Forum: HF, Funk und Felder DC -6000MHz - Sinusgenerator


von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Hallo alle zusammen,

ich stehe seit längerem vor einem Problem und finde im Moment nicht den 
richtig Weg es zu lösen. Ich fange mal an:

Ich benötige einen durchstimmbaren Sinus von DC - 6GHz. Die weiteren 
Anforderungen sind wie immer eine hohe Frequenzgenauigkeit, das schnelle 
Frequenzwechsel gestatten werden, Seitenbänder unterdrücken und selber 
kein Rauschen hinzufügen.

Bis jetzt ist festgeschrieben ein Zynq UltraScale+ RFSoC zu verwenden, 
da dieser für die weiteren Anwendungen sowieso gebraucht wird. Alles 
andere ist frei wählbar.

Idee 1:

Direct Digital Synthesis im FPGA was aber aufgrund dem Nyquist Kriterium 
unmöglich wird. Nyquist-Theorem: mindenstens in der Realität 3 · fout = 
fClock. Das wären dann 18GHz.

Somit unmöglich! (So sehe ich das mal :D)

Idee 2:

Mit einem Cordic Algorithmus im FPGA einen Sinus zu generieren mit dem 
ich anschließend per Aufwärtsmischung die DC - 6GHz erreiche. Also ein 
freilaufender Sinusoszillator, der mit einer anderen hochstabilen 
Frequenz vom FPGA aufgrund einer PLL intern synchronisiert. Anschließend 
werden mittels Filterbänken die Harmonischen herausgefiltert.

Sobald ich eine Gilbertzelle verwende habe ich aber gleich das Dynamik 
Problem.


Idee 3:

Da ich zuerst alles Versuchen möchte eine Lösung mit dem FPGA zu finden 
möchte ich eigentlich nicht auf ein IC ausweichen. Ansonsten würde ja so 
ein IC ADF5356 ein Lösung darstellen oder? Bis zu den 56MHz wo der 
ADF5356 erst funktioniert, kann ich ja mit dem FPGA per DDS oder einen 
Sinus erzeugen. Gibt dann halt einen Sprung :/

Wie machen das die großen Hersteller von Rhode und Schwarz zum Beispiel 
bei einem SMA100B Signal Generator??

Macht Rhode das auch mit solchen (ADF5356) Bausteinen?

Wie würdet Ihr das machen?

Ich bin euch sehr dankbar für eure Hilfestellung.

Beste Grüße

von Marek N. (Gast)


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R&S SMT06: 
https://www.rohde-schwarz.com/ch/produkt/smt-produkt-startseite_63493-7568.html

/edit: Ach sorry, du willst ja wissen wie "die" das machen, nicht wo man 
sowas bekommen kann.

von Hint Hint (Gast)


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Wer suchet der findet was, wer nicht suchet der muss
selber machen.

Beitrag "Re: Der Si5351 als LO"

Beitrag "Fertige PLL bis 7 GHz"

von Hint Hint (Gast)


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Sawyer M. schrieb:
> Wie machen das die großen Hersteller von Rhode und Schwarz zum Beispiel
> bei einem SMA100B Signal Generator??

"Seltsamerweise" schafft es Rohde&Schwarz nicht bis DC herunter
einen Sinus zu erzeugen. Vielleicht haben die mal überlegt wie-
viel Sinn das macht und zu welchen Kosten das realisierbar wäre?

Ich versuche mir gerade vorzustellen wie ein DC Sinus aussieht.

Sawyer M. schrieb:
> Ich benötige einen durchstimmbaren Sinus von DC - 6GHz. Die weiteren
> Anforderungen sind wie immer eine hohe Frequenzgenauigkeit, das schnelle
> Frequenzwechsel gestatten werden, Seitenbänder unterdrücken und selber
> kein Rauschen hinzufügen.

Alles Wischi-Waschi Forderungen.

Ich brauche ein Auto das schnell fährt.

von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Hint Hint schrieb:
> Sawyer M. schrieb:
>> Wie machen das die großen Hersteller von Rhode und Schwarz zum Beispiel
>> bei einem SMA100B Signal Generator??
>
> "Seltsamerweise" schafft es Rohde&Schwarz nicht bis DC herunter
> einen Sinus zu erzeugen. Vielleicht haben die mal überlegt wie-
> viel Sinn das macht und zu welchen Kosten das realisierbar wäre?
>
> Ich versuche mir gerade vorzustellen wie ein DC Sinus aussieht.
>
> Sawyer M. schrieb:
>> Ich benötige einen durchstimmbaren Sinus von DC - 6GHz. Die weiteren
>> Anforderungen sind wie immer eine hohe Frequenzgenauigkeit, das schnelle
>> Frequenzwechsel gestatten werden, Seitenbänder unterdrücken und selber
>> kein Rauschen hinzufügen.
>
> Alles Wischi-Waschi Forderungen.
>

Willst die genauen Anforderungen? Kann ich dir geben wenn du möchtest, 
aber das ändert doch nicht daran welches Prinzip verfolgt werden müsste, 
um dieses Projekt umzusetzen! Da ich leider zuhause bin und gerade die 
exakten Werte nicht bei mir habe, werde ich morgen früh diese für Sie 
nachtragen.

Und nun auf dem DC herumreiten ist doch nun wirklich unnötig. Sie wissen 
genau was damit gemeint ist. Theoretisch ist ein 1Hz Sinus auch möglich 
nur DC nicht.
Aber da hier Fehler nur so gesucht werden, die korrigierte Angabe: von 
300KHz bis 6 GHz.

Für deine Links bin ich jedoch sehr dankbar da ich diese nicht gefunden 
habe.

von Hint Hint (Gast)


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Sawyer M. schrieb:
> Aber da hier Fehler nur so gesucht werden, die korrigierte Angabe: von
> 300KHz bis 6 GHz.

hmmmmm ..... 300KHz ist schon etwas gaaaanz anderes als DC.

Aber auch ich verfalle manchmal in die Überheblichkeit bei
Frequenzen unter 1 GHz von "Gleichstrom" zu sprechen (wenn
man die Schwierigkeiten bei weit höheren Frequenzen betrachtet).

von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Hint Hint schrieb:
> Sawyer M. schrieb:
>> Aber da hier Fehler nur so gesucht werden, die korrigierte Angabe: von
>> 300KHz bis 6 GHz.
>
> hmmmmm ..... 300KHz ist schon etwas gaaaanz anderes als DC.
>
> Aber auch ich verfalle manchmal in die Überheblichkeit bei
> Frequenzen unter 1 GHz von "Gleichstrom" zu sprechen (wenn
> man die Schwierigkeiten bei weit höheren Frequenzen betrachtet).

Das ist mir sehr wohl bewusst das 300 KHz etwas anderes sind. Vor lauter 
grübeln wie ich meine Problematik umsetze, habe ich wohl zu wenig auf 
dieses Detail geachtet. Da ich aber vermute das Sie ein fähiger Experte 
sind der mir bestimmt einen Rat geben kann, würde ich Sie bitten meine 
Ideen zu kommentieren die ich oben erläutert habe. Somit habe ich die 
Chance etwas dazu zu lernen.

Vielen Dank Ihnen

von Ralph B. (rberres)


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Die Rohde&Schwarz haben einen Frequenzbereich von 9KHz bis zur maximalen 
Frequenz, wobei die 9KHz gewisse Einschränkungen bezüglich maximalen 
Pegel unterlegen, weil es ganz einfach extrem schwer ist Endstufen zu 
bauen welche dann bis 9KHz runter gehen, weil die Kollektordrossel dann 
entsprechend groß werden muss.

Dies steht aber entgegen das man bei z.B. 6GHz nur eine extrem kleine 
Drossel brauchen kann, wegen der parasitären Kapazitäten in der Drossel.

Meist schaltet man mehrere verschieden große Drosseln in Reihe.

Der Generator selbst besteht aus meist mehreren verschachtelten 
fractional/N Synthesizern, und Vervielfachern.

DDS Synthesizern findet man bei den Modulationsgeneratoren und eventuell 
bei der Referenzfrequenzerzeugung.

Sonst sind die Nebenwellenabstände und Phasenrauschen nicht in den Griff 
zu bekommen.

Mit nur einen simplen ADF4351 und Konsorten ist es hierbei nicht getan.

Versuche mal an die Unterlagen älterer Rohde&Schwarz Signalgeneratoren 
zu kommen.( SMH SMY-02 SMG usw )für diese Generatoren findet man noch 
Servicemanuals mit Schaltbilder im Netz.

Dann versuche mal dahinter zu steigen wie der Synthesizer aufgebaut ist.

Das waren jetzt Generatoren welche nur bis 2GHz gehen.

Ralph Berres

von Purzel H. (hacky)


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Wie die professionellen aelteren Synthesizer aussehen ? zB 12GHz fix, 
und dann wird mit einem VCO von 12 bis 18 gemischt. Ergibt dann Null bis 
6GHz.

Ein DRO zB mit irgendwelcher Frequenz 6-12 gibt's fuer 1500$, und der 
ist auf 10ppm stabil.

von Ralph B. (rberres)


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Jetzt ist G. schrieb:
> Wie die professionellen aelteren Synthesizer aussehen ? zB 12GHz fix,
> und dann wird mit einem VCO von 12 bis 18 gemischt. Ergibt dann Null bis
> 6GHz.

Hat man in der Tat auch schon gemacht. Allerdings nicht von 0Hz, weil 
man die Spiegelfrequenzprodukte nicht mehr trennen kann. ( Siehe 
Probleme bei dem Swob5 ).
Dafür muss die feste Frequenz durch vervielfachen aus einen Quarz 
abgeleitet werden, und die variable Frequenz ist dann wieder eine PLL 
von Nöten. Das ist dann wieder ein mehrfach verschachtelter Fraktional/n 
Synthesizer bei den besseren Geräten.

>
> Ein DRO zB mit irgendwelcher Frequenz 6-12 gibt's fuer 1500$, und der
> ist auf 10ppm stabil.

Signalgeneratoren sind in der Regel an einer interne Referenzfrequenz 
von 10MHz angebunden, welche es bis zu einer Stabilität und Abweichung 
von 10exp-10/Stunde gibt.

Das ist mit einen DRO wohl alleine nicht zu schaffen.

Man wird immer auf eine PLL stoßen.

Ganz früher hatte man auch freischwingende Oszillatoren welche optional 
an eine FFl anbindbar waren. ( SMDA SMDU ) Diese erreichten aber 
freischwingend  eine Stabiltät von bestenfalls 10exp-5/pro Stunde mit 
FFL eine Zehnerpotenz besser.

Ralph Berres

von Hint Hint (Gast)


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Sawyer M. schrieb:
> Ich benötige einen durchstimmbaren Sinus von DC - 6GHz.

Durchstimmbar wie und mit welcher Schrittweite?
Drehkondensator oder Tauchkern in Spule oder Abstimmspannung?
Re Sinus: Ich habe übrigens noch keinen Rechteckgenerator bei
6GHz gesehen. Wobei man sich sicherlich sehr lang streiten kann
wann ein Signal rechteckförmig ist und wann nicht.

Sawyer M. schrieb:
> eine hohe Frequenzgenauigkeit

Also nicht niedrig. Verstehe.

Sawyer M. schrieb:
> das schnelle Frequenzwechsel gestatten werden

Wie schnell soll "schnelle Frequenzwechsel" sein?

Sawyer M. schrieb:
> Seitenbänder unterdrücken

Besteht nur die Auswahl "Seitenbänder unterdrückt"
oder "Seitenbänder nicht unterdrückt"?

Sawyer M. schrieb:
> und selber kein Rauschen hinzufügen

Kein Rauschen zu was hinzufügen?

SCNR.
Bei solchen Rundumschlag-Pauschal-Spezifikationen muss
man schon mal Gegenfragen dieser Art stellen.

von W.S. (Gast)


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Hint Hint schrieb:
> Bei solchen Rundumschlag-Pauschal-Spezifikationen muss
> man schon mal Gegenfragen dieser Art stellen.

Man kann es auch lassen, denn regelmäßig ist so etwas nur ein verpeilter 
Gedankengang ohne echten Grund dahinter, siehe:

Sawyer M. schrieb:
> ich stehe seit längerem vor einem Problem und finde im Moment nicht den
> richtig Weg es zu lösen. Ich fange mal an:
> Ich benötige einen durchstimmbaren Sinus von DC - 6GHz. Die weiteren
> Anforderungen sind wie immer..

Siehste, eben genau DAS.

Wenn jemand ein konkretes Bau-/Bastel-Vorhaben angeht und sich noch 
nicht darüber klar ist, welche Art von Architektur er ins Auge fassen 
sollte, dann erklärt er den anderen, die ihm helfen sollen, zunächst den 
eigentlichen Zweck der ganzen Übung.

Aber "Ich benötige etwas das alles kann und die weiteren Anforderungen 
sind wie immer.." ist Freitag. Nur ärgerlich, daß dieser wohl grad auf 
den Dienstag gefallen ist, gelle?

W.S.

von Hint Hint (Gast)


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W.S. schrieb:
> Man kann es auch lassen, denn regelmäßig ist so etwas nur ein verpeilter
> Gedankengang ohne echten Grund dahinter

Zustimmung, aber wenn man nichts schreibt denkt derjenige
vielleicht dass keiner was gemerkt hat .... irgendeine
Art von Gegengewicht schadet nicht und fördert den Daten-
verkehr auf uC.net

von Ralph B. (rberres)


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Das Problem ist, das es hier immer wieder meinen, das ein simpler 
ADFXXXX Modul das selbe leisten kann, wie ein ausgewachsener Generator 
der Nobelschmieden.

So einfach ist es aber nun mal nicht, wenn man hohe Anforderungen 
bezüglich
Störhub, Phasenrauschen, Frequenzstabilität, Agilität bei 
Frequenzwechsel, Modulationsqualität ( insbesonders bei IQ-Modulation ) 
hat.

Das schlägt sich dann in den Kosten eines Signalgenerators unmittelbar 
wieder. Ich will damit sagen, das die Nobelschmieden die ( für uns 
Hobbyisten extrem hohe ) Preise nicht deswegen ausloben, um die Kunden 
finanziell zu schröpfen.

Ralph Berres

von nachtmix (Gast)


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Hint Hint schrieb:
> Alles Wischi-Waschi Forderungen.
>
> Ich brauche ein Auto das schnell fährt.

Vieleicht kommt ihr ja trotzdem zusammen.
Du recherchierts ein wenig, wer dem TE einen solchen Generattor verkauft 
und dafür bezahlt er dir den Ferrari.




Ralph B. schrieb:
> extrem schwer ist Endstufen zu
> bauen welche dann bis 9KHz runter gehen, weil die Kollektordrossel dann
> entsprechend groß werden muss.

Dem Vernehmen nach gibt es ja kleine Transistoren, die -als 
Konstantstromquelle verwendet-  bei niedrigeren Frequenzen die Aufgabe 
einer Drossel ganz gut übernehmen.

von zyxw (Gast)


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Schau dir mal ein paar YT-Videos von "The Signal Path" an, der stellt 
einige Konzepte vor und zeigt offene Geräte. Spätestens dann sollte Dir 
klar werden, dass im GHz-Bereich Selbstbau nahezu ausgeschlossen ist, 
zumindest wenn es einigermaßen spektral- und phasenrein sein soll.

von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Da viele hier gefragt haben was für eine Anwendung ich vorhabe, will ich 
das natürlich nicht verschweigen. Im Rahmen eines freiwilligen 
Uni-Projektes wird ein billiger Netzwerk Analysator gebaut und ich soll 
mit anderen aus der Gruppe Lösungsansätze zur DUT Anregung von 300KHz 
bis 6GHz finden für ein Budget von max. 120 Euro.

Dank @Hintihinti bin ich auf diesen Forumsbeitrag gestoßen:

Beitrag "Der Si5351 als LO"

Kennt jemand den Nutzer @Nähkästchen Plauderer (Gast)?

Hat hat ein schönes Board vorgestellt welches er entwickelt hat mit 
einem AD9956 und ADF4351. Er meinte er hätte ein Schaltplan und 
eventuell noch Messergebnisse. Ich wäre sehr interessiert daran. :)

Auch würde mich sehr interessieren wie gut die Messergebnisse von Ihm 
waren und ob so ein Chip für mein Projekt funktionieren könnte?!

Vielen Dank euch

von Sawyer M. (sawyer_ma)


Angehängte Dateien:

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Das Board von Ihm sah so aus.

von Hans (Gast)


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Interessant...

die Si5351 boards kosten quasi nix... habe ich aus ähnlichem grund mir 
vor monaten diese + ein paar ad831 mischer boards auf verdacht 
bestellt...

mir schwebt da so etwas wie die ur-version vom sdr-kits vna vor... 4 
Kanal Soundkarte mit 18Bit ADCs kann ich mir aus einem anderem 
Messaufbau borgen...

genauigkeit und dynamik sind für mich nicht sonderlich von interesse...

9k-230MHz wäre supi, 150k-30MHz ok. Impedanzen (Z11/Z22) von 10 Ohm 
300Ohm sowie +-10..20dB S12/S21 wäre für mich ausreichend... also 
eigentlich low-tech...

6GHz halte ich für überzogen... >1Ghz ist es nicht unüblich seine Kabel 
am Tisch fest zu kleben... Kalibrieren wird da auch unlustig... ich habe 
Zugriff auf entsprechende VNAs+Cal-Kits... der entsprechende 
Drehmomentschlüssel ist da nicht ganz ohne Grund dabei...

Bei so einem Low-Tech Teil wäre ich dabei... wenn's viel mehr werden 
soll passe ich...

BTW: Als Hobby kann man "problemlos" bis einige 10GHz "basteln"... mir 
sind einige "Psychopathen" bekannt die sowas tun... ich persönlich sehe 
sowas aber eher als Selbstgeißelung an... Selbstbau ist also möglich - 
wenn auch einiges an theoretischem und praktischem Hintergrundwissen 
dafür gebraucht wird.

73

von Ralph B. (rberres)


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Hans schrieb:
> mir schwebt da so etwas wie die ur-version vom sdr-kits vna vor... 4
> Kanal Soundkarte mit 18Bit ADCs kann ich mir aus einem anderem
> Messaufbau borgen...

der geht bis 500MHz mit Dynamikabstrichen bis 1,3GHz. aber bis 6GHz sind 
wir weit entfernt.

Ralph Berres

von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Ralph B. schrieb:
> Hans schrieb:
>> mir schwebt da so etwas wie die ur-version vom sdr-kits vna vor... 4
>> Kanal Soundkarte mit 18Bit ADCs kann ich mir aus einem anderem
>> Messaufbau borgen...
>
> der geht bis 500MHz mit Dynamikabstrichen bis 1,3GHz. aber bis 6GHz sind
> wir weit entfernt.
>
> Ralph Berres

Da liegt ein kleiner Fehler vor. Der Beitrag lautet "Der Si5351 als LO" 
aber @Nahkästchen Plauderer hat noch einen weiteren IC verbaut nämlich 
den: ADF4351

Er schrieb:
#
Der ADF4351 wird also
nur in Ganzzahl-Teilung verwendet.

Die gut vorhandene dreifache Frequenz des ADF4351 nutze ich um
den Frequenzbereich nach oben hin auf über 5 GHz zu erweitern
- mit Filterung der Grundwelle.

Neben der Breichsumschaltung gibt es noch ein stellbares Dämpfungs-
glied mit 30dB Stellbereich und einen 100MHz Referenzoszillator.
#

Meine Frage ist nur was Ihr davon haltet diesen für eine Messanwendung 
zu verwenden oder ob ich einen anderen/ ein anderes Vorgehen nehmen 
sollte für die Frequenzerzeugung des Netzwerk Analysators? Theoretisch 
bräuchte ich einen Fractional-N PLL IC damit ich jede beliebige Frequenz 
in meinem Bereich erzeigen könnte und kann aber der ADF5356 könnte das 
soweit ich das verstanden habe.

Soll ich mich nach etwas anderem umschauen? Wie würdet Ihr vorgehen?

Vielen Dank

von Ralph B. (rberres)


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Sawyer M. schrieb:
> Da viele hier gefragt haben was für eine Anwendung ich vorhabe, will ich
> das natürlich nicht verschweigen. Im Rahmen eines freiwilligen
> Uni-Projektes wird ein billiger Netzwerk Analysator gebaut und ich soll
> mit anderen aus der Gruppe Lösungsansätze zur DUT Anregung von 300KHz
> bis 6GHz finden für ein Budget von max. 120 Euro.

Warum finde ich auf dem Markt keinen Netzwerkanalyzer von 300KHz bis 
6GHz für 120 Euro?
Ich rede jetzt noch nicht mal von Herstellern wie Rohde&Schwarz Keysight 
usw, sondern von einfach gestrickte Geräte wie das von SDR-Kits.

Sawyer M. schrieb:
> at hat ein schönes Board vorgestellt welches er entwickelt hat mit
> einem AD9956 und ADF4351.

Der AD4351 werkelt mittlerweile als Raster-VCO in meinen Swob5, einen 
skalaren Netzwerkanalyzer ursprünglich für Breitbandanwendungen gedacht.
Der wird aber nicht gewobbelt, sondern bestimmt nur die Mittenfrequenz 
im 100Khz Raster. Der schwingt dann von 2-3,4GHz.
Gewobbelt wird dann ein VCXO.Dessen vervielfachte Frequenz beträgt
2GHz +- 1MHz. Verstärkt wird die Differenzfrequenz der beiden 
Frequenzen.

Trotzdem hat es mich unendlich viel Mühe gekostet, die PLL Regelschleife 
so zu modifizieren, das das Phasenrauschen bei 3KHz Wobbelhub nur noch 
soweit sichtbar ist, das die zu sehende Kurve nicht vollkommen 
verjittert ist.
Störhub liegt so bei 300Hz. Das ist klar auf Kosten der Einschwingzeit 
von fast 100mS gegangen.
In der Beschaltung nach der Applikation von Analog-Device beträgt der 
Störhub mehrere KHz.

Hierbei habe ich bei dem Swob5 einen Dynamikbereich von etwa 60db.

Bei einen VNA sind die Anforderungen, was Störhub betrifft, aber 
ungleich höher. Zumal wenn man auch Quarze ausmessen will.

Mit Thomas Beiers geniale Konzept mit zwei DDS Synthesizer welches so 
versetzt sind , das bei der totalen Unterabtastung keine Nullstellen bei 
der Demodulation erwischt werden geht das bis 500MHz erstaunlich gut.
Ab 500MHz aufwärts nimmt die Dynamik kontinuierlich ab, weil die 
Ausgangsspannung der momentan interessierende Frequenz immer kleiner 
wird.

Sowas bis 6GHz machen zu wollen halte ich für ziemlich ambitioniert.

Was ganz vergessen wird.

Das notwendige Zubehör wird mit zunehmender Frequenz und Dynamikbereich 
immer unerschwinglicher.

Bei 6GHz kosten die Verbindungskabel zum Messobjekt plötzlich
1000 Euro/Stück und das Kalibrierkit nochmals  2000 bis 3000 Euro.

Man kann zwar auch normales Teflonkoaxkabel als Verbindungsleitungen 
nehmen, doch wird jede kleinste Bewegung an dem Kabel  sofort im 
Smithdiagramm sichtbar, und eine zuverlässige Kalibrierung wird beinahe 
unmöglich.

Vielleicht sollte man bei so ein Uni-Projekt die Anforderungen mal ein 
gutes Stück runterschrauben. Ich denke als Studienobjekt würde eine 
obere

Grenzfrequenz von 100 oder 200MHz sicher uch ausreichen.

Auch die Frage der Kalbrierung wäre dann soweit entschärft, das man mit 
Hausmitteln wieder hinkommt.

Ralph Berres

von Sheriff (Gast)


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Ja. Probier's doch einfach.

von Markus W. (dl8mby)


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@Sawyer M,

ich würde es trotzdem mit zwei ADF5xxx Chips oder den
von Maxim versuchen, auch wenn Ralf anderer Ansicht ist.

Ohne Teiler von fmax/2 bis fmax bei einem der ADF#s und
den anderen ADF auf fmax/2 und dan Differenzmischung und
TP Filterung.

Da aber bei 6 GHz das PCB Layout schon eine gewisse Heraus-
forderung bedeutet und die PCB auch etwas kosten dürfte, wenn
genaue Leitungsimpedanzen für die ADF Ausgangssignale gefordert
sind, würde ich auf Dev-Boards von AD oder Maxim zurückgreifen
und diese nur entsprechend verkabeln.
Leider sind die Dev-Boards auch aus den o.g. Gründen (PCB-Layout)
nicht unter 300€ das Stück zu bekommen.
Vielleicht geht ja was über Studenten-Rabatt oder der Prof hat
Kontakte zu den o.g. Herstellern.

Einige Anregungen findest Du auch in dem EEVBlog Forum.
Siehe:
http://www.eevblog.com/forum/rf-microwave/portable-2-port-1-mhz-to-6-ghz-vna/


Markus
DL8MBY

von Dachsbau (Gast)


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Mini Circuit hat da was sehr interessantes neues im Angebot:

https://www.minicircuits.com/WebStore/uvna_63.html

Und zufällig bis 6 GHz... macht bestimmt Spaß damit rumzubasteln.

Allerdings auch nicht für 120€ zu haben...Multiplizier das mal mit 20.


HF war und ist schon immer teuer gewesen, so wie Apple (nur anders). Ist 
halt ein spezielles Spezialgebiet ;-).

Wer billig will muss Fachrichtung Informatik, µC, DSP, 
Signalverarbeitung machen, dafür reicht eine Programmiersprache der 
Wahl, Python als Matlabersatz und nen paar Lehrbücher.

Bei der HF-Techniker geht es "leider" immer wieder in die Praxis, und 
die ist oftmals finanziell vernichtend bei höheren Frequenzen. Ist bei 
nem STM32-Dev-Board nicht so :D.

von Hint Hint (Gast)


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Sawyer M. schrieb:
> Das Board von Ihm sah so aus.

Grossartig! Aus ein paar hundert Kilobytes werden durch
professionelles Copy&Paste plötzlich 2.31 MBytes.

Aus dieser Nebensächlichkeit deutet sich an welchen "Zustand"
ein zukünftiges Produkt der beabsichtigten Planung haben könnte.

von Hint Hint (Gast)


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Sawyer M. schrieb:
> Soll ich mich nach etwas anderem umschauen? Wie würdet Ihr vorgehen?

Ich würde erst mal das umsetzen was ich versprochen habe:

Sawyer M. schrieb:
> Da ich leider zuhause bin und gerade die
> exakten Werte nicht bei mir habe, werde ich morgen früh diese für Sie
> nachtragen.

Davon habe ich noch nichts gesehen. Nur viel Gelabere.

Um es mal klar zu sagen, denn scheinbar ist diese Weisheit bei
dir noch nicht durchgedrungen: Erst wenn man weiss was man will
(die Specs) kann man ernsthaft anfangen zu überlegen welches
Konzept man verfolgen will.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://www.eisch-electronic.com/entwicklung/sig01.html
der wurde im Forum schon mehrfach erwähnt, ich habe auch einen.
Da sitzt auch ein ADF... drin.

von W.S. (Gast)


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Sawyer M. schrieb:
> Da viele hier gefragt haben was für eine Anwendung ich vorhabe, will ich
> das natürlich nicht verschweigen. Im Rahmen eines freiwilligen
> Uni-Projektes wird ein billiger Netzwerk Analysator gebaut und ich soll
> mit anderen aus der Gruppe Lösungsansätze zur DUT Anregung von 300KHz
> bis 6GHz finden für ein Budget von max. 120 Euro.

Na endlich kommt mal etwas Substanz in die Diskussion.

Also: unter Netzwerk-Analysator verstehe ich nen Wobbler. Das ist ein 
Ding, was man frequenzmäßig duechstimmen kann und was eine möglichst 
sinusähnliche Ausgangsspannung liefert und das auf der anderen Seite 
einen Detektoreingang hat (log oder/und lin) um nen HF-Pegel zu 
erfassen.

So.
Für sowas ist kein einziger bezahlbarer Chip so ohne weiteres benutzbar, 
aber man kann trotzdem zu Potte kommen.

Ich habe hier in diesem Forum vor geraumer Zeit sowas schon mal 
gepostet. Meine Version war damals mit dem ADF4350 aufgebaut, genauer 
gesagt mit diesem und noch einem zweiten ADF.

Prinzip:
Ein Generator läuft konstant auf 2.2 GHz und der andere wird abgestimmt 
zwischen 2.2 GHz und 4.4 GHz. Beider Signale werden heruntergemischt und 
dezent tiefpaßgefiltert (passiert fast von selbst bei FR-4)

Das reicht dann für den Bereich bis so etwa 1.5 GHz aus, wenn der 
Mischerdurchschlag wenigstens so einigermaßen gering ist, dann auch bis 
2 GHz. Ich hatte damals nen FET-Mischer von Hittite benutzt, der 
angeblich hochlinear sein soll. Messen kann ich das in meiner Bastelecke 
nicht mehr.

Nun und für alles jenseits 2 GHz muß man sich eben damit zufrieden 
geben, was aus dem ADF4350 ohne Teiler so herauskommt.

Wenn du jetzt unbedingt bis 6 GHz willst, dann guck nach dem 
Konkurrenz-Chip von Maxim, MAX78nochwas oder so ähnlich. Der ist 
pinkompatibel und auch weitgehend softwarekompatibel zum ADF.

Das ergibt durchaus einen Wobbler von fast 0 bis 6 GHz im angezielten 
Kostenbereich, aber eben nur mit der Güte, wie man sie mit halt damit so 
hinkriegt.

W.S.

von Ralph B. (rberres)


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W.S. schrieb:
> Das ergibt durchaus einen Wobbler von fast 0 bis 6 GHz im angezielten
> Kostenbereich, aber eben nur mit der Güte, wie man sie mit halt damit so
> hinkriegt.

Genau das ist das Problem.

Dieses Prinzip funktioniert sehr gut skalar für Breitbandwobbeln. Also 
Bandbreiten so ab 1MHz

Wenn man damit aber Quarzfilter wobbeln will dann ist das Phasenrauschen 
zu groß. Das äusert sich in den verrauschten Flanken der Durchlasskurve.

Das gilt jetzt für einen skalaren Netzwerkanalyzer.

Für VNA wird das noch wesentlich kritischer.

Ralph Berres

von Hint Hint (Gast)


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W.S. schrieb:
> Wenn du jetzt unbedingt bis 6 GHz willst, dann guck nach dem
> Konkurrenz-Chip von Maxim, MAX78nochwas oder so ähnlich.

Daüber wurde ja eben erst geschrieben.
Warum in die Schwerne Feifen, das Gute liegt so nah.

Hint Hint schrieb:

Beitrag "Re: Fertige PLL bis 7 GHz"

von Blabla (Gast)


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Hallo, ihr legt euch ein RFSoC für 8000€ in die Ecke und habt dann nur 
noch 120€ um nen Frequenzgenerator zu Basteln?

Allein der FMC Stecker kostet 20€ !? Und ein PCB bekommt ihr für den 
Preis auch nicht.

Wenn ihr ein bisschen was auf dem Kasten habt könnt ihr zumindest das 
Prinzip alleine mit dem FPGA board zeigen und vielleicht fällt euch ja 
dann auch auf was das Board eigentlich leisten kann. Manchmal reicht es 
ja auch wenn man unterabgetastet ist und dafür genug Rechenleistung hat 
?.
Außerdem habt ihr je 8 Kanäle da könnt ihr auch ne LO generieren und 
Mischen.

Vielleicht sind 120€ auch ein Hinweis auf ein Evaluation Board von einer 
PLL?

Wird es Veröffentlichungen zu den Arbeiten mit dem RFSoC geben?

von GHz-Nerd (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Wenn man damit aber Quarzfilter wobbeln will dann ist das Phasenrauschen
> zu groß. Das äusert sich in den verrauschten Flanken der Durchlasskurve.

Es erstaunt mich ein wenig, dass du so stark mit dem Phasenrauschen zu 
kämpfen hattest. Auch wenn es sicher nicht mit Laborgeräten mithalten 
kann, scheint mir das Rauschen der neueren ADF Chips nicht so 
unglaublich schlecht, dass solche Messungen unmöglich sind...
Was aber in der Tat ein grosses Problem dieser ICs im Frac-N modus ist 
(sofern mit fester Referenzfrequenz betrieben), sind die integer 
boundary spurs. Die können das Spektrum ganz schön versauen...

von W.S. (Gast)


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GHz-Nerd schrieb:
> scheint mir das Rauschen der neueren ADF Chips nicht so
> unglaublich schlecht, dass solche Messungen unmöglich sind

Nein nein, der Ralph hat im Prinzip schon Recht.

Normalerweise liegen Quarzfilter eben nicht bei Frequenzen jenseits des 
GigaHertz, sondern im Bereich unter 100 MHz.

Und dafür ist ein Gerät, was satte 6 GHz überstreichen kann, einfach das 
verkehrte Gerät.

Für sowas nehme man den guten alten AD9951 und den dazu passenden 
logarithmischen Detektor, also im Prinzip den sattsam bekannten FA-NWT. 
Der ist für sowas genau der richtige Wobbler.

W.S.

von Florian W. (florenzw)


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HackRF One, geht von 1Mhz - 6GHz.
Am unteren Frequenzende passt's nicht ganz, dafür spottbillig im 
Vergleich zu allem anderen, was hier so vorgeschlagen wurde.

von Gerhard H. (ghf)


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Ich finde das DG8SAQ-Konzept schon interessant, man könnte das
durchaus zu höheren Frequenzen erweitern. Der VNWA lebt bei hohen
Frequenzen nur von den Oberwellen der DDSe und dass die NE602-
Mischer bei 1 GHz überhaupt noch funktionieren, das finde ich schon
ziemlich erstaunlich.

Man könnte erst mal mit einem schnelleren DDS anfangen und der
Oberwellenbildung mit Schottky-Dioden nachhelfen. Ebenso lässt
sich wohl ein breitbandigerer Mischer auftreiben.

Das Hauptproblem bzgl. des Preises ist wohl, dass man den
CalKit nicht wirklich umgehen kann. Außerdem braucht's ein
Transferrelais, sonst wird das nix mit der 12-Term-Fehler-
korrektur, weil beim häufigen Richtungs-Umstöpseln mit Billig-
Kabeln von der Kalibration schon bald nicht mehr viel übrig bleibt.

Gruß,
Gerhard

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