Forum: Platinen Schaltplaneditor


von Mike (Gast)


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Auch wenn das Thema hier schon gelegentlich auftrat, aber die letzten 
Beiträge sind schon Jahre her. Wer kann mir einen - möglichst freien 
oder nicht allzu teuren - Schaltplaneditor empfehlen, mit dem sich 
professionell aussehende Grafiken erstellen lassen?

Es soll ein reiner Editor sein, PCB-Design oder ähnliches brauche ich 
nicht. Zweck soll die Erstellung von Schaltplänen für einen 
Zeitschriftenartikel sein. Bisher habe ich den integrierten Editor von 
Eagle genutzt, der  Grafikexport ist jedoch alles andere als 
professionell: zu grob gepixelt, keine einstellbare Strichstärken. 
Außerdem sind die Symbole nicht immer IEC-normgerecht, wie z.B. beim 
Zeichen für Induktivität.

Ideal wäre es, wenn europäische, internationale und US-amerikanische 
Symbole auswählbar wären.

Experimentiert habe ich mit VisualParadigm, das seit kurzen auch einen 
Schaltplaneditor enthält. Leider unbrauchbar, da ich u.a. es nicht 
geschafft habe, Abzweigungen zu zeichen. Es gibt nur eine rudimentäre 
Anleitung.

Ein zweiter Versuch war Kisscad. Die Pläne sehen zwar richtig gut aus, 
aber die Bedienung ist alles andere als intuitiv.

Empfohlen wurde mir SPlan von adacom. Kostet wohl knapp 50€. Lohnt sich 
die Investition? Die Demoversion kann leider nicht drucken oder 
exportieren, so dass sich die Qualität nicht beurteilen läßt.

: Verschoben durch Moderator
von Bimbo. (Gast)


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Was spricht gegen KiCad? Kostenloser gehts kaum.

von Achim B. (bobdylan)


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Mike schrieb:
> Empfohlen wurde mir SPlan von adacom. Kostet wohl knapp 50€. Lohnt sich
> die Investition? Die Demoversion kann leider nicht drucken oder
> exportieren, so dass sich die Qualität nicht beurteilen läßt.

Ja, lohnt sich. Macht alles, was du verlangst.

von Sebastian S. (amateur)


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Es geht auch mit dem Geier!
Exportiere einfach den Kram im Dxf-Format.
Da kannst Du auf Layer-Ebene die Strichstärke beeinflussen.
Notfalls für die dicke Berta einen gleichnamigen Layer anlegen und 
markieren bzw. verschieben.

von Sebastian S. (amateur)


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Sorry!
Habe gerade gesehen, dass das - bei meiner Version - nur beim Layout 
geht, aber nicht im Schaltplaneditor.

von Thomas S. (Gast)


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Wie wärs mit OrCad?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mike.

Mike schrieb:

> Es soll ein reiner Editor sein, PCB-Design oder ähnliches brauche ich
> nicht. Zweck soll die Erstellung von Schaltplänen für einen
> Zeitschriftenartikel sein.

Es kommt Dir also eher auf die Optik an? Dann würde ich Dir weniger zu 
einem Schaltplaneditor als zu einem Vektorgrafikprogramm raten. Meine 
Wahl dazu wäre dann Inkscape. Format wäre dann SVG.

https://de.wikipedia.org/wiki/Inkscape

> Ideal wäre es, wenn europäische, internationale und US-amerikanische
> Symbole auswählbar wären.
>

Spezielle Vektorgrafiksymbole für Schaltpläne kenne ich so aus dem Ärmel 
nicht. Müsstest Du nach suchen bzw. anfertigen.

> Bisher habe ich den integrierten Editor von
> Eagle genutzt, der  Grafikexport ist jedoch alles andere als
> professionell: zu grob gepixelt, keine einstellbare Strichstärken.
> Außerdem sind die Symbole nicht immer IEC-normgerecht, wie z.B. beim
> Zeichen für Induktivität.

Meine persönliche Empfehlung:
KiCad ist auch open Source und hat einen guten SVG-Export für 
Vektorgrafik.
Sowohl für einzelne Symbole als auch für komplette Schaltpläne.

Die offiziellen Symbole sind zwar meist international/amerikanisch, aber
hier 
https://www.mikrocontroller.net/articles/KiCad-Bibliotheken#Hier_in_Mikrocontroller.net_selber 
finden sich auch europäische.

Vermutlich kommst Du mit Standardsymbolen aus. Spezielle musst Du Dir 
wohl oder übel in einem gewissen Umfange selber anfertigen. Wenn Du 
spezielle Anforderungen bezüglich Ästhetik hast, sowieso.

KiCad hier im Wiki: https://www.mikrocontroller.net/articles/KiCad

> Die Pläne sehen zwar richtig gut aus,
> aber die Bedienung ist alles andere als intuitiv.

Zum Thema intuitiv siehe: 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Schaltplaneditoren#Handlichkeit. 
Ok, gilt so etwas mehr für Layouts als für Schaltpläne, trifft aber im 
grossen und ganzen trozdem zu. ;O)
Die Wikiseite enthält auch eine Zusammenfassung über Schaltplaneditoren.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Mike schrieb:
> Es soll ein reiner Editor sein,

Dann nimm irgend eine Version von Eagle, z.B. eine 5.x, 6.x oder 7.x 
Version. Da hast du den Vorteil gegenüber irgendwelchen 
Grafikprogrammen, daß du bereits sinnvolle Bauteile und deren Symbole in 
den Libs hast und daß du deine Schaltung bequem editieren kannst, was 
bei anderen Programmen eher Streß ist.

Und zum Schluß exportierst du dein Schaltbild per ULP als WMF und kannst 
es damit in jeder heutigen Textverarbeitung importieren und dort auch 
skalieren, ohne daß es unleserlich wird.

W.S.

von Wühlhase (Gast)


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Ich kann dir SPlan auch sehr empfehlen. Es ist sehr einfach zu 
beherrschen, auch mechanische Zeichnungen kann man damit sehr gut 
machen.

Ich hab alle Schaltbilder in meiner Bachelorarbeit damit gemacht.

von Elias K. (elik)


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Bernd W. schrieb:
> Es kommt Dir also eher auf die Optik an? Dann würde ich Dir weniger zu
> einem Schaltplaneditor als zu einem Vektorgrafikprogramm raten. Meine
> Wahl dazu wäre dann Inkscape. Format wäre dann SVG.

Diese Empfehlung teile ich. Und damit man nicht jedes Bauelement selbst 
malen muss, nimmt man die Bibliothek von Wiki-Commons: 
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Electrical_symbols_library.svg

Die Datei in Inkscape öffnen. Schauen, dass das Dokument mit 1mm 
arbeitet. Ein 1mm Grid anlegen. Snap-On-Grid aktivieren. Und NIEMALS 
irgendwas skalieren. Dann kommt man recht schnell zu schönen 
Schaltplänen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Elias.

Elias K. schrieb:

> Diese Empfehlung teile ich. Und damit man nicht jedes Bauelement selbst
> malen muss, nimmt man die Bibliothek von Wiki-Commons:
> https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Electrical_symbols_library.svg

Danke für den Tipp!

> Die Datei in Inkscape öffnen. Schauen, dass das Dokument mit 1mm
> arbeitet. Ein 1mm Grid anlegen. Snap-On-Grid aktivieren. Und NIEMALS
> irgendwas skalieren. Dann kommt man recht schnell zu schönen
> Schaltplänen.

Wenn der Schaltplan komplett fertig ist, kann der gesammte Schaltplan 
aber schon skaliert werden?

Das vermeiden von Skalieren ist ja nur, um die Größenverhältnisse in und 
zwischen den Symbolen wärend der Erstellung des Schaltplanes nicht zu 
stören.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Tom (Gast)


Angehängte Dateien:

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Vor Jahren habe ich dafür EAGLE mit einem angepassten (Strichstörken, 
Schrift etc.) eagle2svg.ulp benutzt. Das sah dann aus wie im Anhang (aus 
Inkscape als PNG gespeichert).

von GTX freak (Gast)


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Mike schrieb:
> Editor von Eagle genutzt, der  Grafikexport ist jedoch alles andere als
> professionell: zu grob gepixelt, keine einstellbare Strichstärken.
> Außerdem sind die Symbole nicht immer IEC-normgerecht, wie z.B. beim
> Zeichen für Induktivität.

Die Auflösung lässt sich doch unter export/ Image einstellen.

Strichstärke verstellen - okay da verstehe ich die notwendigen nicht. 
Aber im Zweifelsfall kannst du doch die Stärke der wire Linien einfach 
ändern. Change with. Natürlich auch in derlibary.

Wie die Symbole aussehen ist doch Dir selbst überlassen,  stell dir eine 
libary nach deinen Wünschen zusammen. Und dann auch gleich mit deinen 
Linienstärken.

von Bernd B. (berbog)


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Ich schmeiße mal Qelektrotech ins Rennen
Damit arbeite ich sehr gut
https://qelectrotech.org/

von Elias K. (elik)


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Bernd W. schrieb:
> Wenn der Schaltplan komplett fertig ist, kann der gesammte Schaltplan
> aber schon skaliert werden?

Ja, kein Problem. Wird während dem Zeichnen skaliert, passt meist nichts 
mehr ins Raster, Linienstärken sind Teil falsch, usw. Und man kommt 
nicht ohne weiteres ins Raster zurück. Wie immer gilt: wer weiß,was er 
tut, darf es auch. Allen anderen empfehle ich in Inkscape die Finger vom 
skalieren zu lassen. :-)

von Wolfgang (Gast)


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Mike schrieb:
> Bisher habe ich den integrierten Editor von
> Eagle genutzt, der  Grafikexport ist jedoch alles andere als
> professionell: zu grob gepixelt, keine einstellbare Strichstärken.

Gegen die groben Pixel lässt sich etwas tun:
Stelle beim Exportieren des Bildes einfach eine höhere Auflösung ein.
Die Default-Einstellung mit 150 dpi ist in der Tat etwas arg sparsam.

von Zeno (Gast)


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@TO

Natürlich kann man in Eagle Schaltplaneditor die Strichstärke von 
Verbindungsleitungen einstellen. Einfach auf das Symbol mit dem 
Schraubenschlüssel (Objekteigenschaften) klicken und Width wählen. 
Gewünschte Strichstärke wählen und alle Linien anklicken die die neue 
Strichstärke bekommen sollen.
Es geht auch per Rechtsklick auf das Objekt der Begierde und dann im 
Popupmenü Eigenschaften wählen.

Wenn Dir die vorgefertigten Symbole nicht gefallen, dann mußt Du Dir 
halt eigene erstellen, was mit dem Symboleditor nun wirklich kein 
Problem ist.

von Bernd (Gast)


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Wer die LaTeX-Hürde schon genommen hat, kann das tikz-Paket verwenden:
http://www.texample.net/tikz/examples/area/electrical-engineering/

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