Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verzerrer verzerrt nicht. Problem mit Clipping Dioden?


von Eric (Gast)


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Hallo,
ich bin dabei einen kleinen Verstärker zu bauen und habe mir ein paar 
"Blöcke" zusammengesucht die ich gerne kombinieren möchte.
Der erste Block dient als Preamp/Verzerrer, der zweite ist eine einfache 
Tonregelung und der dritte Block eben die Endstufe.

Mein Problem ist nun das die erste Stufe nicht zerrt, obwohl sie das 
aufgrund der Clipping Dioden tun sollte. Hier sollen die Dioden ein Soft 
Clipping realisieren, habe die Dioden aber auch schon für ein Hard 
Clipping verschaltet, sprich nach dem Kondensator C2 zum auskoppeln 2 
Dioden antiparalell gegen Masse geschaltet, aber bei beiden 
Möglichkeiten zerrt nichts.

Ich habe 4001/4007 verwendet, aber auch diverse LEDs die hier so 
rumlagen, die leuchten auch (nicht stark aber sichtbar) wenn ich ein 
Eingangssignal sprich die Gitarre anschließe und spiele, aber es zerrt 
eben nicht.

Ich habe einen ordentliche Verstärkung wenn ich am Poti (Pre_Gain)drehe, 
sprich das Signal wird viel lauter, aber es bleibt eben Clean und zerrt 
nicht.

Leider steht mir im Moment kein Oszilloskop zur Verfügung, dann könnte 
ich mir das Signal mal anschauen, sprich, ob es begrenzt wird durch die 
Dioden oder ob ein Sinus sauber durchgeht.

Im Grunde hab ich jetzt einen Booster gebaut, wollte aber etwas 
anderes...

Habt ihr einen Tipp warum es nicht zerrt? Ich vermute das es noch 
zuwenig Verstärkung ist um die Dioden zum zerren zu bewegen... könnte 
das sein?

Ach ja, ich betreibe die Zerrstufe/Preamp seperat und gehe direkt in den 
Line In eines seperaten Verstärkers, sprich es liegt nicht an der 
gezeigten Endstufe (LM386) oder dem Verstärker an den ich die Schaltung 
anschließe.

Vielen Dank im Voraus.

von ArnoR (Gast)


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Eric schrieb:
> Habt ihr einen Tipp warum es nicht zerrt? Ich vermute das es noch
> zuwenig Verstärkung ist um die Dioden zum zerren zu bewegen... könnte
> das sein?

Daran sollte es nicht liegen, denn:

Eric schrieb:
> Ich habe 4001/4007 verwendet, aber auch diverse LEDs die hier so
> rumlagen, die leuchten auch (nicht stark aber sichtbar)

Vermutlich ist der langsame 741, insbesondere bei höherer Verstärkung, 
einfach nicht in der Lage Oberwellen zu liefern. Probiere mal einen 
deutlich schnelleren OPV.

von Olli (Gast)


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Hi,

hat deine Gitarre einen Vorverstärker eingebaut?

Hat das Poti wirklich 500k-Ohm, oder eventuell nur 500 Ohm?

Hast du den OVP richtig beschaltet?


Besser als der LM741 ist z.B. der TL071 (es gibt noch bessere, aber die 
sind auch teurer).

Meine Vermutung: der LM741 hat einen zu geringen Eingangswiderstand (ist 
nicht hoch-ohmig) und bedämpft damit das Signal der Gitarre zu stark 
(wenn diese keinen PreAmp oder Buffer eingebaut hat).


Die 1N4007 zerren ab ca. 1,2V pp (jede normale Si-D fängt bei ca. 0,6V 
an zu leiten).

Ge-Dioden wie AA116 oder AA119 leiten schon bei 0,3V und darunter.

Allgemein nimmt man gerne 2x 1N4148, die haben eine etwas härtere 
Begrenzung. Dazu kommt die Begrenzung vom oft verwendeten TL071 (im 
Gegensatz zum Uralt-LM741 ein gutmütiger Übersteuerer - deshalb für 
solche Gitarrenprojekte sehr beliebt).


Eventuel könnte man mal R2 auf 1k verkleinern und C4 auf 47p oder 100p.


Hast du die Beinchen vom LM741 richtig gezählt? (von oben draufgucken, 
links von Kerbe Pin1, darunter Pin2 etc.)

Sind die Massen (GND) und virtuellen Massen (Vdd) richtig verschaltet 
und angeschlossen?

Sind V+ und V- mit jew. 100nF direkt an den Pins richtig verblockt?

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Vermutlich ist die Eingangsspannung zu gering.

von ArnoR (Gast)


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Vorhin übersehen:

Der C4 macht bei einem Rückkopplungswiderstand von 100k (max. 500k) eine 
obere Grenzfrequenz von etwa 3kHz (min. 600Hz). Vielleicht ist das die 
Ursache für die fehlenden Oberwellen. Wir wissen ja nichts über den 
gewünschten Frequenzbereich.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
@Olli hat ja schon auf die Germaniumdioden verwiesen.
Habe willkürlich noch eine Schaltung rausgesucht.
An den Ausgang dann die antiparallelen Dioden.
Bei Funkgeräten findet man das zum Beispiel in der 
Mic-Verstärkungsschaltung als Limiter. Die verzerren nicht ständig, 
sondern kappen erst ab der gewünschten Schwelle ab.
Die Verstärkung muss hoch genug sein, um von vorne herein auf das 
Clipping zu kommen. Daher der Mikrofonvorverstärker.
Dann finde ich persönlich die 33 k in der UB/2 Spannungsteiler doch zu 
hochohmig, bei meinen OPV-Schaltungen eine Zehnerpotenz niedriger.

ciao
gustav

von Michael B. (laberkopp)


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Eric schrieb:
> sprich das Signal wird viel lauter, aber es bleibt eben Clean und zerrt
> nicht.

Es ist also immer noch zu leise.

Gain höher (und Power-Gain ggf. niedriger).

Ein 741 an 9V Batterie ist übrigens .... blöd. Da geht ja bei leicht 
schwacher Batterie der 741 in Verzerrung bevor die Dioden greifen.

Nimm z.B. OPA1641

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> Dann finde ich persönlich die 33 k in der UB/2 Spannungsteiler doch zu
> hochohmig, bei meinen OPV-Schaltungen eine Zehnerpotenz niedriger.

Hi,
auch ein Bandpass bringt eine bessere Anpassung an den gewünschten 
Frequenzgang. Schöne Verzerrungen durch "Resonanzerhöhung".

ciao
gustav

von markus (Gast)


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zeig mal dein aufbau / layout. das muss zerren, ein dod 250 ist dem ding 
ziemlich ähnlich (wenn du hard clippst).

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> Schöne Verzerrungen durch "Resonanzerhöhung".

Das geht bis zum Regeneration-Effekt.

ciao
gustav

von Klaus R. (klara)


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Eric schrieb:
> Habt ihr einen Tipp warum es nicht zerrt? Ich vermute das es noch
> zuwenig Verstärkung ist um die Dioden zum zerren zu bewegen... könnte
> das sein?

Es wurde Dir ja schon einiges gesagt. C2 mit 100 nF und R2 mit 3,3 K 
bilden einen Hochpass mit ca. 480 Hz. Die Bässe werden Dir 
weggeschnitten. Ist das gewollt?

Das Poti mit 500 K und der Kondensator mit 470 pF bilden einen Tiefpass 
mit ca. 670 Hz. Aber die 500 K wirst Du sicher nicht voll nutzen wollen.
mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Venkman (Gast)


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Aber haben die die 500k||C4 nicht ebenfalls Hochpasscharakter? Mit 
anderer Grenzfrequenz und der Bassdämpfer ist da, aber das ist doch kein 
Tiefpass. Klärt mich bitte auf, wenn ich blind bin. :-)
Sonst aber toller Thread, der zum experimentieren anregt - wenn ich denn 
Gitarre spielen könnte...

von Klaus R. (klara)


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Venkman schrieb:
> Aber haben die die 500k||C4 nicht ebenfalls Hochpasscharakter?

Diese beiden parallelgeschalteten Bauelemente, für sich gesehen, haben 
für steigende Frequenzen einen fallenden Widerstand. Das wäre ein 
Hochpass. Aber das Gebilde liegt im Gegenkopplungszweig. Also mit 
steigender Frequenz erhöht sich die Gegenkopplung, somit sinkt die 
Verstärkung. Nur tiefere Frequenzen werden ohne Dämpfung verstärkt.

Diese einfachen Filter haben aber nur eine Steilheit von 6 dB pro 
Oktave. Das heißt, mit doppelter Frequenz halbiert sich die Amplitude.
mfg Klaus

von Venkman (Gast)


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Achso das war auf den ganzen Verstärker bezogen. Ich bin beruhigt, 
danke.

von Eric (Gast)


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Der Aufbau ist zur Zeit noch auf einem Steckbrett realisiert, wollte 
erst mal hören wie es klingt bevor ich das ganze auf eine Platine löte.

In der Tat ist die Schaltung an den DOD 250 angelehnt und sollte später 
auf Hard-/Softclipping umgebaut werden, sprich ein Schalter der beides 
ermöglicht, daher wundert es mich das da nichts zerrt.

Im Moment betreibe ich das ganze mit einer 9V Batterie, ich werde heute 
Abnd mal ein Netzteil ausprobieren, evtl. liegt es ja wirklich an der 
Versorgungsspannung.

Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist was eigentlich "zerrt"? Sind 
das die (un)harmonischen Oberwellen die hier wie angemerkt teilweise 
begrenzt werden durch die R/C Konbination, oder ist es das Clipping, 
sprich das abschneiden des Signals was "zerrt"?

Ich werde nachher alles nochmal neu stecken, evtl. andere Dioden 
verwenden (mal sehen was noch rumliegt) und die Versorgungsspannung über 
ein Netzteil realisieren...

An die Frequenzanpassungen kann ich mich ja machen wenn das Ding erstmal 
tut was es tun soll... das wird dann nochmal eine spannende 
Angelegenheit.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Eric schrieb:
> An die Frequenzanpassungen kann ich mich ja machen wenn das Ding erstmal
> tut was es tun soll...

Das Ding wird erst tun, was es soll, wenn Du C2 und C4 entfernst.

von Klaus R. (klara)


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Hallo Eric,
9 V Versorgungsspannung ist etwas zu wenig.

Der LM741 braucht min ±10 V.
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm741.pdf

Der LM386 arbeitet mit min 4 V, bzw. 5 V.
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm386.pdf

Aus dem LM741 bekommst Du mit 9 V nichts heraus.

Der beliebte TL071 möchte schon ±5 V haben.
Die TL07x sind zwar betagt, aber für Deine Zwecke immer noch gut 
(rauscharm) und vor allem preiswert. Aber mit 9 V arbeitet der nicht, 10 
V sollten es schon sein.


Eric schrieb:
> Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist was eigentlich "zerrt"? Sind
> das die (un)harmonischen Oberwellen die hier wie angemerkt teilweise
> begrenzt werden durch die R/C Konbination, oder ist es das Clipping,
> sprich das abschneiden des Signals was "zerrt"?

Man spricht eigentlich von verzerrt. Die Dioden begrenzen das Signal, 
schneiden die Spitzen ab. Im Extremfall wird dann aus dem Sinus ein 
Rechteck. Der Sinus hat im Idealfall nur seine Grundwelle. Der Rechteck 
hat sehr viele Oberwellen. Man kann aus reinen Sinustönen ein 
Rechtecksignal erzeugen (und umgekehrt).

Schau mal in den Link nach Fouriersynthese:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rechteckschwingung
mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Eric (Gast)


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Hm... bei voll aufgedrehtem Poti und 2 antiparallelen LED nach dem 
Auskoppelkondensator (Hard Clipping) empfange ich jetzt in meinem 
Verstärker einen italienischen Radiosender... das Signal fadet zwar 
etwas, aber ab und an ist er dann sehr gut zu hören...

Ansonsten noch keine Zerre mit einem 9V Netzteil... C4 und C2 (den 100nF 
in der Rückkopplung) hab ich rausgelassen...

von Klaus R. (klara)


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Eric schrieb:
> Ansonsten noch keine Zerre mit einem 9V Netzteil... C4 und C2 (den 100nF
> in der Rückkopplung) hab ich rausgelassen...

Aus dem LM741 bekommst Du mit 9 V nichts heraus. Der gute alte LM741 
braucht mindestens ±10 V als Versorgungsspannung, oder eben 20 V. Schau 
in das Datenblatt.

Ich verstehe ja auch nicht warum man mit diesem Fossil noch arbeitet. 
Das Ding könnte vor 50 Jahren erstmalig auf dem Markt gewesen sein. Die 
Version von TI dürfte leicht verbessert worden sein, aber die 20 V 
möchte er doch haben.
mfg Klaus

von Eric (Gast)


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Ich habe jetzt einen Frequenzgenerator und ein Oszilloskop angeschloßen.
Ein Sinus als Eingangssignal mit einer Signalstärke von so um die -18dB 
was einer Spannung auf meinem Multimeter von 0,5V entspricht (AC) 
enspricht erzeugt das obige Oszilloskop Bild. Das sind schon sehr nach 
Zerre aus denke ich.

Die beiden LEDs leuchten nun ziemlich stark was mich zu dem Schluß 
bringt das
a) das Eingangssignal meiner zu niedrig ist und (oder)
b) wie KLaus schon mehrfach anmerkte, der LM741 bei Ub=9V einfach nicht 
genug Verstärkung bringt um "das Ding" zum zerren zu bringen...

Aber wie machen das dann die Zerrpedalhersteller, denn wie gesagt, das 
DOD250 ist ähnlich aufgebaut, auch mit LM741 und 9V.

von Eric (Gast)


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oder
c) es müßten Dioden sein die schon früher anfangen durchzubrechen, evt. 
doch Germanium Dioden...

von HildeK (Gast)


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Eric schrieb:
> Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist was eigentlich "zerrt"? Sind
> das die (un)harmonischen Oberwellen die hier wie angemerkt teilweise
> begrenzt werden durch die R/C Konbination, oder ist es das Clipping,
> sprich das abschneiden des Signals was "zerrt"?

Es sind die beiden Dioden.
Wenn ein bestimmter Signalpegel überschritten wird, dann fangen die an 
zu leiten und reduzieren quasi den Gegenkopplungswiderstand R3 + Poti. 
Die Verstärkung nimmt daher für die Kuppen des (Sinus-)Signals ab und 
diese werden flacher, weil weniger verstärkt. Der Effekt beginnt dann, 
wenn die Amplitude des Ausgangssignal vom OPA in die Nähe von 0.7V 
kommt. Bei Germanium oder Schottkydioden entsprechend weniger.
Mit Dioden wird das ganze etwas weicher, relativ hart wäre es, wenn man 
den OPA an die Aussteuerungsgrenze fährt. Manche OPAs mögen das aber 
nicht.

von Dieter (Gast)


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Kräftiges Signal von der E-Seite der Gitarre spielen und mit einem 
Digitalmessgerät die Wechselspannung über den Dioden messen. Sind das 
weniger als 300mV, kannst Du Dir einen Wolf suchen...

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Eric schrieb:
> Ich habe jetzt einen Frequenzgenerator und ein Oszilloskop angeschloßen.

Das ist doch ein ordentlich verzerrtes Signal, wenn das mal ein Sinus 
war.

Und das mit dem unfreiwilligen Radioempfang...
Mit wachsender Erfahrung kriegst Du das auch noch hin, nur nicht den 
Kopf hängen lassen.

Eric schrieb:
> das
> DOD250 ist ähnlich aufgebaut, auch mit LM741 und 9V.

Die Mindestspannung bestimmt der Anwender, nicht das Datenblatt, 
Probieren geht über Studieren!

von Olli (Gast)


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Eric schrieb:
> Aber wie machen das dann die Zerrpedalhersteller, denn wie gesagt, das
> DOD250 ist ähnlich aufgebaut, auch mit LM741 und 9V.

Die nehmen 4558 oder TL072 (oder TL071, TL074).

von Dieter (Gast)


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Der OP schafft am Ausgang es um ca. 2V nicht die Limits zu erreichen.
Bei 6V, waere der Ausgangshub von 2...4V begrenzt. Common rail OP sind 
da deutlich besser.

von Hoartz Klipp; Ing. A.D. (Gast)


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Eric schrieb:
> oder
> c) es müßten Dioden sein die schon früher anfangen durchzubrechen, evt.
> doch Germanium Dioden...

Theoretisch könntest Du - wie @HildeK schon andeutete - auch ganz ohne 
Dioden Verzerrungen erzeugen, mit eben jenem Hard Clipping des OPV 
(Begrenzung / Oberkante des Schnittes = max. V_out des OPV bei gegebener 
Versorgung, also ungefaehr (bis auf die V_CE (bipolare ES) bzw. R_ON 
(Mosfet-ES)) "die Rails selbst").

[Um das an die Folgestufe anzupassen, nimmt man halt z.B. danach noch 
einen Puffer-OPV. Und man könnte diesen nicht nur mit variablem Gain, 
sondern auch variabler Tiefpaß-Charakteristik versehen, um das Ergebnis 
in Bezug auf "Hard" vs. "Soft" noch zu modifizieren.

So könnte man den Einsetzpunkt (Schwellwert AC) des Clippings und auch 
dessen "Weichheit" wohl in weiten Grenzen frei bestimmen. Das ginge ja 
so mit Dioden nicht, höchstens Stufen-weise, wenn man mehrere Typen 
zu-/weg-schaltbar in die Schaltung friemelte. In dem (unwahrsch.) Fall, 
daß ich das so (variabel) haben wollen würde, würde ich mich definitiv 
lieber auf genannte Schaltung stürzen, bevor ich 7 Diodenpaare...etc.]

Nur, damit klar, ist, daß man nicht unbedingt nach bestimmten Dioden 
suchen muß - allerdings ist das für die Mehrheit der (Nach-)Bauer 
trotzdem viel einfacher (also bekannte Schaltung trotz 
"Spezialbauteil"), als besagte Schaltung... die müßte man imho erst mal 
entwickeln. :(

von Karl B. (gustav)


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Klaus R. schrieb:
> Aus dem LM741 bekommst Du mit 9 V nichts heraus.

Hi,
ja, die Schaltung mit 741 bzw. pinkompatiblem TL072 ist wesentlich 
leiser als mit dem 386-er.
Der braucht noch eine Emitterstufe davor, damit ich überhaupt was 
höre.;-)

Übrigens, das alte Tonbandgerät mit 2 x ECC83 verzerrt recht ordentlich.
Röhren sind irgenwie weicher beim Clipping.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Karl B. schrieb:
> Röhren sind irgenwie weicher beim Clipping.

Wenn man das Clippen weicher haben möchte, dann kann man den Dioden 
einen Widerstand in Reihe dazu schalten. So kann man die Steilheit des 
Begrenzens anpassen.
mfg Klaus

von Dieter (Gast)


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Es gibt auch Geräte, die haben eine kleine automatische 
Lautstärkenregelung zusätzlich eingebaut.
Die Frage, die sich hier auch stellt an den TO, wäre, welche Spannung 
hat da Eingangssignal?
<1mV, 50mV?

von Percy N. (vox_bovi)


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Karl B. schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Aus dem LM741 bekommst Du mit 9 V nichts heraus.
>
> Hi,
> ja, die Schaltung mit 741 bzw. pinkompatiblem TL072 ist wesentlich
> leiser als mit dem 386-er.

Kann es sein, dass Du den TL 071 meinst?
Der 072 ist ein dual-OP!

von Michael B. (laberkopp)


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Karl B. schrieb:
> ja, die Schaltung mit 741 bzw. pinkompatiblem TL072 ist wesentlich
> leiser als mit dem 386-er.

Das zeigt, daß das Clipping dann nicht die Dioden, sondern der OpAmp 
wegen erreichen seiner Aussteuerungsgrenze macht, was mit sinkender 
Batteriespannung noch schlimmer wird.

Aber du bist nicht Eric, also irrelevant.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Michael B. schrieb:
> was mit sinkender
> Batteriespannung noch schlimmer wird.

Dafür wird der Radioempfang besser,
mfg Klaus

von Rainer V. (a_zip)


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Hi, das führt doch jetzt wieder zu gar nichts! Wenn es "so" nicht 
verzerrt, dann ist das eben so!
Gruß Rainer

von Eric (Gast)


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So,
kleiner Fortschritt, ich habe die Betriebsspannung erhöht, ich arbeite 
jetzt mit 12V und ich habe auf ein Hard Clipping mit 4148 Dioden 
umgebaut und ja, das Teil zerrt nun auch mit einer Gitarre am Eingang.

Wenn ich zusätzlich noch einen Booster davor schalte (nutze dazu das 
BOSS BluesDriver Pedal mit Gain auf Minimum und Level auf max.) dann 
zerrt es sogar richtig gut, sprich ich könnte jetzt noch einen JFET 
Booster mit BF245C davor stecken... oder die Verstärkung des UA741 
erhöhen falls das geht.

Na mal sehen wie sich das entwickelt, vielleicht genügt das auch schon 
wenn ich die Endstufe mit LM386 etwas mehr zerren lasse,

Schönen Sonntag euch allen und danke für die Hilfe bis hierhin :-)

von äxl (Gast)


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Das muss doch alles rauschen, wie 'ne Klospülung?

von Eric (Gast)


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Hm,
ehrlich gesagt tut es das nicht sonderlilch und das obwohl es auf nem 
Steckbrett mit ziemich wirrer Freiluftverdrahtung verschaltet ist.
Die Masse ist auch nicht sternförmig geführt... aber ja, ein paar 
Nebengeräusche gibt es, aber die stören nicht weiter, ist ja bei den 
"großen" Verstärkern auch nicht anders.

Ich werde mir den JFET-Booster aber sparen, soviel Verzerrung braucht es 
auch gar nicht, es geht da mehr um den Bau- und Entwicklungsprozess als 
um das Ergebnis :-)

von Klaus R. (klara)


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Eric schrieb:
> oder die Verstärkung des UA741
> erhöhen falls das geht.

Ja, falls ... . Das der UA741 nicht der zeitgemäße OPV ist, wurde ja 
schon einige Male erwähnt. Gerade für Gitarren wird deshalb seit Jahren 
in diesen Fachkreisen der TL071 verwendet. Er ist genauso teuer aber 
eben preiswerter, weil er viel besser ist.

https://www.reichelt.de/operationsverstaerker-1-fach-dip-8-tl-071-dip-p21555.html?r=1

Für Dich wäre der Eingangswiderstand der Schaltung ein wichtiges Thema. 
Manche Gitarren mögen einen sehr hohen Eingangswiderstand. Deswegen hat 
ja R1 mit 1,5 M diesen hohen Wert. Der UA741 hat einen 
Eingangswiderstand von min 300 K, nicht gerade viel.

Der TL071 ist zum UA741 Pin-kompatibel, also reinstecken und staunen. 
Der TL071 kommt auch mit 12 V aus, dem UA741 genügen die immer noch 
nicht.

Insofern benimmt sich der UA741 mit 12 V immer noch nicht so wie es das 
Datenblatt aufzeigt.
mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Klaus R. schrieb:
> Ja, falls ... . Das der UA741 nicht der zeitgemäße OPV ist, wurde ja
> schon einige Male erwähnt. Gerade für Gitarren wird deshalb seit Jahren
> in diesen Fachkreisen der TL071 verwendet. Er ist genauso teuer aber
> eben preiswerter, weil er viel besser ist.
>
Und das seit über 30 Jahren ...


> Für Dich wäre der Eingangswiderstand der Schaltung ein wichtiges Thema.
> Manche Gitarren mögen einen sehr hohen Eingangswiderstand. Deswegen hat
> ja R1 mit 1,5 M diesen hohen Wert. Der UA741 hat einen
> Eingangswiderstand von min 300 K, nicht gerade viel.
>
TL 071 mit 10^12 Ohm sollte reichen

> Der TL071 ist zum UA741 Pin-kompatibel, also reinstecken und staunen.
> Der TL071 kommt auch mit 12 V aus, dem UA741 genügen die immer noch
> nicht.
>
Der kommt sogar mit unter 8 V aus, was bei ausgelatschten Akkus von 
Vorteil sein dürfte.

von Dieter (Gast)


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Im Datenblatt auf Seite 6 beim uA und Seite 13 beim TL stehen unter
VOM Maximum peak output voltage swing für R_L von 2 kΩ und 10 kΩ 
eigentlich die gleichen Werte, wie auch für den Stromverbrauch. Nur der 
Rauschwert ist besser.
Für Batteriebetrieb nimmt man den TL061.

Hier sind einige aufgelistet:
https://www.petervis.com/Education/741_Pin_Compatible_Equivalent_Op_Amps/741_Pin_Compatible_Equivalent_Op_Amps.html

von analogOpa (Gast)


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Mit einem TL072 kann sehr leicht ein Verzerrer aufgebaut werden. Nach 
Datenblatt beträgt die minimale Betriebsspannung eines TL072 6 V. Bei 
dieser Spannung beträgt der maximale Ausgangspegel etwa +- 1,4 V.
Die Schaltung ist ein nichtinvertierender Verstärker. Die Verstärkung 
wird mit dem Poti R1/R3 geregelt. Wird der maximale Ausgangspegel 
überschritten, wird eine Sinuskurve je nach Übersteuerung zu einem 
Rechteck mit vielen Oberwellen. Bei einem Rechteck überwiegen die 
ungeradzahligen Oberwellen, die als hart und unangenehm angesehen 
werden. Die Funktion dieser Schaltung arbeitet also gleichartig wie ein 
Diodenclipper.
Wenn harmonische Verzerrungen mit geradzahliger Ordnung gewünscht 
werden, so ist ein einfacher Emitterfolger sehr gut geeignet. Der 
Arbeitspunkt muss nur mit einem Potentiometer so eingestellt werden, 
dass das Ausgangssignal einseitig begrenzt wird. Dann entstehen 
vorwiegend harmonische Oberwellen mit gerader Ordnung, wie sie von einem 
Röhrenverstärker erzeugt werden und dem Ohr angenehmer erscheinen.
Es können beide Schaltungen sogar hintereinander kombiniert werden und 
je nach Stellung der Potentiometer arbeitet die Schaltung ohne 
Verzerrung oder erzeugt Oberwellen mit geradzahliger oder 
ungeradzahliger Ordnung oder beide Verzerrungsarten gemischt.

von analogOpa (Gast)


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Ein Fehler ist aufgetreten. Die zweite Schaltung sollte so aussehen.

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