Forum: Haus & Smart Home Einfache Arduino Heizungspumpensteuerung


von Daniel S. (inex1)


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Hallo zusammen,

Ich bräuchte eure Meinung zu einer kleinen Schaltung, die ich einsetzen 
möchte. Es handelt sich um eine Pumpensteuerung, welche eine Wasserpumpe 
im Heizkreis stur nach Temperatur am Vorlauf Ein und Aus schalten soll. 
Abgesehen von den Themen Gefahr durch Netzspannung, Abnahme, VDE 
Konformität, Sinnhaftigkeit, ... bräuchte ich die Einschätzung, ob diese 
Schaltung funktionieren kann, und ob die Bauteilauslegung zu Grenzwertig 
bzw. falsch ist.

Die geschaltene Pumpe verteilt das Warmwasser im Haus. Ihr vorgeschalten 
sind zwei weitere Pumpen an der Heizung und am Heizungsverteiler. Danach 
etwa 100m Fernwärmeleitung. Die Schaltung soll die Vorlauftemperatur vor 
der Pumpe messen, und die Pumpe bei Anstieg einschalten. Beim Abfall des 
Vorlaufes innerhalb gewisser Zeit wird die Pumpe wieder abgeschalten. 
Sie soll sozusagen mit den vorherigen Pumpen automatisch mitschalten. 
Eine Verbindung via Kabel ist nachträglich nicht machbar (da Fernwärme).

Der Arduino Sketch ist mir klar, und ja, ich weiß, dass es geregelte 
Pumpen zu kaufen gibt, die das schon können. Bitte diese Variante nicht 
vorschlagen.

Danke euch allen.

Gruß Daniel

von Heinz (Gast)


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Drei Anmerkungen:

1.
Nimm eine 1N4148 als Freilaufdiode

2.
Ich meine, dass du mit 4,7k als Vorwiderstand für den 10k NTC
eine bessere Spreizung (Genauigkeit) im relevanten Bereich erzielst.

3.
Ich benutze immer BC817 mit 2,2k Vorwiderstand - funktioniert definitiv.

von Heinz (Gast)


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4.
Wenn deine 5V sauber genug sind, reichen 100nF und 10nF parallel
direkt am Vcc Pin.

von Daniel S. (inex1)


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Hallo Heinz,

danke für die schnelle Antwort.

Ich habe einige 1N4001 1N4004 und stärkere Schottkys da, aber keine 
1N4148.
Ist die 1N4001 zu schwach, zu langsam?


Den BC549B habe ich auch vorrätig. Es ist vielleicht etwas knapp mit den 
ca.70 mA des Relais, aber würde es funktionieren?

Ich habe bisher immer die empfohlenen 10k Widerstände bzw. Trimmpotis 
genutzt. Den Versuch mit den 4,7k muss ich mal machen.


Gruß Daniel

von Heinz (Gast)


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5.
Mach noch einen Tiefpass 100Ohm/100nF an den Analogeingang

von Heinz (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> Ist die 1N4001 zu schwach, zu langsam?
4001 ist zu langsam. Für Freilaufdioden werden im Normalfall 4148 
genommen.

Mit deinem Transistor habe ich keine Erfahrung. Kann aber funktionieren.
Die Schaltung ist vom Prinzip her jedenfalls richtig.

von Daniel S. (inex1)


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Hallo Heinz,


eine Schottky sollte doch schnell genug sein, oder?

Ich habe schon einen Vorversuch mit dem NTC gemacht. Ich schalte erst 
bei +10°C Änderung. Um das zu erkennen war die Genauigkeit locker gut 
genug.
In anderen Projekten wäre eine bessere Genauigkeit aber sehr hilfreich.

Die 5,1V Zener vor dem Vcc habe ich aufgrund von möglichen Transienten 
dahin gesetzt. Ich vermute, sie ist eher sinnlos, oder?


Danke

Gruß Daniel

von Mani W. (e-doc)


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Wozu dient die ZD mit 5,1V ?

von Daniel S. (inex1)


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Hallo Mani,

wie geschrieben war der Hintergrundgedanke mögliche Transienten von NT 
oder Spule vor dem Arduino abzuleiten. Ob das was bringt?

Gruß Daniel

von Achim S. (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> eine Schottky sollte doch schnell genug sein, oder?

Die 1N4001 ist ebenfalls schnell genug, du kannst sie ohne Bedenken 
verwenden.

Wenn du eine induktive Last per PWM ansteuern wolltest, müsste die 
Freilaufdiode schnell sein (das bedeutet vor allem: schnell sperren). 
Das hast du aber nicht vor. Für deine Anwendung (zum Schalten der 
Relaispule ohne PWM) ist jede Diode schnell genug.

von Daniel S. (inex1)


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Hallo,

danke für den Hinweis Achim.

Gruß Daniel

von Karl B. (gustav)



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Achim S. schrieb:
> Die 1N4001 ist ebenfalls schnell genug, du kannst sie ohne Bedenken
> verwenden.

Hi,
ist sogar im Profi-Gerät verbaut.

ciao
gustav

P.S.:
Ja, ich habe den Fehler im früher geposteten Schaltbild korrigiert, der
Transistor ist andersherum nicht E-B-C sondern C-B-E und NPN,
nicht PNP. Und Relais im Emitterkreis in Reihe mit einer gelben 
Leuchtdiode.
Wenn jetzt keine Freilaufdiode drin wäre, täte das der LED bestimmt 
nicht gut. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Hubert G. (hubertg)


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Eine Frage zur Stromversorgung:
Stehen nur die 5V zur Verfügung?
Wenn ja, ist es OK. Wenn die 5V aber aus einer anderen Spannung, z.B. 
12V gewonnen werden, sollte das Relais auf diese Spannung geführt 
werden.

Weiters ist ein Snubber am Relaiskontakt anzuraten.

von Daniel S. (inex1)


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Hallo,

danke Karl.

Hubert, die 5V sind alles was ich habe.
Ist der Snubber notwendig?
Wie müsste der aussehen? Hab da keine Erfahrungen.


Gruß Daniel

von Karl B. (gustav)


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Daniel S. schrieb:
> Ist der Snubber notwendig?
> Wie müsste der aussehen? Hab da keine Erfahrungen.

Hi,
hier noch Berechnungsgrundlagen:
Bei 120VA fließen ca. 500 mA,
Also bei C = 0,1 µF kämen bei 230V als Reihenwiderstand in etwa R = 68 
Ohm raus.
Wenn mein Lineal nicht zu krumm ist. ;-)

Also,
der Kombikond. im Bild hat einen R in der Mitte und den 
Kondensatorwickel drumherum.
Der ist mir letztens ausgelaufen.
Keine Ahnung, wieso. Hatte einfach keine Lust mehr wohl.
Also Vorsicht, nur Bauteile mit der richtigen Spec. X2 usw. etc. 
verwenden.
(Der R mindestens 1 W Belastbarkeit.)
Für den Kondensator wäre noch die Spannungsfestigkeit von Belang.
Früher hat man mal gesagt 2x Wurzel 2 x Netzspannung reichte aus, das 
wäre dann mal 630 V gewesen. Dann nahm man die mit mindestens 1000 V 
wegen der eventuell zu erwartenden Resonanzüberhöhungen. Davon ist man 
afaik aber ab.
Die X2 sollten es tun. Besser X1. und 300V AC.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Daniel S. (inex1)


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Hallo gustav,

danke für die detaillierte Hilfe.
Super Diagramm.

0,1 uF X2 habe ich da, und ein 2-5W 68Ohm Widerstand sollte auch zu 
finden sein.

Wenn ich richtig gerechnet habe, sollte der Blindwiderstand des C etwa 
32kOhm sein. Damit bräuchte der Snubber deutlich mehr Watt als der Rest 
der Schaltung. Ist das so üblich?

Ich frage nur, weil der Sinn der Schaltung der Energiespargedanke ist, 
und der Snubber ja immer mitläuft (auch im Aus Status der Pumpe).
Klar ist es nicht so viel, aber ein paar Prozent sind es doch.
Ihr versteht, was ich meine ;-).


Gruß Daniel

: Bearbeitet durch User
von Hubert G. (hubertg)


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Daniel S. schrieb:
> Ist der Snubber notwendig?
> Wie müsste der aussehen? Hab da keine Erfahrungen.

Bei induktiven Lasten sollte man den Snubber auf jeden Fall vorsehen. 
Der Funken beim öffnen des Kontakts kann deinen µC massiv stören.
Da über den Snubber bei geöffneten Kontakt immer etwas Strom fließt, 
sollte man ihn nicht zu groß wählen.
Als Faustformel gilt 
(http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.25.1)für den 
R 1Ohm/V und den C 0,1µ/A.
Also 220Ohm und 0,047µ.
Die Tabelle von Gustav ist das obere Ende der Sicherheit.
In diesem Fall würde die Aussage "Viel hilft viel" sogar eine gewisse 
Berechtigung haben. Aber "Viel" bedeutet auch viel Ruhestrom. Den Spagat 
musst du selbst abschätzen.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
es ist teilweise so, dass ein elektronischer Wecker oder ein Uhrenradio 
schon über den Snubber so viel "Strom" abbekommt, dass er auch bei 
geöffnetem Relaiskontakt läuft.
Also, die Last darf nicht schon loslaufen. Es gibt da noch den 
Resonanzfall, wenn der Snubber falsch dimensioniert wird.
Habe einen Ventilatormotor mit 3 parallelgeschalteten 0,47 µF 
Kondensatoren betrieben, und wundere mich, dass der Motor plötzlich 
schneller läuft.
Das ist dann die Serienresonanz, die im ungünstigsten Falle sogar einen 
so großen Strom produziert, dass der vorgeschaltete LS auslöst.
Spule alleine am Netz -> nichts passiert.
Kondensator alleine am Netz -> nichts passiert.
Aber Spule und Kondensator in Reihe am Netz -> LS löst aus.
Resonanzfall.

Habe aber eine andere Idee: Verohmsche doch den induktiven Verbraucher.
Das habe ich bei vielen Küchengeräten gemacht.
Also bei Deinem 120VA-Motor 0,33µF/300V X2 parallel zu den 
Anschlussklemmen, das verringert Induktionsspitzen schon. Und schont 
somit die Relaiskontakte.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Daniel S. (inex1)


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Hallo nochmal,


ist schon zu spät. Die Schaltung ist schon mit Snubber 0,1uF und 68Ohm 
gebaut. Ich denke, dass der Ruhestrom verkraftbar sein wird.

Die Regelung alleine zieht 17 mA im OFF, und 90 mA im ON Status bei 5V.
Also etwa 0,5 Watt. Dazu noch die Verluste des Snubber von etwa 1,6 Watt 
kommen wir auf knapp über 2 Watt.

Jetzt ärgert mich nur noch die RGB LED der Statusanzeige, weil ich eine 
neue erwischt habe, bei der Blau nicht geht. Sowas merkt man immer erst 
nach dem Löten ;-).


Gruß Daniel

von MaWin (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> VDE Konformität, Sinnhaftigkeit, ... bräuchte ich die Einschätzung

Ein SRD Relais gewährleistet keine ausreichende Trennung zu SELV 
Stromkreisen, wenn der Arduino also berührbar eingebaut wird, womöglich 
USB nach aussen geführt, braucht es ein besseres Relais, das SRD taugt 
nur für Funksteckdosen.

Jedes Kleinrelais würde einen Kurzschluss des Pumpenmotors nicht 
überleben bis der 16A Augomat auslöst, also eine Feinsicherung dazu.

Ein RC Snubber kann das Leben der Relaiskontakte verlängern bei 
induktiver Last wie der Pumpe.

von Karl B. (gustav)


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MaWin schrieb:
> Jedes Kleinrelais würde einen Kurzschluss des Pumpenmotors nicht
> überleben bis der 16A Augomat auslöst, also eine Feinsicherung dazu.

Hi,
als "Treiber"-Relais für Schütz vielleicht geeignet.
Die A3 Gebrauchskategorie fehlt doch beim Kleinrelais, oder?
Also, in der PC-Master-Slave Steckdose ist auch so ein Ding drin.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/preview/430269.jpg

Beitrag "Re: Einfache Arduino Heizungspumpensteuerung"

Und war nach einem halben Jahr Betrieb kleben geblieben.
Der Inrush current des Monitor-Netzteils hats in sich.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> Dazu noch die Verluste des Snubber von etwa 1,6 Watt

... und alle wundern sich, dass weder der Kondensator noch der 
Widerstand warm werden, komische Welt.

Bei 0,1µF an 230V fliessen etwa 7,2mA. Die Leistung am 68Ohm-Widerstand 
kannst Du selbst rechen.

Dein Snubber erzeugt knappe 4 Milliwatt Wirkleistung!

von Daniel S. (inex1)


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Hallo,

Es wird ein spritzwassergeschütztes Gehäuse, in dem auch der Arduino 
ohne Durchführung nach aussen ist.

Feinsicherung habe ich bereits im AC Kreis mit 1A Träge drin. Ob der 
Wert genau passt weiß ich nicht. Ist aber schnell getauscht.

Manfred, wie gesagt kenne ich mich mit der Berechnung noch nicht aus. 
Ich hab rein mit dem Blindwiderstand und 230V gerechnet, und am Netz war 
er noch nicht. Ich hatte schon Bedenken mit der Temperatur des kleinen 
geschlossenen Gehäuses. Danke für den Hinweis. Werde ich nochmal 
nachlesen.

Gruß Daniel

von Gerhard O. (gerhard_)


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Alternativ zum NTC besteht für dieses Projekt noch die Möglichkeit einen 
KTY81-110 als Temperatur Sensor im Bereich von -20 bis 120 C zu 
verwenden. Dieser Sensor läßt sich für den vorgesehenen Temperatur 
Bereich sehr leicht linearisieren und kalibrieren. Sprut hat dafür eine 
brilliante und einfache Lösung vorgeschlagen die sich auch in C leicht 
realisieren läßt und schonend mit den uC Ressourcen umgeht und wenig SW 
Aufwand bereitet. Siehe hier:

http://www.sprut.de/electronic/temeratur/temp.htm#ptc

Zur HW schlägt er vor den an Masse angeschlossenen KTY81 über einen 2.7K 
Widerstand zu vesorgen. Bei 2.7K Linearisiert sich die Meßkurve 
weitgehend wie durch Zauberei:-) Der KTY81 Wird an einem ADC Eingang 
angeschlossen. Nun wird es interessant: Um möglichst einfach den Celsius 
Wert zu bekommen schlägt Sprut vor den ADC Wert 64 Mal zu messen und zu 
summieren und dann durch 101 zu dividieren um anschliessend durch 
Addierung von rund 150 direkt die Celsius Temperatur zu bekommen. Durch 
die 64fache Summierung bekommt man gratis noch etwas mehr Auflösung zu 
den 10-Bit. Bitte beachten, daß der ADC ratiometrisch betrieben werden 
muß, also VREF=VCC.

Also: T = ((ADC * 64) / 101) + 150

Den Wert von 150 bestimmt den Offset von der aktuellen Temperatur.

Diese Methode ergibt eine sehr gute Linearisierung über einen ziemlich 
weiten Temperatur Bereich.

http://www.sprut.de/electronic/pic/projekte/thermo/thermo.htm

Ich habe diesen Vorschlag vor ein paar Jahren mit einem PIC in C 
umgesetzt und es hat wunderbar funktioniert. Der ADC lief im Hintergrund 
Betrieb mittels ISR und die Berechnung erfolgte ohne grossen Ressourcen 
Verbrauch. Mit dem AVR und Arduino sollte das auch keine großen Umstände 
machen.

Ich finde diese Lösung gar nicht so schlecht. Mit dem NTC wird die 
Linearisieruung und Calibrierung doch etwas aufwendiger. Der KTY81-110 
ist für diesen Einsatz ausreichend genau und es gibt ihn im Bastler 
freundlichen praktischen TO-92 Gehäuse. Bei 25 Grad ist der Widerstand 
1000 Ohm.

Wenn es Analog sein muß, sind auch die im TO-92 Fabriks calibrierten 
LM35 oder LM34 angenehm. Auch beim LM35 lohnt sich die Mittelwert 
Summierung über 64 Mal um etwas mehr Auflösung zu bekommen. Dann kommt 
man auch ohne Verstärker aus. Früher verwendete ich auch oft LM34 mit 
0.7V Offset am Sensor GND und zwei subtrahierten  ADC Eingängen um von 
-40 bis 60 Grad C messene zu können. Die Umstellung F nach C nahm ich in 
Kauf weil der LM34 10mV/DegF produziert. Bei VREF=2.5V und 64 Mal 
Mittelwert Bildung kommt man ohne OPV aus um rund 0.2 Grad Auflösung zu 
bekommen. Der GND Pin wird am Besten mit der Vorwärts Spannung einer 
Diode auf rund 0.7V von Masse angehoben und mit einem 2. ADC Eingang 
gemessen und vom Meßergebnis subtrahiert wenn man unter Null Grad messen 
will. Das Ganze funktioniert ohne OPV.

Ich bin der Ansicht, daß man am besten nur solche Sensoren verwenden 
sollte die schon Fabrik calibriert sind bzw. vom Hersteller mit engen 
Toleranzen charakterisiert sind wie PT100, TC, KTY81, LM35. Die Eispunkt 
und Kochendes Wasser Calibrierung sollte man sich nicht antuen.

Speziell PT100 lassen sich mit einem bekannten Referenzwiderstand und 
einem geeigneten externen ADC besonders einfach einsetzen und mit FW 
linearisieren so daß man ohne Calibrierung auskommt. Dann gibt es ja 
auch noch die MAX31856, bzw. MAX31865 die das "Analoge" intern schon 
erledigen und sich mit SPI ansprechen lassen. Besonders TC sind für 
Heizungszwecke wegen ihrer Kleinheit recht bequem. Auch gibt es dafür 
schon Arduino Bibliotheken.

Jedenfalls lohnt es sich bei den Methoden der Temperaturmessung über den 
Zaun zu spähen. Der KTY81-110 ist allerdings eine besonders einfache und 
billige Lösung für nicht zu anspruchsvolle Temperaturmessungsaufgaben. 
Deshalb schlage ich vor vom Einsatz eines NTCs abzusehen.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Manfred schrieb:
> Die Leistung am 68Ohm-Widerstand
> kannst Du selbst rechen.
>
> Dein Snubber erzeugt knappe 4 Milliwatt Wirkleistung!

Hi,
die 1 Watt Typen sollen wegen der Spannungsfestigkeit genommen werden.

Bei SNTs findet man oft mehrere Entladewiderstände in Reihe.
Warum wohl:
Wegen der sonst nicht zu erreichenden Spannungsfestigkeit.

Und bestimmte Netzteile von einem renommierten Hersteller haben an der 
Stelle, wo der Snubber sitzt, eine verkokelte Leiterplatte.
Weil der R zu schwach dimensioniert war. Habe leider kein Bild, sonst 
hätte ich es Dir gezeigt. Diese Netzteilcharge wurde übrigens in einer 
Rückrufaktion zurückgeholt.

ciao
gustav

von Daniel S. (inex1)


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Hallo,

da hat sich eindeutig jemand mit der genauen Temperaturmessung 
beschäftigt.
Diese Messgenauigkeit ist wirklich sehr gut, aber ich werde hier mit 
meinem NTC auskommen. Im Grunde ist eine notwendige Genauigkeit von etwa 
±3°C ausreichend. Die Pumpe muss nur Einschalten, wenn der Vorlauf 
deutlich nach oben geht, und Ausschalten, wenn er wieder zurück geht.

Mit dem Risiko, dass ich für diese Bilder gesteinigt werde, stelle ich 
sie hier rein, da ich ansonsten vermutlich wichtige Dinge nicht lernen 
würde.
Der rechte Teil der Ansicht "Unten" ist die 5V Gegend, links die 230V.

Ich habe versucht, durch das abschleifen mittels Dremel eine Trennung 
der 230V zu erreichen, und diese nicht über die Leiterbahnen selbst, 
sondern über große Lötungen zu verbinden (auch wenn es wie geschweißt 
aussieht ;-)).
Das schwarze Adernpaar ist der NTC. Schwarz-Rot sind die 5V vom NT und 
die beiden schwarzen Einzellitzen sind die geschaltene Phase der Pumpe.

Was wäre aus eurer Sicht aus praktischer Erfahrung zu bemängeln, ohne 
überall die 10-Fache Sicherheit einzurechnen?

Gruß Daniel

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Daniel S. schrieb:
> da hat sich eindeutig jemand mit der genauen Temperaturmessung
> beschäftigt.

Hi,
dieses Gerät diente einmal als Kühlschrank Ersatz-Thermostat und zum 
Schluss habe ich damit meine Elektroheizung jahrelang geschaltet.
Dabei ist das nur die Steuereinheit, die das Lastschütz 3 x 220V (damals 
noch) ansteuert.
Dabei habe ich festgestellt, dass es zum Flattern des Relais kommen 
kann, wenn die Hysteres zu knapp eingestellt ist und der Steuerkreis mit 
dem Lastkreis verkoppelt ist. Wenn z. B. dieselben Steckdosenleisten für 
Steuerung und Last verwendet werden.
Sprich, die Spannungsabsenkung bei Einschalten wirkt zurück auf die 
Steuerung im Sinne einer Abschaltung. Die wiederum eine 
Spannungserhöhung bewirkt, die wiederum die Schaltschwelle verschiebt. 
Dazu wurden dann entsprechende Maßnahmen ergriffen.
Und Hysterese ist durchaus erwünscht. Gerade beim "normalen" 
Kühlschrank.
Heute nimmt an ja "Inverterkühlschränke", um genau das Toggeln zu 
verhindern.
Die laufen dann irgendwann kontinuierlich mit einer angepassten 
Drehzahl.

Und besser ist es, die ganze Sache mit passenden Steckverbindern zu 
machen.

Man kann an den LEDs die "Tendenz" in beiden Richtungen bereits 
abschätzen und den Temperatur-Knopf entsprechend nachdrehen, ohne, dass 
ein (unnötiger) Schaltvorgang entsteht.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Daniel S. (inex1)


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Hallo nochmal,


jetzt habe ich festgestellt, dass mein C im Snubber kein X2 ist, sondern 
ein MIWA MKP 10 1000 0,1uF. Ist parallel zum Relay dieser vertretbar, 
oder muss es an dieser Position ein X2 sein, welche ich nicht in 0,1 uF 
hier habe?

Warum liest man oft, dass man im Snubber keine Drahtwiderstände aufgrund 
der Spannungsfestigkeit nehmen sollte? Das mit den kleinen 0,25 W ist 
mir schon klar, aber generell. Sind die 5W Axial Keramiktypen hier 
unbedenklich?


Gruß Daniel

von Manfred (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> dass mein C im Snubber kein X2 ist, sondern
> ein MIWA MKP 10 1000 0,1uF. Ist parallel zum Relay dieser vertretbar,

Ist es wirklich so schwer, RELAIS richtig zu schreiben?

> oder muss es an dieser Position ein X2 sein, welche ich nicht in 0,1 uF
> hier habe?

Darüber kann man streiten: Ein X2 darf per Definition keinen Kurzschluß 
bekommen, er ist "selbstheilend". Für Anwendungen direkt an Netzspannung 
ist das zwingend erforderlich.

In Deinem Fall liegt er parallel zum Schalter, aber in Reihe zur Pumpe - 
da wird ein durchschlagender Kondensator zwar eine Fehlfunktion 
verursachen, aber keine echte Gefahr darstellen.

Oder doch, weil dann der Widerstand abbrennen könnte.

> Warum liest man oft, dass man im Snubber keine Drahtwiderstände aufgrund
> der Spannungsfestigkeit nehmen sollte?

Mir kommt garnicht die in den Sinn, einen Drahtwiderstand einsetzen zu 
wollen. Drahtwiderstände verwendet man, wenn eine hohe Leistung benötigt 
wird. Weiter vorne habe ich mich zu der Leistung geäußert, die kann 
jeder kleine Widerstand. Aber : Beim Öffenen des Schalters liegt am 
Widerstand die volle Netzspannung an. Es muß also ein Typ gewählt 
werden, der nach Datenblatt mindestens 400 V vertragen kann. So man die 
nicht hat, wurde weiter vorne auch schon benannt, nimmt man zwei oder 
drei in Reihe.

Unabhängig von der Leistung käme mir noch in den Sinn, dass 
Drahtwiderstände eine Induktivität haben können, die die Funktion des 
Snubbers außer Kraft setzen würde.

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> Habe aber eine andere Idee: Verohmsche doch den induktiven Verbraucher.
> Das habe ich bei vielen Küchengeräten gemacht.
> Also bei Deinem 120VA-Motor 0,33µF/300V X2 parallel zu den
> Anschlussklemmen, das verringert Induktionsspitzen schon. Und schont
> somit die Relaiskontakte.

Hi,
mach doch den Kondensator direkt an den Motor dran.
An die Klemmen und so dicht wie möglich.
Denn, wenn Kondensator meterweit weg irgendwo in der Zuleitung montiert 
ist, dann hast Du noch eine schöne Antenne für den Schaltkracher.

Mit einem kleinen Transistorradio, das noch Mittel- oder Langwelle hat, 
kannst Du übrigens die Wirksamkeit Deiner Funkenlösch&Entstörschaltung 
ganz leicht überprüfen.
Wenn es in "20 Metern Abstand" noch ordentlich kracht, ist was falsch 
dimensioniert.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Karl B. schrieb:
> wenn die Hysteres zu knapp eingestellt ist

C2 verhindert die Hysterese, wegmachen.

C6 und C7 verhindern sauberes Schalten, wegmachen.

Bremse nie die Last hinter den Treibern, sondern immer nur den Eingang.

Ob man ein 50mA Relais wirklich mit einem MJE3055 in Darlingtonschaltung 
aus einem 20mA OpAmp Ausgang schalten muss ?

R1+R3, R4+R6 kann man zusammenlegen. R10 wird 1k5, D1 wird LED D3, R12 
entfällt, T2 entfällt, R14 und T3 entfällt und D6 kommt mit R15 zwischen 
OpAmp Ausgang und plus, D2 entfällt und D4 entfällt und die Schaltung 
wird besser funktionieren, eventuell C1 vergrössen und R16 weglassen.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
es lohnte sich kaum, für die "Verbesserungsvorschläge", einen eigenen 
Thread aufzumachen.
Nur so viel sei gesagt:
Die "überflüssigen" Rs und Cs an den Eingängen dienen hauptsächlich der 
HF-Einstrahlstörungsverbesserung. Vorher gab es Schaltvorgänge, wenn ich 
die Sendetaste der Funke drückte. Die anderen Sachen haben auch ihren 
Sinn.
Why not? Und: Es hat keine "Netzrückwirkungen" mehr gegeben. Trotzdem 
ist der Schaltvorgang klar definiert. Das erreicht man mit dem hohen 
"Darlington"-hfe dann.
Dann: Potis nie in Endstellung ohne Extra-R.
Gerade bei Kabelbruch und längeren Leitungen als Schutzwiderstände 
gedacht.
Abgeschirmte Steuer/Messwertaufnehmerkabel.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Hi,
noch ein Filmchen.
Das Schütz flattert nicht. Das wollte ich in erster Linie erreichen.
Gleichzeitig die "Tendenz" beobachten können anhand der LEDs.
Und leichte Veränderungen am "Geschmacksknopf" führen nicht zwangsläufig 
zu einem Schaltvorgang.
OK.
Ich würde das heute mit zwei Komparatoren aufbauen.
Und das Netzteil war wegen Nichtverfügbarkeit eines passenden Trafos
mit den Widerständen etc. noch versehen. Bei richtiger Dimensionierung
sieht das besser aus.
Aber ich hatte damals nicht so viel Bauteile zur Auswahl.

ciao
gustav

von Daniel S. (inex1)


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Hallo Manfred,

entschuldige die schreibweise "Relay", aber ich schreibe im Internet 
mehr englisch als deutsch - deswegen.

Ich habe ein paar X2 mit verschiedenen Werten bestellt.
Im Datenblatt des Keramikwiderstandes steht nur Isolation 2000V.
Ich denke also, man kann ihn verwenden.


Gruß Daniel

von W.A. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ob man ein 50mA Relais wirklich mit einem MJE3055 in Darlingtonschaltung
> aus einem 20mA OpAmp Ausgang schalten muss ?

Zum Glück hängt noch der BC141 als Treiber davor, der alleine schon eine 
handvoll von den Relais hätte schalten können.

von oldeurope O. (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> Ich habe ein paar X2 mit verschiedenen Werten bestellt.
> Im Datenblatt des Keramikwiderstandes steht nur Isolation 2000V.
> Ich denke also, man kann ihn verwenden.

Deutlich besser ist da ein VDR geeignet.
http://vcw196.blogspot.com/2014/03/sommerbetrieb.html
https://www.datasheet.live/index.php?title=Special:PdfViewer&url=https%3A%2F%2Fpdf.datasheet.live%2Ff9e3fc4e%2Fepcos.com%2FS10K250.pdf

LG
old.

von Manfred (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> Im Datenblatt des Keramikwiderstandes steht nur Isolation 2000V.

Was für ein Widerstand ist das?
Stelle das Datenblatt mal hier rein.

von Manfred (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Deutlich besser ist da ein VDR geeignet.
> http://vcw196.blogspot.com/2014/03/sommerbetrieb.html

Was für eine beschissene Webseite ist das denn? Lässt sich nicht per 
Shift-Mausrad skalieren, irgend ein Scheißoverlay blockiert den Slider, 
ganz übel.

Ein VDR als Snubber klingt nach oldeurope-spezial, das macht wohl 
niemand.

von Karl B. (gustav)


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W.A. schrieb:
> Zum Glück hängt noch der BC141 als Treiber davor, der alleine schon eine
> handvoll von den Relais hätte schalten können

Hi,
es ging darum, auf der Basisspannungskurve herumzureiten. (Wegen der 
LEDs) Ein Transistor mit relativ hohem hfe, der reine Schalter, der im 
Kollektorkreis die Relaisspule hat mit weniger hfe.
Da fiel mir nichts anders ein. 2N4123 hatte ich nicht.
Heute würde ich die LEDs extra mit Komparator beschalten und das Relais
über einen anderen Komparator, damit die Schaltflanken so scharf wie 
möglich sind. Da gibt es auch bessere Komparator-ICs mittlerweile.


Manfred schrieb:
> Ein VDR als Snubber klingt nach oldeurope-spezial, das macht wohl
> niemand.

Viele ignorieren das Verhalten von VDRs im Dauerbetrieb. Jedesmal geht 
er ein wenig mehr kaputt. Irgendwann schließt er ungünstigstenfalls den 
Schalter kurz. Und das Gerät läuft, obwohl es ausgeschaltet sein sollte.
Das muss von vorne herein ausgeschlossen werden. Der Widerstand im 
Snubber ist da "hochohmiger", falls der Kondensator durchschlägt.

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)


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Daniel S. schrieb:
> Im Datenblatt des Keramikwiderstandes steht nur Isolation 2000V.

Hi,
die sehen sich auch zum Verwechseln ähnlich.
Links Keramikkondensator Y2 4,7 nF
Rechts VDR Widerstand.
Aus Dabla:
300;385; etc.

ciao
gustav

von Daniel S. (inex1)


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Hallo,

Für genau meinen Widerstand finde ich kein Datenblatt. Die Bauweise ist 
dem im Anhang aber zumindest sehr ähnlich. Ein axialer Keramik 5W 
Widerstand mit 68Ohm und gleicher Baugröße. Auf meinem Bild in einem 
vorherigen Post sieht man ihn inkl. Beschriftung (SECI RYH 5).

Den Varistor werde ich eher nicht nehmen, da sie wie ich hier bisher 
gelesen habe mit der Zeit altern und dann zum Kurzschluss führen können. 
Zudem löschen sie den Funken nicht aktiv, sondern beschneiden nur die 
Spannungsspitze, wenn ich das richtig verstanden habe.


Gruß Daniel

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