Hallo, das Netzteil einer Beleuchtungssteuerung (LED) funktioniert nicht mehr, es liefert keine Ausgangsspannung. Vor Jahren hatte ich es mal gemessen, es sollten ohne Last ca. 17V erzeugt werden. Es handelt sich um ein Schaltnetzteil mit zwei Einheiten A+B: A: Spannungsversorgung von A + B B: Erzeugung der Ausgangsspannung Äußerlich sind keine Schäden erkennbar. Die Elkos wurden schon getauscht. Die Dioden und Transistoren wurden auch geprüft, diese sehen alle OK aus. Jetzt weiß ich nicht mehr weiter, bzw. bitte um Hilfe zur Fehlersuche. Ich hatte mal gelesen, dass man in die 230V-Versorgung eine Glühbirne schalten kann. Das habe ich auch mal gemacht: Eine 40W Birne blinkt ca. 10 Sekunden lang hell schnell und immer schneller (geschätzt 2-4 x pro Sekunde), leuchtet dann ein letztes Mal richtig hell und etwas länger auf, dann flackert sie nur noch schwach aber immer noch schnell. An PWM-Controller B kommt keine Versorgungsspannung an (0V), deshalb denke ich, der Fehler ist im ersten Schaltregler (A) zu suchen, der den zweiten (B) versorgen soll. Beide Schaltregler speisen sich aus dem gleichen Zwischenkreis. Der PWM-Controller A ist ein L6563, das Datenblatt habe ich hier gefunden: https://www.st.com/content/st_com/en/products/power-management/ac-dc-converters/pfc-controllers/l6563.html Dann habe ich mal versucht, den Schaltplan zu zeichnen und dort auch die Messwerte eingetragen (Messung wenn die Glühbirne nur noch schwach flackert). Die gemessenen Spannungen ändern sich nicht, wenn ich das gleiche ohne Glühbirne mache. Bei den Messwerten fällt mir folgendes auf: VCC ist eher zu niedrig (ist: 9...11V, soll: 10,3...22V) RUN, PFC_OK sind im Normalbereich PWM_STOP und PWM_LATCH sind auf 0,5...0,6 bzw. 0,5...0,8V. INV und COMP brechen immer wieder kurz ein GD ist 0V, geht immer wieder kurz hoch Wie weit die Spannung einbricht oder hoch geht, kann ich nicht sagen, das ist mein Multimeter zu träge. Am Zwischenkreis messe ich konstant 370V. Ich schicke ein Foto der Platine, den Schaltplan und ein Blockdiagramm des PWM-Controllers mit. Im letzteren habe ich die Sollwerte laut Datenblatt eingetragen. Jetzt weiß ich nicht, wonach ich weiter schauen könnte und bitte um Hilfe. Vielen Dank!
Berni schrieb: > An PWM-Controller B kommt keine Versorgungsspannung an (0V), Diode und Widerstand davor gepüft?
Berni schrieb: > Äußerlich sind keine Schäden erkennbar. Die Elkos wurden schon > getauscht. Auch der kleine Elko rechts neben dem L6598?
Die Diode und der Widerstand zum PWM-Controller B sind in Ordnung. Den Elko daneben habe ich noch nicht geprüft, das könnte ich noch machen. Die Spannung vor dem Widerstand (150 Ohm) zu PWM-Controller B ist meistens um 0V, springt immer wieder auf etwas über 1V. Es gibt von Controller B kein Feedback zu Controller A.
Berni schrieb: > Die Diode und der Widerstand zum PWM-Controller B sind in Ordnung. Dann wird der Widerstand wohl nett heiß, Pv=1W.
Berni schrieb: > Eine 40W Birne blinkt ca. 10 Sekunden lang hell schnell und immer > schneller (geschätzt 2-4 x pro Sekunde), leuchtet dann ein letztes Mal > richtig hell und etwas länger auf, dann flackert sie nur noch schwach > aber immer noch schnell. Das ist das typische Verhalten eines PFC. Offensichtlich ist die erste Stufe ein PFC, die zweite ein LLC-Konverter. Die 380V am Zwischenkreis deuten darauf hin, dass der PFC korrekt arbeitet. Also würde ich mich auf den zweiten Teil konzentrieren. Warum bekommt der L6598 nicht genug Betriebsspannung? Ohne Oszilloskop wird das allerdings schwierig werden.
Mit meinem begrenzten Verständnis wird der L6598 zunächst über die beiden Widerstände 82k Ohmm versorgt. Wenn der Regler läuft, soll er dann über die sekundäre Windung der Spule versorgt werden. Warum sollte der 150 Ohm Widerstand heiß werden? Da liegt kaum Spannung an. Das verstehe ich jetzt nicht.
Berni schrieb: > Warum sollte der 150 Ohm Widerstand heiß werden? Da liegt kaum Spannung > an. Das verstehe ich jetzt nicht. DU hattest geschreiben, dass da 9...11V Unterschied sind. Über die beiden 82k Widerstände kann der PFC-Chip nur anlaufen, dann muss der Saft von der Sekundärwicklung der Speicherdrossel kommen.
So verstehe ich das auch. Habe nochmal nachgemessen, an den 150 Ohm für den Controller B fällt kaum Spannung ab. Ob die gemessenen 9...11V an Controller A über die 82k kommen oder immer wieder über die Sekundärwicklung ist unklar.
Berni schrieb: > So verstehe ich das auch. > Habe nochmal nachgemessen, an den 150 Ohm für den Controller B fällt > kaum Spannung ab. > > Ob die gemessenen 9...11V an Controller A über die 82k kommen oder immer > wieder über die Sekundärwicklung ist unklar. Dann wird die PFC bloß stockend laufen, und die Ursache wird eine defekte Z-Diode (15V) sein. Ich hab sie dir markiert.
Danke für den Hinweis! Ich werde das morgen prüfen. Schönen Abend.
Jetzt bin ich doch gleich nochmal runter gegangen, um die Diode anzuschauen. In Durchgangsrichtung zeigt der Diodenprüfer 0,74, in Sperrichtung 0,97. Aber das wurde im eingelöteten Zustand gemessen. Ein Aufdruck ist nicht zu sehen. Kann ich sicher sein, dass das eine Z-Diode ist? Die im Schaltplan markierte Diode habe ich auch auf dem Foto markiert.
Siehe Anhang. Ist aus dem Datenblatt des PFC-Controllers.
OK, vielen Dank. Da ich jetzt sonst keine Probleme gesehen habe, bestelle ich mal so eine Diode und probiere dann nochmal, wie sich das Ding verhält.
Berni schrieb: > OK, vielen Dank. > Da ich jetzt sonst keine Probleme gesehen habe, bestelle ich mal so eine > Diode und probiere dann nochmal, wie sich das Ding verhält. Miss sie dennoch mal im ausgelöteten Zustand. Aber das NT nicht ohne sie anwerfen!
Berni schrieb: > bestelle ich mal so eine > Diode und probiere dann nochmal, wie sich das Ding verhält. Belaste mal die Zwischenkreisspannung mit ca. 10Watt mittels geeignetem Widerstand, und miss dann die Spannung an der Z-Diode.
Statt der Z-Diode könnte auch der kleine 22µF-Elko durch sein. Löte den mal aus und miss ihn durch. Diese Elkos zur Versorgung des Schaltregler-ICs sind ein klassisches Bauteil was recht schnell kaputt geht. Bei Netzteilen auf Basis der UC384x ist das der absolute Klassiker, aber könnte hier genauso der Fall sein.
Gerd E. schrieb: > Statt der Z-Diode könnte auch der kleine 22µF-Elko durch sein. Es könnte auch noch am Kerko neben der Z-Diode liegen.
Hallo, jetzt wurden alle Elkos getauscht, auch die kleinen. Der Kerko neben der Diode wurde nicht getauscht, da habe ich keinen passenden hier. Das wäre laut obiger Application Note 15nF, oder? Zur Diode: Die wurde ausgelötet und mit Multimeter und Netzteil geprüft. Multimeter: Durchgangsrichtung: 0,6V - OK Sperrichtung: kein Durchgang - OK? Dann ans Netzteil mit Strombegrenzung 10mA: Durchgangsrichtung: 0,7V Sperrichtung: kein Strom bis 30V !? Also ist es eine normale Diode und keine Z-Diode? Was wäre dann die Funktion dieser Diode, wenn sie die Spannung nicht begrenzt? Wäre es sinnvoll, den 150 Ohm Widerstand, über den Teil B versorgt wird, mal auszulöten und zu schauen, ob sich an Teil A dann die Spannung stabilisiert? Oder wie sollte ich weiter vorgehen?
Schon mal die komplette Platine nach aufgerissenen Lötstellen untersucht? Schau mal beim Wandler unten links im Bild. -Autor: Berni (Gast) -Datum: 03.11.2019 19:50 Das sieht mir wie ein Haarriss aus. Am besten mit Lupe.
Nach gebrochenen Lötstellen habe ich schon geschaut (mit Lupe). Wo sieht es nach einem Haarriss aus? Ist das auf dem Foto mit der (vermeintlichen?) Z-Diode?
Jetzt habe ich nochmal nachgemessen. Ich weiß jetzt nicht, ob ich das zuvor übersehen oder warum das nicht aufgefallen ist: An der markierten Diode werden mit dem Multimeter (Diodentest) im eingebauten Zustand sehr niedrige Spannungen gemessen. Wenn die Diode die Gate-Spannung derart begrenzt, schaltet der Transistor ja nie richtig ein, oder? Jetzt weiß ich nur nicht, woher diese niedrigen Spannungen kommen können.
Berni schrieb: > An der markierten Diode werden mit dem Multimeter (Diodentest) im > eingebauten Zustand sehr niedrige Spannungen gemessen. Wenn die Diode > die Gate-Spannung derart begrenzt, schaltet der Transistor ja nie > richtig ein, oder? Die PFC läuft aber. Speise mit dem Labornetzteil die Versorgungsspannung für den Regler ein, NT dabei natürlich nicht am Netz. Man muss dann an den MOSFETs das Steuersignal messen können.
Berni schrieb: > Dann ans Netzteil mit Strombegrenzung 10mA: > Durchgangsrichtung: 0,7V > Sperrichtung: kein Strom bis 30V !? > > Also ist es eine normale Diode und keine Z-Diode? > Was wäre dann die Funktion dieser Diode, wenn sie die Spannung nicht > begrenzt? Merkwürdig. Bist du sicher die richtige Diode ausgelötet zu haben?
Gibt das kein Problem, wenn der Regler dann plötzlich losläuft und der Regler plötzlich vom Netzteil und vom Trafo versorgt wird? Aber wenn das Netzteil nicht am Netz hängen soll, bräuchte ich wohl einen Trenntrafo, oder? Aber ist der Augang eines Netzteils nicht ohnehin potentialfrei gegenüber Erde bzw. dem Netz?
Ja, das war die richtige Diode. Die ist auf dem Foto oben markiert und auch im Schaltbild der Application Note. Ich habe vorher nochmal die Leiterbahnen verfolgt, das stimmt schon.
Moment, im Schaltplan ist wohl ein Fehler. Muss das heute Nachmittag nochmal prüfen. Tut mir leid.
Berni schrieb: > Gibt das kein Problem, wenn der Regler dann plötzlich losläuft und > der > Regler plötzlich vom Netzteil und vom Trafo versorgt wird? > > Aber wenn das Netzteil nicht am Netz hängen soll, bräuchte ich wohl > einen Trenntrafo, oder? > > Aber ist der Augang eines Netzteils nicht ohnehin potentialfrei > gegenüber Erde bzw. dem Netz? Das NT dabei nicht ans 230V anschließen! Auch nicht über Trenntrafo.
So ist es richtig. Bitte vielmals um Entschuldigung.
Tut mir leid, bin offenbar nicht so der Profi. Jetzt aber verstehe ich, glaube ich zumindest: Das defekte Netzteil wird nicht angeschlossen. Über ein Labornetzteil (an 230V) wird der Regler mit 15V versorgt und zwar dort, wo im Schaltplan bei der Korrektur der 220u Kondensator sitzt.
Berni schrieb: > Tut mir leid, bin offenbar nicht so der Profi. Macht nix. > Jetzt aber verstehe ich, glaube ich zumindest: > Das defekte Netzteil wird nicht angeschlossen. > Über ein Labornetzteil (an 230V) wird der Regler mit 15V versorgt und > zwar dort, wo im Schaltplan bei der Korrektur der 220u Kondensator > sitzt. Richtig. Und dann miss an den Gate/Source der beiden MOSFETs.
Berni schrieb: > Moment, im Schaltplan ist wohl ein Fehler. Einer? Nimm die App-Note als Vorlage und zeichne die Schaltung so, wie sie tatsächlich ist. Die erzeugte Spannung müsste zwischen dem NTC-Widerstand und den beiden 150µF abgreifbar sein. In deiner Skizze ist aber nichts gezeichnet. Weitere Fehler würde ich da vermuten. Die beiden Dioden am Gate sind nicht wichtig und können erst mal entfernt werden. In der App fehlen die ja auch. Als Minimelf könnten das 1N4148 kompatible Typen sein, sofern die schnell genug sind. Den L6598D kann man durch entfernen des 150 Ohm erst mal außer Betrieb setzen. Dann kann man den Fehler evtl. weiter eingrenzen. Den Bauteilen sollte man Referenzen (R1,2,3...) gönnen, so wie in der App, dann kann man auch besser was beschreiben.
Dr.Who schrieb: > Den L6598D kann man durch entfernen des 150 Ohm erst mal außer > Betrieb setzen. Der läuft ja eh nicht.
hinz schrieb: > Der läuft ja eh nicht. Der könnte aber einen Kurzschluss verursachen und das Signal vor dem 150Ohm runter ziehen. Entweder ist in der Quelle, der Struktur (Kreis) oder der Senke der Wurm drin. Viele Bauteile kann man eh nur im ausgelöteten Zustand messen, wegen parasitärer Bauteile.
Dr.Who schrieb: > Der könnte aber einen Kurzschluss verursachen und das Signal vor dem > 150Ohm runter ziehen. Dann würde der 150R heiß werden.
Hallo, die Tests muss sich noch machen. Aber da offenbar tatsächlich Fehler im Schaltplan sind, muss ich den nochmal neu zeichnen und dabei am besten die Application Note daneben legen. Vielen Dank bis hierher. Melde mich dann wieder.
hinz schrieb: > Dann würde der 150R heiß werden. Wenn genug Spannung(Leistung) von der Hilfswicklung kommt, dann ja. Irgendwie möchte ich bezweifeln, dass da viel Wärme frei gesetzt würde.
Hallo, jetzt geht's weiter: Die als defekt bekannten Komponenten wurden getauscht, das waren die Dioden (siehe Beitrag "Bestimmung SMD-Dioden"), das Schaltregler-IC L6563 und auch noch ein SMD-Widerstand. Ergebnis: Teil A läuft, d.h. an den dicken Kondensatoren liegen stabil 380V, die beiden Schaltregler ICs werden mit ca. 15V versorgt. Teil A läuft also, Teil B macht keinen Mucks. Der Übersichtlichkeit halber, beschreibe ich das neue Problem in einem neuen Beitrag. Ich hoffe, das ist OK: Beitrag "Benötige Hilfe bei Reparatur: Schaltnetzteil L6598"
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