Kennt jemand noch den berühmten ELO-Audio-Vorverstärker von ca. 1986? Gibt's da noch was zu lesen im Netz?
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Ralf S. schrieb: > Kennt jemand noch den berühmten ELO-Audio-Vorverstärker von ca. 1986? Meinst du den "superrauscharmen MD/MC-Vorverstärker" aus Elektor 1982?
Ralf S. schrieb: > Kennt jemand noch den berühmten ELO-Audio-Vorverstärker von ca. 1986? ...und was ist daran berühmt? Mit modernen OPVs kann man heutzutage sicherlich wesentlich "berühmtere" Verstärker bauen.
ArnoR schrieb: > Meinst du den "superrauscharmen MD/MC-Vorverstärker" aus Elektor 1982? https://www.magnetofon.de/supra/Supra_Elektor.pdf Harald W. schrieb: > ...und was ist daran berühmt? Mit modernen OPVs kann man heutzutage > sicherlich wesentlich "berühmtere" Verstärker bauen. hast du einen besseren Vorschlag? Gerne mit Link
Harald W. schrieb: > Ralf S. schrieb: > >> Kennt jemand noch den berühmten ELO-Audio-Vorverstärker von ca. 1986? > > ...und was ist daran berühmt? Mit modernen OPVs kann man heutzutage > sicherlich wesentlich "berühmtere" Verstärker bauen. Du hast irgendwie die Frage nicht verstaden! Da sucht jemand einen VW-Käfer von 1960 und du antwortest: ein Mercedes von 2019 ist viel bequemer.
Das könnte ELO 6/86 gewesen sein. Dieses Heft war jedenfalls in einem ebay Angebot für den Vorverstärker genannt. Der ADDX e.V. hat dieses Heft offenbar im Archiv, auf die Schnelle habe ich aber nicht gefunden, wie man da ran kommt.
Route 6. schrieb: > Du hast irgendwie die Frage nicht verstaden! > Da sucht jemand einen VW-Käfer von 1960 und du antwortest: ein Mercedes > von 2019 ist viel bequemer. Nun, im Gegensatz zu alten Autos wiil wohl keiner alte Vorverstärker wegen des hübschen Aussehens bauen. Es gibt allerdings viele Anfänger, die glauben, das wenn damals ein Verstärker als besonders hochwertig beschrieben wurde, er auch heute noch besonders hochwertig ist. Für normale Ansprüche nimmt man den auch schon etwas älteren 5532, der vermutlich schon besser ist als die meisten Vorverstärker aus Einzel- transistoren. Wer höhere Ansprüche stellt, soll selbst die Internet- seiten der einschlägigen Hersteller durchsuchen.
Wenn man das Eigenrauschen des o.a. Verstärkers noch wahrnehmen will, muss man wohl fabrikneue Platten im Reinraum abspielen.
bin a bisl spät dran mit meiner Antwort: jupp....kenne ihn: ELO August und September 1986. Melde Dich, wenn das Interesse in den letzten drei Jahren nicht abgeflaut ist.
Ich hab ihn auch damals gebaut. Benötige jedoch Hilfe ihn wieder zum Laufen zu bekommen. Wahrscheinlich sind alle Kondensatoren trocken. Die Zeitschriften habe ich eingescannt. btw: Da gabs auch noch eine Endstufe und Lautsprecher. Habe ich auch gebaut und funktionieren auch noch.
Hallo, habe damals beide gebaut, wollte die Endstufe heute aktivieren. Dabei ist mir gleich ein Kondensator um die Ohren geflogen. Habe Interesse an den Artikeln. Meine liegen irgendwo am Speicher... Würde mich freuen. Grüße
Andreas F. schrieb: > Hallo, habe damals beide gebaut, wollte die Endstufe heute aktivieren. Ein Foto der Platine könnte von beiden Geräte vielleicht auch weiterhelfen. Oftmals kam eine fast ähnliche Schaltung (manchmal auch nur für etwas andere Betriebsspannung ausgelegt) in den anderen Zeitschriften mit ein bis zwei Jahren zeitlichem Unterschied. Das könnte die Chancen verbessern.
Dieter D. schrieb: > Andreas F. schrieb: >> Hallo, habe damals beide gebaut, wollte die Endstufe heute aktivieren. > > Ein Foto der Platine könnte von beiden Geräte vielleicht auch > weiterhelfen. Oftmals kam eine fast ähnliche Schaltung (manchmal auch > nur für etwas andere Betriebsspannung ausgelegt) in den anderen > Zeitschriften mit ein bis zwei Jahren zeitlichem Unterschied. Das könnte > die Chancen verbessern. Es handelt sich um ELO 1986, Heft 8+9 Vorverstärker und Heft 11+12 MOSFET Endstufe.
ArnoR schrieb: > Meinst du den "superrauscharmen MD/MC-Vorverstärker" aus Elektor 1982? Von Elektor gab es im Jahr 1986 eine Artikelserie über den Bau des PREAMP, bei dem mehrere MAT-02/MAT-03 parallelgeschaltet wurden. Das war schon damals ein teurer Spaß, aber mittlerweile gibt es diese Transistoren auch nicht mehr. Es kursieren im Internet zahlreiche Diskussionen über möglichen Ersatz. Elektor veröffentlicht aber auch alle paar Jahre Neuauflagen, die jeweils einen Namenszusatz tragen, z.B. Mini-PREAMP, Ulti-PREAMP, CD-PREAMP, usw.. https://www.elektormagazine.de/search?query=PREAMP
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Das Heft 7/1986 habe ich, aber spätere nicht mehr. Das war das Tschernobyl-Jahr, wo jede Elektronikzeitschrift Geigerzähler veröffentlichte. Im archive.org gibt es holländische Ausgaben der ELO, aber nur ältere: https://archive.org/details/1978-0007-elo/1977_0010-ELO/ Inhaltsverzeichnisse im Web: https://sites.google.com/a/prenninger.com/elektronik/elo/elo-archiv 1986 Vorverstärker (1 und 2); HiFi-; 8/22; 9/22 https://www.radiomuseum.org/lf/dwl/22104/ELO_Jahresinhaltsverzeichnis_1986.pdf Vorverstärker (1); HiFi-; 8/22 Vorverstärker (2); HiFi-; 9/22
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Christoph db1uq K. schrieb: > Das Heft 7/1986 habe ich, aber spätere nicht mehr. Das war das > Tschernobyl-Jahr, wo jede Elektronikzeitschrift Geigerzähler > veröffentlichte. > > Im archive.org gibt es holländische Ausgaben der ELO, aber nur ältere. > > Inhaltsverzeichnisse im Web: > https://sites.google.com/a/prenninger.com/elektronik/elo/elo-archiv > 1986 Vorverstärker (1 und 2); HiFi-; 8/22; 9/22 > > https://www.radiomuseum.org/lf/dwl/22104/ELO_Jahresinhaltsverzeichnis_1986.pdf > Vorverstärker (1); HiFi-; 8/22 > Vorverstärker (2); HiFi-; 9/22 Danke, da bin ich schon durch. Versuche es gerade über die UNI, aber die geben die Kopien nur über Bibliotheken raus.
Jens G. schrieb: > für CD gibts Preamps? Wie wäre es, einfach mal die von mir angegebene Quelle zu sichten? Dort findet man unter anderem: https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-198809/48721
Jens G. schrieb: >> CD-PREAMP, usw.. > > für CD gibts Preamps? Tja, da es bereits massenhaft AB-Verstärker gibt, macht man eben mit CD-Verstärkern weiter. :-)
Das Original wurde vermutlich unter dem namen SUPRA (Superrauscharmer MD/MC Vorverstärker) in der Elektor zwischen Juli und August 1982 vorgestellt. Die vorgestellte Schaltung nutzt je 10 Stck. BC 550C und BC 560C je Kanal. Die "ELO" hatte 1986 einen Vorverstaerker "gebaut" mit 2x16 transistoren BC550/560. Wechselspannungsmäßig wären beim SUPARA 8 Transistoren parallelgeschaltet, wodurch das Rauschen um den Faktor 8-te Wurzel aus 2,82 bzw. 9 dB erniedrigt würde.
Verbessert werden könnte der SUPRA noch über Bootstrapping: https://www.elektroniktutor.de/analogverstaerker/bootstrp.html Dadurch wäre es möglich noch mehr Transistoren parallel zu schalten.
Dieter D. schrieb: > Das Original wurde vermutlich unter dem namen SUPRA (Superrauscharmer > MD/MC Vorverstärker) in der Elektor zwischen Juli und August 1982 > vorgestellt Elektor halt. Wenn der Bastler vor dem Zusammenbau den jeweils rauschärmsten der 10 Transistoren ausgemessen hätte, und nur den eingebaut hätte, wäre das Ergebnis rauschärmer geworden, als wenn er dem die 3 stärker rauschenden Transistoren parallel schaltet. Da aber der Bastler keine Messmöglichkeit für so geringe Rauschzahlen hat, kann ihm ihm jeden Scheiss wie Honig ums Maul schmieren.
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Dieter D. schrieb: > Die "ELO" hatte 1986 einen Vorverstaerker "gebaut" mit 2x16 transistoren > BC550/560. > Wechselspannungsmäßig wären beim SUPARA 8 Transistoren > parallelgeschaltet, Bloß komisch, daß man derartige Schaltungen nirgends in ICs findet, obwohl es darin ein leichtes wäre, 1000 Transistoren so zu verschalten. Sie hat wohl doch mehr Nachteile, als Vorteile. Viele solcher Wunderschaltungen tauchten auf und verschwanden ganz schnell wieder. Und alle Jubeljahre kramt sie jemand wieder hervor.
Bei Platten ist die Tonqualität eh wurscht. Viele haben bis 10% Klirrfaktor. Das bisschen Rauschen ist da auch egal.
Ich glaube nicht, dass dieser VV besonders rauscharm ist. Die dominante Rauschquelle des Verstärkers dürften nicht die Eingangstransistoren sein, sondern das thermische Rauschen des 270 Ohm-Widerstands in der Gegenkopplung (R14). Der alleine bringt ca. 2 nV/sqrt(Hz) an Rauschspannung. Hinzu kommt die über diesen Widerstand erzeugte Rauschspannung durch die Eingangsrauschströme der 8 angeschlossenen Transistoren. Letztere lässt sich allerdings nicht so schnell berechnen. Es kann gut sein, dass die noch einmal deutlich höher ist, als die Rauschspannung des Widerstands alleine. Die Eingangs-(B-E-)Rauschspannung der Transistoren kommt auch noch hinzu. Zum Vergleich: Ein MC-Tonabnehmer (~10 Ohm) erzeugt ca. 0,4 nV/sqrt(Hz). Bei einem MM-Tonabnehmer (~1 kOhm) dürfte die durch den Eingangsrauschstrom über über die TA-Impedanz erzeugte Rauschspannung auch noch größer sein, als dessen thermisches Rauschen von ca. 4 nV/sqrt(Hz). Ich denke, dass da der Entwickler der Schaltung unabsichtlich das, was er mit den Händen (16 Transistoren) aufgebaut hat, mit dem Hintern (hohe Impedanz der Gegenkopplung) wieder umgerissen hat.
Ralf S. schrieb: > Bei Platten ist die Tonqualität eh wurscht. Viele haben bis 10% > Klirrfaktor. Das bisschen Rauschen ist da auch egal. Naja, ist schon faszinierend so eine Platte abzuspielen. CD ist besser aber ist zu einfach MP3 ,ne, ist nichts für mich :-)
Michael B. schrieb: > Da aber der Bastler keine Messmöglichkeit für so geringe Rauschzahlen > hat, Ausprobieren! Eingang auf Masse, Endstufe dran, aufdrehen. Bei den Transistoren aus den „Bastlerbeuteln“ waren Kandidaten dabei von rauscharm bis Rauschquelle für Percussion.
Beitrag #7570244 wurde vom Autor gelöscht.
Korax K. schrieb: > Bei den Transistoren aus den „Bastlerbeuteln“ waren Kandidaten dabei von > rauscharm bis Rauschquelle für Percussion. BDxxx, BCxxx, MJLxxxx 2Nxxxx
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Bei mir hätten sie SCxxx, SDxxx, SFxxx, SSxxx oder SUxxx geheißen, wenn sie gestempelt gewesen wären. 😉
Uwe B. schrieb: > Ich denke, dass da der Entwickler der Schaltung unabsichtlich das, was > er mit den Händen (16 Transistoren) aufgebaut hat, mit dem Hintern (hohe > Impedanz der Gegenkopplung) wieder umgerissen hat Guck Dir die Originalbeschreibung an, der jahrealte link weiter oben funktioniert noch: Bei MC-Tonabnehmer wird R14 zu nur noch 27 Ohm und der Eingang des Entzerrerverstärkers mit 100 Ohm abgeschlossen.
Michael B. schrieb: > Da aber der Bastler keine Messmöglichkeit für so geringe Rauschzahlen > hat, ... Der Bastler konnte sich eine einfache Schaltung bauen, mit der durch vergleichen die weniger rauschenden Transistoren herausgesucht werden konnten. Peter D. schrieb: > Bloß komisch, daß man derartige Schaltungen nirgends in ICs findet, Es ist halt schwierig für jeden Transistor einen Meßpunkt anzubringen um die Ausreißer per Laser abzutrennen. Das eigentliche Problem dabei wäre der niedrige Eingangswiderstand der Schaltung, vor allem ohne Bootstrapping. Es wurde früher einfach das Rauschen des Chips gemessen und danach selektiert. Es gäbe eigentlich heute bessere Wunderschaltungen, die echt tricky sind. Im www habe ich die allerdings noch nicht gesehen. Hier ist ein diskreter Verstärker mit <1nV/√Hz. https://www.beis.de/Elektronik/LNPreAmp/LNPreAmp.html
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Dieter D. schrieb: > Der Bastler konnte sich eine einfache Schaltung bauen, mit der durch > vergleichen die weniger rauschenden Transistoren herausgesucht werden > konnten. Da in der Regel Vorverstärker damit gebaut werden, braucht man nur das Ausgangsrauschen zu messen um über die Verstärkung auf das Eingangsrauschen zu schließen. > Es gäbe eigentlich heute bessere Wunderschaltungen, die echt tricky > sind. Im www habe ich die allerdings noch nicht gesehen. Ich habe einige gesehen, bei denen mit Massiv-Parallelschaltung sehr geringe Eingangsrauschspannungen erreicht werden. Bei Verwendung von bipolaren Transistoren ergibt das aber erhebliche Eingangsrauschströme, die an den Quellimpedanzen wiederum Rauschspannungen erzeugen, so dass diese Konzepte nur für Quellen mit sehr geringer Impedanz sinnvoll sind. Z. B. Bändchenmikrofone (ohne Übertrager). > Hier ist ein diskreter Verstärker mit <1nV/√Hz. > https://www.beis.de/Elektronik/LNPreAmp/LNPreAmp.html Das war nur eine Konzeptstudie, auch für die Frage, inwiefern sich Leistungstransistoren wegen ihres geringen Basisbahnwiderstands für rauscharme Eingangstufen eignen. Später kam ein DC-fähiger Vorverstärker mit parallelgeschalteten FET-OpAmps dazu (2.2 nV/√Hz, https://beis.de/Elektronik/LNPA40dB/LNPA40dB.html) und dann einer mit mehreren parallelgeschalteten JFETs, der aber nur AC verstärken kann, dafür aber auch für Quellen mit höherer Impedanz brauchbar ist (~ 0.4 nV/√Hz, https://beis.de/Elektronik/LNPA60dB/LNPA60dB.html). Problem: Zurzeit gibt es anscheinend keine (bezahlbaren) rauscharmen JFETs mit ~ 1 nV/√Hz mehr. Ich meine davon gelesen zu haben, dass bei Philips mal ein Vorverstärker mit 400 parallelgeschalteten JFETs realisiert wurde. Gerücht?
Rainer D. schrieb: > https://de.elv.com/journal/alle-ausgaben/ > > alle Hefte nun kostenlos verfügbar Da hat sich der bezahlte Download der "Fachartikel" wohl nicht gelohnt.
Uwe B. schrieb: > Ich glaube nicht, dass dieser VV besonders rauscharm ist. Die dominante > Rauschquelle des Verstärkers dürften nicht die Eingangstransistoren > sein, sondern das thermische Rauschen des 270 Ohm-Widerstands in der > Gegenkopplung (R14) Wegen der vielen parallelen Transistoren kommt das wohl gerade so hin. Die BC550/560 haben nämlich etwa 600 Ohm Basisbahnwiderstand und sind wohl die schlechteste Wahl in dieser Schaltung. Deren optimaler Quellwiderstand für geringstes Rauschen liegt im zweistelligen kOhm-Bereich. Mit ein paar ordentlichen Transistoren wie 2SA1015/2SC1815 könnte man auf die Parallelschalterei verzichten. Uwe B. schrieb: > Problem: Zurzeit gibt es anscheinend keine (bezahlbaren) rauscharmen > JFETs mit ~ 1 nV/√Hz mehr. Gibt es schon aktuelle Erkenntnisse zu den im diesem Thread genannten Transistoren?: Beitrag "Rauscharme JFETs im SOT23-Gehäuse" Oder was ist von den LSK170 zu halten? Man hört ja leider immer wieder, daß der Hersteller die Datenblätter aufhübscht. Ich habe meine LNA mit den letzten 2SK369 gebaut, die rauschen wirklich sehr wenig (~0,7nV/√Hz), man bezahlt aber mit großen Kapazitäten dafür.
Heinrich K. schrieb: > Uwe B. schrieb: >> Ich denke, dass da der Entwickler der Schaltung unabsichtlich das, was >> er mit den Händen (16 Transistoren) aufgebaut hat, mit dem Hintern (hohe >> Impedanz der Gegenkopplung) wieder umgerissen hat > > Guck Dir die Originalbeschreibung an, der jahrealte link weiter oben > funktioniert noch: > > Bei MC-Tonabnehmer wird R14 zu nur noch 27 Ohm. Ok, ja, dass rettet natürlich weitgehend die Ehre des Entwicklers ;-) Arno R. schrieb: > Deren optimaler > Quellwiderstand für geringstes Rauschen liegt im zweistelligen > kOhm-Bereich. So, wie ich die Aussage verstehe, würde ich widersprechen. Ich kann es aber auch falsch verstehen, und ich möchte dazu keine weitere Diskussion anstoßen. > Gibt es schon aktuelle Erkenntnisse zu den im diesem Thread genannten > Transistoren?: > Beitrag "Rauscharme JFETs im SOT23-Gehäuse" Nicht, dass ich wüsste. > Ich habe meine LNA mit den letzten 2SK369 gebaut, die rauschen wirklich > sehr wenig (~0,7nV/√Hz), man bezahlt aber mit großen Kapazitäten dafür. Mit einer Gegenkopplung auf die Source(n) wird die verbleibende Eingangs-Masse-Kapazität auf nahezu 0 reduziert (zumindest, solange keine große Phasendrehung zwischen Eingangssignal und dem Signal an den Sourcen vorliegt und die Schleifenverstärkung hoch genug ist). Wenn darüber hinaus die FETs in einer Kaskodenschaltung betrieben werden, gibt es keinen Miller-Effekt mehr und die Eingangskapazität wird ungefähr zu der reinen Gate-Drain-Kapazität. Ich habe mal nachgesehen und bin überrascht: Ciss Crss BF862 10 pF 2 pF 2SK368 75 pF 15 pF
Uwe B. schrieb: > Mit einer Gegenkopplung auf die Source(n) wird die verbleibende > Eingangs-Masse-Kapazität auf nahezu 0 reduziert (zumindest, solange > keine große Phasendrehung zwischen Eingangssignal und dem Signal an den > Sourcen vorliegt und die Schleifenverstärkung hoch genug ist). Ja, das weiß ich und habe es auch so gemacht. > Wenn > darüber hinaus die FETs in einer Kaskodenschaltung betrieben werden, > gibt es keinen Miller-Effekt mehr und die Eingangskapazität wird > ungefähr zu der reinen Gate-Drain-Kapazität. Eine Kaskode ist dafür unnötig. Die Signalspannung am Drain ist wegen der hohen Schleifenverstärkung sehr viel kleiner als die Eingangsspannung. Daher gibt es auch keinen merklichen Miller-Effekt mit der Rückwirkungskapazität. Siehe dazu angehängtes Bild. Beide DC-Ausgangsspannungen und Drainströme sind gleich. Der 10M-Widerstand am Eingang bildet mit der Eingangskapazität einen Tiefpass mit einer Grenzfrequenz von etwa 1kHz, was einer Eingangskapazität von etwa 16pF entspricht, also genau der Rückwirkungskapazität des 2SK369. Der geringe Unterschied in den Grenzfrequenzen der Schaltungen resultiert aus der unterschiedlich hohen Uds, was Auswirkung auf die Cgd hat.
Arno R. schrieb: > Eine Kaskode ist dafür unnötig. Die Signalspannung am Drain ist wegen ... Ja, du hast vollkommen Recht. Der Op-Amp macht den größten Teil der Schleifenverstärkung, nicht der FET. Da bleibt sehr wenig von der Signalspannung am Drain. Das Rauschspektrums eines 1 MOhm-Widerstands als Quelle mit 6 x BF862 parallel gemessen ergibt bei mir in der Praxis ca. -3 dB @ 30 kHz, das wären 5 pF (hellblaue Kurve). Weniger, als nach dem Datenblatt zu erwarten wäre. Aber auch schlecht als Messfehler erklärbar (ich traue mir ja selber nie zu 100%).
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Statt BC550/560 nehmen manche Verstärkerhersteller die größeren Kristalle BC337/327. Diese haben bei Ic = 1 mA auch noch sehr hohe Verstärkung und der Basis-Bahnwiderstand ist deutlich geringer als bei den BC550/560. Rauschdaten werden allerdings nicht spezifiziert. Und: p-dotiertes Silizium ist hochohmiger als n-dotiertes. pnp-Transistoren haben tendentiell geringeren Basis-Bahnwiderstand als npn. Zu den JFETs: Toshiba fertigt noch zwei JFET-Kristalle (verpackt in unterschiedlichen Gehäusen), die sich gut für Audioverstärker eignen:
1 | Steilheit single dual |
2 | TO-92 SC-72 SC-59A SC-70 SOT25 SC-88A |
3 | ------------------------------------------------------------ |
4 | 1,9 mS 2SK30ATM 2SK118 2SK208 2SK879 |
5 | 10 mS 2SK117 2SK184 2SK209 2SK880 2SK2145 2SK3320 |
Bernhard
Uwe B. schrieb: > Ja, du hast vollkommen Recht. Der Op-Amp macht den größten Teil der > Schleifenverstärkung, nicht der FET. Da bleibt sehr wenig von der > Signalspannung am Drain. Dann kannst du ja deinen LNPA60-Verstärker etwas vereinfachen. Ich habe bei meinen Schaltungen keinen OPV im Signalweg, alles diskret, daher ist die Schleifenverstärkung auch nicht so sehr groß und die Eingangskapazität etwa 32pF. Damit kann ich aber gut leben. Eine Kaskode wäre wegen der direkten Versorgung aus einem 8,4V-Akku (--> +-4,2V) auch kaum machbar.
Bernhard schrieb: > Toshiba fertigt noch zwei JFET-Kristalle Danke für den Tipp. Im Moment habe ich keinen Bedarf. Leider sind für diese FETs nur Noise Figures angegeben, nicht die für mich relevante Rauschspannung. Das kann man (ich auch) umrechnen, aber - man muss es auch tun, wenn man es dann braucht. Arno R. schrieb: > Dann kannst du ja deinen LNPA60-Verstärker etwas vereinfachen. Stimmt vermutlich. Ist nur ein bisschen spät, jetzt... :-) Nachtrag: Die Simulation bestätigt die Vermutung.
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Uwe B. schrieb: > Nachtrag: Die Simulation bestätigt die Vermutung. Danke für die Bestätigung. Ich habe auch einige Zeit gebraucht das in meinen Aufbauten zu erkennen.
Uwe B. schrieb: > Das Rauschspektrums eines 1 MOhm-Widerstands als Quelle mit 6 x BF862 > parallel gemessen ergibt bei mir in der Praxis ca. -3 dB @ 30 kHz, das > wären 5 pF (hellblaue Kurve). Das klingt erstmal so, als wäre da außen ein 1M-Widerstand angeschlossen worden, dann wären es wegen R21 insgesamt aber nur 500k und somit ~10pF. Aber diesen Fehler hast du sicher nicht gemacht. Deine Messung interpretiere ich daher als rauschenden R21 mit offenem, aber abgeschirmten Verstärkereingang. Sowas habe ich auch mal versucht, es hat aber wegen diverser Störungen (besonders vom Display und Netzteilen der Oszis) keine verlässlichen Ergbnisse gebracht. Daher schalte ich einen 1M-Widerstand vor den Eingang und messe die -3dB-Grenzfrequenz von Sinussignalen und die Anstiegszeit von Rechtecksignalen mit dem Oszi und berechne daraus die Eingangskapazität, also so wie in der Simulation von gestern. Arno R. schrieb: > Danke für die Bestätigung. Ich habe auch einige Zeit gebraucht das in > meinen Aufbauten zu erkennen. Das war natürlich keineswegs so gemeint, daß die 1 Stunde zu lang gewesen wäre. Ich meinte damit, daß ich sehr froh darüber bin, eine unabhängige Bestätigung für eine Erkenntnis zu bekommen, die mich ziemlich viel Zeit und Mühe gekostet hat. Schönes neues Jahr
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Korax K. schrieb: > Gab es die von euch genannten Transistoren damals schon? Woher sollen wir das denn wissen? Aber der Zufall will es doch: Ich habe mal 15 Regalmeter Datenbücher gehabt. Davon sind noch wenige Dezimeter verblieben. Und ausgerechnet ein Datenbuch "VALVO Sperrschicht- und MOS-Feldeffekt-Trasistoren" von 1988 ist dabei. Ein BF862 ist dort nicht aufgeführt. Arno R. schrieb: > Deine Messung interpretiere ich daher als rauschenden R21 mit > offenem, aber abgeschirmten Verstärkereingang. Ja, natürlich. Ich habe den 1 MOhm Bias-Widerstand im VV (passend zu Eingängen von z. B. Oszis) für die Messung als Quelle für weißes Rauschen verwendet und mit FFT das verbliebene Spektrum bestimmt. Und nicht zuletzt weil alles in einem geschlossenen Metallgehäuse betrieben wurde, waren alle Einstreuungen von außen unter der Nachweisgrenze. Du beschreibst ja auch deine Erfahrung, wie gut irgendwelche n * 50 Hz Felder, DECT-Signale und andere, bei wirklich hochempfindlichen Verstärkern mittels FFT noch erkennbar und z. B. für die Dokumentation störend sind. Arno R. schrieb: > Das war natürlich keineswegs so gemeint Das hatte ich schon richtig verstanden :-) Es ärgert mich ein bisschen, dass ich diesen Zusammenhang damals nicht erkannt habe;-) Dir auch ein gutes neues Jahr!
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Uwe B. schrieb: > 15 Regalmeter Datenbücher gehabt. Ja, die hat man damals gesammelt. Ich habe noch 4 Schränke voll, mit denen von Maxim und den gelben, die TI damals versendet hat. Manchmal findet man noch etwas Brauchbares darin. Das Meiste davon ist aber inzwischen weg.
Korax K. schrieb: > Gab es die von euch genannten Transistoren damals schon? Es gab auch damals schon bessere Transistoren, aber aus dem Originalartikel zum Supra: "Zwar werden in den letzten Jahren, insbesondere von den japanischen Herstellern, extrem rauscharme Transistoren für diesen Zweck hergestellt, jedoch ist es um Preis und Erhältlichkeit dieser Transistoren schlecht bestellt." (Elektor Juli/August 1982, Seite 7-22) Als Transistoren wurden in der Bauteilliste übrigens BC550C/BC560C bzw. BC414C/BC416C angegeben, letztere haben AFAICS ein geringeres Rauschen als erstere.
Uwe B. schrieb: > Korax K. schrieb: >> Gab es die von euch genannten Transistoren damals schon? > > Woher sollen wir das denn wissen? Weil hier über Bauelemente gefachsimpelt wird die es evtl. 1986 noch gar nicht gab..
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