Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Neue AVR Familie - AVR-DA


von Norbert T. (atos)


Lesenswert?

Gerade durch Zufall entdeckt, vielleicht für den Einen oder Anderen 
interessant - es gibt eine neue AVR-Familie: AVR-DA.

Mehr dazu:

http://www.microchip.com/wwwproducts/en/AVR128DA28

:
von M. (Gast)


Lesenswert?

Und schon lieferbar.
XMega-Features jetzt auch im DIP28Gehäuse.
AVR-DB werden folgen.

von Mitlesa (Gast)


Lesenswert?

Aha,

128 K Flash und 16K SRAM - da bleibt kein Auge trocken.

Nur bei den 24 MHz sind sie etwas sparsam geblieben, wenn
die alten XMegas doch schon 32 MHz konnten.

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

Mitlesa schrieb:

> 128 K Flash und 16K SRAM - da bleibt kein Auge trocken.

Das konnte man schon seit Jahren haben, Mega1284P. Sogar in DIP40, also 
mit etlichen GPIOs mehr.

> Nur bei den 24 MHz sind sie etwas sparsam geblieben

Ja, der 1284P konnte immerhin auch schon 20MHz. Also nur 20% mehr.

Also klar, etliche Vorteile hat der neue schon, aber der richtig große 
Wurf ist das nicht wirklich.

Und die Errata lesen sich wie das Script zu einem ausgewachsenen 
Horrorfilm. Naja, für die meisten gibt es immerhin recht einfache 
Workarounds. Richtig bitter sind eigentlich nur zwei.

von John Doe (Gast)


Lesenswert?

Norbert T. schrieb:
> Gerade durch Zufall entdeckt, vielleicht für den Einen oder Anderen
> interessant - es gibt eine neue AVR-Familie: AVR-DA.


Nix für ungut, aber zu den Teilen gibt es schon Fragen hier im Forum, 
z.B.:
Beitrag "AVR128DA: fuse bits ändern"

Warum machst Du nicht wenigstens eine kurze Suche, bevor Du so eine olle 
Kamelle postest?

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

diese neue Serie liegt damit über der MegaAVR0 Serie. 
Hardwareausstattung grob überschlagen gleich, zusätzlich mit einem DAC 
ausgestattet und mit mehr Pins und mehr Speicher erhältlich.

von M. (Gast)


Lesenswert?

c-hater schrieb:
> Mitlesa schrieb:
>
> 128 K Flash und 16K SRAM - da bleibt kein Auge trocken.
>
> Das konnte man schon seit Jahren haben, Mega1284P. Sogar in DIP40, also
> mit etlichen GPIOs mehr.

Dieser Speicher aber jetzt in einem viel kleineren DIP Gehäuse!

> Also klar, etliche Vorteile hat der neue schon, aber der richtig große
> Wurf ist das nicht wirklich.

Gegenüber dem erwähnten Mega1284P sind das Welten. Das fängt bei 
elegantem UPDI Programming/Debugging über nur einen Pin an, geht mit 
viel mehr und erweiterten Peripheriemodulen weiter und endet nicht mit 
den neuen Sicherheits-Features.

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

M. schrieb:

> Dieser Speicher aber jetzt in einem viel kleineren DIP Gehäuse!

So what? Wenn man ein kleineres Package haben wollte, konnte man den 
1284P ja auch in kleineren Packages kaufen. Der Vorteil ist eigentlich 
immer, wenn es ein Teil sowohl in DIP gibt (für schnell herzustellende 
und extrem preisgünstige Prototypen) als auch in kleineren SMD-Packages 
(für die Serie).

von X. Y. (Gast)


Lesenswert?

c-hater schrieb:
> extrem preisgünstige Prototypen

Aja, SMD kostet bei dir extra zum ätzen?

LG

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:

> Aja, SMD kostet bei dir extra zum ätzen?

Der Trick ist: man braucht bei DIP überhaupt nicht ätzen, weil man die 
Sache auf Streifenraster oder Punktraster aufbaut, wo man DIP schlicht 
direkt reinlöten kann. Ohne (vergleichweise) scheisseteure 
Adapterplatinen.

von X. Y. (Gast)


Lesenswert?

c-hater schrieb:
> (vergleichweise) scheisseteure
> Adapterplatinen.

Nö, entweder fädeln, geht mit SOIC und QFN locker, oder Adapter bei JLC 
machen lassen, kostet dann ganze 8,00 Euro für 100 (!) Stück.
Aber muss jeder selbst wissen...

von cool (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Nö, entweder fädeln, geht mit SOIC und QFN locker, oder Adapter bei JLC
> machen lassen, kostet dann ganze 8,00 Euro für 100 (!) Stück.
> Aber muss jeder selbst wissen...

So hört sich das an wenn man umständlich als locker und einfach verkauft 
:)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Lustiges Teil. Kann es die 24 Mhz mit internem Taktgenerator und wie 
schaut der Befehlssatz aus? Eher AVR oder eher XMega?

von Norbert T. (atos)


Lesenswert?

> Kann es die 24 Mhz mit internem Taktgenerator

Laut Datenblatt ja.

von Thorsten S. (thosch)


Lesenswert?

Es gibt zwar 'ne PLL, aber die ist nicht für die CPU, sondern 
ausschließlich als TCD-Clk also für Timer nutzbar?!?
Das ist doch ein Rückschritt ggü. XMEGA.

Genauso bei der Taktfrequenz, warum nur 24MHz und nicht 32MHz, wie bei 
XMEGA?

Warum werden nur 32kHz Quarze unterstützt, keine für den CPU-Takt?
O.K., man kann einen externen Oszillator anschließen, aber der 
verbraucht zuviel, wenn man Sleep-Modes nutzen will...

Bei den XMEGAs kann man einen externen 8MHz Quarz verwenden und damit 
die CPU via PLL auf 32 MHz laufen lassen...

Ich finde diese neue Familie jetzt nicht besonders attraktiv...

von Alois (Gast)


Lesenswert?

Norbert T. schrieb:
>> Kann es die 24 Mhz mit internem Taktgenerator
>
> Laut Datenblatt ja.

Über den gesamten Versorgungsspannungsverlauf wohlgemerkt.

Thorsten S. schrieb:
> warum nur 24MHz und nicht 32MHz, wie bei
> XMEGA?

Weil es keine XMegas sind.

> Das ist doch ein Rückschritt ggü. XMEGA.

Aber nur wenn irgendwo behauptet worden wäre dies sei der Nachfolger.

> Warum werden nur 32kHz Quarze unterstützt, keine für den CPU-Takt?

Externe Quarze für den CPU TAkt sind längst von gestern.
Der interne Takt ist für die meisten Anwendungen hinreichend genau.
Und da wo es eventuell nicht ausreicht (Uhrzeit) kann man 32kHz Quarze 
nutzen.

> Bei den XMEGAs kann man einen externen 8MHz Quarz verwenden und damit
> die CPU via PLL auf 32 MHz laufen lassen...

Dann kauf Dir einen XMega wenn Du wirklich 32MHz und mehr brauchst.
Natürlich mit allen Nachteilen hinsichtlich Preis und 
Versorgungsspannungsbereich.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> SMD kostet bei dir extra zum ätzen?

Ja, bei mir schon. Normalerweise löte ich Prototypen auf Lochraster, und 
ich stelle fast ausschließlich Prototypen her.

Das Verlöten von SMD Chips auf Lochraster ist für mich gelinde gesagt 
anstrengend.

von Peter S. (cbscpe)


Lesenswert?

Danke für den Hinweis. Sehr interessant. Ich arbeitete bis jetzt sehr 
gerne mit dem Atmega1248P weil ich bei ein paar Projekten relativ viel 
RAM benötigte. Dass die Varianten mit mehr GPIO nur im SMD Gehäuse 
lieferbar sind ist kein Problem, setzte ich doch schon heute relativ 
häufig TQFP-100 ICs in meinen Projekten ein. Ich finde es aber super, 
dass mindestens ein Model in PDIP erhältlich ist, da kann man dann schön 
alles auf dem Basteltisch ausprobieren. Und ja 32MHz CPU Takt wären 
schön gewesen, aber ich kann auch mit 24MHz leben.

von Rudolph R. (rudolph)


Lesenswert?

Bemerkenswert ist an den Teilen in SMD noch das 48 Pin Gehäuse mit dem 
0,5 mm Raster statt wie bei den AVR sonst üblichen 0,8 mm.
Und auch die 64 Pin Version hat 0,5 mm Raster.

Mich würde mal interessieren, welcher Kunde aus welchem Grund Microchip 
dafür bezahlt hat die Dinger zu entwickeln.

Und irgendwie haben die auch keinen rechten Platz neben schon länger 
eingeführten Familien wie den ATSAMC20/ATSAMC21.

von FS (Gast)


Lesenswert?

Wo wird denn AVR heute noch in neuen Projekten professionell eingesetzt? 
Ein wenig seltsam finde ich den auch, in einer Welt, in der scheinbar 
immer mehr auf ARM setzen. Einen wahrer Knaller dagegen wäre wohl ein 
RISC-V von Microchip gewesen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Quark. Dem fertigen Projekt ist egal, mit welchem Prozessor-Core es 
läuft solange es davon OTP-Varianten gibt, damit die Kosten optimiert 
werden können. Wenn ich mal dran denke wo man heute noch überall Reste 
der MCS-51 Serie oder PICxxC Controller findet... oder die ST6/ST7.

von Andre (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Normalerweise löte ich Prototypen auf Lochraster, und ich stelle fast
> ausschließlich Prototypen her.

Was sind das für Prototypen? Ich habe hier immer öfter den Fall, dass 
ich ohne geäzte Platine gar nicht weiter komme. Für so Standard-Zeug wie 
Mosfet Ausgänge brauche ich keinen Prototyp und alle interessanten ICs 
wie Schaltregler, Endstufen, Touchsensor usw. sind ohne das Layout nicht 
aussagefähig zu testen.

Beitrag #6259731 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

FS schrieb:
> Wo wird denn AVR heute noch in neuen Projekten professionell eingesetzt?

Auf welcher Basis glaubst du, dass AVR kaum noch verwendet werden? Hast 
du entsprechende Kontakte zur Industrie? Oder hast du das in einer 
Werbebroschüre von ARM gelesen?

> Ein wenig seltsam finde ich den auch, in einer Welt, in der scheinbar
> immer mehr auf ARM setzen.

Auch hier wieder die Frage, wie du auf diesen Gedanken kommst. Bei 
Smartphones und Tablets ist das sicher so, aber Mikrocontroller sind 
eine andere Welt.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Andre schrieb:
> Was sind das für Prototypen?

Basteleien, Adapter, manchmal auch Sachen, die man eigentlich fertig 
kaufen könnte aber der Kunde will irgendein Detail anders haben.

> Ich habe hier immer öfter den Fall, dass
> ich ohne geätzte Platine gar nicht weiter komme.

Das geht mir ebenso. Auf meinen Platinen findet man zunehmend Module mit 
SMD Bauteilen - allen voran die Arduino Nano Boards wegen dem USB 
Anschluss.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6259731:
> 
https://www.elektroniknet.de/markt-technik/halbleiter/der-vergessene-markt-127219.html

Moment mal, der Artikel ist von 2016. Da behauptet ein Sprecher von 
Microchip, dass diese Firma als einzige noch 8bit Mikrocontroller 
herstellte.

Da hatte die Firma gerade den vermutlich letzten Konkurrenten (Atmel) 
geschluckt. Oder anders gesagt: Ganz kurz vor dieser Aussage war 
Microchip nicht der Einzige.

Abgesehen davon bin ich ziemlich sicher, dass auch andere Firmen 
weiterhin 8bit Mikrocontroller herstellen. Texas Instruments zum 
Beispiel.

Leute, lasst euch nicht vom Marketing verarschen!

von Rudolph R. (rudolph)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6259731:
> 
https://www.elektroniknet.de/markt-technik/halbleiter/der-vergessene-markt-127219.html

Da ist von "Legacy" die Rede, nur ist das zum einen ein paar Jahre her, 
zum anderen greift das bei den AVR-DA nicht wirklich, dafür ist an den 
Dingern zu viel neu.

Und dann so Peripherie die kaum wer braucht wie der Zero-Cross-Detector.
Die Entwicklung wird wohl ein Smart-Meter Hersteller bezahlt haben.

Immerhin könnte man die noch mit dem Atmel Studio nutzen.

Beitrag #6259856 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6259871 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6259856:
>> Da behauptet ein Sprecher von Microchip, dass diese Firma
>> als einzige noch 8bit Mikrocontroller herstellte.
> Wo hast Du das gelesen?

Steht im Untertitel des Artikels. Zitat "Nur einer setzt konsequent 
weiterhin auf 8-Bit: Microchip Technology"

Ok, das bedeutet nicht, dass nur einer sie herstellt. Andererseits frage 
ich mich, woher der Autor dieses Artikels die Strategie aller Hersteller 
zu kennen glaubt um zu dem Schluss zu kommen, dass Microchip der letzte 
Mohikaner in der 8bit Welt sei.

Wie dem auch sei: 8bit lebt, und das begründet der Artikel auch 
nachvollziehbar. Ich denke das ist der Punkt, weswegen du den Link 
gepostet hattest, richtig?

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Mein letzter AVR war der Tiny841. Den nutze ich noch aktiv. Mit neueren 
AVRs beschäftige ich mich längst nicht mehr. Alles neue wird längst nur 
noch auf STM32 entwickelt.
Keine Ahnung wenn man mit solchen Mini-Verbesserungen irgendjemand 
hinter dem Ofen hervor locken will.

Das schlimmste an den AVRs ist nicht die Leistung sondern das Debugging. 
Ein Wust aus Schnittstellen und nur teuere Hardware. Bei STM kaufe ich 
einmal einen ST-Link für 20 EUR oder gar einen Klon für 6 EUR und bin 
komplett fertig was Programmierung und Debugging angeht. Debugging auf 
AVR ist Pain in the Ass.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6259917 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6259871:
> Immerhin könnte man die noch mit dem Atmel Studio nutzen.

... ABER der Simulator für das Teil gibt es nur im mplabx, gemein!

Beitrag #6259928 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6259928:
> Cyblord -. schrieb:
>> Das schlimmste an den AVRs ist nicht die Leistung sondern das Debugging.
>> Ein Wust aus Schnittstellen
>
> Ja aber dazu muß man auch die inzwischen recht lange AVR Geschichte mit
> kontinuierlicher Weiterentwicklung inkl. inzwischen >600 verschiedenen
> Derivaten kennen.
Und wie viele ARM Derivate mit SWD gibt es? Da sind sicherlich deutlich 
mehr. Das ist doch keine Entschuldigung.
Der Grund ist, Atmel musste hier dauernd Sonderwege erfinden.

> Mit UPDI auf einem Pin hat das längst ein Optimum
> erreicht, einen AtmelICE kann man seit Jahren für die meisten AVRs
> verwenden.
Für die meisten? Für ein paar der Neueren meinst du.

>Aber klar, das geht bei anderen MCUs auch günstiger.
Eben. Der AtmelICE kostet ja immer noch ne Menge obwohl der bereits der 
Billig-Ersatz für die teureren Debugger darstellt.

Beitrag #6259958 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6259986 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6259958:
> Ja. Aber die Anschaffung konnte man schon vor vielen Jahren tätigen und
> die langt bis heute. Mit 50€ für die nackte Platine gehts los.

Jaja so ne Anschaffung hab ich schon hinter mir. Hab mir vor langer Zeit 
den Dragon geholt. Eine herbe Enttäuschung. Und auch so ein Punkt: 
Ständig hohe Preise und dann bekommt man nur nackte Platinen. ST schafft 
es für 20 EUR den ST-Link sogar noch in ein Gehäuse zu packen. Wahnsinn 
das Atmel/Microchip das bis heute nicht kann.

: Bearbeitet durch User
von René F. (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Ständig hohe Preise und dann bekommt man nur nackte Platinen. ST schafft
> es für 20 EUR den ST-Link sogar noch in ein Gehäuse zu packen. Wahnsinn
> das Atmel/Microchip das bis heute nicht kann.

Das entspricht aber nicht ganz der Wahrheit. Schau dir mal die PICkit 
Reihe und den Atmel-ICE an.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

René F. schrieb:

> Das entspricht aber nicht ganz der Wahrheit. Schau dir mal die PICkit
> Reihe und den Atmel-ICE an.

Was entspricht nicht der Wahrheit? Der Atmel-ICE kostet >120 EUR mit 
Gehäuse. PICkit Interessiert mich nicht, da um schlechte Tools für Atmel 
geht.

von Rudolph R. (rudolph)


Lesenswert?

René F. schrieb:
> Das entspricht aber nicht ganz der Wahrheit. Schau dir mal die PICkit
> Reihe und den Atmel-ICE an.

https://www.microchipdirect.com/product/PG164140
https://www.microchipdirect.com/product/ATATMEL-ICE-BASIC

von Uwe D. (monkye)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> René F. schrieb:
>
>> Das entspricht aber nicht ganz der Wahrheit. Schau dir mal die PICkit
>> Reihe und den Atmel-ICE an.
>
> Was entspricht nicht der Wahrheit? Der Atmel-ICE kostet >120 EUR mit
> Gehäuse. PICkit Interessiert mich nicht, da um schlechte Tools für Atmel
> geht.

Also das Teil habe ich für 77€ gekauft, ist hin und wieder in 
irgendwelchen Aktionen dabei (1x im Quartal). Inklusive Gehäuse und 
Kabel.

Was den Preis angeht: Ist halt (sehr) teuer für das Häufchen 
Hühnerfutter. Und das umstellen eines "geerdeten" UPDI-Tiny's geht auch 
nicht, weil die 12V fehlen....

Beitrag #6260233 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Frank (Gast)


Lesenswert?

Uwe D. schrieb:
> Und das umstellen eines "geerdeten" UPDI-Tiny's

Den Tiny so knapp zu dimensionieren daß man den UPDI als I/O 
umdefinieren muß ist nichts anderes als ein kurzsichtiger, dummer 
Designfehler. Oder man weiss wirklich was man tut...

von Florian S. (sevenacids)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> FS schrieb:
>> Wo wird denn AVR heute noch in neuen Projekten professionell eingesetzt?
>
> Auf welcher Basis glaubst du, dass AVR kaum noch verwendet werden? Hast
> du entsprechende Kontakte zur Industrie? Oder hast du das in einer
> Werbebroschüre von ARM gelesen?
>

Auf keiner Basis, darum ja die Frage.

>> Ein wenig seltsam finde ich den auch, in einer Welt, in der scheinbar
>> immer mehr auf ARM setzen.
>
> Auch hier wieder die Frage, wie du auf diesen Gedanken kommst. Bei
> Smartphones und Tablets ist das sicher so, aber Mikrocontroller sind
> eine andere Welt.

Ich bin da kein Experte, man liest nur immer wieder mal, dass AVR 
rückständig und eigentlich tot sei. Ob das so ist, war meine Intention 
zu fragen.

: Bearbeitet durch User
von Martin (Gast)


Lesenswert?

Florian S. schrieb:

> Ich bin da kein Experte, man liest nur immer wieder mal, dass AVR
> rückständig und eigentlich tot sei.

Es stimmt, die AVR-Famillie ist tot. Man kann das allein schon daran 
sehen, dass eine kleine unbedeutende Klitsche wie Microchip ständig neue 
Derivate dieser µC herausgibt.

von Anton R. (Gast)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> Es stimmt, die AVR-Famillie ist tot. Man kann das allein schon daran
> sehen, dass eine kleine unbedeutende Klitsche wie Microchip ständig neue
> Derivate dieser µC herausgibt.

Coole Logik :)

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


Lesenswert?

Martin schrieb:
> Florian S. schrieb:
>
>> Ich bin da kein Experte, man liest nur immer wieder mal, dass AVR
>> rückständig und eigentlich tot sei.
>
> Es stimmt, die AVR-Famillie ist tot. Man kann das allein schon daran
> sehen, dass eine kleine unbedeutende Klitsche wie Microchip ständig neue
> Derivate dieser µC herausgibt.

Tot bestimmt nicht. Aber sie suchen sich ihre Nische. Spezielle 
Peripherie, low power, functional safety.

Matthias

von Uwe D. (monkye)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> Florian S. schrieb:
>
>> Ich bin da kein Experte, man liest nur immer wieder mal, dass AVR
>> rückständig und eigentlich tot sei.
>
> Es stimmt, die AVR-Famillie ist tot. Man kann das allein schon daran
> sehen, dass eine kleine unbedeutende Klitsche wie Microchip ständig neue
> Derivate dieser µC herausgibt.

...es reicht für Platz 9 im Bereich Analog-, Automotive-, MCU-Chips. 
Weltweit.

Die Welt ist so einfach.

von m.n. (Gast)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> Es stimmt, die AVR-Famillie ist tot. Man kann das allein schon daran
> sehen, dass eine kleine unbedeutende Klitsche wie Microchip ständig neue
> Derivate dieser µC herausgibt.

Und ich bin einer der Doofen, die so etwas auch noch kauft.
Gerne würde ich mehr STM32Fxxx verwenden, nur gehen die bei 5 V immer so 
schnell kaputt :-(

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

Sportwagen wie Porsche, Ferrari, Lambo, Bugatti, McLaren und viele 
andere noch Kleinere Schmieden fertigen auch nur Nischenprodukte. Ein 
Wiesmann GT ist/war das Coolste was es gab. Leider insolvent.

Nur so klein ist die "Nische" die Microchip mit ihren 8Bit Controllern 
besetzt nicht. Anders gesagt, wenn sie niemand kaufen würde, würden sie 
keine neuen Generationen herausbringen. Für allerwelts Aufgaben braucht 
es kein fetten ARM Cores. Was sind denn in einfachen Waschmaschinen für 
Controller verbaut? Also die WM ohne Display mit einfachen 
Drehwahlschalter bzw. Taster. Dafür reicht locker ein 8Bitter. Selbst 
ein Display kann der noch ansteuern. Besonders schnell muss der auch 
nicht sein.

Schreibt doch mal bitte auf was ihr für kaufbar entwickelte Endprodukte 
verbaut habt. Wobei man dann bestimmt immer noch unterscheiden muss 
zwischen eingesetzten Controller und dem was man davon nutzt. Es kann ja 
sein das Firmen nur ARM verwenden, weil es keinen Sinn macht sich auf 
verschiedene zu konzentrieren, aber für manche ihrer Produkte hätte auch 
ein 8Bitter ausgereicht.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> Für allerwelts Aufgaben braucht
> es kein fetten ARM Cores. Was sind denn in einfachen Waschmaschinen für
> Controller verbaut? Also die WM ohne Display mit einfachen
> Drehwahlschalter bzw. Taster. Dafür reicht locker ein 8Bitter. Selbst
> ein Display kann der noch ansteuern. Besonders schnell muss der auch
> nicht sein.

Was heißt "fett"? Ein STM32F0 oder F1 ist billigste Massenware. Man kann 
da ca. 1$ pro Stück rechnen. AVRs sind bisher auch nicht durch extrem 
billige Preise aufgefallen. Auch für extrem niedrigen Stromverbrauch 
gibt es speziellere L-Typen. Es spricht einfach nichts gegen ARM und man 
arbeitet direkt auf einer Architektur die in jede Richtung skalieren 
kann. Bei AVR ist recht schnell Schluss und man muss komplett auf was 
anderes umsteigen.

Ganz abgesehen von den, von mir bereits ausgeführten, Nachteilen beim 
Debugging von AVRs.

von Crazy Harry (crazy_h)


Lesenswert?

Mitlesa schrieb:
> Nur bei den 24 MHz sind sie etwas sparsam geblieben, wenn
> die alten XMegas doch schon 32 MHz konnten.

Ich betreibe die mit 48, 56 oder 64MHz ;-)

von m.n. (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Ein STM32F0 oder F1 ist billigste Massenware.

Lassen sich aber nicht direkt an einer LiIon-Zelle betreiben.

> Ganz abgesehen von den, von mir bereits ausgeführten, Nachteilen beim
> Debugging von AVRs.

Debugger für AVR habe ich selber nie gebraucht. Die sind von der 
Funktion her so einfach, daß eine LED oder ein Oskar genug Einblick ins 
Innere bieten können - entsprechender Sachverstand vorausgesetzt.
Die neueren Tinies und Megas erlauben über UPDI ein begrenztes 
Debugging, was zwar nicht an SWD heranreicht, dafür aber auch nur einen 
einzigen Pin braucht.
Einen einfachen Prommer/Debugger gibt es kostengünstig: 
https://de.rs-online.com/web/p/entwicklungskits-prozessor-mikrocontroller/1655135/

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:

> Es spricht einfach nichts gegen ARM und man
> arbeitet direkt auf einer Architektur die in jede Richtung skalieren
> kann. Bei AVR ist recht schnell Schluss und man muss komplett auf was
> anderes umsteigen.

Das meinte ich damit. Es kann sein das man bei ARM bleibt, weil man es 
gewohnt ist und es damit leichter von der Hand geht. Obwohl man einen 
ARM für Produkt xy nicht unbedingt bräuchte. Würde aber auch bedeuten 
das in Großserie ein kleiner AVR für alle lohnend billiger wäre.

Ich merke schon das Thema ist komplex. Jeder hat seine Vorlieben für 
bestimmte Produkte. Ich habe für mein Hobby noch kein Hardware Debugging 
benötigt, mach das alles über die serielle Ausgabe und komme mit AVR 
8Bit wunderbar aus. Die eigenen Probleme lauern woanders, nicht in der 
genutzten Hardware.  :-)

von Robert (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Man kann
> AVRs sind bisher auch nicht durch extrem
> billige Preise aufgefallen.

Der Markt macht den Preis.
Der Markt ist offensichtlich.
Da hat sogar die ähnnlich große 8er PIC Familie noch Platz.

> Auch für extrem niedrigen Stromverbrauch
> gibt es speziellere L-Typen.

Klar. ARM hat sicher für alle möglichen Spezialfälle Lösungen. Auch für 
5 Volt. Konkret ist wenn man genauer hinschaut die Auswahl immer recht 
eng. AVR/PIC  bietet dann oft einen guten/besseren Mix an Features. Wenn 
denn die Leistung locker reicht. Was für sehr viele Anwendungen gilt und 
weiter gelten wird.

> Es spricht einfach nichts gegen ARM.

Doch. Der Faktor Mensch der sich dort nicht neu einarbeiten mag. Eine 
vorhandene Codebasis. Man darf ja nicht vergessen die AVR/PIC Historie 
ist lang. Zuguterletzt zur Anwendung besser passende Features. Machbar 
ist viel, der Teufel liegt aber im Detail.

> Bei AVR ist recht schnell Schluss und man muss komplett auf was
> anderes umsteigen.

Wiegesagt, bei der Liste möglicher Anwendungen dafür ist noch lang nicht 
Schluss. Dazu kommen Neuerungen wie das Event-System. Neuerungen die die 
Leistung ohne Erhöhung der Taktfrequenz weiter nach oben schrauben und 
weitere Anwendungsfelder eröffnen / den Umstieg auf neue Plattformen 
erübrigen.

> Ganz abgesehen von den, von mir bereits ausgeführten, Nachteilen beim
> Debugging von AVRs.

Nachteil en ? Kannst Du das überhaupt beurteilen? Wenn denn Dein 
letzter AVR ein alter 841er Tiny mit DebugWire war?

Die Original-Atmel Debug Hardware ist teurer. Das ist schon alles. Für 
eine Firma sind das Peanuts.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

m.n. schrieb:
> Die neueren Tinies und Megas erlauben über UPDI ein begrenztes
> Debugging, was zwar nicht an SWD heranreicht, dafür aber auch nur einen
> einzigen Pin braucht.

Nicht ganz, denn über die zusätzlich nötige ISP Schnittstelle musst du 
den Debug-Wire erst aktivieren.

von m.n. (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Nicht ganz, denn über die zusätzlich nötige ISP Schnittstelle musst du
> den Debug-Wire erst aktivieren.

Die Typen, die ich meine, haben kein ISP mehr.
Zum Beispiel (Link weiter oben) Attiny416, .....

von Robert (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Nicht ganz, denn über die zusätzlich nötige ISP Schnittstelle musst du
> den Debug-Wire erst aktivieren.

Wie bitte?
Ich fürchte da bist Du auf dem völlig falschen Dampfer unterwegs. UPDI 
ist immer default (und sollte das im Fall der neuesten Tinys auch 
bleiben).

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Robert schrieb:
> Ich fürchte da bist Du auf dem völlig falschen Dampfer unterwegs. UPDI

Ich bezog mich auf DebugWire.

von Harald (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich bezog mich auf DebugWire.

Ja der ist schon lange out.
Nichts was einem angenehm in Erinnerung bleiben müsste. Insofern versteh 
ich auch Cyblord.

Veit D. schrieb:
> Jeder hat seine Vorlieben für
> bestimmte Produkte.

Kommt zum Faktor Mensch, dem Gewohnheitstier, noch hinzu! Programmier 
als Hobbyist selber sogar noch gern in Asm. Ein AVR-System was sich noch 
ganz durchblicken lässt. Mit meinem Wissen. Bei ARM no chance. Viele 
Möglichkeiten, viel Leistung- aber haben als Kehrseite kompliziertere 
Architektur, kompliziertere, umfangreichere Tools. Wofür wenns doch ein 
AVR locker tut?

> Ich habe für mein Hobby noch kein Hardware Debugging
> benötigt, mach das alles über die serielle Ausgabe und komme mit AVR
> 8Bit wunderbar aus.

Ich auch noch nicht.
Die Controller sind so einfach dass es da noch nicht so viel zu debuggen 
gibt :)

von Tim  . (cpldcpu)


Lesenswert?

Wozu über STM32 vs. AVR streiten? Beide sind doch völlig überzüchtet. 
Die meisten Probleme kann man auch mit einem Microcontroller für ~0.01 
EUR lösen.

Beitrag "Re: Padauk MCU für 0.038 USD aus Taiwan"

Werden auch 1.3 Mrd AVR pro Jahr verkauft?

p.s.
...

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Harald schrieb:
> Die Controller sind so einfach dass es da noch nicht so viel zu debuggen
> gibt :)

Wenn man halt nur Blinky Programme schreibt... Aber AVRs haben 
zweistellige Kbytes an Flash Speicher. Ich habe da rauf schon einige 
recht komplexe Kommunikationsprotokolle implementiert. Ohne Debugging 
ist das immer Mist.

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Ich habe letztens ein Projekt angefangen, bei dem ich ein stinknormales 
serielles Signal (5V, mit Startbit, Stopbit und Parität) verarbeiten 
können muss. Fieserweise gibt es da noch eine Taktleitung, und der Takt 
wird extern zugeführt. Harte Echtzeit ist da auch noch drin, deswegen 
geht das nicht in Software.

Ein STM32 kann das nicht, weil dessen SPI-Schnittstelle nicht flexibel 
genug ist. Ein TI LM4F kann es nicht, weil ihm 5V zu viel sind. Ein AVR 
frisst das problemlos. Also wird's ein AVR, denn der braucht keine 
zusätzlichen Chips. (In meinem Fall ein Atmega1284P, wegen der zweiten 
UART.)

: Bearbeitet durch User
von Robert (Gast)


Lesenswert?

Tim  . schrieb:
> Wozu über STM32 vs. AVR streiten? Beide sind doch völlig
> überzüchtet.

Na wenn ich mir die armseligen Daten eines PMS150 so anschau bin ich 
glatt froh in dermaßen viel AVR Luxus schwelgen zu dürfen :)

> Werden auch 1.3 Mrd AVR pro Jahr verkauft?

Da kann man mal sehn wieviel Bedarf es schon für so wenig 
Leistungsanforderung gibt.

von S. Landolt (Gast)


Lesenswert?

S.R. schrieb:
> Also wird's ein AVR ... (In meinem Fall ein
> Atmega1284P, wegen der zweiten UART.)

Da wäre dann, um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen, vielleicht 
ein Blick ins Datenblatt des AVR128DA28 lohnend, mit seinen 3 USARTs und 
2 SPIs.

Beitrag #6260609 wurde von einem Moderator gelöscht.
von c-hater (Gast)


Lesenswert?

m.n. schrieb:

> Debugger für AVR habe ich selber nie gebraucht. Die sind von der
> Funktion her so einfach, daß eine LED oder ein Oskar genug Einblick ins
> Innere bieten können - entsprechender Sachverstand vorausgesetzt.

So sieht's aus.

Wobei ich selber sehr vieles auch über Simulator-Debugging erledige. Da 
kann man so schön einfach "zurückspulen", um exakt dieselbe Situation 
noch einmal durchzugehen...

Für mich ist definitiv ein zumindest halbwegs brauchbarer Simulator um 
vieles wichtiger als ein Hardware-Debugger. Wobei letzterer natürlich 
durchaus auch einiges an Arbeit sparen kann. Man kann damit zumindest 
die Stelle, an der ein Fehler "sichtbar" wird, oft deutlich schneller 
finden.

Um sich davon ausgehend aber zeitlich rückwärts zur eigentlichen Ursache 
des Fehler zu arbeiten, ist ein Simulator deutlich hilfreicher.

von S. Landolt (Gast)


Lesenswert?

> am EEPROM wurde merkwürdigerweise gespart
In der Tat - aber es gibt die getrennte 'Application Data section' im 
Flash-Memory.

Beitrag #6260661 wurde von einem Moderator gelöscht.
von c-hater (Gast)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6260661:

> Die eigentliche Ursache findet sich nur leider oft erst im Kontext des
> realen Gesamt-Systems mit aktuellem Input unter realen Bedingungen. Das
> kann man nur schlecht oder umständlich simulieren.

Doch, genau das kann man tun. Mehr noch: man kann es immer WIEDER tun. 
Eine konkrete reale Situation, in der sich der Fehler zeigte, kann man 
immer und immer wieder "abspielen". Und sich so zeitlich immer weiter 
zurück zur eigentlichen Fehlerursache durchkämpfen.

Genau das geht mit einem Hardwaredebugger in einer realen Umgebung 
leider nicht, denn in einer realen Umgebung ist es praktisch unmöglich, 
gezielt exakt wieder die Situation herzustellen, die letztlich zum 
Fehler führt.

Das kann doch nicht so schwer zu begreifen sein?

Beitrag #6260707 wurde von einem Moderator gelöscht.
von c-hater (Gast)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6260707:

> Unfug. Reale Situationen lassen sich natürlich so nicht neu abspielen.

Doch klar. Denn sie manifestieren sich aus Sicht des deterministisch 
arbeitenden Controllers die Eingangssignale. Man muss also nur diese 
aufzeichnen und kann sie dann immer wieder abspielen.

Willst du jetzt eine neue Informatik erfinden?

Beitrag #6260726 wurde von einem Moderator gelöscht.
von c-hater (Gast)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6260726:

> Etwa mit dem Simulator?

Nein, der kann natürlich nur "Wiedergabegerät" sein.

Der Hardwaredebugger kann hingegen "nachlaufender" Trigger für die 
Aufzeichnung sein. Aber das kann man halt auch anders haben.

In der Praxis läuft das so:

1) Man nutzt den Debugger (oder alternative Wege), um eine geeignete 
Stelle zum Triggern zu finden.

2) Man baut Code ein, der das Triggerereignis nach außen verfügbar 
macht.

3) Man zeichnet den Input auf, bis irgendwann das Triggerereignis mal 
auftritt.

4) Man spielt die Aufzeichnung im Simulator ab. Der allererste Test ist 
natürlich, ob die Aufzeichnung auch im Simulator zum Triggerereignis 
führt. Ist das so:

5) Man macht die eigentliche Fehlersuche. Im Simulator.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Wie debuggt man denn einen fliegenden Roboter?

Da kann man wohl kaum einen Breakpoint setzen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> Breakpoint
Der ist gleichzusetzen mit dem Einschlagsort am Boden.

von S. Landolt (Gast)


Lesenswert?

DEBUGGING

Palmström schlägt als nächstes vor sodann
ein debugging-Fehler-kill-Programm.

Und in seinen Träumen: ohne Mühn
sieht er fehlerfrei Programme blühn.

Mit v. Stumm sitzt er halbnächtelang
programmierend, ändernd, sinnend bang.

Leider ('s war nicht bugfrei programmiert)
hat's Programm sich selbst - eliminert.


KLEN (in memoriam)

Beitrag #6262400 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Blumpf (Gast)


Lesenswert?

c-hater schrieb:
> Der Trick ist: man braucht bei DIP überhaupt nicht ätzen, weil man die
> Sache auf Streifenraster oder Punktraster aufbaut, wo man DIP schlicht
> direkt reinlöten kann. Ohne (vergleichweise) scheisseteure
> Adapterplatinen.

In einer Welt, in der Arbeit nichts kostet, ist das günstiger, ja.
In der realen Welt, kostet die Arbeit mehr als die Bestellug der Platine 
bei Würth.

Ich mach Lochraster nur Zuhause. Professionell macht man das nicht mehr.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

c-hater schrieb:
>> Der Trick ist: man braucht bei DIP überhaupt nicht ätzen, weil man die
>> Sache auf Streifenraster oder Punktraster aufbaut


Blumpf schrieb:
> In einer Welt, in der Arbeit nichts kostet, ist das günstiger, ja.
> In der realen Welt, kostet die Arbeit mehr als die Bestellung der Platine
> bei Würth.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass weder der c-hater noch andere Leute 
hier Lochraster Platinen für Serien-Fertigung verwenden. Es geht diesen 
Leuten um Prototypen und Einzelstücke!

Aber lass du mal für jeden Versuche eine Platine produzieren, wenn du 
das für Effizienter betrachtest. Man muss ja auch was zu tun haben, 
damit man nicht weg optimiert wird, nicht wahr?

von Rudolph (Gast)


Lesenswert?

Blumpf schrieb:
> Ich mach Lochraster nur Zuhause. Professionell macht man das nicht mehr.

Ich nutze Lochraster nicht mal mehr zu Hause, nicht bei 10 Euro für 5 
Platinen aus China inklusive Versand und Einfuhrumsatzsteuer.
Doppelseitig durchkontaktiert mit Lötstopplack.

Mal davon ab, dass ich einen guten Teil der Bauteile die ich verwenden 
muss nicht auf Lochraster löten könnte.


M. schrieb im Beitrag #6262400:
>> Und dann so Peripherie die kaum wer braucht wie der Zero-Cross-Detector.
>
> Nur weil es diese Peripherie bislang bei AVRs noch nicht gab heißt das
> ja nicht, daß sie nutzlos wäre.

Nutzlos und braucht kaum wer ist nicht das gleiche.


M. schrieb im Beitrag #6262400:
>> Die Entwicklung wird wohl ein Smart-Meter Hersteller bezahlt haben.
>
> Wie kommst Du auf diese Vermutung?

Wer braucht sonst einen Zero-Cross-Detektor?


Microchip hat mir einen Newsletter dazu geschickt.

"Full (Clock) Speed Ahead: Take advantage of the speedy performance of 
the extremely code-efficient AVR CPU core, which supports 24 MHz 
operation across an ultra-wide 1.8V–5.5V operating range."

ATSAMC20 läuft zwar "nur" bei 2,7V...5,5V, aber mit 48 MHz.

"Smarter Peripherals: When your design requires real-time control, put 
the CPU into SLEEP mode and use the digital Core Independent Peripherals 
and intelligent analog for instantaneous response in closed-loop 
systems."

Kann der ATSAMC20 auch, zusätzlich hat der auch noch DMA.

"Big Application Space, Small Footprint: Have no fear of running out of 
code space. With up to 128 KB of Flash and 16 KB of SRAM, AVR DA MCUs 
are great for communication-heavy Internet of Things (IoT) edge 
applications."

Die ATSAMC20 gibt es mit bis zu 256k FLASH und 32k SRAM.

"Functional Safety Ready: The AVR DA family is ready to meet the 
rigorous safety standards of automotive, industrial, home appliance, and 
medical designs. Safety documentation is available on request, and you 
can use our safety-certified development tools to significantly reduce 
the time and cost to certify your end product."

Prima, das gibt es für den ATSAMC20 auch.
Und der ATSAMC21 hat CAN-FD.
Zusätzlich kann man an den ATSAMC2x auch einen richtigen Quarz 
anschliessen.

Andere Hersteller haben da bestimmt auch was passendes und es wird auch 
von Microchip noch andere Produkte geben welche in die gleiche Nische 
passen.


Sorry, aber AVR-DA ist einfach "too-little, too-late".
Vor 5 Jahren oder so hätte ich die noch anders aufgenommen.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?


Beitrag #6262584 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6262615 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rudolph (Gast)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> 32-Bit / 8-Bit

Das ist jetzt warum relevant?
So bei einem 8-Bit der 2020 auf den Markt kommt?

M. schrieb im Beitrag #6262584:
> Also zur Feststellung, diese MCU kann dieses, ein anderer Chip jenes
> mehr und besser kann man eigentlich nur sagen, dann solle man den
> richtigen Controller auch bitteschön nehmen wenn er besser zur
> Applikation passt.

Der Punkt ist doch nicht, dass es andere Controller gibt die besser oder 
schlechter sind.
Höher, schneller weiter gibt es ohne Ende.

Der Punkt ist, dass die AVR-DA den ATSAMC2x verdammt ähnlich sind.
Im Funktionsumfang und im Preis.
Und der Punkt ist, dass Atmel die ATSAMC2x schon vor 5 Jahren auf den 
Markt geworfen hat - trotzdem können die auch noch mehr.
Die Teile kommen vom selben Hersteller und belegen in etwa die gleiche 
Nische.

von Franz (Gast)


Lesenswert?

Rudolph schrieb:
> M. schrieb:
>>> Die Entwicklung wird wohl ein Smart-Meter Hersteller bezahlt haben.
>>
>> Wie kommst Du auf diese Vermutung?
>
> Wer braucht sonst einen Zero-Cross-Detektor?

Entschuldigung Rudolph, die Antwort bringt mi grad nicht weiter.
Wozu brauch ein Smartmeter einen Zero Cross Detektor?

von m.n. (Gast)


Lesenswert?

Rudolph schrieb:
> Der Punkt ist, dass die AVR-DA den ATSAMC2x verdammt ähnlich sind.
> Im Funktionsumfang und im Preis.

Du ignorierst den Anwender.

Beitrag #6262647 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


Lesenswert?

Rudolph schrieb:
> M. schrieb:
>>> Die Entwicklung wird wohl ein Smart-Meter Hersteller bezahlt haben.
>>
>> Wie kommst Du auf diese Vermutung?
>
> Wer braucht sonst einen Zero-Cross-Detektor?

Weiße Ware. Die Peripherie passt doch nahezu perfekt für 
Waschmaschine/Trockner/Kaffeemaschine.

Matthias

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Rudolph schrieb:
> Höher, schneller weiter

... und komplizierter. Will das jeder? Kann das jeder?

von Rudolph (Gast)


Lesenswert?

Franz schrieb:
>> Wer braucht sonst einen Zero-Cross-Detektor?
>
> Entschuldigung Rudolph, die Antwort bringt mi grad nicht weiter.
> Wozu brauch ein Smartmeter einen Zero Cross Detektor?

Braucht es nicht? Dann eben nicht.

Μαtthias W. schrieb:
>> Wer braucht sonst einen Zero-Cross-Detektor?
>
> Weiße Ware. Die Peripherie passt doch nahezu perfekt für
> Waschmaschine/Trockner/Kaffeemaschine.

Ah okay, ich dachte an Messen, aber Einschalten im Nulldurchgang macht 
noch mehr Sinn, ja.

M. schrieb im Beitrag #6262647:
>> So bei einem 8-Bit der 2020 auf den Markt kommt?
>
> 2030 kommen welche und 2040 auch.

Die müssen sich den Vergleich mit 32-Bit auch gefallen lassen.
Was anderes wäre ja einen 8-Bit Controller von 2000 mit einem 32-Bit 
Controller von 2020 zu vergleichen.

Hans schrieb:
> Rudolph schrieb:
>> Höher, schneller weiter
>
> ... und komplizierter.

Gar nicht mal so sehr.
Und wenn es danach geht, die AVR-Dx sind auch anders.
Die Peripheral Address Map sieht interessant aus - und nicht wie AVR.

Ports haben jetzt vier Register, DIR, OUT, IN und INTFLAGS.
Ein ATSAMC2x hat auch DIR, OUT und IN.
Dazu aber auch DIRCLR, DIRSET, DIRTGL, OUTCLR, OUTSET, OUTGL.

PORTC.DIR |= PIN6_bm;

Yup, man erkennt sofort, dass das AVR ist.

> Will das jeder?

Tja.

> Kann das jeder?

Tja.

Beitrag #6262744 wurde von einem Moderator gelöscht.
von snafu (Gast)


Lesenswert?

... noch eine erneuerte 8-bit Front die eröffnet wurde:

e.g. PIC18f27q43
- pdip 28pin
- 64MHz @1.8-5V
- fetch/decode/exec pipeline (endlich!)
- 128K/8k/1k Flash/Ram/Eeprom
- hw stack jetzt 128 entries deep
- adc/dac 12/8 bits
- ...
- plus Onchip-Periphery, die die AVR Derivate noch lange nicht 
erreichen,
  z.B. NCO, SMT!

Interessant ist, dass die gemachten Mips Angaben um den Faktor 4 
falsch/zu niedrig sind, weil jetzt endlich eine Pipeline implementiert 
wurde.

Wie immer sind Maketing People zu doof zu allen, halt nur Blinde und ein 
Fakejob!

Beitrag #6262766 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas F. (Gast)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6262744:
> Die Xmega Verwandtschaft wurde ja schon oft erwähnt.

wenn ich das grad richtig seh ist der AVR-DA der erste der Xmega-Power 
mit 5V in ein bastlerfreundliches kleines DIP Gehäuse packt? klingt gut

Tom

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Thomas F. schrieb:
> M. schrieb im Beitrag #6262744:
>> Die Xmega Verwandtschaft wurde ja schon oft erwähnt.
>
> wenn ich das grad richtig seh ist der AVR-DA der erste der Xmega-Power
> mit 5V in ein bastlerfreundliches kleines DIP Gehäuse packt? klingt gut

Bastlerfreundlich ist das längst nicht mehr. Vielleicht 
Rentnerfreundlich. Für ewig gestrige Dachrinnenschlosser.

Aber die Mehrheit der Bastler kann heute mit SMD Bauteilen umgehen. Sei 
es über Breakout Boards oder direkt auf eigenen Platinen. Denn niemand 
will eigentlich auf moderne Bausteine verzichten, die es nur noch als 
SMD und mit 3,3V gibt. Da hilft ein solcher Controller auch nichts, bzw. 
schadet erst recht.

Beitrag #6263115 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6263115:

> Ich weiß nicht recht wie das überzeugen soll wenn man so das
> Offensichtliche bestreitet.
Es ist nicht so ganz offensichtlich.

> Natürlich ist die Handhabung eines
> (problemlos wechselbaren!) DIP Gehäuses wesentlich einfacher.
Also ein DIP 40 kann man wie oft stecken und wie viele Pins hat man nach 
3 mal noch übrig? Und es ist riesig!

> Man brauch
> dazu auch keine Adapterplatinen oder muss sich beim Löten groß
> anstrengen.
Na und, das sind keine Nachteile. Viele SMD Gehäuse kann man ganz 
einfach löten.

> Moderne Bausteine sind einer 5V MCU ganz genauso zugänglich,
> nur ist diese eben bis 5V flexibel was ihren Anwendungsbereich nur
> weiter ausdehnt und nicht etwa einschränkt.
Das ist Unsinn. Wenn du eine 5V CPU unbedingt willst dann betreibst du 
die mit 5V und dann hast du riesen Probleme moderne Bausteine 
anzubinden. Dann brauchst du wieder Pegelwandler und Kram.

> Sind es diese unbestreitbaren Offensichtlichkeiten, die einen vorgeblich
> "modernen" Entwickler bockig Abwertungen wie "ewig gestrige
> Dachrinnenschlosser" austeilen lassen?

Ich denke eher es sind bockigen ewig gestrigen die nicht einsehen wollen 
dass DIP und 5V längst tot sind.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Für ewig gestrige Dachrinnenschlosser.

Ist das eine Beleidigung?

> Aber die Mehrheit der Bastler kann heute mit SMD Bauteilen umgehen.

Die Mehrheit, die ich kenne, hat SMD nicht einmal ausprobiert. Das ist 
denen viel zu klein.

> Also ein DIP 40 ... ist riesig

Das ist gut so. Mein geliebter Arduino Nano und das Blue-Pill Board hat 
fast die gleichen Abmessungen. Genau deswegen benutze sie gerne.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Mehrheit, die ich kenne, hat SMD nicht einmal ausprobiert. Das ist
> denen viel zu klein.

Dann korrigiere ich auf "Die Mehrheit der nicht augenkranken Bastler".
Und SMD bedeutet ja noch lange nicht automatisch "klein". Es gibt recht 
große SMD Bauteile.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Heise hat gerade übrigens einen wohlwollenden Artikel über 
Lochraster-Platinen veröffentlicht. Die würden das nicht tun, wenn sie 
fast niemand dafür interessieren würde.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Für ewig gestrige Dachrinnenschlosser.
>
> Ist das eine Beleidigung?

Nicht, wenn er Dich damit gemeint hat.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Es gibt recht große SMD Bauteile.

Ich hätte gerne einen STM32 in groß (als mit 1,27mm Pin-Abstand). Am 
liebsten einen 100 pinner :-)

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Es gibt recht große SMD Bauteile.
>
> Ich hätte gerne einen STM32 in groß (als mit 1,27mm Pin-Abstand). Am
> liebsten einen 100 pinner :-)

Zumindest gibt es viele STM32 im LQFP32 Gehäuse welches sich gut von 
Hand löten lässt.

Beitrag #6263152 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Zumindest gibt es viele STM32 im LQFP32 Gehäuse welches sich gut von
> Hand löten lässt.

Ja, aber nicht auf Lochraster! SCNR

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Zumindest gibt es viele STM32 im LQFP32 Gehäuse welches sich gut von
>> Hand löten lässt.
>
> Ja, aber nicht auf Lochraster! SCNR

Du musst dich von deiner Lochraster-Fixierung lösen. Vielleicht biete 
ich da mal Therapien an.
Ich sehe schon die Titel vor mir:

"Lochraster aufgeben in 14 Tagen"

"Lochraster frei und Spaß dabei"

"Lochraster - Warum es die Welt nicht braucht"

von Alois (Gast)


Lesenswert?

Man kann im stets Allerneuesten sein Heil suchen oder man setzt auf 
robust und ausgereift und preiswert :)

von Alois (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> "Lochraster aufgeben in 14 Tagen"
>
> "Lochraster frei und Spaß dabei"
>
> "Lochraster - Warum es die Welt nicht braucht"

Aufgeben Mensch zu sein :)

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Alois schrieb:
> Man kann im stets Allerneuesten sein Heil suchen oder man setzt auf
> robust und ausgereift und preiswert :)

Kann man. Nur die nächste Anfrage ist dann: "Wo finde ich einen 
Gyro-Sensor im DIP40 Gehäuse für 9V Spannung, gerne auch mit Röhren".

Beitrag #6263204 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rudolph R. (rudolph)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Mehrheit, die ich kenne, hat SMD nicht einmal ausprobiert.

Das ist das eigentliche Problem.

Beitrag #6263449 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6263449:
> Der zunehmend schwieriger manuell zu handhabenden SMD Technik dürfte,
> von Spezialisten abgesehen, eine mehr oder weniger rein industrielle
> Zukunft beschieden sein (als QFN, LGA, BGA). Soll ja alles immer kleiner
> werden.

Da es sehr billige PCB für Bastler an jeder Ecke gibt, ist der ganze 
Absatz kompletter Humbug.

> Die Mehrheit, die ich kenne, hat SMD nicht einmal ausprobiert.
Sag ich doch. Club der ewig gestrigen Verweigerer. Natürlich kennst du 
nur solche, andere wollen dich nicht kennen.

Beitrag #6263467 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


Lesenswert?

Aber der kommerzielle Einsatz für die DIP Gehäuse würde mich schon 
interessieren. Das bisschen Hobbymarkt kann dich nicht die Motivation 
für Microchip sein. Es muss da was geben. Kurze Bildersuche nach WaMa 
Steuerung hat auch SMD ergeben. Weiß da wer was?

von René F. (Gast)


Lesenswert?

Μαtthias W. schrieb:
> Aber der kommerzielle Einsatz für die DIP Gehäuse würde mich schon 
interessieren.
> Weiß da wer was?

Ich würde schätzen weiße Ware.

Einseitige Platinen mit groben Strukturen sind in hoher Stückzahl auch 
heute noch günstiger als Multilayer Platinen.

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Da es sehr billige PCB für Bastler an jeder Ecke gibt,
> ist der ganze Absatz kompletter Humbug.

Bis die Post mal feststellt, dass auf dem Lande zustellen doof ist. Oder 
China gerade nicht mehr liefern kann oder will, weil ein Staatschef der 
Meinung ist, is nich.

Ich kann mir sowohl DIP- als auch SMD-Bauteile auf Halde legen. Aber 
keine fertig gelayouteten und geätzten Platinen für später, im Gegensatz 
zu Lochraster.

Aber ich weiß, auch dieses Argument wirst du als unlogisch, sinnfrei, 
bescheuert und ewig gestrig abtun.

Und die augenkranken Bastler hast du gerade genauso abgetan, wie derzeit 
die ältere Bevölkerung zunehmend abgetan wird.

Aber gut, wahrscheinlich ist für dich ein Holzbastler auch einer, der 
mindestens Kreissäge und Standbohrmaschine in der Werkstatt stehen hat. 
Die armen Schweine, die nur eine Handsäge haben, sind ja irrelevant und 
egal.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

S. R. schrieb:

> Ich kann mir sowohl DIP- als auch SMD-Bauteile auf Halde legen. Aber
> keine fertig gelayouteten und geätzten Platinen für später, im Gegensatz
> zu Lochraster.

Dafür gibt es immernoch Breakout Boards. Die kann man auch auf Halde 
legen und somit beliebige SMD Bausteine auf Lochraster oder aufs 
Steckbrett bringen.

Beitrag #6263516 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6263516:
> Cyblord -. schrieb:
>> Dafür gibt es immernoch Breakout Boards.
>
> Hast Du Dich mal gefragt warum es die gibt?
> Weil es so einen Spaß macht Winzig-SMDs zu löten?

Man man so ein Geheule hier. Wegen ein bisschen SMD Löten. Mit Heißluft 
geht das alles ohne Probleme.

Außerdem rede ich von leeren Breakout Boards. Da kann man beliebige SMDs 
mit passendem Footprint drauflöten und dann diese auf Lochraster oder 
Steckbrett verwenden.
Also man muss schon selbst löten. Und Spaß macht es in der Tat.
Natürlich kann man die auch fertig bestückt kaufe, aber wer will das?

Aber wo ein Wille ist, ist auch ein "geht nicht!"

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Ich sehe in Geräten gerne gesockelte IC's, weil man sie zur 
Fehleranalyse gut entnehmen und austauschen kann. QFP Sockel sind aber 
sehr selten zu finden, vermutlich weil sie teuer sind.

Ich erinnere mich an Zeiten, da waren viele IC Sockel mal ein 
Qualitätsmerkmal. In meinem ersten 286er PC waren serh viele IC 
gesockelt:

- RAM
- CPU
- FPU
- UART
- Floppy Controller
- Alle Bustreiber
- Alle Schnittstellentreiber (Parallel, Seriell, etc)

Das war ein guter Bastelrechner, der war kaum kaputt zu kriegen, weil 
man eben leicht austauschen konnte.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Man man so ein Geheule hier. Wegen ein bisschen SMD Löten. Mit Heißluft
> geht das alles ohne Probleme.

Mir fällt es mit meiner Hornhautverkrümmung sehr schwer, Bauteile mit 
weniger als 1,27mm Raster auszurichten. 0,5mm kann ich selbst mit Lupe 
nicht richtig erkennen, da muss ich schon unterm Mikrosokop arbeiten. Da 
ich mir aber kein Profi Equipment leisten kann, ist das auch wiederum 
problematisch.

Bei 1,27mm war die Welt noch in Ordnung für mich.

Wie gesagt braucht man für SMD auch richtige Platinen. THT Bauteile kann 
mal mal hingegen eben schnell auf Lochraster packen.

Ja, SMD geht. Aber es macht mir keinen Spaß. Ein Hobby muss auch Spaß 
machen.

von René F. (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wie gesagt braucht man für SMD auch richtige Platinen. THT Bauteile kann
> mal mal hingegen eben schnell auf Lochraster packen.

Naja mit SMD und Fädeldraht lässt sich das auch noch machen, macht wie 
du aber schon sagtest weniger spaß, kürzlich habe ich im Job einen BGA 
mit Fädeldraht verdrahtet, die SPI Kommunikation ging sogar bis 50MHz.

Beitrag #6263622 wurde von einem Moderator gelöscht.
von batman (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Außerdem rede ich von leeren Breakout Boards. Da kann man beliebige SMDs
> mit passendem Footprint drauflöten und dann diese auf Lochraster oder
> Steckbrett verwenden.

Also quasi von hinten durch die Brust ins Auge.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

batman schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Außerdem rede ich von leeren Breakout Boards. Da kann man beliebige SMDs
>> mit passendem Footprint drauflöten und dann diese auf Lochraster oder
>> Steckbrett verwenden.
>
> Also quasi von hinten durch die Brust ins Auge.

Nein, eine völlig normale Methode um SMD Bauelemente auf dem geliebten 
Steckbrett zu verwenden.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Nein, eine völlig normale Methode um SMD Bauelemente auf dem geliebten
> Steckbrett zu verwenden.

Ja. Wobei ich DIP (mit passender Funktion verfügbar) bevorzuge, weil sie 
eben keine Adapter brauchen. Man muss sich allmählich an SMD gewöhnen, 
weil nicht mehr alles als DIP verfügbar ist.

von X. Y. (Gast)


Lesenswert?

Tut mir leid, aber man merkt schon wie weit weg hier manche von 
jeglicher Realität sind.
AVR 8bit wird tonnenweise in neuen Produkten verbaut, nur weil 32bit 
billig ist und "cool" heißt das ja lange nicht dass man es partout 
verbauen muss.

Zumal die Peripherie der AVRs wirklich ordenlich ist, man sehe sich nur 
den mega4809 oder den attiny841.
Oftmals sind einfachere Aufgaben mit AVR beiweitem einfacher umzusetzen, 
die 5V Toleranz ist da auch so eine Sache.

LG

von Bernd B. (Gast)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6263467:
> Glücklicherweise hat Microchip die Berechtigung von DIP Gehäusen auch
> anno 2020 und darüber hinaus erkannt. So wie es den brandneuen Mega4809
> als DIP gibt gilt das erfreulicherweise auch für die AVR128 Serie. Wär
> ja auch jammerschade gewesen, wenn dessen starke Features einem guten
> Teil potentieller (Hobby-) Interessenten nur wegen eines umständlichen
> SMD Gehäuses vorenthalten blieben!

Hinsichtlich der Berechtigung von DIP-Gehäusen stimme ich zu, aber es 
glaubt hoffentlich keiner, dass Microchip die nur noch produziert, weil 
ihnen die Bastler so am Herzen liegen. Offensichtlich gibt es dafür noch 
genügend hohe Absatzzahlen, aber die werden sicher nicht primär durch 
Hobbyisten zustande kommen.

Gruß,
Bernd

Beitrag #6264245 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6264271 wurde von einem Moderator gelöscht.
von batman (Gast)


Lesenswert?

Diese ganzen Chips sind doch inzwischen sehr austauschbar, da muß man 
nicht mehr jeden noch in jedes mögliche Kleid gießen. Gibts einen mal 
nicht passend, nimmt man einfach den nächsten.

von Rudolph R. (rudolph)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> AVR 8bit wird tonnenweise in neuen Produkten verbaut

Belege?

Klar, ich habe selber schon AVR in weißer Ware gefunden, in der Pumpe 
von einem Geschirrspüler zum Beispiel.
Nur aktuell und tonnenweise?

Nur gibt es leider keinen Laden wie IFixit für Haushaltsgeräte.
Das wäre es noch fürs Forum, ein Teardown Bereich.

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

Rudolph R. schrieb:

> Belege?

Schwierig. Belastbare Marktanalysen sind heutzutage leider hinter 
Paywalls versteckt.

Kurzfassung: Es werden immer mehr 8Bit-µC verkauft und sie werden bei 
wachsender Leistungsfähigkeit tendenziell immer billiger. Dasselbe gilt 
allerdings auch für 32Bit-µC.

Bezogen auf die Stückzahl wachsen 8Bit-µC etwas stärker, bezogen auf 
Umsatz wachsen 32Bit-µC etwas stärker (dies aber vor allem bedingt durch 
Highend-SoCs).

Der Hauptanteil des Wachstums der Stückzahlen der 8Bit-µC stammt aus den 
Bereichen "Haushaltsgeräte" und "Automotive".

> Nur aktuell und tonnenweise?

Ja, definitiv.

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich erinnere mich an Zeiten, da waren viele IC Sockel mal ein
> Qualitätsmerkmal.

Naja, oder das Gegenteil davon.

Gesockelte Chips können sich beim Transport rausklappern und haben 
allgemein schlechteren Kontakt, also will man die eigentlich vermeiden. 
Wenn ein Chip aber schon in der Produktion getauscht wurde oder 
allgemein unzuverlässig ist (z.B. frühe DRAMs), dann wird 
sinnvollerweise gesockelt.

von batman (Gast)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Gesockelte Chips können sich beim Transport rausklappern und haben
> allgemein schlechteren Kontakt, also will man die eigentlich vermeiden.

Naja, können kann vieles aber davon hab ich keinen einzigen Fall gehabt.

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

batman schrieb:
>> Gesockelte Chips können sich beim Transport rausklappern und haben
>> allgemein schlechteren Kontakt, also will man die eigentlich vermeiden.
> Naja, können kann vieles aber davon hab ich keinen einzigen Fall gehabt.

Okay, dann das letzte Argument für die Produktion: Sockel kosten Geld, 
die Chips müssen manuell reingesteckt werden und gelegentlich bricht ein 
Pin ab. :-D

Vieles hängt von der Qualität der Sockel ab, aber wirklich 
vibrationsfest sind die wenigsten.

von X. Y. (Gast)


Lesenswert?

M. schrieb im Beitrag #6263467:
> umständlichen
> SMD Gehäuses vorenthalten blieben!

Das ist doch einfach lächerlich, du willst mir sagen, dass es für einen 
größeren Teil der Bastler nicht möglich ist so ein lächerliches TQFP 
zu löten?
Bequemlichkeit usw. ist das eine aber "vorenthalten" ist doch Blödsinn, 
die interessanten ICs sind doch eh zu 90% QFN/VQFN mit EP.

Und umständlich, ja ok, ich finde THT da beiweitem schlimmer als SMD auf 
Lochraster, alleine dieses ständige umdrehen argh, auch zB. austauschen 
eines Bauteilwertes.
Bei THT erstmal mit Litze und Lötpumpe wegschnorcheln -hoffentlich hat 
man die Bauteilbeine nicht zum routen verwendet und hoffentlich ist man 
nicht gerade auf einem Knoten wo mehrere Drähnte zusammenkommen- 
rausziehen, neues Teil wieder einfädeln usw.
Bei SMD ca. 4s mit der Entlötpinzette....

Es muss ja eh jeder machen wie es für den einzelnen am besten ist, aber 
ich befürchte doch, dass hier einige unnötig Angst haben und sich so 
viele Möglichkeiten versperren, SMD ist ja nicht neu, das sollte ja seit 
>20 Jahren Standard sein.

LG

von batman (Gast)


Lesenswert?

Da haste dir ja ne schöne Gruselgeschichte zusammengepickt. Hoffentlich 
kommen jetzt nicht die ganzen SMD-Pleiten-Pech-und-Pannen-Stories 
hinterher, sonst geht der Thread bis Weihnachten. :)

Beitrag #6264946 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Georg M. (g_m)


Lesenswert?

Zusatzausstattung bei den tinyAVR® 1-Series:

http://ww1.microchip.com/downloads/en/AppNotes/DS00002451B.pdf

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Gesockelte Chips können sich beim Transport rausklappern und haben
> allgemein schlechteren Kontakt

Aus welchem Märchenbuch hast du das denn?

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Sockel kosten Geld, die Chips müssen manuell reingesteckt
> werden und gelegentlich bricht ein Pin ab.

Die Vorteile von SMD in der Massenproduktion (incl. geplanter 
Obsoleszenz) liegen auf der Hand. Ich baue aber ausschließlich 
Einzelstücke.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Das ist doch einfach lächerlich, du willst mir sagen, dass es für einen
> größeren Teil der Bastler nicht möglich ist so ein lächerliches TQFP
> zu löten?

Ohne gute Platine ist das durchaus sehr schwierig, insbesondere wenn wir 
und beim aktuellen 0,5mm Raster befinden. Selbst die Nutzung der 
handelsüblichen Adapterplatinen ist problematisch. Wenn der Chip nicht 
von Anfang an perfekt sitzt, hast du keine Chance zur Korrektur. Sobald 
du ihn nachträglich bewegst, reißen die Leiterbahnen ab.

Denke immer daran, dass die meisten Hobbybastler nicht die hochwertigen 
Werkzeuge und Materialien zur Verfügung haben, die ein Profi hat. 
Heißluftgeräte sind da noch die geringste Sorge.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

DIP wird auch gerne verwendet, um Softwareklau zu erschweren. Man 
verkauft ein Update einfach als programmierten und gelockten Chip, den 
der Kunde dann in die Fassung einsetzt.
Bei einem Update über Schnittstellen ist es dagegen schwer zu 
verhindern, daß das Update in beliebig viele Geräte eingespielt wird. 
Notfalls wird mit einem Sniffer mitgelauscht und das Protokoll emuliert.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> DIP wird auch gerne verwendet, um Softwareklau zu erschweren. Man
> verkauft ein Update einfach als programmierten und gelockten Chip, den
> der Kunde dann in die Fassung einsetzt.
> Bei einem Update über Schnittstellen ist es dagegen schwer zu
> verhindern, daß das Update in beliebig viele Geräte eingespielt wird.
> Notfalls wird mit einem Sniffer mitgelauscht und das Protokoll emuliert.

Klar, Kryptographie wurde ja auch noch nicht erfunden.

Wenn das also wirklich eine Rolle spielt, dann wird nur signierte 
Software akzeptiert. Das kann man dann auch so weit treiben dass die 
Signatur mit der Seriennummer des Geräts verbandelt wird und somit nur 
dieses Gerät damit bespielt werden kann.
Signierte Firmware und Secure Boot ist heute sowieso als Requirement 
stark im kommen. Da es auch in immer mehr Normen auftaucht und die 
großen Buden sich daran halten wollen.

: Bearbeitet durch User
von René F. (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> S. R. schrieb:
>> Gesockelte Chips können sich beim Transport rausklappern und haben
>> allgemein schlechteren Kontakt
>
> Aus welchem Märchenbuch hast du das denn?

Würde ich nicht unbedingt als Märchen abstempeln, wir haben lange Zeit 
Probleme mit gesockelten ICs (kein DIP sondern PLCC) gehabt welche durch 
Transport (tragbares Gerät) dann nicht mehr richtig im Sockel waren und 
nur noch teilweise Kontakt hatten, weil das darüber liegende 
Abschirmblech den „Fluchtweg“ begrenzt hat.

Nachdem die Geräte jährlich zur Wartung rein kamen oder aufgrund des 
Problems eingeschickt wurden, wurden im Laufe der Zeit bei allen Geräten 
die ICs in den Sockel geklebt. Neuere Revisionen hatten dann fest 
verlötete ICs.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Das kann man dann auch so weit treiben dass die
> Signatur mit der Seriennummer des Geräts verbandelt wird und somit nur
> dieses Gerät damit bespielt werden kann.

Die Frage ist, ob der Hersteller sich diesen nicht unerheblichen Aufwand 
ans Bein binden will. Er muß eine Datenbank pflegen, wo für jeden Kunden 
die Signatur hinterlegt ist. Und er muß jedes Gerät und jedes Update 
personalisieren. Wird die Produktion oder die Wartung ausgelagert, macht 
das die Sache noch komplexer.
Sowas rechnet sich nur für hochpreisige Geräte und hohe Stückzahlen.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:

> Die Frage ist, ob der Hersteller sich diesen nicht unerheblichen Aufwand
> ans Bein binden will.

Naja so was macht man genau dann wenn man es unbedingt machen muss oder 
will. Sonst nicht. Das ist aber offensichtlich.

> Er muß eine Datenbank pflegen

Muss er nicht. Das Update wird nur auf Anfrage des Kunden vom Support 
erstellt. Der Kunde gibt die Seriennummer an und das Updatepaket wird 
erzeugt und dem Kunden geschickt.
So was lässt sich sogar komplett automatisieren wenn der Kunde bereits 
einen kostenpflichtigen Zugang zu einer Update-Seite besitzt (eine sog. 
Subscription).

> Sowas rechnet sich nur für hochpreisige Geräte und hohe Stückzahlen.

Eher für hochpreisige Geräten mit niedrigen Stückzahlen.

Und ich bezweifle dass die Sockel-Methode hier irgendwelche Vorteile 
bietet. Da ein Sockel erst recht dazu benutzt werden kann, schnell 
Bausteine auszutauschen oder neu zu flashen. Geräte die auf Sicherheit 
und/oder Integrität der Firmware bedacht sind, sind meist vergossen 
damit niemand so einfach und unbemerkt an das Innenleben ran kommt.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Der Kunde gibt die Seriennummer an und das Updatepaket wird
> erzeugt und dem Kunden geschickt.

Dazu muß das Gerät überhaupt erstmal eine Schnittstelle haben. Nicht 
jede MC-Anwendung hat ne GUI und Internetzugang. Es gibt viele MCs, die 
komplett autonom arbeiten (müssen). Und der Aufkleber mit der 
Seriennummer kann schnell mal unleserlich werden.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Dazu muß das Gerät überhaupt erstmal eine Schnittstelle haben. Nicht
> jede MC-Anwendung hat ne GUI und Internetzugang. Es gibt viele MCs, die
> komplett autonom arbeiten (müssen).
Ja nun, die Prämisse am Anfang war ja, dass du verhindern willst, dass 
jemand auf der Update-Schnittstelle mitloggt. Da habe ich einfach mal 
vorausgesetzt dass eine solche Schnittstelle existiert.

Siehe:

> Bei einem Update über Schnittstellen ist es dagegen schwer zu
> verhindern, daß das Update in beliebig viele Geräte eingespielt wird.
> Notfalls wird mit einem Sniffer mitgelauscht und das Protokoll emuliert.

> Und der Aufkleber mit der
> Seriennummer kann schnell mal unleserlich werden.

Gibt es eine Update-Schnittstelle kann man darüber auch die Seriennummer 
auslesen und anzeigen.

: Bearbeitet durch User
von Rudolph R. (rudolph)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Das letzte Gerät in dem ich mal einen Speicher getauscht habe für ein 
Software-Update war ein 28k Modem. Das ist über 20 Jahre her.

Wenn man so den Thread überfliegt könnte man meinen, dass Teile davon 
1990 entstanden sind.

In der echten Welt haben wir 2020 und man bekommt 5 Platinen aus China 
für 10 Euro inklusive Porto und Mehrwertsteuer.
Die 28 Pin SOIC von den AVR128DA haben nur zwei Reihen Pins und 1,27 mm 
Abstände zwischen den Pins.
Ein SMD Bauteil der Bauform 1206 hat 3,2 mm x 1,6 mm.
Mit sowas kann man anfangen, da braucht man kein Spezial-Werkzeug für.
Eine Lupen-Leuchte ist praktisch wenn es zu klein wird.

Angehängt ist ein kleines Platinchen das ich mal für den Zukunftstag 
entworfen haben.
Auf der Rückseite ist noch ein SMD Knopfzellenhalter für eine CR1220.
Die Pads der Bauteile sind extra vergrößert und der für die Funktion 
hemmungslos überdimensionierte Transistor in SOT-89 ist an nur drei 
Anschlüssen zu verlöten.
Die Kids waren begeistert.

Natürlich kann man das auch auf Lochraster aufbauen.

Aber einen SMD Widerstand aufzulöten ist erheblich leichter als einen 
bedrahteten Widerstand in eine Lochraster-Platine zu löten.
Ein Pad mit ein wenig Lötzinn versehen, drauf werfen auf die flach auf 
dem Tisch liegende Platine, mit der Pinzette halten und an dem einen 
verzitten Pad mit dem Lötkolben "ankleben" oder gleich richtig löten, 
dann kann man schon los lassen und das zweite Pad löten, eventuell das 
erste Pad noch mal nachlöten, fertig.

SMD bedeutet nicht, dass man sich zwangsläufig mit dem Staub herum 
schlagen muss den die Smartphone Hersteller in ihren Geräten verbauen.
SMD bedeutet allerdings sehr wohl, dass man sich viel weniger 
einschränken muss bei der Auswahl der Teile die man verwendet.

Zurück zu den AVR128DA, wenn die Pins von den 28-Pin Gehäuse nicht 
reichen hat man da eh gelitten.
Das 32-Pin TQFP geht noch wenn man ein wenig Übung hat, die Pins haben 
0,8 mm Abstände.

Bei den 48-Pin und den 64-Pin TQFP sind es nur noch 0,5 mm Abstände.
Dafür braucht man dann wirklich etwas Übung um da ohne Kurzschlüsse und 
defekte Pads durch zu kommen.
Das ist für Anfänger nicht zu empfehlen.

Aber man braucht kein Spezial-Werkzeug.
Flussmittel-Gel ist sehr hilfreich, bei 0,5mm Pitch praktisch schon 
Pflicht.
Ebenso sollte Entlötlitze vorhanden sein.
Ein einfaches "USB-Mikroscope" ist zur Inspektion hilfreich.

Wenn man seine Platine selber designed zwingt einen auch niemand dazu 
die empfohlenen Footprints der Hersteller zu verwenden.
Bei TQFP ziehe ich oft die Pads 1/10 mm oder 2/10 mm weiter raus, damit 
da auch ein wenig Kupfer unter dem Beinchen heraus schaut.

Bei den Platinen die ich so entwerfe verwende ich vorzugsweise 
Widerstände und Kondensatoren in 0805.
Vereinzelt auch mal 0603, das bringt aber kaum was im Bezug auf den 
benötigten Platz, dafür dauert das aber "länger" die zu bestücken.
Bauteile in 0402 oder gar noch kleiner setze ich auf Platinen die ich 
von Hand bestücken will nicht ein.

Und wenn jetzt das Argument kommt das man für Lochraster Kein Layout 
benötigt, dann ist das nicht mal Bastler-Niveau, das ist nur Gefrickel.
Jenseits einer Handvoll von Teilen sollte ein ordentlicher Schaltplan 
und ein Layout dazu an das man sich beim Aufbau auch hält immer Pflicht 
sein.
Sich ohne Plan eine Platine zusammen zu frickeln kostet nur unnötigt 
Zeit, erst beim Aufbau und hinterher bei der Fehlersuche.

von X. Y. (Gast)


Lesenswert?

Rudolph R. schrieb:
> Sich ohne Plan eine Platine zusammen zu frickeln kostet nur unnötigt
> Zeit

+1

Sobald es über 3-4 Bauteile hinausgeht schmeiße ich meinen Schaltplan 
ins Kicad und erstelle eine Leiterplatte, 1-2 Lagen zuhause wenn es 
schnell gehen soll und bei 4-6 Lagen gehts zu JLC.

Wenn ich mir denke, letztes WE wieder Stunden an einer präz. Stromquelle 
gesessen auf 1.27mm Lochraster und SMD, in der Zeit hätte ich leichtest 
eine Platine ätzen können, fädeln kann man ja immer noch.

Interessant bei gefertigten Platinen ist auch die Wiederverwendbarkeit, 
man bekommt ja eh immer 10 Stück, da kann man eine xy Platine mit einem 
bestimmten Chip ja für einen anderen Prototypen weiterverwenden.
Umso mehr verschiedene Platinen man fertigen lässt desto größer wird der 
Vorrat an "gratis" Adapterboards.

Bei HF kommt man sowieso kaum um eine Leiterplatte herum, denn selbst 
wenn es auf einer geschnitzen Platte funktioniert und abgestimmt ist 
muss man bei der "richtigen" Platine wieder von vorne anfangen.

Bzgl. Ausrüstung, ja, ich "muss zugeben" dass ich mit Stereomikroskop 
und einer NASE-2B eher gut ausgerüstet bin, aber das soll ja nichts 
heißen.

LG

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Rudolph R. schrieb:
> Aber einen SMD Widerstand aufzulöten ist erheblich leichter als einen
> bedrahteten Widerstand in eine Lochraster-Platine zu löten.

Ein Widerstand oder Kondensator in 0805 passt wunderbar auf eine 
Lochrasterplatine. Bei einem größeren QFN wird's schon schwieriger.

von Rudolph R. (rudolph)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Rudolph R. schrieb:
>> Aber einen SMD Widerstand aufzulöten ist erheblich leichter als einen
>> bedrahteten Widerstand in eine Lochraster-Platine zu löten.
>
> Ein Widerstand oder Kondensator in 0805 passt wunderbar auf eine
> Lochrasterplatine.

Und ich habe nichts anderes behauptet, die Untermenge an SMD Bauteilen 
die man wirklich sinnvoll auf Lochraster löten kann ist allerdings eher 
klein.

> Bei einem größeren QFN wird's schon schwieriger.

QFN ist auch auf einer richtigen Platine schwieriger, mein Beitrag ging 
in Richtung Anfänger-Level ohne "Spezial-Werkzeug".
Auf Lochraster ist QFN eher unmöglich.
Es sei denn in Dead-Bug Technik mit Fädeldrähten - aber dafür braucht 
man dann auch kein Lochraster und Drähte an winzige Pads mit 0,5 mm 
Abstände zu löten ist ganz sicher nicht Anfänger-Level.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Rudolph R. schrieb:
> Wenn man so den Thread überfliegt könnte man meinen, dass Teile davon
> 1990 entstanden sind.

Ja, bei der Übermacht an Zonen-Rentner hier, dachte ich schon ich wäre 
der einzige der halbwegs in der heutigen Zeit angekommen ist. In 
Wirklichkeit trauen sich wahrscheinlich 99% nicht hier zu schreiben weil 
sie sonst von der ewig gestrigen 5V DIP-Fraktion niedergebrüllt werden.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Ja, bei der Übermacht an Zonen-Rentner hier, dachte ich schon ich wäre
> der einzige der halbwegs in der heutigen Zeit angekommen ist.
> ...  ewig gestrige

Auch deine Augen werden irgendwann schlechter, deine Hände unruhiger und 
dein Rücken schmerzhafter. Wir werden sehen, wer dann über wen lacht.

von Rudolph R. (rudolph)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Auch deine Augen werden irgendwann schlechter, deine Hände unruhiger und
> dein Rücken schmerzhafter.

An dem Punkt bin ich schon, ich sitze hier mit einer +1 Diotrin 
Lesebrille, blödes Alter.
Schleichend aber immer stärker wurde die Verwendung der Lupen-Lampe 
notwendig, jetzt schaue ich mit der Brille durch die Lupenlampe und 
wechsel bei zu kleinen Teilen auch mal auf eine +2 Lesebrille.
Sowas ist beherschbar, auch mit kleinen Mitteln.

Für den Job peile ich die Anschaffung eines Mikroscopes an, aber da habe 
ich es auch immer häufiger bei den extern bestückten Platinen die ich 
umbaue mit 0402 Bauteilen zu tun.
Und ein 80-Pin TQFP mit 0,4mm Pitch aufzulöten ist schon echt unlustig.

Wenn man wie Du eine Hornhautverkrümmung hat, dann fällt das in den 
Bereich Berufs-Unfähigkeit, sowas ist bitter aber da kann man nur 
versuchen irgendwie das beste draus zu machen.
Und wenn einen das auf eher große Bauteile auf Lochraster einschränkt, 
dann ist das eben so - mach was für Dich funktioniert.

Damit wird nur SMD nicht grundsätzlich schlecht und fertige Module, DIP 
und Lochraster zu der besten Lösung überhaupt.
Der deutlich größere Teil der Bevölkerung hat dieses spezielle Problem 
nämlich nicht.

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Rudolph R. schrieb:
> Damit wird nur SMD nicht grundsätzlich schlecht und fertige
> Module, DIP und Lochraster zu der besten Lösung überhaupt.

Das nicht. Aber man darf doch dankbar dafür sein, wenn ein Hersteller 
noch DIP anbietet, statt ihn dafür auszulachen.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Ja, bei der Übermacht an Zonen-Rentner hier, dachte ich schon ich wäre
>> der einzige der halbwegs in der heutigen Zeit angekommen ist.
>> ...  ewig gestrige
>
> Auch deine Augen werden irgendwann schlechter, deine Hände unruhiger und
> dein Rücken schmerzhafter. Wir werden sehen, wer dann über wen lacht.

Ich denke es ist offensichtlich dass es hier um geistige Agilität und 
nicht um körperliche Einschränkungen geht.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Ich denke es ist offensichtlich dass es hier um geistige Agilität und
> nicht um körperliche Einschränkungen geht.

Geht es nicht um SMD versus DIP?

Inwiefern kann ich mit geistiger Agilität meine körperlichen 
Einschränkungen überwinden, Platinen mit SMD herzustellen? Ist es für 
mich nicht eher eine Frage des Geldes, damit ich mir teures (behinderten 
gerechtes) Equipment oder Personal leisten kann?

Beitrag #6266965 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.