Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik spdif über netzwerkbuchse


von Heinz R. (heijz)


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Ich versuche mich gerade an einer SPDIF-Verteilung über Koax-Kabel

Schaltung wie hier gezeigt - Als Ausgang Beispiel 6
https://www.belza.cz/digiaudio/spdifc.htm

Dummerweise habe ich hier keine alte Netzwerkkarte rumliegen, um den 
Übertrager auslöten zu können

Aber ich habe eine Netzwerkbuchse mit integriertem Übertrager hier

Es ist eine TRJJ-0011 , anbei das Datenblatt

Eigentlich müsste es doch damit auch gehen?

Beschaltet habe ich wie folgt:
Eingang Pins 1 und 4 - entsprechend die Pins 1 und 2 dann am 
abgeschnittenen Cat5-Kabel mit Stecker

So schlecht sieht das Signal am Oszi gar nicht aus, aber wohl zu 
schlecht um es dekodieren zu können

Sollte ich hier noch irgendwo 75Ohm-Widerstände einfügen?

Die Schaltung an sich funktioniert, ohne Übertrager funktioniert es 
problemlos über ein 30m langes Kabel

Viele Grüße

Heinz

: Verschoben durch Moderator
von Falk B. (falk)


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Heinz R. schrieb:

> Schaltung wie hier gezeigt - Als Ausgang Beispiel 6
> https://www.belza.cz/digiaudio/spdifc.htm

In Beispiel 6 und 7 fehlt der Reihenkondensator! Denn so sieht der 
Übertrager Gleichspannung, was ihm nicht gefällt!

> Eigentlich müsste es doch damit auch gehen?

Ja.

> Beschaltet habe ich wie folgt:
> Eingang Pins 1 und 4 - entsprechend die Pins 1 und 2 dann am
> abgeschnittenen Cat5-Kabel mit Stecker

Nein, Als Eingang sollst du die Pins 1 und 2 nutzen, denn du willst ja 
1:1 transformieren

> So schlecht sieht das Signal am Oszi gar nicht aus, aber wohl zu
> schlecht um es dekodieren zu können

WOW! Der Satz macht ganz sicher ALLEN Lesern klar, wie dein Signal 
aussieht! Oder vielleicht doch nicht?

> Sollte ich hier noch irgendwo 75Ohm-Widerstände einfügen?

Nö, die sind schon in der Schaltung.

von Heinz R. (heijz)



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Hallo Falk,

vielen Dank für Deine schnelle Unterstützung

Habe es mit einem 100nF Keramikkondensator versucht, leider auch 
erfolglos

Ich habe 3 Bilder beigefügt - Signal jeweils nach ca. 30m RG59

- direkt angeschlossen

- mit Übertrager / ohne Kondensator

- mit Übertrager / mit Kondensator

Falk B. schrieb:
> Nein, Als Eingang sollst du die Pins 1 und 2 nutzen, denn du willst ja
> 1:1 transformieren

Sorry, war ein Tippfehler, meinte 1 und 2

Falk B. schrieb:
>> Sollte ich hier noch irgendwo 75Ohm-Widerstände einfügen?
>
> Nö, die sind schon in der Schaltung.

Ich mache das schon richtig, wenn der Übertrager am Anfang der 
Koaxleitung sitzt?
Der Übertrager hat intern 4 75 Ohm Widerstände, aber die sind ja in 
meinem Fall nutzlos?
Muss ich die Masse des Übertragers anschließen?

Viele Grüße

Heinz

von Falk B. (falk)


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Heinz R. schrieb:
> Habe es mit einem 100nF Keramikkondensator versucht, leider auch
> erfolglos

Hmm, so dolle ist die Signalqualität nicht.

> Ich habe 3 Bilder beigefügt - Signal jeweils nach ca. 30m RG59
>
> - direkt angeschlossen
>
> - mit Übertrager / ohne Kondensator
>
> - mit Übertrager / mit Kondensator

Und wie ist dein Kabel abgeschlossen? 3m sind elektrisch lang, da 
braucht man eine Terminierung, siehe Wellenwiderstand. Also 75R ans 
Ende vom Kabel. Außerdem muss man den Tastkopf richtig anschließen.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Oszilloskop#Tastk.C3.B6pfe_richtig_benutzen

Im einfachsten Fall schließt man das Koaxkabel mittels T-Stück direkt an 
das Oszi an, an den freien Anschluß kommt dann der 75R Terminator.

> Ich mache das schon richtig, wenn der Übertrager am Anfang der
> Koaxleitung sitzt?

Ja.

> Der Übertrager hat intern 4 75 Ohm Widerstände,

Ach so, das ist ja so ein vollintegriertes Ding. Hmm. Etwas merkwürdige 
Verschaltung. Leg die Pins 4,5,7,8 und Chassis GND auf GND.

> aber die sind ja in
> meinem Fall nutzlos?

Ja.

> Muss ich die Masse des Übertragers anschließen?

Kann man machen, ist aber eher für die EMV nützlich.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich benutze für den SPDIF Koax Ausgang an meinem Bassverstärker auch 
Ethernet Übertrager, treibe die aber im Gegentakt mit 2 
parallelgeschalten 74HC14 Gattern über 33Ohm Längswiderstände (oder so, 
ist schon etwas her).
Das gibt ein perfektes galvanisches getrenntes Signal, mit dem noch kein 
Eingang Probleme hatte.

von Heinz R. (heijz)


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Hallo Falk,

habe jetzt in der Firma den Elektroschrott durchwühlt - tatsächlich 
einen alten Switch gefunden
Mit dem darauf verbauten 4fach Wandler funktioniert es jetzt einwandfrei

Gemessen wurde wie auf dem beiliegenden Foto- ganz pragmatisch :-)
Ich gehe schon davon aus das der China 75 Ohm SPDIF-Toslink-Wandler 
einen internen Abschlusswiderstand hat

Was mich nur wundert - CatX hat ja eigentlich eine Impedanz von 100 Ohm, 
dafür sind wohl auch die Übertrager ausgelegt
Mein Coaxkabel hat zwangsläufig75 Ohm
Wüde es Sinn machen hier noch irgend was anzupassen?

Viele Grüße

Heinz

von Achim M. (minifloat)


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Heinz R. schrieb:
> Was mich nur wundert - CatX hat ja eigentlich eine Impedanz von 100 Ohm,

da passen die nominal 110Ω von AES/EBU im symmetrischen AES3-Format 
ziemlich gut. https://de.m.wikipedia.org/wiki/AES/EBU

Wäre bei Übertragung...
Heinz R. schrieb:
> über ein 30m langes Kabel
...doch besser?

mfg mf

von Heinz R. (heijz)


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Achim M. schrieb:
> da passen die nominal 110Ω von AES/EBU im symmetrischen AES3-Format
> ziemlich gut

Ich kann jetzt leider kein neues Kabel verlegen, muss die vorhandene 
Antennenkabel-Infrastruktur nutzen

Sonst wäre ich gleich auf LWL / TosLink gegangen

von Achim M. (minifloat)


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Zur Frage Coax 75Ω vs. CatX 100Ω, wenn der Übertrager 1:1 ist, wird er 
auch Impedanzen (1:1)² übertragen, ergo durchreichen. Der 
Frequenzbereich und die Gleichspannungsfreiheit im Mittel ist ja 
gegeben.

mfg mf

von Falk B. (falk)


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Heinz R. schrieb:
> Hallo Falk,
>
> habe jetzt in der Firma den Elektroschrott durchwühlt - tatsächlich
> einen alten Switch gefunden
> Mit dem darauf verbauten 4fach Wandler funktioniert es jetzt einwandfrei

Naja, deutlich besser, aber da ist noch ne recht große Delle im Signal. 
Der würde ich nachgehen, auch wenn es jetzt scheinbar gut läuft.

> Gemessen wurde wie auf dem beiliegenden Foto- ganz pragmatisch :-)
> Ich gehe schon davon aus das der China 75 Ohm SPDIF-Toslink-Wandler
> einen internen Abschlusswiderstand hat

Vermutlich.

> Was mich nur wundert - CatX hat ja eigentlich eine Impedanz von 100 Ohm,
> dafür sind wohl auch die Übertrager ausgelegt

Naja, die übertragen den Widerstand. Wenn man die mit 75 Ohm 
Quellimpedanz speist, sieht die das Kabel. Bei 100 Ohm sind es halt 100 
Ohm.

> Mein Coaxkabel hat zwangsläufig75 Ohm
> Wüde es Sinn machen hier noch irgend was anzupassen?

Nö. Das passt schon, bis auf die Störung im Signal.

Das kann ein Meßfehler sein, denn deine Masseanbindung ist schlecht, 
siehe mein Kommentar oben.

Beitrag "Re: spdif über netzwerkbuchse"

Oder es ist eine Reflektion, verursacht durch Fehlanpassung im Treiber.
Wie ist denn deine Schaltung jetzt EXAKT aufgebaut?
Bild?
Gibt es einen Entkoppelkondensator für den Treiber?

https://www.mikrocontroller.net/articles/Kondensator#Entkoppelkondensator

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