Kondensator abhanden gekommen. [snip] > Jetzt fehlt mir nur noch so ein Bausatz. Ja was denn nun? hat er oder hat er keinen Radiobausatz? Sucht er nur einen Drehko, oder einen kompletten Bausatz? Ach Du grüne Neune schrieb: > Bei nur 3 Windungen im UKW-Bereich mit der zusätzlichen > Leiterbahninduktivität ist das in der Tat nicht so leicht zu berechnen. Ich gehe davon aus, dass er nicht auf UKW arbeiten will. Mein Hinweis auf diesen UKW_Tuner war nur wegen dem Drehkondensator, den man ausbauen kann. Ich habe selbigen UKW_Tuner nur wegen des Drehkos gekauft, um ihn in einem Dipper zu verwenden. Meine Zweifel an der Kompetenz des TO sind durchaus berechtigt.
Phasenschieber S. schrieb: > Oliver schrieb: >> Ich habe hier meinen Radiobausatz. Leider ist mir der verstellbare >> Kondensator abhanden gekommen. > [snip] >> Jetzt fehlt mir nur noch so ein Bausatz. > > Ja was denn nun? hat er oder hat er keinen Radiobausatz? Die erste Aussage ("Ich habe hier meinen Radiobausatz.") könnte so (oder so ähnlich) im Unterricht fallen. Natürlich muss vor dem Unterricht der Bausatz da sein. Und was die Kompetenz des TO betrifft: Physiklehrer (ich vermute einfach mal, dass der TO Physiklehrer ist) sind keine E-Techniker. Physikbücher sind leider in der Elektrotechnik recht oberflächlich. Die E-Lehre-Vorlesungen im Physikstudium beschäftigen sich viel mehr mit Grundlagen als mit technischen Schaltungen. Ich denke jedoch, dass der TO anhand seiner eigenen Erfahrungen an einer Schaltung (die er noch nicht hat) beurteilen kann, ob er eine solche Schaltung sinnvoll im Unterricht verwenden kann.
Noch mal was Konstruktives. Didaktisch sinnvoll stelle ich mir folgendes Experiment vor: Lehrerversuch vor Plenum: Reihenschaltung aus * AC-Trafonetzteil, 50 Hz (PHYWE-Würfel) * AC-Amperemeter (Drehspulinstrument für Effektivwert) * 10 H-Eisendrossel * 1 µF (Folien-)Kondensator * Glühlampe Beobachtung: die Glühlampe leuchtet. Lese den Strom ab. Variation 1: Ersetze den Kondensator durch eine Kurzschlussbrücke. Beobachte, messe den Strom. Variation 2: Ersetze die Drossel durch eine Kurzschlussbrücke. Beobachte, messe den Strom. (Kondensator wieder eingebaut) Variation 3: Ersetze L und C durch Kurzschlussbrücken. Beobachte, messe den Strom. Warum leuchtet die Lampe nun heller? Welches Bauteil müsste zusätzlich eingebaut werden, um den ursprünglich gemessenen Strom zu erhalten? Wo "versteckt" sich dieses in der ursprünglichen Schaltung? Wie könnte man das verifizieren? (Direkte Messung mit Ohmmeter, DC-Vergleichsmessung, Vergleich der Stromstärken) Einleitende Diskussion. Schülerversuch: Teile die Schüler in 6 bis 10 Gruppen auf, und lasse sie diverse Kondensatoren ausprobieren. Beobachtung und Ströme notieren. Eintragen der gemessenen Ströme über die Kapazität in ein Diagramm. Welche Gesetzmäßigkeit lässt sich erkennen? Welche Teile der Kurve werden durch welches Bauteil bestimmt? Warum ist es einfacher, nur C zu variieren und nicht auch noch L in einer separaten Versuchsreihe? (Antwort sollte aus Variation 3 sich erschließen). Zwischendiskussion. Lehrerversuch (damit nicht ein halbes Dutzend Lampen durchbrennt): In der ursprünglichen Schaltung wird die Spannung variiert. Beobachtung, Messung des Stromes. Welche Gesetzmäßigkeit lässt sich erkennen. Transformation des Diagramms I(C) in Z(C). Transferleistung: Substitution der Kapazität durch variable Frequenz. Qualitatives Diagramm Z(f). Wie nennt man so eine Schaltung? Verifikation mit Frequenzgenerator und Audioverstärker: Bei 50 Hz wird die Amplitude auf den ursprünglichen Strom kalibriert, anschließend die Frequenz durchgesweept. Glaube mir, mit so einem Experiment hast du locker 90+45 Min gefüllt und die Schüler haben genug damit zu tun, die analogen Meswerte abzulesen und korrekt in einem Diagramm einzutragen. Einen ähnlichen Versuch haben wir damals an der Berufsschule gemacht, allerdings schon mit nem Scope. Allerdings hatte 1. unser E-Technik-Lehrer echt was drauf und 2. wir Interesse am Thema und nem guten Abschluss. Heute ist es leider so, dass die meisten Physiklehrer mit nem Hameg 205 überfordert sind und die Schüler eher an Instagram-Filtern interessiert sind, statt an LC-Schwingkreisen.
Wer meint, ich sei sowieso zu inkompetent um seine Antwort zu verstehen, der braucht was mich angeht auch nicht unbedingt was antworten. Wer meint ich sei zu inkompetent für meinen Job: Da vertraue ich lieber auf das Urteil meiner Kollegen. Die haben einfach eine viel bessere Grundlage das zu beurteilen als die Leute, die mich nur aus diesem Thread kennen. Ich denke ich muss mich hier nicht noch weiter rechtfertigen und hoffe, es geht im folgenden mehr um das Thema, als um meine Person. Wie dem auch sei. Ich habe mir mal das Retro-Bauset bestellt und werde die Kapazitätsdiode durch einen festen Kondensator im Bereich von 13-30pF ersetzen. Ich habe mir mal eine Reihe von Kondensatoren in dem Bereich bestellt und hoffe, dass einer von denen einen Radiosender empfängt.
Ich würde da einen Trimmkondensator nehmen. Mit einem Holz- oder Kunststoffstift abgleichen.
Marek N. schrieb: > Didaktisch sinnvoll stelle ich mir folgendes Experiment vor: [...] Danke für den Beitrag! Finde ich super, dass sich hier Leute total Gedanken darüber machen wie man das Thema didaktisch gut aufbauen könnten! Die Vorgehensweise wie Du sie beschreibst ist echt sinnvoll und so was Ähnliches habe ich auch vor, wenn das mit dem Radio nicht klappt.
karadur schrieb: > Ich würde da einen Trimmkondensator nehmen. Mit einem Holz- oder > Kunststoffstift abgleichen. Genau. Zum Eingrenzen der gewünschten Festkapazität schon mal gut geeignet. Bei einem Festkondensator kann die Spule mit einem keilförmigen Zahnstocher abgeglichen werden (kein Metall, wegen der induktiven Beeinflussung). Marek N. schrieb: > Zwischfrequenz Für die Schwingkreisberechnung können die 70kHz Zwischenfrequenz vernachlässigt werden. Bei 10,7 MHz sähe das anders aus. Da die Empfangsfrequenz und der Kondensator bekannt sein wird, wird die thomsonsche Schwingungsgleichung von den Schülern nach der unbekannten Induktivität L umgestellt werden müssen.
Jürgen von der Müllkippe schrieb: > da die Empfangsfrequenz und der Kondensator bekannt sein wird.... Das ist der Punkt wo der Hund das Wasser lässt. Es wurde bisher keine angestrebte Frequenz genannt. Einfach einen Schwingkreis bauen, dabei nochnichteinmal unterscheiden zu können zwischen Serien- und Parallelschwingkreis, darauf hoffen, dass zufällig auf der sich ebenfalls zufällig einstellenden Frequenz ein Sender hörbar wird, ohne ein Wort über die nötige Antenne zu verlieren, auch keinen Plan zu haben über das zu verwendende Empfängerkonzept....mit Verlaub, dilettantischer geht nicht. Ich erneuere meinen Verdacht der Inkompetenz.
Peter schrieb: > Auch LW und MW sind nicht tot. Nur größere Sender mit Standort > Deutschland gibt es wohl nicht mehr. Doch, natürlich: DCF77. Ist nur halt nicht Audio. Aber zum Aufzeigen der physikalischen Gesetzmäßigkeiten für AM genauso geeignet wie jeder andere AM-Sender auch, vielleicht sogar besser...
Michael schrieb: > Werde Funkamateur! > Dann kannst du im Unterricht selbst ein Signal senden Du kannst auch auf Ebay einen Auto-Radio-Sender kaufen, die sind seit einer ganzen Weile legal in D. Dort einen MP3-Player eines Schülers anstecken. Kondensator fest in die Radio-Schaltung. Dann hoffen, dass die 0.1Mhz Schritte, die die meisten billig-Sender machen reichen um die Frequenz des Radios zu treffen. (Es schrieb ja schon einer: "zwischendrin liegen"). Was vielleicht zum Schwingkreis auch ein interessantes Projekt sein könnte, aber ich denke ohne fertigen Bausatz "zu hoch": Schwingkreis von ca. 1,024KHz -> Frequenzteiler /1024 -> 1Hz -> LED. Dann mit einem Handy die blinkende LED filmen. Videobearbeitungsprogramm öffnen um am Zeitsteifen die An- und Auszeit abzulesen. So kann man auf die genaue Frequenz zurückrechnen. Auf die 1024 kam ich, weil das mit gängigen Logikbausteien ohne weiters zu machen ist. Dezimal denkenden Menschen wird das aber komisch vorkommen, da wäre 1KHz/1000 besser.
Nachdem man hier entschieden hat MW KW Sender abzuschalten und somit den fernen Ländern die Möglichkeit genommen hat sich zu Informieren vorbei an dem von ihren nicht-demokratischen Regierungen kontrollierten Internet, ist es nur sinnvoll noch Empfangsversuche in der ersten Stunde im Winter durchzuführen. Der Empfänger steht noch in älteren Physikbüchern. Ansonsten gab es früher den Versuch mit zwei Metallplatten, und einer Isolierfolie, die man quer übereinanderschob zum Abstimmen. 5x5...8x8 cm. Etwas besser war die dreiplättrige Lösung.
Oliver schrieb: > Ich habe mir mal eine Reihe von Kondensatoren in dem > Bereich bestellt und hoffe, dass einer von denen einen Radiosender > empfängt. Dann denke daran, dass bei UKW der Kondensator mit extrem kurzen Anschlussdrähten an die Schaltung angeschlossen werden muss. Jeder unnötige cm Draht wirkt wie eine Induktivität und macht alle Berechnungen für die Katz.
Noch ein Hinweis zu DARC-Radio, der sendet nur Sonntags, eine Stunde von 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr Ortszeit auf 6075kHz. Standort: Moosbrunn bei Wien Östereich. Nicht das du dich wunderst wenn das Radio fertig ist, und es empfängt nichts. In Wien würde sogar ein Detektorempfänger funktionieren.
Warum nicht mit einem kleinen Radio MW-Sender suchen und die zwei, drei stärksten notieren. Dann dem Antenneneingang einen Schwingkreis vorschalten, an den eine Drahtantenne angekoppelt ist. Die Wirkung dieses Parallelkreises zeigen: bei einer bestimmten Stellung optimales Signal für einen der Sender. nächster Schritt: einen der andren Sender suchen (evtl ist er garnicht mehr zu finden). danach externen Schwingkreis auf diesen andren Sender einstellen. möglicher Erfolg: LC Parallel-Schwingkreis liefert zusätzliche Selektivität und evtl. bessere Anpassung der Antenne. evtl klappt auch des Vorführen des Serienkreises: wenn L und C als Reihenkreis verbunden werden kann ein Sender damit "gesperrt" werden. Ohne Kontrollversuche geht da aber nichts. Die Feldstärkeverhältnisse sind sehr von Ort und Größe der Antenne abhängig. auch die Kapazität der Antenne verwirrt evtl. die Verhältnisse. Drehkos sind halt inzwischen eine Rarität. für MW gibts/gab es die Dioden BB112, BB212 , die mit 2V..12V auf Kapazitätswerte eingestellt werden können,wie sie in MW üblich sind Aber lieber einen LC-Oszillator aufbauen und per Zähler den Einfluss der Kapazität auf Resonanzfrequenz vorführen. man kann ja aus der 1kHz Stufe auskoppeln und per Lautsprecher den Vorgang der Frequenzänderung wahrnehmbarer machen. Dabei vielleicht auch 470p,und andre C-Werte per Steckbrett zum L schalten und damit das Frequenzverhalten zeigen.
Wenn ich Lehrer wäre, würde ich so es machen, wie unser Physiklehrer vor etlichen Jahren: Einstellbarer NF-Sinusgenerator eventl. mit Verstärker, Glühlämpchen, Steckkondensatoren, -induktivitäten (verstellbar: Luftspulen mit einschiebbarem Eisenkern). Damit kann man übersichtlich und einfach Reihen- bzw. Parallelschwingkreise aufbauen ... und hat keinen Ärger mit UKW-Schwingungen usw. => Murphy: Physik-Experimmente müssen reproduzierbar sein und immer auf die gleiche Weise misslingen!
Wie war das noch? "Chemie ist das was pufft und stinkt, Physik ist das was nie gelingt".
Beitrag #5483937 wurde von einem Moderator gelöscht.
Günter Lenz schrieb: > Noch ein Hinweis zu DARC-Radio, der sendet nur > Sonntags, eine Stunde von 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr Ortszeit > auf 6075kHz. Auf der 6070 sendet aber fast immer irgendwer. otto schrieb: > Warum nicht mit einem kleinen Radio MW-Sender suchen und die zwei, drei > stärksten notieren. Tagsüber wirst du nicht mal zwei, drei schwache finden.
Hallo Oliver Ein Problem ist, daß es tagsüber funktionieren muss. In der Nacht kann man auch mit einem Detektor noch einiges empfangen. Beitrag "Re: Radiobasteln - Was hat 2018 noch Aussicht auf Erfolg ?" Hab gerade mal (um ca. 13:30) durch die MW gedreht. Da kommt nicht viel. Jedoch bekomme ich auf LW einen starken (183kHz) und einen etwas schwächeren Sender. Kannst du mal ausprobieren, ob du auf LW etwas empängst? Auf Uni-Twente sind einige zu empfangen: http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/ Im Frequenzfeld 183 eingeben, dann mit der Maus auf AM oder AMsync clicken Gruß, Bernd
Hier ist noch so ein Bausatz mit Drehkondensator. Ich glaube es handelt sich hierbei um die Mittelwellenvariante.
Jogis-Roehrenbude hat einen langen Beitrag aus Opas Zeiten http://www.jogis-roehrenbude.de/Detektor/Mende.htm ganz unten ein Detektor für UKW, damit sollte man was hören. Lustig ist auch Kainka: http://www.b-kainka.de/bastel14.htm allerdings ohne Drehkondensator, aber dafür empfängt er alles, was so reinkommt... MP3 zum Anhören dabei. Aufgebaut habe ich noch nichts davon, nur die Links gesichert, falls mal wieder Zeit ist. Besonders die Kainka-Schaltung sollte man tiefer bekommen und damit Störquellen orten können. (Schaltnetzteile, LCD-Monitore, Laptops, etc)
DetektorGast schrieb: > Lustig ist auch Kainka: Die Schaltung ist im Prinzip uralt. Wenn man beim Detektor die Diode zwischen Ant und Erde schaltet. Nebenfrage. DetektorGast schrieb: > http://www.b-kainka.de/bastel14.htm Warum wird bei dieser Seite im FF automatisch die Textkodierung auf Russisch geschaltet? Die Umlaute sind kyrillisch??? Habt ihr das auch? Unicode geht auch nicht, da sind die Umlaute lauter Fragezeichen.
„..Warum wird bei dieser Seite im FF automatisch die Textkodierung auf Russisch geschaltet? Die Umlaute sind kyrillisch??? Habt ihr das auch? Unicode geht auch nicht, da sind die Umlaute lauter Fragezeichen...“ Also auf dem Mac wird die Seite mit Safari perfekt und fehlerfrei angezeigt
Wenn ich Heise oder GMX aufrufe, dann ist Unicode eingestellt. Im IE sind die Umlaute auch richtig. Wird wohl ein Fehler im FF sein.
michael_ schrieb: > Warum wird bei dieser Seite im FF automatisch die Textkodierung auf > Russisch geschaltet? > Die Umlaute sind kyrillisch??? FF, Android. Alles wie es soll. Vielleicht deine Einstellungen? DetektorGast schrieb: > Besonders die Kainka-Schaltung > sollte man tiefer bekommen und damit Störquellen orten können. > (Schaltnetzteile, LCD-Monitore, Laptops, etc) Oder für "noch tiefer" die Soundkarte benutzen. ;)
Ein kleiner Fehler von mir. Weiter oben schrieb ich, Radio-DARC sendet auf 6075kHz, nein er sendet auf 6070kHz.
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