Hallo, habe hier zwei 220V Trafos, die ich gern weiter verwenden möchte. Die Trafos haben 220VA und ich frage mich, ob das bei 230V ein Problem werden könnte. Die Trafos sind natürlich uralt, aber ich ziehe höchstens den Nennstrom über eine Diodenbrücke. Geht...geht nicht?? Was meint ihr... Danke und Gruß Rainer
Man kann die Trafos weiter verwenden, schliesslich hatten die 220V auch eine +/-10% Toleranz, nun natürlich könnten 230V+10% schon 253V sein, das wird aber eher selten vorkommen. Der Trafo, der eine etwas höhere Primärspannung bekommt, geht etwas weiter in Sättigung, zieht dadurch etwas mehr Strom (egal ob belastet oder unbelastet) und wird dadurch etwas wärmer. Wenn er vorher bei 20 GradC Umgebungstemperatur schon knapp auf Kante genäht war, also mit einer Innentemperatur lief die nur 10 Jahre mittlere Haltbarkeit der Isolierung versprach, das war die offizielle Auslegung von Trafos, dann wird er jetzt deutlich weniger lange leben, vielleicht 2 Jahre, und bei 40 GradC noch schneller kaputt gehen. Aber die meisten Trafos wurden nicht so knapp nur für 20 GradC ausgelegt, sondern erlauben 40 oder gar 70 GradC Umgebungstemperatur und halten bei der realen Temperatur sowieso viel länger als 10 Jahre. Nicht so schlimm, wenn aus dem viel länger nun nur noch ein etwas länger wird. Eine Gegenmassnahme wäre es natürlich, die Trafos mit 60Hz in den USA zu betreiben, dort verkraften sie sogar die 240V+/-10%.
Wenn der Hersteller nicht zu sparsam mit den Windungen auf der Primärseite war müste es gehen. Einfach mal im Leerlauf eine Weile probieren, und schauen ob er warm wird. Bei zu wenig Windungen kommt der Eisenkern in die Sättigung und wird schneller warm als die Wicklung.
Günter Lenz schrieb: > Wenn der Hersteller nicht zu sparsam mit den Windungen > auf der Primärseite war müste es gehen. Dat jet zu 100%! Bei nem ~1VA und kleiner, würde ich mir eventuell (Bauart) Sorgen machen. PS: Man weiß ja nie. ;) Rainer V. schrieb: > Die Trafos sind natürlich uralt Verrottet sollten sie natürlich nich sein! zB. 20J im Schuppen rumgammeln, vertragen nich alle. ;)
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Rainer V. schrieb: > Die Trafos haben 220VA und ich frage mich, ob das bei 230V ein Problem werden könnte. Wenn Du Bedenken hast, mache eine Messung der Stromaufnahme im Leerlauf. Ideal wäre da ein Stelltrafo, wo sich erkennen lässt, ab welcher Spannung der Strom überproportional ansteigt. Ein Billigchinese wird vermutlich abkacken, ordentliche Trafos deutscher Herkunft eher nicht.
Hallo, bei der Spannungserhöhung von 220V auf 230V wurden ja die "alten" Geräte weiter betrieben und sie wurde nur umgesetzt, weil die Geräte sie "vertragen" haben. Die Kernfrage bei den alten Trafos ist eher die Zustand der Isolierung. Aufschluss kann hier eine Messung des Isolationswiderstands geben, wo aber nur die wenigsten Zugriff auf entsprechende Messgeräte haben. Die Lebensdauer von elektrischen Betriebsmitteln ist in Deutschland nicht klar geregelt (es gibt keine Gesetze und auch keine Normen, die hierzu Aussagen treffen). Geregelt ist allerdings, das immer der Betreiber und der Monteur dafür haftet. Auch wenn es privat ist bist du der Betreiber. Wenn du es selbst machst bist du dann auch noch den Monteur. Sprich, wenn was abfackelt oder jemand zu Schaden kommt haftest du dafür somit musst auch die die Entscheidung treffen, ob du es verantworten kannst die Trafos wieder mit dem Stromnetz zu verbinden. Gruß Kai
Mal die Isolation ansehen und zu messen schadet nicht. Mancher uralte Kupferlackdraht hat zerbröselte Isolation.
Mit einem Trafo in "Sparschaltung" vorgeschaltet, kann man die Spannung reduzieren. Was Du dazu nur brauchst ist ein Trafo 230V auf 12V, ca. 15W (oder 10...18V ginge auch) dessen Sekundärwicklung vorgeschaltet wird.
Kai S. schrieb: > bei der Spannungserhöhung von 220V auf 230V wurden ja die "alten" Geräte weiter betrieben und sie wurde nur umgesetzt, weil die Geräte sie "vertragen" haben. Das ist nur halb wahr: In der Übergangsphase wurden 230 Volt mit plus 5% zugelassen, was eben den 220 V plus 10% entspricht. Das ist schon seit Jahren vorbei, inzwischen sind +10% zulässig. Es kommt jetzt wirklich darauf an, wie geizig der Trafohersteller mit dem Kupfer war. Ich habe Trafos, die mit 250 V keinerlei Probleme haben und andere, die bereits bei 240 V knapp vor der Sättigug kleben und vernehmlich brummen. Das ganze entspannt sich etwas, wenn eine hohe Grundlast ständig vorhanden ist, kritisch ist stets der Leerlauf. Dieter schrieb: > Was Du dazu nur brauchst ist ein Trafo 230V auf 12V, ca. 15W (oder 10...18V ginge auch) dessen Sekundärwicklung vorgeschaltet wird. Jou, das hatte ich mal für einen anderen Thread gemalt - Anhang.
Manfred schrieb: > Es kommt jetzt wirklich darauf an, wie geizig der Trafohersteller mit > dem Kupfer war. Es kommt auf die genaue Auslegung des besagten Trafos an. Kann und wird schon mal (zum Teil), aber muß nicht zwingend aus reinem Geiz resultieren... :) Dieter schrieb: > Mit einem Trafo in "Sparschaltung" vorgeschaltet, kann man die Spannung > reduzieren. Was Du dazu nur brauchst ist ein Trafo 230V auf 12V, ca. 15W > (oder 10...18V ginge auch) dessen Sekundärwicklung vorgeschaltet wird. Wenn man diesen Tip mit der Sparschaltung schon geben will, ist dazu aber noch etwas mehr zu sagen. Es geht ja nicht jeder Trafo automatisch. (Sparschaltung kann man hingegen googlen.) Grundsätzlich reichte (siehe Michaels Ausführungen oben) evtl. schon ein Klein(st)trafo mit wenigen Volt sekundär, sogar einer mit 6V kann dabei ausreichen. Noch besser ist einer mit 10V oder 12V, damit ist man auch bei +10% = 253V auf der sicheren Seite, egal wie der 220Ver ausgelegt wurde. Denn dann stimmt die anliegende Primärspannung fast genau. Nimmt man einen "Vor"-Trafo mit höherer Sekundärspannung, ist zu beachten, daß so beim 220Ver mit sinkender Primärspannung die Sekundärspannung auf Werte unterhalb der Angabe sinkt. Auch die entnehmbare Leistung verringert sich, weil der Bemessungsstrom ja der gleiche bleibt - einfache Rechnung. Und zuletzt ist zu beachten, daß der "Vor"-Trafo zwar sehr viel weniger Belastung trägt, als der 220er - weshalb ja auch ein sehr kleiner geht. Doch verifizieren sollte man dessen Eignung schon, jeder würde nicht gehen. Alles genau durchzurechnen, ist etwas langwierig... Um schneller herauszufinden, ob ein Trafo für dieses Vorschalten geeignet ist, muß man nur den Nennstrom der Reduzier- Wicklung >= Primärstrom (*) des 220Vers zu wählen. (*: I_p = Leerlauf- + auf prim. transformierter sek. Laststrom - meßbar) Ob seine Belastbarkeit ausreicht, ergibt sich so ohne langes rechnen und dann eh wegkürzen, ausreichend genau. Will man den 220Ver gar nicht voll belasten, reichte ein noch kleinerer. Rainer V. schrieb: > Die Trafos sind natürlich uralt, aber ich ziehe höchstens > den Nennstrom über eine Diodenbrücke. Geht...geht nicht?? Ich fürchte stark, Du meinst "mit kapazitiver Glättung danach"... ;-) Dabei an der DC den "Nennstrom"? Das ... geht nicht (niemals)! Du kannst an der DC dauerhaft knapp über 60% des AC-Nennstromes entnehmen. (Wg. Spitzenwertgleichrichtung und pulsförmigen Nachladeströmen [I_RMS].) Mehr nicht, denn der Nennstrom gilt ja nur für sinusförmige Stromentnahme. Paradebeispiel wäre einfache Widerstandslast sekundär.
kly schrieb: > (Sparschaltung kann man hingegen googlen.) Manfred, sorry. Ich hatte den Tab schon vor Deinem Post offen, und vor lauter dämlich nicht aktualisiert. Dein Bild ist ja recht eindeutig: Statt der Glühlampe den 220V Trafo.
Beitrag #5599442 wurde von einem Moderator gelöscht.
[Mod: Zitat eines Trollbeitrags gelöscht] Habe gerade noch einen Zettel gefunden, mit einer Messung zur Bestimmung des Innenwiderstands. Leerlauf und 1A Last ergaben 0,8Ohm. Auf die Netzspannung hatte ich damals aber gar nicht geachtet :-) Leerlaufverhalten werde ich gleich noch mal überprüfen...sollte aber passen. Mit Diodenbrücke meinte natürlich die übliche Gleichrichterschaltung mit Kondensator... Gruß Rainer
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Rainer V. schrieb: > Hallo, habe hier zwei 220V Trafos, die ich gern weiter verwenden möchte. > Die Trafos haben 220VA und ich frage mich, ob das bei 230V ein Problem > werden könnte. Meist geht das, insbesondere, wenn es sich um keine Ringkerntrafos handelt. Ansonsten sieh auch in die DSE-FAQ und suche nach "wilhelms". > ich ziehe höchstens den Nennstrom über eine Diodenbrücke. Wenn Du (gesiebten)Gleichstrom brauchst, kannst Du höchstens 60% des Nennstroms (eher weniger) ziehen. Erklärung steht auch in den DSE-FAQ.
Harald W. schrieb: > Meist geht das, insbesondere, wenn es sich um keine Ringkerntrafos > handelt. Nein, ja, sind MD-Kerne...war "damals" mit Black-Devil ein Renner... Gruß Rainer
Günter Lenz schrieb: > Einfach mal im Leerlauf eine Weile probieren, und schauen > ob er warm wird. Er sollte 60°C nicht überschreiten. Je heißer er wird, umso ungünstiger ist das für Deine Stromkosten.
Hallo, habe beide Trafos gerade mal 2 Std im Leerlauf am Netz gehabt und kann keine Erwärmung feststellen. Das sollte also in Ordnung gehen. Widerstandsmessung (alles gegen alles...) zeigt "Unendlich". Also denke ich, dass ich die Trafos einsetzen kann. Danke an alle und Gruß, Rainer
Kleiner Hinweis: Die Schaltung von Manfred kann man durch umgekehrt Polaritaet der Ausgaenge verwenden um eine Spannung an der oberen Toleranzgrenze zu erzeugen. Es gibt Hersteller, die haben/hatten die Primaerwicklung immer einheitlich fuer 120 und 240V aufgebracht. Solche hatten mit der Umstellung auf 230V keine Probleme, sofern der Verbraucher mit zB 16,8 statt 16V sekundaerseitig leben konnte.
Rainer V. schrieb: > Hallo, habe beide Trafos gerade mal 2 Std im Leerlauf am Netz gehabt und > kann keine Erwärmung feststellen. Das sollte also in Ordnung gehen. > Widerstandsmessung (alles gegen alles...) zeigt "Unendlich". Also denke > ich, dass ich die Trafos einsetzen kann. Beide parallel betrieben könnte aber schon eine Einschaltstrombegrenzung fällig werden. Die Isolationspannungsmessung geht mit dem Ohmmeter jedoch nicht wirklich dolle.
Felix R. schrieb: > Die Isolationspannungsmessung geht mit dem Ohmmeter jedoch nicht > wirklich dolle. Es ist nicht schädlich, Kurzschlüsse oder Spartrafos bei 3V rechtzeitig mit dem Ohmmeter zu erkennen. Für eine echte Prüfung braucht man eine höhere Prüfspannung (kV), da auch Leiterabstände eine Rolle spielen.
Felix R. schrieb: > Die Isolationspannungsmessung geht mit dem Ohmmeter jedoch nicht > wirklich dolle. Ja, ich weiss...soll auch nur eine erste Prüfung sein. Habe in meiner "alten" Firma durchaus die Möglichkeit, eine echte Prüfung mit "allem Drum und Dran" durchzuführen. Aber will man das als Bastler wirklich? Nee, ich glaube, ich setzte die Teile so ein, wie es vor einigen Jahrzehnten mal angedacht war! Ja ja, es kommt alles zurück... in diesem Sinn, Gruß Rainer
Dieter schrieb: > Die Schaltung von Manfred kann man durch umgekehrt Polaritaet der Ausgaenge verwenden um eine Spannung an der oberen Toleranzgrenze zu erzeugen. Jou! Hier der Thread aus dem Februar 2018, ob der hilft oder verwirrt, mag jeder für sich selbst entscheiden: Beitrag "Netzspannung senken" Es gibt dazu auch etwas im Wiki, auch da gilt, dass jeder für sich selbst entscheiden muß, ob es hilft: https://www.mikrocontroller.net/articles/Spartransformator
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