Hi, ich werde bald mit meiner Masterarbeit anfangen. Als Basis wollte ich einen 16 Bitter von TI nehmen. Ich dachte an einen MSP430. Ich wollte halt nun wissen, ob die Dinger in der Industrie oft eingesetzt werden? Lohnt es sich, mit den Dinger anzufangen? MfG
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Lohnen ist immer relativ. Für ne Masterarbeit isses sicher ok (je nach Projekt bzw Masterarbeit). Aber ich denke in der Industrie wird der ARM, speziell die Cortex-M Reihe mehr und mehr an Bedeutung gewinnen, da eben viele Hersteller diesen Kern lizensiert haben und "nur" noch ihre eigene Hardware drumrum bauen. Der Umstieg von "klassischen" Systemen wie AVR, MSP usw auf Cortex ist schon noch ne Nummer für sich, gerade weil die Register-Fummelei bei klassischen Systemen zugunsten einer HAL "wegfällt", aber das auch gewisse Probleme mit sich bringt die man nur effektiv lösen kann wenn man Register Fummelei betrieben hat, und weiß wie bestimmte Dinge "ticken". Von daher würde ich sagen : Masterarbeit ja, und ein bissl lernerei für die Praxis, aber langfristig wird es sicher eine oder mehrere andere Architekturen sein mit denen man zu tun hat.
Der MSP430 lohnt sich immer! Tolles Ding und ohne die Fallstricke vom avr. Die Doku von TI ist top und du wirst schnell voran kommen. Billige Erstausstattung durch die Launchpads (all in one: uC, Debugger, Flasher, RS232/USB) erleichtern den Start. Die Industrie stellt um auf Cortex. Der ist für das Selbststudium parallel zur Masterarbeit aber eine Nummer zu groß.
Alles andere wäre blöd ;-) schrieb: > Der ist für das Selbststudium > parallel zur Masterarbeit aber eine Nummer zu groß. Das habe ich mir auch schon gedacht, als ich mit meinem Nucleo Board anfangen wollte. Nun will ich es etwas "sanfter" angehen. Ich glaube mit einem STM sitze ich zu lange an der Masterarbeit. MfG
Kenne zwar nir AVR und ARM, kann Deiner eigenen Einschätzung auf Basis meiner Erfahrungen aber voll zustimmen. Ich würde mir auch kein ARM für eine Masterarbeit anlernen wollen, wenn ich es irgendwie vermeiden könnte. Ist einfach zu umfangreich. Viele Grüse Igel1
Was ist an einem ARM Cortex Mx so kompliziert? Jeder neue Prozessor hat seine Maken und die TOOLs sind fast für alle gleich. Wenn Du mit C Code arbeitest dann ist es Dir eingentlich egal was dahinter steckt. Bei Hardware zugriffen must Du so oder so das Handbuch ansehen. Ich kenne MSP430, AVR und ARM. Bei keinem war etwas besonder schwer oder leicht. Eignetlich kommt es mehr auf die IDE an wie schnell man was zustande bringt. Wenn gleich das Grundgerüst mit geliefert wird dann hat man schon gewonnen. ARM & MSP430 Debugger kosten fast nichts.
Es gibt auch MSP430 und Cortex M4 in einem: https://de.rs-online.com/web/p/entwicklungskits-prozessor-mikrocontroller/8787342/
AVR schrieb im Beitrag #5534434: > ob die Dinger in der Industrie oft eingesetzt werden? Ja. (Genau wie die Mikrocontroller der meisten anderen Hersteller.) > Lohnt es sich, mit den Dinger anzufangen? Die CPU selbst ist ziemlich egal, solange du nicht mit Assembler programmierst. Die Peripherie der meisten ARMs ist komplexer (außer beim MSP432). Die MSP430FR-Serie (mit FRAM) ist ein Alleinstellungsmerkmal, falls du etwas mit Datalogging machst.
AVR schrieb im Beitrag #5534434: > Hi, > > ich werde bald mit meiner Masterarbeit anfangen. Als Basis wollte ich > einen 16 Bitter von TI nehmen. Ich dachte an einen MSP430. > > Ich wollte halt nun wissen, ob die Dinger in der Industrie oft > eingesetzt werden? Lohnt es sich, mit den Dinger anzufangen? Der CPU-Kern wird fast immer durch den C-Compiler wegabstrahiert. Das ist heutzutage kein Kriterium mehr. Multiplikation ist kein Teil des CPU-Kerns, sondern eher eine Peripherieeinheit. Die Peripherie ist bei MSP430 ok, aber mehr auch nicht. Was schön ist, dass es 16 und 24 Bit ADCs gibt, dafür wirst Du kein CAN und kein Ethernet finden. RAM ist eher wenig zu finden, meistens so bis 8k. Taktraten gehen bis 25 MHz, also auch eher wenig für die heutige Zeit. Die Frage ist: Was wirst Du damit machen? Wenn der Fokus auf Stromsparen liegt, ist es eine gute Wahl. Wenn Du die 16 oder 24 Bit SD-ADCs nutzen kannst und auch die Expertise hast, ein entsprechend gutes analoges Frontend zu bauen, wo nicht die unteren 8 Bit im Rauschen verschwinden, dann ist es auch eine gute Wahl. Als Allzweckprozessor bist Du aber mit ARM und MIPS (PIC32) besser bedient. Nicht teurer, aber viel schneller. Ich hantiere gerade mit TI TIVA TM4C bzw MSP432. Schöner Softwaresupport mit TI-RTOS und Driverlib. fchk
MSP430 ist in der Industrie relativ gängig. Wenn es dir gefällt, spricht gar nichts dagegen! Insbesondere dann nicht, wenn du in C arbeitest. Ich habe festgestellt, dass das Wissen, welches man sich mit einem µC erarbeitet, leicht auf andere übertragbar ist. Lass dir hier also nichts einreden. Das Forum hier ist eh nur eine kleine Ecke, hier besteht die Welt nur aus STM32, PIC und AVR. In der Praxis sieht man aber mehr MSP430, Renesas und Atmel-SAM7 als die hier so hochgejubelten STM32, ARMS oder PICs. Das Hochjubeln dieser 3 Forumsüblichen, aber höchst mittelmässig verbreiteten µC-Familien hier im Forum kann man getrost igorieren. Dass "nur ARM" "Die Zukunft" und "alles Andere veraltet" ist, ist sowieso Kokolores ;-)
So, so, warum haben jetzt alle Halbleiterhersteller die ARMs im Programm? Oft als Konkurrenz zu den eigenen Cores. Die Industrie geht ARM!
Im übrigen bekam man bis gestern* das MSP430FR2433-Launchpad** für 4.30 USD - inklusive Versand. Das enthält ein JTAG-artiges Debug- und Programmierinterface (Spy-By-Wire) und "Energy-Trace"-Unterstützung (um die Stromaufnahme zur Laufzeit zu untersuchen). *) jetzt kostet es 10 USD Bernd hatte hier Beitrag "Back to School - MSP430 Rabattaktion" darauf hingewiesen **) https://store.ti.com/MSP-EXP430FR2433-MSP430FR2433-LaunchPad-Development-Kit-P53206.aspx
AVR schrieb im Beitrag #5534434: > Als Basis wollte ich > einen 16 Bitter von TI nehmen. Ich dachte an einen MSP430. > Ich wollte halt nun wissen, ob... .. es sich LOHNT? Tja, lohnt sich Bildung? Lohnt sich ein weiter Horizont mehr als ne Scheuklappe? Lohnt sich Latein zu verstehen? Oder Assembler? Oder Spanisch? Oder boeuf bourguignon kochen zu können? Solange du jung bist und deswegen schnell lernst (hoffentlich!!), solltest du dich mit mehreren Prozessorfamilien befassen - eben um kein Schmalspur-Idiot zu werden, sondern um deinen Horizont so weit wie möglich zu erweitern. Da ist es relativ egal, wie verbreitet ein bestimmter aktueller Typ ist. Jede derzeit gehandelte Sorte hat ihre Meriten und ihren optimalen Einsatzbereich. Ja, auch die kleinen Controller. Vergiß das mit dem Einsatzbereich NIE. Hier im Forum brüllen sämtliche Fanboys, daß nur ihr Chip das Allerbeste sei. Dazu kommt, daß Programmierer, die von Hardware keine Ahnung haben (oder haben WOLLEN), ständig brüllen, daß die Welt nur aus C-Programmierung besteht und alles Andere verächtlich sei. Laß dich von sowas nicht breit reden. Mikrocontroller sind dafür gedacht, in Geräte eingebaut zu werden, also ist Gerätetechnik, Schaltungstechnik, Kenntnis von Controllern UND deren Spezialitäten, Programmierung in Hochsprache UND Assembler im Grunde angesagt. Guck dir lieber alles mal an, vom PIC10 über MSP, Atmel AVR, PIC24, Cortexe von diversen Herstellern, PIC32, div. Renesas und und und. Manche Architekturen wirst du dann irgendwann man mehr mögen und andere weniger, aber wenigstens in den Grundzügen solltest du so viele wie möglich kennen. Nochmal zur Klarheit: Ja, man soll (gerade für kleinere Controller) auch in Assembler zu programmieren fähig sein. Ob und in welchem Umfang man das tatsächlich tut, ist eine andere Frage. Aber KÖNNEN soll man's. Und man sollte heutzutage trotz des Siegeszuges der ARM-Cortex auch andere Architekturen kennen, von 8 Bittern bis zu 32 Bittern. Die MSP Typen von Texas stehen da mittendrin. Und sie werden auch in Größenordnungen eingesetzt. W.S.
Alles andere wäre blöd ;-) schrieb: > So, so, warum haben jetzt alle Halbleiterhersteller die ARMs im > Programm? Oft als Konkurrenz zu den eigenen Cores. > > Die Industrie geht ARM! Ein ARM-Fanboy in Schnappatmung. Ohje. Bevor du in Erstickst, solltest du bedenken, dass einige von mir genannte Hersteller ARM-Derivate anbieten, und dass der SAM7 ein ARM-µC ist. Fakt ist jedoch, dass dir Größte Menge der 2018 produzierten Prozessorkerne 8051er ausmachen dürfte. Desweiteren sieht ARM gegen X86 im PC-Markt kein Land, und am µC-Markt erfreuen sich diverse nicht-Arm-Kerne wie M16 oder STM-8 weiter großer Beliebtheit. Am Horizont ist bereits RISC-V in Sicht. Niemand stellt in Frage, dass die Cortex-Ms im µC-Bereich relativ wichtig sind, aber du unterschätzt die Bedeutung anderer Architekturen. Ich wage die Prognose, dass in einigen Jahren Chinesische µCs den Markt umkrempeln werden, und das werden keine ARMs sein. Bereits jetzt haben die Asiaten die große Übermacht bei den Mengen. Nochmal: Die gefühlte Wirklichkeit auf Microcontroller.net hat nichts mit den echten Marktanteilen der Hersteller zu tun, oder damit, was in der Industrie wichtig wäre. Für eine Masterarbeit ist es keine Verschwendung, den Umgang mit einer so gängigen µC-Familie wie MSP430 zu lernen.
soso... schrieb: > Ein ARM-Fanboy in Schnappatmung. Ohje. > > Bevor du in Erstickst, solltest du bedenken, dass einige von mir > genannte Hersteller ARM-Derivate anbieten, und dass der SAM7 ein ARM-µC > ist. Nö, ein Realist. Einer der nicht nur Cortex M kennt, sondern auch die A. Möchtegerne wie du vergessen das leider. Sie kennen nur die die M und denken, das sei die große weite Welt. soso... schrieb: > ARM gegen X86 > im PC-Markt Daran erkennt jeder, wie weit weg du bist. Was der x86 Hype beim PC war, ist heute der ARM im embedded Bereich. soso... schrieb: > M16 oder STM-8 weiter großer Beliebtheit Beide Kerne werden garantiert nicht in neuen Designs verwendet. Du kannst beide Hersteller nach der Langzeitverfügbarkeit fragen. ;-> (Ist der R32 überhaupt noch ein M16er?) => Du bist ein Sprücheklopfer ohne Anhnung.
Moin, AVR schrieb im Beitrag #5534434: > Hi, > > ich werde bald mit meiner Masterarbeit anfangen. Als Basis wollte ich > einen 16 Bitter von TI nehmen. Ich dachte an einen MSP430. > > Ich wollte halt nun wissen, ob die Dinger in der Industrie oft > eingesetzt werden? Lohnt es sich, mit den Dinger anzufangen? > > MfG Was ist dein Ziel? Wahrscheinlich erstmal deine Masterarbeit,und erst wenn du die erfolgreich abgegeben und bewertet bekommen hast dann vielleicht mal die Frage, ob die Wahl des Controller in der Masterarbeit irgendwie auf Beschaeftigungschancen im Beruf durchschlagen koennte. Und da sag' ich mal: Die Masterarbeit wird wohl hoffentlich irgend ein anderes Thema sein als: "Warum der 430er der tollste µC ist" - sondern doch wahrscheinlich irgendeine Problemstellung in eine Richtung, die man dann mittels eines µC loesen kann. Insofern wuerd' ich mir das Leben/die Masterarbeit nicht komplizierter machen als noetig, und selbstverstaendlich keinen neuen Controller einsetzen, sondern einen, mit dem du schon gearbeitet hast. Dann kannst du dich mehr auf den eigentlichen Kern des Pudels konzentrieren und musst nicht noch in alle Anfaengerfallgruben eines neuen Controllers oder seiner Entwicklungsumgebung tappen. Hast du bisher noch nie was mit irgendeinem Controller gemacht, ist die Masterarbeit ein ganz schlechter Zeitpunkt, damit anzufangen. Gruss WK
Beitrag #5534674 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5534677 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ich denke, es spielt überhaupt keine Rolle, für welche µC Serie du dich entscheidest, solange deine Prüfer damit zufrieden sind. Was du dabei lernst, kannst du nach dem Studium teilweise auf andere µC Serien anwenden und die Unterscheide sind schnell gelernt. Wenn du später beruflich mit Mikrocontrollern entwickelst, kannst du sehr wahrscheinlich ohnehin nicht frei wählen. Du wirst den Chip nehmen müssen, der Dir vorgegeben wird. Bei einem ARM basierten Controller stehen die Chancen auf ein späteres Wiedersehen etwas höher. Andererseits wäre ich als Prüfer nicht gerade positiv beeindruckt, wenn mein Prüfling lediglich zeigt, dass er Projekte von Hobbyelektronikern nachmachen kann bzw. sein Know-How möglicherweise von dort bezogen hat. Auf jeden Fall ist die MSP430 Serie kein Exot und damit sicher keine schlechte Wahl.
AVR schrieb im Beitrag #5534434: > Ich dachte an einen MSP430. Die 16Bit-Nische ist weder Fisch noch Fleisch. Zum Einstieg sind die 8Bit AVRs recht gut geeignet. Sobald man mehr Rechenpower braucht, nen 32Bit ARM-Cortex (NXP, ST, Michrochip, TI, AD, Maxim usw.). Die Bitbreite hat nichts mit der Rechengenauigkeit zu tun, sondern nur mit der Geschwindigkeit und dem Adreßbereich. Auch ein AVR kann 32Bit float und 64Bit int (AVR-GCC) und 256kB Flash (ATmega2560).
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Peter D. schrieb: > Zum Einstieg sind die 8Bit AVRs recht gut geeignet. Zum Einstieg sind die MSP430 aber ebenfalls recht gut geeignet. Keine "Harvard"-Fallstricke, verfügbare kostengünstige jtag-artige-Debug-Möglichkeiten, UARTs, die auch bei geringen Taktfrequenzen ohne Baudratenquarze auskommen, zur Laufzeit konfigurierbares Systemverhalten ohne "Fuses", Barrelshifter bei vielen Modellen (d.h. schnelle Bit-Schiebeoperationen). Nachteile: - Keine Ausführung mit externem Adress-/Datenbus, so daß das RAM nicht erweiterbar ist. - nur sehr wenig und dann nicht leistungsfähige Varianten im bastelfreundlichen DIP-Gehäuse - maximal 3.3V Versorgungsspannung, keine 5V-toleranten I/Os. - Verfügbarkeit bei Bastelhändlern à la Reichelt geringer - keine (oder fast keine) günstigen Bastelboards à la Arduino -- Letztlich hat jede Controllerfamilie ihre Nach- und ihre Vorteile. Manche sind aus historischen Gründen weiter verbreitet als andere (TI hat erst relativ spät angefangen, MSP430 auch für nicht-kommerzielle Anwender zu vermarkten, da existierte schon eine große AVR-"Community").
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Ich denke das es sich nicht unbedingt lohnt. Ich hab selber mit denen angefangen. Es gibt gute Doku und eine komplette IDE für lau aber eine große Zukunft würde ich den MSP430 nicht vorhersagen. Die Gegenwart und Zukunft gehört ganz klar den Cortex-M. Da würde ich auch nicht auf einen AVR setzen, selbst wenn der theoretisch ausreichen würde. Das hat sonst den Nebeneffekt das deine Arbeit wirkt als sei sie von 2003 und am Ende wirst du noch in die Arduinoecke verfrachtet. Neben den großen Fischen wie ST oder NXP gibts ja noch zig andere Cortex-M. Wenn es stromsparend sein soll, bieten sich z.B. Nordic oder Silabs an. Die darf man durchaus auch verwenden wenn man kein BLE benötigt und bei Stückzahl eins sind die Kosten für den Controller sowieso egal. Kannst dir auch mal die MSP432 von TI anschauen.
Beitrag #5535198 wurde von einem Moderator gelöscht.
NXP hat auch einen 5V ARM Cortex-M4 im Programm (Kinetis). Das macht es erheblich einfacher für Steuerungsanwendungen. Ich arbeite auch lieber mit 5V statt nur 3,3V. Man spart dann Pegelwandler ein. Z.B. Logic-Level FETs geben den RDSON bei 4,5V an, der CAN-Bus will 5V sehen, Analog hat bei 5V bessere SNR usw.
Weil da oben von 8 bit geschrieben wurde: Bitte nicht! Das kommt einer Amputation gleich, da alles >256 Bytes (und das ist nicht viel) Adreßraum nur über irgendwelche Offset-Register, Flags o.ä. realisieren kann - ich habe das bei einem PIC16F-Modell (8-bit) kennenlernen müssen und das ist einfach nur grausam. Persönlich arbeite ich mit einem MSP430F5438A (64K RAM, 256K Flash mit viel Peripherie) - das ist tw. historisch bedingt, aber ich habe dazu auch die gekaufte IDE (IAR Workbench) und bin mittlerweile einfach darauf eingefahren. Jedoch merke v.a. bei Signalprozessierung die Schwächen von 16 bit (der nutzbare Dynamikumfang bei z.B. 8 bit "Fixkommastellen" ist relativ gering). Dazu kommt die nur als Peripherie ausgeführte Multipliziereinheit - das kostet relativ viele CPU-Takte (vom Laden der Register bis zum Abholen des Resultats min. 8 Takte!). Beim MSP430 ist bei 25MHz CPU-Takt Schluß und das macht Probleme, wenn man z.B. einen banalen Audiodatenstrom in Echtzeit konvertieren und weiterleiten will. In der Hinsicht ist die CORTEX-M-Reihe mit 32bit und etlichen Befehlen mit nur 1 Takt Dauer (und höhere Taktfrequenz) definitiv besser und meine Kollegen entwickeln neue Geräte mit STM32-Modellen - von TI gibt es seit einiger Zeit ja auch einen "MSP432" - also eine MSP430-Peripherie mit CORTEX-M4F-Kern. Würde ich mit meinem aktuellen Projekt heute anfangen, würde ich wohl auf einen Controller mit CORTEX-M4F zurückgreifen statt auf einen MSP430, aber wie gesagt: Mein Projekt hat vor 6 Jahren angefangen (ja, die Medizintechnik braucht immer länger) und es ist zu weit fortgeschritten als daß ein Plattformwechsel jetzt sinnvoll wäre. Für Dich also als finale Empfehlung meinerseits: Gleich auf einen Cortex-M (MSP432, STM32, etc) aufsatteln. Solange Du in C programmierst, ist die darunterliegende Hardware ziemlich egal, die Cortex-Kerne haben aber einfach mehr Luft nach oben. Wenn Du Periphiemodule (PWM, ADC, etc.) nutzt, mußt Du ohnehin das Datenblatt konsultieren und die entsprechenden Register richtig setzen - das bleibt Dir bei keiner MCU erspart.
Jürgen W. schrieb: > Weil da oben von 8 bit geschrieben wurde: Bitte nicht! Das kommt einer > Amputation gleich, da alles >256 Bytes (und das ist nicht viel) > Adreßraum nur über irgendwelche Offset-Register, Flags o.ä. realisieren > kann - ich habe das bei einem PIC16F-Modell (8-bit) kennenlernen müssen > und das ist einfach nur grausam. Kaum ein 8-Bit-Prozessor kennt nur 8-Bit-Adressen. Die meisten sind in der Lage, mit 16-Bit-Adressen zu arbeiten und können damit 64 kiB Adressraum verwenden. Ältere PICs sind wohl besonders grauenerregende Ausnahmen.
Rufus Τ. F. schrieb: > Kaum ein 8-Bit-Prozessor kennt nur 8-Bit-Adressen. Die meisten sind in > der Lage, mit 16-Bit-A Natürlich kann man. Aber wenn der Datenbus nur 8bit breit ist, besteht alles zwangsläufig aus 256-Byte-Blöcken und größere Datenmengen, die en block verarbeitet werden, sind dann unnötig umständlich zu handhaben.
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Jürgen W. schrieb: > Aber wenn der Datenbus nur 8bit breit ist, besteht alles zwangsläufig > aus 256-Byte-Blöcken Denk' darüber noch mal ein Weilchen nach.
> Aber wenn der Datenbus nur 8bit breit ist, besteht > alles zwangsläufig aus 256-Byte-Blöcken und größere Datenmengen Bei allen mir bekannten 8bit Mikrocontrollern sind sowohl der Programmzähler als auch die wesentlich Zeiger größer als 8bit. Einige (z.B. AVR) haben sogar einen 16bit breiten Programmspeicher.
Ja, habt's recht (hab' ja beim MSP auch 20bit-Register). Dennoch: Warum sollte man mit kastrierten Systemen arbeiten, noch dazu, wenn man 16- oder 32-bit-Systeme um fast denselben Preis nutzen kann. Wenn irgendwo ein 4-bit oder 8-bit-Controller ausreicht, sind das entweder exotische Spezialanwendungen oder wohl eher Massenprodukte, bei denen jeder Cent zählt - und damit sollte man sich nicht unbedingt herumschlagen, wenn man's nicht wirklich beruflich macht.
Jürgen W. schrieb: > (hab' ja beim MSP auch 20bit-Register). Nur bei denen mit MSP430X-Kern wie Deinem 'F5438. Die anderen (mit weniger als 64 kIB Flash-ROM) haben nur 16-Bit-Adressregister.
AVR schrieb im Beitrag #5534434: > ich werde bald mit meiner Masterarbeit anfangen Hallo AVR, gerne berichte ich Dir, von einem meiner Projekte, doch zunächst ein paar Anmerkungen. Ich konnte bis hier nicht herauslesen, was in Deiner Masterarbeit abgehandelt werden soll und welche Rolle der MSP430 dabei spielt. Vor ein paar Wochen habe ich selbst einem (seit 1.8.) Studenten (BA / dualer Studiengang bei einer Bundesbehörde)vorgeschlagen, dass er sich mit einem Prozessor auseinandersetzen sollte. Der Vorschlag erfolgte noch in seiner freien Zeit vor Semesterbeginn. Ich hatte ihm den MSP430 mit dem Starterkit FR2433 vorgeschlagen. Auch hatte ich ihm vorgeschlagen die IAR-Workbench zu verwenden und NUR in Assembler zu programmieren. Der Prozessor besitzt einen orthogonalen Befehlssatz und ist von der Programmierbarkeit gut zu überblicken. Assembler deshalb, weil es aus meiner Sicht wurscht ist, ob ich ein Register in C setze oder Assembler. Mir lag sehr viel dran, dass sich der Student in die Denkweise einfindet und den Ablauf versteht, statt sich in case-Anweisungen oder if-then-else festbeißt. Auch Subroutines und Parameterübergabe via Stack ist möglich und man versteht, wie es geht, wenn man es selbst einmal macht. Meine Empfehlung zielte darauf ab, zu verstehen, was die modernen Compiler alles machen und wie dann das Ergebnis aussieht, das in dem Prozessor läuft. Er soll bis in die Register eintauchen und logische Verknüpfungen, Entscheidungen, bedingte Verzweigungen, usw. über den OP-Code erlernen. Das kann ich noch viel weiter ausführen, soll zunächst nur ein Denkanstoß sein. Der Assembler von IAR war und ist OHNE Codebegrenzung und nutzt auch den Debugger der Workbench. Alternativ kann man sich auch ein Stück C-Code compilieren lassen und den Assembler im Listing ansehen, wenn man einmal eine kleine Hilfe benötigt. Ich schreibe das, da ich selbst mit einem Z8 von Zilog angefangen hatte (kein Z80 und kein Z8000) Damals gab es auch keine so schöne Entwicklungsumgebung, so dass ich mir einen Cross-Compiler in MS-Pascal selbst schreiben musste. Auch das Programm zum Herunterladen lief auf dem AT, usw. Windows war das Loch in der Hauswand. Den Z8 hatte ich aufgegeben, als ich den MSP430x320 kennengelernt habe. Damals war die Hardware sehr teuer, aber die Software für Assembler kostenlos. Bis 10k-Code war C ebenfalls kostenlos. Ich habe durch meine Assemblerprogrammiererei viele Projekte realisiert und auch viel gelernt. Die beiden angehängten Dateien zeigen zum Beispiel einen GPS-Tracker. Die Bilder zeigen zwei Darstellungen, die gesamt OHNE Sinus und Cosinus aufgebaut sind. Dazu bin ich bis ins Archiv von IBM eingetaucht und habe mir angesehen, wir in den 60-er Jahren Kreise als Pixeldarstellungen aufgebaut werden, ohne Floating Point Operationen zu verwenden. Selbstverständlich habe ich auch irgendwann einmal Produkt- und Divisionsrechnungen programmiert, da einige MSP430 damals keine Mathemodul besaßen. So, wenn Du wirklich etwas vollständig lernen willst, fange ganz klein an. Später, wenn Du das Prinzip verstanden hast, kannst Du in C oder in Java programmieren und einen der supergutenhochskalierbaren Prozessoren verwenden und richtig einsteigen. ("richtig" war ironisch) Wenn ich wüsste, was im Rahmen Deiner Arbeit aufgebaut werden soll, könnte ich Dir sagen, ob der MSP430 das in der begrenzten Zeit schafft. Du darfst aber auch auf andere Stimmen hören, die Dir zu einem anderen System raten. Versuche nicht in das Schema gut/schlecht, schwarz/weiß oder so zu verfallen. Die Entscheidung bleibt bei Dir. Du wirst vielleicht später fragen ob Deine Entscheidung richtig war, die Verantwortung nimmt Dir niemand ab. Egal, welchen Prozessor Du verwendest, Du wirst immer Leute finden, die Dich unterstützen und dir kurzfristig helfen. Nochmal mein Vorschlag, nimm den MSP430 in der Ausführung, die zu Deinem Thema passt und in vielleicht 2 oder 5 Jahren wechsle auf einen "stärkeren" Typ, wenn Du im Umgang mit den Basics fit bist - mindestens 2 Jahre! Viel Erfolg und happy coding! Bernd
...ein Schelm hat die Uhr gelöscht. Nochmal, das übt! B.
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