Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Beschissener Proxxon-Bohrständet, normal?


von IncreasingVoltage .. (increasingvoltage)


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Wer bei Proxxon Qualität erwartet hat wohl echt ein falsches Weltbild. 
Deren Image ist m.M.n. zu unrecht gut.

Deren einzige Daseinsberechtigung: Sie füllen einen Nischenmarkt und 
bringen ein paar Arbeitsplätze.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Ich muss übrigens meine Aussage von oben korrigieren:
Beitrag "Re: Beschissener Proxxon-Bohrständet, normal?"

Da hat mir die Erinnerung einen Streich gespielt, weil ich beim 
Platinenbohren mit meinem MB200 nie einen störenden Versatz bemerkt habe 
- aber doch, er ist da, auch bei mir ist die Bohrermitte nicht zentral 
über der Tischbohrung. Ich kann allerdings auch problemlos 
3,2mm-Befestigungslöcher für M3 bohren, ohne dass der Bohrer am 
Bohrungsrand kratzen würde, also, es mag so nicht in Ordnung sein, 
einverstanden, aber für den vorgesehenen Einsatzzweck ergibt sich 
trotzdem kein Problem.

Das ist die Krux mit jedem Werkzeug - es taugt immer nur für den 
vorgesehenen Einsatzzweck. Platinenbohren mit dem MB200 und dem 
Langhals-Bohrschleifer funktioniert prima und für einen Bruchteil des 
Preises einer professionellen Platinenbohrmaschine. Kleine 
Modellbau-Bohrungen gehen sicherlich ebenso gut.

Wenn man damit hochpräsise Mikrobohrungen erzeugen möchte, wird man 
damit nicht zufrieden sein, dafür ist die Konstruktion zu windig. Ebenso 
für 6mm-Bohrungen in Edelstahl - da macht aber auch der Bohrschleifer 
als Antrieb nicht mit. Dafür ist das Werkzeug schlicht ungeeignet, das 
ist aber kein Fehler, sondern so konzipiert.

Ob man den Preis als angemessen erachtet, ist Ansichtssache. Das 
Proxxon-Zeug ist bezahlbar, aber sicherlich nicht billig. Im selben 
Marktsegment tummeln sich ein paar Geräte, die gelegentlich beim 
Lebensmittel-Discounter herumliegen und doch ein gutes Stück schlechter 
verarbeitet sind und dann gibt's noch Dremel. Dremel verwendet mehr 
Kunststoff in Halterungen und Ständern, die Schleifer sind mit denen von 
Proxxon IMHO gleichauf und bei den Einsatzwerkzeugen hat Dremel IMHO die 
Nase vorn - insgesamt ist der Preisunterschied zwischen Dremel und 
Proxxon aber überschaubar - und beide sind preislich und Qualitativ ein 
gutes Stück vom Profi-Werkzeug weg. Es ist aber eben auch kein 
Profi-Werkzeug, sondern was für Bastler...

Das geht dann weiter bei anderen Werkzeugmaschinen. Die Proxxon Dreh- 
und Fräsmaschinen sind nicht ganz geschenkt, aber recht ordentlich 
verarbeitet. Sie bestehen trotzdem aus Alu und nehmen daher nur kleine 
Kräfte auf. Die preislich vergleichbaren kleinen Grauguss-Maschinen auch 
China hat mal jemand als "vormontierte Bausätze" bezeichnet, das triffts 
ganz gut, deren Verarbeitung ist grottig - aber wenn man sie erst mal in 
Betrieb hat, dann halten sie deutlich mehr als aus die 
Proxxon-Alu-Maschinen. Nur - auch diese Grauguss-Maschinen haben 
begrenzte Einsatzmöglichkeiten. Besser sind da (gebrauchte) 
Industriemaschinen, die man mit ein bisschen Glück für wenige (hundert) 
Euro mehr ergattern kann. Dann muss man aber auch eine Möglichkeit 
haben, 1-2 Tonnen Metall irgendwo hinzustellen. Langer Rede kurzer Sinn: 
Bei jeder Maschine muss man Kompromisse eingehen. Bei jeder. Ob der 
Kompromiss akteptabel ist, muss jeder selbst entscheiden.

von Mikel (Gast)


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...so viel Gelaber wegen so einer Kleinigkeit ?  das verstehe wer will.

Einfach einen 20 mm Bohrer in die Proxxon einspannen und das Loch größer 
bohren !    dann ist es auch schön zentrisch   ;-)

von Teo D. (teoderix)


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Mikel schrieb:
> Einfach einen 20 mm Bohrer in die Proxxon einspannen und

Ich mag meinen Proxxon Bohrerzeug zwar, aber... LOL
Mehr als 3-4mm packt der sicher nich!

von michael_ (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Ich muss übrigens meine Aussage von oben korrigieren:
> Beitrag "Re: Beschissener Proxxon-Bohrständet, normal?"
>
> Da hat mir die Erinnerung einen Streich gespielt, weil ich beim
> Platinenbohren mit meinem MB200 nie einen störenden Versatz bemerkt habe
....

Schön geschrieben, ich stimme dem bis auf Kleinigkeiten zu.
PROXXON sieht gut aus, ist gut lackiert ...

Aber an manchen Stellen ist es grottig schlecht verarbeitet.
Bei den "Graugußmaschinen" weiß man aber, was man kauft.
Kosten da auch nur die Hälfte.

Was war ich froh, vor ca. 20 Jahren mir eine kleine Drehmaschine (250mm) 
Baumarkt/China für wenig Geld zuzulegen.
Nein, das Geld für eine Profimaschine, auch gebraucht, würde ich nicht 
ausgeben.

Fürs Platinenbohren würde ich mir eine kleine Tischbohrmaschine zulegen.
Was ich habe.
Ein Bohrständer ist immer nur Wackelmist.
Egal von welchem Hersteller.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Hans schrieb:
> Mein Gott, habt ihrs nach fast 200 Beiträgen immer noch nicht begriffen,
> dass für den MB140/S und für den MB200 identische Grundplatten verwendet
> werden? Beim MB140/S passts, beim MB200 nur fast. Shit happens! Ist wohl
> auch eine Kostenfrage.

Vermutet habe das bereits einige hier, sicher kann aber nur derjenige
sein, der beide Bohrständer vor such stehen hat. Tatsächlich gibt es
mindestens zwei verschiedene Gussformen, denn die Grundplatte meines
MB140/S sieht etwas anders aus als diese hier:

Dünnbrettbohrer schrieb:
> MB200 von unten

Es ist also nicht völlig auszuschließen, dass sich die beiden Formen
auch in ihren Maßen leicht unterscheiden, und die eine für den MB140/S
und die andere für den MB200 konstruiert worden ist.

Ich fantasiere jetzt mal etwas ins Blaue:

Bei der Produktion des MB200 war irgendwann einmal der Vorrat an
Grundplatten aufgebraucht. Normalerweise hätte die Produktion bis zum
Eintreffen des Nachschubs angehalten werden müssen. Da erinnerte sich
jemand, dass im Lager noch ein Stapel von Grundplatten für den nicht
mehr produzierten MB140/S liegt. Diese Grundplatte hat zwar das Loch an
der falschen Stelle, aber man ging davon aus, dass die meisten Kunden
über dieses Manko hinwegsehen würden. Falls dann doch jemand reklamiert,
konnte man ihm ja immer noch eine passende Grundplatte zukommen lassen,
sobald die neue Charge verfügbar ist. Viele (wie bspw. Gerhard und
michael_) haben den Fehler erkannt, stören sich aber nicht daran.
Anderen (M. Agnet) ist der Fehler erst nach Jahren aufgefallen. Nur die
allerwenigsten haben reklamiert, so dass sich die Entscheidung von
Proxxon zu dieser Pfuschlösung am Ende als richtig herausgestellt hat.
Da nur eine begrenzte Stückzahl von MB200 mit der falschen Grundplatte
ausgeliefert worden ist, ist auch der von Dünbrettbohrer erwähnte große
Shitstorm ausgeblieben.

Wahrscheinlich liege ich mit dieser Hypothese völlig daneben, trotzdem
wundert es mich ein wenig, warum es zwei verschiedene Gussformen für die
Grundplatte gibt.

Claus schrieb:
> Den Versatz habe ich auch.

Endlich mal ein Foto, auf dem man erkennen kann, dass der Versatz nicht
von einer schief stehende Säule, einer schief eingespannten Bohrmaschine
o.ä. kommt, sondern dass tatsächlich die Aufnahmeklemme und Loch in der
Grundplatte nicht fluchten.

Claus schrieb:
> Bei mir sind es > 135 mm von Rand zu Rand der Löcher (siehe Anhang).

Bei meinem MB140/S auch. Der Abstand zwischen den Mittelpunkten von
Säule und Loch beträgt genau 150mm. Der Säulendurchmesser ist 20mm, das
Loch – bedingt durch das Gussverfahren – leicht konisch (Durchmesser
oben 10,7mm, unten 10,0mm).

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wenn es Euch interessiert:

Ich habe schon seit über 40 Jahren die im Anhang gezeigte Dremel 
Tischbohreinrichtung und war immer sehr zufrieden damit. Ihr werdet sie 
wahrscheinlich kaum kennen. Sie ist mechanisch viel präziser wie sie 
aussieht und ich bohrte über die Jahre damit hunderte Leiterplatten mit 
Hartmetallbohrern. Das Bild ist nicht von mir. Meine eigene habe ich 
modifiziert um größere LP damit durchreichen zu können indem ich den 
vertikalen Teil als U-förmige Ausparung umgebaut habe. Dank dieser 
Änderung lassen sich auch 20x20cm große LP überall bohren. Vorne hatte 
ich noch ein schwenkbares Vergrößerungsglas angebracht um besser sehen 
zu können. Leider ist das Glas verloren gegangen. Mit der Vorrichtung 
kann man imerhin noch ohne Bruch mit 0.3mm Hartmetallbohrer umgehen 
(#80).

Und ja. Das Bohrloch am Unterteil ist absolut zentrisch mit der 
Bohrachse;-)

Die eigentliche Dremelbohrmaschine ist mechanisch wesentlich präziser 
wie die heutigen und hat Kugellager und das Dreibackenfutter ist absolut 
zentrisch. Wie gesagt sind 0.3mm HM Bohrer kein Problem. Natürlich muß 
man aufpassen, daß das Arbeitsstück nicht verrutscht. Was das alte 
Maschinchen gegenüber den heutigen Modellen viel brauchbarer macht ist 
das zylindrische Vorderteil welches sich präzise in die Halterung 
einschieben läßt. Dank der Kugellager ist die Bohrspindel spielfrei.

Ich kaufte mir später eine moderne Dremelmaschine. Die mechanische 
Präzision ist unvergleichlich schlechter. Das Maschinenwelle hat 
leichtes Spiel und auch der zylindrische Montieransatz fehlt unten und 
ist natürlich mit dem Bohrständer nicht kompatibel. Da sieht man wieder 
mal wie sehr seitens der Hersteller verschlimmbessert wird.

Ich war damals in den siebziger Jahren in Bayern in der Lehre bei einer 
größeren Firma in Rosenheim;-) da hatten wir eine deutsch hergestellte 
Riemen angetriebene Präzisionskleinbohrmaschine. Dagegen sieht so 
ziemlich alles neu hergestellte Billige wie Steinzeit aus. Da Führung 
und Leichtgängigkeit des Bohrhebels war unglaubkich hochwertig. Da 
konnte man noch mit Mikrobohrern sauber arbeiten. Ein Königreich für 
solche Werkzeuge; wenn es sie noch gibt ist so ein Modell für den 
Hobbyisten wahrscheinlich unbezahlbar. Nur der Bürstenmotor war etwas 
laut. Durch den runden Riementrieb wurden auch die Vibrationen von der 
Bohrwelle ferngehalten. Leider kann ich mich nach so vielen Jahren nicht 
mehr an das Fabrikat erinnern. Der Lack war silberner Hammerschlag. Als 
Lehrling damals brach ich dann auch prompt meinen ersten 
Hartmetallbohrer. Aber das ist schon lange her und höchstwahrscheinlich 
verjährt...

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich war damals in den siebziger Jahren in Bayern in der Lehre bei einer
> größeren Firma in Rosenheim;-) da hatten wir eine deutsch hergestellte
> Riemen angetriebene Präzisionskleinbohrmaschine. Dagegen sieht so
> ziemlich alles neu hergestellte wie Steinzeit aus. Da Führung und
> Leichtgängigkeit des Bohrhebels war unglaubkich hochwertig. Da konnte
> man noch mit Mikrobohrern sauber arbeiten. Ein Königreich für solche
> Werkzeuge; wenn es sie noch gibt ist so ein Modell für den Hobbyisten
> wahrscheinlich unbezahlbar.

Und in meiner Lehrzeit, so 1965 hatten wir Tischbohrmaschinen für 
feinere Arbeiten.
Ich glaub 8mm und bis 12000U.
Die war damals nicht neu und es stand RUHLA dran.
Ossis wissen, was das für eine Fa. war.
Hätte ich gern selbst.

Aber vielleicht wurden die schon 1940 so gebaut.

Gerhard O. schrieb:
> Mit der Vorrichtung
> kann man imerhin noch ohne Bruch mit 0.3mm Hartmetallbohrer umgehen
> (#80).

Wozu brauchst du in der Elektronik 0,3mm?
Mit der Proxxon TBH hatte ich auch keine Probleme mit 0,6mm.
Kleiner brauchte ich nicht.

von Gerhard O. (gerhard_)


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michael_ schrieb:
> Wozu brauchst du in der Elektronik 0,3mm?
> Mit der Proxxon TBH hatte ich auch keine Probleme mit 0,6mm.
> Kleiner brauchte ich nicht.

I hatte mal ein paar sehr kleine, dünne  SMD Leiterplatten die mit 
dünnen Wire-Wrap Drähten verbunden werden sollten. Sonst habe ich diese 
Bohrgroesse auch niemals mehr gebraucht;-)

von michael_ (Gast)


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Wire-Wrap Drähte mit 0,3mm?
Schlechtes Beispiel.
Gut, 0,3mm braucht fast kein Mensch bei Elektronik.

von Harald W. (wilhelms)


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Teo D. schrieb:

>> Einfach einen 20 mm Bohrer in die Proxxon einspannen und
>
> Ich mag meinen Proxxon Bohrerzeug zwar, aber... LOL
> Mehr als 3-4mm packt der sicher nich!

Man kann den Einspannschaft des 20mm-Bohrers ja passend runterdrehen. 
:-)

von Teo D. (teoderix)


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Harald W. schrieb:
> Man kann den Einspannschaft des 20mm-Bohrers ja passend runterdrehen.
> :-)

Das ist nicht das eigentliche Problem. Da fehlts schlicht weg am 
Drehmoment.

von Percy N. (vox_bovi)


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Teo D. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Man kann den Einspannschaft des 20mm-Bohrers ja passend runterdrehen.
>> :-)
>
> Das ist nicht das eigentliche Problem. Da fehlts schlicht weg am
> Drehmoment.

Dann bohrt man halt mehrmals mit geringerem Drehmoment. Geht beim 
Schrauben Anziehen doch auch ...

von Marius Z. (Gast)


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Percy N. schrieb:
>> Das ist nicht das eigentliche Problem. Da fehlts schlicht weg am
>> Drehmoment.
Für ein anständiges Drehmoment fehlt es dem Schlabberdingens gewaltig an 
Stabilität.

> Dann bohrt man halt mehrmals mit geringerem Drehmoment. Geht beim
> Schrauben Anziehen doch auch ...
Das spricht der Fachmann. Du bohrst deine Löcher mit dem 
Schraubenanzieher?

herbert schrieb:
> So ein Loch mit 10mm ist doch schnell zugeschweißt und neu und
> größer an einem anderen Platz gefräst.
Was die Hobbybastler so alles in der Küche stehen haben:
Schweißgerät um Alu zu schweißen, Fräsmaschine ...

Kein Wunder, dass die Maschinenhersteller nur noch murksen und pfuschen. 
Denn der Hobbybastler hat doch einen großen Maschinenpark in der Küche 
stehen und hat große Freude daran, nagelneue Maschinen erst mal zu 
überarbeiten.

Percy N. schrieb:
> dann brauche ich eine Heißluftpistole, die ein paar Stunden hält und
> danach zusammen mit dem Abtrag in die Tonne wandern darf.
Genau so handhaben wir das auch mit unserem Planeten: Der kann nach dem 
Ableben der heute am Ruder Sitzenden auch in die Tonne. Dazu noch per 
Flugzeug möglichst gleichmäßig die Seuche über den Planeten verteilen, 
damit es niemandem langweilig wird.

Für die Zukunft allen viel Freude in der Tonne :-(

von Harald W. (wilhelms)


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Marius Z. schrieb:

> Das spricht der Fachmann. Du bohrst deine Löcher mit dem
> Schraubenanzieher?

Die kleineren. Die grösseren mit dem Schuhanzieher.

von Teo D. (teoderix)


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Percy N. schrieb:
> Dann bohrt man halt mehrmals mit geringerem Drehmoment. Geht beim
> Schrauben Anziehen doch auch ...

Du bist kein Handwerker, oder?!

von Percy N. (vox_bovi)


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Teo D. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Dann bohrt man halt mehrmals mit geringerem Drehmoment. Geht beim
>> Schrauben Anziehen doch auch ...
>
> Du bist kein Handwerker, oder?!

Wie kommst Du darauf?
Ich arbeite überwiegend mit nur zwei Bohren, 1 mm und 1,5 mm. Wenn ich 
ich ein Loch von zB 7,5 mm brauche, kann ich sechs mal mit 1 mm bohren 
und einnal mit 1,5.
Schlauer wäre es aber, fünf Mal mit 1,5 mm zu bohren; dss spart das 
Umspannen und zusätzlich zwei Bohrungen.
Man muss sich nur zu helfen wissen!

: Bearbeitet durch User
von Hugo H. (hugohurtig1)


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Percy N. schrieb:
> Ich arbeite überwiegend mit nur zwei Bohren, 1 mm und 1,5 mm. Wenn ich
> ich ein Loch von zB 7,5 mm brauche, kann ich sechs mal mit 1 mm bohren
> und einnal mit 1,5.
> Schlauer wäre es aber, fünf Mal mit 1,5 mm zu bohren; dss spart das
> Umspannen und zusätzlich zwei Bohrungen.

Noch schlauer wäre es, bei einem gewählten Loch von 8 mm Durchmesser 16 
Löcher mit 1 mm Durchmesser zu bohren :-)

von W.S. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Gerhard O. schrieb:
> Der Lack war silberner Hammerschlag.

Dann war das ein anderes Fabrikat - vermutlich aus der 
Uhren-Werkzeug-Industrie. Die Maschine im Bild (Contadrill) ist eine 
waschechte Leiterplatten-Bohrmaschine.

W.S.

von michael_ (Gast)


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War das mal eine Nähmaschine? :-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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W.S. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Der Lack war silberner Hammerschlag.
>
> Dann war das ein anderes Fabrikat - vermutlich aus der
> Uhren-Werkzeug-Industrie. Die Maschine im Bild (Contadrill) ist eine
> waschechte Leiterplatten-Bohrmaschine.
>
> W.S.

Unsere sah ganz und gar nicht so aus. Der Motor war hinten angebaut und 
über einen langen Rundriemen mit dem Spindelantrieb verbunden. Die Räder 
waren zur Geschwindigkeitswahl mit Stufen versehen. Der Motor war 
übrigens ziemlich laut. Das Spindelantriebsrad bewegte sich mit der 
vertikalen Führung. Da der Abstand zwischen beiden Rädern mindesten 20cm 
betrug, machte der vertikale Unterschied nicht viel aus. Die 
Spindeldrehzahl war recht hoch. Die ganze Mechanik fühlte sich total 
solide an und der HM Bohrer lief vollkommen zentrisch.

von Gerhard O. (gerhard_)


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: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Hier ist eine Alternative zum LP Bohren;-)
>
> https://hackspace.raspberrypi.org/articles/pvc-pipe-builds
>
> https://www.instructables.com/id/PVC-Dremel-drill-press/

Vergiss es!
Mit HSS-Bohrern könnte das noch irgendwie gehen, VHM-Bohrer sind sofort 
ab!
Das Ding eiert ja wie ein Lämmerschwanz.

Old-Papa

von MaWin (Gast)


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Hans schrieb:
> Mein Gott, habt ihrs nach fast 200 Beiträgen immer noch nicht
> begriffen, dass für den MB140/S und für den MB200 identische
> Grundplatten verwendet werden? Beim MB140/S passts, beim MB200 nur fast.

Interessant.
Ich dachte bisher, Proxxon kunstruiert seine Geräte in Deutschland 
selbst.
Da würde aber jeder Ingenieur die Halterung vom MBS200 so entwerfen, 
dass sie zur Grundplatte des MBS140 passt.
Und nicht 5mm daneben peilt.
Offenbar wird also bei Proxxon auch nur verwurstet, was in China 
irgendwo als Ausschuss übrig bleibt, und dann zu deutschen Preisen an 
dummy Hobbyisten verhökert. Krass.
Bei meinem MBS140 passt wenigstens die Grundplatte. Dafür hakelt und 
wackelt die offensichtliche Fehlkonstruktion dadrüber. Winkeldrehbare 
Bohreraufnahme, aber die Betätigung geht immer senkrecht nach unten.

von Old P. (Gast)


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MaWin schrieb:
>
> Interessant.
> Ich dachte bisher, Proxxon kunstruiert seine Geräte in Deutschland
> selbst.

Ähmmm, warum Deutschland?

> Offenbar wird also bei Proxxon auch nur verwurstet, was in China
> irgendwo als Ausschuss übrig bleibt, und dann zu deutschen Preisen an
> dummy Hobbyisten verhökert. Krass.

Nö.

> Bei meinem MBS140 passt wenigstens die Grundplatte. Dafür hakelt und
> wackelt die offensichtliche Fehlkonstruktion dadrüber. Winkeldrehbare
> Bohreraufnahme, aber die Betätigung geht immer senkrecht nach unten.

Du konntest das Ding doch testen.

Old-Papa

von MeierMüllerSchulz (Gast)


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MaWin schrieb:
> Offenbar wird also bei Proxxon auch nur verwurstet, was in China
> irgendwo als Ausschuss übrig bleibt...

So extrem würde ich das nicht sehen. Die Hersteller wissen, dass der 
gemeine Bastler stets mit einem dämlichen Budget daher kommt. Deshalb 
muss der Kruscht billig sein - koste es, was es wolle.

Wie du hier lesen kannst, kann der gemeine Bastler auch gar nicht 
verstehen, wie man sich an 5mm daneben stören kann. Solang sich der 
Bohrer dreht und Löcher macht, ist doch gut. Wen es stört, der nimmt 
einem 10mm Bohrer und einen Akkuschrauber und fängt richtig an zu 
murksen.

> und dann zu deutschen Preisen an dummy Hobbyisten verhökert. Krass.

Was verstehst du unter deutschen Preisen? Der gemeine Bastler war noch 
nie bereit, für wertige Maschinen und Werkzeuge anständige Preise zu 
bezahlen. Diese Grundeinstellung hat dem Billigramsch aus China Tür und 
Tor geöffnet.

Der gemeine Bastler will die Tischbohrmaschine im Pappkarton aus dem 
Baumarkt für 79 Euro. Oder die 7 kg schwere CNC-Fräse aus dem Postpaket, 
mit der man Stahl fräsen kann. Der Chinamann machts möglich.

von Peter B. (olduri)


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Da dieser Thread nun sowieso schon im Popkorn-Stadium angelangt ist ... 
Warum wird hier eigentlich immer wieder hochnäsig der "gemeinen Bastler" 
aufgerufen? Wisst ihr denn überhaupt, was ein echter Bastler ist?

Das ist einer, der die Fehler der immer ach so professionellen Profis 
ausbügelt!

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Old P. schrieb:
> Du konntest das Ding doch testen.

?!?

Du unterliegst offenbar der irrigen Annahme, ich hätte den Schrott im 
Fernabsatz per Internet bestellt.

Wie kommst du auf die abstruse Theorie, dass ich dann immer noch den 
Müll von Proxcon erwerben würde ?

Das Teil stammt natürlich aus einer Zeit, als es noch keine 
Informationsquelle Internet gab und man nehmen musste, was Conrad und 
Obi im Blisterregal hängen hatten. Und da ist weder ein Testen im 
Geschäft noch eine Rückgabe nachdem man zu Hause ein paar Löcher gebohrt 
hatte möglich gewesen. Man musste als uninformierter Kunde nehmen, was 
die Handler einem unter die Nase gehalten haben, andere Produkte gab es 
nicht, nur Proxxon nutze die lukrativen Deals, Regalplatz in den 
Einzelhandelsregalen zu ergattern.

Du kannst sicher sein, dass ich heute, mit den weit besseren 
Informations- und Beschaffungsquellen, kein Proxxon mehr kaufen würde. 
So ist es glüchlicherweise statt der lange mit geliebäugelten PD360 eine 
RC6123-550 geworden, statt dem BFB2000 eine F1200.

von MaWin (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Die eigentliche Dremelbohrmaschine ist mechanisch wesentlich präziser
> wie die heutigen

Logisch, Dremel hat sich seinen Ruf mit guter Ingenieursleistung vor der 
Übernahme durch Bosch gemacht. Heute achtet Bosch mit seinen 
Marketingdumbos drauf, dass aus Dremel nur noch grösserer Schrott als 
Bosch grün kommt.

Die hoffen halt drauf (und es funktioniert) dass der ehemals guten Ruf 
die Leute heute dazu verleitet, mehr Geld für 1 EUR Shop Ware auf den 
Tisch zu legen.

von MeierMüllerSchulz (Gast)


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Peter B. schrieb:
> Warum wird hier eigentlich immer wieder hochnäsig der "gemeinen Bastler"
> aufgerufen?

Der gemeine Bastler ist einer, der gnadenlos auf die Kosten schaut. Der, 
wenn er die Wahl hat, IMMER das Gute stehen lässt und den Billigmüll 
kauft. Der sich bei seinen Basteleien stets damit rühmt, dass das Ganze 
nur paar Euro gekostet hat, weil aus Schrott und Abfall 
zusammengenagelt.

Der auch bei einem Kaufinteresse steht mit einem Budget daherkommt, das 
nicht mal für den allerminderwertigsten Neumüll reicht. Der bei einer 
Anschaffung immer die Anzahl der Nutzungen/Jahr im Blick hat. Braucht 
man eine Bohrmaschine nur 1 mal im Jahr, dann darf die ruhig völlig 
unbrauchbar sein. Hauptsache sie war billig.

Hatte im Bekanntenkreis mal einen Händler mit eigenem Ladengeschäft. 
Seine Erzählungen bzgl. Kaufverhalten von gemeinen Bastlern hätten 
locker für einen Bestseller gereicht.

von MeierMüllerSchulz (Gast)


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Peter B. schrieb:
> Wisst ihr denn überhaupt, was ein echter Bastler ist?
> Das ist einer, der die Fehler der immer ach so professionellen Profis
> ausbügelt!

Professionelle Profis gibt es heute nur noch bei B2B. Bei B2C wagt 
keiner mehr, Qualität zu produzieren. Denn Qualität kostet und wird vom 
gemeinen Bastler GNADENLOS mit einem Nichtkauf abgestraft. Heiß ist man 
ausschließlich auf billigsten Neumüll.

Sicher gibt es ein paar Ausnahmen, die bestätigen aber nur die Regel.

von Percy N. (vox_bovi)


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MeierMüllerSchulz schrieb:
> Der auch bei einem Kaufinteresse steht mit einem Budget daherkommt, das
> nicht mal für den allerminderwertigsten
was ist das denn?
>  Neumüll reicht. Der bei einer
> Anschaffung immer die Anzahl der Nutzungen/Jahr im Blick hat.
Soll bei Profis auch vorkommen. Die entscheiden dann danach, ob die den 
Kran kaufen oder mieten wollen. Häufig wird eher gemietet, mit 
Kranführer ...
> Braucht
> man eine Bohrmaschine nur 1 mal im Jahr, dann darf die ruhig völlig
> unbrauchbar sein. Hauptsache sie war billig.

Wenn die nach fünf Löchern zu sechs Millimetern im Plattenbau erst 
einmal zehn Minuten Pause braucht,  dann reicht das völlig aus, um bei 
Bedarf das Foto von der goldenen Hochzeit an den Ehrenplatz zu hängen. 
Wwnn der Bastler damit dann auch noch die Schrauben in sein Billy-Regal 
eindrehen kann,  dann ist er schon recht gut bedient. Nein, er will 
damit keine Gewinde schneiden, schon gar nicht M 12 oder größer.

von Olaf (Gast)


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> Das Teil stammt natürlich aus einer Zeit, als es noch keine
> Informationsquelle Internet gab

Da kannst du mal sehen. Dein Bohrstaender hat also bereits 30Jahre 
gehalten. Das ist mehr als du heute mit einem neuen Produkt schaffen 
wirst.

Olaf

von Dünnbrettbohrer (Gast)


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MeierMüllerSchulz schrieb:
> Peter B. schrieb:
>> Wisst ihr denn überhaupt, was ein echter Bastler ist?
>> Das ist einer, der die Fehler der immer ach so professionellen Profis
>> ausbügelt!
>
> Professionelle Profis...

Bastler kaufen von "Taschengeld", Profis kalkulieren zuerst und kaufen 
nach erteilter Genehmigung vom gesprochenen Budget.
Erteilte Genehmigungen implizieren keinesfalls korrekte und fehlerfreie 
Kalkulationen.

Die von den einen und von den anderen gekauften Güter sind keine 
disjunkte Mengen: bei beiden Gruppen finden sich sowohl Einwegware wie 
Erbmasseinvestitionen.

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