Seit ein paar Tagen ist LabView Community Edition für nichtkommerzielle Zwecke kostenlos erhältlich. Laut Hersteller National Instruments enthält diese Version alle in der Professional Edition von LabVIEW enthaltenen Funktionen, sowie das LINX-Toolkit zur Verwendung mit Raspberry Pi, BeagleBoard und Arduino, und
außerdem Zugriff auf das Web Module von LabVIEW NXG zur Erstellung webbasierter Anwendungen.
LabView ist eine seit 1986 verfügbare grafische Entwicklungsumgebung, die überwiegend für die Automatisierung und Auswertung von Messungen, aber auch für komplexere Regel- und Automatisierungsaufgaben genutzt wird.
Definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Für kleinere Projekte,
Messdatenauswertung und Bildverarbeitung ist LabVIEW oft eine gute Wahl,
auch zu Hause.
Andreas S. schrieb:> Laut Hersteller National Instruments enthält diese Version alle in der> Professional Edition von LabVIEW enthaltenen Funktionen
Bedeutet dies das auch die ganzen Funktionen zur Messgerätefernsteuerung
uneingeschränkt enthalten sind?
Das wäre nämlich in der Tat cool. Einfacher (wenn man im Thema Labview
drin ist) kann man Automatisierung bei der Messwerterfassung fast nicht
machen ;)
inst schrieb:> Und was ist jetzt der Unterschied zur kostenpflichtigen Version?
Unteranderm, dass du die Software nicht kommerziell nutzen darf d.h.:
das du mit der Software kein Geld verdienen darfst.
Droggelbecher schrieb:> Am Ende (Installer NXG Community Edition) stand da aber was von Lizenz> für 365 Tage - kostenlos ist was anderes, mal sehen, ob ich da Zeit> reinstecke.
Vermutlich kann man die entspannt verlängert. Das ist z. B. bei Fusion
360 genauso.
Droggelbecher schrieb:> Am Ende (Installer NXG Community Edition) stand da aber was von Lizenz> für 365 Tage - kostenlos ist was anderes, mal sehen, ob ich da Zeit> reinstecke.
Das ist mir auch aufgefallen.Was mir aber ueberhaupt nicht
gefallen,waren die 1000 Bedingungen die die Company einem auferzwingt
und akzeptieren muss um die Installation durchfuehren zu koennen.
Ich hatte "I agree" angeklickt nur um mal zu sehen was Labview einem
Labview-Newbie zu bieten hat und was es kann.
Nun, innerhalb einer halben Stunde des "Testens" kann man keine grosse
Angaben ueber das Programm machen und dennoch hat mir einiges schon
nicht gefallen:Zig Fenster zum hin-und herschieben,weil sie einem
staendig im Weg sind.Zum Teil Schaltsymbole die rein optisch schon
bescheuert aussehen.Das verbinden diverser Module wird nicht mit einem
normalen Mauszeiger vorgenommen,sondern mit einem Gebilde das aussieht
wie ein um 45 Grad umgekippter Muelleimer - was soll der Bloedsinn.Meine
Augen sind nicht Besten und das genaue plazieren machte mir
Schwierigkeiten.Hat man das Modul richtig fixiert ,wird dieses noch mit
schwabbelden Linien eingekreist-ich tue das als nette Spielerei ab.
OK - ist Ansichtssache und sagt noch nichts ueber die eigentlichen
Faehigkeiten des Programmes etwas aus.
Aber bei 2GByte download und 6GByte nach der Installation duerfte
sicherlich viel High Tech dahinterstecken.
Nur so richtig warm geworden bin ich mit dem Programm nicht.Wenn mir
hier einer auf dem Forum ein selbststaendig erstelltes Projekt
zeigt,dass mir -als Newbie!!- Labview etwas schmackhaft machen
kann,werde ich Labview bei meinem naechsten Backup mit integrieren -
ansonsten fliegt es von der Platte inklusive dem Agreement-Mist
Toxic schrieb:> 45 Grad umgekippter Muelleimer
Das soll eine Drahtrolle sein. Und ja das ist Sinnvoll, da sich in
labview die Funktion des Cursors dramatisch umschalten lässt. (siehe
Werkzeugpalette)
Der Witz an Labview ist, das du sofort und immer eine Bedienoberfläche
hast.
Alle Variablen sind gleichzeitig bedien oder Anzeigelemente. Das ist für
mal schnell einen Nutzeroberfläche machen super.
Weiterhin hat Labview sehr mächtige Routinen gleich mit dabei (SubVI).
Ein simples DSO bestehend aus einem fernsteuerbarem Multimeter und einer
entsprechenden Anzeige ist mit etwas Übung in 5 Minuten
zusammengeklickt. Genau dafür ist das gedacht.
Jemand schrieb:> Ein simples DSO bestehend aus einem fernsteuerbarem Multimeter und einer> entsprechenden Anzeige ist mit etwas Übung in 5 Minuten> zusammengeklickt.
Ich werde mich naechste Woche nochmal damit beschaeftigen.Ich brauche
sinnvolle Programme fuer meine eigenen Dokumentationen von Projekten und
Programme dir mir helfen Probleme zu loesen wie z.B. LTspice.
Nun - gut zu wissen,dass ich eventuell den Muelleimer bzw. die
Drahtrolle vielleicht in einen normalen Mauszeiger oder zumindest in
eine Loetkolbenspitze umwandeln kann. ;-)
Eventuell macht ja die Drahtrolle tatsaechlich einen besonderen Sinn -
ist mir halt bisher entgangen.
Toxic schrieb:> Eventuell macht ja die Drahtrolle tatsaechlich einen besonderen Sinn -> ist mir halt bisher entgangen.
Mit der Drahtrolle zieht man Strippen.
Jemand schrieb:> Ein simples DSO bestehend aus einem fernsteuerbarem Multimeter und..
..und zumindest einem irgendwie erreichbaren ADC.
Aber soweit ich das bei denen gelesen habe, enthält diese
Community-Version keinerlei Treiber für egal was.
Damit ist das alles wohl nur "schmoren im eigenen Saft". Allenfalls mit
Daten, die man sich zuvor mit ner Tabellenkalkulation zusammen gezimmert
hat oder so ähnlich.
W.S.
W.S. schrieb:> Aber soweit ich das bei denen gelesen habe, enthält diese> Community-Version keinerlei Treiber für egal was.>> Damit ist das alles wohl nur "schmoren im eigenen Saft". Allenfalls mit> Daten, die man sich zuvor mit ner Tabellenkalkulation zusammen gezimmert> hat oder so ähnlich.
Wenn jedoch eine AD/DA-Karte mit LabView Treibern vorhanden ist, kann
diese dann verwendet werden?
Ich habe seit langer Zeit eine Adlink PCI-9112 Karte hier liegen.
LabView-Treiber gibt es dafür... Nachdem LabView nun frei erhältlich
ist, dachte ich diese mal in einen Rechner zu stecken und erste
Erfahrungen mit LabView zu sammeln. Oder geht das mit der
Community-Version überhaupt nicht?
Toxic schrieb:> Jemand schrieb:>> Ein simples DSO bestehend aus einem fernsteuerbarem Multimeter und einer>> entsprechenden Anzeige ist mit etwas Übung in 5 Minuten>> zusammengeklickt.>> Ich werde mich naechste Woche nochmal damit beschaeftigen.Ich brauche> sinnvolle Programme fuer meine eigenen Dokumentationen von Projekten und> Programme dir mir helfen Probleme zu loesen wie z.B. LTspice.>> Nun - gut zu wissen,dass ich eventuell den Muelleimer bzw. die> Drahtrolle vielleicht in einen normalen Mauszeiger oder zumindest in> eine Loetkolbenspitze umwandeln kann. ;-)>> Eventuell macht ja die Drahtrolle tatsaechlich einen besonderen Sinn -> ist mir halt bisher entgangen.
Wenn du nach Try&Error gehst, gehts schief. Es ist was ganz anderes als
andere "Programmiersprachen". Mit Schleifen wirste auch viiieeel Spass
haben, wenn du es nicht wirklich lernst und nur rumprobierst.
Wenn man es mal geschnallt hat, dan isse echtnicht schlecht.
Toxic schrieb:> Ich werde mich naechste Woche nochmal damit beschaeftigen.Ich brauche> sinnvolle Programme fuer meine eigenen Dokumentationen von Projekten und> Programme dir mir helfen Probleme zu loesen wie z.B. LTspice.
Du kannst ja z.B. mal versuchen, aus dem Audioeingang deines Rechners
ein Oszilloskop zu bauen. Oder aus dem Audioausgang einen
Funktionsgenerator.
Besser wäre aber, dafür eine externe USB-Soundkarte zu verwenden, die
kosten ja nicht viel. Nur falls was kaputtgeht.
LabView ist schon eine feine Sache. Es wurde ursprünglich mal für
Benutzeroberflächen z.B. für Prüfstände entwickelt, es konnte ja niemand
ahnen daß Ingenieure das für irgendwelchen Blödsinn zweckentfremden.
Wir hatten das in der Uni und als Prüfungsleistung sollten wir ein
Programm nach eigenen Vorstellungen und Gutdünken entwickeln.
Einige haben z.B. Spiele wie Autorennen oder Mensch-ärger-dich-nicht
programmiert, ich hab eine Energienetzwerksimulation gebaut.
Ich hatte mal in den 90ern einen Praktikumsversuch "Transistorkennlinie"
mit Spannungsquelle und Multimeter (beides via GPIB) aufgesetzt, die
Spannungsquelle wurde durch LabView durchgekurbelt und mit Multimeter
die entsprechenden Spannungen und Ströme gemessen.
Raus kam eine Kennlinie und eine Excel Pappe, dauerte ca 20 Minuten.
Das ganze selbst in Turbo gemacht brauchte ca 30s.
Ich hab es jetzt wieder deinstalliert - für mich immer noch nicht das
Richtige (aber für die Studenten damals nicht so schlecht).
egberto
W.S. schrieb:> Aber soweit ich das bei denen gelesen habe, enthält diese> Community-Version keinerlei Treiber für egal was.
Finde ich nicht, wo steht das?
> Damit ist das alles wohl nur "schmoren im eigenen Saft".
Macht eine Messwertverarbeitung ohne Messwerterfassung Sinn?
Toxic schrieb:> Zig Fenster zum hin-und herschieben,weil sie einem> staendig im Weg sind.Zum Teil Schaltsymbole die rein optisch schon> bescheuert aussehen.Das verbinden diverser Module wird nicht ...
Willkommen in der Labview Welt.
egberto schrieb:> Ich hatte mal in den 90ern einen Praktikumsversuch
und ich ein AD Referenzkit das Labview als Visualisierung hatte. Super
Teil. THT FFT etc waren damit ein Kinderspiel.
Wie geht das? schrieb:> Was ist das und was macht man damit??? Konkrete Beispiele bitte.
Jedenfalls nicht zuviele Fragezeichen. Wie wäre es mit RTFM?
Konkrete Beispiele?
1. Installieren.
2. Deinstallieren.
3. bei 1. neu beginnen.!!11!!!!!!ölfzig
Helwein V. schrieb:> wtf, ist dieses Screenshot aus den 80er ?
Nö, auch wenns ein bischen aussieht wie Pacman.
Das Labview ist schon nicht so schlecht. Wir haben es um 2000 bei der
GSI in Wixhausen benutzt.
LabView ist eines der besten RAD (Rapid Application Development) Tools
mit einfacher Anbindung an Hardware und alles was man für die
Signalverarbeitung braucht.
Mit welcher Sprache sonst kann man Daten aufzeichnen, FFT drüberlaufen
lassen und das ganze in der interactiven GUI anzeigen lassen,
kompilieren und als exe verwenden, und das ganze in unter 5 Minuten
(inklusive booten von Windows). (Wenn man mit der Sprache schon mal
gearbeitet hat natürlich)
Nicht vergessen, die Zielgruppe waren Experimentalphysiker, keine
Informatiker. Labview richtet sich an Leute die nicht programmieren
können und keine Zeit haben es zu lernen. Das ist keine Alternative zu
Visual C.
dumdidum schrieb:> Mit welcher Sprache sonst kann man Daten aufzeichnen, FFT drüberlaufen> lassen und das ganze in der interactiven GUI anzeigen lassen,> kompilieren und als exe verwenden, und das ganze in unter 5 Minuten> (inklusive booten von Windows).
Das ist auch so ziemlich die einzige App wo das sinnvoll funzt. Rein
akademisch geht es immer einfacher.
Aber selbst da muss man erstmal hinkommen. Bei mir hat schon runterladen
und Installation "etwas" länger gedauert.
Nur damit ich mich einer gefühlt endlosen Liste an Lizenzdetails und
einzeln zu lizenzierenden Softwaregrüppchen gegenüber sehe. Hab das
sofort wieder deinstalliert, wer so tickt passt nicht zu mir.
>(Wenn man mit der Sprache schon mal gearbeitet hat natürlich)
klar, wenn man den Leidensweg durch hat ginge das auch in Excel VBA
schnell.
Dann hat man noch nicht einen einzigen Datensatz von seinen Geräten,
hängt in dieser extrem hochpreisigen Labview Welt fest und jeder Schritt
kostet n Heidengeld. Wenn jemand ein Danaergeschenk möchte, hier ist es.
Soul E. schrieb:> Nicht vergessen, die Zielgruppe waren Experimentalphysiker,
Also non Profit Institute mit ausreichend Zeit und Geld (und armen
Studenten denen man das als Doktorarbeit aufdrücken konnte).
Soul E. schrieb:> Labview richtet sich an Leute die nicht programmieren> können und keine Zeit haben es zu lernen.
Aber genug Zeit und Geld sich mit den Fallstricken dieses Machwerks
auseinander zu setzen?
/polemik
Toby P. schrieb:> Das ist auch so ziemlich die einzige App wo das sinnvoll funzt
Durch das Datenflussmodell geht multithreading auch richtig gut.
Parallele Schleifen werden gleichzeitig in verschiedenen Threads
ausgeführt und können über Queues kommunizieren.
Versuch das mal in VBA :-)
Wie geht das? schrieb:> Was ist das und was macht man damit??? Konkrete Beispiele bitte.
Ein großer deutscher Automobilzulieferer fertig Dieselinjektoren bei
denen die Einspritzdüse mittels eines Vielschicht-Piezo-Aktors geöffnet
wird. Diese Piezos aus Sinterkeramik kommen von einem großen japanischen
Druckerhersteller welcher auch eine beachtliche Expertise in Keramik
hat.
Die Roh-Keramiken haben bei Lieferung noch keine piezoelektrischen
Eigenschaften, diese werden erst bei der sogenannten "Polung"
eingebracht (vergleichbar mit dem Aufmagnetisieren von ferromagnetischen
Stoffen).
Die Steuerung des Polungsprozesses auf den Polungsanlagen an einem
Standort des großen deutschen Automobilzulieferes erfolgen mit Rechnern
auf denen LabView läuft. Auch die anschließende Messung zur QS der
Piezo-Aktoren erfolgt mit LabView-basierter Software.
Wir reden hier von Millionen Stückzahl im produktiven Betrieb mit hoher
Verfügbarkeit. Die Software interagiert dabei mit den SPS-Steuerungen
der Maschinen über Profibus, mit der Produktdatenbank der Firma über
Ethernet, mit Sensorik und Aktorik über Analog- und Digital-I/O, mit
Messgeräten und arbiträren Funktionsgeneratoren über GPIB usw.
Piezo schrieb:> Wir reden hier von Millionen Stückzahl im produktiven Betrieb mit hoher> Verfügbarkeit. Die Software interagiert dabei mit den SPS-Steuerungen> der Maschinen über Profibus,
Statt etablierter SCADA Systeme Software aus der Experimentatalphysik
nehmen?
Kann man machen, bei den Stückzahlen sicher kein Problem. Da ist auch
das Budget vorhanden.
dumdidum schrieb:> Durch das Datenflussmodell geht multithreading auch richtig gut.> Parallele Schleifen werden gleichzeitig in verschiedenen Threads> ausgeführt und können über Queues kommunizieren.
Klingt schrecklich ;-). Da nehme ich lieber ein RTOS auf nem Raspi.
>> Versuch das mal in VBA :-)
Das haben die MS Typen gottseidank nicht eingebaut.
28.5.2020
Hi,
Labview habe ich schon gehört aber ich habe absolut kein erfahrung
damit.
Was ist die Unterschied zwischen
LabView 2020 Community Edition
und
LabView NXG Community Edition.
Ich möchte Labview mit mein Rapsberrry Pis anwenden (non-commercial)
Grüße und thanks for any tips!
BD
dumdidum schrieb:> LabView ist eines der besten RAD (Rapid Application Development) Tools> mit einfacher Anbindung an Hardware und alles was man für die> Signalverarbeitung braucht.>> Mit welcher Sprache sonst kann man Daten aufzeichnen, FFT drüberlaufen> lassen und das ganze in der interactiven GUI anzeigen lassen,> kompilieren und als exe verwenden, und das ganze in unter 5 Minuten> (inklusive booten von Windows). (Wenn man mit der Sprache schon mal> gearbeitet hat natürlich)
Python plus Oekosystem.
Und NB: LabVIEW ist keine Sprache. Es ist und bleibt eine Methode,
rapide zu frickeln und Wohlfuehl-Entwicklern das Gefuehl zu vermitteln,
sie koennten 'grafisch programmieren'. Wir nennen es hier (wo jemand
fuer seine fehlerhafte Prozesssteuerung selber haften muesste)
hoechstens: 'write only programming', aus dem Grund, dass man diese
Konstrukte in der Industrie nach der Prototypenphase bei gewissen
Anforderungen komplett wegschmeisst und sie nach Gesichtspunkten
gaengiger Robustheitskriterien und Anforderungen an
test-driven-development neu von vorne entwickelt. Meistens in einer
verifizierbaren Sprache, die waehrend 10-20 Jahren nicht wesentlich
Kompatibilitaeten bricht (da kann man bei Python2/3 natuerlich
gegenargumentieren).
Und nochmal NB: Ich finde LabVIEW fuer schnelle ad-hoc Messwerterfassung
legitim, wenn man mal von dem Wimmelbildcharakter des nicht zoombaren
Arbeitsplatzes im 80er-Jahre-Pixellook absieht. Und WENN es auf Anhieb
funktioniert und man nicht ewig nach Update-Blobs in den Foren suchen
muss.
Ansonsten nehme ich saures Bier auch nicht gratis, wenn ich eine
nachhaltige, programmierbare Alternative habe.
Hinweisgeber schrieb:> Ob kostenlos oder nicht, LabVIEW ist und bleibt Müll!
Genauso, wie Deine argumentationslose Meinung, die wahrscheinlich auf
keinerlei Erfahrung beruht.
Man muss es nicht mögen, man muss es auch nicht benutzen, aber man kann
so ziemlich alles damit programmieren, sofern man dazu in der Lage ist.
Ein Vergleich mit prozeduralen Sprachen ist auch sinnlos, da es ein ganz
anderes Konzept verfolgt.
Wer meint er müsste alles fertig programmiert serviert bekommen und
obendrein nichts für bezahlen, der sollte sich vielleicht eher mit
Holzschnitzereien beschäftigen.
Von der Entwicklungsgeschwindigkeit her schlägt es wohl auch die meisten
anderen Lösungen.
Meine Meinung beruht immerhin auf mehr als 10 Jahren Erfahrung mit LV
bis hin zum CLD und RT/FPGA Targets.
ich bin Manjaro-Fan und habe in letzter Zeit gelernt, das Linux das
bessere Windows ist, z.B. wenn man ältere Spiele spielen will.
Pandemonium läuft unter Wine problemlos, unter Windows 10 ist das nicht
so einfach. Steam hat für viele Windows-Spiele eine produktive Proton
Lösung.
Ist es nicht möglich, Labview unter Wine/Vulkan zu installieren?
Es könnte laufen, nur LabView hat einfach unter Windows den besseren
Treibersupport. Du willst ja libraries aufrufen, pcix-Karten im
Registermodus betreiben, .NET-Module von Hardwareherstellern einbinden
und sowas. Das geht halt unter Windows sehr gut, bei der Version, die
für linux gemacht ist, hast Du da schon Einschränkungen. Eine andere
Sache ist die Skalierung. Meiner Meinung nach funktioniert das gut mit
(U)HD-Monitoren unter W10, ob das mit Wine auch klappt? Ansonsten
hättest Du wirklich winzige (1 Pixel breite) Linien. Bei der 2019
zumindest.
Ansonsten ist LV schon anspruchsvoll. Die Stimmen die meinen man klickt
da nur auf gut Glück was zusammen kann ich nicht teilen. Es ist vom
Umfang her wie C, Einarbeitungszeit für Leute die C können ca 2-3 Monate
bis man richtig fit ist und gute, saubere Programme bauen kann. Es hat
Features für parallele Verarbeitung zB. Channels für Daten oder
,,Ampeln" die richtig gute Realtimesteuerung erlauben, zumindest in dem
Rahmen welcher das Betriebssystem hergibt. Ein bisschen wie GO-Lang nur
in grafisch. Da muss man sich jedoch erst einmal reindenken. Für
Objektorientiertes Programmieren ist es eher weniger geeignet.
Karl-Heinz V. schrieb:> Ist es nicht möglich, Labview unter Wine/Vulkan zu installieren?
Gibt es nicht sogar ein natives Labview für Linux? Das letzte Mal dass
ich mich mit dem Thema beschäftigt habe war als Carsten Meyer sein
c't-Lab entwickelt hatte. Das müsste Labview v6.x gewesen sein.
Martin S. schrieb:> wenn man mal von dem Wimmelbildcharakter des nicht zoombaren> Arbeitsplatzes im 80er-Jahre-Pixellook absieht.
Ist das immer noch so? Kann ich mir nicht vorstellen das Sie das nicht
geändert haben.
Stefan E. schrieb:> Von der Entwicklungsgeschwindigkeit her schlägt es wohl auch die meisten> anderen Lösungen.
Das bezweifle ich, zumindest für Fälle die mich interessieren.
Entwicklung ist ein Prozess der z.B. bei Anwendungen die lange laufen
sporadisch vorkommt.
Da haben grafisch orientierte Anwendungen den Nachteil das man sich
aufwendig wieder einarbeiten muss. Das ist nicht Labview spezifisch
sondern ein prinzipieller Nachteil. Wenn ich bei der Logo (eine grafisch
programmierbare SPS) was ändern muss ist das ungleich aufwändiger wie
bei Firmware in Textform.
Für ne Doktorarbeit ist das unwesentlich und auch die Experimentalphysik
hat andere Schwerpunkte. Eine Produktionsstraße kann aber 20 Jahre
laufen und da sieht es nun mal ganz anders aus.
> ... cern-uses-ni-labview-software-and-pxi-hardware.html
Das sind dann so Beispiele von NI. In etwa so sinnvoll wie eine
Applikation Note über das Triebwerk einer Mondrakete wenn ich nen
Drachen steigen lassen will.
Netto bringt Labview meiner Meinung nach das Gerätetreiber und HMI
vorhanden sind (ne FFT lib werde ich schon auftreiben). Der Preis sind
hohe Kosten und Abhängigkeiten. Wenn die Treiber aber nicht dabei sind,
wozu brauch ich das dann? Bildchen kann ich auch in Excel und Gnuplot,
dynamisch geht da auch.
blub schrieb:> Du willst ja libraries aufrufen, pcix-Karten im> Registermodus betreiben, .NET-Module von Hardwareherstellern einbinden> und sowas.
Danke für den Beitrag, das will ich aber alles nicht sondern das muss
ich.
> Das geht halt unter Windows sehr gut, bei der Version, die> für linux gemacht ist, hast Du da schon Einschränkungen.
Na super.
> Ansonsten ist LV schon anspruchsvoll. Die Stimmen die meinen man klickt> da nur auf gut Glück was zusammen kann ich nicht teilen.
Glaub ich eh keinem.
> Es hat> Features für parallele Verarbeitung zB. Channels für Daten oder> ,,Ampeln" die richtig gute Realtimesteuerung erlauben,
Warum nehme ich dann nicht gleich Ein RTOS? Gibt es für lau, ist keine
Einbahnstrasse und ich hab volle Kontrolle.
Toby P. schrieb:> (ne FFT lib werde ich schon auftreiben).
Stimmt, nur in LV hast du jedoch eine ganze Palette an Filtern und
Mathematischer Abbildungen gleich mit dabei und das ganze übersichtlich
und mit einem Mausklick und dazu noch ausführliche Hilfetexte/Beispiele.
Wie schon gesagt ist es im Akademischen Umfeld gut oder auch wenn man
selbst noch dazulernen will in Sachen Signalverarbeitung, man kann da
gut verschiedene Methoden ausprobieren ohne da noch lange im Netz danach
suchen zu müssen.
Eine Sache die noch nicht angesprochen wurde ist die
Entwicklungsgeschwindigkeit. Ich kann das Programm instantan starten und
debuggen, das eigentliche Kompilieren geht sehr schnell und ist für mich
vollkommen unsichtbar. Damit macht es einfach Spaß, eine sofortige
Rückmeldung zu bekommen, damit kann ich sehr schnell und bequem
arbeiten.
Toby P. schrieb:> Warum nehme ich dann nicht gleich Ein RTOS? Gibt es für lau, ist keine> Einbahnstrasse und ich hab volle Kontrolle.
RTOS wäre dann LabView auf FPGA, ist allerdings nicht für lau, ganz im
Gegenteil;)
LabVIEW ist aber weniger ein Betriebsystem als eine Designphilosophie.
Es ist eher vom Vorgehen her wie Elektrotechnik (Strippen ziehen, Module
verbinden, Datenflussprinzip, kompletter Schaltplan auf einem Blick) ;)
Klar man legt sich fest, dafür kenne ich kein anderes System welches das
alles leistet und irgendwie billiger zu bekommen wäre.
blub schrieb:> Stimmt, nur in LV hast du jedoch eine ganze Palette an Filtern und> Mathematischer Abbildungen gleich mit dabei und das ganze übersichtlich> und mit einem Mausklick und dazu noch ausführliche Hilfetexte/Beispiele.
Ist schon klar, sag ja nicht das es schlecht ist. Hab auch Anwendungen
gesehen die super sind.
Aber sind die Gerätetreiber in der Community Version dabei? Simulieren
kann i ch auch in LTspice.
> Eine Sache die noch nicht angesprochen wurde ist die> Entwicklungsgeschwindigkeit. ...
Naja, das klingt jetzt wirklich wie aus der NI Marketingabteilung. Da
habe ich ganz andere Erfahrungen und kompilieren geht heut überall
schnell.
blub schrieb:> Klar man legt sich fest, dafür kenne ich kein anderes System welches das> alles leistet und irgendwie billiger zu bekommen wäre.
Weil NI alles platt gemacht hat. Einer der hier ein sehr schöne serielle
Visualisierung rengestellt hat kann ein Lied davon singen.
bei Profilab bekomme ich für die Kosten einer Labview Lizenz einen
kompletten Messgerätepark ;-)
Toby P. schrieb:> Einer der hier ein sehr schöne serielle Visualisierung rengestellt hat> kann ein Lied davon singen.
Was meinst Du damit? Das würde mich interessieren falls es das Projekt
noch gibt.
Ja diese Patentstreitereien sind wirklich besch**
Hatte mir auch überlegt selbst sowas zu entwickeln aber da legst Du dich
gleich mit denen an :/
blub schrieb:> Was meinst Du damit? Das würde mich interessieren falls es das Projekt> noch gibt.
Möchte ich nicht weiter kommentieren weil ich nicht weiß ob der Autor
(der ein sehr schönes Programm mit viel Aufwand entwickelt hat) das Ok
findet. Such mal nach Comvisu? da geht es zur Webseite.
Selber zu machen wäre mir ne Nummer zu groß.
Höchstens als Github Freeware. Der. Haifischteich in den man da rein
springt ist nur einer der Gründe. Die undankbaren User ein anderer.
von Toby P. (Gast)
30.05.2020 12:11
>blub schrieb:>> Klar man legt sich fest, dafür kenne ich kein anderes System welches das>> alles leistet und irgendwie billiger zu bekommen wäre.>>Weil NI alles platt gemacht hat. Einer der hier ein sehr schöne serielle>>Visualisierung rengestellt hat kann ein Lied davon singen.>Was meinst Du damit? Das würde mich interessieren falls es das Projekt>noch gibt.
Er meint Albert, der soweit ich weiß sein Geld damit verdient hat,
Diadem an NatInst zu verkaufen und eigentlich nur noch aus Hobby-Gründen
das hier geschaffen hat:
Beitrag "Projekt: Virtuelle Instrumente an serielle Schnittstelle"
Ja und es ist tatsächlich so: LabView ist das Beste, was es im Bereich
Messautomatisierung gibt ( das sage ich trotz meiner Erfahrung als
Softwarearchitekt eines Automotive Mikrocontrollersystems eines größeren
Teams ).
Das Problem: NatInst hat alles um sich herum platt gemacht, was es auch
nur irgendwie gewagt hat, den Kopf ein wenig heraus zu strecken. Das
auch gerne mit gerichtlichen Mitteln, wie ich von einem Ex-Kollegen
erfahren habe, der dort mal beschäftigt war.
Ich persönlich liebe LabView und habe schon einige Messoberflächen
gemacht, die die Leute ziemlich beeindruckt haben. Es ist aber eher eine
Tätigkeit nebenbei und mittlerweile versuche ich LabView auch nicht mehr
zu verwenden, weil ich weitgehend auf Linux umgestiegen bin und mir die
Lizensbedingungen zu restriktiv sind.
labview hat in meinen Augen viele Nachteile
die Nebenläufigkeit brauche sehr selten, per default macht sie nur das
Programm
schwerer zu durchschauen und bringt deadlocks.
Variablen als Wires hin und her zu ziehen zeigt den Fluss, kann aber
kognitiv überlasten.
Die trivialen Operationen versteht man aus den Blockbildern,
bei allen anderen muss man Hilfe lesen. Bei Textsprachen sind die Namen
weitaus
hilfreicher für das Verständnis.
Ich verwende nidaqmx mit Python und bin 100% sicher, dass zusammen mit
numpy,
pandas, scipy die Realisierung eines Messstandes schneller geht als mit
Labview.
git sagt mir Monate später welche Zeile ich geändert habe ... oder der
Kollege.
Fragt euch doch mal warum FPGA Jungs weg vom graphischer Eingabe sind,
hin zu VHDL und Verilog :)
>Ich hatte bei einem Praktikum im CERN Detektorkarten mit LabView>getestet. Daher kann ich bestätigen, dass LabView verwendet wird.
Natürlich wird LavView verwendet. Das Problem dürfte sein, dass die
meisten Poster hier in Firmen arbeiten, die sich Software in der
Preisklasse nicht leisten können.
Ich habe ein Weile herum überlegt, ob ich hier mal in ein paar Stunden
ein LabView-Programm für ein kleines ESP32 Uninversalmessgerät
zusammeklicken soll, dann würden den Nörglern hier sehr schnell die Luft
ausgehen, es sei den, jemand hat Lust, das in einem halben Jahr in C++
o.ä. nachzuprogrammieren.
Der Grund warum ich es nicht mache ist nur, weil ich damit die Position
von NatInst noch mehr festigen würde und ich mittlerweile eher die
Open-Source Welt fördern will.
Daniel -. schrieb:> Die trivialen Operationen versteht man aus den Blockbildern,> bei allen anderen muss man Hilfe lesen
Ja man muss sich einarbeiten. Auch die Icons kennt man irgendwann auf
Anhieb. Ist ne Typsache. Mancher kommt damit zurecht mancher eben nicht.
Nebenläufigkeit ist ein hartes Brett aber wenn man es mal kapiert hat
kann man damit viele Probleme die das Programmieren im Allgemeinen immer
aufwirft von Anfang an lösen und das Gehirn wird trainiert für Verilog &
co, wo man die gleiche Denkweise braucht.
Cornelius schrieb:> Der Grund warum ich es nicht mache ist nur, weil ich damit die Position> von NatInst noch mehr festigen würde und ich mittlerweile eher die> Open-Source Welt fördern will.
Das ist auch meine "politische" Sicht. Warum soll ich mich teuer in
Abhängigkeit begeben?
Finanziell muss ich die ganze Kuh kaufen wenn ich nur ein Glas Milch
will.
Wer mal eben Labview outperformen will, bin sofort dabei. Aber wo kriege
ich die Gerätetreiber her?
Selber hab ich mal HT Basic gemacht, da ist das Einlesen / Ansteuern
ein Einzeiler mit Formatstring. Geht aber auch nur weil dahinter halt
Treiber sitzen.
Zwischen grafischem und textorientiertem Proggen gibt es immer einen
Tradeoff. Irgendwann wird das Linienmalen zum Spaghettteller und du must
strukturieren. Das ist für mich bei Text ungleich einfacher weil man es
beim Proggen eh dauernd macht.
blub schrieb:> immer aufwirft von Anfang an lösen und das Gehirn wird trainiert für> Verilog & co, wo man die gleiche Denkweise braucht.
Wo ist der Unterschied zu einem RTOS oder prinzipiell einzelnen Tasks
die dann auf verschiedene Kerne verteilt werden?
Gibt es eigentlich auch eine Community-Version von Multisim… da scheint
es nur die Studentenversion zu geben, die man kaufen muss (bzw. 30 Tage
Test). Sehe ich das richtig? Die National-Seiten sind da etwas
unübersichtlich und die kostenlose Web-Version "Multisim Live" reicht
mir leider nicht...
Cornelius schrieb:> Das Problem dürfte sein, dass die> meisten Poster hier in Firmen arbeiten, die sich Software in der> Preisklasse nicht leisten können.
Wenn Du das zu CST Microwave Studio gesagt hättest, ok. Aber dass es
Firmen gibt, die sich LabView nicht leisten können und nicht im
Insolvernzverzeichnis stehen, glaube ich eigentlich nicht.
dumdidum schrieb:> Cornelius schrieb:>> Das Problem dürfte sein, dass die>> meisten Poster hier in Firmen arbeiten, die sich Software in der>> Preisklasse nicht leisten können.>> Wenn Du das zu CST Microwave Studio gesagt hättest, ok. Aber dass es> Firmen gibt, die sich LabView nicht leisten können und nicht im> Insolvernzverzeichnis stehen, glaube ich eigentlich nicht.
Oder Sie bauen keine Raketen oder Teilchenbeschleuniger ;-).
Hab das leider installiert und wieder deinstalliert. Bin immer noch
dabei irgendwelche Services rauszuschmeissen und merkwürdige Meldungen
bei Neustart zu eliminieren. Danke NI.
Hallo zusammen,
an dieser Stelle möchte ich mich (wenn auch etwas verspätet ;-)) für
diese wertvolle Info bedanken. Ich habe im alten Job viel mit LabVIEW
gemacht, was mir mittlerweile echt fehlt. Von einem privaten Kauf habe
ich aufgrund der hohen Kosten abgesehen.
Mit der neuen Community Version lässt sich in meinem Fall das ein oder
andere private Projekt verwirklichen / weiterentwickeln - vielen Dank
also für die Info im ersten Post!
//Offtopic
Noch ein Wort zu diversen negativen Posting hier im Thread bzw. im
Forum:
Ich werde nie verstehen, warum man bei Nicht-Gefallen nicht einfach die
Finger stillhalten kann. Wieso muss man sich aktiv auf die Suche nach
Contra-Punkten machen und diese in einer unangebrachten Art und Weise
kundtun?
Selbstverständlich darf jeder seine Meinung haben - das ist richtig und
wichtig. Aber ein wenig mehr "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold" wäre
wünschenswert.
//
Wünsche euch noch schöne freie Tage zwischen den Jahren :-)