Forum: Platinen Macht ihr noch Lochrasterplatinen für Prototypen?


von Max M. (maxmicr)


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Ich muss gerade eine Prototypen-Platine auf Lochraster löten, die 
Schaltung ist nicht wirklich komplex, beinhaltet aber ein SMD Bauteil 
und das raubt mir gerade etwas den Nerv.

Wieso macht man das noch wenn man Platinen innerhalb von 10 Tagen für 
15€ inkl. Versand aus China haben kann (hab ich auch schon meinem Chef 
vorgeschlagen - allerdings eher mit Verwunderung als Ergebnis)?

Gehts noch wem so?

: Verschoben durch Moderator
von qa (Gast)


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Max M. schrieb:
> Schaltung ist nicht wirklich komplex, beinhaltet aber ein SMD Bauteil
> und das raubt mir gerade etwas den Nerv

Also wir haben dafür Adapterplatinen für SMD<->Breadboardstecker in 
Kiloware im Labor.

von MaWin (Gast)


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Wer für ein Einzelstück eine Platine anfertigen (lässt) ohne die 
Schaltung vorher zumindest mal ausprobiert zu haben ist 
selbstüberheblicher Anfänger.

Und zum ausprobieren verwendet man für bedrahtete Bauteile lötfreie 
Experimentiersteckbretter und Arduinos und ähnliche break out boards für 
SMD mit Pfostensteckern und DuPont JumperWires statt Lochraster.

Und wenn dann der so aufgebaute Prototyp zeigt dass die Schaltung 
funktioniert, stopft man sie in ein Gehäuse und dreht die Schrauben fest 
zu, denn nichts hält länger als ein Provisorium.

Die Bauteile (Experimentiersteckbrett 1.95, Arduino 3.49, break out z.B. 
5, Paket DuPont Jumper 3.50 EUR) sind so billig dass man die dauerhaft 
verbauen kann.

Wer natürlich eine Schalgung mehrmals braucht, z.B. 10 für EMV Tests und 
Archivierung, der baut nicht 10 Prototypen, sondern macht nach dem 
ersten Prototypen eine Platine.

von Name: (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wer für ein Einzelstück eine Platine anfertigen (lässt) ohne die
> Schaltung vorher zumindest mal ausprobiert zu haben ist
> selbstüberheblicher Anfänger.

Bei deinem simplen Arduino-Gebastel mag das ja gehen, nicht aber bei 
richtiger Elektronik.

Damit meine ich Platinen mit komplexen Schaltungen (inklsive 
Applikationsprozesoren wie i.MX6, FPGAs, ZYNQ, Motorsteuerungen, 
Displayansteuerungen usw).
Wie machst du das?
DDR3-Layout, gefädelt auf dem Steckbrett?
PMIC, als Drahtigel?
HDMI mir Arduino?
Motorsteuerungen mit 48V/20A auf Lochraster?
Hmm...

Kein Mensch kann bei solchen Dingen gebastelte Prototypen bauen. Man 
muss mit Evalboard abdecken was man kann, im Höchstfall baut man 
kritische Teilschaltungen mal auf. Und das ist dann schon ein richtiges 
Board.
Dann muss man sauber durchplanen, und im Bestfall läuft dann die erste 
Charge dann. Irgendwie. Mit vielen Drähten dran.
Die Vermisst man dann genau (was durchaus Wochen dauern kann), und mit 
Prototyp2 oder Prototyp3 sind die meisten Probleme dann soweit 
ausgemerzt, dass man den Kram der QS auf den Tisch legen kann.

Mal ehrlich: Für Elektronik, die man aus Arduino-Teilen basteln kann, 
beschäftigt man keine echten Entwickler. Wirklich nicht. Sowas gibt man 
einem Praktikanten oder jemanden frisch vom Studium.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Wir hatten mal einen Mitarbeiter, welcher fuer ein TSSOP20 einen 
Nachmittag deadbug benoetigte. Also auf den Ruecken drehen, mit 
Sekundenkleber auf die Leiterplatte, und dann einen Draht pro pin. 
Zwischen jedem Draht kamen dann noch 2 Zigaretten.

Anderswer ist sicher schneller.

: Bearbeitet durch User
von Tim (Gast)


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Max M. schrieb:
> Ich muss gerade eine Prototypen-Platine auf Lochraster löten, die
> Schaltung ist nicht wirklich komplex, beinhaltet aber ein SMD Bauteil
> und das raubt mir gerade etwas den Nerv.

Prototyp-Aufbau bei mir meistens im Manhattan-Style. Oft kombiniert mit 
umgedrehten Streifenrasterplatinen. Alles von oben aufgelötet.
Gut für SMD-Teile und gut für HF-Tauglichkeit.

https://hackaday.com/wp-content/uploads/2011/09/manhattan-style-ham-radio-receiver-dave-richards-aa7ee.jpg?w=800

http://www.njqrp.club/islanderamp/index.1.jpg


Lochrasterplatinen kommen nur noch Ausnahmsweise zum Einsatz, und dann 
meistens in einen Manhattan-Aufbau integriert.

von Besucher (Gast)


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von Udo S. (urschmitt)


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Name: schrieb:
> Damit meine ich Platinen mit komplexen Schaltungen (inklsive
> Applikationsprozesoren wie i.MX6, FPGAs, ZYNQ, Motorsteuerungen,
> Displayansteuerungen usw).
> Wie machst du das?
> DDR3-Layout, gefädelt auf dem Steckbrett?
> PMIC, als Drahtigel?
> HDMI mir Arduino?

Vieleicht sollte man Bastler von Profis und sehr ambitionierten 
Amateuren unterscheiden.

von Fan von ELM (Gast)


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ELM Extrem Wiring

http://elm-chan.org/docs/wire/wiring_e.html

Noch Fragen?

von Name: (Gast)


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Joggel E. schrieb:
> Wir hatten mal einen Mitarbeiter, welcher fuer ein TSSOP20 einen
> Nachmittag deadbug benoetigte. Also auf den Ruecken drehen, mit
> Sekundenkleber auf die Leiterplatte, und dann einen Draht pro pin.
> Zwischen jedem Draht kamen dann noch 2 Zigaretten.
>
> Anderswer ist sicher schneller.

Kling nach einem Fall für ein Evalboard. Also eins vom Hersteller, nicht 
der Spielkram von Adafruit.

Mit einem fertig beschaltetem IC ist die Schaltung schneller aufgebaut. 
Man muss meistens nur noch seinen Extrakram dranfädeln und etwas 
Vogelfutter tauschen.

Überall wo Arbeitszeit Geld kostet, sollte man sich das Gebastel gut 
überlegen.

von Jörg R. (solar77)


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Joggel E. schrieb:
> Wir hatten mal einen Mitarbeiter...
> .....Also auf den Ruecken drehen...

Und dann kann man besser arbeiten? Auf den Rücken drehen und mit Armen 
und Beinen nach oben?? Ist doch unbequem?

von Alex (Gast)


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Moin,

Lochraster kommt manchmal vor, wenn sich das Layouten nicht lohnt oder 
ich nicht warten will. Leitungen dann mit Fädeldraht. Geht dann doch oft 
schneller als befürchtet...

Für SMD nehme ich gerne solche durchkontaktierten 1,27er 
Lochrasterplatinen:
https://www.reichelt.de/smd-laborkarte-epoxyd-53x95mm-re-435lf-p34775.html?

Gibt es auch einseitig in günstiger:
https://www.reichelt.de/laborkarte-fr4-rm-1-27-mm-38-10-x-39-37-mm-re-012lf-p167685.html?

Lötmikroskop und ordentlicher Lötkolben helfen natürlich ungemein.

schönen Gruß,
Alex

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Im Deckel hängt noch ein Raspi3 unter dem "offiziellen" Touchscreen.
schon drei Jahre her. Ein DDS, ein Pythagoras-Analogrechner aus dem 
Datenblatt zum AD637, Isolationsverstärker und einiges mehr.

von Bernd K. (prof7bit)


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Joggel E. schrieb:
> Wir hatten mal einen Mitarbeiter, welcher fuer ein TSSOP20 einen
> Nachmittag deadbug benoetigte. Also auf den Ruecken drehen, mit
> Sekundenkleber auf die Leiterplatte, und dann einen Draht pro pin.
> Zwischen jedem Draht kamen dann noch 2 Zigaretten.

Ich würde den als erstes mal mit ordentlichem Werkzeug zum feinen Löten 
ausstatten damit der bequem und gut arbeiten kann und sich nicht mehr so 
abquälen muß wegen 20 mittelgroßen Lötstellen. Denn wenn der schon so 
kaputt ist daß er alle 10 Minuten zwei Zigaretten braucht wird das kein 
gutes Ende nehmen.

von Marten Morten (Gast)


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Max M. schrieb:
> (hab ich auch schon meinem Chef
> vorgeschlagen - allerdings eher mit Verwunderung als Ergebnis)?

Wir reden hier also von einer professionellen Entwicklung, nicht von 
einem Hobbyprojekt?

Tipp des Tages, such dir einen neuen Arbeitgeber. Entweder lohnt sich 
das für deinen Arbeitgeber weil du nur Peanuts bekommst oder dein Chef 
kann nicht rechnen und versteht nicht, dass sogar ein teurer 
Express-Dienst preiswerter ist als deine Arbeitszeit.

von svensson (Gast)


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Wir machen alles auf Lochraster in THT oder, wenn nicht möglich, dann 
werden SMD-Apapterplatinchen verwendet. Nach Möglichkeit werden ganze 
bestückte Teilschaltungen verwendet. Das sieht dann so wie im Bild 
"SMD-Kunst".

Die Steckboards sind nach meiner Erfahrung zu labil, da ist Löten 
deutlich langzeitstabiler.

von Andre (Gast)


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So wie dem TO geht's mir momentan. Ich wollte was mit Bluetooth Audio 
und Class D Verstärker machen. Also paar China Module & Lochraster 
bestellt...
Das ist ein totaler Krampf. Erst laufen die China Module nicht richtig, 
weil da irgendwelche Details vergurkt sind und man keine Doku hat. Dann 
fehlt irgendwo ein Pegelwandler oder ne Spannung, die man mit Lochraster 
freundlichen Teilen nicht bekommen kann. Also noch mehr Module drauf 
stopfen.

Fazit für mich: Ich hab mir jetzt die Einzelteile bestellt und packe das 
alles auf eine kleine Platine. Außerdem ist das Projekt nicht so 
exotisch dass garantiert niemals eine zweite Edition gebraucht werden 
wird, da ist es entspannter ne 2. Platine zu bestücken als diesen 
Lochraster Haufen nachbauen zu müssen.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Andre schrieb:
> Das ist ein totaler Krampf.

Wir löten nur noch ganz selten mal eine Probeschaltung in SMD auf 2,54mm 
Punktlochraster. Es ist wirklich ein Krampf! Hier 1206 und SOT23 
Bauteile.

Angeblich sollen 0603 Bauteile relativ gut mit 2,54mm Lochraster 
harmonieren.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Quadratische Lötaugen kann man für SOIC halbieren, hier ein Ausschnitt 
aus dem obigen Foto, ein per I2C-Bus schaltbarer Tiefpass. Ich sag ja 
nicht, dass das die beste aller Möglichkeiten ist, aber je nach 
löttechnischem Geschick kann man es auch so machen.

: Bearbeitet durch User
von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Quadratische Lötaugen kann man für SOIC halbieren

Das ist eine gute Idee. Werden die Quadrate mit einem 1mm Fräser 
halbiert, oder gibt es da quick and dirty-gere Lösungen?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich benutze hier einen Fräser für die kleine Handbohrmaschine, 
vermutlich aus Hartmetall, vor ca. 20 Jahren von Bürklin gekauft. Im 
Gegensatz zu den billigen Baumarktfräsen ist der immer noch "bissig". 
T-förmiger Querschnitt, 6mm Durchmesser, 1,5mm dick. Solche Teile findet 
man vor allem als Zahnlabor- oder Goldschmiedebedarf.

von Wühlhase (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wer für ein Einzelstück eine Platine anfertigen (lässt) ohne die
> Schaltung vorher zumindest mal ausprobiert zu haben ist
> selbstüberheblicher Anfänger.

Das ist grober Käse.
Gut leserlicher Schaltplan und ein Review. Was kann man mit einer 
Lochrasterkarte noch erreichen, was nicht beim Layout wieder schiefgehen 
kann?

Dann macht man doch lieber gleich in seinem EDA-Tool eine Testversion 
mit genügend Meßpunkten, gießt das in ein Layout, und läßt dies fertigen 
und bestücken. Dann kann man es in Ruhe testen, es gibt garantiert noch 
genug herumzulöten.
Und wenn man genug getestet hat, pflegt man seine Basteleien ein, 
entfernt die Meßanschlüße, und man sollte fertig sein.

Dein Lochrasterverhau wird den elektrischen Eigenschaften deines 
Endprodukts garantiert nie und nimmer so nah kommen wie ein gefertigter 
Prototyp. Schon gar nicht bei mehr als zwei Lagen.
Dafür ist dein gefertigter Prototyp im günstigsten Fall schon dein 
Endprodukt, auch in schlechten Fällen ist ein großer Teil deines Layouts 
schon fertig. Selbst wenn der Prototyp vollständig Schrott ist, hätte 
deine Lochrasterkarte dich nicht davor bewahrt.
Wieviel kostet eine Platine inkl. Bestückung? 1.000 Euro? 1.500 Euro? 
Was würde die Zeit kosten, die du mit der Lochrasterbastelei verbringst?
Ein gefertigter Prototyp zeigt immerhin auch Schwächen wie fehlerhafte 
Footprints oder was sonst so schief gehen kann. Davor bewahrt dich ein 
Lochrasteraufbau genau gar nicht.

von Sven B. (scummos)


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Früher habe ich das mehr gemacht, im Moment nur noch selten. Das 
ausprobieren wurde weitestgehend durch Simulation ersetzt.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich benutze hier einen Fräser für die kleine Handbohrmaschine

Ich habe noch den Proxxon Micromot. Da kann ich dann mal für den 
genannten Anwendungsfall den Scheibenfräser und die 0,7mm breiten 
Trennscheiben Testweise einsetzen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Max M. schrieb:
> Ich muss gerade eine Prototypen-Platine auf Lochraster löten, die
> Schaltung ist nicht wirklich komplex, beinhaltet aber ein SMD Bauteil
> und das raubt mir gerade etwas den Nerv.

Wenn dein aktueller Job dich überfordert, dann such dir was anderes. Und 
ja, das ist ernst gemeint und nicht abwertend.

> Wieso macht man das noch wenn man Platinen innerhalb von 10 Tagen für
> 15€ inkl. Versand aus China haben kann

Weil 10 Tage (gar Arbeitstage) eine Ewigkeit sind? Es gibt Adapter für 
SMD-Krams. Und es gibt Lochraster auch in enger als 100mil. Und notfalls 
halt deadbug-Style.

Prototypen sind anders. Außer in wirklich seltenen Fällen wie 
Microstrip oder ähnlichem striktem HF-Krempel macht man da keine 
dedizierte Platine. Soll ja auch mal fertig werden. Außerdem geht es bei 
Prototypen auch gerade darum, die Grenzen des machbaren auszuloten.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Wühlhase schrieb:
> Dann macht man doch lieber gleich in seinem EDA-Tool eine Testversion
> mit genügend Meßpunkten, gießt das in ein Layout, und läßt dies fertigen
> und bestücken

Herzlichen Dank! Du hast gerade überzeugend dargelegt, warum es keine 
Ingenieursarbeit "made in Germany" mehr gibt. Wer Testversionen (ich 
sage lieber "Prototypen" und denke mal, du meinst das gleiche) fertigen 
läßt, der begibt sich jeglicher Kompetenz. Ein Blick auf den Ausstoß 
genuin einheimischer Produzenten im Vergleich zur Konkurrenz bestätigt 
das. Vollumfänglich.

von Gerd E. (robberknight)


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Ich verwende gerne dieses Lochrasterlayout für Prototypen:
https://github.com/electroniceel/protoboard

SMD-Teile in 1,27er-Pitch kann man direkt drauflöten, genauso wie 
SOT-23-6 etc. Damit kann man das Layout einigermaßen Kompakt bekommen 
wenn man möchte.

Ich mache damit normal keine vollständige, große Schaltungen, sondern 
baue kleinere Teilmodule auf, bei denen ich mir nicht sicher bin ob sie 
wie gewünscht funktionieren. Diese Teilmodule werden dann mit 
Evalboards, bestehenden Schaltungen etc. kombiniert um Testsignale 
einzuspeisen und teilweise auch auszulesen (wenn das einfacher ist als 
z.b. mit dem Oszi oder Logic Analyzer).

So ne Schaltung ist 2 Stunden schnell selbst gelötet oder halt 3 oder 4 
wenn ich es den Azubi machen lasse. Dann weiß ich aber am selben Tag 
noch ob das Ding wie geplant läuft oder ein anderer Ansatz her muss.

von F. F. (foldi)


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MaWin schrieb:
> Wer für ein Einzelstück eine Platine anfertigen (lässt) ohne die
> Schaltung vorher zumindest mal ausprobiert zu haben ist
> selbstüberheblicher Anfänger.

Jau!

Meist baue ich (für mich) sowieso nur eine Platine und ich nehme immer 
Lochstreifenraster.
Hat man dann auch sofort fertig.
Wenn überhaupt, zeichne ich hinterher einen Schaltplan.

Habe mir auch einmal Lochraster extra für SMD machen lassen.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Gerd E. schrieb:
> Ich mache damit normal keine vollständige, große Schaltungen, sondern
> baue kleinere Teilmodule auf, bei denen ich mir nicht sicher bin ob sie
> wie gewünscht funktionieren.

Gute Idee!
Werde ich dann auch einmal für mich übernehmen.

von Name: (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Name: schrieb:
>> Damit meine ich Platinen mit komplexen Schaltungen (inklsive
>> Applikationsprozesoren wie i.MX6, FPGAs, ZYNQ, Motorsteuerungen,
>> Displayansteuerungen usw).
>> Wie machst du das?
>> DDR3-Layout, gefädelt auf dem Steckbrett?
>> PMIC, als Drahtigel?
>> HDMI mir Arduino?
>
> Vieleicht sollte man Bastler von Profis und sehr ambitionierten
> Amateuren unterscheiden.

Der Beitragssersteller schreibt von Prfessioneller Entwicklung. Daher 
mein Beitrag.

Arduino-Shield zusammenfrickeln ist keine professionelle Entwicklung. 
Für Dinge, die man aus Arduino-Shields zusammenfrickeln kann, braucht 
man keinen echten Hardwareentwickler. Das kann jeder Student.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Anscheinend gibt es genau den Scheibenfräser nicht mehr. Er sieht dem 
Proxxon sehr ähnlich, hat aber nur 6mm Durchmesser. Es gibt auch noch 
ähnlich brauchbar die mit trapezförmigem Querschnitt.

>kleinere Teilmodule
so sieht ja auch meine Platine aus, da dürfen auch fertige Baugruppen 
oder Chinamodule darunter sein, nur Spezialitäten werden selbst 
verdrahtet. Der  Waveshare-ADC und das MAX3232-Platinchen für die 
serielle Schnittstelle stammen vom freundlichen Chinesen aus dem Harz. 
Andere Teile von RS. Stromversorgung mit einem 5V-Steckernetzteil, der 
Rest wird mit den Traco DC/DC-Wandlern erzeugt. Die Lochrasterplatinen 
im Euroformat unten sind recht teuere doppelseitig durchkontaktierte mit 
Massefläche zwischen den Lötaugen.

von Wühlhase (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Wer Testversionen (ich
> sage lieber "Prototypen" und denke mal, du meinst das gleiche) fertigen
> läßt, der begibt sich jeglicher Kompetenz. Ein Blick auf den Ausstoß
> genuin einheimischer Produzenten im Vergleich zur Konkurrenz bestätigt
> das. Vollumfänglich.

Wieso das? Auch Prototypen kann man in D oder wenigstens der EU fertigen 
lassen. Siehe Aislerthread nebenan. So abstoßend wie ich Rumgefrickel 
ohne Plan finde, soviel Wert lege ich auch auf möglichst heimische 
Wertschöpfung.

Und diejenigen, die hier die 10$-Platinen aus China preisen lassen die 
Serie garantiert auch nicht hier fertigen.

von moep (Gast)


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Max M. schrieb:
> Wieso macht man das noch wenn man Platinen innerhalb von 10 Tagen für
> 15€ inkl. Versand aus China haben kann (hab ich auch schon meinem Chef
> vorgeschlagen - allerdings eher mit Verwunderung als Ergebnis)?

Wahrscheinlich weil dein Chef nicht so lange warten will oder keine Lust 
hat, dass du deine Zeit für das Layout einer später nutzlosen 
Prototypenplatine
vergeudest. Planung und strukturiertes Vorgehen ist zwar immer gut, aber 
wenn man schon für seinen nächsten Klogang erstmal ein UML-Use-Case 
Diagramm malt, arbeitet man entweder bei Siemens oder hat was falsch 
verstanden

von Olaf (Gast)


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> Das ist eine gute Idee. Werden die Quadrate mit einem 1mm Fräser
> halbiert, oder gibt es da quick and dirty-gere Lösungen?

Also ich mach das einfach mit so einem 9mm Cuttermesser. Und es geht 
auch problemlos bei runden Kupferringen. In Ausnahmefaellen hab ich auch 
schonmal so einen Ring gedrittelt. Geht auch.
Man kann im Prinzip alles auf Lochraster aufbauen, mit der Ausnahme von 
Bauteilen die ein Exposed PAD zur Kuehlung benoetigen. Und klar, 2Mhz 
Schaltregler versuche ich auch zu vermeiden, geht aber notfalls auch. 
Man muss damit ja nicht in den EMV-Test. .-)

Und auf jeden fall ist das mindestens 100x einfacher als in einer Firma 
bei einem chinesischen Versender was auf einer Homepage zu bestellen und 
per Paypal zu bezahlen. :-D

An der Stelle noch einen Typ zu den Abbrechklingen fuer die Cutter. Es 
gibt diese Klingen auch in rostfrei. Das braucht man zwar in der Regel 
nicht, aber die sind dann aus Edelstahl und das ist zaeher. Da bricht 
die Spitze nicht so schnell ab wenn man etwas fester drueckt.

Olaf

von GEKU (Gast)


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Für diesen Zweck gibt es nackte Leiterplatten:

https://www.eurocircuits.de/blog/naked-proto/

Es gibt nur des nackte Kupfer ohne Lötstoplack und Serviceaufdruck.

Dadurch kann die Leiterplatte durch Auftrennen der Leiterbahnen leicht 
adaptiert werden und neue Bauelemente angelötet werden.

Ausserdem ist der Preis wesentlich günstiger.

von Falk B. (falk)


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Axel S. schrieb:
> Herzlichen Dank! Du hast gerade überzeugend dargelegt, warum es keine
> Ingenieursarbeit "made in Germany" mehr gibt. Wer Testversionen (ich
> sage lieber "Prototypen" und denke mal, du meinst das gleiche) fertigen
> läßt, der begibt sich jeglicher Kompetenz.

Hallo? Was soll denn das? Ein Prototyp ist in unserer Firma schon 
relativ seriennah. Ein Testaufbau, Funktionsmuster oder neudeutsch proof 
of concept ist was anderes. DAS ist ein wilder Aufbau mit beliebig 
"schlechten" Mitteln.

> Ein Blick auf den Ausstoß
> genuin einheimischer Produzenten im Vergleich zur Konkurrenz bestätigt
> das. Vollumfänglich.

Erzähl einen Unsinn. Der Wühlhase hat schon recht. Lochraster sind 
heutzutage im professionellen Umfeld ziemlich out. JA, es gibt schon 
noch einen kleinen Teil, den man auf Lochraster incl. SMD-Adapter 
schneller und ausreichend gut aufbauen kann, aber in den meisten Fällen 
eher nicht! Vor allem wenn es Digitalkram ist, der auch bei einfache 
Sachen oft ordentlich Verdrahtungsaufwand hat. Da ist man mit Layout + 
Platine machen lassen dreimal schneller und qualitativ besser als mit 
Lochraster und Fädeldraht. 10 Arbeitstage Lieferzeit für eine Platine 
sind auch nix, in der gleichen Zeit rollen auch die Bauteile an und wenn 
man sich langweilt kann man auch schon die oft vorhandene Software 
vorbereiten. Die McGyver Aktionen in 48h einen Super-Duper-"Prototypen" 
zusammenzubauen gibt es nur bei eher einfachen Schaltungen.

Niemand sagt, daß Lochraster verboten ist, aber eben nur für eher 
einfache, kleine Schaltungen wirklich sinnvoll.

von Falk B. (falk)


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F. F. schrieb:
> Meist baue ich (für mich) sowieso nur eine Platine und ich nehme immer
> Lochstreifenraster.
> Hat man dann auch sofort fertig.

Wetten nicht? So ein Aufbau, der deutlich über NE555 Niveau liegt, 
dauchert auch sein Zeit, da gehen je nach Schaltung auch viele Stunden 
ins Land.

> Wenn überhaupt, zeichne ich hinterher einen Schaltplan.

Naja, als Bastler darfst du beliebig murksen, als Profi wärst du bei mir 
unten durch.

von Falk B. (falk)


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@Axel S. (a-za-z0-9)

Mal ein Beispiel, auch wenn es nur ein Bastelprojekt ist.

Beitrag "Ansteuerung von FlipDot Anzeigen von Krüger"

Das hat mich grob geschätzt 8h Arbeit gekostet. Glaubst du, daß du das 
mit Lochraster schneller, kleiner und besser hinkriegst?

Am Ende war noch ein Fehler drauf, ich mußte 2 Leitungen am Arduino Nano 
umlegen. So what! Das dauert 5min und fertig!

von Olaf (Gast)


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> Das hat mich grob geschätzt 8h Arbeit gekostet. Glaubst du, daß du das
> mit Lochraster schneller, kleiner und besser hinkriegst?

Du siehst das alles nur aus deinem kleinen Blickwinkel. In grossen 
Firmen hast du oft gar kein Layoutprogramm weil die Layouts von der 
eigenen Abteilung gemacht werden.

Ich koennte dir auch vorwerfen das du gar kein richtiger Profi sein 
kannst
weil du gar nicht so eine Maschine hast:

https://www.lpkf.com/de/branchen-technologien/forschung-in-house-pcb-prototyping/ueber-research-inhouse-pcb-prototyping/

Wenn ich da eine Platine drauf lege dann kann ich die 3min spaeter 
runternehmen. .-)

Also ich wuerde ja sagen es gibt fuer alles manchmal gute Gruende. Ich 
lass auch manchmal Platinen im Eilservice machen und manchmal faedel ich 
auf Lochraster oder mache die Platinen mit dem Laser. Hat alles so seine 
Berechtigung.

Olaf

von Wühlhase (Gast)


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Olaf schrieb:
> Du siehst das alles nur aus deinem kleinen Blickwinkel. In grossen
> Firmen hast du oft gar kein Layoutprogramm weil die Layouts von der
> eigenen Abteilung gemacht werden.
>
> Ich koennte dir auch vorwerfen das du gar kein richtiger Profi sein
> kannst
> weil du gar nicht so eine Maschine hast:

Dann ist die Firma halt schlecht organisiert, es sagt ja niemand daß der 
Entwickler daran schuld ist. Wenn der Chef sagt daß die MA gefälligst zu 
frickeln haben und die Arbeit von übergeordneter Stelle möglichst 
unprofessionell gestaltet wird, dann kann der AN nichts dafür und muß 
das nicht persönlich nehmen.
Aber unprofessionelles Gebastel bleibt es trotzdem.

Bei deinem Beispiel:
Fünf Prototypen/Jahr, für jeden geht eine Woche Zeit drauf. Stundensatz 
100 Euro/h.

-> 5 Prototypen  40h  100€ -> 20k€.

10k€ gehen für die Protypenfertigung drauf, dann bleiben noch 10k€. 
Dafür kriegt man eine Altiumlizenz und hat sogar noch etwas Geld übrig 
(oder meinetwegen Eagle oder KiCad, dann hat man mehr übrig), hat die 
Vorteile die ich oben beschrieben habe, und vielleicht sogar noch Zeit 
für andere Dinge. Warum man die Leute dann lieber Frickeln läßt anstatt 
ihnen ein Layoutprogramm auf den Rechner zu werfen, verstehe ich nicht.

Aber gut, Firmenchefs sind sicher schlauer als ich, die verstehen das 
vielleicht.

von Wühlhase (Gast)


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Anbei: Schicke Maschine übrigens. Hab die auf der Embedded World vor ein 
paar Jahren mal in Aktion gesehen.

von Marten Morten (Gast)


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Ach, die ganzen Helden hier machen sicher auch täglich BGA 
Escape-Routing von Hand auf Lochraster zur Rettung von Made in Germany. 
Es braucht nur die richtige Fräse für den Dremel.

/ironie

von MaWin (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Das hat mich grob geschätzt 8h Arbeit gekostet. Glaubst du, daß du das
> mit Lochraster schneller, kleiner und besser hinkriegst?

Ein deutliches JA. Keine 2 Stunden das auf Lochraster zu verkabeln, 
keine Stunde das auf einem Experimentiersteckbrett zu verdrahten. Und 
den Fehler hätte man damit gefunden bevor man eine PLatine macht (falls 
man eine machen würde, bei Einzelstücken eher nicht).

Übrigens möchte Max die PLatine in China fertigen lassen und rechnet mit 
10 Tagen Lieferzeit.

Die http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.6
schreibt

F.6. Herstellung von Leiterplatten Von: MaWin 17.7.2000 Als Bastler, der 
i.A. eine Schaltung nur ein Mal aufbaut, stellt sich zuerst die Frage, 
ob überhaupt eine geätzte Leiterplatte benötigt wird. Gerade Anfänger 
investieren oft besonders viel Mühe in eine möglichst perfekte Platine, 
bevor sie ihre Schaltung überhaupt das erste Mal ausprobiert haben. 
Später siegt oft der Pragmatismus und die Lochrasterplatine.

Klar, das habe ich auch geschrieben, aber ich stehe dazu auch heute.

von Falk B. (falk)


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Olaf schrieb:

>> Das hat mich grob geschätzt 8h Arbeit gekostet. Glaubst du, daß du das
>> mit Lochraster schneller, kleiner und besser hinkriegst?
>
> Du siehst das alles nur aus deinem kleinen Blickwinkel.

Nö.

> In grossen
> Firmen hast du oft gar kein Layoutprogramm weil die Layouts von der
> eigenen Abteilung gemacht werden.

Selber Schuld. So einen Käse hatten wir hier auch viel zu lange, bis es 
mir zu doof wurde und ich Eagle eingefordert habe. Seitdem herrscht 
Seelenfrieden bei allen Beteiligten ;-)

> Ich koennte dir auch vorwerfen das du gar kein richtiger Profi sein
> kannst
> weil du gar nicht so eine Maschine hast:
>
> 
https://www.lpkf.com/de/branchen-technologien/forschung-in-house-pcb-prototyping/ueber-research-inhouse-pcb-prototyping/
>
> Wenn ich da eine Platine drauf lege dann kann ich die 3min spaeter
> runternehmen. .-)

Jaja, viel Spaß beim Durchkontaktieren und beim Anlöten der Autobahnen.

Ich hab auch schon vor langer Zeit doppelseitige Platinen in der Firma 
ätzen lassen, das hat die Werkstatt drei Etagen tiefer gemacht. Das war 
auch OK, wenn man mit den fehlenden VIAs leben kann. Ist halt zwischen 
Lochraster und echter Platine angesiedelt.

> Also ich wuerde ja sagen es gibt fuer alles manchmal gute Gruende.

Natürlich, nichts anderes habe ich gesagt. Es gibt durchaus Fälle, wo 
Lochraster besser ist. Aber die sind im Profiumfeld in der Minderheit, 
also kleiner 49%!!! ;-).

> Ich
> lass auch manchmal Platinen im Eilservice machen und manchmal faedel ich
> auf Lochraster oder mache die Platinen mit dem Laser. Hat alles so seine
> Berechtigung.

Und in welchem Umfeld? Hobby oder Profi?

von Falk B. (falk)


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MaWin schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Das hat mich grob geschätzt 8h Arbeit gekostet. Glaubst du, daß du das
>> mit Lochraster schneller, kleiner und besser hinkriegst?
>
> Ein deutliches JA. Keine 2 Stunden das auf Lochraster zu verkabeln,
> keine Stunde das auf einem Experimentiersteckbrett zu verdrahten. Und
> den Fehler hätte man damit gefunden bevor man eine PLatine macht (falls
> man eine machen würde, bei Einzelstücken eher nicht).

MaWin, der Schwätzer vor dem Herrn! Du hast wahrscheinlich noch NIE 
Lochrasteraufbnauten gemacht, schon gar nicht von dem Umfang!

von Wühlhase (Gast)


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MaWin schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Das hat mich grob geschätzt 8h Arbeit gekostet. Glaubst du, daß du das
>> mit Lochraster schneller, kleiner und besser hinkriegst?
>
> Ein deutliches JA. Keine 2 Stunden das auf Lochraster zu verkabeln,
> keine Stunde das auf einem Experimentiersteckbrett zu verdrahten. Und
> den Fehler hätte man damit gefunden bevor man eine PLatine macht (falls
> man eine machen würde, bei Einzelstücken eher nicht).

Das glaub ich dir nicht.
Du bist sicherlich schneller mit fixer Fädelei als wenn man es 
vernünftig löten würde, ok.
Selbst wenn du es in drei Stunden zusammengeschissen kriegst - ich würde 
eher vier bis fünf ansetzen wenn das mal reicht - bist du garantiert 
noch mindestens ein bis zwei weitere Stunden mit Fehlersuche 
beschäftigt.

Und dann fängst du erst mit deinem Layout an und machst das, womit Falk 
längst fertig ist, der korrigiert jetzt seine zwei Leiterbahnen und es 
ist Ruhe.
Diese zwei Leiterbahnen verlegst du jett erst falsch (wir wollen ja 
vergleichbar bleiben), denn diese Fehlerquelle deckt dein Steckbrettest 
nicht ab. Also machst du jetzt auch eine zweite Leiterkarte.

Und welchen Vorteil bringt dir jetzt der Lochrasteraufbau?

von Andrew T. (marsufant)


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Max M. schrieb:
> die
> Schaltung ist nicht wirklich komplex, beinhaltet aber ein SMD Bauteil
...
>
> Wieso macht man das noch wenn man Platinen innerhalb von 10 Tagen für
> 15€ inkl. Versand aus China haben kann


Wenn (und wirklich: wenn) die Schaltung so wenig komplex ist wie du 
sagst,
dann ist der LoRa Aufbau auch binnen eines Tages gemacht, und getestet 
--
und man hat ein MVA  +) ,
damit kann man dann Schritt 2 machen und der Chef ist schneller 
überzeugt bzw. der Kunde eher bereit weiter dran zu bleiben, denn etwas 
das zügig Funktion zeigt überzeugt, dass so ein Projekt auch mal fertig 
werden wird.

+) MVA = minimum viable product, also ein Protyp der (zumindest) die 
Grundfunktion des (zukünftigen) Produktes zeigt.



BTW: Zusätzlich empfinde ich es als sehr motivierend für meine eigene 
Arbeit, wenn ich zügig sehe das die berechnete/simulierte/abgeschätzte 
Schaltung auch so funktioniert wie geplant. D.h. ich mache so einen 
Aufbau nicht nur für für meinen Boss/Kunden, sondern auch um selber was 
davon zu haben.

: Bearbeitet durch User
von Paule, Bademeister (Gast)


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Max M. schrieb:
> Gehts noch wem so?

Hoffentlich nicht, denn das ist echt erbärmlich.


1. Schritt zur Lösung: erlerne das Selberätzen! Mit z.B. Tonertransfer 
ist das ne ganz schnelle und saubere Nummer.

2. Schritt: mache dich mit SMD-Bauteilen vertraut! Schritt 2.1: erlerne 
das Reflowlöten, das Gefummel mit dem spitzen Lötkolben ist Murks, und 
allenfalls für Reparaturen was.

Dir wird über kurz oder lang gar nichts anderes übrig bleiben. Der Tag 
ist nicht fern, da es kaum noch THT geben wird. Ist eigentlich jetzt 
schon der Fall...brauchst nur z.B. mal bei Mouser grob was eingrenzen, 
und dann THT oder SMD anklicken. SMD: 45.000, THT: 5000.


Ich mache für jedes noch so kleine Fuzzelplatinchen ein PCB nebst 
Stahlschablone. Damit bin ich dank Übung schneller fertig, als du auch 
nur die Bestellung beim Chinesen ausgelöst hast.
Die Schablonen sind dabei eher die Herausforderung, mit PCBs könnte ich 
bei Bedarf im Nu die Wände pflastern. Transferierer, die ihr Handwerk 
beherrschen, wissen bescheid, wie schnell und günstig das geht...

von Olaf (Gast)


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> Und in welchem Umfeld? Hobby oder Profi?

Beides.

> MaWin, der Schwätzer vor dem Herrn! Du hast wahrscheinlich noch NIE

Sei nicht so boese. Hm..ach was Mawin kann das ab. Sei boese... :D

Allerdings hatte ich auch ueberlegt dir da zu widersprechen. So 
unmoeglich ist das nicht.

> Und dann fängst du erst mit deinem Layout an und machst das, womit Falk
> längst fertig ist, der korrigiert jetzt seine zwei Leiterbahnen und es
> ist Ruhe.

Das ist der Punkt. Faedeln lohnt sich nicht wenn man dieselbe Platine 
hinter nochmal geroutet braucht. Es ist dann sogar kontraproduktiv weil 
man so einen Testschritt verliert. Aber oft ist es halt auch nicht so.

Olaf

von svensson (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Dir wird über kurz oder lang gar nichts anderes übrig bleiben. Der Tag
> ist nicht fern, da es kaum noch THT geben wird.

Abwarten. Wenn genügend Platz vorhanden ist, warum sollte man sich dann 
damit herumplagen, die winzigen Teile zu verlöten?

Alles was nicht auf eine Europakarte in Lochraster paßt, ist ohnehin zu 
komplex für mich.
Und: ich arbeite für die Tonne, denn es sind spezielle Basteleien für 
die Forschung, die spätestens nach einem Jahr abgeschlossen ist - 
manchmal auch nach nur einer Woche...

von M.A. S. (mse2)


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Olaf schrieb:
> Sei nicht so boese. Hm..ach was Mawin kann das ab. Sei boese... :D
>
> Allerdings hatte ich auch ueberlegt...

Ich wusste gar nicht, dass Ihr bei fluege.de auch eine 
Elektronikabteilung habt...
:)

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Wenn genügend Platz vorhanden ist, warum sollte man sich dann
> damit herumplagen, die winzigen Teile zu verlöten?

Ich hab schon vor 20Jahren SMD genutzt weil das einfacher und besser 
war. Und heute geht es nicht mehr anders weil es das meiste nur noch in 
SMD gibt!

> Ich wusste gar nicht, dass Ihr bei fluege.de auch eine

???

olaf

von Wühlhase (Gast)


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svensson schrieb:
> Wenn genügend Platz vorhanden ist, warum sollte man sich dann
> damit herumplagen, die winzigen Teile zu verlöten?

Beschleunigung, Thermische Anbindung, parasitäre Eigenschaften, 
Fertigungsprozesse ...es gibt so viele Gründe. Die Boardfläche ist da 
das Letzte, was mir einfällt.

von Name: (Gast)


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Olaf schrieb:
>> Wenn genügend Platz vorhanden ist, warum sollte man sich dann
>> damit herumplagen, die winzigen Teile zu verlöten?
>
> Ich hab schon vor 20Jahren SMD genutzt weil das einfacher und besser
> war. Und heute geht es nicht mehr anders weil es das meiste nur noch in
> SMD gibt!


Dito.
Ich bin vom Beruf zum Hobby gekommen, und in der Arbeit habe ich, schon 
vor 20 Jahren, im Endeffekt nur SMD kennengelernt.

Zuhause schäte ich daran den winzigen Platzbedarf meiner Bastelecke. Ein 
ordentlicher SMD Bauteilvorrat passt in einen Schuhkarton.

Wenn man sich auf 0805 beschränkt, und die üblichen großen SMD-Gehäuse 
verwendet (SOT-23, SO-8, TSOP), ist das gut zu handhaben. Wenn die Augen 
schwächer werden, hilft ein Mikroskop oder eine Lupenlampe.

Ich bestelle ehrlich gesagt auch einfach die fertige Platine beim 
Chinesen. Was zur Folge hat, dass es oft einen zweiten Schuss braucht. 
Der wird daür einfach umso besser, weil nicht nur Fehlerkorrekturen 
einfließen, sondern auch Verbesserungen.
Die Kosten sind mir wurscht, ich habe mehrere Hobbys, und der 
Elektronikkram ist mit großen Abstand das Billigste. Sogar für den 
Garten geht mehr Kohle drauf.

von Falk B. (falk)


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Name: schrieb:
> Elektronikkram ist mit großen Abstand das Billigste. Sogar für den
> Garten geht mehr Kohle drauf.

Grillkohle? ;-)

von svensson (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Beschleunigung, Thermische Anbindung, parasitäre Eigenschaften

Was für eine Beschleunigung? Meine Schaltungen werden nicht in der 
Raumfahrt eingesetzt.

Und die Wärmeableitung ist bei den größeren Oberflächen der THT auch 
besser, bzw. die Bauteile (z.B. Widerstände) belastbarer.
Und ich glaube auch nicht, daß es schneller geht einen 0805-SMD 10kOhm 
Widerstand einzulöten als einen in THT.

Name: schrieb:
> Ein ordentlicher SMD Bauteilvorrat passt in einen Schuhkarton.

DAS ist wirklich ein Argument, das ich gelten lassen würde. Meine Bude 
platzt aus allen Nähten.

Trotzdem wäre es bei uns unglaublich kompliziert, PCB herstellen zu 
lassen, da China natürlich nicht geht und heimische Fertigung 
wahrscheinlich zu teuer ist.
Außerdem dauert eine simple Bestellung bei R oder C schon einmal eine 
gute Woche bevor sich der Einkauf herabläßt, "die Bestellung 
auszulösen".
Bei exotischen Lieferanten, die nicht im SRM angelegt sind, wird das 
zäh.

Ein Argument pro Lochraster habe ich noch: es kommt immer wieder vor, 
daß sich während des Zusammenbaues neue oder zusätzliche Anforderungen 
oder Erweiterungen ergeben, die bei Lochraster einfach hinzugebastelt 
werden können, wenn noch Platz dafür ist.

von Wühlhase (Gast)


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svensson schrieb:
> Was für eine Beschleunigung? Meine Schaltungen werden nicht in der
> Raumfahrt eingesetzt.

Auch Vibration ist eine Beschleunigung. Mit absonderlichen 
Montagetechniken kann man da mit THT-Bauteilen zwar auch vieles 
abfangen, aber da THT meist mehr Masse hat ist das durchaus erstmal im 
Nachteil.


svensson schrieb:
> Und die Wärmeableitung ist bei den größeren Oberflächen der THT auch
> besser, bzw. die Bauteile (z.B. Widerstände) belastbarer.

Ja, bei Widerständen schon. THT-Widerstände verbaue ich auch hin und 
wieder, aus genau diesem Grund. Bei den meisten Chips stimmt das schon 
nicht mehr, bzw. klebst du dann einen extra Kühlkörper auf den IC. Z.B. 
viele gängige Treiber-ICs würdest du in THT gar nicht erst fertigen 
können.

von Arno (Gast)


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svensson schrieb:
> Und ich glaube auch nicht, daß es schneller geht einen 0805-SMD 10kOhm
> Widerstand einzulöten als einen in THT.

Ich bin in SMD schneller als in THT. Gut, ich hab das nie "richtig" 
gelernt, für mich ist das Hobby, aber...

1) Folie vom Gurt ziehen
2) Widerstand rauskippen
3) mit Pinzette anpacken
4) auf die Platine legen
5) einen Pin anlöten
6) zweiten Pin verlöten.

Geht schneller als:
1) Widerstand aus Gurt zuppeln
2) Pins auf korrektes Maß biegen
3) Widerstand einsetzen
4) Platine umdrehen
4a) Widerstand rausgefallen
4b) Platine zurück drehen
4c) Widerstand einsetzen
4d) Pins verbieten, so dass der Widerstand klemmt
4e) Platine umdrehen
5) Pins anlöten
6) Pins abkneifen
7) Platine zurück drehen

Wenn 4a bis 4e wegfallen, bin ich ungefähr gleich schnell, solange es 
nur ein einzelner Widerstand ist. Wenn es mehr werden, lassen sich die 
SMD-Schritte besser parallelisieren (Folie so weit abziehen, dass zwei 
Widerstände rausfallen, dauert nicht länger als nur einen herausfallen 
zu lassen). Und ich brauche weniger Werkzeug, das irgendwo Platz auf dem 
Tisch braucht.

Wenn es kleiner als 0603 wird, steigt bei mir bei SMD die 
Nacharbeits-Rate deutlich

Olaf schrieb:
> Das ist der Punkt. Faedeln lohnt sich nicht wenn man dieselbe Platine
> hinter nochmal geroutet braucht. Es ist dann sogar kontraproduktiv weil
> man so einen Testschritt verliert. Aber oft ist es halt auch nicht so.

Ich habe zeitweise ja auch auf Streifenraster gebastelt - auch da habe 
ich Layouts gemacht, also geplant, wo welche Bauteile hinmüssen und wie 
die Verbindungen liegen sollen. Sicherlich war ich da in Anbetracht der 
relativ wenigen Freiheitsgrade schneller als für ein "richtiges" PCB, 
aber könnt ihr euch das Layouten beim Fädeln komplett sparen? Mir fehlt 
da jede Erfahrung, deswegen die Frage.

MfG, Arno

von Name: (Gast)


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svensson schrieb:
> Trotzdem wäre es bei uns unglaublich kompliziert, PCB herstellen zu
> lassen, da China natürlich nicht geht und heimische Fertigung
> wahrscheinlich zu teuer ist.
> Außerdem dauert eine simple Bestellung bei R oder C schon einmal eine
> gute Woche bevor sich der Einkauf herabläßt, "die Bestellung
> auszulösen".
> Bei exotischen Lieferanten, die nicht im SRM angelegt sind, wird das
> zäh.

Jeder hat so seine Arbeitsweise. Bei mir kommt das Hobby wie gesagt vom 
Beruf.
Ich mach das halt wie ich es in der Arbeit kenne. Projektidee, 
Blockschaltbild, Schaltplan Layout. Habe nie klassisch "gebastelt", 
sondern immer konkrete Projekte verfolgt.

Bestellen kann man den Bauteile alle bei Mouser. Da bekommt man quasi 
alles, das ist einer der ganz großen Katalogdistributoren.
Wenn man sich mit Kollegen zusammentut, kommt man schnell über die 
magischen 50€.
Beim Chinesen ist man mit grob 15€ dabei für einen Satz Leiterplatten 
(inklusive Versand, den die meisten immer vergessen), dauert etwa 3 
Wochen.

Sicher braucht man etwas Geduld. Aber die langen Laufzeiten erziehen 
gleichzeitig etwas hin zu "erst denken und simulieren, dann bestellen".

Was aber auch gut mit SMD geht ist Tonertransfer, einlagig, mit 
Bügeleisen, für grobes SMD. Auf Pertinax, weil man das mit einer Scheere 
schneiden kann. Man muss dann nicht bohren, und das Equipment kostet 20€ 
oder so. Nur das FeCl3 ist ein Graus, darum mache ich das selten. Aber 
nur FeCl3 funktioniert bei jeder Temperatur in der Tupperdose 
zuverlässig.

von svensson (Gast)


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Also, 4a-4e entfallen bei mir im Regelfall. Bei mehreren Bauteilen 
gleicher Höhe, gibt es nur einmal 3 und 7.
1 und 2 erfolgen mit Seitenschneider und einer Biegehilfe (RM 2,54) in 
schweinchenrosa für 1€.

Da ich mit Punktraster arbeite, müssten an SMD-Teilen auch noch die CuL 
angelötet werden, wobei die Gefahr besteht, daß sich das ganze Bauteil 
wieder entlötet.

Für mich gilt, SMD nur da, wo unbedingt erforderlich, und dann möglichst 
mit vorgefertigten Teilplatinchen.

Im Regelfall gibt es auch keine Vibrationen, sondern die Schaltungen 
befinden sich in Ruhe.
(Später werden sie dann Jahrelang in irgendwelchen Schränken oder Borden 
lagern und verrotten.)

von Paule, Bademeister (Gast)


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svensson schrieb:
> Wenn genügend Platz vorhanden ist, warum sollte man sich dann
> damit herumplagen, die winzigen Teile zu verlöten?

So kannst du vielleicht rangehen, wenn du schon 75 bist. Ansonsten ist 
es ein schwerer Fehler, sich einer derart bahnbrechenden "Neuerung" 
nicht zu öffnen.
Wenn du in vielen Bereichen so denkst, bist du schon mit 60 ein Opa mit 
null Ahnung, der nur noch vor sich hin brummt, was für ein Held er 
früher mal war.
Es passiert ggf. genau so, ich kenne mehr als genug solche 
Hinterwäldler! Lass es nicht so weit kommen.

Sobald du aber auf den Zug mit aufgesprungen bist, wird es dir 
regelrecht peinlich sein, früher SMD kategorisch abgelehnt zu haben.
Von 500 Leuten, die irgendwann auf SMD umgestellt haben, will niemand 
mehr zurück. Das kann ich dir versprechen. Und das hat sehr triftige 
Gründe. Gerade in Verbindung mit reflow ist das in etwa wie der 
Unterschied zwischen Röhren und Transistoren.
Der ganze Vorgang dauert vielleicht 1 Jahr oder weniger. Also so lange 
dauert es, bis du wirklich halbwegs bei den Bauformen durchsiehst, und 
Schablone, Pinzette usw. richtig handhaben kannst.

von F. F. (foldi)


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Falk B. schrieb:
> dauchert auch sein Zeit, da gehen je nach Schaltung auch viele Stunden
> ins Land.

Mit sofort, kommt vielleicht falsch rüber, wenn du die Platine fertig 
hast.
Mit dem Schaltplan gebe ich dir leider recht.
Ist auch beim Hobby manchmal ein Fehler.
Ebenso bei seinem "Superprogramm", dass man im Kopf hat, nicht zu 
dokumentieren.
Die Änderung an "meiner Datenbank" hat mich dann doch schon zwei Tage 
beschäftigt, weil man das eben nach drei Jahren nicht mehr im Kopf hat.

von MaWin (Gast)


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Arno schrieb:
> 1) Folie vom Gurt ziehen
> 2) Widerstand rauskippen
> 3) mit Pinzette anpacken
> 4) auf die Platine legen
> 5) einen Pin anlöten
> 6) zweiten Pin verlöten.
>
> Geht schneller als:
> 1) Widerstand aus Gurt zuppeln
> 2) Pins auf korrektes Maß biegen
> 3) Widerstand einsetzen
> 4) Platine umdrehen
> 4a) Widerstand rausgefallen
> 4b) Platine zurück drehen
> 4c) Widerstand einsetzen
> 4d) Pins verbieten, so dass der Widerstand klemmt
> 4e) Platine umdrehen
> 5) Pins anlöten
> 6) Pins abkneifen
> 7) Platine zurück drehen

Geile Liste, aber falsch:

THT auf Lochraster:
1) Bauteil aus Schublade holen
2) Beinchen durch Löcher stecken und leicht wegbiegen
3) Platine umdtehen
4) Festlöten
5) Drahtenden abschneiden

SMD auf Lochraster:
1) Bauteil mit Pinzette aus Mäuseklo fischen
2) Lupe holen
3) versuchen die Beschriftung zu entziffern
4) nicht sicher, also Messgerät holen
5) Messgerät auf passenden Messbereich stellen und feststellen dass der 
Bauteilwert nicht passt
6) alle anderen 20 Bauteile aus Mäuseklo durchmessen und feststellen 
dass keiner richtig einsortiert ist
7) eine Woche auf Lieferung eines neuen Gurts warten
8) passendes Bauteil auf Leiterplatte legen
9) Lötkolben holen, Mist, Lötkolbenkabel schubst Platine, Bauteil landet 
im Teppich
10) mit Taschenlampe auf Boden rumkrabbeln um Bauteil wiederzufinden
11) nach 5 gefundenen anderen Bauteilen, 4 Fliegen und 3 Spinnen zurück 
nach 8)
12) Bauteil an einer Seite anlöten
13) erhitzt man die andere Seite, löst sich das Bauteil wieder von der 
schon angelöteten und bleibt am Lötkolben hängen.
14) damit das Bauteil nicht überhitzt, schnell abschütteln, zurück nach 
10)
15) diesmal auch beim anlöten des zweiten Anschlusses Bauteil mit 
Pinzette halten
16) leider ist das eingelötete Bauteil wegen Überhitzung gestorben, 
auslöten und zurück nach 1)
17) hat man das Bauteil endlich erfolgerich eingelötet, verbindeg ein 
Lötzinnklecks zwei benachbarte Lötpunkte auf der Lochrasterplatine die 
nicht verbunden sein sollen. Lötzinn von beidrn Pads mit Entlötpumpe 
sbsaugen, dabei wurde auch das SMD Bauteil mit eingesaugt.

Du siehst also, wenn man es nur iddologisch ausreichend ausführt, kommt 
ddine dumme Liste zu jedem Ergebnis.

Fakt ist: SMD ist super zur Maschinenbestückung, super in 
Massenproduktion, und ökonomisch und ökologisch bleifrei ideal
Aber: Kleinmengen setzen auf Handbestückung, jede Handbestückung, ob in 
D oder China, setzt auf bedrahtete Bauteile, und das nicht ohne Grund.

Die Ausrüstung für SMD kostet ein mdhrfaches der Ausrüstung für THT, 
Pastendruck und Reflow unter Inert-Atmosphäre braucht man nicht für THT.

Die meisten Bauteile gibt es in beiden Varianten. Was es nicht in THT 
gibt, kann per Adspterplatine leicht bedrahtet werden. Umgekehrt ist 
schwieriger, Anschussdrähte abknipsen hilft nicht wirklich.

Und das sind Fakten, keine Ideologie wie du sie verbreitest.

von Sven B. (scummos)


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MaWin schrieb:
> jede Handbestückung, ob in
> D oder China, setzt auf bedrahtete Bauteile, und das nicht ohne Grund.

Ja, weil die Maschinen das nicht so gut können :D

von F. F. (foldi)


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MaWin schrieb:
> Du siehst also, wenn man es nur iddologisch ausreichend ausführt, kommt
> ddine dumme Liste zu jedem Ergebnis.

So schreibt der echte MaWin nicht.
Nimm doch einen anderen Nick bitte!

von MaWin (Gast)


Angehängte Dateien:

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Falk B. schrieb:
> MaWin, der Schwätzer vor dem Herrn! Du hast wahrscheinlich noch NIE
> Lochrasteraufbnauten gemacht, schon gar nicht von dem Umfang!

Du meinst, ich lasse mir gleich eine Platine in China fertigen, bevor 
ich meine Schaltung das erste Mal ausprobiert habe ?

Wasser predigen, Wein trinken, Geld wie Heu ?

Im Gegenteil, Schaltung im Bild als Test-Bed für die Software gestern 
zusammengestöpselt, Software läuft nun auf Arduino.

Eigentlich ist nun alles fertig und läuft, eigentlich, weil man nun ein 
Gehäuse drumrum braucht.

Die dazu nötigen Arbeitsschritte machen EIN MEHRFACHES der bisherigen 
Arbeit aus. Mir graust davor, weil ich das Endprodukt nur benutzen will, 
nicht basteln will.

Lochraster: geht, wird auch verwendet, passt in 
https://www.pollin.de/p/modulgehaeuse-abs-158x90x40-mm-ip65-lichtgrau-460313
Man muss halt alle 16 Bauteile drauflöten, ein ATmega8 statt Arduino tut 
es dann.

Platine ? Erstens müsste sie wegen dem Gdhäuse grösser sein als die 
80x100 des Esgle kostenlos Fofmats. Also KiCad. Sorry, ich bin kein 
Masochist der sich mit def haltfertigen Software rumquält.
Bei Eagle also Kunstgfuff, schmale Plate, Anzeigen überstdhdn lassen und 
grösseres Brett zur Umsetzung der Platinenbefestigungspunkte auf die 
Gehäusemontagepunkte dazwischensetzen.

Dann ein Projekt in Eagle anlegen, eine Library anldgrn, erstmal die 
4-stellige LED als Schalgplan und Llatinrnsxmbll reinzeichnen, dann den 
DM13C. Dann ATmega hineinkopieren und fdhlerhaftes Layout vom Eagle 
kortigieren. Dann R und C reinkopieren und Padgrössen korrigieren. Dann 
einen NPN TO92 Transistor mit ECB Anschlussfolge suchen und in BC368 
umbenennen.

Damit ist der etste Abend rum.

Dann Schaltplan zeichnen, Layout machen. Wenn ich nun die unwesentlichen 
Leitungen desn Autorouter machen lasse, kommt eine chaotisch 
doppelseitig durchkontaktierte Platine bei raus, die ich nur in China 
fertigen lassen kann. Dan  hab ich 5 davon obwohl ich nur 1 brauche.

Gebe ich mir Mühe und route selbst, geht eine einseitige mit 23 
Lötbrücken (Bleistiftskizze existiert schon). Damit ist der nächste 
Abend rum.

Dann noch ein Abend für Belichten, ätzen und bohren, eventuell bereits 
bestücken.

Dann wäre ich (hoffentlich) wieder da wo ich jetzt schon bin, und hätte 
ein funktionierendes Exemplar. Oder ich muss den neu hineingebauten 
Fehler suchen ohne Debug-Möglichkeiten wie sie beim Arduino existieren. 
Dann wäre noch ein Abend weg.

Es wird die Lochrastrrplatine mit Fädeltechnik werden, ich besitze einen 
Vero-Fädelstift. Das erspart auch die mechanische Zusatzkonstruktion die 
die kleine Eagle Platine erfordern würde.

Obwohl, es zählt ja bei Eagle nur der mit Bauteilen bestückte Bereich. 
Es gäbe da noch den Trick mit dem grösseren Platinenoutline um die 
80x100mm Leiterbahnfläche. Falls der mit dem neuen Eagle noch geht. 
Falls den die Chjnesen verstehen. Ach nein, die werden oberhalb von 
10x10 cm frech teurer.

Also doch Lochraster.

von MaWin (Gast)


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Man sollte den ganzen Text korrekturlesen:

Gdhäuse Gehäuse
Esgle Eagle
Fofmats Format
def haltfertigen der halbfertigen
Kunstgfuff Kunstgriff
Plate Platine
überstdhdn überstehen
anldgrn anlegen
Schalgplan Schaltplan
Llatinrnsxmbll Layoutsymbol
fdhlerhaftes fehlerhaftes
kortigieren korrigieren

von Falk B. (falk)


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Paule, Bademeister schrieb:
> So kannst du vielleicht rangehen, wenn du schon 75 bist. Ansonsten ist
> es ein schwerer Fehler, sich einer derart bahnbrechenden "Neuerung"
> nicht zu öffnen.

Der Fachbegriff lautet "Das ist Neuland für uns" . . .

von jemand (Gast)


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MaWin schrieb:
> Es wird die Lochrastrrplatine mit Fädeltechnik werden, ich besitze einen
> Vero-Fädelstift. Das erspart auch die mechanische Zusatzkonstruktion die
> die kleine Eagle Platine erfordern würde.

Du schließt von deiner Bastelei auf professionelle Eletronik. Da musst 
du schon etwas mehr differenzieren.
Die Lochrasterzeit ist in gewerblichen Bereich seit Jahrzehnten vorbei. 
Du kannst gern so basteln, niemand wird das abwerten. Hobby muss spass 
machen. Aber das so hinzustellen, als wäre es die einzige sinnvolle 
Vorgehensweise ist schon ziemlich falsch.

Meine letzten zu probierenden Dinge in der Arbeit waren:
- GBIT Ethernet PHYs
- Schaltregler 24V->5V 5A , (Kandidaten: MP4470, SIC462)
- SIM-Controller
- HDMI-Receiver
- i.MX6Q 64Bit DDR3-Laout
- LED Backlight-Treiber
- Flyback mit LTC3805

Jetzt erklärst du mir bitte, wie du das auf Lochraster in Fädeltechnik 
aufbauen willst. Jetzt kann man behaupten, den LED-Treiber und den 
Flyback könnte man doch...
Nein. Geht nicht. Wir verwenden diese 3,3x3,3mm Powerpacks bei den FETs. 
Entwärmt wird über die Leiterplatte. Die Chips sind durchwegs klein. Nix 
Lochraster.

Wie probiert man das dann? Naja, Evalboards, wo immer möglich. Oder man 
baut gleich den Prototypen. Sogar in China produzierte Testboards muss 
man (im Fall MP4470) von einer Firma bestücken lassen, wenn man keine 
Reflow-Anlage für Prototypen hat.

von MaWin (Gast)


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jemand schrieb:
> Du schließt von deiner Bastelei auf professionelle Eletronik.

Nicht wirklich, Max, der diesen Troll-Thread begann, wollte statt 
Praktikabilität seine Ideologie bestätigt sehen.

Seine Schaltung bestet nicht aus "GBIT Ethernet PHYs, Schaltregler 
24V->5V 5A , (Kandidaten: MP4470, SIC462), SIM-Controller, 
HDMI-Receiver, i.MX6Q 64Bit DDR3-Laout, LED Backlight-Treiber, Flyback 
mit LTC3805" sondern einem SMD.

Und schon jammert er wie rückständig doch Lochraster wäre und daß man so 
viel klüger wäre wenn man nichts mehr ausprobiet sondern gleich in China 
fertigen lässt.

Vermutlich erwartet er im Bestellformular ein Ankreuzkästchen 
"Leiterpatte anfertigen, Bauteile drauflöten, testen und korrigiert 
zurückschicken".

Praktikabilität muss das Entscheidungskriterium sein, nicht Ideologie, 
obwohl letzteres natürlich mit dem heutigen Politikstil auch in den 
Köpfen der Schafen landet.

von M.A. S. (mse2)


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MaWin schrieb:
> Seine Schaltung bestet nicht aus "GBIT Ethernet PHYs, Schaltregler
> .... sondern einem SMD.

Richtig. Und er schrieb nicht mal, was für eins.
BGA? QFN? SO-irgendwas?
Am Ende war's vielleicht bloß ein 0805 Kondensator oder Widerstand, wer 
weiß das schon so genau...

Wir greifen übrigens ab und zu zu Lochrasterplatinen, wenn wir schnell 
kleine Testgeräte aufbauen wollen, die nicht zu komplex sind.

Max M. schrieb:
> Wieso macht man das noch wenn man Platinen innerhalb von 10 Tagen für
> 15€ inkl. Versand aus China haben kann ... ?

Z.B. weil man nicht 10 Tage warten möchte/kann. Aber gut: für Prototypen 
machen wir immer PCBs. Wenn eilig, dann halt teurer...

: Bearbeitet durch User
von svensson (Gast)


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Ich verstehe den missionarischen Eifer gegen THT nicht, den hier manche 
an den Tag legen.
Da wird man als halsstarriger Opa bezeichnet, wenn man von Hand Teile 
auf Lochraster lötet...

Außerdem empfinde ich es sogar als Freiheit, eine kleine Schaltung 
selbst aufbauen zu können - evtl. sogar aus vorhandenen Teilen, damit 
ohne Bestellungen -, ohne sich mit Online-Bestellung in China, den 
Spielarten der Lieferdienste und einem Reflowofen herumschlagen zu 
müssen.

Tatsächlich dauert auch bei mir, die Gehäusefertigung die meiste Zeit, 
dann kommt die Programmierung, das Löten kostet trotz 
hinterwäldlerischer Handbestückung kaum Zeit.

Für die Gehäuse habe ich noch einen Praxistip, wenn die Schaltungen nur 
kurze Zeit gebraucht werden. Transparente "Tupper"dosen, z.B. vom 
schwedischen Möbelhaus, oder wenn Taster bedient werden müssen, 
Gefrierbeutel, deren Öffnung mit Panzertape verschlossen sind.
Sieht zwar wirklich unschön aus (gibt mir immer einen leichten Ruck, 
wenn ich das sehe), aber funktioniert, sogar in Feuchträumen.

von M.A. S. (mse2)


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svensson schrieb:
> Außerdem empfinde ich es sogar als Freiheit, eine kleine Schaltung
> selbst aufbauen zu können - evtl. sogar aus vorhandenen Teilen, damit
> ohne Bestellungen -, ohne sich mit Online-Bestellung in China, den
> Spielarten der Lieferdienste und einem Reflowofen herumschlagen zu
> müssen.
Da sagt ja auch keiner 'was gegen.


svensson schrieb:
> Ich verstehe den missionarischen Eifer gegen THT nicht, den hier manche
> an den Tag legen.
Ich für meinen Teil sehe das genau so, wie andere es schon beschrieben: 
Früher (als Student) hatte ich Vorbehalte gegen SMD: Schwer bis gar 
nicht zu löten...
Irgendwann war ich gezwungen, SMD zu verwenden, weil es bestimmte 
Bauteile nur in dieser Ausführung gab. Mit der Zeit habe ich entdeckt, 
dass es eigentlich sogar leichter zu löten ist. Platz spart man sowieso, 
EMV-technisch ist es auch besser, aus all diesen Gründen bevorzuge ich 
heute SMD, auch, wenn ich die Platine von Hand löten muss.

(Für Serienfertigungen ist SMD sowieso Pflicht, weil automatisch 
bestückbar. Aber das ist ein anderes Thema...)

PS: Um ganz schnell mal etwas auf dem Steckbrett auszuprobieren (evtl. 
mit sukzessivem Bauteiltausch) ist THT natürlich unschlagbar und SMD 
eher K..ke.

PS zum PS: Dass das (Steckbrett...) natürlich nur mit einfachen Dingen 
und nicht mit HDMI, Schaltreglern und anderem Hochgeschwindigkeits- oder 
Hochleistungskram geht, sollte man eigentlich nicht dazuschreiben 
müssen, aber ich kenne ja dieses Forum...  ;)

: Bearbeitet durch User
von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> SMD auf Lochraster:

Dafür nimmt man:

qa schrieb:
> Adapterplatinen für SMD<->Breadboardstecker

MaWin schrieb:
> 2) Lupe holen
> 3) versuchen die Beschriftung zu entziffern
> 4) nicht sicher, also Messgerät holen
Also bei SMD ist die Beschriftung einfacher zu lesen als THT ....

> 5) Messgerät auf passenden Messbereich stellen und feststellen dass der
> Bauteilwert nicht passt
> 6) alle anderen 20 Bauteile aus Mäuseklo durchmessen und feststellen
> dass keiner richtig einsortiert ist
> 7) eine Woche auf Lieferung eines neuen Gurts warten
> 8) passendes Bauteil auf Leiterplatte legen

Da muss du nur dein mäuseklo beschriften und alles entfällt schonmal.

MaWin schrieb:
> 9) Lötkolben holen, Mist, Lötkolbenkabel schubst Platine, Bauteil landet
> im Teppich
> 10) mit Taschenlampe auf Boden rumkrabbeln um Bauteil wiederzufinden
> 11) nach 5 gefundenen anderen Bauteilen, 4 Fliegen und 3 Spinnen zurück
> nach 8)

Hast du keinen Platinenhalter? Dann entfallen diese auch schonmal.

MaWin schrieb:
> 12) Bauteil an einer Seite anlöten
> 13) erhitzt man die andere Seite, löst sich das Bauteil wieder von der
> schon angelöteten und bleibt am Lötkolben hängen.
> 14) damit das Bauteil nicht überhitzt, schnell abschütteln, zurück nach
> 10)
> 16) leider ist das eingelötete Bauteil wegen Überhitzung gestorben,
> auslöten und zurück nach 1)

Ab 0603 löst sich die andere Seite. Bei 0805 gibts keine Probleme. Löte 
mit 320°C wo die meisten Leute viel zu heiß einstellen.

MaWin schrieb:
> 15) diesmal auch beim anlöten des zweiten Anschlusses Bauteil mit
> Pinzette halten
Macht man bei SMD prinzipiell immer.

MaWin schrieb:
> 17) hat man das Bauteil endlich erfolgerich eingelötet, verbindeg ein
> Lötzinnklecks zwei benachbarte Lötpunkte auf der Lochrasterplatine die
> nicht verbunden sein sollen. Lötzinn von beidrn Pads mit Entlötpumpe
> sbsaugen, dabei wurde auch das SMD Bauteil mit eingesaugt.

Auch hier die Temperatur vom Lötkolben zu hoch eingestellt und nicht mit 
Flussmittelstift gearbeitet.

Falsche Herangehenweise von SMD wie du vorgegangen bist MaWin.

Arno schrieb auch hier das er mit Pinzette arbeitet.
Arno schrieb:
> 1) Folie vom Gurt ziehen
> 2) Widerstand rauskippen
> 3) mit Pinzette anpacken
> 4) auf die Platine legen
> 5) einen Pin anlöten
> 6) zweiten Pin verlöten.
Alles über 0805 klappt das wunderbar.
Alles unter 0603 wird es krampfhaft, weil man so genau nicht sehen kann 
und mit Lupe die Lötstellen überprüfen muss.

Gut mit 24 Jahren habe ich jetzt noch gute Augen, aber trotzdem wird in 
Zukunft nur mit SMD gearbeitet, wenn keine große Leistung durch fließt.

von Wolfgang (Gast)


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Max M. schrieb:
> beinhaltet aber ein SMD Bauteil
> und das raubt mir gerade etwas den Nerv.

Manchen Leuten raubt schon der Gedanke an SMD den letzten Nerv, andere 
verdrahten soetwas:
http://elm-chan.org/docs/wire/wiring_e.html

Worum also geht es bei dir?

von MaWin (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Falsche Herangehenweise von SMD wie du vorgegangen bist MaWin.

Na Rainer, mal wieder nichts verstanden ?

MaWin schrieb:
> Du siehst also, wenn man es nur ideologisch ausreichend ausführt,
> kommt deine [Arnos] dumme Liste zu jedem Ergebnis.

Rainer S. schrieb:
> Da muss du nur dein mäuseklo beschriften

Übrigens ging es gerade darum, daß im beschrifteten Klo nicht das lag, 
was dort hin gehört. Und nein, meine Kerkos sind nicht eher bestempelt.

von Uhu U. (uhu)


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F. F. schrieb:
> weil man das eben nach drei Jahren nicht mehr im Kopf hat.

Alzheimers Rache…

von Arno (Gast)


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MaWin schrieb:
> Arno schrieb:
>> 1) Folie vom Gurt ziehen
>> 2) Widerstand rauskippen
>> 3) mit Pinzette anpacken
>> 4) auf die Platine legen
>> 5) einen Pin anlöten
>> 6) zweiten Pin verlöten.
>>
>> Geht schneller als:
>> 1) Widerstand aus Gurt zuppeln
>> 2) Pins auf korrektes Maß biegen
>> 3) Widerstand einsetzen
>> 4) Platine umdrehen
>> 4a) Widerstand rausgefallen
>> 4b) Platine zurück drehen
>> 4c) Widerstand einsetzen
>> 4d) Pins verbieten, so dass der Widerstand klemmt
>> 4e) Platine umdrehen
>> 5) Pins anlöten
>> 6) Pins abkneifen
>> 7) Platine zurück drehen
>
> Geile Liste, aber falsch:

Sach mal, woher willst du eigentlich wissen, wie ich löte? Das ist nicht 
falsch, sondern so bastele ich. Wenn du das mit SMD nicht hinbekommst, 
lass es halt bleiben, aber behaupte bitte nicht, dass es nicht geht.

MaWin schrieb:
> Aber: Kleinmengen setzen auf Handbestückung, jede Handbestückung, ob in
> D oder China, setzt auf bedrahtete Bauteile, und das nicht ohne Grund.

Sicher jede? Ich hab schon Leute SMD von Hand löten sehen, die damit 
Geld verdienen. Sogar in Deutschland.

MaWin schrieb:
> Die Ausrüstung für SMD kostet ein mdhrfaches der Ausrüstung für THT,

Meine SMD-Ausrüstung unterscheidet sich in genau zwei Punkten von meiner 
THT-Ausrüstung: Pinzette für 2,60€ und Lötzinn 0,5mm für Pinabstände 
<1mm. 0805er löte ich mit Pinzette, Ersa Tip 260 und 1mm Lötzinn auf - 
praktisch die gleiche Ausrüstung, die ich für THT-Bauteile benutze.

MaWin schrieb:
> Pastendruck und Reflow unter Inert-Atmosphäre braucht man nicht für THT.

Für SMD auch nicht. Also ich zumindest nicht, wenn du das brauchst, 
bleib halt bei THT.

MaWin schrieb:
> Die meisten Bauteile gibt es in beiden Varianten. Was es nicht in THT
> gibt, kann per Adspterplatine leicht bedrahtet werden. Umgekehrt ist
> schwieriger, Anschussdrähte abknipsen hilft nicht wirklich.

Bei so unspezifischen Beschreibungen wie "die meisten" kann ich dir 
nicht widersprechen - aber finde doch z.B. mal einen linearen 
LiPo-Lade-IC für eine Zelle aus USB (4,5...5V) in THT - TI hat keinen, 
Analog hat keinen, Microchip hat keinen. (Gefühlt die Hälfte ist 
allerdings gar nicht zuverlässig von Hand lötbar, weil BGA oder QFN/DFN)

Und natürlich kann man Bauteile, die für THT gedacht sind, auch einfach 
auf hinreichend große Pads löten. Bloß wozu? Solange man seine Platinen 
nicht gerade selbst ätzt und Bohrungen/Durchkontaktierungen sparen will, 
spricht ja nichts gegen ein paar Bohrungen, um ein THT-Bauteil so 
einzubauen, wie es vom Hersteller vorgesehen wurde. Ich werde mich da 
bestimmt nicht aus irgendeiner Ideologie dagegen wehren.

MaWin schrieb:
> Und das sind Fakten, keine Ideologie wie du sie verbreitest.

Wenn du den einfachen Satz "Ich bin in SMD schneller als in THT" mit 
Begründung als Ideologie bezeichnest, verstehen wir unter Ideologie sehr 
unterschiedliche Dinge.

MfG, Arno

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