Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Klasse-D Verstärker - selbstschwingend wirklich so toll?


von Markus (Gast)


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Hi,

Im Bereich Audio und Klasse-D Verstärker wird oft von selbstschwingenden 
Systemen geschwärmt, die kein externes hochfrequentes PWM Signal 
verwenden, sondern wie ein Oszillator kontrolliert am Schwingen sind.

Ein positives Argument für diese selbstschwingende Variante ist, dass 
die Regelung eine wesentlich höhere Bandbreite besitzt als bei 
gewöhnlichen PWM Systemen. Es wird behauptet, dass die Bandbreite so 
hoch wie die Schaltfrequenz sei.

Leider fällt mir schwer, dieses Argument nachzuvollziehen, und leider 
finde ich auch keine Publikationen oder technische Artikel, die diese 
These unterstützen.

Ist hier ein Audiospezialist unterwegs und hat eine Meinung zu diesem 
Thema?Sind selbstschwingende Klasse-D Verstärker wirklich so viel besser 
als gewöhnliche PWM basierende Klasse-D Verstärker?

Gruß,

von ACDC (Gast)


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Markus schrieb:
> Ist hier ein Audiospezialist unterwegs und hat eine Meinung zu diesem
> Thema?

ist alles Schrott für Audio.

Wer mit D zufrieden ist...

Da ist egal welches D...

von oldeurope O. (Gast)


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Markus schrieb:
> Sind selbstschwingende Klasse-D Verstärker wirklich so viel besser
> als gewöhnliche PWM basierende Klasse-D Verstärker?

Die sind beide PWM.

Es ist sehr seeehr lange her, dass ich einen d-amp gebaut habe.
http://d-amp.blogspot.com/
Für mich war es wichtig, dass es keine Inteferenztöne zwischen
den Stereokanälen gibt. Die Quarzsteuerung garantiert,
dass das Ding nicht über die (Rundfunk-) Bänder läuft und
unkontrolliert stört.

Das Schaltnetzteil dient übrigens der Lautstärkeregelung.
Ein Vorteil des d-amps den kaum jemand nutzt.


LG
old.

von Dieter (Gast)


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Markus schrieb:
> selbstschwingende Variante

Ein Unterschied ist, dass diese bei kleinen Amplituden den Umschaltpunkt 
jeweils zeitlich früher erreicht und somit die Frequenz höher wird und 
die Amplituden kleiner ausfallen, als mit einer festen Taktfrequenz.

Class D gibt es mit fester Taktfrequenz wobei die Steuerung eine 
Änderung des Taktverhältnisses bewirkt und eine andere Variante ergänzt 
noch Ausphasen d.h. Totzeiten.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich glaube von der Klangqualität her nehmen sich beide Lösungen nichts. 
Wenn man sich die älteren Tripath-Verstärker anschaut, die gehen mit der 
PWM-Frequenz bis in den Mhz-Bereich und erreichen problemlos eine 
Klangqualität guter Class-AB-Endstufen. Ich hatte damals eine Endstufe 
mit dem TA3020 aufgebaut, die hatte kein Grundrauschen, keine hörbaren 
Nebengeräusche durch die PWM. Die davor aufgebauten Class-AB 
IC-Verstärker hatten alle ein leises Grundrauschen und Antiquarisches 
wie der A210K reicht evtl. für Omas alten Röhrenfernseher, aber in 
Sachen Klangqualität war der schrecklich.

Was ich mir vorstellen könnte, daß die selbstschwingenden Aufbauten ein 
besseres Störverhalten haben weil ihre PWM-Frequenz variiert. Aufbauten 
mit fester PWM-Frequenz erzeugen halt einen konstanten kräftigen Spike, 
der bei schlechter Filterung auch über die (langen) Lautsprecherkabel 
abgestrahlt wird. Die ersten PA-Verstärker in Class-D aus den 70er/80er 
Jahren, als diese Technik möglich wurde, hatten so 2x 300..400W an 4/8 
Ohm und eigneten sich auch prima als Langwellensender.

von Markus (Gast)


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Dieter schrieb:
> Ein Unterschied ist, dass diese bei kleinen Amplituden den Umschaltpunkt
> jeweils zeitlich früher erreicht und somit die Frequenz höher wird und
> die Amplituden kleiner ausfallen, als mit einer festen Taktfrequenz.

Hi Dieter,
Das ist richtig. Ist halt eine Art Hysterese Regelung. Bei kleinen 
Amplituden ist die Schaltfrequenz höher. Im Umkehrschluss heißt das 
aber, dass bei hohen Amplituden die Schaltfrequenz (sehr viel) kleiner 
ist und die Filterung entsprechend nachlässt, also mehr Rippel am 
Ausgang ankommt -> schlechtere Tonqualität. Und hohe Amplitude kommt oft 
bei lauter Musik vor. Bei konstanter Schaltfrequenz ist die Filterung 
konstant gut/schlecht.

Ben B. schrieb:
> daß die selbstschwingenden Aufbauten ein besseres Störverhalten haben
> weil ihre PWM-Frequenz variiert.

Hi Ben,
Genau das ist das Argument, dass ich auch immer höre. Die formulieren es 
nur anders. Die sprechen von Regelbandbreite. Regelbandbreite gibt mE 
aber nur mit dem Kleinsignalverhalten und dem Bode Plot (Frequenzgang) 
Sinn. Das, wovon du sprichst, ist doch viel mehr das 
Großsignalverhalten. Im Kleinsignalverhalten muss man nach wie vor die 
Phasenreserve etc bei der Reglerauslegung berücksichtigen.

von Mark S. (voltwide)


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Gockelst Du nach Bruno Putzeys, der ist der anerkannte Experte auf 
diesem Gebiet und hat ein paar white papers dazu veröffentlicht. Und 
ignoriere am besten die Mutmaßungen einiger Forenmitglieder hier.

von oldeurope O. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Ich hatte damals eine Endstufe
> mit dem TA3020 aufgebaut, die hatte kein Grundrauschen, keine hörbaren
> Nebengeräusche durch die PWM. Die davor aufgebauten Class-AB
> IC-Verstärker hatten alle ein leises Grundrauschen

Das ist Werbung.

In Wirklichkeit ist das so:

holm schrieb:
> Das sind auch keine Verstärker, das sind gesteuerte Schaltnetzteile,
> Class D, was erklärt warum die in so kleine Gehäuse passen.

Und unter Technikern, die nicht marktpolitisch agitieren müssen,
ist klar:
Linear ist (bei gleichem Schaltungsaufwand) "sauberer" als getaktet.
Gerne wird auch mal linear nachgeregelt.

LG
old.

von Markus (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Gockelst Du nach Bruno Putzeys, der ist der anerkannte Experte auf
> diesem Gebiet und hat ein paar white papers dazu veröffentlicht. Und
> ignoriere am besten die Mutmaßungen einiger Forenmitglieder hier.

Genau dieser Experte ist einer derjenigen, der die von mir 
angezweifelten Behauptungen gestellt hat. Und genau diese Experten 
hinterfrage ich. Vielleicht sind seine Behauptungen korrekt, seine 
Veröffentlichungen sind allerdings mangelhaft, denn in seinem 
Veröffentlichungen kann ich nur schlecht dokumentierte 
Messungen/Simulationen sehen.

Die erste Frage, die sich mir zB aufstellt, ist, wie kann man die 
Übertragungsfunktion eines selbstschwingenden Klasse-D Verstärkers bis 
hin zur Schaltfrequenz messen (denn genau das ist die Behauptung, dass 
die Regelbandbreite so hoch wie die Schaltfrequenz selbst ist), wenn bei 
gewöhnlichen SMPS spätestens bei der halben Schaltfrequenz (Nyquist) 
Schluss ist, weil alles über der halben Schaltfrequenz nicht mehr 
richtig gedeutet werden kann?

Wie will man also bei einem selbstschwingenden Verstärker ganz bis zur 
Schaltfrequenz (die bei mehreren 100kHz liegt) messen können? ?

Irgendwas ist hier faul, und ich kann nicht richtig deuten, wo genau der 
Fehler liegt (bei mir oder beim Experten).

Gruß,

von Oliver S. (oliverso)


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Aus der W. schrieb:
> Und unter Technikern, die nicht marktpolitisch agitieren müssen,
> ist klar:
> Linear ist (bei gleichem Schaltungsaufwand) "sauberer" als getaktet.
> Gerne wird auch mal linear nachgeregelt.

Unter Technikern, die nicht audiophil herumphantasieren, ist Class D 
schon seit dem letztem Jahrtausend alternativlos.

Oliver

von oldeurope O. (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Unter Technikern

Unter Kaufleuten, weil billiger und kleiner.
Der Kühlkörper für Linearverstärker* ist deren Problemkind.
Bei Röhren der Übertrager. Zu teuer, zu groß.

*Warum nennt man die wohl so?

Neues Hobby gefunden: Inverter für Motoren. :)

LG
old.

von Markus (Gast)


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Bitte beim Thema bleiben. Class AB vs Class D hat hier nichts zu suchen.

Danke,

von Oliver S. (oliverso)


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Ach je, ob man nun audiophilen Goldohrquatsch in Class A, B, C, oder D 
diskutiert, ist doch völlig egal.

999,9999999% aller Eigenschaften werden den Dingern angedichtet, der 
Rest basiert zwar auf Fakten, spielt aber eh keine Rolle.

Oliver

von U. B. (Gast)


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> Die davor aufgebauten Class-AB
> IC-Verstärker hatten alle ein leises Grundrauschen ...

Dürfte heute kaum noch relevant sein, weil ohnehin alles auf
Maximum zusammengequetscht wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_war

von k.k. (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Das Schaltnetzteil dient übrigens der Lautstärkeregelung.
> Ein Vorteil des d-amps den kaum jemand nutzt.

Das war bis jetzt imho das einzige von Dir, was Sinn ergibt.

Markus schrieb:
> Bei kleinen
> Amplituden ist die Schaltfrequenz höher. Im Umkehrschluss heißt das
> aber, dass bei hohen Amplituden die Schaltfrequenz (sehr viel) kleiner
> ist und die Filterung entsprechend nachlässt, also mehr Rippel am
> Ausgang ankommt -> schlechtere Tonqualität. Und hohe Amplitude kommt oft
> bei lauter Musik vor. Bei konstanter Schaltfrequenz ist die Filterung
> konstant gut/schlecht.

Betrachte diese Aussage(n) doch einfach mal im Umkehrschluß:

Gerade bei kleiner Amplitude - da, wo das besonders stört -
ist (bei fester Schaltfrequenz) der unerwünschte Anteil hoch.
(Siehe THD vs. P_out Diagramme.)

von Markus (Gast)


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k.k. schrieb:
> Siehe THD vs. P_out Diagramme.

Ich habe viele dieser Diagramme gesehen und auch schon selbst Messungen 
dazu gemacht. Der THD+N ist gerade bei hoher Leistung am höchsten (bei 
der die 1% Marke überschritten wird), nämlich da, wo die Schaltfrequenz 
bei selbstschwingenden Systemen plötzlich minimal wird und die 
Oberwellen sich deswegen besonders bemerkbar machen. ? aber du hast 
Recht, bei minimaler Leistung ist der THD+N ebenfalls höher als bei 
mittlerer Leistung, wenn auch weit unter 1%. Wobei ich noch nie einen 
direkten 1:1 Vergleich im THD+N gesehen habe, bei der ein 
selbstschwingender mit einem PWM basierten Klasse-D verglichen wurde. 
Ich habe eher das Gefühl, dass es sich damals so etabliert hat und nun, 
weil es alle so machen, es entsprechend richtig sein muss.

Aber eine wirklich tiefgründige theoretische Analyse habe ich dazu noch 
nicht gefunden, dass selbstschwingende Verstärker deutlich bessere 
Regeleigenschaften aufweisen.

Gruß,

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Beim Selbstschwingenden sinkt die Bandbreite mit der momentanen 
Steilheit des Audiosignals. Das stört aber nicht, weil generell nur 
tieffrequente Signalanteile große Amplituden haben und starke Frequenzen 
die schwachen Frequenzen verdecken, nicht wahrnehmbar machen, nennt man 
Maskierung.

Ein kräftiger Bass blockiert also einen gleichzeitigen Beckenschlag, 
wenn die Lautstärke zu hoch gewählt wird. Nimmt man die Lautstärke 
zurück, steigt die Bandbreite also an.

Ein spezielles Problem ist das Ausgangsfilter, daß generell wegen der 
übertragenen Leistung passiv ist und daher der variablen Schaltfrequenz 
nicht nachgeführt werden kann.

Im Leerlauf stellt sich die höchste Schaltfrequenz ein, daß verursacht 
dann hohe Ansteuerverluste der Endstufentransistoren.

Ich habe das mal ausprobiert und mir hat es gefallen. Danach entdeckte 
ich, daß andere das auch schon erfunden hatten.

von Markus (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Ich habe das mal ausprobiert und mir hat es gefallen.
Da hast du völlig Recht, und das möchte ich gar nicht bezweifeln. Das 
alles bezieht sich aber auf das Großsignalverhalten und nicht wirklich 
auf die Bandbreite im Kleinsignalverhalten (wie es bei der 
Reglerauslegung bei getakteten Schaltnetzteilen üblich ist - und ein 
Class-D ist im Prinzip nichts anderes).

Dann lass mich dich bitte direkt fragen:
Worauf hast du bei der Auslegung deiner Regelschleife Ausschau gehalten 
(falls du der Regelung wirklich große Beachtung geschenkt hast)? 
Bandbreite? Phasenreserve? Ist die Bandbreite wirklich so hoch wie die 
Schaltfrequenz?

Nehmen wir an, dass du dich im Leerlauf befindest und dort zB 500kHz 
Schaltfrequenz hast, und dann ein kleines hochfrequentes Signal 
injezierst, um deine Regelschleife zu vermessen. Ist die Bandbreite 
wirklich ebenfalls 500kHz, dh du durchquerst die 0dB Achse bei 500kHz?

Ich glaube kaum. Und genau darum geht es mir hier ???

Gruß,

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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So theoretisch arbeite ich selten. Der Verstärker bestand aus einem 
AAT4900 MOSFET-Treiber und einem LM311 Komparator sowie Gemüse.

Zuerst in LTspice modelliert und auf sinnvolle Werte des Hühnerfutters 
getrimmt.

Ohne Eingangssignal stellte sich ca. 3MHz ein. Das Ausgangsfilter habe 
ich auf die Hörbandbreite eines Menschen ausgelegt. Dahinter eine 8 Ohm 
Lautsprecherbox. Das reichte für Zimmerlautstärke locker aus.

Damit dann eben rumgespielt. Weiter habe ich es dann nicht verfolgt.

Zu dem Thema gibt es ja einiges im Internet und bei Patentanmeldungen zu 
lesen...


Aus dem Kopf weiß ich gar nicht, wo der Unterschied zwischen Großsignal 
und Kleinsignal hier liegen soll.
Wenn ich Schaltregler baue, dann schau ich mir nur die Sprungantwort bei 
schwacher und großer Last an. Das hat bislang immer gereicht.
Am Ausgang ein Signal injizieren und so, das kenne ich nur aus der 
Theorie.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wichtig ist am Eingang einen passenden Tiefpass einzubauen, sonst hört 
man Mischprodukte!

Der ist bei analogen Verstärkern aber auch nötig.

Prinzipiell kann man auch vor dem Filter am Ausgang den 
Rückkopplungspfad ansetzen.

von Mark S. (voltwide)


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Ein Vorteil des Selbstschwingers ist die Tatsache, dass 
Nichtlinearitäten der Ausgangsdrosseln auch ausgeregelt werden können 
("post filter feedback"). Bruno Putzeys hat durch geschickte 
Kompensation sehr hohe Gegenkopplungsfaktoren bis 20kHz erreicht, 
entsprechend extrem niedrige Verzerrungen im gesamten Audioband. Die 
vielen Nullen hinter dem Komma bei THD und IMD sind längst jenseits der 
Hörbarkeitsgrenze jeglicher Goldohren. Andererseits erreichen heutige 
Festfrequenz Class-d-Amps inzwischen auch Verzerrungswerte jenseits von 
Gut und Böse, so dass die ganze Diskussion um Festfrequenz- oder 
Selbstschwingend rein akademisch und außerhalb der akustischen 
Wahrnehmung verbleibt.
Just my 2 cents

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Markus schrieb:
> dass die Bandbreite so hoch wie die Schaltfrequenz sei.

Wenn ich das so überlege, dann stimmt die Aussage stimmt und ist ein 
Trugschluss zugleich.
Synchrone frequenzgleiche Signale oder Spikes finden sich im 
Ausgangssignal vor der Glättungsstufe.

von Markus (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Diskussion um Festfrequenz- oder Selbstschwingend rein akademisch
Na ja. Ich sehe da Projekt- und Ressourcenbezogen einen deutlichen 
Unterschied:
Die Fehlersuche bei selbstschwingenden Systemen, die aufgrund von 
Bestückungsfehlern, kalten Lötstellen, kaputtes IC etc ist enorm nervig, 
weil man fast nicht systematisch vorgehen kann, denn die geschlossene 
Regelung ist Voraussetzung zur Schwingung. Wir haben das typische 
Henne-Ei Problem.

Bei Festfrequenz kann man die Pizza in einzelne, kleine Stücke schneiden 
und jedes Stück isoliert betrachten. Das macht die Fehlersuche und 
Fehlerbeseitigung um Längen einfacher und schneller.

Und genau deshalb frage ich, ob selbstschwingend von der Performance 
wirklich so ultimativ toll ist, das all die Nachteile (Fehlersuche, sehr 
niedrige Schaltfrequenz bei voller Aussteuerung, keine Möglichkeit das 
averaged switch PWM Modell nach Vorperian anzuwenden -> nervige und 
langatmige Spice Simulationen etc) überwiegt. Ich meine Nein, die 
Leistungselektroniker im Bereich SMPS meinen Nein, die Audio 
Leistungselektroniker meinen Ja. ?

Diese Haltung herrscht nämlich bei uns in der Firma, dass 
selbstschwingend so viel besser ist und ich scheine der einzige im Team 
zu sein, der die ganze Sache ein wenig nüchtern betrachtet. ? deshalb 
würden mich weitere Meinungen interessieren.

Gruß,

von Mark S. (voltwide)



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Um zu zeigen wo der Stand der Technik ist hänge ich mal 3 Meßplots 
meines DIY-TPA3255 PBTL-Monoblockes an.

: Bearbeitet durch User
von Markus (Gast)


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Dieter schrieb:
> Wenn ich das so überlege, dann stimmt die Aussage stimmt und ist ein
> Trugschluss zugleich.

Magst du das ein wenig näher erläutern?

Gruß,

von Markus (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Bruno Putzeys hat durch geschickte Kompensation sehr hohe
> Gegenkopplungsfaktoren bis 20kHz erreicht, entsprechend extrem niedrige
> Verzerrungen im gesamten Audioband

Ja, aber das hat doch nichts mit selbstschwingend oder fest-PWM zu tun, 
sondern mit der Art der Regelung. Ein Post-filter Feedback ist doch 
nichts anderes als gewöhnlich "voltage mode control" wie man es bei 
Schaltnetzteilen und DC/DC Wandlern findet. Warum ist es auf einmal 
schwarze Magie in selbstschwingenden class-D Verstärkern? Genau da 
scheitert mein Verständnis.

Gruß,

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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>> Tripath
> Das ist Werbung.
Quark mit Soße. Für eine Sache, die schon lange nicht mehr 
hergestellt/verkauft wird, wäre Werbung machen ziemlich sinnlos.

von oldeurope O. (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Um zu zeigen wo der Stand der Technik ist

Zumindest Ehrlich.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/447755/TPA3255PBTL_Gain_vs_Fq_1V_5R0_ALSA.png

Mehr als 1dB bis 20KHz, das ist ausbaufähig.
Liegt das am Filter?

https://www.mikrocontroller.net/attachment/447756/TPA3255_PBTL_THD_STEPS_1kHz_NE5532.png

Dass der Klirr mit der Leistung abnimmt ist nicht schön.
Aber er bleibt auch bei kleinen Leistungen unter 0,1%.

Aber dann ...
Ich würde auf jeden Fall soft clipping machen, bevor das
richtig hässlich klirrt.

Dafür wie die dampler auf den Putz hauen , ist das
nicht so toll. Die Linearverstärker haben da noch definitiv
die Nase vorn.

LG
old.

von Mark S. (voltwide)


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Markus schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> Bruno Putzeys hat durch geschickte Kompensation sehr hohe
>> Gegenkopplungsfaktoren bis 20kHz erreicht, entsprechend extrem niedrige
>> Verzerrungen im gesamten Audioband
>
> Ja, aber das hat doch nichts mit selbstschwingend oder fest-PWM zu tun,
> sondern mit der Art der Regelung. Ein Post-filter Feedback ist doch
> nichts anderes als gewöhnlich "voltage mode control" wie man es bei
> Schaltnetzteilen und DC/DC Wandlern findet. Warum ist es auf einmal
> schwarze Magie in selbstschwingenden class-D Verstärkern? Genau da
> scheitert mein Verständnis.
>
> Gruß,
Ist keine schwarze Magie. Hat BP in AES papers 2005 alles dargelegt:
"Simple Self-Oscillating Class D Amplifier with Full Output Filter 
Control"

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Man könnte meinen ein linearer Verstärker hat weniger Verzerrungen, aber 
der Schaltregler hat prinzipiell kleinere Übernahmeverzerrungen, weil 
die Zeit des gleichzeitigen Durchlaufs durch beide Endstufentransistoren 
minimalst ist.

Warum die herkömmlichen Chips alle mit fester PWM-Frequenz arbeiten, ist 
einfach erklärbar: Die Einhaltung der zulässigen EMV-Maske kann gut 
vorhergesagt werden. Kein Chiphersteller will verwirrte und dann erboste 
Kunden haben, nur weil sie es nicht auf die Reihe kriegen! Da macht man 
lieber auf bewährt weiter...

Fehlersuche:
Was ist bei einem Schaltregler so schwer den Fehler zu finden? Man 
speist ein Testsignal ein. Beim Selbstschwinger ist das ein schnöder 
Rechteck aus dem Funktionsgenerator. Und folgt dem Signalpfad.

Das ist ja kein der Ablenkfrequenz folgendes synchrones Schaltnetzteil 
wie in den alten Philips Röhren-TVs.



Letztlich werden beide Ideologien gut genug sein für menschliche Ohren.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
>>> Tripath
>> Das ist Werbung.
> Quark mit Soße. Für eine Sache, die schon lange nicht mehr
> hergestellt/verkauft wird, wäre Werbung machen ziemlich sinnlos.

Ja, aber Ideologien halten sich weitaus länger. Ford Mustang sach ich 
nur.

von oldeurope O. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Man könnte meinen ein linearer Verstärker hat weniger Verzerrungen, aber
> der Schaltregler hat prinzipiell kleinere Übernahmeverzerrungen,

Nö, Klasse A hat prinzipiell gar keine Übernahmeverzerrungen.


Abdul K. schrieb:
> Ja,

bezog sich auf Damp allgemein.

LG
old.

von Unfug (Gast)


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Sag mal OldEurope, du bist doch noch eher ein älterer Sack als ich. Also 
hörst du doch eh nur noch bis max. 6kHz und dast bestimmt schon den ein 
oder anderen Pieps im Ohr (Tinnitus)
Warum also dieses Gedöns.
Ich merke eindeutig, dass Musik in den letzten Jahren deutlich dumpfer 
klingt als früher weil die Höhen weg sind, und ich bin noch keine 60.

Abdul K. schrieb:
> Letztlich werden beide Ideologien gut genug sein für menschliche Ohren.

So ist es

von Juhu (Gast)


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Muss man in Klasse-D-Verstärkern noch Transistoren selektieren und 
Ruheströme einstellen ? Wenn nicht wäre allein das schon ein riesen 
Vorteil!

von oldeurope O. (Gast)


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Unfug schrieb:
> und ich bin noch keine 60

Den Nick habe ich nach der Aussage von D. Rumsfeld gewählt.


LG
old.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Aus der W. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Man könnte meinen ein linearer Verstärker hat weniger Verzerrungen, aber
>> der Schaltregler hat prinzipiell kleinere Übernahmeverzerrungen,
>
> Nö, Klasse A hat prinzipiell gar keine Übernahmeverzerrungen.
>

Gibt keine Nichtlinearitäten, denn das Signal wird digitalisiert mit 
einem 1-Bit Wandler und die Filter drumherum sind alle linear.
Das ist übrigens auch der Grund, warum man ADCs nach diesem Prinzip auf 
beliebige Bitzahl erweitern kann. Letztlich begrenzt nur durch das 
Rauschverhalten.

Klasse A hat keine prinzipiell lineare Kennlinie. Außerdem reden wir 
hier schon von richtig Leistung, nur da nimmt man ja Schaltregler.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Juhu schrieb:
> Muss man in Klasse-D-Verstärkern noch Transistoren selektieren und
> Ruheströme einstellen ? Wenn nicht wäre allein das schon ein riesen
> Vorteil!

Muß man nicht, aber spiegelsymmetrische Endstufentransistoren sind 
letztlich immer besser. Beim Schaltregler spielt das aber eine 
untergeordnete Rolle.

von Oliver S. (oliverso)


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Markus schrieb:
> Ich meine Nein, die
> Leistungselektroniker im Bereich SMPS meinen Nein, die Audio
> Leistungselektroniker meinen Ja.

Was soll das denn für ein Gerät werden, daß da „Leistungselektroniker“ 
mitreden?

Eigentlich gibts doch bei dem ganzen Audio-Kram nur zwei Richtungen: 
High-End, dann definieren die Marketingleute, was da rein muß, oder 
sonstigen Krach, da sinds die Kontroller.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Juhu schrieb:
> Muss man in Klasse-D-Verstärkern noch Transistoren

Wäre schon nicht schlecht, wenn highside und lowside
gleiche(n) rdson und Anstiegszeiten haben.
Speziell wenn man ohne Gegenkopplung arbeitet.

Solche Fehler machen sich als Offset bemerkbar.

Auch die Anforderungen an die Betriebsspannung
sind bei Damps deutlich höher.
Eine L-Stellung über die Betriebsspannung der Endstufe
klappt beim Linearverstärker nicht so …

Bei Damps kommt der psrr über "Aikido-Methoden" und
Gegenkopplung zustande.

LG
old.

von Mark S. (voltwide)


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Aus der W. schrieb:
> Auch die Anforderungen an die Betriebsspannung
> sind bei Damps deutlich höher.

Najaaa, ich weiß wohl was Du da meinst. Bei Linear-Verstärkung hast Du 
schon durch den typ LTP eine sehr hohe PSSR. Das ist aber mehr ein 
Schaltungsdetail der praktischen Umsetzung und nicht im grundstätzlichen 
Zusammenhang mit Class AB oder Class-D zu sehen.
Guxtu den Original UCD in der diskreten Realisation, dann wirst Du ganz 
ähnliche oder sogar bessere PSSR wiederfinden.

von oldeurope O. (Gast)


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Doch, weil der Mittelwert der PWM eine Funktion der Amplitude ist.
Das ist eben der Preis dafür nur HIGH und LOW verarbeiten, sprich
schalten, zu müssen.

PWM und PWM-Amplitude (=Betriebsspannung) sind gleichermaßen
am Ausgangssignal beteiligt.

LG
old.

von Markus (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Hat BP in AES papers 2005 alles dargelegt:

Ich meine, ich habe seine Papers mal gelesen, und kam währenddessen zu 
dem Entschluss, dass da einige Sachen unklar sind bzw mit denen ich 
nicht übereinstimme. AES Papers sind in meinen Augen qualitativ 
schlecht, da finde ich IEEE besser.

Muss mal schauen, ob ich die Artikel BP noch habe. BP ist leider nicht 
der beste Verfasser in meinen Augen und betrachtet die Systeme nicht aus 
den Augen eines Leistungselektronikers sondern aus den Augen eines BP ;) 
Lass mich versuchen, den Artikel zu finden, um ihn noch mal zu 
studieren. Ggf kann ich dich dann ja noch mal bei konkreten technischen 
Details zu Rate ziehen.

Gruß,

von Mark S. (voltwide)


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Jegliche Art der PWM-Reglung benötigt zur Signalrekonstruktion ein 
Mittelwertfilter. Indem man den bereits vorhanden Ausgangs-LC-Tiefpaß 
benutzt, ergeben sich grundsätzlich geringere Abweichungen als beim 
gesonderten Tiefpaßfilter eines pre-filter-feedback Festfrequenz 
Wandlers, und Nichtlinearitäten dieses Filters (Spulenkerne!) werden 
gleich noch mit ausgeregelt. Dies macht imho den Charme des UCD-Ansatzes 
aus. Von den aktuell bekannten class-d-Konzepten dürfte er das mit 
Abstand beste Einschwingverhalten haben, und das nahezu lastunabhängig.

Auf der aktuellen Hypex-Seite finden sich einige der papers.

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (a_zip)


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Als ich mich ganz kurze Zeit aus reiner Neugier mit Class-D beschäftigt 
habe, fand ich in den meisten Beiträgen das große Problem, die PWM- oder 
auch Modulatorfrequenz ausreichend! stabil zu halten. Die Entwürfe, die 
ich da gefunden habe, waren weit weg von der simplen PWM mit Tiefpass. 
Das waren richtige "Monsterschaltungen" und das, um bei wirklich 
moderaten Leistungen auch nur annähernd in die Größenordnung einer gut 
entworfenen AB-Endstufe zu kommen. Klar, was man oder frau hört, stand 
schon immer auf einem anderen Blatt...und bleibt letztlich ja auch reine 
Geschmacksache :-)
Gruß Rainer

von Mark S. (voltwide)


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In den 90-Jahren habe ich mich auch daran versucht. Mit einigem Aufwand 
waren dann akzeptable Resultate zu erzielen mit Rauschabständen um 90dB. 
Aber neben der grundlegenden Funktion fehlten immer jegliche 
Schutzmechanismen, insbesondere Überstrom- und Übertemperaturschutz. 
Dies diskret zu implementieren führte mich an meine Grenzen so dass ich 
das Ganze wg mangelnder Robustheit irgendwann fallen ließ.
Seit etwa 10 Jahren sind nun monolithisch integrierte Class-D-Verstärker 
auf dem Konsumentenmarkt angekommen. Diese liefern nicht nur 
ausgezeichnete Übertragungsqualität sondern eine Vielzahl an 
Schutzfunktionen die diese Teile nahezu unkaputtbar machen. Kleines 
Beispiel: Mein TPA-3255 Modul wollte anfangs nicht funktionieren, es 
startete einfach nicht sonder blieb stromlos. Nach längerer Suche fand 
ich einen Lötkleks zwischen einem Brückenausgang und pos. 
Versorgungsspannung. Dieser Kurzschluß wurde in der Startprozedur sofort 
erkannt und es folgte der latching shutdown. Seit der Entfernung dieses 
Kurzschlusses läuft das Teil einwandfrei. Mit einer diskreten Schaltung 
hätte so etwas sofort Puff gemacht.
Bruno Putzey mag ja mit seinen NCore-Modulen ausgezeichnete Meßwerte 
reproduzieren die die Konkurrenz in dieser Hinsicht in den Schatten 
stellen. Exorbitante AudioDaten sind für mich aber nicht allein und 
kriegsentscheidend. Da die Technik dahinter proprietär, also geheim ist, 
kann ich mir über deren Robustheit kein Bild verschaffen - und deshalb 
sind für mich die TI-Bausteine ganz klar das Mittel der Wahl.

von oldeurope O. (Gast)


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Wir sind alle nur Menschen mit einem Erfahrungshintergrund.
Meinen kennt Ihr, der von voltwide ist ein Chip-Hersteller.
Entsprechend lastig sind dann die Beiträge.

Dein Personenkult mit heiligen Schriften kommt komisch rüber.
Schreibe doch einfach: Der Bruno hatn Blog dazu geschrieben
+ Hyperlink.

Mark S. schrieb:
> Mein TPA-3255 Modul

Das Teil würde ich nicht wechseln wollen.
Deshalb erwarte ich da Schutzschaltungen.
Sonnst kommt die Dekupiersäge und ein
China-Modul zum Einsatz.

Ich habe aber kein Problem damit, zwei TO220
MOSFETs, zwei Sicherungen und ein 8-Pin Dip
IC zu tauschen.

LG
old.

von Mark S. (voltwide)


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Aus der W. schrieb:
> Wir sind alle nur Menschen mit einem Erfahrungshintergrund.
> Meinen kennt Ihr, der von voltwide ist ein Chip-Hersteller.
> Entsprechend lastig sind dann die Beiträge.
>
> Dein Personenkult mit heiligen Schriften kommt komisch rüber.
> Schreibe doch einfach: Der Bruno hatn Blog dazu geschrieben
> + Hyperlink.

Abgesehen vom ersten Satz ist so ziemlich alles falsch was Du da so 
schreibst. Ich bin beileibe kein Chip-Hersteller, sondern 
Hardware-Entwickler, um nur mal das klar zu stellen.

von Mark S. (voltwide)


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Aus der W. schrieb:
> Ich habe aber kein Problem damit, zwei TO220
> MOSFETs, zwei Sicherungen und ein 8-Pin Dip
> IC zu tauschen.

Dies zählt nun nicht zu meinen Hobbys.

von Dieter (Gast)


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Da heutzutage die meisten Signalquellen digital sind, spielt auch eine 
Rolle, welche Art von DA-Wandler verwendet wird. Wenn das chipintern 
ist, dann passt entweder das eine oder andere Class D Prinzip besser. 
Ganz dunkel erinnere ich mich, dass das irgendwie bei den Erklaerungen 
fehlte.

von Markus (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hi,
Vielen Dank für diese rege Diskussion. Ich habe gestern Abend ein Paar 
Artikel (unter anderem auch vom BP) gelesen, aber auch Artikel bezüglich 
selbstschwingenden Schaltwandler von anderen Doktorarbeiten und 
Artikeln. Bevor ich weiterhin viel Schaltprosa verwende und ggf 
Informationen missverständlich rüberbringe, habe ich einfach mal zwei 
Prinzipschaltungen aufgemalt und angehängt. Links ein klassischer 
Fest-PWM mit äußerer Spannungsregelung (Spannung nach dem LC Filter wird 
zurückgeführt und geregelt). Rechts ein Hysterese selbstschwingender 
Wandler, der ebenfalls die Ausgangsspannung regelt. Beide Schaltungen 
haben eine Spannungsregelung gemeinsam durch den Error amp 
sichergestellt. Einziger Unterschied ist, dass beim Fest-PWM ein 
Komparator mit einem externen Dreieck verwendet wird (100kHz im Bild), 
wohingegen der Hysterese selbstschwingender Wandler einen Schmitt 
Trigger verwendet, dessen Hysterese anhand von R1 und R2 eingestellt 
wird. Der Ausgang vom Regler regelt also bis zu den Grenzen des Schmitt 
Trigger und schaltet dann in die entgegengesetzte Richtung. Ich glaube, 
im Fachkreis nennt man das auch Relaxation oscillator.

Jetzt meine Frage an euch Experten: Hat der selbstschwingende Wandler 
wirklich eine deutlich bessere Regeleigenschaft als der Fest-PWM?

Ich verstehe, dass der Selbstschwinger die Schaltfrequenz bei einer 
Sprungänderung sinkt und darauf schneller reagieren kann. Aber macht 
sich das zB in einer THD+N Vermessung wirklich bemerkbar? Das Testsignal 
für THD ist ein reiner Sinus mit fixer Frequenz und kein Audio oder pink 
noise oder so.

Gruß,

von Dieter (Gast)


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Markus schrieb:
> Jetzt meine Frage an euch Experten: Hat der selbstschwingende Wandler
> wirklich eine deutlich bessere Regeleigenschaft als der Fest-PWM?

Sagen wir es einmal so:
Wenn die Frequenz der Fest-PWM gleich hoch, wie die des 
selbstschwingenden class d bei sehr kleinen Pegeln und zur DA-Quelle 
synchronisiert waere, dann waere das zu verneinen.

von oldeurope O. (Gast)


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Markus schrieb:
> Jetzt meine Frage an euch Experten: Hat der selbstschwingende Wandler
> wirklich eine deutlich bessere Regeleigenschaft als der Fest-PWM?

Dieses Konzept brauchst Du nur, wenn Dein Phasenmodulator
unlinear ist.
Diese Überallesgegenkopplung ist DAS Problemkind bei Verstärkern.
Und um PWM zu verstärken bedarf es keiner Gegenkopplung.

Wer baut sich denn sowas freiwillig in einem Damp ein? Hallo?


Baue Dir einen linearen Dreieckgenerator, verwende einen
schnellen Komparator und baue Dir ab dann keine analogen
Probleme mehr dazu.

Es gibt heute so schöne Komparatoren, OTAs und OPVs
für richtig gute lineare PWM-Modulatoren,
da machst Du mit einer "Regelung" mehr kaputt als gut.

Du baust da doch keinen PWM-Modulator mit einem Monoflop
wie ich das damals gemacht habe. Und selbst da ist
die Gegenkopplungschleife nur so kurz wie nötig!

LG
old.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Aus der W. schrieb:
> Baue Dir einen linearen Dreieckgenerator, verwende einen
> schnellen Komparator und baue Dir ab dann keine analogen
> Probleme mehr dazu.

So eine Endstufe hat praktisch keinen Dämpfungsfaktor.
Der wird wahrscheinlich eh total überbewertet.

von oldeurope O. (Gast)


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Sven S. schrieb:
> So eine Endstufe hat praktisch keinen Dämpfungsfaktor.

Doch, hat er.
Prognose: Müsste in der Größenordnung des rdson liegen.

LG
old.

von Markus (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Diese Überallesgegenkopplung ist DAS Problemkind bei Verstärkern.
> Und um PWM zu verstärken bedarf es keiner Gegenkopplung.
>
> Wer baut sich denn sowas freiwillig in einem Damp ein? Hallo?

Diese Überallesgegenkopplung ist DAS Lösungskind bei Schaltnetzteilen 
und DC/DC Wandlern. Warum ist bei D-Amps plötzlich kein Tracking des 
Audiosignals nötig? Da kannst du am Eingang reintun was du willst, und 
hast keinerlei Ahnung was am Ausgang herauskommt. Natürlich sehe ich 
eine negative Rückkopplung als Notwendigkeit - auch in der Audiobranche.

Weshalb sollte dort lediglich eine Steuerung reichen und keine Regelung?

Gruß,

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Aus der W. schrieb:
> Sven S. schrieb:
>> So eine Endstufe hat praktisch keinen Dämpfungsfaktor.
>
> Doch, hat er.
> Prognose: Müsste in der Größenordnung des rdson liegen.

So ein Schmarrn.

Markus schrieb:
> Diese Überallesgegenkopplung ist DAS Lösungskind bei Schaltnetzteilen
> und DC/DC Wandlern.

Du meintest wohl Problemkind.

von Markus (Gast)


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Sven S. schrieb:
> Du meintest wohl Problemkind.

Kommt darauf an, von welchem Blickwinkel man es betrachtet. Ist die 
Regelung richtig implementiert, ist es das Lösungskind. Ist man von 
Regelungstechnik wenig Ahnung hat, ist sie das Problemkind im Design.

Meine Erfahrung jedenfalls.

Gruß,

von oldeurope O. (Gast)


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Markus schrieb:
> Diese Überallesgegenkopplung ist DAS Lösungskind bei Schaltnetzteilen
> und DC/DC Wandlern. Warum ist bei D-Amps plötzlich kein Tracking des
> Audiosignals nötig?
> ...
>
> Weshalb sollte dort lediglich eine Steuerung reichen und keine Regelung?

Bei einem Step-Down converter schaltest Du nur zwischen
Pluspol und Last.
Deshalb ist die Ausgangsspannung wie Gummi und Du musst sie regeln.

Der Damp schaltet zwischen Plusminus Ub und Last. Da ist die
Ausgangsspannung Tastgrad (D-0,5)*Ub.
Deshalb ist der Dämpfungsfaktor da Lautsprecherwiderstand/rdson.
Und das ist wahrlich ein hoher Wert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tastgrad

LG
old.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Aus der W. schrieb:
> Deshalb ist der Dämpfungsfaktor da Lautsprecherwiderstand/rdson.

Du vergisst das wesentliche Detail: Die Induktivität.

von oldeurope O. (Gast)


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Sven S. schrieb:
> Du vergisst das wesentliche Detail: Die Induktivität.

Das ist eine Hochfrequenz-Induktivität.
Sie drosselt die Schaltfrequenz. Bei meinem amp
macht sie nichtmal das. Der Lautsprecher macht das.

LG
old.

von Markus (Gast)


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Dieter schrieb:
> Sagen wir es einmal so:
> Wenn die Frequenz der Fest-PWM gleich hoch, wie die des
> selbstschwingenden class d bei sehr kleinen Pegeln und zur DA-Quelle
> synchronisiert waere, dann waere das zu verneinen.

Das wäre aber teilweise widersprüchlich zu deiner vorigen Aussage:

Dieter schrieb:
> Markus schrieb:
>> dass die Bandbreite so hoch wie die Schaltfrequenz sei.
>
> Wenn ich das so überlege, dann stimmt die Aussage stimmt und ist ein
> Trugschluss zugleich.

Bei Fest-PWM geregelten Wandlern liegt die Bandbreite der Regelung Pi 
mal Daumen bei ca 1/10tel der Schaltfrequenz. Heißt also, 
Selbstschwingern wird nachgesagt, sie würden 10 mal so schnell wie 
Fest-PWM arbeiten. ?

von Klaus (Gast)


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Ich hatte mal vor Jahren es mit einer variablen PWM Frequenz gemacht.
Da war das EMV verhalten besser und "klanglich" war es auch etwas 
besser.
Jedenfalls waren die reinen Sinus Werte sauberer. Aber warum kann ich 
heute nicht mehr sagen.
Ich habe das Teil aber inzwischen entsorgt und mir einen guten 
Vollverstärker (class D) zugelegt.

von oldeurope O. (Gast)


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Markus schrieb:
> Bei Fest-PWM

Ich habe nichts dagegen, wenn Du einen DC-Offset wegregelst.
Aber bitte lasse das Signal in Ruhe!

LG
old.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Aus der W. schrieb:
> Das ist eine Hochfrequenz-Induktivität.
> Sie drosselt die Schaltfrequenz. Bei meinem amp
> macht sie nichtmal das. Der Lautsprecher macht das.

Da hast Du einen Leistungssteller gebastelt.

Dämpfungsfaktor: Null.

von oldeurope O. (Gast)


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Sven S. schrieb:
> Dämpfungsfaktor: Null.

Im Gegenteil!

Ich habe mal mit einem d-amp ohne Gegenkopplung einen
Sinusformer für das Lichtnetz gebaut. (Und patentiert!)
Glaube mir, der hätte ohne Dämpfungsfaktor nicht funktioniert.

Ausgangsspannung = (D-0,5)*Ub

Da ist prinzipiell kein Widerstand drin.

Beitrag "Re: Klasse-D Verstärker - selbstschwingend wirklich so toll?"

LG
old.

von Dieter (Gast)


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Markus schrieb:
> Das wäre aber teilweise widersprüchlich zu deiner vorigen Aussage:
.....
>> Wenn ich das so überlege, dann stimmt die Aussage und ist ein
>> Trugschluss zugleich.
....

> Bei Fest-PWM geregelten Wandlern liegt die Bandbreite der Regelung Pi
> mal Daumen bei ca 1/10tel der Schaltfrequenz. Heißt also,
> Selbstschwingern wird nachgesagt, sie würden 10 mal so schnell wie
> Fest-PWM arbeiten. ?

Bei kleinen Amplituden hat der Selbstschwinger die hohe Frequenz. Bei 
gro0en Amplituden geht die Frequenz deutlich runter. Die Regelung PI 
wird auf 1/10 der hohen Frequenz ausgelegt und schon hast Du belegt, 
dass die Bandbreite so hoch wie die Schaltfrequenz sei im Vergleih zur 
Fest-PWM.

von Markus (Gast)


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Dieter schrieb:
> Bei kleinen Amplituden hat der Selbstschwinger die hohe Frequenz. Bei
> gro0en Amplituden geht die Frequenz deutlich runter. Die Regelung PI
> wird auf 1/10 der hohen Frequenz ausgelegt und schon hast Du belegt,
> dass die Bandbreite so hoch wie die Schaltfrequenz sei im Vergleih zur
> Fest-PWM.

Diese Antwort kann ich so nicht nachvollziehen, und belegt wurde hier in 
meinen Augen nichts um ehrlich zu sein. Denn dann würde ich einfach die 
Fest-PWM Frequenz hochdrehen, so dass sie gleich der hohen Frequenz im 
Leerlauf des Selbstschwingers ist. :) Das wäre für ich eine passende 
Grundlage für einen fairen Vergleich der beiden Modulationsarten.

Ich sehe die ganze Sache sowieso von einer anderen Betrachtungsweise: 
Anstatt zu sagen, dass die Frequenz bei kleinen Amplituden hochgeht, 
sage ich eher, dass die Frequenz bei hohen Amplituden heruntergeht. 
Heißt also, dass der Apfel-Apfel Vergleich für mich auf Basis der 
Leerlauffrequenz des Selbstschwingers ist.

Gruß,

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. Man will doch bei beiden Topologien die maximale Schaltfrequenz für 
optimale Signalrekonstruktion, aber die minimalste für möglichst großen 
Wirkungsgrad.
Was ist nun für euch die richtige Metrik?


Hysterese brauch der Selbstschwinger nicht. Das ist im Prinzip ein 
RC-Selbstschwinger erweitert um eine verlängerte Durchlaufzeit 
hauptsächlich bestehend aus dem LC-Tiefpaß am Ausgang.


Einfach mal in SPICE reinkippen und damit spielen. Und wie einfach ein 
Versuchsaufbau ist, habe ich ja vorgeführt.

Meiner Meinung nach, nutzt der Selbstschwinger die natürlichen 
Höreigenschaften besser aus.

von Markus (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Was ist nun für euch die richtige Metrik?

Die Schaltfrequenz so hoch wie möglich, ohne dass die MOSFETs zu heiß 
werden. Der quantitative Wert. Ob nun 100kHz, 500kHz oder 1MHz ist 
völlig egal, denn mir ging es darum, dass die Fest-PWM Frequenz gleich 
der Frequenz des Selbstschwingers im Leerlauf ist (also da, wo sie am 
höchsten ist), um einen fairen Regelvergleich zu haben.

Abdul K. schrieb:
> Hysterese brauch der Selbstschwinger nicht. Das ist im Prinzip ein
> RC-Selbstschwinger erweitert um eine verlängerte Durchlaufzeit
> hauptsächlich bestehend aus dem LC-Tiefpaß am Ausgang.

Meiner Recherche nach gibt es mehrere Arten von Selbstschwinger. 
Phasenverschobene Selbstschwinger (RC phase shift oscillator) oder aber 
auch Hysterese Selbstschwinger (Relaxation oscillator). Darauf wollte 
ich in diesem Thread aber eigentlich nicht tiefer eingehen, sofern nicht 
sonderlich nötig. Ich wollte es eigentlich auf Fest-PWM vs. 
Selbstschwingend mit Hinblick der Regeleigenschaften belassen. :)

RC Phase shift oscillator:
https://en.wikipedia.org/wiki/Phase-shift_oscillator#/media/File:RC_phase_shift_oscillator.svg

Relaxation oscillator:
https://da.wikipedia.org/wiki/Fil:Op-Amp_Relaxation_Oscillator.svg

Abdul K. schrieb:
> Einfach mal in SPICE reinkippen und damit spielen. Und wie einfach ein
> Versuchsaufbau ist, habe ich ja vorgeführt.

Habe ich gemacht, sowohl für Fest-PWM und Selbstschwinger. Beide 
Sprungantworten für einen Lastsprung (1MegOhm -> 4Ohm) sowie 
Sprungantworten für einen Sprung am Eingang (0V -> 1V -> 2V etc.) ähneln 
sich sehr. In Spice kann ich keinerlei Unterschied feststellen. Genau 
das bestätigt meine Zweifel, dass der Selbstschwinger deutlich schneller 
regelt als ein Fest-PWM :)

Abdul K. schrieb:
> Meiner Meinung nach, nutzt der Selbstschwinger die natürlichen
> Höreigenschaften besser aus.

Magst du das näher erläutern? Inwiefern nutzt er sie besser aus?

Gruß,

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gute Frage. Momentan weiß ich nicht so recht was ich drauf antworten 
soll.


Den Selbstschwinger kann man wie oldeurope schon darlegte, als 
herkömmliches Push-Pull Schaltnetzteil ansehen. Dessen Referenzspannung 
ist nun nicht fest, sondern wird vom Eingangssignal geführt.

Explizite Hysterese ist meiner Meinung nach nicht notwendig, kann aber 
vermutlich die gewünschte minimale Pulsdauer der Ansteuerung der FETs 
sicherstellen. Also Effizienzverbesserung im Tausch gegen schlechtere 
Audioqualität.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hast du dir mal die FFT am Ausgang angesehen, bei verschiedenen 
Signalamplituden. Da müßte man einen Unterschied sehen.

Ansonsten gilt das was ich zum Thema Maskierung sagte.

Geht es überhaupt noch um Audiosignale mit ihren spezifischen 
Eigenschaften?

Ich wollte damals damit was ganz anderes realisieren, es zeigte sich 
aber das ein Schaltregler für die Anwendung eher ungeeignet wäre, u.a. 
wegen sehr variabler Lastimpedanz und zu hohen Frequenzanteilen des 
Eingangssignals. Die FETs hätten im MHz-Bereich schalten müssen.

von Class-D Amp (Gast)


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Hallo Leute,

mal kurz meinen Senf dazu:
Ich habe sowohl einen selbstschwingenden Amp als auch einen PWM 
fixed-frequency Amp einmal diskret aufgebaut.

Beide Endstufen waren single supply BTL amps. Die eine Seite lief dann 
immer invertiert, Spannungsreferenz war auf 1/2 * Supply gelegt.

Beim selbstschwingenden Amp habe ich mich an dem IR-Design des IRS2092 
orientiert mit dem doppelten Integrator.
Der größte Vorteil dürfte hier wohl sein, dass er extrem leicht zu 
designen ist, man braucht nur einen Audio Op-Amp (Behringer verwendet 
hier z.B. den NE5532 in seinen iNukes amps), clampt den Ausgang über 
eine Diode auf einen erträglichen Eingangspegel für die Gate-Driver und 
macht die Rückkopplung.
Das selbstschwingende Konzept kann man auf eine fixe idle-Frequenz 
trimmen, die er dann hat, solange die Modulation bei 0 ist. Diese ist 
Abhängig hauptsächlich von der Auslegung des Integrators, der Spannung 
und der Delays die durch Gate-Treiber, Mosfets etc. verursacht werden.

Je höher die Modulation ist, desto langsamer wird die Schaltfrequenz.
Es ist faktisch eine Art großer sigma-delta Wandler eigentlich.
Ich habe den Integrator aber mithilfe einer Transientensimulation im 
Spice vorher ausgelegt - habe echt gar nichts gefunden, wie man da ein 
AC Modell sich ableitet, um die loop-Kompensation korrekt zu bestimmen.

Die fixed-frequency PWM hat das Problem, dass eine PWM selber (auch wenn 
das Audiosignal 1:1 korrekt auf den duty-cycle gemappt ist) Distortion 
ins Signal bringt, die die Regelschleife erstmal ausregeln muss. Dieses 
Problem hat der selbstschwingende Amp nicht und erreicht daher in der 
Praxis meistens geringere Werte im THD. Der selbstschwingende Amp ist 
daher eigentlich kein PWM amp, weil das keine richtige PWM ist die 
hinten raus kommt. Der Opamp schaltet einfach gerade so hin und her, 
dass sein Regelpunkt eingehalten wird.

Ich habe inzwischen einige Schaltpläne gesehen und würde sagen, dass 
faktisch alle Designs in größeren Leistungsbereichen ab 300/400 Watt (PA 
Zeugs) auf dem selbstschwingenden Konzept basiert.

Man kann dem selbstschwingenden sigma-delta Amp übrigens auch eine 
Frequenz aufzwingen, in dem man in den Summing-Node des Error-Amps einen 
kleinen Sinus mit der gewünschten Frequenz einspeist.

Kann man z.B. hier in den Schaltplänen einer Yamaha DXR115 sehen:
https://schematicscom.blogspot.com/2015/07/yamaha-dxr8-dxr10-dxr12-dxr15-powered.html

der TDA7492 arbeitet übrigens auch nach diesem Prinzip, wenn man das 
Blockschaltbild mal genau ansieht:
https://www.st.com/resource/en/datasheet/tda7492.pdf


Die richtigen PWM Bausteine haben den Vorteil, dass man die 
Hauptschaltfrequenz vorhersehen kann. Gerade im automotive Bereich ist 
das sinnvoll, die EMV vorhersehen zu können.


Es gibt übrigens noch eine 3. Form einen Class-D Amp zu bauen -> mit 
volldigitaler PWM Modulation. Siehe z.B. TAS5713.
So etwas habe ich auch mal in einem FPGA nachgebaut und extern direkt 
einen Leistungsbrücke angeschlossen an den FPGA.

Das größte Problem liegt hier darin, das Audiosignal mit 24 Bit 
Auflösung in eine PWM mit > 300 kHz moduliert zu bekommen. Hier bräuchte 
man theoretisch Timer die im zweistelligen Gigahertz-Bereich laufen um 
diese PWM Auflösung hin zu bekommen, was technisch natürlich nicht geht.
Daher sind die PWM Generatoren meistens nur mit etwas zwischen 4-8 Bit 
Auflösungen und man baut einen Multibit-Sigma Delta Wandler digital auf, 
der dann den Quantisierungsfehler durch die schlechte PWM Auflösung über 
mehrere PWM Zyklen ausregelt und faktisch die Audioqualität bekommt, als 
hätte man z.B. 16 oder mehr Bit.

von oldeurope O. (Gast)


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Class-D Amp schrieb:
> Die fixed-frequency PWM hat das Problem, dass eine PWM selber (auch wenn
> das Audiosignal 1:1 korrekt auf den duty-cycle gemappt ist) Distortion
> ins Signal bringt, die die Regelschleife erstmal ausregeln muss.

Woher soll diese Verzerrung kommen?

Selbst wenn die existiert, kann man die Regelung
lokal ausführen. Ich halte eine Regelung, damit ist
tatsächlich Gegenkopplung gemeint, für völlig überflüssig.
Schließlich kann man ja die Rampe beliebig formen.
Das ist ein Vorteil des d-amps den man ruhig mal nutzen darf.

LG
old.

von Class-D Amp (Gast)


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von Mark S. (voltwide)


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Aus der W. schrieb:
> Markus schrieb:
>> Jetzt meine Frage an euch Experten: Hat der selbstschwingende Wandler
>> wirklich eine deutlich bessere Regeleigenschaft als der Fest-PWM?
>
> Dieses Konzept brauchst Du nur, wenn Dein Phasenmodulator
> unlinear ist.
> Diese Überallesgegenkopplung ist DAS Problemkind bei Verstärkern.
> Und um PWM zu verstärken bedarf es keiner Gegenkopplung.
>
> LG
> old.

Wenn Du keine Ahnung hast, halt einfach mal die Klappe

von Markus (Gast)


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Class-D Amp schrieb:
> Die fixed-frequency PWM hat das Problem, dass eine PWM selber (auch wenn
> das Audiosignal 1:1 korrekt auf den duty-cycle gemappt ist) Distortion
> ins Signal bringt, die die Regelschleife erstmal ausregeln muss. Dieses
> Problem hat der selbstschwingende Amp nicht und erreicht daher in der
> Praxis meistens geringere Werte im THD. Der selbstschwingende Amp ist
> daher eigentlich kein PWM amp, weil das keine richtige PWM ist die
> hinten raus kommt. Der Opamp schaltet einfach gerade so hin und her,
> dass sein Regelpunkt eingehalten wird.

Hi Class-D Amp,
Interessanter Beitrag. Lars Risbo hat seine Doktorarbeit über 
Sigma-Delta Modulation geschrieben im Bereich Klasse-D Verstärker. 
Zugegeben, mit meiner Brille eines Leistungselektronikers habe ich nicht 
viel verstanden. Vielleicht sollte ich mich in Sigma-Delta ADCs mal 
einlesen - dann kann ich selbstschwingende Verstärker vielleicht ja 
besser verstehen.

Wobei ich hier noch mal direkt nachfragen möchte:
Dass eine Fest-PWM bei niedriger PWM Frequenz Oberwellen ins 
niederfrequente Spektrum einbringt, ist klar. Entsprechend hoch sollte 
man die PWM Frequenz wählen, um am Ausgang einen möglichst sauberen 
Grundton zu erreichen, ohne Oberwellen. Aber dasselbe Problem hat ein 
Selbstschwinger doch auch, wenn dessen Frequenz nicht hoch genug ist? 
Oder missverstehe ich dich?

Gruß,

von oldeurope O. (Gast)


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Class-D Amp schrieb:
> Aus der W. schrieb:
>> Woher soll diese Verzerrung kommen?
>
> 
http://www.openmusiclabs.com/learning/digital/pwm-dac/pwm-distortion-analysis/index.html

Durch die Phasenmodulation der "Trägerfrequenz" wenn diese
im Ausgangssignal vorhanden ist und nah an der (doppelten)
Signalfrequenz liegt.
Tut sie das? Klirren soll es nicht bis zur halben oberen
Hörfrequenz. Also ein Voodoo Problem, weil Du davon weit
entfernt sein musst, um die obere Hörfrequenz übertragen zu
können.

Lösung:
Phasenmodulation entfernen durch "Phase Correct PWM"

Dann mach das doch. Keine Gegenkopplung notwendig.

PS:
>>> 1. PWM theory.
>>> At its most basic level, PWM is amplitude modulation (AM)
>>> of a carrier frequency (the PWM frequency).

Trotz dieser Falschaussage lohnt es sich den Blog zu lesen.
Danke dafür. Ist gespeichert.

LG
old.

von Class-D Amp (Gast)


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Markus schrieb:
> Aber dasselbe Problem hat ein
> Selbstschwinger doch auch, wenn dessen Frequenz nicht hoch genug ist?
> Oder missverstehe ich dich?

Nach meinem Verständnis ist das hier nicht so, weil man keine fixe 
Trägerfrequenz wie beim fixed-PWM hat. Beim fixed-PWM entstehen dadurch 
definitiv Mischprodukte aus Audiofrequenz und Trägerfrequenz, die 
ausgeregelt werden müssen.

Beim selbstoszillierenden ist es mehr oder weniger eine direkte binäre 
Repräsentation des Audio-Signals ähnlich wie bei PDM Modulation.

Die Distortion die hier übrig bleibt ist dann im Prinzip nur der 
nicht-idealen Bauelementen geschuldet (z.B. begrenzte Slew-Rate der 
Leistungsbrücke, Überschwinger erzeugt durch PCB Induktivitäten und dem 
schnellen Schalten, begrenzten inneren Loop-Gains und des 
Schleifendelays).

von oldeurope O. (Gast)


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Class-D Amp schrieb:
> Nach meinem Verständnis ist das hier nicht so, weil man keine fixe
> Trägerfrequenz wie beim fixed-PWM hat. Beim fixed-PWM entstehen dadurch
> definitiv Mischprodukte aus Audiofrequenz und Trägerfrequenz, die
> ausgeregelt werden müssen.

Definitiv nicht, weil es hier genau so unwahrscheinlich ist
einen fixen Phasenbezug zur Signalfrequenz zu bekommen.

LG
old.

von Markus (Gast)


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Class-D Amp schrieb:
> Nach meinem Verständnis ist das hier nicht so, weil man keine fixe
> Trägerfrequenz wie beim fixed-PWM hat. Beim fixed-PWM entstehen dadurch
> definitiv Mischprodukte aus Audiofrequenz und Trägerfrequenz, die
> ausgeregelt werden müssen.
>
> Beim selbstoszillierenden ist es mehr oder weniger eine direkte binäre
> Repräsentation des Audio-Signals ähnlich wie bei PDM Modulation.

Aaaah, vielleicht ist jetzt der Groschen gefallen. Bei fixed-PWM hat man 
immer zwei Frequenzen, nämlich den Audio-Grundton und dann die externe 
höherfrequente PWM Frequenz. Das gibt dann im Komparator eine PWM Folge, 
die sowohl aus Audio-Grundton und hochfrequenter Trägerfrequenz besteht. 
Grahame Holmes hat ein Buch über PWM Theorie geschrieben, in der er das 
Spektrum dieser PWM Folge analytisch berechnet - spannendes Buch!

Beim Selbstschwinger fällt die externe höherfrequente PWM Frequenz am 
Komparator weg, so dass die PWM Folge am Ausgang des Komparators nicht 
mehr ein Mischprodukt aus Audio-Grundton und hochfrequenter 
Trägerfrequenz ist, sondern jetzt Audio-Grundton und "irgendwas 
anderes", wobei das "irgendwas anderes" für mich jetzt ein wenig 
undefiniert ist. Deshalb kommt vielleicht (sowohl von dir als auch 
anderen Artikeln) der Vergleich zum Delta-Sigma Modulator :)

Ich glaube, dass meine Motivation bezüglich Delta-Sigma ADCs nun 
wesentlich gestiegen ist :)

Vielen Dank!

Gruß,

von Class-D Amp (Gast)


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Wenn du noch etwas Lektüre haben magst:

https://www.analog.com/media/en/analog-dialogue/volume-40/number-2/articles/class-d-audio-amplifiers.pdf


Analog-Devices hat es hier auch nochmal erklärt unter dem Kapitel 
"Modulation Technique".

von Class-D Amp (Gast)


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Markus schrieb:

> und "irgendwas
> anderes", wobei das "irgendwas anderes" für mich jetzt ein wenig
> undefiniert ist.

Das "irgendwas anderes" ist im Prinzip ein schwaches sehr breitbandiges 
Rauschen im Gegensatz zu konkreten Mischprodukten beim fixed-PWM.
Der Sigma-Delta Regler schiebt die Rauschprodukte aber im 
Frequenzbereich nach oben, sodass sie im für Menschen hörbaren Bereich 
so stark wie möglich reduziert werden.

Du kannst im Netz auch mal nach "Noise Shaping" suchen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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TDA7492 sieht nicht nach Selbstschwinger aus. Das Blockschaltbild ist da 
vermutlich irreführend, denn der Oszillatorausgang wird ne Stromquelle 
sein, nicht spannungsgeführt. Vermutlich alles per gm-Zellen realisiert

Weiter hinten im DB beschreiben sie auch ne feste Frequenzeinstellung 
inkl. Chip zu Chip Synchronisierung.

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Class-D Amp schrieb:
> Das "irgendwas anderes" ist im Prinzip ein schwaches sehr breitbandiges
> Rauschen im Gegensatz zu konkreten Mischprodukten beim fixed-PWM.

Deine Art von fixed-PWM verwendet aber kein mir bekannter Damp.
Dazu müsste man das Audiosignal begrenzen und vervielfachen
um daraus das Dreiecksignal für den Komparator zu liefern.

Ich verstehe unter fixed-PWM eine bei welcher der Dreieckgererator
seine Frequenz aus einem, nach Möglichkeit frequenzstabilen,
Oszillator bekommt.

Da es bei letzterem weder in Phase noch in Frequenz einen fixen
Bezug zum Audiosignal gibt, besteht kein Unterschied
zwischen fremd- und selbsterregt. Im Bezug zum Audiosignal
sind beide nicht fix.

Beim selbstschwingenden besteht theorethisch die Möglichkeit,
dass er irgendwie auf die Audiofrequenz rastet und die von
Dir beschriebenen Probleme generiert.

Bei selbstschwingend könnte es Schwebungstöne aus linkem
und rechtem Kanal geben, wenn der Lautsprecher in der Lage ist die
Taktfrequenz in Schall umzusetzen. Bei 50KHz schaffen das manche
Hochtöner.
Deshalb rate ich Euch für beide (alle) Kanäle einen Mutteroszillator
zu verwenden. In meinem Fall ist das ein Quarzoszillator.

Das waren jetzt mal zwei Argumente gegen selbstschwingend.

LG
old.

von Dieter (Gast)


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Bei Class D wird es ein Knuddel-Muddel wenn nicht zwischen analoger 
Quelle oder direkter digitaler Einspeisung unterschieden wird.

Ein Beispiel hierzu: Wenn das Signal von einer CD kommt, mit 5 fachen 
oversampling und digital an den class D (internen DA-Wandler) übertragen 
wird, dann wäre es optimal, wenn dieser mit synchroner festen PWM 
(220.5kHz oder vielfache davon) arbeiten würde.

Außerdem werden die theoretischen Vorteile von selbstschwingenden Class 
D Verstärkern durch Mitnahme der damit möglichen Einsparungen an Kosten 
(bei den Chipsätzen) in der Regel bereits wieder einkassiert.

von Norbert (Gast)


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Dieter schrieb:
> Ein Beispiel hierzu: Wenn das Signal von einer CD kommt, mit 5 fachen
> oversampling und digital an den class D (internen DA-Wandler) übertragen
> wird, dann wäre es optimal, wenn dieser mit synchroner festen PWM
> (220.5kHz oder vielfache davon) arbeiten würde.


Das wird bei den voll-digitalen Class-D Amps mit I2S Eingang in der 
Regel auch so gemacht. Siehe TAS5760.. Hier ist die Switching Frequenz 
als ein 8 oder 16 vielfaches der Input-Sampling Rate angegeben. Der 
interne Digitallogik bzw. der Noise-Shaper / PWM Modulator läuft dann 
komplett voll-synchron zum Audio-Eingang.

Es gibt noch andere I2S Amps, bei denen das Zwangsläufig nicht so ist, 
die brauchen dann aber einen asynchronen Samplerateconverter -> braucht 
aber sehr viel Chipfläche.

von k.k. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Juhu schrieb:
>> Muss man in Klasse-D-Verstärkern noch Transistoren selektieren
>> und Ruheströme einstellen ?
>>
>> Wenn nicht wäre allein das schon ein riesen Vorteil!
>
> Muß man nicht,
> aber spiegelsymmetrische Endstufentransistoren...

> Beim Schaltregler spielt das aber eine untergeordnete Rolle.

Bzw. gar_keine Rolle.

Man benutzt für Klasse D Halb- wie auch Vollbrücken (geschaltete
Mosfets) wenigstens zumeist keine P-Ch. in der Highside, denn
wg. der besseren Eigenschaften/Chipfläche ist 2x (o. 4x) N-Ch.
besser.

"Komplementäre" Ts (also P + N auch noch möglichst identisch bei
möglichst vielen Parametern) gibt es zwar auch bei Klasse D

[Wenn man bei symm. Versorgung (aka +/- Rails) beide vom gleichen
Signal ansteuern will, völlig ohne Invertierung und Level Shift -
genau so, wie gewöhnlich bei den Linearverst. ... manchmal frage
ich mich, ob der 1. Klasse D Amp Zufall war. ;-) Ok, not really.

2 x N als Linearverst. wäre ja ebfs. überhaupt kein Problem, wenn
(w/o Aufwand) ein invertiertes, levelgeshiftetes Signal (hier als
Analogsignal) zur Verfügung stünde. Das Prinzip "Quasikomplementär"
ist praktisch nur wg. d. untersch. Transistor-Grundschaltung @ +/-
(Kollektor- (/Drain-) vs. Emitter- (/Source-) Schaltung) so mies.],

aber beim DC Output Buck mit P-Ch + N-Ch (wg. o. g. Vereinfachung
auch noch heutzutage zu finden) sind sie nicht mögl. identisch,
sondern werden, wie bei 2 x N-Ch. auch, entweder schlicht halbwegs
gleich gestaltet (integr. CMOS @ monolith. Konverter-IC), oder an
das ÜV (also dir jew. Leitend-Zeiten) angepaßt.

Somit ist "untergeordnete Rolle" noch untertrieben, finde ich.

von k.k. (Gast)


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k.k. schrieb:
> Das Prinzip "Quasikomplementär" ist (...) mies.

Was man allerdings schon (durch Beifügung einiger "korrigierender"
weiterer Bauteile im unteren Zweig) ein Stück verbessern kann -
für daran Interessierte etwas Lesestoff (dann Offtopic Ende):

http://www.keith-snook.info/wireless-world-magazine/Wireless-World-1989/Evolutionary%20Audio.pdf

von Lukas K. (carrotindustries)


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Aus meinen mittlerweile doch schon 10 Jahre zurückliegenden Class-D 
Basteleien erinnere ich mich noch daran, so etwas ähnliches wie 
Übernahmeverzerrungen, also Nichtlinearitäten im Nulldurchgang gesehen 
zu haben.

Zurückgeführt habe ich das dann darauf, dass bei kleinen 
Ausgangsspannungen der Strom durch das Ausgangsfilter anfängt zu lücken 
und damit das Verhältnis von Tastgrad zu Ausgangsspannung nicht mehr 
linear ist.

Konnte zu dem Zusammenhang so auf die schnelle nichts wirklich 
brauchbares finden, oder bin ich da auf dem falschen Dampfer?

von Rainer V. (a_zip)


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Aus der W. schrieb:
> Ich verstehe unter fixed-PWM eine bei welcher der Dreieckgererator
> seine Frequenz aus einem, nach Möglichkeit frequenzstabilen,
> Oszillator bekommt.

Ja und das ist auch so. Nur dass es eben verdammt schwierig ist, einen 
ausreichend guten Dreieckgenerator hinzubekommen! Einige der 
Schaltungsentwürfe, die ich mir seinerzeit angesehen hatte, haben 
deshalb auch versucht, ohne "Dreieck" auszukommen. Wie 
gesagt...Monsterschaltungen...es gab sogar LT-Spice-Entwürfe (über 
mehrere Blätter), die ich hier liebend gern einstellen würde - zur 
Abschreckung?! - wenn ich sie nur noch hätte :-)
Gruß Rainer

von oldeurope O. (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Ja und das ist auch so. Nur dass es eben verdammt schwierig ist, einen
> ausreichend guten Dreieckgenerator hinzubekommen!

Ist es nicht. Ein FM-Demodulator arbeitet an einer S-Kurve
und das reicht schon aus.
Welchen Klirrfaktor strebst Du denn an?

LG
old.

von oldeurope O. (Gast)


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Lukas K. schrieb:
> oder bin ich da auf dem falschen Dampfer?

Ja, das Grundprinzip des damp lässt das nicht zu.
Beitrag "Re: Klasse-D Verstärker - selbstschwingend wirklich so toll?"

LG
old.

von Weihnachtsmann (Gast)


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Tact/Lyngdrof verwendet in seinen Verstärkern (Ultra-Linear) Referenz- 
Signalgenerator mit konstanter Schaltfrequenz. z.b. beim SDA2175


Ist viel hifi-geschwurbel dabei:

Geräte der Lyngdorf SDA Verstärkerserie sind folgendermaßen aufgebaut : 
Digitaler Schaltverstärker mit Analog-Eingang, oder allgemeiner  auch 
als Class D Verstärker bezeichnet. Das Class D Verstärkerprinzip kann 
verschiedenste Arten eingesetzt werden. Der Lyngdorf SDA basiert auf 
einem Class AD Konzept mit  einem Ultra-Linear Referenz- Signalgenerator 
mit konstanter Schaltfrequenz. Dies steht im Gegensatz zu anderen 
selbst-modulierten Schaltverstärkern die vom Ausgangssignal abhängig 
ihre Schaltfrequenz ändern. Um die besonderen Qualitäten verstehen zu 
können, müssen wir bestimmte spezielle Merkmale hervorheben. Andere TacT 
und Lyngdorf Verstärker wie der Millennium und der M2150 arbeiten völlig 
gegenkopplungsfrei mit Ausnahme der Regelung des Netzteils. Das schafft 
gewisse Vorteile, die sich auch  in der Gegenkopplungsstruktur des SDA 
Verstärkers niederschlagen.

Die Gegenkopplung im SDA gründet auf 2 getrennten Kreisen mit gemäßigter 
und linearer Gegenkopplung über den gesamten Audiobereich (etwa 30 dB) 
und Feed Forward Kompensation des Netzteils. Die lineare 
Gegenkopplungsschaltung bietet diverse Vorteile. Zunächst ist die 
Gegenkopplung konstant, ebenso bei höheren Frequenzen, damit wird eine 
exzellente Unterdrückung von Verzerrungen im kritischen oberen 
Frequenzband erreicht,  wo andere Verstärker mit steigenden Verzerrungen 
reagieren. Das Konzept mit 2 Gegenkopplungskreisen kompensiert auch 
Lastschwankungen in einem weiten Bereich, besonders wichtig beim Treiben 
komplexer Lasten wie Lautsprecher, im Gegensatz zu den linearen 
Lastwiderständen eines Laborprüfstands.

Die Feed Forward Kompensation des Netzteils korrigiert jegliche 
Welligkeit im Netzteil der Ausgangsstufe. Deshalb kann die Gegenkopplung 
der Ausgangsstufe in Maßen gehalten werden, was dem Verstärker 
exzellente Verzerrungswerte selbst bei großem Ausgangspegel beschert. 
Die Ausgangsstufe ist ähnlich wie beim Tact Millennium aufgebaut, mit 
patentierten Konzept der H-Brücken, welche mit sehr schnellen 
Schaltzeiten eine sehr natürliche Wiedergabe wie in den voll digitalen 
Verstärkern erzielt. Wesentlich ist die bereits sehr gute 
Leerlaufverstärkung um die unvermeidbaren Nebeneffekte einer 
Gegenkopplung in Grenzen zu halten. Dank des patentierten Konzepts hat 
der SDA Verstärker extremschnelle Schaltzeiten in den Halbbrücken der 
Ausgangsstufe, nahe der idealen Modulation. Das Konzept ist so linear, 
daß Verzerrungen von weniger als 0.1% auch bei Vollaussteuerung über die 
volle Übertragungsbandbreite erreicht werden. Darüberhinaus können die 
angewandten Techniken auch für präzise Strommessungen genutzt werden. 
Also kann eine Schutzschaltung außerhalb des Signalwegs liegen. So wird 
sowohl der Verstärker als auch die Last geschützt, ohne die Qualität des 
Audiosignals zu beeinträchtigen, wie es für Überstromsicherungen oder 
Widerstände typisch wäre.

Der Verstärker ist voll symmetrisch vom Eingang bis zum Ausgang 
aufgebaut, die Vorteile hinsichtlich Brumm- und 
Störgeräuschenunterdrückung liegen auf der Hand. Selbst die interne 
Gegenkopplung loop in der Ausgangsstufe ist voll symmetrisch. Soweit 
irgend möglich ist die Schaltung gleichspannungsgekoppelt. Abgesehen von 
einem Koppelkondensator mit einer Grenzfrequenz  weit unterhalb des 
Audiobereichs (bei 0.3Hz) ist der Rest des Verstärkers 
gleichspannungsgekoppelt, was eine Diskussion über die Qualität der 
verwendeten Kondensatoren hinfällig macht. Im analogen Signalweg werden 
nur höchstwertige Bauteile eingesetzt. Verzerrungsärmste Burr-Brown 
Operationsverstärker in der Eingangsstufe und Polypropylenkondensatoren 
in der Ausgangsfilterstufe. In dieser Glättungsfilterstufe eines 
Schaltverstärkers wird gern von den meisten Herstellern gespart, sowohl 
aus Platz- wie aus wirtschaftlichen Gründen, zumal das Filter außerhalb 
des Hörbereichs zu liegen scheint. Aber selbst Filter, die mehrere 
Oktaven oberhalb des Hörbereichs liegen, beeinflussen die Linearität 
innerhalb des Audiobereichs, so daß das SDA Ausgangsfilter aus einer um 
einen Ferritstab gewickelten Spule mit geringem Verlust und 
Polypropylenkondensatoren besteht, die gemeinsam ein sehr 
verzerrungsarmes Filter bilden. Ferritstäbe haben gegenüber Ringkernen 
einen sehr großen Luftspalt mit sehr geringer Parallelkapazität, was zu 
sehr geringer Elektro Magnetischer Interferenz (EMI) auf der 
Ausgangsseite des Filters führt. Damit hat der Verstärker keine 
Schwierigkeiten, alle CE-Bestimmungen für ElektroMagnetische 
Verträglichkeit (EMV) zu erfüllen – selbst mit längeren 
Lautsprecherkabeln. Darüberhinaus werden die Schaltfrequenz- Komponenten 
am Verstärkerausgang effizient gedämpft. Damit kommen wir zu einem 
weiteren wichtigen Thema.

Einer der Gründe, warum die Modulation im SDA Verstärker auf einer 
festen Referenzfrequenz aufbaut, (was Aufwand und Kosten in die Höhe 
treibt) ist die Tatsache, daß die Schaltfrequenz bei etwa 400 kHz 
konstant gehalten wird – selbst bei voller Modulation. In den meisten 
selbst-modulierten Schaltverstärkern fällt die Schaltfrequenz bei hohem 
Ausgangssignal - in manchen Fällen geht die Modulationsfrequenz sogar 
bis 100 kHz herunter. Mit einem auf 80 kHz abgestimmten Ausgangsfilter 
kann man sich leicht vorstellen, daß die Welligkeit des Ausgangssignal 
bedeutend ansteigt. In einigen High-End Konzepten versucht man diesen 
Nachteil durch Ausgangsfilter höherer Ordnung zu beheben, mit höheren 
Verlusten und Verzerrungen. Noch ist nicht vollständig erforscht, 
inwieweit hochfrequente Schaltanteile am Ausgang des Verstärkers den 
Lautsprecher beeinflussen, aber es ist wohl bekannt, daß hochfrequente 
Energie auf den Lautsprechergegeben, die magnetischen Materialien 
sättigt, die Schwingspule des Hochtöners erhitzt, und deshalb dei 
Arbeitspunkte verschiebt und Verzerrungen erzeugt. Konsequenterweise 
begrenzt im Tact SDA das Ausgangsfilter die Schaltanteile auf unter 
hundert mV an der Lautsprecherklemme, zu wenig, um den Lautsprecher zu 
beeinträchtigen.

Ein weiterer Vorteil der genauen Referenzfrequenz im Modulationsprozess 
ist, daß das Grundrauschen sich im Gegensatz zu anderen 
Schaltverstärkern nicht mit dem Signal moduliert. Und das Grundrauschen 
vom Verstärker selbst  ist extrem niedrig – was einen sehr guten 
Störabstand von 117 dB bedeutet. Selbst mit wirkungsgradstarken 
Lautsprechern in Aktivsystemens ist kein Grundrauschen wahrnehmbar.


http://www.fl-electronic.de/neu/lyngdorf-sda2175.html

von Graubärte auf den Müll (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Und unter Technikern, die nicht marktpolitisch agitieren müssen,
> ist klar:
> Linear ist (bei gleichem Schaltungsaufwand) "sauberer" als getaktet.
> Gerne wird auch mal linear nachgeregelt.
>
> LG
> old.

Unter Graubärten und Audiophiliespinnern gilt das als Konsens.

Der E-Techniker weiß aber, dass der "Lärm", den Klasse-D-Verstärker 
produzieren sich oberhalb des hörbaren Bereiches abspielt.
Praktisch und theoretisch sind Klasse-D-Verstärker in allen Belangen 
besser.

von oldeurope O. (Gast)


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Zum Thema PSRR:

Weihnachtsmann schrieb:
> Die Feed Forward Kompensation des Netzteils korrigiert jegliche
> Welligkeit im Netzteil der Ausgangsstufe. Deshalb kann die Gegenkopplung
> der Ausgangsstufe in Maßen gehalten werden

Bestätigt diesen Post von mir:

Aus der W. schrieb:
> Bei Damps kommt der psrr über "Aikido-Methoden" und
> Gegenkopplung zustande.

Ich meine man kann die Gegenkopplung in der PWM-PA ganz weglassen.

PWM ist keine AM, sie gehört zu den Modulationsarten bei denen
der Flankenwechselzeitabstand die Information enthält wie FM und PM.

Und was glaubt Ihr über wie viele Stufen solch Modulierte Signale
ohne Gegenkopplung laufen. Warum soll die Gegenkopplung in der
PWM-Endstufe ausgerechnet der Heilsbringer sein ?

Ihr verbaut Euch damit diverse Optionen. Angefangen bei der
Lautstärke-Steuerung über die Ub der PA.

LG
old.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Lukas, das kommt vermutlich von der Totzeit beim Umschalten der 
Endstufentransistoren. Kleine Eingangsamplitude bedeutet hohe 
Schaltfrequenz und damit deutlicher werdende Fehlzeiten im 
Gesamtsignalzyklus.
Man brauch also eine dynamische Nachführung der Totzeit, damit diese 
immer minimal wird. Unabhängig von Bauelementetoleranzen und 
Betriebsbedingungen.
Reine CMOS Chips sind da ideal, manche MOSFET-Treiber haben sowas auch 
drin.
Bei 5ns Umschaltzeit und 3MHz maximaler Schaltfrequenz fiel mir das 
hörtechnisch nicht auf. Eher das es kristallklar klang.


Betreffend SDA2175:
Das ist echtes Marketinggeschwafel, wo einer versucht seinen 
fertiggebrachten Weg als den einzig Glückseligen zu verkaufen. Das Ding 
mag ja gar nicht schlecht sein, aber es ist vollkommen überzogen 
dargestellt.

von Elektrofan (Gast)


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> Praktisch und theoretisch sind Klasse-D-Verstärker in allen
> Belangen besser.

Und die nachgeschalteten Lautsprecher (ggf. mit Frequenzweichen)
um mindestens 2 Dekaden schlechter ...

von oldeurope O. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Lukas, das kommt vermutlich von der Totzeit beim Umschalten der
> Endstufentransistoren. Kleine Eingangsamplitude bedeutet hohe
> Schaltfrequenz und damit deutlicher werdende Fehlzeiten im
> Gesamtsignalzyklus.

3. Argument gegen selbstschwingend.

LG
old.

von oldeurope O. (Gast)


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Ich kann nicht fassen, dass achtundzwanzig  Jahre danach
die Leut' immer noch zwischen Ubmax tackern und sich
Filter in den Signalweg bauen müssen.

LG
old.

von Markus (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Ich kann nicht fassen, dass achtundzwanzig  Jahre danach
> die Leut' immer noch zwischen Ubmax tackern und sich
> Filter in den Signalweg bauen müssen.

Das sind sicherlich dieselben Leute, die es nicht fassen können,  dass 
es nach achtundzwanzig Jahren immer noch Leute gibt, die keine 
geschlossene Regelschleife in Klasse-D Amps verwenden oder einen 
Ausgangsfilter ?

Gruß,

von oldeurope O. (Gast)


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Haben den Unterschied zwischen analog und digital nicht verstanden
und behandeln den Damp wie einen Analog Amp.

Die Verarbeitung eines Rechtecksignals bedarf keiner Gegenkopplung.

LG
old.

von Markus (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> und behandeln den Damp wie einen Analog Amp.
Ist er ja auch.


https://www.hypex.nl/img/upload/doc/an_wp/WP_All_amps_are_analogue.pdf

von oldeurope O. (Gast)


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Markus schrieb:
> Aus der W. schrieb:
>> und behandeln den Damp wie einen Analog Amp.
> Ist er ja auch.
>
> https://www.hypex.nl/img/upload/doc/an_wp/WP_All_amps_are_analogue.pdf

Die Einführung ist schon falsch.
Für die Jungs ist alles, was nicht codiert ist, analog.
Codiertes ist für die Digital.
Wer so schwammig definiert, kommt zu entsprechenden Resultaten.
Ich mag bei solch falschen Ansätzen eigentlich gar nicht weiterlesen
tue das aber trotzdem weil viele Leser sich ja nach solchen
Schriften richten.

Ich unterscheide zwischen drei Arten:
analog, digital und codiert.


LG
old.

von Markus (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Ich mag bei solch falschen Ansätzen eigentlich gar nicht weiterlesen

Verschiedene Menschen, verschiedene Meinungen. Ich (und mehrere andere 
hier in diesem Thread) sind nicht unbedingt mit dir einer Meinung. Sonst 
wäre die Welt ja auch sehr einseitig :)

Gruß,

von Mark S. (voltwide)


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Aus der W. schrieb:
> Ich unterscheide zwischen drei Arten:
> analog, digital und codiert.

Deinen Seniorenindividualismus in Ehren, aber Du bist nun mal nicht 
maßgeblich in diesem Feld. Besser Du schwadronierst über Röhren, da 
kannst Du ja noch mit reden.

von oldeurope O. (Gast)


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Meinst Du nicht, dass man Aspekte besser beurteilen kann,
wenn man sie trennt, statt sie in einen Topf zu werfen?

Zumindest verstehe ich jetzt, weshalb Ihr zwischen Damp
und analog per Convention [sic!] nicht unterscheidet, weil
PWM ist für Euch ja analog. Interessant.

Ich glaube Ihr verbaut Euch da den Weg.
Da ich differenzierter urteile, kann ich Euer Handeln
nun nachvollziehen. Umgekehrt geht das nicht.

So stehen da halt unterschiedliche Meinungen im Raum.

LG
old.

von Markus (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Ich glaube Ihr verbaut Euch da den Weg.

Idealerweise sollten wir uns zusammen setzen und gemeinsam zwei 
Verstärker entwickeln (einmal nach deinen Vorstellungen und einmal nach 
meinen) und im Labor unter gleichen Bedingungen (Messgeräte, Quellen, 
Lasten etc) vermessen. Alles andere endet in einer Glaubensfrage, bei 
der die Meinungen auseinanderlaufen ?

Gruß,

von oldeurope O. (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Besser Du schwadronierst über Röhren

Ich bin in beiden Welten gut zu hause.

LG
old.

von oldeurope O. (Gast)


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Markus schrieb:
> Idealerweise sollten wir uns zusammen setzen und gemeinsam zwei
> Verstärker entwickeln (einmal nach deinen Vorstellungen und einmal nach
> meinen) und im Labor unter gleichen Bedingungen (Messgeräte, Quellen,
> Lasten etc) vermessen.

Wie soll das gehen? Bei mir kommt ein digitales Signal raus
und bei Dir ein analoges.

[Ironie]
Mag zwar sein das Du da keinen Unterschied siehst,
aber ein Rechteck sieht auf meinem Scope anders
aus als ein Sinus.[/Ironie]

LG
old.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der Vorschlag ist doch nicht schlecht. Am Ende wohnt ihr nur ein Haus 
auseinander ;-)

Beide Verstärker geben doch ein tiefpaßgefiltertes Signal aus.

Könnte man auch in SPICE machen. Nur leider nicht direkt als 
Differenzsignal am Ausgang, weil die Durchlaufzeiten vermutlich doch zu 
unterschiedlich sind.

von Dieter (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Ich unterscheide zwischen drei Arten:
> analog, digital und codiert.

Der ganz grosse Mist bei allem hier ist, dass aller Schall ueber analoge 
Uebertragung in jedes Ohr kommt. Es fehlt da noch der digitale 
Direktanschluss beim Menschen.
Nur Synthesizer direkt abgegriffen sind digitale Quellen.

Fundiertes Wissen ist welche Art von Klirrfaktoren unangenehmer klingt 
als andere gleicher Staerke.

Unstrittig ist, dass an die kleine Baugroesse und Wirkungsgrade eine 
Roehrenendstufe nie heran kommt.
Uebrigens gab es class d Endstufen schon mit Roehren. In einer 
Fachbibliothek stiess ich im letzten Jahrtausend mal drauf unter den 
ausrangierten Buechern.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Class-D hat auch nichts mit digital zu tun. Class-B ist auch nicht binär 
und Class-A nicht für'n Arsch. Am ehesten noch Class-C für Christen, 
weil deren Ausgangssignal oft gen Himmel fährt.

von oldeurope O. (Gast)


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Dieter schrieb:
> Der ganz grosse Mist bei allem hier ist, dass aller Schall ueber analoge
> Uebertragung in jedes Ohr kommt. Es fehlt da noch der digitale
> Direktanschluss beim Menschen.

Ganz im Gegenteil.
Indem man mithilfe der Massenträgheit des Lautsprechers
aus PWM eine analoge Schallübertragung macht,
ist man sehr nah am Menschen dran.

LG
old.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das strahlt aber wie blöde und erhitzt unnötig die Schwingspule, 
deswegen ist das nur die Billiglösung

von oldeurope O. (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Ich kann nicht fassen, dass achtundzwanzig  Jahre danach
> die Leut' immer noch zwischen Ubmax tackern und sich
> Filter in den Signalweg bauen müssen.

Abdul K. schrieb:
> Das strahlt aber wie blöde und erhitzt unnötig die Schwingspule

Ja, mein Reden.
Die Integration im Lautsprecher ist der interessante Aspekt
des damp. Wer darauf verzichten muss, hat's nicht verstanden.

LG
old.

von Dieter (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Massenträgheit des Lautsprechers

Die kommt im Ersatzschaltbild des Lautsprechers vor. Ziel ist aber diese 
durch eine Regelung zu minimieren.

Bei direkt digital gespeisten class d ist das als Modell bereits 
hinterlegt. Die Steuerimpulse beinhalten die Vorverzerrung bereits 
prediktativ. Der Filter ist da nur noch aus EMV Gruenden am Ausgang. Das 
ist der Unterschied zwischen 25 Euro Bluetooth Boxen und 250 Euro 
Geraeten gleicher Leistung.

von Markus (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Die Integration im Lautsprecher ist der interessante Aspekt
> des damp. Wer darauf verzichten muss, hat's nicht verstanden.
Interessant...
Da gibt es ganze F&E Abteilungen mit klugen Ingenieuren, und eigentlich 
sind sie doch so dumm, weil das Geheimnis die Spule im Lautsprecher ist?

Und du bist der einzige, der das rallt :)

von oldeurope O. (Gast)


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Markus schrieb:
> Interessant...
> Da gibt es ganze F&E Abteilungen

Ich habe Dir erklärt, worauf es mir ankommt.
Was andere machen (müssen um Marktkompatibel
zu sein), das ist deren Ding.
Genau wie es deren Ding ist zu behaupten
PWM=AM, oder PWM=analog. Solche Leute sind für
mich keine Vorbilder denen ich was nachmache.
Zum Glück standen mir solche Schriften damals
nicht zur Verfügung.

Ich habe Methoden gefunden um im Lautsprecher
integtieren zu können, ohne das der überhitzt.
Mir ist das wichtig und ich mache das dann so.

Was ich bei Euch inkonsequent finde, bei Elektromotoren
tackert Ihr ohne Filter mit voller Zwischenkreisspannung.

Beitrag "Re: Arduino Kondensatormotor Drehzahlsteuerung"

05.03.2020 08:39

LG
old.

von Markus (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Was ich bei Euch inkonsequent finde, bei Elektromotoren
> tackert Ihr ohne Filter mit voller Zwischenkreisspannung.

Bei Motoren steht die Qualität der Stromes bzw der Spannung auch nicht 
als Hauptfaktor im Vordergrund.

Aber lassen wir das Thema. Schade, wie ein technisch interessanter 
Thread wegen solch Murks zugrunde geht.

Gruß,

von oldeurope O. (Gast)


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Die Erwärmung durch die Schaltfrequenz ist bei Lautsprechern
und Motoren ein wichtiger Aspekt:

Abdul K. schrieb:
> Das strahlt aber wie blöde und erhitzt unnötig die Schwingspule,


Markus schrieb:
> Aber lassen wir das Thema.

In Ordnung, Du hast als Themenstarter hier das Sagen.

LG
old.

von suiraD (Gast)


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Markus schrieb:
> Schade, wie ein technisch interessanter
> Thread wegen solch Murks zugrunde geht.

Das ist typisch für Threads, in denen Darius auftaucht. Sein 
Hauptanliegen ist es, zu zeigen dass er der Klügste ist, alle Anderen 
nur Idioten.

von ich weiß was, was du nicht weißt (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Ich habe Methoden gefunden um im Lautsprecher
> integtieren zu können, ohne das der überhitzt.
> Mir ist das wichtig und ich mache das dann so.

Und, kann man das irgendwo kaufen, oder lässt Du die Welt sonstwie daran 
teilhaben, oder willst Du Dich nur wichtig machen, wie damals im 
Kindergarten?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Rein technisch gesehen, gibt der Thread jetzt momentan auch nichts mehr 
her. Wie soll es weitergehen?

von Markus (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Wie soll es weitergehen?

Wir könnten den Thread so lange pausieren, bis zum eigentlichen 
technischen Thema "Selbstschwinger vs. Fest-PWM" Neues hinzukommt.

Nur weil das eigentliche Thema vorerst behandelt ist, heißt das nicht, 
dass man danach die wilde Sau rauslassen kann :)

Ich werde den Thread abspeichern in der Hoffnung, dass, wenn es 
nennenswerte Neuigkeiten gibt, er wieder aktuell wird.

Vielen Dank an alle für die Beiträge.

Gruß,

von oldeurope O. (Gast)


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Wie lautet denn Dein Fazit?

Auch 3:0 für fix?

LG
old.

von Dieter (Gast)


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Markus schrieb:
> Aus der W. schrieb:
>> Die Integration im Lautsprecher ist der interessante Aspekt
>> des damp. Wer darauf verzichten muss, hat's nicht verstanden.
......
> Und du bist der einzige, der das rallt :)

Er ist nicht der Einzige.

Der feine Unterschied, oder besser gesagt kleine vollkommene 
unbedeutende Unterschied ist jener, dass es ihm egal zu sein scheint, ob 
irgendein Geraet in der Nachbarschaft dadurch gestoert wird, oder ein 
Tierchen jault oder vergrault wird.

von oldeurope O. (Gast)


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Dieter schrieb:
> Der feine Unterschied

Danke.
Um hier nicht zu stören, habe ich einen Thread für das
Thema aufgemacht:
Beitrag "d-amp: Mit oder ohne Filter?"
Und im Startbeitrag das Argument gebracht, welches dem selbsterregten
Amp das Genick bricht.

LG
old.

von Carl D. (jcw2)


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Aus der W. schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> Besser Du schwadronierst über Röhren
>
> Ich bin in beiden Welten gut zu hause.
>
> LG
> old.

Ich verschenke ein "gleich".

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