Guten Abend, ich habe hier eine interessante Stehlampe, bei der man die Helligkeit einstellen kann, indem man sie oben anfasst. Leider ist die vorhandene Elektronik defekt (vermutlich der vorhandene IC seltsam kaputt, ansonsten konnte ich nichts finden), weshalb ich mich kurzerhand entschloss, eine neue zu konstruieren. Mit der Hilfe eines Kumpels (dem ich schon zu viel seiner wertvollen Zeit gestohlen habe mit meinen vielen Fragen) habe ich dann die angehängte Schaltung konstruiert und eine Platine bestellt. Stellt sich raus: funktioniert natürlich nicht. Anmerkung zum Schaltplan: Ja, das "Netzteil" oben rechts funktioniert so nicht, da allein schon der 78L05 ca. 6mA säuft. Ich habe provisorisch einen 20k Widerstand rein gemacht, am Ende wird das durch einen Kondensator ersetzt. Die 5V kommen jetzt stabil an. *Die verbauten Kondensatoren C1 und C3 sind auch abweichend gewählt, hier sind jeweils 500V Y1, 470pF verbaut.* Zunächst einmal die Problembeschreibung: Am "Eingabe"-Anschluss hängen zwei "kleine" Kopplungskondensatoren, damit man sich keine wischt, denn der ganze Spaß wird direkt an der Netzspannung betrieben. Die Idee war, dass man beim Anfassen einen geringen Wechselstrom durch C1 und C3 messen sollte. Die anschließende Greinacher-Schaltung war die Idee meines Kumpels und sollte dafür sorgen, dass ich im angefassten Zustand auf jeden Fall 5V bekomme und im nicht-angefassten irgendwas um 1V. Dazu muss man durch Probieren den Wert von R3 entsprechend wählen (der im Schaltplan angegebene Wert hat keinerlei Bedeutung, ich habe da nichts simuliert oder so). Ich habe also für die Auslegung von R3 diesen zunächst weg gelassen, das ganze an meinem Trenntrafo besaftet und das Oszi angeschlossen. Das Oszi misst zwischen GND und dem Punkt IN1, also genau die Spannung die an C7 anliegt. Problem: Leider kommt am C7 so gut wie garnichts an, weit unter 1V (im angefassten Zustand) und das noch komplett ohne Belastung, also ohne R3. Ich habe aus Verzweiflung schon C3 und R1 gebrückt, aber auch das brachte nicht die nötige Verbesserung. Zur Lösung des Problems hab ich schonmal versucht, das ganze in ltspice zu simulieren, bin aber daran gescheitert, dass ich keine Ahnung habe, wie ich hier den Mensch modellieren soll, der das ganze anfasst. Mir ist auch aufgefallen, dass ich noch nicht verstanden habe, warum da eigentlich ein Wechselstrom fließen soll. Als ichs konstruiert hab, klang das logisch, aber das heißt ja nichts. Falls jemand ein paar Hinweise hat, was falsch sein könnte, was ich ändern oder mal messen muss und wie ich eventuell eine Ersatzschaltung für die Input-Section in ltspice hin bekomme, würde ich mich darüber sehr freuen. Vielen Dank schonmal im Voraus und liebe Grüße Socke
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Und ich Pfosten habe natürlich direkt ins falsche Forum gepostet - das hätte offensichtlich in Analogtechnik landen sollen. Sorry :/
Hast du Suizidgedanken? Lass lieber die Finger davon. Bau lieber einen fertigen Dimmer in das Lampenkabel.
Und wenn du dimmen willst, muss der Controller irgendwie die Phasenlage des Netzes mitgeteilt bekommen. Ich hänge dir mal meine Simpel-Leuchturm-Hoch-und-Runter-Dimmschaltung an, die C-Netzteil, Phaseneingang und Triacansteuerung hat.
Hallo Matthias, die Phasenlage bekomme ich ja (siehe Schaltplan oben rechts, "PHASE") und die Triac-Section ist unten links. Mein Problem ist tatsächlich "nur", das "Anfassen" zu erkennen.
Das sollte schon mal weiter helfen. https://www.researchgate.net/figure/Fig2-The-circuit-diagram-of-the-Touch-Sensor-Mechanism-embalming-the-working-different_fig2_325117559
Hi Teo, fast genau diese Schaltung war vorher in der Lampe verbaut ;) Ich wollte dir grade noch ein Bild von dem PCB googlen, als ich zufällig auf diesen Thread hier gestoßen bin: Beitrag "Touch-Lampe Reparatur" Bild vom PCB btw: https://www.mikrocontroller.net/attachment/346190/TC-306S-VS.jpg Das löst mein jetziges Problem natürlich nicht, ich will ja meine eigene Schaltung ans Laufen bekommen ;)
Socke schrieb: > Das löst mein jetziges Problem natürlich nicht, ich will ja meine eigene > Schaltung ans Laufen bekommen ;) Hab in der Forenansicht deines PDFs, a bisserl was falsch interpretiert. Socke schrieb: > das > ganze an meinem Trenntrafo besaftet Du tüdelst aber schon was (von mir aus dich selbst, du kennst dich ja aus) zum betätigen/testen, zwischen GND und der Sensor-Fläche?! Den rein gefühlt und nicht gerechnet, müsste sich da mehr tun.
Teo D. schrieb: > Du tüdelst aber schon was (von mir aus dich selbst, du kennst dich ja > aus) zum betätigen/testen, zwischen GND und der Sensor-Fläche?! > > Den rein gefühlt und nicht gerechnet, müsste sich da mehr tun. Ich fasse die Sensor-Fläche halt an. GND liegt über das Oszi auf Erde, ich hoffentlich auch irgendwie (habe zumindest mal keine Gummistiefel an). Ich werde heute mal probieren, das mit nem Stück Draht direkt auf GND zu ziehen, meinst du, das macht einen Unterschied? Mir ist auch noch nicht klar, wie da überhaupt ein Strom fließen soll, wenn GND und die Sensorfläche auf gleichem Potential sind.
Die Brummenmethode war schon immer recht unzuverlässig und polungsabhängig. Heutzutage nimmt man kapazitive Sensoren, z.B.: http://www.microchip.com//wwwAppNotes/AppNotes.aspx?appnote=en601576 Da kann man dann auch kleinere Schutzkondensatoren nehmen (100pF), d.h. es kribbelt nicht mehr so stark.
Socke schrieb: > Ich fasse die Sensor-Fläche halt an. GND liegt über das Oszi auf Erde, Sehr schön, dann könntest du aber den Trenntrafo auch gleich raus werfen. :) Also solltest du auch am Sensor eine Wechselspannung von ca. -300V (deutlich niedriger, da ja Leistungsbegrenzt...) bis +5V messen können. Wenn nicht, würde ich mir D1,3,5,6 und R3 ansehen. Leute. Socke schrieb: > ich will ja meine eigene > Schaltung ans Laufen bekommen ;) Heißt für mich erst mal: Er will unbedingt wissen, warum SEINE Schaltung nicht funktioniert. Was dann wirklich verbaut wird, ist für mich erstmal ne andere Baustelle. :)
Ich hab das mal ausprobiert mit dem ADC aufm ATtiny25, funktioniert sehr schön. Anbei das Testprogramm: PB4 ist der Touch-Eingang (mit 100pF in Reihe) PB0 schaltet eine LED PB1 liefert eine PWM, d.h. man kann dort den ADC-Wert mit einem Multimeter ablesen. Das ist nur ein Testprogramm. Eleganter ist es natürlich, statt einer festen Schwelle den Anstieg bzw. Abfall zu detektieren. Eine Mittelwertbildung gegen Störungen ist auch zu empfehlen. Der Kapazitätsmessung ist es vollkommen schnurz, ob die Schaltung an Null, Phase, Trenntrafo oder Batterie hängt. Die Kapazität steigt immer bei Berührung, d.h. die ADC-Spannung sinkt.
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Bearbeitet durch User
Ich hab das nochmal weiter untersucht. Es reicht, den MUX auszuwählen und etwas zu warten, um den S&H-Kondensatoren auf VCC aufzuladen. Man braucht also nur die Wandlung, wenn der Eingangspin gemessen wird. Andere AVRs haben keinen Eingang, der fest auf VCC liegt. Das ist aber kein großes Problem, dann macht man die Messung genau umgekehrt. D.h. der S&H-Kondensator wird auf GND geladen, wärend der Pin auf VCC gezogen wird.
So, vielen lieben Dank erstmal für alle Antworten. Aus den diversen Kommentaren konnte ich raus lesen, dass das so wie es ist eigentlich schon funktioniert und die Funktion nur davon abhängt, wo die Erde grade hängt. Und tatsächlich, wenn ich das beim Messen entsprechend anders anklemme, liefert Anfassen ein sinnvolle Spannungserhöhung am Kondensator. Als dann alles fertig war und bereit für den Einbau in die Lampe, stellte sich allerdings heraus, dass das Problem nie die Elektronik gewesen ist (weshalb ich auch keinen Fehler darin fand...); stattdessen war ein Wackelkontakt in der "Touch-Leitung" schuld. Also war meine ganze Mühe mehr oder weniger umsonst :/ Trotzdem, viel gelernt, besonders den hier von Peter und anderen vorgeschlagenen Trick mit dem ADC werde ich mir für zukünftige Projekte mal merken.
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