Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 3,3V messen sehr genau messen


von Christoph (Gast)


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Guten Abend,

ich habe die Abteilung gewechselt und brauche etwas Starthilfe.

Ich soll in einem Prüfgerät eine 3,3V Spannung messen. Die Spannung ist 
die ADCref. Der ADC hat 12 bit, also 3,3 / 4096 = 805 uV / Bit. Mit der 
gemessenen Spannung wird ein Fehler der 3,3V herauskalibriert.

Und das ist der Punkt. Um die Spannung so genau zu messen, muss ich die 
Spannung muss ich mindestens doppelt so genau messen, also besser als 
+/- 200 uV.

Ehrlich gesagt hab ich keine Idee, wie man ohne enormen Aufwand so 
sauber messen soll. Klar: ein Dmm mit RS232 oder ähnliches einbauen ist 
machbar, aber nicht das Mittel der Wahl. Und eigentlich zu groß für den 
Nadelbettadapter.

Bin für Vorschläge offen :-)

von Experte (Gast)


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Christoph schrieb:
> ich habe die Abteilung gewechselt

> Ehrlich gesagt hab ich keine Idee,


Wechsel wieder zurück, wo Du herkommst.

Ist besser so für alle... Je früher, je besser...

von Gerd E. (robberknight)


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Christoph schrieb:
> Ehrlich gesagt hab ich keine Idee, wie man ohne enormen Aufwand so
> sauber messen soll. Klar: ein Dmm mit RS232 oder ähnliches einbauen ist
> machbar, aber nicht das Mittel der Wahl. Und eigentlich zu groß für den
> Nadelbettadapter.

Die professionelle Lösung wäre ein kalibriertes Bench-DMM mit 
LXI-Schnittstelle, welches Du im Rahmen Deines Test & Kalibrierprogramms 
mit ansprichst.

Wenn Du das nicht möchtest, könntest Du natürlich auch aus einem ADC und 
einer dazu passenden Referenz eine eigene Messlösung in höherer 
Präzision entwickeln und das dann im Kalibrierlabor kalibrieren lassen.

Nur lohnt sich in sehr vielen Fällen der ganze Entwicklungsaufwand für 
die wenigen Testadapter nicht, so daß man lieber auf die oben genannte 
Lösung mit externem DMM zurückgreift.

von der hier (Gast)


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Schau mal unter dem Begriff "Spannungslupe", vllt hilft dir das.

von Dieter (Gast)


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Lies mal das quer dazu im Hinblick auf Auflösungserhöhung.
Beitrag "Erhöhung ADC Genauigkeit durch Rauschen"

von Christoph (Gast)


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Danke für die wertvollen Beiträge. Ich werde mir die Verweise in den 
qualifizierten antworten zu Gemüte führen.

von Michael B. (laberkopp)


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Christoph schrieb:
> Und das ist der Punkt. Um die Spannung so genau zu messen, muss ich die
> Spannung muss ich mindestens doppelt so genau messen, also besser als
> +/- 200 uV.

Nicht wirklich ein Problem.

> Ehrlich gesagt hab ich keine Idee, wie man ohne enormen Aufwand so
> sauber messen soll. Klar: ein Dmm mit RS232 oder ähnliches einbauen ist
> machbar, aber nicht das Mittel der Wahl.

Tja nun, die können es, du nicht ?

Du brauchst also eine auf 0.006% ansolut genaue Referenzspannung. So 
genaue und ewig langzeitstabile gibt es nicht. Also immer wieder 
kalibrieren und korrekturrechnen.

von Joachim B. (jar)


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Christoph schrieb:
> Nadelbettadapter

und mit allen adaptierten Nadeln mit ihren Kabeln auf 200µV genau?

Du kannst froh sein in die Gegend von mV zu kommen und solltest 
unbedingt noch einige Kurse Messtechnik belegen!

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Nur mal so als kleiner Einwurf: Temperatur? Elektrochemische Elemente...

von Joachim B. (jar)


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oszi40 schrieb:
> Nur mal so als kleiner Einwurf: Temperatur? Elektrochemische
> Elemente...

guter Einwand, Goldnadeln auf Zinn oder gar schon bis aufs Kupfer!

von Wolfgang (Gast)


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Christoph schrieb:
> Und das ist der Punkt. Um die Spannung so genau zu messen, muss ich die
> Spannung muss ich mindestens doppelt so genau messen, also besser als
> +/- 200 uV.

Ein 34470A kommt bei 3.3V nach einem Jahr noch auf eine spezifizierte 
Genauigkeit von 73 µV. Das sollte doch reichen.

> Klar: ein Dmm mit RS232 oder ähnliches einbauen ist
> machbar, aber nicht das Mittel der Wahl.

Ja, klar ...

von Wolfgang (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Nur mal so als kleiner Einwurf: Temperatur? Elektrochemische Elemente...

Da kommt es auf die Differenz der Temperaturen von den Kontaktstellen 
an.

von Joachim B. (jar)


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Wolfgang schrieb:
> Da kommt es auf die Differenz der Temperaturen von den Kontaktstellen
> an.

und wie lange dauert das Angleichen der Temperaturen bei dem schmalen 
Weg über die Nadelspitze?

Will er solange warten oder kann das sicherstellen?

Nadeladapter heisst (hiess für mich) in der Fertigung am ICT und da 
musste es schnell gehen.

von oszi40 (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Differenz der Temperaturen

Differenz der Temperaturen: Messgeräte werden üblicherweise bei einer 
bestimmten Temperatur geeicht. Wenn er dann in den Tropen oder in Alaska 
messen möchte, könnte das Ergebnis recht verschieden sein.

Bisher ist der TO Christoph noch gar nicht in der Lage sein Problem 
ausreichend zu schildern. Übliche Salamitaktik?

von Christoph (Gast)


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Wenn die Forderung nicht realistisch ist (das verwiesene 3500 Euro MM 
ist es nicht, leider) dann muss die Forderung geändert werden.

Mir klang diese Forderung nach der Genauigkeit absolut unrealistisch 
vor, aber da ich seit langem nurnoch Software gemacht habe, bin ich halt 
etwas eingerostet.

Ich hatte etwas davon gelesen, mit einer 3,3V Referenz zu arbeiten, die 
Differenzspannung zu bilden, und auf einen großen Bereich zu verstärken 
(wie sei jetzt erstmal egal) und diese gemessene Spannung dann über 
einen AD zu wandeln. Wie das jetzt aber genauer werden soll, erschließt 
sich mir nicht, da die relativen Fehler ja auch nach Subtraktion und 
Multiplikation gleich bleiben, bzw durch die zusätzlichen Stufen ja noch 
größer werden. Oder denke ich da falsch?

Was spricht aber dagegen, wenn man die Spannung mit einem 14 bit ADC 
aufnimmt, und der eine recht genaue Referenzdiode bekommt?

Dass das Gerät dann kalibriert werden muss, ist klar.

von Christoph (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Da kommt es auf die Differenz der Temperaturen von den Kontaktstellen
> an.

DUT und Tester haben die gleiche Temperatur. Es wird nicht Inline 
getestet.

von Olaf (Gast)


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> Was spricht aber dagegen, wenn man die Spannung mit einem 14 bit ADC
> aufnimmt, und der eine recht genaue Referenzdiode bekommt?

Deine mangelnden Faehigkeiten sowas hinzubekommen.

> Dass das Gerät dann kalibriert werden muss, ist klar.

Klar, und jedes Jahr neu. Mal vorausgesetzt deine Schaltung waere so gut 
wie die eines teuren Multimeters, auch das musst du ja ab und an zur 
kalibrierung wegschicken.

Olaf

von Wolfgang (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> und wie lange dauert das Angleichen der Temperaturen bei dem schmalen
> Weg über die Nadelspitze?

Nicht die Nadelspitzen müssen sich in der Temperatur an die Pads 
angeichen, sondern beide Nadeln müssen die selbe Temperatur haben und 
beide Pads müssen die selbe Temperatur haben. Die Temperaturdifferen 
zwischen Pads und Nadeln spielt keine Rolle. Guck mal auf die Vorzeichen 
der Kontaktspannungen.

Der Querschnitt der Kontaktfläche spielt also überhaupt keine Rolle. 
Viel wichtiger ist, dass klar ist, welche Metalle sich berühren.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ja. Allenfalls nochmals ueber die Spezifikationen und den Messprozess 
nachdenken...
Was soll denn geschehen & wozu ? Es genau messen zu wollen/muessen, 
bedeutet den Prozess zu verstehen. Was geschieht, wenn es denn weniger 
genau waere ?

Oft spezifizieren Leute mit Null Ahnung irgendwelche Fantasien. Deswegen 
muss man die nicht immer & unbedingt erfuellen.

von A. S. (Gast)


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Christoph schrieb:
> Mit der gemessenen Spannung wird ein Fehler der 3,3V herauskalibriert.

Auf den Punkt solltest Du genauer eingehen. In der Praxis hast Du eher 2 
Werte, deren Verhältnis dich interessiert und wo du mit 12 oder 13 Bit 
hinkommt. Oder zeig Mal die Referenz, ob die 12 Bit (Stabilität) 
überhaupt würdig ist.

von Marek N. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Ein 34470A kommt bei 3.3V nach einem Jahr noch auf eine spezifizierte
> Genauigkeit von 73 µV. Das sollte doch reichen.

Selbst ein olles 34401 würde das mit seinen 300 µV/Jahr noch locker 
schaffen.

von Dieter (Gast)


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Fuer mich liest sich das noch nach Baron Münchausen, der sich an seinem 
Schopf aus dem Sumpf zog.

von Lurchi (Gast)


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Neben der Ref. Spannung geht auch noch der ADC selber ein. Daher macht 
man oft die Kalibrierung nicht am der ADC Ref. Spannung, sondern mit 
Hilfe des ADCs in der Schaltung. Man legt also eine definierte Spannung 
an lässt den ADC messen. Die Kalibrierung kann dann ggf. auch später 
erneuert werden.

Wie genau es werden muss, hängt von der Anwendung ab, nicht nur der 
Auflösung des ADCs. Gar nicht so selten ist Fehler beim ADC mehr als 1 
LSB und die Anforderungen in der Anwendung noch einmal geringer.

Auch im Nadelbett sollten 200 µV noch machbar sein, wenn da keine grobem 
Schnitzer drin sind oder große Temperaturunterschiede sind. Übliche 
Thermospannungen für Metalle sind im Bereich 10 µV/K,wenn man nicht 
gerade spezielle Legierungen wie Konstantan hat.

von GEKU (Gast)


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Welche Anwendung erfordert 0,2mV Genauigkeit?

Zumal es sich bei 3,3V um eine Versorgungsspannung handelt.

Ist das nur ein Eignungtest in der neuen Abteilung?

von Sven B. (scummos)


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Die ganze Idee mit dem genauen ADC klingt nicht so schlau. Ein ADC ist 
sinnvoll, wenn du zumindest so grob den ganzen Eingangsspannungsbereich 
nutzen kannst. Hier nimmst du einen ADC mit 4096 Werten und nutzt dann 
nur die 5 LSB-Schritte zwischen 3.2 V und 3.4 V, grob ausgedrückt.

In diesem Fall würde ich eher versuchen, den Fehler per 
Differenzverstärker analog zu verstärken und dann erst abzutasten.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Christoph schrieb:
> Was spricht aber dagegen, wenn man die Spannung mit einem 14 bit ADC
> aufnimmt, und der eine recht genaue Referenzdiode bekommt

Es gibt keine so genauen Referenzdioden.

Josephson-Normal könnte passen.

von MaWin (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Selbst ein olles 34401 würde das mit seinen 300 µV/Jahr noch locker
> schaffen

Ist aber nicht mal eben so nachzubauen. Da steckt schon mehr 
Gehirnschmalz hinter, als einfach Bauteile zusammenzulöten.

Abef ja: es geht mit know how, die können es ja auch. Billiger ist es, 
denen die Kiste abzukaufen.

von Christoph (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Übliche
> Thermospannungen für Metalle sind im Bereich 10 µV/K,wenn man nicht
> gerade spezielle Legierungen wie Konstantan hat.

Die Paarung ist Gold/Kupfer bzw. Gold/Zinn (die Nadeln stechen 
üblicherweise ein, also wird es wohl ein undefinierter Materialmix 
sein).

von r c (Gast)


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Christoph schrieb:
> Die Spannung ist
> die ADCref. Der ADC hat 12 bit, also 3,3 / 4096 = 805 uV / Bit. Mit der
> gemessenen Spannung wird ein Fehler der 3,3V herauskalibriert.
>
> Und das ist der Punkt. Um die Spannung so genau zu messen, muss ich die
> Spannung muss ich mindestens doppelt so genau messen, also besser als
> +/- 200 uV.

Nur weil der ADC in deinem Prüfgerät 805uV auflösen kann, heißt das doch 
noch lange nicht, dass die Referenzspannung das auch hergeben muss.

Was ist wirklich gefordert?

von Christoph (Gast)


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Daran habe ich jetzt so meine Zweifel. Ich habe jetzt den Schaltplan 
bekommen. Die 3,3V sind die Systemspannung, die direkt auch auf den 
ADCref gehen. Da ist keine Spannungsreferenz drinnen. Die ADCref wird 
also genau so "genau", wie es der MIC28512 liefert (Schaltplan darf ich 
leider nicht veröffentlichen, ist aber eigentlich 1:1 vom DB 
übernommen).

http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/MIC28512-70VIN-2A-Synchronous-Buck-Regulator-DS20005524B.pdf

Gibt es eine Möglichkeit, die Größenordnung der Spannungsschwankung 
eines solchen Reglers abzuschätzen? Alleine im Bereich 0-500mA liegt 
diese ja bereits bei 0,05V. Last seien wohl (im Idle des Controllers, 
der dran hängt) etwa 120mA, also genau in dem Bereich, für den der 
Regler recht ungenau arbeitet (siehe Fig. 2-10).

Zumindest die Feedback-Spannung scheint bis 75°C ziemlich sauber zu 
stehen.

von Christoph (Gast)


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Sven B. schrieb:
> In diesem Fall würde ich eher versuchen, den Fehler per
> Differenzverstärker analog zu verstärken und dann erst abzutasten.

Ja das war ja das, was ich weiter oben schon überlegte, aber auch war 
der Gedanke, dass ich eine enorm kleine Differenz verstärken muss, um 
diese dann abzutasten. Das Rauschen verstärke ich aber dann genauso mit. 
Einen hohen SNR würde ich bei 800µV nicht mehr erwarten.

von Arc N. (arc)


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MaWin schrieb:
> Marek N. schrieb:
>> Selbst ein olles 34401 würde das mit seinen 300 µV/Jahr noch locker
>> schaffen
>
> Ist aber nicht mal eben so nachzubauen. Da steckt schon mehr
> Gehirnschmalz hinter, als einfach Bauteile zusammenzulöten.
>
> Abef ja: es geht mit know how, die können es ja auch. Billiger ist es,
> denen die Kiste abzukaufen.

Das 34401 nutzt eine LM399 als Referenz in ziemlicher 
Standardbeschaltung.
Beim 3458a läuft die LTZ1000 mit höherer Temperatur als nötig (= höhere 
jährliche Drift als möglich).
Und hier reicht, bei passender Schaltungsidee, die natürliche 
Ausgangsspannung dieser Referenzen aus und die Schaltung vereinfacht 
sich (und es kann eine besserer Langzeitstabilität erreicht werden).
Burn-in/Stabilisierung und Selektion sind das eigentliche Geheimnis der 
Hersteller, wenn es um extrem stabile Referenzen geht (was bei den 
Anforderung hier unnötig ist).

Ohne LM399 und LTZ1000 geht's auch (nur ein Haufen REF102):
Eleven years of monitoring an ultra-stable 10 V zener-based voltage 
standard
https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1742-6596/733/1/012065/pdf

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Christoph,

Christoph schrieb:
> Gibt es eine Möglichkeit, die Größenordnung der Spannungsschwankung
> eines solchen Reglers abzuschätzen? Alleine im Bereich 0-500mA liegt
> diese ja bereits bei 0,05V. Last seien wohl (im Idle des Controllers,
> der dran hängt) etwa 120mA, also genau in dem Bereich, für den der
> Regler recht ungenau arbeitet (siehe Fig. 2-10).

vielleicht verpasst Du dem Regler ja eine Grundlast von vielleicht 400mA 
und bringst in so in einen stabileren Bereich der Kennlinie.

von Christoph (Gast)


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Peter M. schrieb:
> vielleicht verpasst Du dem Regler ja eine Grundlast von vielleicht 400mA
> und bringst in so in einen stabileren Bereich der Kennlinie.

Das bringt ja dann für den Betrieb des Gerätes nichts. Dort gibt's dann 
die Grundlast nicht, sodass der ADC dort dann wieder misst, was er will.

Ich sehe darin jetzt keinen Sinn; eher darin, dass die Prüfanforderung 
nicht sinnvoll ist.

von Sven B. (scummos)


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Christoph schrieb:
> Sven B. schrieb:
>> In diesem Fall würde ich eher versuchen, den Fehler per
>> Differenzverstärker analog zu verstärken und dann erst abzutasten.
>
> Ja das war ja das, was ich weiter oben schon überlegte, aber auch war
> der Gedanke, dass ich eine enorm kleine Differenz verstärken muss, um
> diese dann abzutasten. Das Rauschen verstärke ich aber dann genauso mit.
> Einen hohen SNR würde ich bei 800µV nicht mehr erwarten.

Welches Rauschen? Typische OpAmps haben Eingangsrauschen im Bereich von 
nV/sqrt(Hz). Bei 1 Hz Bandbreite (mehr brauchst du nicht für diese 
Anwendung) sind das also ein paar nV.

Größeres Problem ist hier die Input-Offsetspannung, da musst du eben 
einen hinreichend genauen OpAmp auswählen. "Besser als 800 µV" ist aber 
keine schwer zu erfüllende Anforderung.

von Dieter (Gast)


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Eine Aufgabe fuer Münchausen waere das.

Arbeitet der ADC nach dem Dual Slope Prinzip?

von Christoph (Gast)


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Dieter schrieb:
> Eine Aufgabe fuer Münchausen waere das.

Was hast Du immer mit Deinem Münchhausen? Willst Du damit sagen, ich 
soll die notwendige Auflösung "erlügen"?

Ja, das wäre das Mittel der Wahl, weil ich das ganze Vorhaben für 
Schwachsinn halte. Aber dafür werde ich nicht bezahlt.

von Christoph (Gast)


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Dieter schrieb:
> Arbeitet der ADC nach dem Dual Slope Prinzip?

Der ADC steckt im STM32F7x7.

Das Datenblatt sagt:

Analog-to-digital converters (ADCs)
Three 12-bit analog-to-digital converters are embedded and each ADC 
shares up to 16 external channels, performing conversions in the 
single-shot or scan mode. In scan mode, automatic conversion is 
performed on a selected group of analog inputs.
Additional logic functions embedded in the ADC interface allow:
• Simultaneous sample and hold
• Interleaved sample and hold
The ADC can be served by the DMA controller. An analog watchdog feature 
allows very precise monitoring of the converted voltage of one, some or 
all selected channels. An interrupt is generated when the converted 
voltage is outside the programmed thresholds.
To synchronize A/D conversion and timers, the ADCs could be triggered by 
any of TIM1, TIM2, TIM3, TIM4, TIM5, or TIM8 timer.

von Christoph (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Welches Rauschen?

Thermisches Rauschen der eigenen Messschaltung, Funk-Störeinstrahlung

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Ich fasse mal zusammen:
In Christoph's Firma wird ein ADC eingesetzt der "genau" messen sollte 
und seine Referenzspannung direkt von einem Schaltregler erhält, der 
zudem noch die restliche Schaltung versorgt. Die Schaltpläne sind streng 
geheim - warum wohl?
Das ist jetzt Murks vom feinsten. Wissen die überhaupt was sie tun?
Das einzig vernünftige ist ein Redesign mit einer driftarmen (<10ppm/K) 
Referenzspannungsquelle <3,3V. Kann dann allerdings Austeuerungsprobleme 
geben was vermutlich egal ist, weil wer sowas zusammenschustert, hat 
sich auch keine Gedanken über EMV,Aliasing usw. gemacht

Grüsse

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Ahhh.. Es ist kein diskreter ADC sondern ein MC mit ADC. Nehmt doch 
einfach den STM im richtigen Gehäuse >= 100Pin, dann kann man auch eine 
gute Referenzspannungsquelle anschließen.
Grüsse

von Christoph (Gast)


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Gebhard R. schrieb:
> Ahhh.. Es ist kein diskreter ADC sondern ein MC mit ADC.

Was für meine Arbeit vollkommen irrelevant ist.

> Nehmt doch
> einfach den STM im richtigen Gehäuse >= 100Pin, dann kann man auch eine
> gute Referenzspannungsquelle anschließen.

Keine Option.

von Christoph (Gast)


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> In Christoph*s* Firma wird ein ADC eingesetzt der "genau" messen sollte
> und seine Referenzspannung direkt von einem Schaltregler erhält, der
> zudem noch die restliche Schaltung versorgt.

Bis hierhin ist es richtig.

> Die Schaltpläne sind streng
> geheim - warum wohl?

Na weil es sich dabei um ein Produkt handelt, das weltweit verkauft 
wird, und es in der Welt der bedeutenden Hersteller sowas wie 
Industriespionage gibt.

> Das ist jetzt Murks vom feinsten.

Notwendigkeit.

> Wissen die überhaupt was sie tun?

Ja.

> Das einzig vernünftige

Technisch vernüftig? Finanziell vernünftig?

> ist ein Redesign mit einer driftarmen (<10ppm/K)
> Referenzspannungsquelle <3,3V. Kann dann allerdings Austeuerungsprobleme
> geben

Warum man diese Lösung so gewählt hat, weiß ich nicht. Der Schaltregler 
hält seine Spannung ziemlich stabil (vorausgesetzt, er wird im richtigen 
Lastbereich eingesetzt) und der ADC des STM ist jetzt auch kein 
Vollschrott.

Wenn Du das Layout der Karte sehen würdest, würdest Du wissen, warum 
dort nicht mal eben noch ein Bauteil draufgeklatscht wird. Da ist kein 
mm² mehr Platz, die LP ist bereits 10-Lagig...

> was vermutlich egal ist, weil wer sowas zusammenschustert, hat
> sich auch keine Gedanken über EMV,Aliasing usw. gemacht

So ein Quatsch!

von r c (Gast)


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Christoph schrieb:
> Willst Du damit sagen, ich
> soll die notwendige Auflösung "erlügen"?

Wo kommt denn diese "notwendige Auflösung" überhaupt her? Also wer hat 
die festgelegt?

Ich habe da Gefühl, du siehst da eine Anforderung, die es so garnicht 
gibt.

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Lieber Christoph, es hilft nix. Euer Design ist Murks. Wenn nur die 
Temperaturdrift zu berücksichtigen wäre, könntest du so alle 5s noch 
eine "genaue" 2,5V Referenz mit deinem STM messen und einen 
Korrekturfaktor errechnen.
Da aber der Spannungsregler keine unendlich gute load regulation hat, 
ist zu befürchten, dass sich die Referenzspannung in wenigen µs um 20mV 
und mehr ändern kann. Das lässt sich nicht ausbügeln.

Grüsse

von Wolfgang (Gast)


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Christoph schrieb:
> Das Rauschen verstärke ich aber dann genauso mit.

Das kommt auf die Bandbreite des Verstärkers an.
Das Nutzsignal als Gleichspannung sollte sich sich in der Hinsicht doch 
nahe bei 0Hz bewegen.

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Christoph schrieb:
> der ADC des STM ist jetzt auch kein
> Vollschrott.

Nein ist er nicht, ich verwende seit langem den 103er im 144pin Gehäuse. 
Mit Mittelung gehen sich auch noch 13 Bit aus. Aber eben mit 
Präzisionsreferenz.

von Harald W. (wilhelms)


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Christoph schrieb:

>> Ahhh.. Es ist kein diskreter ADC sondern ein MC mit ADC.
>
> Was für meine Arbeit vollkommen irrelevant ist.

...aber nicht für die Genauigkeit Deiner Messung.

von Christoph (Gast)


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Gebhard R. schrieb:
> Lieber Christoph, es hilft nix. Euer Design ist Murks. Wenn nur
> die
> Temperaturdrift zu berücksichtigen wäre, könntest du so alle 5s noch
> eine "genaue" 2,5V Referenz mit deinem STM messen und einen
> Korrekturfaktor errechnen.

Diese Referenz passt wohl nicht mehr aufs PCB. Daher kam die abstruse 
Vorstellung, dass einmal ein Referenzwert gemessen, und als 
Korrekturfaktor gespeichert wird, mit dem hinterher die Messungen des 
ADC "korrigiert" werden.

Ich persönlich glaube nicht daran, aber wenn ich diese Anforderungen 
niederbügeln will, brauche ich Argumente. "Weil is so" ist halt nichts 
belastbares.

> Da aber der Spannungsregler keine unendlich gute load regulation hat,
> ist zu befürchten, dass sich die Referenzspannung in wenigen µs um 20mV
> und mehr ändern kann. Das lässt sich nicht ausbügeln.

Meiner Meinung nach ist das Pferd ohnehin von der falschen Seite 
aufgezäumt. Der ADC macht halt 12 bit - jetzt will man die haben. Ob 
sinnvoll, oder nicht. Unterm Strich werden damit, so wie ich das jetzt 
gesehen habe, nur Ströme und Spannungen gemessen, um die Regelungen zu 
füttern. Nichts also, bei dem es tatsächlich auf diese enorme Präzision 
ankommt. Nur weil ein Auto mit 200 PS über 200 km/h fahren kann, macht 
es deshalb nicht sinn, immer über 200 zu fahren.

von Christoph (Gast)


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Harald W. schrieb:
> ...aber nicht für die Genauigkeit Deiner Messung.

Was hat der ADC des Prüflings mit meiner Messung zu tun? Er löst 12 bit 
auf, also soll genauer gemessen werden. Das ist die Anforderung.

von oszi40 (Gast)


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Irgendwie erinnert mich diese Geschichte ein einen Studenten, der einen 
Widerstand auf 12 Stellen hochgenau berechnete und dann eine 
20%-Widerstand einsetzte :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Christoph schrieb:

> Na weil es sich dabei um ein Produkt handelt, das weltweit verkauft
> wird, und es in der Welt der bedeutenden Hersteller sowas wie
> Industriespionage gibt.
>
>> Das ist jetzt Murks vom feinsten.
>
> Notwendigkeit.

Wenn eine derart schlechte Schaltung von anderen nachgebaut wird,
haben die Nachbauer selber schuld.

von Harald W. (wilhelms)


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Christoph schrieb:

> Harald W. schrieb:
>> ...aber nicht für die Genauigkeit Deiner Messung.
>
> Was hat der ADC des Prüflings mit meiner Messung zu tun? Er löst 12 bit
> auf, also soll genauer gemessen werden. Das ist die Anforderung.

Ein 12-Bit-Wandler kann aber nicht mit 12 Bit Genauigkeit messen.
Ich nehme an, es sind etwa 10 Bit. Gibt es im Datenblatt überhaupt
irgendwelche Angaben über die Genauigkeit des verbauten Wandlers?

von Christoph (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wenn eine derart schlechte Schaltung von anderen nachgebaut wird,
> haben die Nachbauer selber schuld.

Und das kannst Du ohne irgendeine Ahnung vom Produkt so zielsicher 
sagen? Ich könnte das nicht.

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Christoph schrieb:
> Meiner Meinung nach ist das Pferd ohnehin von der falschen Seite
> aufgezäumt. Der ADC macht halt 12 bit - jetzt will man die haben. Ob
> sinnvoll, oder nicht. Unterm Strich werden damit, so wie ich das jetzt
> gesehen habe, nur Ströme und Spannungen gemessen, um die Regelungen zu
> füttern.

Ja dann... mit Labormultimeter deine "hochpräzise" 
Versorgungs/Referenzspannung messen und dann einen Kalibrierwert in das 
Flash des STM klopfen. Besser wird's nicht werden...

von Harald W. (wilhelms)


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Christoph schrieb:

> Und das kannst Du ohne irgendeine Ahnung vom Produkt so zielsicher
> sagen? Ich könnte das nicht.

Deine Beschreibung, das Du die mit einem Schaltregler erzeugte
Betriebsspannung als Referenz mit einer Genauigkeit von >0,05%
verwendet willst, reicht da völlig aus. Ist Dir überhaupt der
Unterschied zwischen Aufläsung und Genauigkeit bekannt?

von Christoph (Gast)


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Bitte Harald, les nochmal nach. Du bringst da einige Dinge gewaltig 
durcheinander.

von Sven B. (scummos)


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Christoph schrieb:
> Sven B. schrieb:
>> Welches Rauschen?
>
> Thermisches Rauschen der eigenen Messschaltung, Funk-Störeinstrahlung

Beides vernachlässigbar klein gegenüber 1 mV bei Bandbreite 1 Hz.

von Christoph (Gast)


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Gebhard R. schrieb:
> Ja dann... mit Labormultimeter deine "hochpräzise"
> Versorgungs/Referenzspannung messen und dann einen Kalibrierwert in das
> Flash des STM klopfen. Besser wird's nicht werden...

Dann kommt das alte Spiel wieder: Zu groß, zu sperrig, zu teuer. Das 
geht doch billiger...

Ich neige dazu einen LM399 als Referenz, mit LT1001 die Differenz 
messen, auf 0-xV verstärken, Filtern, in einen I²C ADC reinkloppen und 
den Wert - egal wie realistisch - reinfeuern. Dann kann ich hinterher 
sagen "Ich hab mit 14 bit gemessen, also ist das genau!" und hab damit 
irgendwas gemessen, das genauso viel Qualität hat, wie die ADCref aus 
einem Schaltregler...

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein ADC in einem MC, egal ob mit 12bit angeschrieben, oder mit 16, oder 
mit 24, bringt's nun mal nicht. Speziell wenn das Ganze dann noch mit 
einem Schaltregler versorgt wird. Mit Tests waere allenfalls 
herauszufinden, ob man mit 1000 Mittelungen allenfalls etwa hinkommt. An 
die Stabilitaet. Nicht an die Genauigkeit.

von Nicht-Physiker als (Gast)


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Aber das ganze bringt Dir doch trotzdem nichts!
Selbst wenn Du jede Platine bei der PTB messen lassen würdest gewinnst 
Du nichts, weil Deine Referenz nicht stabil ist!

Warum? Weil es keine Referenz ist, sondern ein Spannungsregler...

von Sven B. (scummos)


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Joggel E. schrieb:
> Ein ADC in einem MC, egal ob mit 12bit angeschrieben, oder mit 16, oder
> mit 24, bringt's nun mal nicht.

Worauf stützt sich diese Meinung? Meine Erfahrung mit uC-internen ADCs 
ist dass die, genauso wie die meisten anderen Bauteile, ihre Specs schon 
so ungefähr einhalten. Wenn dir der also für deine Anwendung reicht (und 
der reicht für sehr viele Anwendungen), warum nicht?

von Rainer V. (a_zip)


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Nicht-Physiker als schrieb:
> Warum? Weil es keine Referenz ist, sondern ein Spannungsregler...

Genau hier liegt der Hund begraben! Solange der AD-Wandler keine 
anständige - eigene - Referenzspannung bekommt, bleibt das hier 
"Herumgebastel" an der falschen Stelle.
Gruß Rainer

von Naja (Gast)


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> Worauf stützt sich diese Meinung?

Ja, der Wandler wird schon seine 12bit haben. Aber wovon ? Vom Gehacke 
an der Speisung ? Vom vielleicht etwas gedaemften Gehacke an der 
Referenzleitung ?
Schau dir die Spannungen an den jeweiligen Pins an. Da sollte es fuer 
12bit glatt sein. Ist es aber nicht. Auch mit einem Linearsupply nicht.

Man koennte nun die Aussage aufstellen, dass sich das bei vielen 
Messungen Rauschen rausmittelt. Taete es auch wenn es gleichverteilt, 
unkorreliert waere. Ist es aber nicht.

Schaltreglernoise ist das Eine, die Belastung der Speisung durch den 
Controller das Andere.

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Christoph schrieb:
> Dann kommt das alte Spiel wieder: Zu groß, zu sperrig, zu teuer. Das
> geht doch billiger...

Hmmm... keinen Platz in der Firma, kein Geld in der Firma... bist du 
sicher dass du da arbeiten willst?

von Lurchi (Gast)


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Wenn man sonst nicht viel falsch macht mit der Platine, kann so eine µC 
interner ADC schon seine 12 Bit Auflösung erreichen. Je nach Anwendung 
muss man etwas mitteln um 50/100 Hz Störungen zu unterdrücken.

In der Regel sind aber nur weil der µC nun einmal einen 12 Bit ADC hat, 
die Anforderungen an den Absoluten Wert nicht bei 0.025% und dass ggf. 
noch extra K-Faktor.

Ein Schaltregler wird auch nicht so stabil sein, auch wenn man die 
Störungen ggf. unterdrückt bekommt. Man könnte also die Stabilität des 
Reglers als Anhaltspunkt nehmen - viel besser muss der Startwert 
eigentlich nicht stimmen. Bei etwa 100 ppm/K und 20 K Temperaturbereich 
(der Regler wird auch warm) hätte man etwa 0.2 % als Limit - genauer 
muss eher nicht, bzw. dann hätte man wirklich eine extra Referenz nehmen 
müssen.

Eine Schwierigkeit dabei ist dass die Spannung direkt nach dem 
Einschalten i.A. noch nicht sofort beim Endwert ist. Jeweils 10 Minuten 
aufwärmen will man für jeden Test auch nicht unbedingt. Bestenfalls 
könnte man ggf. nach 5 und 20 Sekunden Messen und dann ggf. 
extrapolieren - so erkennt man ggf. auch gleich eher schlechte 
Exemplare.

von Christoph (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Man könnte also die Stabilität des
> Reglers als Anhaltspunkt nehmen - viel besser muss der Startwert
> eigentlich nicht stimmen.

Das ist jetzt auch mein Ansatz. Ich werde einen entsprechenden 
Fragenkatalog an die Entwicklung geben. Wenn diese mir nachweisen 
können, welchen Hub die 3,3V Pegel haben, werde ich eine adäquate 
Messschaltung bestimmen. Sollte sich wirklich zeigen, dass die Schaltung 
von -20 bis + 115°C (Abschalttemperatur) die entsprechende Genauigkeit 
von +-0,5LSB hat, muss ich das wohl umsetzen, aber bis dahin zweifel ich 
die Werte an.

von MaWin (Gast)


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Christoph schrieb:
> Ich persönlich glaube nicht daran, aber wenn ich diese Anforderungen
> niederbügeln will, brauche ich Argumente. "Weil is so" ist halt nichts
> belastbares

Einfach mal an 10 Exemplaren im Betrieb unter unterschiedlicher 
Eingangsspannung, Handyeinstrahlung und Temperatur, nach Wärmestress und 
Erschütterung nachmessen wie VCC sich verhält.

Es wird nicht bei 200uV bleiben.

von Harald W. (wilhelms)


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Christoph schrieb:

> Sollte sich wirklich zeigen, dass die Schaltung
> von -20 bis + 115°C (Abschalttemperatur) die entsprechende Genauigkeit
> von +-0,5LSB hat, muss ich das wohl umsetzen,

Ich glaube, eine derart hohe Genauigkeit haben selbst die Besten
AD-Wandler nicht, schon garnicht welche, die in µCs eingebaut sind.
Und die umliegende Schaltung (Frontend) verschlechtert die Genauig-
keit weiter.

Beitrag #6059899 wurde vom Autor gelöscht.
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christoph schrieb:
> Gebhard R. schrieb:
>> Ja dann... mit Labormultimeter deine "hochpräzise"
>> Versorgungs/Referenzspannung messen und dann einen Kalibrierwert in das
>> Flash des STM klopfen. Besser wird's nicht werden...
>
> Dann kommt das alte Spiel wieder: Zu groß, zu sperrig, zu teuer. Das
> geht doch billiger...

Albern. Wenn es darum geht, Stückzahlen von irgendeiner Hardware zu 
kalibrieren, spielen doch die Fixkosten nahezu keine Rolle. Zumal so ein 
Präzisions-Multimeter auch anderweitig nutzbar ist.

> Ich neige dazu einen LM399 als Referenz, mit LT1001 die Differenz
> messen, auf 0-xV verstärken, Filtern, in einen I²C ADC reinkloppen und
> den Wert - egal wie realistisch - reinfeuern. Dann kann ich hinterher
> sagen "Ich hab mit 14 bit gemessen, also ist das genau!"

Wie lange glaubst du, brauchst du, bis so ein Meßaufbau verläßliche 
Werte liefert? Werte die dem kommerziellen Voltmeter von oben ebenbürtig 
sind? Was kostet eine Stunde deiner Arbeitszeit? Brutto?

Und was viel schwerer wiegt: was nutzt so ein Meßwert? Der Schaltregler, 
der die "Referenzspannung" für den ADC liefert, hat unspezifizierte 
Drift über Temperatur und Zeit. Ja, allein die Schwankungen, die durch 
die schwankende Stromaufnahme der Schaltung hervorgerufen werden, dürfte 
auch die billigste Referenzspannungsquelle unterbieten. Eine 
Kalibrierung nutzt da überhaupt nichts.

Immerhin. Schwankungen der Referenzspannung gehen in den Meßfehler nur 
als % vom Endwert ein (nicht: % vom Meßwert). Womöglich ist das ja gut 
genug. Und wenn nicht, dann ist das Konzept kaputt. Wenn man nicht 
ratiometrisch messen kann, also eine hohe absolute Genauigkeit braucht, 
dann braucht man auch eine Referenzspannung mit hoher absoluter 
Genauigkeit. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Und wenn das extra 
Boardspace bedeutet für die Referenz und/oder einen µC mit mehr Pins, um 
V_Ref überhaupt extern zuführen zu können, dann ist das halt so.

von Dieter (Gast)


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Why Münchhausen? Das ist auch die Bezeichnung eines Tests, wie sich 
Jemand (meist der Neue) bei einer unloesbaren Aufgabe verhaelt.

Der ADC verwendet das Proximationsverfahren. Deshalb ist die Aufloesung 
Zyklenabhaengig. Das Verfahren ist staerker von der Spannungsschwankung 
abhaengig. Fuer das was Du hier machen sollst, muessten beide 
Messverfahren on Chip sein.

von Christoph (Gast)


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>> Dann kommt das alte Spiel wieder: Zu groß, zu sperrig, zu teuer. Das
>> geht doch billiger...
>
> Albern. Wenn es darum geht, Stückzahlen von irgendeiner Hardware zu
> kalibrieren, spielen doch die Fixkosten nahezu keine Rolle. Zumal so ein
> Präzisions-Multimeter auch anderweitig nutzbar ist.

Die Messhardware muss in einen Nadelbettadapter passen. Und da steckt 
mehr drinnen, als nur diese eine Messung. Der Adapter wird dann zu den 
Auftragsfertigern verbracht. Es ist ein großer Aufwand, die Tester jedes 
Jahr zurückzuholen, zumal die Kalibrierung nicht gerade günstig ist, und 
lange Ausfallzeiten nach sich zieht.

Und ja: Auch bei Einzelstücken wird wegen des Geldes genörgelt.

>> Ich neige dazu einen LM399 als Referenz, mit LT1001 die Differenz
>> messen, auf 0-xV verstärken, Filtern, in einen I²C ADC reinkloppen und
>> den Wert - egal wie realistisch - reinfeuern. Dann kann ich hinterher
>> sagen "Ich hab mit 14 bit gemessen, also ist das genau!"
>
> Wie lange glaubst du, brauchst du, bis so ein Meßaufbau verläßliche
> Werte liefert? Werte die dem kommerziellen Voltmeter von oben ebenbürtig
> sind? Was kostet eine Stunde deiner Arbeitszeit? Brutto?

Haha wenn Du wüsstest, wieviel Zeit ich schon in Unsinnsprojekte stecken 
musste, obwohl der Kauf billiger gewesen wäre?! Man holt sich ja das 
"Know-How" - so zumindest der Glaube desjenigen, der die Ressourcen 
plant.

> Und was viel schwerer wiegt: was nutzt so ein Meßwert? Der Schaltregler,
> der die "Referenzspannung" für den ADC liefert, hat unspezifizierte
> Drift über Temperatur und Zeit. Ja, allein die Schwankungen, die durch
> die schwankende Stromaufnahme der Schaltung hervorgerufen werden, dürfte
> auch die billigste Referenzspannungsquelle unterbieten. Eine
> Kalibrierung nutzt da überhaupt nichts.

Das wird jetzt geklärt.

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Christoph schrieb:
> Die Schaltpläne sind streng
> geheim.
>
> Na weil es sich dabei um ein Produkt handelt, das weltweit verkauft
> wird, und es in der Welt der bedeutenden Hersteller sowas wie
> Industriespionage gibt.
>

Wenn die Konkurenz die Unterlagen in die Hand bekommt,
wirft sie das um Jahre zurück ;-)

von oszi40 (Gast)


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Hans-Georg L. schrieb:
> Wenn die Konkurenz die Unterlagen in die Hand bekommt,
> wirft sie das um Jahre zurück ;-)

Der war gut! +++

von Thorsten R. (halogenfan)


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Ich würde mir mal folgendes Arduino-Shield anschauen:

https://store.digilentinc.com/dmm-shield-7-function-digital-multimeter-shield/

https://www.ebay.de/itm/Digilent-DMM-Shield-7-Function-Digital-Multimeter-Shield-410-356-DMM-Shield-/323374895757


Zusammen mit einem Arduino Uno ergibt sich ein vollwertiges 5 
1/2-stelliges Multimeter mit geeignetem DC-Messbereich, bei 
überschaubaren Kosten und Platzbedarf. Die Kommunikation läuft komplett 
über den Arduino!

von Joachim B. (jar)


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Thorsten R. schrieb:
> vollwertiges 5
> 1/2-stelliges Multimeter

wer soll den das glauben,
1. noch keine Bewertung
2. keine technischen Daten


und dann besser als 0,1 Promille?

von dummschwaetzer (Gast)


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sollen die Kontrollerleute doch auf ratiometrische Messung umstellen

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Joachim B. schrieb:
> Thorsten R. schrieb:
>> vollwertiges 5
>> 1/2-stelliges Multimeter
>
> wer soll den das glauben,
> 1. noch keine Bewertung
> 2. keine technischen Daten
>
>
> und dann besser als 0,1 Promille?

Das Ding ist von Digilent und verwendet den HY3131. Bekommst du auch bei 
mouser und co.

https://store.digilentinc.com/dmm-shield-7-function-digital-multimeter-shield/

http://www.hycontek.com/wp-content/uploads/DS-HY3131_EN.pdf

von Peter D. (peda)


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Ein Schaltregler als Referenz für den ADC eignet sich bestimmt sehr gut 
als Lottozahlengenerator.

von Rainer V. (a_zip)


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Peter D. schrieb:
> Ein Schaltregler als Referenz für den ADC eignet sich bestimmt sehr gut
> als Lottozahlengenerator.

Das ist ja jetzt ausreichend oft angemerkt worden. Der TO hat nun 
angekündigt, dass dieser Regler auf sein Verhalten/Eignung für diese 
Anwendung untersucht wird. Warten wir doch einfach mal ab, was dabei 
raus kommt. Vielleicht passts ja und die ganze Aufregung war umsonst :-) 
Wenns nicht passt, dann können wir ja noch einmal die Vorschläge 
sichten...
Gruß Rainer

von r c (Gast)


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r c schrieb:
> Wo kommt denn diese "notwendige Auflösung" überhaupt her? Also wer hat
> die festgelegt?
>
> Ich habe da Gefühl, du siehst da eine Anforderung, die es so garnicht
> gibt.

von Christoph (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Der TO hat nun
> angekündigt, dass dieser Regler auf sein Verhalten/Eignung für diese
> Anwendung untersucht wird. Warten wir doch einfach mal ab, was dabei
> raus kommt.

Das ist mittlerweile gemacht worden. Die Anforderungen wurden reduziert. 
Messung der Spannung mit 10 bit, falls möglich 12 bit. Eine 
Aufwandsabwägung soll stattfinden. 14 bit ist vom Tisch.

> Vielleicht passts ja und die ganze Aufregung war umsonst :-)

Es geht in der Tat gar nicht darum, einen Korrekturwert für die Messung 
zu finden, sondern darum, den Offset, der sich aus den Abweichungen der 
Widerstände am Feedback-Eingang des Schaltreglers ergibt, zu erfassen 
(also den statischen Fehler). Den Entwicklern ist durchaus klar, dass 
die Spannung des Reglers nicht so sauber ist, als dass man damit eine 
Referenz ersetzen könnte.

von Peter D. (peda)


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Christoph schrieb:
> Der ADC steckt im STM32F7x7.

Wenn der einen AREF-Pin hat, würde ich ne externe 3V-Referenz 
anschließen, z.B. LM4120AIM5-3.0.

von GEKU (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wenn der einen AREF-Pin hat, würde ich ne externe 3V-Referenz
> anschließen, z.B. LM4120AIM5-3.0.

Reichen dem TO 3V Referenzspannung mit +/- 0,2% Genauigkeit?

+/-6mV sind weit über dem vom TO geforderten 100uV Bereich.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christoph schrieb:

> Es geht in der Tat gar nicht darum, einen Korrekturwert für die Messung
> zu finden, sondern darum, den Offset, der sich aus den Abweichungen der
> Widerstände am Feedback-Eingang des Schaltreglers ergibt, zu erfassen
> (also den statischen Fehler).

Das ist kein Offset- sondern ein Verstärkungsfehler. Genauer gesagt geht 
es um den nominalen Wert der "Referenz"spannung. In Anführungszeichen 
deswegen, weil ein Schaltregler nun mal ein Schaltregler und keine 
Spannungsreferenz ist. Die Drift über Temperatur, Last, Eingangsspannung 
und Alterung wird locker bei (Bauchgefühl) 10mV liegen. Wesentlich 
genauer brauchst du die Spannung daher auch nicht zu messen. 10 Bit (was 
einer Auflösung um die 3mV entspricht) sind in der Tat vollkommen 
ausreichend.

Da muß man nicht noch mit einer "Spannungslupe" herumhampeln. Einfach 
eine Referenz knapp oberhalb der maximal erwarteten Spannung und dann 
ein 10-Bit ADC. Gerne auch einer mit 12 oder 14 Bits und dann die 
niederwertigsten wegwerfen. Als Referenz würde ich ganz pragmatisch 
4.096V nehmen. Handelsüblich und vom Meßbereich nahe genug dran.

von Dieter (Gast)


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Christoph schrieb:
> Es geht in der Tat gar nicht darum, einen Korrekturwert für die Messung
> zu finden, sondern darum, den Offset, der sich aus den Abweichungen der
> Widerstände am Feedback-Eingang des Schaltreglers ergibt, zu erfassen
> (also den statischen Fehler).

Dh die 1,2 oder 2,5V am Feedbackeingang werden gemessen und die 
ungenauen 3.3V. Naja, weil der uC die 3.3V als Referenz nutzt. So wuerde 
ein Schuh draus.

von Lurchi (Gast)


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Auch wenn man keine so hohen Anforderungen mehr hat, kann es wichtig 
sein wie schnell gemessen werden soll oder muss.

Der Regler braucht ggf. eine gewisse Zeit um die Endgültige Spannung zu 
erreichen. Der Temperaturausgleich kann schon einmal Minuten dauern, und 
so viel Zeit hat man ggf. nicht. Da könnte es sinnvoll sein doch mit 
etwas mehr Auflösung zu messen um den Aufwärmeffekt zu sehen und ggf. zu 
berücksichtigen ohne die volle zeit abzuwarten.

Für die Referenz reichen ggf. 12 Bit Genauigkeit, auch wenn der ADC mehr 
auflösen kann.

Ein System zur Spannungsmessung oder wenigstens digitalen Datenaufnahmen 
sollte für den Nadeltester wohl schon vorhanden sein. D.h. man wird 
nicht ganz von Null anfangen müssen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Dieter schrieb:
> Christoph schrieb:
>> Es geht in der Tat gar nicht darum, einen Korrekturwert für die Messung
>> zu finden, sondern darum, den Offset, der sich aus den Abweichungen der
>> Widerstände am Feedback-Eingang des Schaltreglers ergibt, zu erfassen
>> (also den statischen Fehler).
>
> Dh die 1,2 oder 2,5V am Feedbackeingang werden gemessen und die
> ungenauen 3.3V.

Wieso sollte man die Spannung am Feedback-Anschluß des Spannungsreglers 
messen wollen? Die sieht doch niemand (außer dem Spannungsregler).

Für die Kalibrierung ist nur maßgeblich, welchen Wert die 3.3V Spannung 
"genau" hat (in Anführungszeichen, weil der Wert zum Zeitpunkt der 
Kalibrierung und der Wert im späteren Betrieb nicht gleich sein werden).

Ob Abweichungen von den nominalen 3.3V nun daher stammen, daß die 
Widerstände im Feedbackpfad Toleranzen haben (Annahme des TE) oder daher 
daß die Referenz im Spannungsregler grenzwertig ist oder daher daß der 
Regelverstärker im Spannungsregler einen Offsetfehler hat oder ... das 
interessiert doch am Ende keinen. Es geht nur darum, den Gesamtfehler 
einmal zu quantifizieren. Und die Arbeitshypothese ist, daß dieser 
Fehler konstant ist und man ihn deshalb nur einmal messen muß und dann 
für alle Zeit wegkalibrieren kann.

von Martin S. (sirnails)


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Axel S. schrieb:
> Und die Arbeitshypothese ist, daß dieser Fehler konstant ist und man ihn
> deshalb nur einmal messen muß und dann für alle Zeit wegkalibrieren
> kann.

Arbeitsglaube trifft es eher.

von Rainer V. (a_zip)


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Christoph schrieb:
> Den Entwicklern ist durchaus klar, dass
> die Spannung des Reglers nicht so sauber ist, als dass man damit eine
> Referenz ersetzen könnte.

Vielleicht verstehe ich das jetzt ja ganz falsch...aber du willst doch 
eigentlich wissen, wo genau dein 3,3V-Netzteil liegt oder?! Dann diese 
Spannung für eine Referenz des AD-Wandlers zu nehmen, mit dem du genau 
diese Spannung mißt, ist für mich "von hinten durch die Brust" und kann 
doch nichts bringen!
Gruß Rainer

von Dunno.. (Gast)


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Christoph schrieb:
> Die Messhardware muss in einen Nadelbettadapter passen. Und da steckt
> mehr drinnen, als nur diese eine Messung


Nur so als Tipp, für einen Neuling:

Nadelbettadapter bedeutet in der Regel Test mit blankem PCB und 
Adaptierung der Prüfnadeln an einen Tester. In diesem Tester sind in den 
meisten Fällen Relaismatrizen und ernstzunehmende multimeter eingebaut, 
die deine Schaltung schon noch hinreichend genug vermessen können - also 
auf ein paar mv, denn genauer braucht es ja dem Design nach eh nicht zu 
werden.

Grad an einer niederohmigen Spannungsquelle ist das ein leichtes..

Ggfs braucht's halt einen Impedanzwandler oder so im Adapter, aber 
vermutlich reichen 2 Drähte.

Mach dich nach dem Tester schlau, was der kann.

von Hugo H. (hugohurtig1)


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Mein Kaugummi ist ausgelutscht - kam jetzt hier etwas (positives) 
heraus? Gefühlt nicht - also "weg mit dem Scheiß" :-)

von Dieter (Gast)


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Reiss Dich zusammen Hugo und benimm Dich. Keine solchen Ausdruecke.

Dunno hat das mit dem Nadelbrett schon gut geschrieben. Und das 
Verfahren taugt fuer +/-3% wegen der driften nach der Vermessung, so 
weit die Einschaetzung.

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