Forum: Offtopic Kernfusion..


von Peter F. (toto)


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Woran scheitert es eigentlich konkret, dass ein funktionsfähiger Reaktor 
Wirklichkeit wird? Die Physik ist bekannt, also ist es die techn. 
Umsetzung.

Aber wo hapert es? Die Drücke, und oder, Temperaturen zu erzeugen ist 
techn. machbar. Mir ist klar, dass das Thema sehr komplex ist, aber kann 
jemand verständlich ausdrücken wo das Problem ist? Manchmal bin ich mir 
nicht sicher, ob die Fusionsforscher das selber wissen.

von Mac G. (macgyver0815)


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Peter F. schrieb:
> Aber wo hapert es?
>...
> Manchmal bin ich mir
> nicht sicher, ob die Fusionsforscher das selber wissen.


Die meisten behaupten wahrscheinlich: am Geld.
Wenn man genug davon rein steckt, wirds schon irgendwann laufen.

: Bearbeitet durch User
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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so wie die Reaktoren wie Wendelstein heutzutage geformt sind dürfte es 
schwierig sein, das (noch) sehr kurzlebige ultraheisse Plasma mittels 
einer ganzen Armee von Magneten sauber innerhalb der Kammer und dabei 
Druck und Temparatur an allen Stellen gleichmäßig zu halten

Ein Wert falsch und du musst abschalten, eine Stellschraube falsch und 
das Plasma kollabiert oder expandiert.

Das wäre eine Frage einer langen Reihe von Versuchen, aber alles was man 
vom Wendelstein so sieht sind Bilder mit Leuten die irgendwas dranrum 
schrauben, von "produktiver" Arbeit ist nicht viel zu sehen. Dto. beim 
ITER.

ITER: seit 2007 schrauben die da und das aktuelle Foto 
https://www.iter.org/ zeigt immer noch 'ne Rohbaustelle.
Und am Ende is doch wieder der Kabelbaum zu kurz, weil die Ingenieure 
sich vorher nich übers Einheitensystem verständigt hatten. :D :D :D

von Timmo H. (masterfx)


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https://youtu.be/LIIfR665CdU
Von Hartmut Zohm gibt's auch noch nen zweiteiligen Vortrag bei Urknall, 
Weltall und das Leben

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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wär schön wenn die mal bisserl aus den Puschen kommen würden, die 
Chinesen haben in ihrem HT-7U schon 100sek bei 50Mio Grad geschafft...

und wenn Prof Lesch nich immer über fachfremde Themen sülzen 
würde/müsste, wovon er als Astrophysiker recht wenig Ahnung haben dürfte 
("Kurze Geschichte unseres Lebens"/Klima Klima Klima), dann könnte er ja 
mal in Greifswald mithelfen
Teilchenphysik is ja doch etwas näher dran an seinem Fachgebiet als Wind 
und Wetter...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Selbst wenn die Scheiße irgendwann funktioniert und uns diese Kraftwerke 
nicht reihenweise um die Ohren fliegen, ist das auch nur wieder eine 
Brückentechnologie. Vielleicht für ein paar hundert Jahre, keine Ahnung, 
aber irgendwann wird wieder keiner wissen wohin mit dem Helium, ähnlich 
wie jetzt beim Kohlendioxid.

Der einzige sichere Kernreaktor, den wir in irdischen Maßstäben 
unendlich lange nutzen können, ist die Sonne - ausreichend weit weg und 
versorgt uns zuverlässig mit aller Energie, die wir brauchen. Leider 
scheitet das immer wieder am Geld - das Desertec-Projekt in Verbindung 
mit ein paar richtig großen Pumpspeicherkraftwerken würde ganz Europa so 
viel Energie liefern, daß es auch in einiger Zukunft noch ausreicht. Mit 
allem was da noch kommt, wie z.B. Elektroautos wenn endlich dafür 
brauchbare und bezahlbare Akkus entwickelt werden.

Die heutigen Kernfusionsanlagen haben alle das Problem, daß ein paar 
Millionen °C eben doch recht viel für die meisten Baustoffe sind und das 
Plasma deswegen mit starken Magnetfeldern von den Wänden ferngehalten 
werden muß. Diese Magneten verbrauchen bislang deutlich mehr elektrische 
Energie, als aus dem durch sie ermöglichten Fusionsprozess gewonnen 
werden kann.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Peter F. schrieb:
> Manchmal bin ich mir
> nicht sicher, ob die Fusionsforscher das selber wissen.

Ich möchte mal wissen für wie doof Du Wissenschaftler hältst.
Mike B. und Ben B. (letzter Absatz) haben die wesentlichen Punkte 
genannt. Kannst für den Anfang auch mal hier reinschauen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernfusionsreaktor

von Purzel H. (hacky)


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Naja. Sie sind schon sehr weit gekommen. Sie machen eine super Arbeit 
mit phantastischen Resultaten. Es scheint noch ein paar Probleme zu 
geben. Sie brauchen deshalb nochmals ein paar Miliarden und ein paar 
Jahre.

Repeat.

von Falk B. (falk)


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Fusionskonstante: Die Kernfusion ist in 30 Jahren praxisreif.

Das gilt schon 50 Jahre ;-)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Falk B. schrieb:
> Fusionskonstante: Die Kernfusion ist in 30 Jahren praxisreif.

Die Kernfusion ist schon lange praxisreif (Ivy Mike 1952). Nur mit der 
Kontrolle der Fusion hapert es noch ein bisschen.

von Falk B. (falk)


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@ Andreas B. (bitverdreher)

>> Fusionskonstante: Die Kernfusion ist in 30 Jahren praxisreif.

>Die Kernfusion ist schon lange praxisreif (Ivy Mike 1952). Nur mit der
>Kontrolle der Fusion hapert es noch ein bisschen.

Naja, schon mal versucht aus einem Feuerwehrschlauch zu trinken?

von Christian R. (supachris)


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Solange der Leidensdruck nicht da ist, wird da auch nicht allzu viel 
passieren, außer dass wir kurz vor dem Durchbruch stehen und noch ein 
paar Milliarden benötigen.
Es gibt immer noch zu viele und zu billige andere Energiequellen.
Ist doch wie beim Elektroauto.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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mal so nebenbei:

Die Fusion erzeugt auch Atommüll.
z.B. ist dann "irgendwo" mal eine feste Wand,
die mit Neutronen betrommelt wird,
weil man aus Kostengründen einen "Brennstoff" einsetzt,
der eben diese erzeugt.

Ergo muss man immer nach gewissen Zyklen den ganzen Kram austauschen.

von Christobal M. (c_m_1)


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Peter F. schrieb:
> Woran scheitert es eigentlich konkret, dass ein funktionsfähiger Reaktor
> Wirklichkeit wird? Die Physik ist bekannt, also ist es die techn.
> Umsetzung.

die so lapidar augedrückte "technische umsetzung" ist ein ding, aber 
"die physik" ist auch nicht "bekannt".
deswegen sind ITER und wendelstein auch versuchsreaktoren - um die 
physik zu verstehen, und die technische umsetzung zu testen und 
anzupassen.
das problem ist dabei das alles mundgeklöppelt gebastelt werden muss, es 
gibt keine fertigen teile, und das einfach das geld fehlt.
vor ein paar jahren gab es auf heise mal einen artikel (quelle suche ich 
jetzt nicht. sorry), wo beschrieben wurde das die europäischen länder 
rumzicken um ein forschungsbudged von 12mrd für 3 jahre bereit zu 
stellen.
für bankenrettungen sind hingegen hunderte milliarden da…

ein nettes pläuschen über die technischen schwierigkeiten bei 
wendelstein:

https://alternativlos.org/36/

von Rainer U. (r-u)


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Es kann aktuell wirtschaftlich nicht gewollt sein:

Nehmen wir mal an, wir hätten plötzlich diese sehr billige Energie.

Ade Kohleförderung und Kohlekraftwerke
Ade Biogas aus Mais
Ade Windkraftwerke
Ade Ölförderung -> ade Naher Osten ohne Öleinnahmen..

etc etc

Nee nee nicht so schnell bitte!

von Matthias L. (limbachnet)


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● J-A V. schrieb:
> Die Fusion erzeugt auch Atommüll.
> ...
> Ergo muss man immer nach gewissen Zyklen den ganzen Kram austauschen.

Stimmt schon, der Neutronenbeschuss führt auch zu Versprödung bei 
manchen Werkstoffen, sodass tatsächlich manches aus so einem Reaktor 
regelmäßig getauscht werden muss und das ausgebaute Zeug ist radioaktiv.

Aber nur mit Halbwertszeiten von einigen 10 Jahren, das ist daher ganz 
was anderes als der Atommüll aus Spaltreaktoren.

von Thomas E. (thomase)


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Christobal M. schrieb:
> für bankenrettungen sind hingegen hunderte milliarden da…

Als Bürgschaften.
Für ein Forschungsprojekt muß die Kohle aber auf den Tisch gelegt 
werden.

von Karl K. (karl2go)


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Rainer U. schrieb:
> Nehmen wir mal an, wir hätten plötzlich diese sehr billige Energie.

Wieso gehst Du davon aus, dass diese Energie "sehr billig" wäre?

Man hat uns auch jahrelang erzählt, Atomstrom könnte man so billig 
produzieren, da würde es sich nicht mehr lohnen in Haushalten 
Stromzähler einzubauen. Die Franzosen subventionieren ihren Atomstrom 
enorm, sonst gäbe es dort Aufstände wegen der Strompreise (immerhin 
heizen die auch noch größtenteils damit).

Sollte das wirklich irgendwann - in 30 Jahren - mal laufen, wäre erstmal 
wieder erhebliche Investitionen in die Anlagen nötig. Dann hätten wir 
wieder zentralisierte Energieerzeugung in den Händen einiger Konzerne, 
die Rendite sehen wollen. Und der Abbau und die Endlagerung der 
Versuchsanlagen und der "ausgebrannten" Anlagen - ja, winzige Neutronen 
machen dicken Beton böse aua - würde wieder der Steuerzahler übernehmen.

von Karl K. (karl2go)


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Matthias L. schrieb:
> Aber nur mit Halbwertszeiten von einigen 10 Jahren, das ist daher ganz
> was anderes als der Atommüll aus Spaltreaktoren.

Na und? Halbwertszeit von 10 Jahren heisst, nach 10 Jahren ist noch die 
Hälfte da. Nach 20 Jahren ein Viertel. Nach 30 Jahren ein Achtel.

1. Das wird nie alle.
2. Wieviel darf noch da sein, damit es ungefährlich wird? Ein 
Tausendstel (100 Jahre)? Ein Zehntausendstel (133 Jahre)? Ein 
Millionstel (200 Jahre)?

Es ist momentan scheissegal, ob wir auf das Zeug einige hundert Jahre 
oder einige hunderttausend Jahre aufpassen müssen. Das ist so oder so 
ein Schuldschein an die kommenden Generationen, über den die sich noch 
riesig freuen werden.

von Matthias L. (limbachnet)


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Grundsätzlich stimmt das - "scheissegal" ist trotzdem deutlich zu hoch 
gegriffen. Ob es für unsere Nachkommen zumutbar ist, irgendwelches Zeug 
200 Jahre lang sicher irgendwo zu verwahren, das mag man diskutieren 
können - technisch machbar dürfte das aber sein. Ob man Atommüll für 
mehrere 100.000 Jahre überhaupt sicher unterbringen KANN, ist eine ganz 
andere Frage, bisher sieht's nicht so aus, ganz unabhängig vom Wollen...

Ob man von späteren Generationen etwas unschönes, aber machbares 
erwartet oder ob man ihnen Unmögliches aufbürdet, dazwischen gibt es 
wohl schon einen Unterschied, der nicht "scheissegal" ist.

von Thomas E. (thomase)


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Karl K. schrieb:
> würde wieder der Steuerzahler übernehmen

Deswegen ist es ja so billig.

Beitrag #5536726 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andreas B. (bitverdreher)


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Karl K. schrieb:
> 1. Das wird nie alle.
> 2. Wieviel darf noch da sein, damit es ungefährlich wird? Ein
> Tausendstel (100 Jahre)? Ein Zehntausendstel (133 Jahre)? Ein
> Millionstel (200 Jahre)?

Es kommt auf die Ursprungsstrahlngsintensität an. Und Du wirst doch 
zugeben, daß die Halbwertszeiten von Plutonium (25000 Jahre), 
Strontium89 (50Jahre) oder Cäsium137 (30Jahre) da in einer anderen Liga 
spielen.
Null gibt es nie, das ist aber auch schon bei den natürlich vorhandenen 
radioaktiven Stoffen so.

von Karl K. (karl2go)


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Matthias L. schrieb:
> dazwischen gibt es
> wohl schon einen Unterschied, der nicht "scheissegal" ist.

Nee, gibt es nicht. Es hat Entscheidungsträger noch nie interessiert, 
was sie späteren Generationen aufbürden. Es interessiert sie immer nur, 
was ihre eigene Generation betrifft.

Ozonloch, Waldsterben: Betrifft mich, ich könnte Hautkrebs kriegen => 
Lösungen innerhalb kurzer Zeit.

Klimawandel, Verschmutzung der Weltmeere, Atommüll: Betrifft mich nicht 
=> Ignorieren, Problem leugnen, nix machen.

Das betrifft nicht nur Entscheidungsträger, dürfte auf einen Großteil 
der Bevölkerung genauso zutreffen.

Aktuell ruft die SPD nach Steuererhöhungen und Beitragserhöhungen zur 
Schließung der Rentenlücke. Das Problem ist seit mindestens 25 Jahren 
bekannt, damals hat unser Wirtschaft-Recht-Lehrer uns das vorgerechnet: 
Die Lösung: Aktuelle Wählerschaft zufriedenstellen und die Kosten den 
zukünftigen Generationen aufbürden. So wie seit Jahrzehnten.

Beitrag #5536745 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5536752 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Max M. (zbmax)


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Ben B. schrieb:

> Der einzige sichere Kernreaktor, den wir in irdischen Maßstäben
> unendlich lange nutzen können, ist die Sonne - ausreichend weit weg und
> versorgt uns zuverlässig mit aller Energie, die wir brauchen. Leider
> scheitet das immer wieder am Geld - das Desertec-Projekt in Verbindung
> mit ein paar richtig großen Pumpspeicherkraftwerken würde ganz Europa so
> viel Energie liefern, daß es auch in einiger Zukunft noch ausreicht. Mit
> allem was da noch kommt, wie z.B. Elektroautos wenn endlich dafür
> brauchbare und bezahlbare Akkus entwickelt werden.


Wie viel m² wären wohl nötig um Europa (und teile Afrikas) mit genügend 
PV-Strom zu versorgen?
Und wie viel m² müsste man pro Jahr dazu bauen um dem Wachstum stand zu 
halten?
und gibt es überhaupt genug Bautmaterial?

Ich schätze mal allein für Europa und Afrika gibt es in der Wüste nicht 
genug nutzbaren Platz.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Max M. schrieb:
> Wie viel m² wären wohl nötig um Europa (und teile Afrikas) mit genügend
> PV-Strom zu versorgen?

Haben wir vor 20 Jahren im Studium durchgerechnet: Die Dachfläche der 
Gebäude in Dland würde locker für den Stromverbrauch in Dland reichen, 
bei den durchschnittlich erreichbaren Erträgen.

Dass PV dennoch auf die grüne Wiese anstatt auf Dächer gebaut wird liegt 
einfach daran, dass da die Aufstellung billiger ist.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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und zwischen den Modulen kannst noch Schafe laufen lassen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Max M. schrieb:
> Wie viel m² wären wohl nötig um Europa (und teile Afrikas) mit genügend
> PV-Strom zu versorgen?
ca 8 m² / Einwohner, bei 740 Mio in EUR also ca. 6000 km²

(Daten von hier: 
https://www.wohnnet.at/energie/strom/photovoltaik-ertrag-17274)

Beitrag #5536847 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Max M. (zbmax)


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Karl K. schrieb:
> Haben wir vor 20 Jahren im Studium durchgerechnet: Die Dachfläche der
> Gebäude in Dland würde locker für den Stromverbrauch in Dland reichen,
> bei den durchschnittlich erreichbaren Erträgen.

Glaub ich nicht so ganz... Ne PV-Anlage auf nem Einfamilienhaus deckt ja 
gerade so den Eigenbedarf für ne Familie. Wie soll dann die gleiche 
Dachfläche 3 Familien, 20 oder noch mehr decken + die ganze Industrie?

Schwer vorstellbar...


Hat nämlich auch mal irgendwo gelesen das die Zeit die vergeht bis die 
maximal mögliche Ausbeute von PV nicht mehr reicht gar nicht so weit weg 
ist.
(auf weltweit oder europäischen Verbrauch gesehen, weiß nicht mehr...)

von Michael B. (laberkopp)


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Max M. schrieb:
> Ich schätze mal allein für Europa und Afrika gibt es in der Wüste nicht
> genug nutzbaren Platz.

Du unterschätzt die Kraft der Sonne.

Ein Atomkraftwerk braucht normalerweise mit Um´zäunung so 1000 Meter mal 
1000 Meter Fläche und erzeugt darauf 1GW Leistung.

Das ist so viel bzw. bloss wenig, wie die Sonne selbst hier in 
Deutschland mittags auf dieselbe Fläche einstrahlt, nämlich 1kW/m2 bei 
1000 x 1000 Metern = 1GW.

Nun liegt der Wirkungsgrad, mit dem wir die Sonne einfangen können, 
nicht bei 100% sondern mit Glück bei 20%, und sie scheint auch nicht 
nachts, aber in Gegenden mit wenig Wolken (eben Afrika, spanische 
Hochebene) ersetzt schon eine PV-Anlage auf der 10-fachen Fläche die ein 
AKW benötigen würde dieses AKW.

Ein AKW kostet ca. 8.5 Milliarden Euro (Olkiluoto), ein PV Panel mit 
1GWp liegt bei 1 Milliarde (1000EUR/kWp), wobei der Preis für 
1-millionstel davon angesetzt wurde, bei der Grösse sollte es das 
biliger geben.

AKW sind also schon heute teurer als PV Panels, aber ich habe noch meine 
Probleme mit der Lebensdauer von PV-Panels, manchmal nur 10, oft 30 
Jahre aber nicht die 60 eines AKW, wir brauchen Panels die 100 halten.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (zbmax)


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die 10 fache Fläche eines AKWs + Energie aus Kohle und Co.

So schade es ist, aber ich glaube für PV ist auch bei Wirkungsgrad 40 
nicht genug Platz, geschweige denn das die Dinger jemand in der nähe 
haben will

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Sorry aber das ist Quatsch.

Ich weiß jetzt nicht wie groß die Sahara ist, aber die Fläche reicht 
allemal um uns noch sehr lange Zeit mit ausreichend Strom zu versorgen. 
Der Anstieg wird ja auch irgendwann ein Ende finden. Im Moment steigt 
der Energieverbrauch in Europa nur wegen der Elektromobilität und dem 
Zuwachs an z.B. Wärmepumpen/Klimaanlagen (weg von fossiler Energie) an. 
Die Schwerindustrie als großer Verbraucher stagniert doch schon längere 
Zeit. Im Norden Deutschlands sind heute schon viele Kohlekraftwerke 
unrentabel bzw. werden aus Rentabilitätsgründen vom Netz genommen. Im 
Süden, wo nach der Abschaltung der Kernkraftwerke eigentlich Kraftwerke 
fehlen, werden ziemlich neue Gasturbinenkraftwerke mit hoher Leistung 
stillgelegt, weil sich der Betrieb nicht lohnt. Also wenn wir da 
irgendeine Stromknappheit hätten, sähe das anders aus.

Zweitens lohnen sich in Wüsten auch solarthermische Kraftwerke. Diese 
nutzen den altbekannten Dampfturbinenprozess und heizen das Wasser mit 
Solarkollektoren auf. Wenn diese Kraftwerke mit Wärmespeichern 
ausgestattet werden, können sie auch nachts Strom produzieren oder wenn 
die Sonne mal einen Tag nicht scheint.

Agrarflächen mit Solaranlagen zubauen ist kacke, dadurch sinkt der 
Ertrag der Landwirtschaft. Die brauchen wir eigentlich zur Ernährung der 
Bevölkerung. Besser ist wirklich die Nutzung von Flächen, die sonst für 
nichts zu gebrauchen sind. Wüsten, Ödland oder ggf. auch etwas Fläche 
über dem Meer. Da brauchen wir eigentlich keine Windkraftanlagen in die 
Wälder reinzubauen oder Solarparks auf großen landwirtschaftlich 
nutzbaren Freiflächen zu errichten.

Ich bin gespannt wie lange es noch dauert, daß die 
Länder/Kontinente/Welt begreifen, daß sie im Punkt Energieversorgung 
zusammenarbeiten müssen. Wahrscheinlich passiert das erst nach ein paar 
Kriegen um das letzte Stückchen Kohle und den letzten Tropfen Öl. Zum 
Glück werde ich dann nicht mehr leben, das wird eine sehr unschöne Zeit.

von Alex G. (dragongamer)


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Michael B. schrieb:
> aber ich habe noch meine
> Probleme mit der Lebensdauer von PV-Panels, manchmal nur 10, oft 30
> Jahre aber nicht die 60 eines AKW, wir brauchen Panels die 100 halten.
Hast du bei dieser Überlegung aber auch an die Erhaltungskosten des AKWs 
gedacht? Also inkl. Brennstoffversorgung/Abtransport? Die dürften 
deutlich höher als die der PV Anlage sein, so dass es für regelmäßige 
Erneuerung reichen könnte...


> So schade es ist, aber ich glaube für PV ist auch bei Wirkungsgrad 40
> nicht genug Platz, geschweige denn das die Dinger jemand in der nähe
> haben will
Wie wärs mit Rechnen und nicht glauben?
Und sind PV Anlagen nicht schön azusehen? Das Blaue Glitzern.. erinnert 
ein wenig ans Meer.

Oder kommt gleich das "Argument" analog zu "Windräder klauen uns den 
Wind!!!", "PV klaut uns die Sonne"? :D

: Bearbeitet durch User
von Max M. (zbmax)


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In der Sahara sind es wohl im Jahr 2350kwh -> 20% -> 470kwh/m²
7860kwh pro Durchschnitts Europäer / 470kwh/m² -> 16,73m²
741 Mio. Einwohner Europa x 16,73m² -> 12396km²

gut okey es würde reichen...

von Martin G. (Firma: www.engyneer.at) (martin_g697)


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Ich hab das mal durchgerechnet.
Ausgegangen bin ich vom gesamtbedarf von 16TW Gesammter Verbrauch der 
Menschheit, also auch Transport etc. passt da locker in die Sahara, auf 
300km x 300km.
Mit Wärmekraftwerken, also nicht PV sondern die mit dem Öl und 
Nachtspeicher etc. Die Haben Wirkungsgrade von bis zu 40%. + 
nachtspeichern

Ich denke, die afrikanischen Unruhen wurden nur aus dem Grund geschürt, 
um Desertec im Keim zu ersticken. Es war zu gefährlich und zu 
vielversprechend, und musste beendet werden von den Ölkonzernen.

Erfolgreich. Alle großen Firmen sind da abgesprungen. Keiner will mehr 
da unten Strom machen.

Aber ich bin der Meinung, wir sollten das wieder anfangen.

Da bohren da unten halt die Beduinen kein öl, sondern putzen die 
Spiegel.

Der Saft geht mit HV gleichstrom übers Mittelmehr, und das wars. Wir 
hätten sauberen Strom. Nix Iter oder andere Kraftwerke.

Alleine wenn wir in Europa alle Parkplätze überdachen würden, würden wir 
schon mehr als genug Energie haben als benötigt.

Bzgl PV hab ich nie verstanden, warum das so teuer ist.

Die Energie zur Erzeugung des Si könnte man doch auch direkt in der 
Sahara mit der Sonne machen :D

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Max M. schrieb:
> Glaub ich nicht so ganz...

Wenn Du glauben willst, dann geh in die Kirche.

Das hier ist Physik, das kann man berechnen. Die Solarerträge sind 
bekannt, der Elektroenergieverbrauch ist bekannt, die bebaute Fläche ist 
bekannt. Kannst Du alles im Internet finden.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Max M. schrieb:
> In der Sahara sind es wohl im Jahr 2350kwh -> 20% -> 470kwh/m²
> 7860kwh pro Durchschnitts Europäer / 470kwh/m² -> 16,73m²
> 741 Mio. Einwohner Europa x 16,73m² -> 12396km²
>
> gut okey es würde reichen...

Und zwar locker ;-)

Selbst mit der geringsten angenommenen Ausdehnung auf Wikipedia 
(1500x4500km) komme ich hier auf 0,2%(!) für die 12400km²

Beitrag #5536994 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5537002 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5537006 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5537010 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5537015 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5537054 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5537089 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Martin G. schrieb:
> Der Saft geht mit HV gleichstrom übers Mittelmehr, und das wars. Wir
> hätten sauberen Strom. Nix Iter oder andere Kraftwerke.

Wer sagt, dass wir Europäer ein Anrecht auf den Strom hätten, der in 
Afrika produziert wird. Vielleicht wollen die Afrikaner ihn für sich 
selbst nutzen, is ja schliesslich ihr Kontinent und nicht unserer.

Und wie schaut es mit dem Klima aus, wenn wir plötzlich Unmengen der 
permanenten, großräumigen Einstrahlung thermischer Energie aus dem 
Kreislauf entnehmen? Wie verändern sich Luft- und Wasserzirkulation wenn 
das Albedo der Sahara deutlich verändert wird.

(kleine Denkanstöße)

von Falk B. (falk)


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@ Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite

>> gut okey es würde reichen...

>Und zwar locker ;-)

>Selbst mit der geringsten angenommenen Ausdehnung auf Wikipedia
>(1500x4500km) komme ich hier auf 0,2%(!) für die 12400km²

Tja, dumm nur, daß es praktisch ETWAS komplizierter ist. Und auch 
teurer. Das leidige, bisher unzureichend gelöste Speicherproblem mal 
ganz außen vor gelassen.

von Falk B. (falk)


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@ Mike B. (Firma: Buchhaltung+Controlling) (mike_b97) Benutzerseite

>Wer sagt, dass wir Europäer ein Anrecht auf den Strom hätten, der in
>Afrika produziert wird. Vielleicht wollen die Afrikaner ihn für sich
>selbst nutzen, is ja schliesslich ihr Kontinent und nicht unserer.

Dann sollen sie mal machen, die Afrikaner, sind ja alles Fachkräfte und 
Spezialisten . . .

Oder sie verpachten die Wüstenfläche und beziehen (ohne viel 
Eigenleistung) Pacht. Was ist wohl cleverer?

Aber Vorsicht, selbst wenn es dazu kommen sollte, wird das der (immer 
noch massiv steigenden) Masse an Afrikanern keinen nennenswerten 
Wohlstand bringen. Denn Arbeitsplätze entstehen durch solche Kraftwerke 
nur in geringem Maße.

>Und wie schaut es mit dem Klima aus, wenn wir plötzlich Unmengen der
>permanenten, großräumigen Einstrahlung thermischer Energie aus dem
>Kreislauf entnehmen?

Jaja, die Klimahysterie. Schon mal die Prozente berechnet?

> Wie verändern sich Luft- und Wasserzirkulation wenn
> das Albedo der Sahara deutlich verändert wird.

Wenn 0,2% der Sahara verändert werden? C'mon!

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:

> Oder sie verpachten die Wüstenfläche und beziehen (ohne viel
> Eigenleistung) Pacht. Was ist wohl cleverer?
>
> Aber Vorsicht, selbst wenn es dazu kommen sollte, wird das der (immer
> noch massiv steigenden) Masse an Afrikanern keinen nennenswerten
> Wohlstand bringen.

WENN sie es zu angemessenen Konditionen verpachten bringt es Geld in die 
Kassen der Sahara-Staaten, und die könnten dieses in Bildung, 
Infrastruktur usw. investieren, quasi in Wohlstand für das Volk (da 
isses wieder)

aber
a) lohnt sich eine "angemessene" Pacht dann nicht mehr für die für 
Europa "günstige" Stromproduktion und wird somit sicherlich verhindert 
werden
und
b) fliesst viel zu viel von dem geld immer in die falschen Hände

> Jaja, die Klimahysterie. Schon mal die Prozente berechnet?
> Wenn 0,2% der Sahara verändert werden?

Wenn es bei 0,2% bleibt macht es wenig aus, haste Recht.

von Karl K. (karl2go)


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Mike B. schrieb:
> WENN sie es zu angemessenen Konditionen verpachten bringt es Geld in die
> Kassen der Sahara-Staaten, und die könnten dieses in Bildung,
> Infrastruktur usw. investieren

Oder sie machen das, was die Regierungen dort vorrangig machen, wenn sie 
Geld in die Hand bekommen: Sie kaufen noch mehr Waffen.

von Uhu U. (uhu)


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Falk B. schrieb:
>> Wie verändern sich Luft- und Wasserzirkulation wenn
>> das Albedo der Sahara deutlich verändert wird.
>
> Wenn 0,2% der Sahara verändert werden? C'mon!

Die Sahara etwas zu kühlen kann doch nicht so schlimm sein…

von Max M. (zbmax)


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Doch, denn wenn es da erst mal regnet...

von Alex G. (dragongamer)


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"Kühlen" ist Quatsch. Mal ein Solarpanel angefasst? Die Dinger werden 
heiss!
Die IR Strahlung wird kaum verwertet.
Des weiteren wird die Energie woanders auf dem Planeten wieder 
abgegeben, schließlich verschwindet sie ja nicht.

von Uhu U. (uhu)


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Alex G. schrieb:
> "Kühlen" ist Quatsch. Mal ein Solarpanel angefasst? Die Dinger werden
> heiss!

Es wird Strahlungsenergie in Strom umgewandelt und weggeleitet - es wird 
also gemäß Energieerhaltungssatz weniger Energie an die Umgebung der 
Panele abgegeben und die Folge ist, dass es nicht mehr so heiß wird.

Allerdings wird das unter dem Strich keine großen Folgen haben, da die 
Fläche einfach zu klein ist und durch den Wind wohl noch genügend 
Wärmeenergie von außen zugeführt wird. Vereisen wird die Sahara deswegen 
nicht.

> Des weiteren wird die Energie woanders auf dem Planeten wieder
> abgegeben, schließlich verschwindet sie ja nicht.

Die Sahara aber trotzdem nicht geheizt, wenn der Strom in Europa in 
Wärme umgesetzt wird…

Wesentlich kritischer sehe ich die Solarthermie-Kraftwerke - dort werden 
gebratene Vögel vom Himmel regnen - zumindest, wenn das Gebiet von 
Zugvögeln genutzt wird.

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Uhu U. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> "Kühlen" ist Quatsch. Mal ein Solarpanel angefasst? Die Dinger werden
>> heiss!
>
> Es wird Strahlungsenergie in Strom umgewandelt und weggeleitet - es wird
> also gemäß Energieerhaltungssatz weniger Energie an die Umgebung der
> Panele abgegeben und die Folge ist, dass es nicht mehr so heiß wird.
Der Sandboden absorbiert allerdings auch nicht die gesamte Strahlung, 
sondern reflektiert einiges davon.

> Wesentlich kritischer sehe ich die Solarthermie-Kraftwerke - dort werden
> gebratene Vögel vom Himmel regnen - zumindest, wenn das Gebiet von
> Zugvögeln genutzt wird.
Schwärme an Zugvögel fliegen doch nicht 100m über den Boden sondern 
deutlich höher und der Konzentrationsbereich ist nicht sehr groß.
Oder denkst du mehr an die möglicherweise fehlenden Aufwinde?

von (prx) A. K. (prx)


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Die Albedo von Photovoltaik-Panels und Wüsten ist ähnlich, d.h. beim 
Energieeintrag gibts kaum einen Unterschied. Da die Panels aber einen 
Teil der absorbierten Energie in Strom umwandeln, wirds in der Wüste 
kälter, wenn man den Strom anderswo nutzt.

Beitrag "Re: Erderwärmung durch Photovaltaik?"

: Bearbeitet durch User
von Christoph K. (christoph1024)


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Die Annahmen zu den Solarkosten hier sind wirklich .. optimistisch ...

Allein 1GWP Solar mit 1GWP Atom zu vergleichen .. sorry ...

Man kann sich das ganze Problem der Photovoltaik ganz leicht selber 
ausrechnen.

Für Jeden den es interessiert mal ein paar  Dreisatz-Aufgaben zum 
selberrechnen statt auf subjektive Aussagen der zwei gegensätzlichen 
Parteien zu hören:

(Die angegebenen Zahlen mit den Quellen dürfen sehr gerne selbst 
recherchiert/kontrolliert werden, kommen aber in der Regel von 
pro-Solar-Seiten und damit zugunsten Solar ausgelegt!)

Szenario: Soviele Solarzellen in D auf die Dächer bis 100% PV Deckung 
des Verbrauchs.

Gegeben sind:
Der Jahressenergiebedarf in Deutschland beträgt 525TWh.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164149/umfrage/netto-stromverbrauch-in-deutschland-seit-1999/

In Europa beträgt der Jahresertrag pro 1 GWpeak installierter Leitung 
etwa 1000GWh (oberes Niveau, kein Durchschnitt!)
http://www.pv2energie.de/solarenergie/strom

Würden die Sonne 365Tage ununterbrochen draufscheinen @GWPeak, wären es 
8760GWh. Insofern kann für die folgende Berechnung vereinfacht davon 
ausgegangen werden, dass die Solarmodule  im Jahresmittel 11,4% ihrer 
Nennleistung liefern.

Die Kosten pro installierter GWp PV liegen bei 1400G€.

https://www.solaranlagen-portal.de/photovoltaik/preis-solar-kosten.html

1. Aufgabe:
Wieviele GWp an Solarleistung müsste man in Deutschland installieren, um 
den Bedarf vollständig solar zu decken?

2. Frage:
Was würden die komplette Installation kosten?

3. Frage:
Auf Basis der Ergebnisse der notwendiger installierter Peak-Leistung:

Angenommen wird ein wolkenloser Tag im Sommer in ganz Deutschland, 
Mittags, und die notwendigen Solarpanele aus (1) liefern im 
Deutschlandweit im Schnitt 85% Ihrer Nennleistung.

3a)Um wievielfach übertrifft die abgegebene Leistung den mittleren 
erforderlichen Leistung Deutschlands(525Twh/a=1,44TWh/Tag)?

3b)Es wird ein durschschnittlicher Tag im Juni mit 4,16GWh pro Tag und 
installierter GWp angenommen.
https://www.solaranlage-ratgeber.de/photovoltaik/photovoltaik-leistung/photovoltaik-ertrag-in-sommer-und-winter

Wieviele GWh Überschuss werden pro Tag von den Solarmodulen im Juni 
produziert?

5. Frage:
Die über Tag zuviel erzeugte Energie muss für die nächste 
Nacht/Tage/Monate  gespeichert werden. Die günstigste verfügbare 
Variante ist zur Zeit die Pumpspeicherkraftwerkstechnologie.

Die größte und damit billigste Anlage pro gespeicherter GWh in 
Deutschland ist Godisthal (8,5GWh Speicher) mit 73M€ Installationskosten 
pro gespeicherter GWh.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pumpspeicherwerk_Goldisthal

5a)Wieviele Pumpspeicher der Größe Godistahl müssen gebaut werden, um 
den Überschuss der sonnenreichen 30 Tage im Juni komplett speichern zu 
können?
(Kraftwerksleistung nicht berückschtigt)

5b) Was würden diese kosten?

5c) Pumpspeicherkraftwerke haben einen Wirkungsgrad von 85%. Wieviel des 
eingespeisten Stroms geht wegen Wirkungsgradverlusten verloren?

5d) Wie hoch ist der Verlust in € bei 1400€/MWh installationskosten der 
PV / und bei 9cent/kWh Vergütung.


Und diese Punkte decken nur ein paar der Probleme ab.

von Falk B. (falk)


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@ A. K. (prx)

>Teil der absorbierten Energie in Strom umwandeln, wirds in der Wüste
>kälter, wenn man den Strom anderswo nutzt.

Stimmt, aber der Strom wird in nicht allzulanger Zeit (Stichwort 
begrenzte Speicherfähigkeit) wieder in Wärme umgewandelt, egal welche 
Zwischenstufen die Energie annimmt. Nur halt ein paar tausend km weit 
weg.

von Falk B. (falk)


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@Christoph K. (christoph1024)

>Die Annahmen zu den Solarkosten hier sind wirklich .. optimistisch ...

>Allein 1GWP Solar mit 1GWP Atom zu vergleichen .. sorry ...

;-)

>Man kann sich das ganze Problem der Photovoltaik ganz leicht selber
>ausrechnen.

Nö. Wenn das der Fall wäre, wäre die Diskussion längt beendet.

>Szenario: Soviele Solarzellen in D auf die Dächer bis 100% PV Deckung
>des Verbrauchs.

>Wieviele GWp an Solarleistung müsste man in Deutschland installieren, um
>den Bedarf vollständig solar zu decken?

>Und diese Punkte decken nur ein paar der Probleme ab.

Schöne Fragen bzw. Rechnungen! Wie lauten deine Antworten?

von Jan H. (j_hansen)


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Christoph K. schrieb:
> Allein 1GWP Solar mit 1GWP Atom zu vergleichen .. sorry ...
>
> Man kann sich das ganze Problem der Photovoltaik ganz leicht selber
> ausrechnen.

Das Problem mit Atomenergie kann man sich noch leichter ausrechnen. 
Wieviel kostet 1GWP hier pro Jahr (Vollkosten)? Da muss man nämlich 
nicht einmal den Taschenrechner bemühen, weil man schon vorher das 
Problem sieht.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Oft wird eingeworfen, daß nicht genug Geld für die Forschung vorhanden 
sei. In den USA verschleudern die Leute jährlich viele Milliarden um 
ihre Hunde und Katzen frisieren zu lassen und Pediküre. Wieviel Geld 
wird in Restaurants und Bars rausgeschmissen? Die Leute geben unzählige 
Milliarden für kurzlebige Modegüter aus, und, und, und...

Es ist genug Geld da. Es wird nur für triviale Sachen und kurzlebige 
Produkte verplempert.

Der Menschheit wird das Wasser am Hals anstehen müssen um die 
Prioritäten umzuwerfen. Technisch gesehen haben wir schon längst das 
Know-How um in zukunftsfähige Energieinfrastrukturen zu investieren.

Es ist natürlich bedauerlich, daß gerade die besten Gegenden für 
großangelegte Solarprojekte politisch prekären Ländern gehören und 
Abhängigkeit dann gegen uns angewendet werden könnte.

von Christoph K. (christoph1024)


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> Das Problem mit Atomenergie kann man sich noch leichter ausrechnen.
Wenn man die real gezahlten Kosten berücksichtigt - und die noch nie 
gezahlten hypotetischen Fantasiekosten der Atomkraftkhasserfanatiker 
vernachlässigt- anscheinend soviel, dass die kWh Strom in Frankreich 16 
cent Endverbraucherpreis kostet.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Bis wir eine neue Energiezukunft haben würde ich eher mehr Wert auch in 
moderne Kernspaltungs Konzepte und Methoden setzen. Es hat sich trotz 
aller Kritik auf dem Gebiet viel getan und es gibt Konzepte die nicht 
mehr alle Probleme früherer Designs haben. Auch gibt es Alternativen wie 
den Thorium Typ. Die Zeit der Megakraftwerke sollte vorbei sein und 
durch dezentralisierte gemischte Methoden aller Art ersetzt werden.

Warum konstruiert man nicht modulare mobile Trockenreaktoren die per 
Lastwagen geliefert werden können und dann je nach Kapazität 
zusammengeschaltet werden können? Wenn was kapputt geht, läßt sich so 
ein Modul leicht auswechseln und überholen. Auch hat man dann dynamische 
Kapazitätsmöglichkeiten.

Viel Waffen Brennmaterial existiert, daß für solche neue Anlagen 
Verwendbar ist und dann für Waffenzwecke nicht mehr im Umlauf ist.

Irgendwie finde ich, man sollte an der Kernspaltung noch nicht aufgeben 
und diese Phase, bis bessere Möglichkeiten existieren, ausnützen. Ich 
bin der Ansicht, daß die Probleme der Kernspaltung bewältigbar sind. Die 
Kohlenkraftwerke sind da umweltmäßig noch viel schlimmer. Ja. Ich weiß, 
daß das Abfallproblem ein schwieriger Brocken ist. Aber man sollte mal 
das Fazit ziehen und die Für und Wider der Kernenergie für 2018+ klar 
identifizieren.

Chernobel und Co. sind uns sicherlich warnende Beispiele wie man es 
nicht machen sollte. Gerade deshalb.

von Karl K. (karl2go)


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Christoph K. schrieb:
> anscheinend soviel, dass die kWh Strom in Frankreich 16
> cent Endverbraucherpreis kostet

Dass EDF hochverschuldet und der Strompreis in Frankreich nur durch 
massive Subventionierung gehalten werden kann, ist dann wohl an Dir 
vorübergegangen...

von Guido B. (guido-b)


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Gerhard O. schrieb:
> Warum konstruiert man nicht modulare mobile Trockenreaktoren die per
> Lastwagen geliefert werden können und dann je nach Kapazität
> zusammengeschaltet werden können?

Warum schraubt man nicht einfach Solarzellen auf die Dächer? Risiko
gleich null, Kosten überschaubar.

Gerhard O. schrieb:
> Chernobel und Co. sind uns sicherlich warnende Beispiele wie man es
> nicht machen sollte. Gerade deshalb.

Diese zeigen, dass die Technologie nicht beherrschbar ist, die Dinger
lassen sich nicht regeln. Sie zeigen also: Finger weg!

Was die Kosten anbetrifft, in England prognostiziert 16 Ct/kWh,
vergleiche das mal mit erneuerbaren Energien.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Peter F. schrieb:
> Woran scheitert es eigentlich konkret, dass ein funktionsfähiger Reaktor
> Wirklichkeit wird? Die Physik ist bekannt, also ist es die techn.
> Umsetzung.

Richtig.

> Aber wo hapert es?

Am Maßstab -- oder genauer, am Wirkungsgrad.

In kleinen Versuchsanlagen ist die Kernfusion bereits gelungen.

Das Dumme: um in den kleinen Versuchsanlagen eine Kernfusion zu 
erreichen, mußte mehr Energie hineingesteckt werden, als am Ende 
herauskam.

Was Du natürlich wissen würdest, wenn Du wenigstens die 
Wikipedia-Artikel dazu gelesen hättest. Lesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/ITER

von Falk B. (falk)


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@Guido B. (guido-b)

>> Warum konstruiert man nicht modulare mobile Trockenreaktoren die per
>> Lastwagen geliefert werden können und dann je nach Kapazität
>> zusammengeschaltet werden können?

>Warum schraubt man nicht einfach Solarzellen auf die Dächer? Risiko
>gleich null, Kosten überschaubar.

Träumer. google Aktionismus.

>> Chernobel und Co. sind uns sicherlich warnende Beispiele wie man es
>> nicht machen sollte. Gerade deshalb.

>Diese zeigen, dass die Technologie nicht beherrschbar ist, die Dinger
>lassen sich nicht regeln. Sie zeigen also: Finger weg!

Soso. Sag das mal den restlichen ~450 AKWs dieser Welt.

Tschernobyl war massiver Murks, man hat massiv gegen besehende 
Vorschriften verstoßen.
Fukushima war technologische Arroganz, zu glauben den Pazifik mit einer 
6m hohen Mauer beherrschen zu könnne, wo alte Tsunami-Flutmarken 
kilometerweit im Landesinneren liegen.

>Was die Kosten anbetrifft, in England prognostiziert 16 Ct/kWh,
>vergleiche das mal mit erneuerbaren Energien.

Die sind noch teurer und bis aus Wasserkraft und Biogas nicht 
grundlastfähig.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> @Guido B. (guido-b)
>
>>> Warum konstruiert man nicht modulare mobile Trockenreaktoren die per
>>> Lastwagen geliefert werden können und dann je nach Kapazität
>>> zusammengeschaltet werden können?
>
>>Warum schraubt man nicht einfach Solarzellen auf die Dächer? Risiko
>>gleich null, Kosten überschaubar.
>
> Träumer. google Aktionismus.

Zumindest schadet man damit sonst niemandem - und ob das Dach nun mit 
Schindeln oder Solarzellen gedeckt ist, spielt kaum eine Rolle.

Was mich etwas wundert, ist, dass man heutzutage bei Neubauten die 
Module nicht direkt als Abdeckung verwendet, also die Schindeln komplett 
weglässt.
Damit könnte viel Geld gespart werden, und wenn man sich ansieht, was 
Dachpfannen heute kosten, dann kann man die schon fast ohne Mehrkosten 
durch Module ersetzen. Vermutlich müssten die Module etwas stärker und 
anders aufgebaut sein, aber grundsätzlich schlauer wäre es, anstatt erst 
das Dach abzudecken und dann dort nochmal etwas draufzuschrauben, das 
das Dach wieder komplett bedeckt.

> Soso. Sag das mal den restlichen ~450 AKWs dieser Welt.

Die auch schon genug Probleme hatten. Von weiteren Problemen X erfährt 
man vermutlich nichts.

> Tschernobyl war massiver Murks, man hat massiv gegen besehende
> Vorschriften verstoßen.
> Fukushima war technologische Arroganz, zu glauben den Pazifik mit einer
> 6m hohen Mauer beherrschen zu könnne, wo alte Tsunami-Flutmarken
> kilometerweit im Landesinneren liegen.

Es ist immer etwas, das man nicht bedacht hat. Versuch und Irrtum gilt 
wie bei allen Ingenieurbereichen auch bei AKW-Erstellung. Bloß hat das 
bei AKWs dann eben eventuell massive Konsequenzen.

Weiterhin sind AKWs wunderbare Angriffsziele für "böse Männer".

Dazu kommt das immer noch ungelöste und gravierende Problem der 
Endlagerung über viele tausend Jahre.

Wer ist so kühn, eine Prognose darüber abzugeben, was geologisch in 
1000, 10000, 100000 Jahren passiert? Wer verhindert über diesen 
Zeitraum,. dass sich "böse Männer" Zugang zu hochradioaktivem Material 
verschaffen?

Bei der als so sicher geltenden Asse hat es keine 20 Jahre gedauert.

Dazu kommen die Kosten des Abbaus der Kraftwerke.

Niemand dürfte glaube, dass die Rücklagen auch nur ansatzweise dafür 
ausreichen.

Außerdem spielt solch eine zentrale Energieversorgung Monopolen in die 
Hände - was natürlich auch für Fusionskraftwerke gelten wird.

Uswusf.

>>Was die Kosten anbetrifft, in England prognostiziert 16 Ct/kWh,
>>vergleiche das mal mit erneuerbaren Energien.
>
> Die sind noch teurer und bis aus Wasserkraft und Biogas nicht
> grundlastfähig.

Daher benötigt man Technologien zur Speicherung.

Und ja, man sollte endlich mal anfangen, in dieser Richtung 
Forschungsgeld zu investieren.

Hatten wir aber alles schon mal ;-)

Die 0,2%-Rechnung in der Sahara zeigen (ungeachtet dessen, ob es dort 
wirklich sinnvoll ist), dass man durch reine Fotovoltaik problemlos 
den Energiebedarf decken könnte. Wind ist da noch nicht einmal 
eingerechnet.

Das einzige, was momentan noch fehlt, sind vernünftige Technologien zur 
Speicherung.

: Bearbeitet durch Moderator
von Falk B. (falk)


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@Chris D. (myfairtux) (Moderator)

>Was mich etwas wundert, ist, dass man heutzutage bei Neubauten die
>Module nicht direkt als Abdeckung verwendet, also die Schindeln komplett
>weglässt.

Ist ein plausibler Ansatz. Wahrscheinlich steckt eine Verschwörung der 
Dachdecker und Dachziegelhersteller dahinter ;-)

>Damit könnte viel Geld gespart werden, und wenn man sich ansieht, was
>Dachpfannen heute kosten, dann kann man die schon fast ohne Mehrkosten
>durch Module ersetzen. Vermutlich müssten die Module etwas stärker und
>anders aufgebaut sein, aber grundsätzlich schlauer wäre es, anstatt erst
>das Dach abzudecken und dann dort nochmal etwas draufzuschrauben, das
>das Dach wieder komplett bedeckt.

Also los, es gibt eine Marktlücke!

>> Soso. Sag das mal den restlichen ~450 AKWs dieser Welt.

>Die auch schon genug Probleme hatten. Von weiteren Problemen X erfährt
>man vermutlich nichts.

Stimmt, aber wenn die nur ansatzweise so miserabel laufen würden, wie 
von den Apokalyptikern immer prophezeit, wären schon DEUTLICH mehr 
havariert!

>Uswusf.

Alles korrekt, aber dennoch haben wir ~450 AKWs!

>Daher benötigt man Technologien zur Speicherung.

Und täglich grüßt das Murmeltier ;-)

>Die 0,2%-Rechnung in der Sahara zeigen (ungeachtet dessen, ob es dort
>wirklich sinnvoll ist), dass man durch reine Fotovoltaik problemlos
>den Energiebedarf decken könnte. Wind ist da noch nicht einmal
>eingerechnet.

Na dann mal los! Wir brauchen für den ECHTEN Machbarkeitsbeweis keine 
Sahara. Auch Spanien hat eine Sierra Nevada, dort ist genug Sonne und 
Platz für entsprechende Anlagen. Ebenfalls die USA mit der gleichnamigen 
Wüste. Und es gibt auch andere Länder mit ähnlichen Voraussetzungen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Was mich etwas wundert, ist, dass man heutzutage bei Neubauten die
> Module nicht direkt als Abdeckung verwendet, also die Schindeln komplett
> weglässt.
> Damit könnte viel Geld gespart werden, und wenn man sich ansieht, was
> Dachpfannen heute kosten, dann kann man die schon fast ohne Mehrkosten
> durch Module ersetzen.

Pultdächer sind schwer im kommen ;)

von Cyblord -. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Irgendwie finde ich, man sollte an der Kernspaltung noch nicht aufgeben
> und diese Phase, bis bessere Möglichkeiten existieren, ausnützen.

Das machen andere Länder auch fleißig, u. a. Kanada und China arbeiten 
eng zusammen und können mittlerweile "Abfall" aus Leichtwasserreaktoren 
in Schwerwasserreaktoren weiterverwenden.
Finnland kommt auch Schritt für Schritt in der Endlagerthematik voran. 
Wie du hier schön exemplarisch siehst, ist es einfach nicht politisch 
gewollt an dieser Thematik weiterzuarbeiten und zu forschen.
Was erwartet man denn auch von einem Land in dem mittlerweile 15% grün 
wählen wollen, sich unter anderem auch vor Gentechnik unwissend in die 
Hosen scheißen, ihre wenige Fläche mit schwer recycle- und rückbaubaren 
Windrädern zupflastern (und dafür auch auf Naturschutz scheißen, siehe 
aktuell Hessen Märchenwald) und glauben mit PV kriegt man das schon 
alles hin?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> @Chris D. (myfairtux) (Moderator)
>
>>Was mich etwas wundert, ist, dass man heutzutage bei Neubauten die
>>Module nicht direkt als Abdeckung verwendet, also die Schindeln komplett
>>weglässt.
>
> Ist ein plausibler Ansatz. Wahrscheinlich steckt eine Verschwörung der
> Dachdecker und Dachziegelhersteller dahinter ;-)

Es ist wohl eher: "Ham wa immer schon so jemacht. Ich kann für nichts 
garantieren!"

>>Damit könnte viel Geld gespart werden, und wenn man sich ansieht, was
>>Dachpfannen heute kosten, dann kann man die schon fast ohne Mehrkosten
>>durch Module ersetzen. Vermutlich müssten die Module etwas stärker und
>>anders aufgebaut sein, aber grundsätzlich schlauer wäre es, anstatt erst
>>das Dach abzudecken und dann dort nochmal etwas draufzuschrauben, das
>>das Dach wieder komplett bedeckt.
>
> Also los, es gibt eine Marktlücke!

Ja, vermutlich. Die sicherlich vorhandenen Probleme sollten sich doch 
lösen lassen. Es spricht ja auch nichts gegen größere 1m²-Schindeln, die 
sich an den Rändern nahtlos in die üblichen Schindeln einfügen. Das wäre 
dann Altes, Bewährtes, kombiniert mit Neuem.

>>> Soso. Sag das mal den restlichen ~450 AKWs dieser Welt.
>
>>Die auch schon genug Probleme hatten. Von weiteren Problemen X erfährt
>>man vermutlich nichts.
>
> Stimmt, aber wenn die nur ansatzweise so miserabel laufen würden, wie
> von den Apokalyptikern immer prophezeit, wären schon DEUTLICH mehr
> havariert!

Natürlich. Andererseits hatte man mit den bisherigen Havarien einfach 
auch viel Schwein. Wenn so eine Wolke eben mal nicht auf's Meer treibt 
oder in einem recht gering besiedeltem Gebiet niedergeht, sondern hier 
in Zentraleuropa, dann wird das massive Auswirkungen haben.

>>Uswusf.
>
> Alles korrekt, aber dennoch haben wir ~450 AKWs!

Das zeigt doch nur, dass Menschen immer nur kurzfristig denken. 
Entsorgungskonzepte? Fehlanzeige.

>>Daher benötigt man Technologien zur Speicherung.
>
> Und täglich grüßt das Murmeltier ;-)

Ja, leider :-/

>>Die 0,2%-Rechnung in der Sahara zeigen (ungeachtet dessen, ob es dort
>>wirklich sinnvoll ist), dass man durch reine Fotovoltaik problemlos
>>den Energiebedarf decken könnte. Wind ist da noch nicht einmal
>>eingerechnet.
>
> Na dann mal los! Wir brauchen für den ECHTEN Machbarkeitsbeweis keine
> Sahara. Auch Spanien hat eine Sierra Nevada, dort ist genug Sonne und
> Platz für entsprechende Anlagen. Ebenfalls die USA mit der gleichnamigen
> Wüste. Und es gibt auch andere Länder mit ähnlichen Voraussetzungen.

Ja, auf jeden Fall. Die Sahara halte ich auch für unnötig. MWn kann sich 
sogar DE übers Jahr gerechnet komplett alleine durch Solarenergie 
versorgen - wenn es denn Speichertechnologie gäbe.

: Bearbeitet durch Moderator
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Was ich bzgl. der Nachteile überhaupt aller thermisch arbeitenden 
Großkraftwerke vergessen hatte und was diesen Sommer wieder sehr 
deutlich wurde:

Die Kühlung wird wegen der stetig ansteigenden Temperaturen immer 
schwieriger.

Zusammen mit den sehr geringen Flusspegeln führte das diesen Sommer 
schon zur Drosselung.

Die Grundlastfähigkeit ist also auch bei solchen Kraftwerken mit 
Vorsicht zu genießen.

Und dieses Problem wird nicht kleiner werden.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Interessant ist ja wohl auch, dass man selbst mit der Kernfusion
immer noch den Umweg über Dampf gehen dürfte,
oder wie kriegt man den Generator damit auf Touren?

;)

von Marek N. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> ie die Sonne selbst hier in
> Deutschland mittags auf dieselbe Fläche einstrahlt, nämlich 1kW/m2 bei
> 1000 x 1000 Metern = 1GW.

Im Dezember? Bei Schneesturm? Nachts um zwei?

von Co E. (Firma: keine) (emco)


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Falk B. schrieb:
> Tschernobyl war massiver Murks, man hat massiv gegen besehende
> Vorschriften verstoßen.
> Fukushima war technologische Arroganz, zu glauben den Pazifik mit einer
> 6m hohen Mauer beherrschen zu könnne, wo alte Tsunami-Flutmarken
> kilometerweit im Landesinneren liegen.

Jap, und beim nächsten Unglück wirst du uns dann auch erzählen warum das 
nie hätte passieren dürfen.

Btw. bei den bisherigen Unglücken sind wir echt noch sehr glimpflich 
davon gekommen. Das hätte alles auch noch vieeel schlimmer ausgehen 
können.


MfG

von (prx) A. K. (prx)


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Abradolf L. schrieb:

> eng zusammen und können mittlerweile "Abfall" aus Leichtwasserreaktoren
> in Schwerwasserreaktoren weiterverwenden.
> Finnland kommt auch Schritt für Schritt in der Endlagerthematik voran.

Wobei Schwerwasserreaktoren bestens geeignet sind, Waffenplutonium zu 
produzieren. Kanadas Export an Indien war ein voller Erfolg.

von Michael B. (laberkopp)


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Martin G. schrieb:
> Ich denke, die afrikanischen Unruhen wurden nur aus dem Grund geschürt,
> um Desertec im Keim zu ersticken. Es war zu gefährlich und zu
> vielversprechend, und musste beendet werden von den Ölkonzernen.

Was für eine gesunde Verschwörungstheorie.

Marek N. schrieb:
> Im Dezember? Bei Schneesturm? Nachts um zwei?

Lesen kannst du nicht ? Nein, warum auch, es ist viel einfacher mitten 
im Satz mit dem Lesen aufzuhören und stattdessen dumme Bemerkungen zu 
machen.

Chris D. schrieb:
> Was mich etwas wundert, ist, dass man heutzutage bei Neubauten die
> Module nicht direkt als Abdeckung verwendet, also die Schindeln komplett
> weglässt.

Machte man teilweise, hat sich aber wegen der geringen Lebensdauer der 
Module nicht bewährt.

Christoph K. schrieb:
> Wieviele GWp an Solarleistung müsste man in Deutschland installieren, um
> den Bedarf vollständig solar zu decken?

Leider recht viel, weil hier viele Wolken sind. Daher lohnen sich grosse 
PV Anlagen nur in weitgehend wolkenlosen Gegenden, z.B. Spanien, 
Desertec.

Leider konnte man vor 10 Jahren sogar asls Deustcher schon in Spanien in 
grosse Solarfelder anteilig investieren, die dann sogar nachts Strom 
lieferten, weil betrogen wurde wo es nur ging, das Geld war weg, die 
Panels auch. Das läuft in Afrika wohl kaum besser.

Christoph K. schrieb:
> Die über Tag zuviel erzeugte Energie muss für die nächste
> Nacht/Tage/Monate  gespeichert werden. Die günstigste verfügbare
> Variante ist zur Zeit die Pumpspeicherkraftwerkstechnologie.

Ja, aber wir brauchen gar nicht so viel Strom. Wir brauchen (Erd)gas und 
Benzin. Daher ist klar, was mit überschüssigem Strom aus PV Anlagen zu 
machen ist: Elektrolyse zur Wasserstoffgewinnung (80% effektiv), dann 
Methan (exotherm) daraus gewinnen und ins Erdgasnetz einspeisen 
(Hausheizung/Industrie), dann Methanol (exotherm) daraus gewinnen und in 
Tanks einfüllen, was dann in Autos/Flugzeuge/Schiffe verfüllt wird.
Ja, man braucht CO2 welches man ggf. erst energieintensiv aus der Luft 
gewinnen müsste, aber so lange konventionelle Kraftwerke existieren, 
kann man sich an deren Abgas bedienen.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Chris D. schrieb:
> Was mich etwas wundert, ist, dass man heutzutage bei Neubauten die
> Module nicht direkt als Abdeckung verwendet, also die Schindeln komplett
> weglässt.

https://www.google.com/search?q=indach+photovoltaik

Gibts schon seit Jahren. Die Solarfirmen raten häufig davon ab, weil 
eine aufgeständerte Anlage besser hinterlüftet und gekühlt werden kann, 
und damit der Wirkungsgrad besser ist.

von Uhu U. (uhu)


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Alex G. schrieb:
> Schwärme an Zugvögel fliegen doch nicht 100m über den Boden sondern
> deutlich höher

Du irrst. Gerade in der Wüste suchen sie Oasen auf, wenn sie welche 
finden - das hängt von ihrem Ernährungszustand ab - und so eine 
Solarthermieanlage sieht eben nicht aus, wie Wüste.

> und der Konzentrationsbereich ist nicht sehr groß.

Das ist trotzdem tödlich die, die in den strahlungsintensiven Bereich 
geraten.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Uhu U. (uhu)

>> und der Konzentrationsbereich ist nicht sehr groß.

>Das ist trotzdem tödlich die, die in den strahlungsintensiven Bereich
>geraten.

Na dann wirst du als Vogelscheuche in die Wüste geschickt! ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Falk B. schrieb:
> Na dann wirst du als Vogelscheuche in die Wüste geschickt! ;-)

Das wäre keine gute Idee: Eulen werden sehr häufig von anderen Vögeln 
belagert - als Vogelscheuchen sind sie deswegen ungeeignet.

-> http://deutsches-jagd-lexikon.de/index.php?title=H%C3%BCttenuhu

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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Falk B. schrieb:
> Tschernobyl war massiver Murks, man hat massiv gegen besehende
> Vorschriften verstoßen.
> Fukushima war technologische Arroganz, zu glauben den Pazifik mit einer
> 6m hohen Mauer beherrschen zu könnne, wo alte Tsunami-Flutmarken
> kilometerweit im Landesinneren liegen.

Und wie verhindert man Arroganz und Murks? Beides wird es immer geben.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also die Speichertechnologie in großem industriellen Maßstab ist 
vorhanden. Das ließe sich mit Pumpspeicherkraftwerken oder eben 
Wärmespeichern in solarthermischen Kraftwerken realisieren. Man muß die 
Speicher eben nur ausreichend groß auslegen, so daß sie ein paar Tage 
ohne Energienachfluss durchhalten.

Die Kombination von Wind und Solar ist auch sinnvoll, dadurch lässt sich 
die Stromversorgung breiter aufstellen und verteilen.

Wer hat eigentlich oben irgendwo geschrieben, welches Recht wir auf den 
Strom aus der Sahara hätten? Der soll mir doch bitte mal erklären, 
welches Recht wir auf das Öl aus der Golfregion, Gas aus Russland oder 
Kohle aus Kolumbien haben.

von Falk B. (falk)


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@ Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)

>Also die Speichertechnologie in großem industriellen Maßstab ist
>vorhanden. Das ließe sich mit Pumpspeicherkraftwerken oder eben
>Wärmespeichern in solarthermischen Kraftwerken realisieren.

Da dann mal los. Bau mal fix ein paar Dutzend oder gar Hundert große bis 
sehr große Pumpspeicherkraftwerke.

> Man muß die
>Speicher eben nur ausreichend groß auslegen, so daß sie ein paar Tage
>ohne Energienachfluss durchhalten.

Tja, da hat wohl einer nicht ganz zuende gerechnet. Bei userem aktuellen 
Energieverbrauch und der in Deutschland verfügbaren Wind- und 
Sonnenenergie braucht du einen Speicher, der fast ein Jahr ausmitteln 
kann!

>Wer hat eigentlich oben irgendwo geschrieben, welches Recht wir auf den
>Strom aus der Sahara hätten?

Das Recht, das sich aus Nutzung- und Pachtverträgen ergibt.

> Der soll mir doch bitte mal erklären,
>welches Recht wir auf das Öl aus der Golfregion, Gas aus Russland oder
>Kohle aus Kolumbien haben.

Dito. Die Regionen VERKAUFEN uns das Zeug!

von Guido B. (guido-b)


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Falk B. schrieb:
> @Guido B. (guido-b)
>
>>> Warum konstruiert man nicht modulare mobile Trockenreaktoren die per
>>> Lastwagen geliefert werden können und dann je nach Kapazität
>>> zusammengeschaltet werden können?
>
>>Warum schraubt man nicht einfach Solarzellen auf die Dächer? Risiko
>>gleich null, Kosten überschaubar.
>
> Träumer. google Aktionismus.

Spießer, googele Konservativismus.

>
>>> Chernobel und Co. sind uns sicherlich warnende Beispiele wie man es
>>> nicht machen sollte. Gerade deshalb.
>
>>Diese zeigen, dass die Technologie nicht beherrschbar ist, die Dinger
>>lassen sich nicht regeln. Sie zeigen also: Finger weg!
>
> Soso. Sag das mal den restlichen ~450 AKWs dieser Welt.

Wie z.B. Fessenheim, dessen Elektrik nach Störfall schon abgesoffen war.

>
> Tschernobyl war massiver Murks, man hat massiv gegen besehende
> Vorschriften verstoßen.
> Fukushima war technologische Arroganz, zu glauben den Pazifik mit einer
> 6m hohen Mauer beherrschen zu könnne, wo alte Tsunami-Flutmarken
> kilometerweit im Landesinneren liegen.
>
>>Was die Kosten anbetrifft, in England prognostiziert 16 Ct/kWh,
>>vergleiche das mal mit erneuerbaren Energien.
>
> Die sind noch teurer und bis aus Wasserkraft und Biogas nicht
> grundlastfähig.

Aktuell gibt es 8 bis 11 Ct/kWh, also etwa die Hälfte. OnShore-
Windkraft geht schon in Richtung Grundlastfähigkeit.

Bei den Speichern tut sich schon ein bisschen was, die Idee die
stillgelegten Kohlekraftwerke in thermische Speicherkraftwerke
umzubauen hat schon was. Es wird halt nicht die geniale Technik
hierfür geben, man muss verschiedene Möglichkeiten nutzen.

von Alex G. (dragongamer)


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Um vieleicht die Eingangsfrage zu beantworten wieso man den ultimativen 
Durchbruch bislang nicht geschafft hat:
Die Kernfusion ist nichts was auf der Erde von selbst geschehen kann und 
nur vertwertet werden muss.
Sonnenenergie hast du häufig, du musst sie nur nutzbar machen. Kohle, Öl 
und Gas kannst du Anzünden um Energie freizusetzen. Spaltbares Material 
musst du nur rein genug genug zusammentragen und es wird Energie frei 
(etwas Energie wird sogar in der Natur schon freigesetzt) welche "nur" 
kontroliert werden muss.

Um Kernfusion zu erreichen musst du erst massiv Energie reinstecken und 
die perfekten Bedingungen schaffen welche auch noch gehalten werden 
müssen. Erst dann wird überhaupt irgendwelche Energie frei und man kann 
sich Gedanken um dessen Verwertung machen...

Es wird vieleicht noch lange dauern, aber schlecht angelegtes Geld ist 
es nicht.
In der Zwischenzeit hat man auch an anderer Stelle, grad in dieser Woche 
Fortschritt erlagt und eine weitere Theorie zum Atommodell, belegt: 
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21676-2017-07-20.html

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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die Gelder, die man für die "in 30 Jahren" erreichbare Fusion
ausgegeben hat, wären in der PV-Forschung besser aufgehoben gewesen.

MMn sind das Luftschlösser, "pie in the sky"

von Le X. (lex_91)


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● J-A V. schrieb:
> die Gelder, die man für die "in 30 Jahren" erreichbare Fusion
> ausgegeben hat, wären in der PV-Forschung besser aufgehoben gewesen.
>
> MMn sind das Luftschlösser, "pie in the sky"

Gibt es dazu belastbares Material?

Meiner Meinung nach ist es ganz sinnvoll an mehreren Technologien 
parallel zu forschen, solange sich noch kein Kandidat als endgültige 
Lösung qualifiziert hat.

von Christobal M. (c_m_1)


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Le X. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> die Gelder, die man für die "in 30 Jahren" erreichbare Fusion
>> ausgegeben hat, wären in der PV-Forschung besser aufgehoben gewesen.
>>
>> MMn sind das Luftschlösser, "pie in the sky"
>
> Gibt es dazu belastbares Material?
>
> Meiner Meinung nach ist es ganz sinnvoll an mehreren Technologien
> parallel zu forschen,

es scheint als ob es leute gibt die eine forschung ablehnen, wenn diese 
nicht sofort etwas verwertbares im sinne von endprodukt liefert.

> solange sich noch kein Kandidat als endgültige
> Lösung qualifiziert hat.

die eine endgültige lösung wird es wohl auch nicht geben, eher ein mix 
aus erneuerbaren, speicherung von erneuerbarer energie (wo imho viel 
zu wenig gemacht wird), und schnell zuschaltbarer lastspitzen 
absicherung.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Christobal M. schrieb:
> wenn diese nicht sofort

nu verzerr mal nicht.

wie lange wird an de r
Kernfusion nun geforscht?

wie lange heisst es nun

"in (...) Jahren sind Kraftwerke praktikabel?"

wann hört für DICH denn ein Sofort auf?

im Gegensatz zur Raumfahrt halte ich die Forschung
zur Fusion nicht für sinnvoll.

: Bearbeitet durch User
von Christobal M. (c_m_1)


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● J-A V. schrieb:
> Christobal M. schrieb:
>> wenn diese nicht sofort
>
> nu verzerr mal nicht.
>
> wie lange wird an de r
> Kernfusion nun geforscht?

das problem ist, das die forschung an kernfusion viel geld kostet, weil 
die apparate sehr gross und handgeklöppelt sind. ein austausch einer 
ungeeigneten, oder veränderten komponente oder eines schadhaften teils 
kostet gleich eine riesen stange geld.

"wie lange" ist also nicht nur eine frage der zeit, sondern auch eine 
des hineingesteckten geldes.
und bei den paar 10 milliarden die dort investiert (!) wurden, haben wir 
noch nicht lange geforscht - wenn man den zu erwartenden gewinn bei 
erfolg gegenrechnet.
wenn man die nur die lange zeit oder reinen kosten sieht, und 
oberflächlich mit forschungen aus anderen bereichen vergleicht - 
(organischen) (druckbaren) solarzellen vielleicht - dann sieht 
kernfusion natürlich schlecht aus.

von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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● J-A V. schrieb:
> und zwischen den Modulen kannst noch Schafe laufen lassen.

Nicht kannst, musst.
Irgendwann kommt sonst das Gras nämlich hoch, dann kriegen die Blätter 
die Sonne ab und das PV-Modul sieht schwarz.

Schaf gibt nebenbei leckeren Braten, solang es nicht zu alt ist.

von Le X. (lex_91)


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Christobal M. schrieb:
> das problem ist, das die forschung an kernfusion viel geld kostet, weil
> die apparate sehr gross und handgeklöppelt sind. ein austausch einer
> ungeeigneten, oder veränderten komponente oder eines schadhaften teils
> kostet gleich eine riesen stange geld.

Was man auch nicht vergessen darf:
Das Geld was da hineinfließt ist ja nicht kaputt.
Es dient dazu Gehälter zu zahlen und technisches Spielzeug zu 
produzieren, d.h. es fließt in die Wirtschaft zurück.

Weil parallel gerade ein (völlig aus dem Ruder laufender) 
Raumfahrts-Thread läuft ein Beispiel:
Die ESA vergibt ihre Aufträge (z.B. Entwicklung und Produktion einer 
Sonde) anhand der eingezahlten Beiträge. D.h. Deutschland als größter 
Netto-Zahler der ESA bekommt auch am meisten Aufträge.

D.h. auch wenn man die (wertvollen, aber schlecht zu beziffernden) 
wissenschaftlichen und technischen Erkenntnisse aus der Weltraum- oder 
Fusionsforschung ignoriert ergibt sich immer noch ein wirtschaftlicher 
Mehrwert.

von Michael B. (laberkopp)


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M.A. S. schrieb:
> Und wie verhindert man Arroganz und Murks

Gar nicht, man verhindert durch Konzept und Auslegung, daß der maximal 
schlimme Unfall, der GAU, kaum schlimme Folgen hat.

von Rainer U. (r-u)


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Michael B. schrieb:
> Gar nicht, man verhindert durch Konzept und Auslegung, daß der maximal
> schlimme Unfall, der GAU, kaum schlimme Folgen hat.

Was wäre der bei einem Kernfusionsreaktur? Ich dachte immer, das wäre 
schon prinzipbedingt nicht so kritisch..? (geringe Menge aktiver 
Brennstoff, Läuft ohne externe Energie nicht weiter)

von Karl K. (karl2go)


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● J-A V. schrieb:
> "in (...) Jahren sind Kraftwerke praktikabel?"

Also im "Weltall-Erde-Mensch" von meinem Vater stand was von "in 30 
Jahren". Wir haben also schon seit 20 Jahren funktioniernde 
Fusionskraftwerke auf der Erde.

Man sieht übrigens, die Fusionskonstante ist eine Naturkonstante, sie 
galt auch im real existierenden Sozialismus.

von Karl K. (karl2go)


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Michael B. schrieb:
> Gar nicht, man verhindert durch Konzept und Auslegung, daß der maximal
> schlimme Unfall, der GAU, kaum schlimme Folgen hat.

Dumm, dass es schon mehrfach Unfälle gab, die größer als dieser maximal 
schlimme Unfall waren. Nennt man dann Super-GAU.

Und wenn man dann so Sachen wie Risse in Reaktordruckbehältern liest, 
oder dass für 50 Jahre alte Reaktoren die ursprünglich auf 30 Jahre 
ausgelegt waren noch Laufzeitverlängerungen genehmigt werden.

Aber der Tüv verweigert die Plakette für mein Auto, weil der 
Stossdämpfer ne Delle hat.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Karl K. schrieb:
> Aber der Tüv verweigert die Plakette für mein Auto, weil der
> Stossdämpfer ne Delle hat.

schöner Populismus :-)

von Michael B. (laberkopp)


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Rainer U. schrieb:
> Was wäre der bei einem Kernfusionsreaktur?

Man baut ihn nicht, sondern nimmt den seit Jahrmilliarden schon 
vorhandenen, der in sicherer Entfernung von der Erde hängt und durch Van 
Allen Gürtel und Ozonschicht abgeschirmt ist.

Leider lässt sich damit kein Geld verdienen, der erzeugt die Energie 
kostenlos, daher ist der bei Kapitalisten nicht hip.

: Bearbeitet durch User
von Walter K. (walter_k488)


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Karl K. schrieb:
> Dumm, dass es schon mehrfach Unfälle gab, die größer als dieser maximal
> schlimme Unfall waren. Nennt man dann Super-GAU.

Tschernobyl: ca. 50 Tote
Fukushima: 0 Tote

tödliche Arbeitsunfälle in der BRD im Tschnobyl-Jahr 1986 > 1100

von Johnny B. (johnnyb)


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Michael B. schrieb:
> Man baut ihn nicht, sondern nimmt den seit Jahrmilliarden schon
> vorhandenen, der in sicherer Entfernung von der Erde hängt

Aber man weiss jetzt schon, dass sich die Sonne vor ihrem Ableben 
vergrössern und explodieren wird. Spätestens bis dann sollte man schon 
eine Alternative Energieversorgung gefunden haben, welche man auf 
anderen Planeten oder in Raumschiffen einsetzen kann.
Und ich finde es besser schon heute zu forschen als das Problem immer 
weiter rauszuschieben, bis es schliesslich zu spät ist.

von M.A. S. (mse2)


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Walter K. schrieb:
> Tschernobyl: ca. 50 Tote
> Fukushima: 0 Tote

Zynisch!


1) Ist das so? (0 Tote in Fukushima?)

2) Die Folgeschäden, die durch erhöhte Strahlenbelastung entstanden sind 
(und das weit überregional), möchtest Du wohl nicht so gerne betrachten!


Dabei ist das hier:

https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/lebensmittel/pilze-wildbret/pilze-wildbret.html

...einfach nur unheimlich schade.
Die sicher zahlreichen Krebserkrankungen, die ohne besagte Vorfälle 
nicht hätten auftreten müssen, sind eine ganz andere Nummer!

(Natürlich lassen sich Krebserkrankungen für die Verursacher 
bequemerweise im Einzelfalle nicht auf eine spezielle Ursache 
zurückführen. Statistisch gesehen aber schon.)

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Walter K. schrieb:
> Tschernobyl: ca. 50 Tote

auch wenn das über die JAhre viel zu wenig sein dürfte:

Autofahren ist gefährlicher.

Und keiner schreit auf.

von M.A. S. (mse2)


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Johnny B. schrieb:
> Aber man weiss jetzt schon, dass sich die Sonne vor ihrem Ableben
> vergrössern und explodieren wird.
Nun ja, man weiß, dass die Sonne nicht ewig in ihrer jetzigen Form zur 
Verfügung stehen wird.
Nach derzeitigem Erkenntnisstand beträgt die Zeitskala, auf der sich da 
etwas tut, einige Milliarden Jahre.


Johnny B. schrieb:
> Spätestens bis dann sollte man schon
> eine Alternative Energieversorgung gefunden haben, welche man auf
> anderen Planeten oder in Raumschiffen einsetzen kann.
> Und ich finde es besser schon heute zu forschen als das Problem immer
> weiter rauszuschieben, bis es schliesslich zu spät ist.

Die Menschheit gibt es jetzt wie lange? Noch nicht so lange 
(verlgeichsweise).
Die Entwicklung von Wissenschaften und Technik geht so ziemlich 
exponentiell, die meisten Dinge haben sich in den letzten ca. 200 Jahren 
ereignet.
Bei der zur verfügung stehenden Zeit kommt es auf 1000 Jahre, die wir 
früher oder später damit beginnen, wohl nicht an.
(Natürlich immer vorausgesetzt, wir schaffen es, uns nicht selbst zu 
vernichten, bis das mit der Sonne so nicht mehr weitergeht. Andernfalls 
ist es auch egal.)

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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● J-A V. schrieb:
> Autofahren ist gefährlicher.
>
> Und keiner schreit auf.

Immer diese Raucherargumente:
Bloß weil irgendetwas auf der Welt schon gefährlich ist, darf beliebiges 
Risiko, wenn dieses nur (vermeintlich) geringer ist, hinzukommen?

NEIN!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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M.A. S. schrieb:
> Walter K. schrieb:
>> Tschernobyl: ca. 50 Tote
>> Fukushima: 0 Tote
>
> Zynisch!
>
>
> 1) Ist das so? (0 Tote in Fukushima?)

Das wird nur auf Seiten der Nuklearlobby behauptet.

Für Tschernobyl ging ein Forum von wenigstens 4000 "frühen" Toten aus.

> 2) Die Folgeschäden, die durch erhöhte Strahlenbelastung entstanden sind
> (und das weit überregional), möchtest Du wohl nicht so gerne betrachten!

Alleine rund um Tschernobyl mussten 6400km² Land komplett aufgegeben 
werden. Dieses Land ist dauerhaft unbewohnbar.

In Fukushima hatte man unglaubliches Glück, dass man längere Zeit 
Westwind hatte und die Substanzen ins Meer geweht wurden. Und selbst 
dort sind weiterhin Gebiete nicht bewohnbar.

Die deutliche Zunahme der Krebserkrankungen der Leute, die zum 
Unfallzeitpunkt dort lebten, spricht ebenfalls eine deutliche Sprache.

Wer meint, dass bei der Planung und dem Bau von Atomkraftwerken immer 
mit gesunder, ingeneursmäßiger Vorsicht vorgegangen wird, lese sich mal 
in die Geschichte des Kraftwerks Mülheim-Kärlich ein (das ich von hier 
aus fast sehen kann).

Wo es um Geld geht, da lässt man gerne mal "Fünfe gerade sein".

Und da ist man noch nicht einmal bei den Risiken, die man beim Bau noch 
nicht kennt, geschweige denn einschätzen oder verhindern kann.

von M.A. S. (mse2)


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Chris D. schrieb:
> In Fukushima hatte man unglaubliches Glück, dass man längere Zeit
> Westwind hatte und die Substanzen ins Meer geweht wurden. Und selbst
> dort sind weiterhin Gebiete nicht bewohnbar.

Glück für Japan, Pech für den Rest der Welt. Wir alle müssen nun mit 
dieser "Soße" in unseren Weltmeeren leben.

von Bernd K. (prof7bit)


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Max M. schrieb:
> Glaub ich nicht so ganz... Ne PV-Anlage auf nem Einfamilienhaus deckt ja
> gerade so den Eigenbedarf für ne Familie.

Du mußt halt das ganze Dach nutzen und nicht nur 4 Quadratmeter.

von Tim S. (tseidel)


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Walter K. schrieb:
> Karl K. schrieb:
>> Dumm, dass es schon mehrfach Unfälle gab, die größer als dieser maximal
>> schlimme Unfall waren. Nennt man dann Super-GAU.
>
> Tschernobyl: ca. 50 Tote
> Fukushima: 0 Tote
>
> tödliche Arbeitsunfälle in der BRD im Tschnobyl-Jahr 1986 > 1100

Da hast du dir aber sehr enge Grenzen gesetzt, was deine Zahlen angehen.
Du schließt z.B. alle aus, die an Sekundärfolgen gestorben sind und noch 
immer sterben. Das waren allein in Weißrussland 2002 noch über 1300 
Menschen mehr als vor 1986 pro Jahr (<300) allein an einer dieser 
Sekundärfolgen (Schilddrüsenkrebs).

Siehe dazu auch die englische Wiki Seite zum Unfall. Interessant dürfen 
für dich die Korrelation von Alter der Krebstoten gegenüber des 
Zeitabstands zum Unfall sein. Denn bei den Kindern, die den Unfall nicht 
erlebt haben, weil Sie zu jung sind ist das Krebsniveu wieder wie vor 
dem Unfall. Bei allen anderen deutlich erhöht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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M.A. S. schrieb:
> Bloß weil irgendetwas auf der Welt schon gefährlich ist, darf beliebiges
> Risiko, wenn dieses nur (vermeintlich) geringer ist, hinzukommen?

wenn Du das aus meinem Post herausliesst...

von Walter K. (walter_k488)


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Tim S. schrieb:
> Walter K. schrieb:
>> Karl K. schrieb:
>>> Dumm, dass es schon mehrfach Unfälle gab, die größer als dieser maximal
>>> schlimme Unfall waren. Nennt man dann Super-GAU.
>>
>> Tschernobyl: ca. 50 Tote
>> Fukushima: 0 Tote
>>
>> tödliche Arbeitsunfälle in der BRD im Tschnobyl-Jahr 1986 > 1100
>
> Da hast du dir aber sehr enge Grenzen gesetzt, was deine Zahlen angehen.
> Du schließt z.B. alle aus, die an Sekundärfolgen gestorben sind und noch
> immer sterben. Das waren allein in Weißrussland 2002 noch über 1300
> Menschen mehr als vor 1986 pro Jahr (<300) allein an einer dieser
> Sekundärfolgen (Schilddrüsenkrebs).
>
> Siehe dazu auch die englische Wiki Seite zum Unfall. Interessant dürfen
> für dich die Korrelation von Alter der Krebstoten gegenüber des
> Zeitabstands zum Unfall sein. Denn bei den Kindern, die den Unfall nicht
> erlebt haben, weil Sie zu jung sind ist das Krebsniveu wieder wie vor
> dem Unfall. Bei allen anderen deutlich erhöht.

Laut einer aktuellen Studie sterben in der EU rund 23.000 Menschen pro 
Jahr vorzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung durch 
Kohlekraftwerke.

Also sofort abschalten und durch KKWs ersetzen, denn deren 
Morbiditätsbilanz ist eindeutig besser;-)

Beitrag #5539196 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5539206 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Walter K. (walter_k488)


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Karl K. schrieb im Beitrag #5539196:
> alter K. schrieb:
>> Tschernobyl: ca. 50 Tote
>
> Ich kenn da ein paar Leute von dort, da würde ich zu gern sehen wie Du
> denen das ins Gesicht sagst.

meine Zahlen kommen weder von der "Atom"-Lobby, noch von sonstigen 
interessierten Kreisen - sondern von der WHO!

Wer sich für Fakten interessiert:
https://saez.ch/de/resource/jf/journal/file/view/article/saez/de/saez.2003.09672/2003-17-367.pdf/

von Walter K. (walter_k488)


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Karl K. schrieb im Beitrag #5539196:
> Walter K. schrieb:
>> Also sofort abschalten und durch KKWs ersetzen, denn deren
>> Morbiditätsbilanz ist eindeutig besser;-)
>
> Dabei hast Du natürlich die Arbeiter, die das Zeug in den Uranminen
> Afrikas und Australiens abbauen, mit berücksichtigt.
>
> Und dann noch ein Smilie hinterher. Du bist so ein Arschloch, Du
> könntest gut eine Sockenpuppe von Falk sein. Oder umgekehrt.

Was glaubst Du denn unter welchen Umständen die Steinkohle in Afrika 
gewonnen wird, die in BRD-Kohledreckschleudern verbrannt wird, damit Du 
auch nachts im Winter bei Flaute nen warmen Hintern hast?

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Walter K. schrieb:
> Wer sich für Fakten interessiert:

Das ist nicht von der WHO, sondern vom Forum Medizin und Energie, einem 
Verein, der sich für Atomenergie in der Schweiz einsetzt.

Hältst Du uns wirklich für so dämlich, dass Du glaubst, uns hier 
hemmungslos die Taschen volllügen zu können? Oder bist Du selbst so 
dämlich, dass Du auch einer Untersuchung von Marlboro über die 
Gesundheit des Tabakrauchens glauben würdest.

Echt mal!

von Walter K. (walter_k488)


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Karl K. schrieb:
> Walter K. schrieb:
>> Wer sich für Fakten interessiert:
>
> Das ist nicht von der WHO, sondern vom Forum Medizin und Energie, einem
> Verein, der sich für Atomenergie in der Schweiz einsetzt.
>
> Hältst Du uns wirklich für so dämlich, dass Du glaubst, uns hier
> hemmungslos die Taschen volllügen zu können? Oder bist Du selbst so
> dämlich, dass Du auch einer Untersuchung von Marlboro über die
> Gesundheit des Tabakrauchens glauben würdest.
>
> Echt mal!

nun komm mal runter!

erstens bezieht sich der Artikel auf Zahlen der WHO
und zweitens hab ich nicht behauptet, dass das ein WHO-Bericht ist

hier ist noch ein link dazu

https://www.zeit.de/online/2005/36/tschernobyl

Beitrag #5539282 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Kann es sein, dass der Thread leicht vom Thema abgewichen ist?

;-)

Beitrag #5539289 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Max M. (zbmax)


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Johnny B. schrieb:
> Aber man weiss jetzt schon, dass sich die Sonne vor ihrem Ableben
> vergrössern und explodieren wird. Spätestens bis dann sollte man schon
> eine Alternative Energieversorgung gefunden haben, welche man auf
> anderen Planeten oder in Raumschiffen einsetzen kann.

Wie wärs mit Superzündis?

von Chr. M. (snowfly)


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Rainer U. schrieb:
>> schlimme Unfall, der GAU, kaum schlimme Folgen hat.
>
> Was wäre der bei einem Kernfusionsreaktur?

Auszug aus Kernfusion Stand & Perspektiven(Max-Planck-Institut): 
https://www.ipp.mpg.de/46293/fusion_d.pdf

Ein Unfall mit katastrophalen Folgen ist aus prinzipiellen 
physikalischen Gründen unmöglich. Klimaschädliche Emissionen wie etwa 
Kohlendioxid treten nicht auf. Als  radioaktiver  Abfall  bleiben  die 
Wände  des  Plasmagefäßes  zurück,  die  nach  Betriebsende 
zwischengelagert  werden  müssen.  Die  Aktivität  des  Abfalls  nimmt 
rasch  ab,  nach  etwa  hundert Jahren auf ein zehntausendstel des 
Anfangswerts. Nach ein- bis fünfhundert Jahren Abklingzeit ist der 
radiotoxische Inhalt bereits vergleichbar mit dem Gefährdungspotential 
der gesamten Kohleasche aus einem leistungsgleichen Kohlekraftwerk, die 
stets natürliche radioaktive Stoffe enthält.

von Uhu U. (uhu)


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Michael B. schrieb:
> man verhindert durch Konzept und Auslegung, daß der maximal
> schlimme Unfall, der GAU, kaum schlimme Folgen hat.

Jawoll, Tree Mile Island, Teschernobyl und Fukushima sind die Folgen…

von Uhu U. (uhu)


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Chris D. schrieb:
> Wo es um Geld geht, da lässt man gerne mal "Fünfe gerade sein".

Nicht gerade fünfe, aber wenn es sich dabei um Milliarden handelt, dann 
schon eher…

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Karl K. schrieb:
> Also im "Weltall-Erde-Mensch" von meinem Vater stand was von "in 30
> Jahren". Wir haben also schon seit 20 Jahren funktioniernde
> Fusionskraftwerke auf der Erde.

Tatsächlich hat die erste kontrollierte Kernfusion der Geschichte am 9. 
November 1991 stattgefunden, nämlich im Joint European Torus in Culham. 
Nagut, das sind noch nicht ganz 20 Jahre, aber offensichtlich war Papis 
"Weltall-Erde-Mensch" doch schon ziemlich nahe 'dran. ;-)

von Martin G. (Firma: www.engyneer.at) (martin_g697)


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ALsu, um zum Thread zurückzukommen, das größte Problem ist der 
Temperaturunterschied:

1. heißes Plasma mit 100M°C
2. nix
3. Kacheln an Wand und Kühlflüssigkeit als Absorber für die Wärme: ca 
400°C
4. Isolierung
5. ca -200°C Supraleitendes Magnet


Z. Z. hat man ein viel stärkers Magnetmaterial gefunden, womit man viel 
kleinere Reaktoren mit viel stärkeren Plasmaströmen und Einschnürkräften 
machen kann.

Ich finde grad nicht wer das macht...

Somit ist Iter schon längst überholt.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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M.A. S. schrieb:
> Walter K. schrieb:
>> Tschernobyl: ca. 50 Tote
>> Fukushima: 0 Tote
>
> Zynisch!

Vielleicht ist die Realität ja zynisch. Wie zum Beispiel auch die 
Realität, daß weltweit etwa 12.000 Menschen pro Jahr im Bergbau sterben.

> 1) Ist das so? (0 Tote in Fukushima?)

Ja. Bisher ist ein Arbeiter einem Herzinfarkt erlegen, aber eventuelle 
langfristige Folgen sind noch nicht erforscht.

> 2) Die Folgeschäden, die durch erhöhte Strahlenbelastung entstanden sind
> (und das weit überregional), möchtest Du wohl nicht so gerne betrachten!

Das muß er gar nicht, das macht das Tschernobyl-Forum. Das kommt in 
seiner letzten Schätzung von 2005 auf eine Zahl von etwa 4.000 
Todesopfern in den am stärksten betroffenen Gebieten.

> Dabei ist das hier:
>
> 
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/lebensmittel/pilze-wildbret/pilze-wildbret.html

"Der Verzehr von 200 Gramm Pilzen mit 3.000 Becquerel Cäsium-137 pro 
Kilogramm [...] entspricht der Strahlenbelastung bei einem Flug von 
Frankfurt nach Gran Canaria."

> Die sicher zahlreichen Krebserkrankungen, die ohne besagte Vorfälle
> nicht hätten auftreten müssen, sind eine ganz andere Nummer!

Huh, ein Raunen geht durch die Menge...

> (Natürlich lassen sich Krebserkrankungen für die Verursacher
> bequemerweise im Einzelfalle nicht auf eine spezielle Ursache
> zurückführen. Statistisch gesehen aber schon.)

Es hat bisher einige Versuche seitens interessierter NGOs aus dem Umfeld 
der Antiatom- und Umweltschutzbewegung gegeben, statistisch signifikante 
Häufungen von Krebsfällen nachzuweisen. Meines Wissens hatte aber bisher 
keiner dieser Versuche einen Erfolg, welcher wissenschaftlichen 
Kriterien standgehalten hätte. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren 
belehren, sofern Du also seriöse Links hast: bitte her damit. Bitte 
nicht wieder so etwas wie Deinen letzten Link, der ja nur beweist, wie 
furchbar überzogen und hysterisch in dieser Debatte oft argumentiert 
wird.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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M.A. S. schrieb:
> Immer diese Raucherargumente:
> Bloß weil irgendetwas auf der Welt schon gefährlich ist, darf beliebiges
> Risiko, wenn dieses nur (vermeintlich) geringer ist, hinzukommen?
>
> NEIN!

Immer diese Hysteriker... das Leben ist nun einmal gefährlich und endet 
meistens tödlich. Ich kenne nur einen Präzedenzfall, in dem das nicht so 
gewesen sein soll, aber angeblich der Betroffene auch von einer Jungfrau 
geboren worden sein. ;-)

Siehe dazu auch: 
https://www.titanic-magazin.de/shop/images/default_shop/Tod-Volksgeissel-Postkarte-gr.jpg

von Karl K. (karl2go)


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Sheeva P. schrieb:
> Tatsächlich hat die erste kontrollierte Kernfusion der Geschichte am 9.
> November 1991 stattgefunden

Was hast Du an "funktioniernde Fusionskraftwerke" jetzt nicht 
verstanden? Da waren sogar Zeichnungen drin, wie die sich das 
vorstellen. Große Kugeln, die direkt im Meer stehen, mit Füßen, durch 
die das Kühlwasser fließt.

Und einen Fusor kann anscheinend jeder Interessierte im Keller bauen. 
Nur wird der keine positive Energiebilanz liefern.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Chris D. schrieb:
> Alleine rund um Tschernobyl mussten 6400km² Land komplett aufgegeben
> werden. Dieses Land ist dauerhaft unbewohnbar.

Öfter mal die Öffentlich-Rechtlichen schauen: da gab es bereits vor 
einigen Jahren eine Reportage über Menschen, die seit der 
Tschernobyl-Katastrophe ununterbrochen mitten im höchstbelasteten 
Bereich der Sperrzone leben.

> Die deutliche Zunahme der Krebserkrankungen der Leute, die zum
> Unfallzeitpunkt dort lebten, spricht ebenfalls eine deutliche Sprache.

Gibt es dazu mittlerweile seriöse Untersuchungen? Wenn ja, hättest Du 
vielleicht einen Link für mich?

von Uhu U. (uhu)


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Sheeva P. schrieb:
> aber angeblich der Betroffene auch von einer Jungfrau geboren worden sein.
> ;-)

Das ist doch im Zeitalter der künstlichen Befruchtung überhaupt kein 
Problem (und in der Zeit davor war es ein einfach lösbares).

Ein echtes Wunder wäre, wenn sie nach einer natürlichen Geburt immer 
noch Jungfrau wäre.

Das Volk will eben betrogen werden…

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Karl K. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Tatsächlich hat die erste kontrollierte Kernfusion der Geschichte am 9.
>> November 1991 stattgefunden
>
> Was hast Du an "funktioniernde Fusionskraftwerke" jetzt nicht
> verstanden?

Das hab' ich sehr gut verstanden. JET funktioniert. Er hat nur noch 
keine positive Energiebilanz, weil er zu klein ist.

> Da waren sogar Zeichnungen drin, wie die sich das
> vorstellen. Große Kugeln, die direkt im Meer stehen, mit Füßen, durch
> die das Kühlwasser fließt.

Bist Du sicher, daß das nicht in "Die Jetsons" war?

von Chris M. (yoblid) Benutzerseite


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Mike B. schrieb:
> und wenn Prof Lesch nich immer über fachfremde Themen sülzen
> würde/müsste, wovon er als Astrophysiker recht wenig Ahnung haben dürfte
> ("Kurze Geschichte unseres Lebens"/Klima Klima Klima), dann könnte er ja
> mal in Greifswald mithelfen
> Teilchenphysik is ja doch etwas näher dran an seinem Fachgebiet als Wind
> und Wetter...

Prof. Lesch ist gottseidank kein Fachidiot. Es sollte mehr 
Wissenschaftler wie ihn geben. Und allen anderen schadet es auch nicht, 
über den Tellerrand hinauszuschauen.

von Karl K. (karl2go)


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Sheeva P. schrieb:
> Das hab' ich sehr gut verstanden. JET funktioniert. Er hat nur noch
> keine positive Energiebilanz, weil er zu klein ist.

Echt jetzt? Denk doch einfach nochmal drüber nach, was ein Kraftwerk 
ausmacht.

von Uhu U. (uhu)


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Chris M. schrieb:
> Prof. Lesch ist gottseidank kein Fachidiot.

Ja, aber von diesem Gott hat er doch ganz schön einen an der Waffel 
gekriegt…

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Karl K. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Das hab' ich sehr gut verstanden. JET funktioniert. Er hat nur noch
>> keine positive Energiebilanz, weil er zu klein ist.
>
> Echt jetzt?

Echt jetzt. Gestern aber auch schon.

> Denk doch einfach nochmal drüber nach, was ein Kraftwerk
> ausmacht.

Ein Kraftwerk ist ein Werk, das Energie erzeugt.

Genau das tut JET, und zwar mittels Kernfusion.

Daß zum Starten der Kernfusion zunächst mehr Energie hineingesteckt 
werden muß, die Gesamtenergiebilanz also negativ ist, das steht auf 
einem anderen Blatt. Das war aber genau so vorhergesagt, -berechnet und 
geplant.

Beim JET-Projekt ging es lediglich darum, zu beweisen, daß unter 
passenden Bedingungen eine Kernfusion angestoßen und Energie aus ihr 
gewonnen werden kann. Haargenau dies hat JET bewiesen.

von Uhu U. (uhu)


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Sheeva P. schrieb:
> Ein Kraftwerk ist ein Werk, das Energie erzeugt.

Das ist laut Energieerhaltungssatz unmöglich.

von Le X. (lex_91)


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Uhu U. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
> Ein Kraftwerk ist ein Werk, das Energie erzeugt.
>
> Das ist laut Energieerhaltungssatz unmöglich.

Stell dich halt ned gar so blöd, du weißt doch wie's gemeint war.

von Tim S. (tseidel)


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Walter K. schrieb:

> Laut einer aktuellen Studie sterben in der EU rund 23.000 Menschen pro
> Jahr vorzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung durch
> Kohlekraftwerke.
>
> Also sofort abschalten und durch KKWs ersetzen, denn deren
> Morbiditätsbilanz ist eindeutig besser;-)

Die Zahlen bezogen sich auf 1(!) Land mit 9.5mio Einwohnern und 1(!) der 
lethalen Sekundärfolgen.
Die vergleichst das mit allen Sekundärfolgen eines anderen durchaus 
ebenfalls zu bekämpfenden Problems 28 Ländern mit gemeinsam 508 mio 
Einwohnern.

Skalier die Zahlen mal auf die gleiche Basis. Und dann evaluiere deine 
Folgerung erneut.

von Karl K. (karl2go)


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Tim S. schrieb:
> Skalier die Zahlen mal auf die gleiche Basis. Und dann evaluiere deine
> Folgerung erneut.

Seine Zahlen kann er sich in die Haare schmieren. Selbst der Who-Bericht 
basiert auf Angaben der Iaea, die laut eigenem Statut sich den Auftrag 
gibt, den weltweiten friedlichen Einsatz der Atomenergie zu mehren.

Leute, guckt doch einfach mal nach, woher solche Zahlen kommen und wer 
da dahintersteckt und welche Interessen vertritt. Das ist heutzutage 
einfacher denn je. Ist ja nicht wie früher, als den DDR Bürgern erzählt 
wurde, die Wolke hätte an der Grenze angehalten und die eingeschweissten 
grünen Gurken, die es plötzlich im Konsum gab hätten nichts damit zu 
tun, dass der Westen die Gurken aus der Ukraine plötzlich nicht mehr 
essen will.

von Cyblord -. (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Leute, guckt doch einfach mal nach, woher solche Zahlen kommen und wer
> da dahintersteckt und welche Interessen vertritt.

Das sieht auf der grünen Seite nicht anders aus und die vertreten 
ebensowenig "das Gute".

von M.A. S. (mse2)


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Sheeva P. schrieb:
> Öfter mal die Öffentlich-Rechtlichen schauen: da gab es bereits vor
> einigen Jahren eine Reportage über Menschen, die seit der
> Tschernobyl-Katastrophe ununterbrochen mitten im höchstbelasteten
> Bereich der Sperrzone leben.
Es gibt immer ein paar Verrückte. Würdest Du mit Deiner Familie dort 
hinziehen wollen?

Ich nicht!

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Sheeva P. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Alleine rund um Tschernobyl mussten 6400km² Land komplett aufgegeben
>> werden. Dieses Land ist dauerhaft unbewohnbar.
>
> Öfter mal die Öffentlich-Rechtlichen schauen: da gab es bereits vor
> einigen Jahren eine Reportage über Menschen, die seit der
> Tschernobyl-Katastrophe ununterbrochen mitten im höchstbelasteten
> Bereich der Sperrzone leben.

Es gibt auch Leute, die verbrennen Pflanzenblätter und inhalieren mit 
voller Absicht die karzinogenen Verbrennungsgase bis in die letzten 
Lungenbereiche.

Trotzdem sollte man das nicht machen :-)

>> Die deutliche Zunahme der Krebserkrankungen der Leute, die zum
>> Unfallzeitpunkt dort lebten, spricht ebenfalls eine deutliche Sprache.
>
> Gibt es dazu mittlerweile seriöse Untersuchungen? Wenn ja, hättest Du
> vielleicht einen Link für mich?

Es gibt von der UNSCEAR regelmäßige, recht ausführliche 
Zusammenfassungen der bisherigen Erkenntnisse. Einfach mal nach "SOURCES 
AND EFFECTS OF
IONIZING RADIATION" suchen. Der letzte Report war mWn von 2008.

von Karl K. (karl2go)


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M.A. S. schrieb:
> Es gibt immer ein paar Verrückte. Würdest Du mit Deiner Familie dort
> hinziehen wollen?

Ich würde die eher für verzweifelt halten. Und das Gefährliche an 
Radioaktivität ist halt, das man nichts sieht, nichts hört, und auch 
erstmal nichts spürt. Und die Leute zu ungebildet sind, um die Gefahr 
einschätzen zu können, siehe den Vorfall mit dem Kobalt aus einem 
medizinischen Gerät in Südamerika, wo eine halbe Stadt verseucht wurde.

von Karl K. (karl2go)


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Abradolf L. schrieb:
> Das sieht auf der grünen Seite nicht anders aus und die vertreten
> ebensowenig "das Gute".

Ja, wenn für einen das Gute im Kapitalertrag besteht, kann man das so 
sagen.

Da gibt es tatsächlich Leute, die ihren Kindern eine lebenswertere 
Umwelt hinterlassen wollen? Das muss was dran faul sein, warum sollten 
die sowas freiwillig tun?

von (prx) A. K. (prx)


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Karl K. schrieb:

> Ich würde die eher für verzweifelt halten. Und das Gefährliche an
> Radioaktivität ist halt, das man nichts sieht,

Sehen kann man sie mitunter. Als Cherenkov Licht, das im Augapfel 
entsteht.

von Cyblord -. (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Abradolf L. schrieb:
>> Das sieht auf der grünen Seite nicht anders aus und die vertreten
>> ebensowenig "das Gute".
>
> Ja, wenn für einen das Gute im Kapitalertrag besteht, kann man das so
> sagen.
>
> Da gibt es tatsächlich Leute, die ihren Kindern eine lebenswertere
> Umwelt hinterlassen wollen? Das muss was dran faul sein, warum sollten
> die sowas freiwillig tun?

https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article166112378/Wenn-der-Adlerhorst-dem-Windpark-im-Wege-steht.html

https://www.welt.de/wirtschaft/plus179837848/Hessen-erlaubt-Bau-von-Windkraftanlagen-in-Grimms-Maerchenwald.html

https://www.welt.de/wirtschaft/article181224730/Windraeder-Bundesregierung-lehnt-TUEV-Pflicht-fuer-Anlagen-ab.html

https://www.welt.de/wirtschaft/plus173677617/Energiewende-Alte-Windraeder-haben-ein-Recycling-Problem.html

https://www.welt.de/wirtschaft/plus176412365/Energiewende-Grosse-Probleme-beim-Recycling-von-Fotovoltaikmodulen.html

https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article181267192/Keine-Versorgungssicherheit-Ganz-Europa-geht-der-Strom-aus.html

uswusf.

Da stehen genauso knallharte Lobby- und Kapitalinteressen dahinter wie 
bei allem anderen auch. Energiewende ist genauso Umverteilung von unten 
nach oben wie es die Atomsubventionen waren. Die Grünen sind in der 
Hinsicht nichts anderes als die FDP nur mit grünem Anstrich. Mit Umwelt 
hat das genau garnichts zu tun.

von Christobal M. (c_m_1)


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Karl K. schrieb:
> M.A. S. schrieb:
>> Es gibt immer ein paar Verrückte. Würdest Du mit Deiner Familie dort
>> hinziehen wollen?
>
> Ich würde die eher für verzweifelt halten. Und das Gefährliche an
> Radioaktivität ist halt, das man nichts sieht, nichts hört, und auch
> erstmal nichts spürt. Und die Leute zu ungebildet sind, um die Gefahr
> einschätzen zu können, siehe den Vorfall mit dem Kobalt aus einem
> medizinischen Gerät in Südamerika, wo eine halbe Stadt verseucht wurde.

das war cäsium. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Goi%C3%A2nia-Unfall

ich hab in den beiträgen mal gesucht falls ich was überlesen hatte, 
bezüglich der opferzahlen bei super-GAU's.
jemand schrieb "chernobyl: 50, Fukushima: 0".
zumindest bei chernobyl sind die schicksale der *600.000 liquidatoren* 
nicht aufgeführt und auch nicht wirklich bekannt, da keine offizielle 
statistik geführt wird.
eine hochschätzung der opferzahlen als folge des geplatzten KKW: 
https://www.deutschlandfunk.de/mediziner-vermuten-1-4-millionen-tote-als-tschernobyl-folge.697.de.html?dram:article_id=78044

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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vergleichbar mit Tschernobyl.
konnte aber ziemlich gut vertuscht werden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kyschtym-Unfall

von Karl K. (karl2go)


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Abradolf L. schrieb:
> uswusf.

Hui, 6 Artikel hinter einer Bezahlschranke. Verkaufst Du Welt-Abos oder 
was?

Naja, Welt. Die Bildzeitung fürs konservative Bürgertum. Da weiss ich 
woher der Wind weht, auch ohne die Artikel gelesen zu haben.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Christobal M. schrieb:
> das war cäsium. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Goi%C3%A2nia-Unfall

das zeigt aber auch sehr schön, dass auch kurzlebige Stoffe
(im Vergleich zu Uran)
so "einigen" Schaden anrichten können.

Ich weiss, das wollen die Verfechter der Fusion nicht wissen.

Ténor:
>>is' ja alles nich' so schlimm
>>und wat labert der Typ immer nur für'n  Kappes...

Der daraus erzeugte "Strahlenmüll" ist nicht minder gefährlich,
wenn das in falsche Hände gerät.

Der Mensch ist noch nicht reif für kernumwandelnde Prozesse.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ J-A V. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector)

>Der Mensch ist noch nicht reif für kernumwandelnde Prozesse.

Er spielt aber schon fast 100 Jahre damit . . .

Das ist die normative Kraft des Faktischen.

von Le X. (lex_91)


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Karl K. schrieb:
> Naja, Welt. Die Bildzeitung fürs konservative Bürgertum. Da weiss ich
> woher der Wind weht, auch ohne die Artikel gelesen zu haben.

Jaja, einfach das Medium diskreditieren. Ist am einfachsten.
Blos nicht mit dem Inhalt auseinander setzen.

Ist eine Information weniger wert wenn sie in der Welt steht?
Offen lügen tun die nicht. Wie jedes Medium färbt sie die Information 
halt etwas ein. Evtl. lassen sie etwas weg, das macht auch jedes Medium.
Es obliegt dann dem Leser (also dir), Fakten von persönlicher Meinung 
des Autors zu trennen.

von Uhu U. (uhu)


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Le X. schrieb:
> Blos nicht mit dem Inhalt auseinander setzen.

Ach, zählt die Welt jetzt auch zu den öffentlich-rechtlichen?

Das würden sie gerne…

von (prx) A. K. (prx)


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Karl K. schrieb:

> Naja, Welt. Die Bildzeitung fürs konservative Bürgertum. Da weiss ich
> woher der Wind weht, auch ohne die Artikel gelesen zu haben.

Jedem seine Infoblase, auf dass er nie in Versuchung kommen möge, etwas 
zu lesen, das ihm nicht passt.

Wenn er das nächste Mal Zeit und taz verlinkt, ist er dann zu 
linksgrünversifft mutiert?

von Karl K. (karl2go)


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Le X. schrieb:
> Blos nicht mit dem Inhalt auseinander setzen.

Wie soll ich mich mit dem Inhalt auseinandersetzen, wenn ich ihn nicht 
lesen kann?

Wenn ich viel Geld für dummes Gewäsch ausgeben will, kauf ich mir VDE 
Normen.

Falk B. schrieb:
> Er spielt aber schon fast 100 Jahre damit . . .

Buchstäblich: 
http://m.spiegel.de/einestages/radium-girls-fabrikarbeiterinnen-verstrahlt-ohne-es-zu-ahnen-a-1222204.html

von (prx) A. K. (prx)


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Karl K. schrieb:
> Hui, 6 Artikel hinter einer Bezahlschranke.

Nur 3 von den 6. Die mit "plus" im Link.

von Karl K. (karl2go)


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A. K. schrieb:
> Nur 3 von den 6. Die mit "plus" im Link.

Witzig, da hab ich zielgerichtet die 3 gesperrten angeklickt.

Aber mal ernsthaft, im ersten lesbaren Artikel steht, dass Naturschützer 
Probleme damit haben, wenn Greifvogelhorste bewusst zerstört werden, um 
Platz für Windräder freizumachen. Wo ist hier die Lobbyarbeit oder 
Umverteilung nach oben durch die Grünen, wie behauptet?

Im zweiten freien Artikel steht, dass die Bundesregierung sich gegen Tüv 
auf Wka stellt. Helft mir mal, aber seit wann regieren die Grünen in 
Berlin wieder mit? Also auch hier, wo ist die Lobbyarbeit durch die 
Grünen?

Im dritten Artikel wird mal wieder mit dem großen Stromausfall gedroht 
für ein Szenario, welches weit in der Zukunft steht, und von der 
aktuellen Bundesregierung falsch eingeschätzt würde. Auch hier, die 
Grünen in der Regierung? Häh?

Also entweder liest der Typ selbst nicht, was er verlinkt, oder was soll 
das?  Einfach mal was behaupten, scheissegal obs passt, irgendwas wird 
schon hängenbleiben.

Was soll das?

von Uhu U. (uhu)


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Abradolf L. schrieb:
> Da stehen genauso knallharte Lobby- und Kapitalinteressen dahinter wie
> bei allem anderen auch. Energiewende ist genauso Umverteilung von unten
> nach oben wie es die Atomsubventionen waren.

Karl K. schrieb:
> Wo ist hier die Lobbyarbeit oder

Also das mit den Greifvogelnestern kann man durchaus als "Lobbyarbeit" 
in weiterem Sinne bezeichnen - die Lobbyisten in den Parlamenten 
beseitigen/verhindern gesetzliche Hindernisse, die Abteilung für 
schmutzige Tricks die natürlichen, die verhindern, dass bestehende 
Gesetze ein Windkraftprojekt verhindern.

von Cyblord -. (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Wo ist hier die Lobbyarbeit oder
> Umverteilung nach oben durch die Grünen, wie behauptet?

Tut mir Leid, die steht leider tatsächlich in den +-Artikeln. Google 
Hessen Märchenwald Windrad, da gibts auch Info außerhalb von Welt+ dazu.
Bzgl. Grünen-Lobbyismus im Allgemeinen:

Verfolge die Spur der Besitzer von größeren Anlagen und wer damit die 
Kohle macht und wer wie an den Betreiberunternehmen beteiligt ist. Ich 
habe kein Interesse daran damit den Kohle- / Atomlobbyismus zu 
relativieren, für mich ist das alles die gleiche Suppe.

Die Grünen sind übrigens in 9 Landtagen an der Regierung beteiligt und 
regieren damit durchaus mit und einiges davon betrifft Landes- und nicht 
nur Bundesrecht. Tatsächlich haben sie durch ihre 
Landesregierungsbeteiligungen Sitze im Bundesrat und damit auch noch 
einen Hebel die Bundesregierung zu Kompromissen zu bewegen, da sie sonst 
einfach Gesetze im Bundesrat blockieren. Regieren durch die Hintertür.

Ich akzeptiere deine Meinung, mir ging es im Wesentlichen darum, klar zu 
machen, dass die Grünen mitnichten die guten Weltenretter sind als die 
sie sich inszenieren wollen. Bei denen wiegt das für mich noch schwerer 
aufgrund der Bigotterie die sie damit an den Tag legen. Bei Schwarz und 
Gelb weiß man woran man ist in der Hinsicht und über diese komische 
Randpartei SPD, ja da bedarf es keinerlei Worte mehr. Übrigens sieht man 
das auch exemplarisch am Wählerklientel: 3-5% wirkliche Ökos denen die 
Umwelt wohl wirklich eine Herzensangelegenheit ist und 5-10% 
besserverdienende Vorstadtdummgwaferer (ja wer kennt sie nicht, die 
SUV-fahrende Ökomutti und "man-müsste-mal"-Vertreterin)

von Uhu U. (uhu)


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Abradolf L. schrieb:
> Ich akzeptiere deine Meinung, mir ging es im Wesentlichen darum, klar zu
> machen, dass die Grünen mitnichten die guten Weltenretter sind als die
> sie sich inszenieren wollen.

Viel weiter, als zu Biodiesel für den Leopard II, reichts bei denen 
nicht.

von Karl K. (karl2go)


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Uhu U. schrieb:
> Also das mit den Greifvogelnestern kann man durchaus als "Lobbyarbeit"
> in weiterem Sinne bezeichnen....

Aber doch nicht behaupten, das wäre Lobbyarbeit der Grünen, die hier 
noch Oben umverteilen.

Abradolf L. schrieb:
> klar zu
> machen, dass die Grünen mitnichten die guten Weltenretter sind als die
> sie sich inszenieren wollen.

Deswegen heisst es ja:

"Doch die Blumenkinder, wer konnte das ahnen, gingen den Weg aller 
Bananen: Heute grün und morgen gelb und übermorgen schwarz."

Das gleiche hier in klein, da protestiert der Umweltverein gegen die 
Windräder in der Region und erzählt allen Ernstes, die Kohle wäre 
besser. Weil da werden ja nur Dörfer in der Lausitz oder bei Leipzig 
abgebaggert, und das ist weit weg, und die Kohlestinker stehen auch weit 
weg und der Wind wehts nach Osten.

Das ist so Nimby, da könnt ich ausrasten. Dafür hab ich als Schüler 
nicht morgens vorm Schulbeginn noch Kröten über die Straße getragen. 
Dafür nicht!

Man sollte sich aber auch im Klaren sein, Windkraft und PV waren mal 
grüne Projekte, und die ersten dieser Anlagen sind hier gegen der 
Widerstand der Stromanbieter entstanden.

Inzwischen haben aber auch die großen Anbieter gemerkt, dass sich die 
Sache lohnt, und stecken da viel Geld rein. Und da das für die eben 
keine "grünen" Projekte sind, sondern reine Geldprojekte, haben die auch 
keine Skrupel, dafür Wald zu roden.

Und da die Bauern, die auch nicht gerade für ihre "grüne" Ideologie 
bekannt sind, an den Pachtverträgen für Windstellflächen richtig gut 
verdienen, haben die auch keine Skrupel, da mal paar Milanhorste 
runterzuholen oder Adler zu vertreiben, um den Weg für die Windräder 
freizumachen.

Nur hat das überhaupt nichts mit "Grünen" zu tun, da gehts rein ums 
Geschäft.

Ich denke der Fehler liegt in der gedanklichen Gleichsetzung Windrad = 
Grüne.

von Uhu U. (uhu)


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Karl K. schrieb:
> Aber doch nicht behaupten, das wäre Lobbyarbeit der Grünen, die hier
> noch Oben umverteilen.

Hat er auch nicht - lies seinen Text mal mit Verstand…

von Cyblord -. (Gast)


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von Alex G. (dragongamer)


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Wenn in einer Angeblich sachlichen Diskusion Ausdrücke wie "Geld zum 
Fenster hinaus werfen" fallen, braucht man nicht weiterlesen...

von Cyblord -. (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Wenn in einer Angeblich sachlichen Diskusion Ausdrücke wie "Geld zum
> Fenster hinaus werfen" fallen, braucht man nicht weiterlesen...

Ja so spart man sich das lästige sich mit Argumenten auseinandersetzen 
:->
Da darf natürlich nur der von Alex G. offiziell benannte und 
zertifizierte Diskussionswortschatz verwendet werden.

von Christobal M. (c_m_1)


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Alex G. schrieb:
> Wenn in einer Angeblich sachlichen Diskusion Ausdrücke wie "Geld zum
> Fenster hinaus werfen" fallen, braucht man nicht weiterlesen...

das ist halt einseitig betrachtet von seiten der unternehmer die geld 
machen wollen.
so gesehen könnte man auch mal fragen ob man nicht alle kranken aus der 
krankenkasse wirft, und nur die gesunden weiterzahlen lässt - einfach 
weil der gewinn stimmen muss.

energie ist wichtige infrastruktur und gehört in die hände des staates. 
die frage nach gewinn und wirtschaftlichkeit stellt sich nicht, denn wir 
brauchen energie, egal was sie kostet.

von Falk B. (falk)


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@ Christobal M. (c_m_1)

>das ist halt einseitig betrachtet von seiten der unternehmer die geld
>machen wollen.

Jain.

>so gesehen könnte man auch mal fragen ob man nicht alle kranken aus der
>krankenkasse wirft, und nur die gesunden weiterzahlen lässt - einfach
>weil der gewinn stimmen muss.

Totschlagargument. Eine Krankenkasse ist eine Risikostreuung.

>energie ist wichtige infrastruktur und gehört in die hände des staates.

Jaja, die gute, alte sozialistische Denkweise, die war immer sehr 
erfolgreich.

>die frage nach gewinn und wirtschaftlichkeit stellt sich nicht, denn wir
>brauchen energie, egal was sie kostet.

Ob das der Rest der Republik ähnlich sieht?

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Christobal M. schrieb:
> energie ist wichtige infrastruktur und gehört in die hände des staates.

Und der Staat bezahlt die Energie dann womit? Und wenn der Staat mal 
etwas mehr Geld braucht, dreht er auch an der Preisschraube.

> die frage nach gewinn und wirtschaftlichkeit stellt sich nicht, denn wir
> brauchen energie, egal was sie kostet.

Unbestritten.
Darum sollten wir sparsam damit umgehen und sie möglichst sauber 
gewinnen. Kernfusion ist kein Weg, um das zu erreichen.

von Christobal M. (c_m_1)


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Falk B. schrieb:
>>die frage nach gewinn und wirtschaftlichkeit stellt sich nicht, denn wir
>>brauchen energie, egal was sie kostet.
>
> Ob das der Rest der Republik ähnlich sieht?

solange der rest der republik täglich im auto 60kWh pro hundert 
kilometer verballern will wird ihm wohl nichts anderes übrig bleiben.
die zeiten in denen massig saubillige energie in form von benzin zur 
verfügung stand gehen vorbei - nicht heute und auch nicht morgen, aber 
in 50 jahren bestimmt.

von Karl K. (karl2go)


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Christobal M. schrieb:
> energie ist wichtige infrastruktur und gehört in die hände des staates.

Im Prinzip ja, aber wenn das dann genauso scheisse funktioniert wie 
aktuell bei der Bahn oder früher bei der Post / Telekom. Obwohl, bei der 
Telekom funktioniert es ja heute auch nicht...

von Alex G. (dragongamer)


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Wolfgang E. schrieb:
> Kernfusion ist kein Weg, um das zu erreichen.
Noch nicht... genau so hättest du vor 150 Jahren sagen können, 
Personenkraftfahrzeuge sind kein Weg Mobilität zu erreichen (es war 
durchaus damals absehbar dass es mal möglich sein würde, aber eben nicht 
mit dem damaligen Stand der Technik).

von Matthias L. (limbachnet)


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Karl K. schrieb:
> aber wenn das dann genauso scheisse funktioniert wie
> aktuell bei der Bahn oder früher bei der Post / Telekom.

Was war denn früher zu Behördenzeiten so furchtbar schlecht bei Bahn und 
Post? Wenn ich mal zurückdenke:

Die Züge waren genauso ausgestattet wie überall in Europa; nur nach 
heutigem Standard rückständig. Dafür passte noch Gepäck ist Abteil... 
Der ICE wurde 1986 beauftragt, Weiterentwicklung gab's also auch. Es gab 
Eisenbahnstrecken auch in ziemlich ruhige Dörfer und die Züge fuhren 
sehr zuverlässig zu den Zeiten, die auch im Fahrplan standen. Und 
heute??

Die Briefe wurden recht zuverlässig mit einer Laufzeit von 1-2 Tagen 
zugestellt. Heute??

Der Telefonanschluss wurde im Falle einer Vollstörung möglichst am 
selben Tag, spätestens nach drei Tagen als Zielvorgabe wieder in die 
Gänge gebracht. Man konnte die Weiterarbeit auch am Wochenende für die 
Summe von 40,- DM beauftragen. Für 20,- € bekommt man heute 15 Minuten 
Technikerzeit.
Natürlich hat's auch damals mal länger gedauert, manchmal ist kaputt 
eben kaputt und dann fehlt ein Ersatzteil und shit happens, aber von 
tagelangen Hotline-Odysseen hat man damals wenig gehört. Wie auch, diese 
nur für Standardfälle sinnvollen und für Spezialfälle höchst lästigen 
Hotlines gab's schlicht noch gar nicht.
Die Weiterentwicklung von der Elektromechanik hin zum vollelektronischen 
ISDN hat die ach so rückständige Bundespost vorangetrieben und war damit 
weltweit (!) führend, gefolgt von Japan und den Niederlanden, die beide 
das deutsche 1 TR6-Protokoll übernommen haben - es gab ja auch noch kein 
anderes. Das war damals auch im Datenbereich ein Riesenschritt nach 
vorne, als Privatmann hattest du ansonsten ein 9600er Modem, vielleicht 
ein 14400er, aber kein 19200er, die waren sauteuer - aber du konntest 
über ISDN 64000 oder sogar 128000 bit/s übertragen. Heute ist das 
pillepalle, aber damals...

Heute ist alles besser? Wohl kaum. War früher alles besser? Natürlich 
auch nicht. Es war anders. Überall.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Christobal M. (c_m_1)

>>>die frage nach gewinn und wirtschaftlichkeit stellt sich nicht, denn wir
>>>brauchen energie, egal was sie kostet.
>
>> Ob das der Rest der Republik ähnlich sieht?

>solange der rest der republik täglich im auto 60kWh pro hundert
>kilometer verballern will wird ihm wohl nichts anderes übrig bleiben.

Jaja, so wie den Leuten, die an Großschreibung sparen. (Klimaschutz?)

>die zeiten in denen massig saubillige energie in form von benzin zur
>verfügung stand gehen vorbei

Nö, schau dir die Ölpreise an.

>- nicht heute und auch nicht morgen, aber
>in 50 jahren bestimmt.

Das sagte man in den 70er in der Ölkrise auch schon ;-)

Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin auch kein Freund der sinnlosen 
Energieverschwendung aber auch mal ganz sicher KEIN Freund 
sozialistischer Sozialromantik. Wohin die führt, sieht man aktuell in 
Venezuela! Kuba auch, wenn gleich die heimlich und nur soviel wie nötig 
auf Kapitalismus umgeschwenkt haben und sich damit irgendwie über Wasser 
halten. Nordkorea wäre noch rein sozialistisch, ggf. schon 
kommunistisch.

von Falk B. (falk)


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@Matthias L. (limbachnet)

>> aber wenn das dann genauso scheisse funktioniert wie
>> aktuell bei der Bahn oder früher bei der Post / Telekom.

>Was war denn früher zu Behördenzeiten so furchtbar schlecht bei Bahn und
>Post? Wenn ich mal zurückdenke:

Alles vergessen? Post und Bahn innovativ? Gute Preise durch Wettbewerb?

>Eisenbahnstrecken auch in ziemlich ruhige Dörfer und die Züge fuhren
>sehr zuverlässig zu den Zeiten, die auch im Fahrplan standen.

Jaja, die Romantik und die Milde des Vergessens.

> Und heute??

Kann mich weder über Post noch Bahn beklagen. Daß in einer großen Firma 
ab und an was klemmt ist normal. Die Frage ist, wie man damit umgeht, 
sowohl aus Sicht der Firma als auch des Kunden.

>Die Briefe wurden recht zuverlässig mit einer Laufzeit von 1-2 Tagen
>zugestellt. Heute??

Ebenso.

>eben kaputt und dann fehlt ein Ersatzteil und shit happens, aber von
>tagelangen Hotline-Odysseen hat man damals wenig gehört.

Schlechte Kommunikation, kein Internet und keine Shitstorms ;-)

> Wie auch, diese
>nur für Standardfälle sinnvollen und für Spezialfälle höchst lästigen
>Hotlines gab's schlicht noch gar nicht.

Das Leben war um einiges langsamer und bisweilen entspannter.

>Die Weiterentwicklung von der Elektromechanik hin zum vollelektronischen
>ISDN hat die ach so rückständige Bundespost vorangetrieben und war damit
>weltweit (!) führend, gefolgt von Japan und den Niederlanden, die beide
>das deutsche 1 TR6-Protokoll übernommen haben - es gab ja auch noch kein
>anderes. Das war damals auch im Datenbereich ein Riesenschritt nach
>vorne,

Technisch vielleicht, geschäftlich ist ISDN nie aus der Knete gekommen, 
weil einfach das Marketing staatmonopolistisch und trantütig war. Dazu 
noch das Schmalspur-BTX. Das hätte man im Silicon valley anders 
aufgezogen.

> als Privatmann hattest du ansonsten ein 9600er Modem, vielleicht
>ein 14400er, aber kein 19200er, die waren sauteuer - aber du konntest
>über ISDN 64000 oder sogar 128000 bit/s übertragen.

Wer konnte das? Wer konnte diese Leistung praktisch wofür nutzen? Es gab 
keine Mailboxen mit ISDN.

> Heute ist das pillepalle, aber damals...

Technik, die ihr Potential nicht ausreizen konnte.

>Heute ist alles besser? Wohl kaum.

Vieles schon. Denk mal an die Telephongebüren! Vor allem international! 
Auch wenn ich das verdammt wenig nutze ;-)

> War früher alles besser? Natürlich
>auch nicht. Es war anders. Überall.

Apfelmus ist Mus aus Äpfeln. Und nun? Alles nur anders, nicht besser und 
nicht schlechter? Glaub ich nicht.

von M.A. S. (mse2)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Kann mich weder über Post noch Bahn beklagen.

Nein? Ich mich über die Bahn schon...

von Karl K. (karl2go)


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Matthias L. schrieb:
> Was war denn früher zu Behördenzeiten so furchtbar schlecht bei Bahn und
> Post? Wenn ich mal zurückdenke:

Erstens schrub ich "aktuell bei der Bahn". Die immer noch staatlich ist. 
Früher war da besser: Die Preise. Die heutigen Preise sind ein Indiz, 
dass staatliches Unternehmen nicht vor überzogenen Preisvorstellungen 
bei miesem Service schützt.

Zweitens die Post, früher? Also Briefe kommen bei mir auch heute 
innerhalb von 1-2 Tagen an. Pakete dauerten früher eine Woche und man 
durfte sie am Postamt abholen, gern mit 1-2 Stunden anstehen.

Matthias L. schrieb:
> Die Weiterentwicklung von der Elektromechanik hin zum vollelektronischen
> ISDN hat die ach so rückständige Bundespost vorangetrieben

... und jahrelang, jahrzehntelang Glasfaser erfolgreich verhindert, um 
uns auf ihre Kupferkabel festzunageln.

ISDN = Ist sowas denn nötig?

von Matthias L. (limbachnet)


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Musst du ja auch nicht - man kann ja auch friedlich unterschiedlicher 
Meinung sein, nicht wahr?

Falk B. schrieb:
> Alles vergessen? Post und Bahn innovativ?

Ja, natürlich - die Beispiele stehen ja oben.

Ah, noch vergessen: Das Kabelfernseh-Netz. Heutzutage gibt's jahrelange 
Diskussionen darüber, ob und wer welche Glasfaserkabel in welche Ecken 
des Landes buddeln darf oder soll, der ach so tolle Wettbewerb im 
Zusammenspiel mit der disbezüglich zähen Regulierung hat den Fortschritt 
dabei nicht so supertoll beflügelt. Ohne Regulierung wär's noch 
schlimmer - wirtschaftlich interessant ist der Ausbau der Innenstädte, 
vielleicht noch ausgewählte Außenbezirke im Speckgürtel von Großstädten, 
aber woanders? Nee. Das BK-Netz wurde auch nicht überallhin gebaut, aber 
doch deutlich weiter als Glas heutzutage - und das war in den 80er 
Jahren...

Falk B. schrieb:
> Kann mich weder über Post noch Bahn beklagen. Daß in einer großen Firma
> ab und an was klemmt ist normal. Die Frage ist, wie man damit umgeht,
> sowohl aus Sicht der Firma als auch des Kunden.

Völlig einverstanden - heute ebenso wie damals. ;-)

Falk B. schrieb:
> Das hätte man im Silicon valley anders
> aufgezogen.

Ja, im Silicon Valley sicherlich. Und was davon wäre dann im mittleren 
Westen angekommen? Also in der Uckermark der USA?

Falk B. schrieb:
> Jaja, die Romantik und die Milde des Vergessens.

Mir scheint, das haben wir beide - es sind nur arg unterschiedliche 
Erinnerungen übrig geblieben...

Falk B. schrieb:
> Apfelmus ist Mus aus Äpfeln. Und nun? Alles nur anders, nicht besser und
> nicht schlechter? Glaub ich nicht.

Wie - Apfelmus ist KEIN Mus aus Äpfeln mehr? ;-))

von Matthias L. (limbachnet)


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Karl K. schrieb:
> ... und jahrelang, jahrzehntelang Glasfaser erfolgreich verhindert, um
> uns auf ihre Kupferkabel festzunageln.

Jein. Da war die Post auch zu schnell gewesen - Suchbegriff BIGFON, 
breitbandiges, integriertes Glasfaser-Ortsnetz. Also Fiber to the Home, 
IIRC um 1990 herum. War ein totaler Flop, weil es schlicht keine 
Anwendung dazu gab - was sollte man mit den für damals irrwitzigen 
Datenraten denn anfangen? Da wurden dann zeitweise Bildtelefone für 
gehörlose Menschen hingestellt, zum Telefonieren in Gebärdensprache.

Später gab's Daten über ISDN oder Modem, was für privat ja auch völlig 
ausgereicht hat - das Problem mit DSL und der dadurch ausgelösten 
Verlängerung der Nutzungszeit von Kupferkabeln kam erst NACH der 
Privatisierung.

von Johnny B. (johnnyb)


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M.A. S. schrieb:
> Johnny B. schrieb:
>> Spätestens bis dann sollte man schon
>> eine Alternative Energieversorgung gefunden haben, welche man auf
>> anderen Planeten oder in Raumschiffen einsetzen kann.
>> Und ich finde es besser schon heute zu forschen als das Problem immer
>> weiter rauszuschieben, bis es schliesslich zu spät ist.
>
> Die Menschheit gibt es jetzt wie lange? Noch nicht so lange
> (verlgeichsweise).
> Die Entwicklung von Wissenschaften und Technik geht so ziemlich
> exponentiell, die meisten Dinge haben sich in den letzten ca. 200 Jahren
> ereignet.
> Bei der zur verfügung stehenden Zeit kommt es auf 1000 Jahre, die wir
> früher oder später damit beginnen, wohl nicht an.
> (Natürlich immer vorausgesetzt, wir schaffen es, uns nicht selbst zu
> vernichten, bis das mit der Sonne so nicht mehr weitergeht. Andernfalls
> ist es auch egal.)

Auch wenn es noch Millionen Jahre geht; es macht wirklich keinen Sinn, 
diese Forschung nicht jetzt schon zu beginnen. Zum einen haben wir 
heutzutage viele gescheite und gut ausgebildete Leute, wir haben 
Messgeräte, wir haben Rohstoffe, Maschinen um diese Rohstoffe zu 
bearbeiten und wir haben viel Geld.
Vielleicht hinkt der Vergleich ein wenig, aber das Jahr 2000 Problem in 
der Software hatte man auch immer wieder hinausgeschoben und plötzlich 
war dann 1999 die Not da und viele Programmierer mussten und konnten zum 
Glück die betroffene Software rechtzeitig ausfindig machen und in vielen 
Überstunden und Sonderschichten korrigieren.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Wolfgang E. schrieb:
> Christobal M. schrieb:
>> energie ist wichtige infrastruktur und gehört in die hände des staates.
>
> Und der Staat bezahlt die Energie dann womit? Und wenn der Staat mal
> etwas mehr Geld braucht, dreht er auch an der Preisschraube.

so wie jede Stadt/Gemeinde ihr Stadtwerk hat, welches in den meisten 
Fällen mehrheitlich der Stadt/Gemeinde gehört, nur eben ein 
eigenständiges Unternehmen bzw. ein "Betriebszweig auf eigene Rechnung" 
ist, so könnte auch der Staat die Mehrheit an den bestehenden 
Energieunternehmen halten

Dieses sind im Wesentlichen die vier großen Strom-/Gasversorger RWE, 
EON, ENBW + Vattenfall sowie deren Tochtergesellschaften welche die 
Energienetze Strom+Gas bewirtschaften, also 50Hertz, tennet, Amprion und 
die EnBW-Tochter TransnetBW.
Diese erwirtschaften durchweg gute Dividenden, aber halt für Geldanlager 
aus aller Welt und nicht für die Bevölkerung/den Staat.
das liesse sich alles ändern

von (prx) A. K. (prx)


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Mike B. schrieb:
> Diese erwirtschaften durchweg gute Dividenden,

Die Beteiligungsgesellschaft Neckarpri hält 46,75% von EnBW und gehört 
zu 100% dem Land Baden-Württemberg. "Im Oktober 2016 wurde bekannt, dass 
das Land Baden-Württemberg der Neckarpri GmbH 2017 über 120 Millionen 
Euro frisches Geld zuführen muss. Offenbar reicht die Dividende der EnBW 
nicht mehr zur Deckung ihrer Kreditkosten aus." (Wikipedia)

von M.A. S. (mse2)


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Johnny B. schrieb:
> Vielleicht hinkt der Vergleich ein wenig, aber das Jahr 2000 Problem in
> der Software hatte man auch immer wieder hinausgeschoben

...ein ganz kleines Bisschen...

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Mike B. schrieb:
>> Diese erwirtschaften durchweg gute Dividenden,
>
> Die Beteiligungsgesellschaft Neckarpri hält 46,75% von EnBW und gehört
> zu 100% dem Land Baden-Württemberg. "Im Oktober 2016 wurde bekannt, dass
> das Land Baden-Württemberg der Neckarpri GmbH 2017 über 120 Millionen
> Euro frisches Geld zuführen muss. Offenbar reicht die Dividende der EnBW
> nicht mehr zur Deckung ihrer Kreditkosten aus." (Wikipedia)

offtopic:
Die Neckarpri Beteiligungsgesellschaft hält nur die Beteiligung über 
5.2Mrd., welche durch Eigenkapital gedeckt ist. Sie erhält die Dividende 
von der EnBW AG, aber außer Verwaltungskosten (Löhne+Verwaltungskram) 
läuft da sonst nix, also auch keine Kreditkosten.
Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag, was hier bedeutet, das 
Gewinne/Verluste mit der neckarpri GmbH verrechnet werden und das 
Jahresergebnis immer 0,0 ist.

Die 120Mio. beziehen sich auf die NECKARPRI GmbH, deren Jahresverlust 
zum 30.6.2017 tatsächlich knapp 120Mio€ betrug.
Dieses wiedrum ergibt sich fast ausschliesslich daraus, dass die 
Bet.-Gesellschaft keine Dividende von der EnBW erhalten hat und dies 
durch den Ergebnisabführungsvertrag 1:1 auf die GmbH durchgerollt wird.
Heisst: Zahlt die EnBW keine Dividende muss das Land die Kreditkosten 
übernehmen.
Von daher ist der zitierte Wikiartikel inhaltlich korrekt, wurde aber 
durch "frisches Geld zuführen muss. Offenbar reicht die Dividende der 
EnBW
 nicht mehr zur Deckung ihrer Kreditkosten aus" vom Autor entgegen der 
Wiki-Grundsätze nicht ganz wertungsfrei verrissen.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Alex G. schrieb:
> Wolfgang E. schrieb:
>> Kernfusion ist kein Weg, um das zu erreichen.
> Noch nicht... genau so hättest du vor 150 Jahren sagen können,
> Personenkraftfahrzeuge sind kein Weg Mobilität zu erreichen (es war
> durchaus damals absehbar dass es mal möglich sein würde, aber eben nicht
> mit dem damaligen Stand der Technik).

Hinkender Vergleich!
Ja, aus Sicht von vor 150 Jahren, hat man mit dem PKW Mobilität 
erreicht. Aus Sicht heute ist der PKW Verkehr eine Sackgasse, 
volkswirtschaftlicher Unsinn.

Auch bei Kernfusion wird es radioaktiver Abfall geben. Endlagerung?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Wolfgang E. schrieb:
> Auch bei Kernfusion wird es radioaktiver Abfall geben. Endlagerung?

;)
aaach nein...
wir haben doch weiter oben "gelernt" dass das bei der Fusion
alles nicht so schlimm ist.
Entstehen dabei ja schliesslich "nur" Kurzlebigere Produkte.
;)

Leute die das glauben, glauben wahrscheinlich noch an den 
Weihnachtsmann.
Die Asse zeigt, dass das ein Trugschluss ist.
Nach grad mal 40 Jahren säuft der Scheiss im Wasser ab.

von Tim S. (tseidel)


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Ich bezweifle stark, dass die Menge der radioaktiven Abfälle das Maß von 
Spaltreaktoren erreicht. Dennoch ja sind Sie da und das ist sicher eines 
der Hauptprobleme im späteren Betrieb, sollte man sich dazu entscheiden.
Wie groß das Problem ist und wo die Werte im Vergleich zu unseren 
anderen Energiequellen liegen sollte man durchaus erforschen um genau 
diese Entscheidung treffen zu können.

Meine ganz persönliche Einschätzung (Bauchgefühl): Die Menge an 
radioaktiven Abfall wird hinter Braunkohle oder anderer Fossiler 
Brennstoffe liegen.

Denn wir dürfen nicht vergessen, dass diese ebenfalls Radioaktives 
Material in die Athmosphäre bzw. den obersten Metern des Erdreichs, auf 
dem unser Getreide wächst, zuführt.

Beispiel Braunkohle in NRW:
460 Mio Tonnen Erdreich / Jahr bewegt. Davon werden 100 Mio Tonnen 
verbrannt (Kohle mit Verunreinigungen).
Je nachdem wem man fragt liegt der durchschnittsgehalt von Uran in 
Gestein bei 3 bis 0,25 Gramm / Tonne. Nehmen wir also 0,25g an 
(Offizielle Zahl von RWE)

Dann schaufeln wir pro Jahr 115 Tonnen Uran um und blasen davon 25 
Tonnen direkt in die Luft. (Unter optimistischen Annahmen) Ganz zu 
schweigen von Radon, Radium, Thorium, etc ...

Ich hab lieber das Uran unter der Erde, oder in Blei eingeschmolzen als 
in meiner Atemluft. Aber das ist wohl eher meine persönliche Vorliebe.

von Karl K. (karl2go)


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Tim S. schrieb:
> Dann schaufeln wir pro Jahr 115 Tonnen Uran um und blasen davon 25
> Tonnen direkt in die Luft.

Warum sollten wir das in die Luft blasen? Uran hat einen Schmelzpunkt 
von 1133°C und einen Siedepunkt von 3930°C. Kannste bei Wikipedia 
finden.

Also sollte das Uran eher in der Asche landen. Und da müsste man sehen: 
Landet die Asche auf den Feldern oder in der Seife oder wieder im 
Tagebau?

Andererseits gibts hier ein paar Dörfer, da liegt der Urangehalt im 
Trinkwasser deutlich über den empfohlenen Grenzwerten. Das Wasserwerk 
meint dazu: Für Uran im Trinkwasser gibt es keine gesetzlichen 
Grenzwerte, also müssen wir da nix machen.

Kommen dann die "Grünen" und fordern Grenzwerte für Uran, sind sie 
wieder die Spassverderber, die alles verbieten wollen...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Tim S. schrieb:
> Beispiel Braunkohle in NRW:
> 460 Mio Tonnen Erdreich / Jahr bewegt. Davon werden 100 Mio Tonnen
> verbrannt (Kohle mit Verunreinigungen).
> Je nachdem wem man fragt liegt der durchschnittsgehalt von Uran in
> Gestein bei 3 bis 0,25 Gramm / Tonne. Nehmen wir also 0,25g an
> (Offizielle Zahl von RWE)
>
> Dann schaufeln wir pro Jahr 115 Tonnen Uran um und blasen davon 25
> Tonnen direkt in die Luft. (Unter optimistischen Annahmen) Ganz zu
> schweigen von Radon, Radium, Thorium, etc ...

Wobei man die 25 Tonnen unterteilen muss in 99,3% U238 (ungefährlich) 
und U235 (böse). Insgesamt wären es also nur 175kg "böses" Uran.

Soviel mir bekannt ist, besitzen die Kraftwerke allerdings auch 
Filteranlagen, so dass auch einiges rausgefiltert werden dürfte. 
Inwiefern allerdings die Uranverbindungen (und auch Quecksilber etc.) 
dort "kleben" bleiben, ist mir nicht bekannt. Gibt es Zahlen dazu?

> Ich hab lieber das Uran unter der Erde, oder in Blei eingeschmolzen als
> in meiner Atemluft. Aber das ist wohl eher meine persönliche Vorliebe.

Nein, das geht mir genau so :-)
Das soll mal schön weiter unsere Kugel von Innen beheizen.

: Bearbeitet durch Moderator
von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:
> Wobei man die 25 Tonnen unterteilen muss in 99,3% U238 (ungefährlich)
> und U235 (böse). Insgesamt wären es also nur 175kg "böses" Uran.

Wenn du eine Bombe bauen willst, indem du das Uran aus den Schornstein 
filterst, ist U235 böse und U238 ungefährlich. Strahlen tun beide, aber 
nur gering. Da könnten andere Substanzen interessanter sein.

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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Chris D. schrieb:
> Wobei man die 25 Tonnen unterteilen muss in 99,3% U238 (ungefährlich)
> und U235 (böse). Insgesamt wären es also nur 175kg "böses" Uran.

Wieso ist U238 ungefährlich?

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5554271 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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M.A. S. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Wobei man die 25 Tonnen unterteilen muss in 99,3% U238 (ungefährlich)
>> und U235 (böse). Insgesamt wären es also nur 175kg "böses" Uran.
>
> Wieso ist U238 ungefährlich?

Naja, ungefährlich im Verhältnis zu U235. Auf dem Kaminsims will man es 
trotzdem nicht haben ;-)

Es hat eine sehr große Halbwertszeit und als Alpha-Strahler ist es in 
der Umwelt nicht so kritisch, zumal Uran flott ausgewaschen werden 
dürfte.

Beitrag #5554278 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:
>> Wieso ist U238 ungefährlich?
>
> Es hat eine sehr große Halbwertszeit

U235: 7,0e8 Jahre, 0,7%
U238: 4,5e9 Jahre, 99,3%

Der Anteil wirkt also der unterschiedlichen Halbwertszeit entgegen.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5554286 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #5554288 wurde von einem Moderator gelöscht.
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