Guten Abend Leute! Seit einiger Zeit geht mir eine Sache nicht mehr aus dem Kopf: Da ich "nur" ein altes analoges Oszilloskop besitzte, ist es mir nicht wirklich möglich "sehr langsame" Signale darzustellen. Deshalb habe ich mir folgendes ausgedacht: Das zu erfassende Eingangssignal wird (nach einem Spannungsteiler bzw. Verstärker & Filter & ...) durch einen ADC digitalisiert und in einen SRAM geschrieben. Die Abtastrate wird einstellbar sein, sowie die "Dauer" der Erfassung und die "Triggerung". Wenn das zu erfassende Signal "aufgezeichnet" ist, wird der Inhalt des SRAMs mithilfe von 2 DACs (einer für die X Achse, einer für die Y Achse) über die XY Funktion des Oszilloskops auf dessen Bildschirm dargestellt. Des weiteren sollte auch eine Art "horizontaler Zoom" möglich sein. (Wenn man z.B. 10 sec Signal aufgezeichnet hat und sich den Zeitraum zwischen 5 sec und 5,5 sec genauer ansehen will). Ich weiß schon, wie ich das realisieren kann (der Zähler für die "Adresse" des SRAMs startet dann statt bei 0 bei einer anderen Stelle und läuft nur bis zu einem bestimmten Punkt). Die einstellbaren Parameter sollen über 7 Segment Anzeigen dargestellt werden. Also sozusagen ein "Speicher-Vorsatz" für analoge Oszilloskope. Ganz ohne Mikrocontroller ( ! ). So weit zum Hintergrund meiner Frage. Nun die Frage selbst: Um die oben beschriebene Schaltung mit einem Takt zu versorgen möchte ich einen 64 MHz temperaturkompensierten Oszillator verwenden (warum nicht ... ich habe ein paar von den Dingern hier herumliegen ...). Da die Abtastrate des ADCs einstellbar sein sollte, brauche ich einen "einstellbaren" Teiler und für die ganzen anderen Funktionen noch diverse andere Logik. Die Grage die ich mir stelle ist folgende: Soll ich für diese Funktionen "diskrete" Zähler ICs und so verwenden ODER einen FPGA (habe keine Erfahrung damit, wäre vielleicht ein guter Grund um damit anzufangen) ODER ein CPLD (damit habe ich ein kleines bisschen Erfahrung, damals in der Schule haben wir mal was mit CPLDs gemacht ...) ODER sonst irgendetwas, von dessen Existenz ich noch gar nichts weiß ;-) Preis ist kein zu beachtender Faktor (das teuerste wird wahrscheinlich der FPGA, falls ich einen verwende oder der ADC). Größe / Kompaktheit ist ebenfalls nicht relevant (das größte Gehäuse das ich herumliegen habe ist irgend so ein 19 Zoll - Rackgehäuse, wenn ich das mit diskreter Logik mache, brauche ich das vielleicht ... :-)
So ein Käse. Du willst ein Digital-Oszi erfinden, nur schlechter. Sammle ein paar Flaschen und kauf dir eines der preiswerten China-Digitaloszis. Fertig.
Nun, du baust etwas was teurer und sinnloser ist als ein DSO, mit dem Nachteil das es ohne nicht zu schaffen ist. Ich weiß, solche Neinsager können nervig sein, aber bist du dir sicher, dass du dich nicht verzettelst? Andi G. schrieb: > Ganz > ohne Mikrocontroller ( ! ). Bezweifle ich bei SRAM und ADCs/DACs schon sehr stark, selbs wenn es ohne geht heißt das nicht, dass man es tun sollte. Prinzipiell ist es ein Kurvenschreiber, allerdings mit der merkwürdigen Eigenschaft dass du das Frontend deines Scopes verschmähst und ein eigenes bauen willst. Signal-->Deine Blackbox-->Scope Es bleibt offen was du dir davon erhoffst, deine "Lösung" bietet keinen vorteil für nichts, wenn man es so sagen darf. Zumal ich so etwas nicht ohne DSO bauen wollen würde. mfg
Achja, dazu sei gesagt, dass selbst 40 Jahre alte Messgeräte Mikroprozessoren verwenden, seit ca. 1975 ist das Standard. Es gibt einfach keinen Grund "Zoomfunktionen" usw. in Logik zu bauen, jedenfalls nicht diskret.
Falk B. schrieb: > So ein Käse. Du willst ein Digital-Oszi erfinden, nur schlechter. Sammle > ein paar Flaschen und kauf dir eines der preiswerten China-Digitaloszis. > Fertig. Ich weiß, dass jedes "billig Oszi" objektiv betrachtet besser ist, als das was ich hier vorhabe. (Sogar ein kaputtes billig Oszi wäre definitv "besser") Es geht mir nicht darum Geld zu sparen, davon habe ich genug. Wenn ich ein "ordentliches Digital Oszi" wollen würde, hätte ich schon eines gekauft (wäre wahrscheinlich schneller gewesen, als den Beitrag hier zu schreiben ...). "Erfinden" will ich gar nichts, das überlasse ich den Profis ;-) Es geht hier hauptsächlich darum, etwas (ausnahmsweise mal sinnvolles) zu basteln und dabei (im idealfall etwas Neues) zu lernen und nicht darum, was die "wirtschaftlich eleganteste Lösung" ist.
F. M. schrieb: > Bezweifle ich bei SRAM und ADCs/DACs schon sehr stark, selbs wenn es > ohne geht heißt das nicht, dass man es tun sollte. Nein, das geht sehr gut! Ich habe vor "alte" DACs & ADCs & SRAMs zu verwenden, die mit den "parallelen" Ein - und Ausgängen. Kein I²C, kein SPI, kein "initialisieren". F. M. schrieb: > Prinzipiell ist es ein Kurvenschreiber Ja, genau! Um Signale die für einen "mechanischen" Kurvenschreiber zu schnell und für das analog Oszi "zu langsam" sind, schön darzustellen. Das Oszi wir eigentlich nur als "Bildschirm mit XY Eingang" "missbraucht".
Andi G. schrieb: > Es geht hier hauptsächlich darum, etwas (ausnahmsweise mal sinnvolles) > zu basteln Ist es aber nicht, darum gehts. Es ist sinnvoll 400 Logik ICs und Bauteile im Wert von >500 Euro zu verwursten um etwas zu bauen was sinnlos ist, ganz einfach. Das ist als würde man seinem Labornetzteil einen Wechselrichter, Transformator, 110kV Leitung durchs Wohnzimmer, Transformator, zweites Eigenbaunetzteil nachschalten. Es gibt Gründe warum es von Tek keinen "Speichervorsatz" für Scopes gibt. Anders sähe das mit zB. nur einem Filter aus, ein elektronisch einstellbarer Filter ala SRS SR640 oÄ. wäre eine lohnende Bastelei.
Für so etwas nimmt man heute einen ESP32. Es gibt bereits schön dokumentierte Projekte um einen XY Schreiber fürs Oszi zu bauen. Das nimmst du als Grundlage und sammelst mit dem OnBoard ADC deine Samples. Dazu noch eine kleine Vorschaltung und du bist in einem guten Tag fertig damit. Genug Speicher hat der Bursche auch an Board. Damit kannst du zwar niemanden beeindrucken, aber ... einfach nur funktionierende Lösungen mag eh keiner :-D
F. M. schrieb: > Achja, dazu sei gesagt, dass selbst 40 Jahre alte Messgeräte > Mikroprozessoren verwenden, seit ca. 1975 ist das Standard. > Es gibt einfach keinen Grund "Zoomfunktionen" usw. in Logik zu bauen, > jedenfalls nicht diskret. Also das Oszi das ich habe hat definitiv keinen Prozessor. (Ich wüsste nicht für was). Es ist ein Hameg HM203, dass ich gebraucht gekauft habe ...
F. M. schrieb: > Es ist sinnvoll 400 Logik ICs und Bauteile im Wert von >500 Euro zu > verwursten um etwas zu bauen was sinnlos ist, ganz einfach. Wie bitte? Entweder das ist ein Tippfehler oder du widersprichts dir gerade selbst ...
Andi G. schrieb: > Guten Abend Leute! Ebenso! > Das zu erfassende Eingangssignal wird (nach einem > Spannungsteiler bzw. Verstärker & Filter & ...) durch > einen ADC digitalisiert und in einen SRAM geschrieben. > > Die Abtastrate wird einstellbar sein, sowie die "Dauer" > der Erfassung und die "Triggerung". Hübsch. Die Wiedererfindung des Transientenrecorders bzw. Speichervorsatzes. Hatte ich auch schon mal, die Idee -- meinen EO174 zum Speicheroszi zu machen... > Soll ich für diese Funktionen "diskrete" Zähler ICs und > so verwenden > ODER > einen FPGA (habe keine Erfahrung damit, wäre vielleicht > ein guter Grund um damit anzufangen) > ODER > ein CPLD (damit habe ich ein kleines bisschen Erfahrung, > damals in der Schule haben wir mal was mit CPLDs gemacht > ...) > ODER > sonst irgendetwas, von dessen Existenz ich noch gar nichts > weiß ;-) Das hängt doch von Dir und Deinen Vorstellungen ab: Wenn Du schnell zu einem nutzbaren Ergebnis kommen willst, nimmst Du eine Technik, die Du gut kennst und beherrschst -- also wahrscheinlich diskrete Logik. Wenn der Weg das Ziel ist und Du etwas lernen willst, dann nimmst Du die Technik, die Du kennenlernen willst. Ich würde wahrscheinlich damit anfangen, einen Automatengraphen für die Ablaufsteuerung zu zeichnen, und versuchen, den mit diskreten Logikgattern zu realisieren. Entweder, das führt zum Erfolg, oder das läuft dermaßen aus dem Ruder, dass ich auf einen STM32 umschwenke. Das wäre MEIN Ansatz -- Du kannst ganz andere Prioritäten und Kenntnisse haben...
Andi G. schrieb: > Es ist ein Hameg HM203 Nun ein Hameg 203 ist auch kein "edles" Messgerät wie zB. [(HP)] sondern einfachstes RFT Zeug, ohne Readout, natürlich hat das keinen Prozessor. Du willst aber Readout, und sogar Zoom, also vergleich es mit komplexeren Geräten.
Carl Gustaf schrieb: > Für so etwas nimmt man heute einen ESP32. Ach ich glaube du hast recht ... Ich denke es wäre viel "einfacher" für mich, wenn ich aufhören würde mich so gegen ESPs, Raspberry & co zu wehren und mich einfach der Zeit anpasse ... (Nein, ich bin nicht in den 70ern / 80ern aufgewachsen, auch wenn man das bei meiner Vorliebe für diskrete Logik denken könnte ...).
Egon D. schrieb: > Das hängt doch von Dir und Deinen Vorstellungen ab: Wenn Du > schnell zu einem nutzbaren Ergebnis kommen willst, nimmst > Du eine Technik, die Du gut kennst und beherrschst -- also > wahrscheinlich diskrete Logik. > Wenn der Weg das Ziel ist und Du etwas lernen willst, dann > nimmst Du die Technik, die Du kennenlernen willst. > > Ich würde wahrscheinlich damit anfangen, einen Automatengraphen > für die Ablaufsteuerung zu zeichnen, und versuchen, den mit > diskreten Logikgattern zu realisieren. Entweder, das führt > zum Erfolg, oder das läuft dermaßen aus dem Ruder, dass ich > auf einen STM32 umschwenke. > Das wäre MEIN Ansatz -- Du kannst ganz andere Prioritäten und > Kenntnisse haben... Gut, eine konstruktive Antwort! Also in dem Fall werde ich versuchen das mit einem FPGA zu realisieren. (Und kläglich daran scheitern). Denn diskrete Logik ist schön und gut, aber alles andere als "ein schneller Weg zum Ziel". (Und FPGA / CPLD ist ja eigentlich immer noch "diskrete Logik" nur eben ein wenig abstrakter)
Andi G. schrieb: > Ach ich glaube du hast recht ... Ich bin halt gerne schon am Mittwoch mit der Arbeit der Woche fertig. (Was nicht heisst, dass ich dem Kunden mit Heisskleber nen Arduino in ein 3D-gedrucktes irgendwas pampe, das ganze mit drei Adafruit-Shields und einem Oled verziere und das ganze vollmundig als Marktreif verkaufe. Ich habe nur so etwas schon erlebt... )
F. M. schrieb: > Nun ein Hameg 203 ist auch kein "edles" Messgerät wie zB. [(HP)] sondern > einfachstes RFT Zeug, ohne Readout, natürlich hat das keinen Prozessor. Es hat nie jemand behauptet, dass das ein "edles" oder gar "gutes" Gerät ist. Aber es tut, was es tun soll und das reicht mir (mehr oder weniger, meistens) Aber leider hat man nicht immer mit schön periodischen Signalen zu tun, also in dem Fall reicht es nicht ...
Carl Gustaf schrieb: > Ich bin halt gerne schon am Mittwoch mit der Arbeit der Woche fertig. > > (Was nicht heisst, dass ich dem Kunden mit Heisskleber nen Arduino in > ein 3D-gedrucktes irgendwas pampe, das ganze mit drei Adafruit-Shields > und einem Oled verziere und das ganze vollmundig als Marktreif verkaufe. > Ich habe nur so etwas schon erlebt... ) ;-) Das kenne ich auch von der Arbeit ... Ich meine das "Produkt in Serienproduktion obwohl es eigenlich noch ein Prototyp ist" ...
F. M. schrieb: > Achja, dazu sei gesagt, dass selbst 40 Jahre alte Messgeräte > Mikroprozessoren verwenden, seit ca. 1975 ist das Standard. > Es gibt einfach keinen Grund "Zoomfunktionen" usw. in Logik zu bauen, > jedenfalls nicht diskret. 1975 hatten gute Oszilloskope, wohlgemerkt analog und natürlich ohne Mikroprozessor, den Wert eines Kleinwagens. Der erste Mikroprozessor wurde 1970 von TI vorgestellt, aber erst 1974 vermarktet. Der konnte auch nur 4 Bit. Messgeräte mit integrierten Mikroprozessoren gab es erst Ende der 80'ziger des letzten Jahrhunderts. Bis dahin hatten die Messgeräte Anschlüsse, die es ermöglichten externe Rechner anzuschließen. Damit ließ sich das Messgerät steuern und die Messwerte auslesen - das war's. Für damalige Zeit natürlich schon enorm. Gescheitert ist das nicht nur an den Prozessoren sondern vor allem an der Peripherie wie z.B. Speicher. Für den legendären PDP11-30 (16Bit) war die 16kB Speicherplatte so groß wie 2 Eurokarten. Die CPU-Karte war doppelt so groß. Die Firma in der ich arbeitete stellte ein Defektkontrollgerät (zur Überprüfung von Schablonen für die Chipfertigung) her. Der nötige Speicher um die Bilddaten (Graustufen) zu speichern war so groß wie ein kleiner Kleiderschrank. Die Ansteuerung des Speichers, zumindest zur Aufzeichnung, war zum größten Teil mit TTL-Logik gemacht. Auch das Auslesen der Bilddaten mußte in Stufen erfolgen, da man mit 16Bit Breite nur 64KB adressieren konnte. Nichts für ungut, aber ich behaupte mal 1975 hast Du maximal als Quark im Schaufenster gelegen und kann also gar nicht wissen was damals so Standard war. Ich lasse mich aber auch gern eines Besseren belehren. Zeige mir doch mal ein paar Standardmessgeräte von damals die mit Mikroprzessor ausgestattet waren.
Zeno schrieb: > Messgeräte mit integrierten Mikroprozessoren gab es erst Ende der > 80'ziger des letzten Jahrhunderts. Da irrst du dich um ca. ein Jahrzehnt. Mein Tek492 hat sehr wohl bereits einen Mikroprozessor, und der wurde seit 1980 produziert. Der erste IEEE-488 Standard datiert auf 1975, und um sowas umzusetzen, brauchte man eigentlich auch schon in jedem damit ausgerüsteten Gerät einen Prozessor. (Nur die allerersten HP-IB-Geräte kamen noch ohne aus.)
F. M. schrieb: > Nun ein Hameg 203 ist auch kein "edles" Messgerät wie zB. [(HP)] sondern > einfachstes RFT Zeug, ohne Readout, natürlich hat das keinen Prozessor. Du hast wirklich keine Ahnung. Ein HAMEG 203 hat erst mal rein gar nichts mit RFT zu tun. Einen HAMEG 203 habe ich 1992 (neu) von der Firma als Werkzeug bekommen. Der kann auch nicht viel mehr als mein oller EO213. Auch meinem alten Russen C1-70 kann er bei weitem nicht das Wasser reichen. Alle Geräte, weder der damals neuste HAMEG noch meine deutlich älteren Geräte (aber immerhin schon nach 1975) hatten einen Controller. Selbst bei HP oder Tektronix, die nun mal für hochwertige Messtechnik bekannt sind, waren Mikrocontroller gesteuerte Geräte Anfang der 90'ziger nich unbedingt Standard, was nicht heißt das es solche Geräte nicht schon gab. Die meisten Geräte hatten lediglich eine passende Schnittstelle zur Außenwelt, z.B. die bekannte HPIB Bus Schnittstelle.
Jörg W. schrieb: > Mein Tek492 hat sehr wohl bereits einen Mikroprozessor, und der wurde > seit 1980 produziert. Der erste IEEE-488 Standard datiert auf 1975, und > um sowas umzusetzen, brauchte man eigentlich auch schon in jedem damit Ja zwischen 1975 und 1980 liegen 5 Jahre. Und selbst 1980 waren solche Geräte noch kein Standard. So etwas hat sich noch nicht mal jede Firma geleistet, weil es einfach zu teuer war. Und das worum es hier im Thread eigentlich ging, das Aufzeichnen analoger Daten wurde da schon gar nicht gemacht, dazu hat es einfach an potentem Speicher gemangelt. Ja natürlich wurde der IEEE-488 Standard frühzeitig definiert. Aber wie Du schon richtig geschrieben hast ist dazu nich unbedingt ein Prozessor nötig wenn auch wünschenswert. Unsere Messmaschinen z.B. hatten in der alten Steuerung auch keine Prozessoren aber eine HPIB-Schnittstelle. Das waren TTL, MOS und OPV Gräber. Die Steuerung war ein Schrank und die Intelligenz war der angeschlossene HP Rechner der damals alleine noch soviel kostete wie ein kleiner Mittelklassewagen.
Andi G. schrieb: > Seit einiger Zeit geht mir eine Sache nicht mehr aus dem Kopf: > Da ich "nur" ein altes analoges Oszilloskop besitzte, ist es mir nicht > wirklich möglich "sehr langsame" Signale darzustellen. > Deshalb habe ich mir folgendes ausgedacht: Gute Idee, hab ich mir auch gebaut um die alten scopes weiterzuverwenden und weil ich es eben will. Ich vwerdene dazu ein MAX10 board, externer RAM ist eigentlich unnötig, der FPGA-interne RAM reicht ne weile. Der MAX210 bringt auch einen 1MSample/sec internen ADC mit. In einem späteren Schritt kann man eine VGA-Ansteuerung hinzubauen, das ist in einem FPGA einfacher als mit CPLD/diskret. Siehe Durchblicker, da ist es allerdings für einen LA statt für ein Scope realisiert.
Mikrocontroller haben gegenüber reiner Logik mehrere Nachteile. Der eingebaute ADC liefert oft keine zeitlich aquidistanten Samples und auch die Datenrate ist für schnelle ADCs oft zu gering. So ein ESP ist ganz nett, aber einen ADC mit mehreren MSamples/s bekommt man damit nicht ausgelesen und weggeschrieben. Selbst mit einem CPLD oder sehr kleinen FPGA kann man problemlos 100 MSample/s in SRAM schreiben und mit etwas mehr aber immer noch wenig Logik die Signalform als VGA ausgeben inklusive Trigger und Zoom. Ich hatte sowas vor einiger Zeit mal gemacht: Beitrag "VGA FPGA Selbstbau-DSO"
Controllertip: TMS320F2809 Der interne AD hat schon 12.5 MSPS bei 12 bit Wortbreite und 2 Kanaelen mit je 8 Eingaengen. Und natuerlich kann der interne AD aequidistant abtasten. Externer Speicher ist fuer den Anfang auch nicht noetig. Intern: 18 kWorte := 36 kByte. Die Herausforderung wird es, den gesampleten Speicherinhalt als Vektor per (externen) DAs auf das Scope zu malen. Oder eine FFT des/r Eingangssignals/e. Von NXP gibt es einen schnellen ARM-Doppelkern mit einem ebenfalls sehr schnellen internen AD. Der ist allerdings deutlich komplexer und schwieriger handhabbar.
Nimm doch ein FPGA, und ein großes Modell. Darin kann man wunderbar eine CPU laufenlassen (gibt bei opencores.org ..) z.B. eine 68000, damit man nicht zu aktuell wird. Dann kann du alle Funktionalität implementieren. Du benutzt keine Mikrocontroller. Du lernst eine Menge.
PittyJ schrieb: > Nimm doch ein FPGA, und ein großes Modell. Darin kann man wunderbar eine > CPU laufenlassen (gibt bei opencores.org ..) z.B. eine 68000, damit man > nicht zu aktuell wird. Nein, ein kleines Modell (FPGA-Einstiegsserie wie Spartan,Artix oder cyclone) genügt völlig. Eigene CPU wie 68k ist für den Einstieg ungünstig, nimm NIOS oder µBlaze, die kommen samt Entwicklungsumgebung und IDE frei Haus. Beispielsweise https://shop.trenz-electronic.de/de/TEI0003-02-CYC1000-mit-Cyclone-10-FPGA-8-MByte-SDRAM?c=482 Siehe auch FPGA Soft Core
Fuer den Acquisition Teil wuerde ich ein FPGA nehmen, fuer den Rest allerding etwas Fertiges, welche auch gleich einen Display ansteuert. zB ein Media Kit von Mikro Elektronika. Auf den Touch Display kann man auch gleich ein Menu haben. Oder falls nicht sowass, dann eine PC Anbindung fuer den Display.
Andi G. schrieb: > Wenn das zu erfassende Signal "aufgezeichnet" ist, wird der Inhalt des > SRAMs mithilfe von 2 DACs (einer für die X Achse, einer für die Y Achse) > über die XY Funktion des Oszilloskops auf dessen Bildschirm dargestellt. Wozu willst Du unbedingt ein winziges unscharfes Bild auf einer riesen Kiste anzeigen? Die Daten liegen doch bereits digitalisiert vor, also einfach ab damit auf irgendein TFT-LCD.
Jörg W. schrieb: > Zeno schrieb: >> Messgeräte mit integrierten Mikroprozessoren gab es erst Ende der >> 80'ziger des letzten Jahrhunderts. > > Da irrst du dich um ca. ein Jahrzehnt. > > Mein Tek492 hat sehr wohl bereits einen Mikroprozessor, und der wurde > seit 1980 produziert. Der erste IEEE-488 Standard datiert auf 1975, und > um sowas umzusetzen, brauchte man eigentlich auch schon in jedem damit > ausgerüsteten Gerät einen Prozessor. Man muss aber auch dazuschreiben, das die ersten Prozessoren kaum was konnten, man erinnere an die Tricks die es nötig waren einem billigen Taschrechner wie dem Sinclair executive mit TMC-0805 Prozessor und wenige als 1k Codewörter das Rechnen beizubringen. Als ersters brauchbares Standalone gerät mit Prozessor wäre da das Berüchtigte VT100 zu nennen, kein Messgerät aber von den Funktionen her durchaus vergleichbar. Und das VT100 hatte einen intel 8080 mit 2kByte ROM programmspeicher. Also Anfang der Achtziger scheint mir realistischer und vom Leistungsumfang so im Bereich Tastaturcontroller mit simpler Ascii -Overlay Anzeige, wie im Anhang das Panasonic VP-5516A aus Anfang Neunziger. Dargestellt wird eine Diodenkennlinie im XY-mode.
Andi G. schrieb: > ODER > sonst irgendetwas, von dessen Existenz ich noch gar nichts weiß ;-) > > Preis ist kein zu beachtender Faktor (das teuerste wird wahrscheinlich > der FPGA, falls ich einen verwende oder der ADC). > Größe / Kompaktheit ist ebenfalls nicht relevant Also, wenn es denn unbedingt sein soll und - wie du sagtest - nur langsame Signale zu erfassen sind, dann nimm dir einen Feld-Wald-Wiesen-Mikrocontroller her, zum Beispiel ein sonst unbenutztes Eval-Board, wirf den im µC vorhandenen ADC an und leite die Daten per USB auf deinen PC. Und dort kannst du die dir dann anschauen, irgend ein passables Programm mit Delphi oder Lazarus sollte einigermaßen schnell zusammenschreibbar sein. Und gut isses. Hardwareaufwand näherungsweise null, Verwendung als Langzeit-Logger auch möglich, und wenn du dessen überdrüssig geworden bist, ist nicht viel zu entsorgen. W.S.
F. M. schrieb: > Ist es aber nicht, darum gehts. > Es ist sinnvoll 400 Logik ICs und Bauteile im Wert von >500 Euro zu > verwursten um etwas zu bauen was sinnlos ist, ganz einfach. Nanana, hau mal nicht durch. Bei Ali kriegt man ein 144er CPLD für nen Euro, dito einen statischen RAM (256Kx16 in 10 ns) und zum Steuern geht irgend ein popliger µC - ja, sowas zum Steuern, weil das dramatisch besser geht, als ein UI in Hardware zu machen. Kurzum: so ein Ding würde sich um die 10 Euro bewegen zuzüglich eigener Schweiß. Damit hier mal ne halbwegs sachliche Aufwands-Abschätzung zuwege kommt. W.S.
W.S. schrieb: > Damit hier mal ne halbwegs sachliche Aufwands-Abschätzung > zuwege kommt. Der war gut! ;-))))))
Wenn ich mich recht erinnere, gab es vor Urzeiten entweder in der Elektor oder Elrad einen Speichervorsatz für Oszilloskope, der ziemlich genau den genannten Anforderungen entspricht. Allerdings erfolgte die Ausgabe nicht im XY-Modus, sondern im normalen YT-Modus mit fest vorgegener Ablenkzeit. Das ganze war mit diskreter Logik aufgebaut, abgesehen vom SRAM (6116 o.ä.) und ADC/DAC (Ferranti ZN 426 oder so). Zoomen konnte man allerdings nur am Oszilloskop selbst und nicht am Speichervorsatz. https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-198702/48333 Und von Auerswald gab es auch einen entsprechenden Vorsatz, der von Conrad Electronic unter seiner Hausmarke Voltcraft vertrieben wurde. Dieser steuert die Oszilloskop aber im XY-Modus an. Dieser neumodische Kram hatte aber schon einen Mikroprozessor, über den auch Text und Zahlen im Bild eingeblendet wurden. Hier eine passende Diskussion inkl. Fotos: Beitrag "Re: [S] Oszilloskop für kleine Dinge um die 100€"
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Bearbeitet durch User
W.S. schrieb: > Damit hier mal ne halbwegs sachliche Aufwands-Abschätzung zuwege kommt. Mein Tipp an den TO: geh Erdbeeren sammeln oder Straße kehren oder hilf beim Gerüstbau und kauf dir (dank Mindestlohn) nach 2 Tagen sowas wie https://www.picotech.com/oscilloscope/2000/picoscope-2000-overview Positiver Nebeneffekt: in den zwei Tagen lernt man viel Neues und bekommt wieder mal gezeigt, warum es sich lohnt, in der Schule aufzupassen. > zuzüglich eigener Schweiß. Ich hatte hier tatsächlich beim ersten Lesen das 'w' übersehen. Mea culpa... ;-)
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Bearbeitet durch Moderator
Also, ich denke ich habe einen Entschluss gefasst: Das ganze mag ja ein feines kleines (manche würden sagen "sinnloses") Projekt sein, aber schlussendlich habe ich ja vor das ganze als "Werkzeug" zu verwenden. (Um andere "sinnlose" Projekte zu realisieren, debuggen, was-auch-immer ...) Und ich habe eine kleine persönliche Regel was Wekzeug angeht: Werkzeuge zu kaufen ist besser als sie selbst zu basteln, denn dann "weiß man was man hat". Also werde ich mir wahrscheinlich demnächst ein DSO zulegen ... (Nein, kein PC-USB-"Oszi", so verlockend das auch sein mag ...) In dem Fall hat sich das ganze hier erledigt ... Aber vielleicht baue ich die Schaltung trotzdem, einfach aus Spaß an der Freude (besser gesagt an der diskreten Logik) ... Danke trotzdem für die vielen Antworten!
Ob das Projekt sinnlos ist oder nicht, es geht. Hab vor Jahren mal AD- und DA-Wandler an ein billiges Cyclone FPGA-Board angeflanscht und damit zum Spass einen Speichervorsatz gebaut. Ging gut mit dem FPGA Onboard RAM.
Lothar M. schrieb: > Ich hatte hier tatsächlich beim ersten Lesen das 'w' übersehen Naja, freud'sche Versprecher und ihr Gegentum (die freud'schen Verleser) zeigen ungewollt etwas von der Innenseite. W.S.
Andi G. schrieb: > Und ich habe eine kleine persönliche Regel was Wekzeug angeht: > Werkzeuge zu kaufen ist besser als sie selbst zu basteln, denn dann > "weiß man was man hat". > > Also werde ich mir wahrscheinlich demnächst ein DSO zulegen ... OK, ein potentieller Konkurrent auf dem Entwickler-Arbeitsmarkt weniger, freut mich.
Andi G. schrieb: > Also, ich denke ich habe einen Entschluss gefasst: > [...] > Also werde ich mir wahrscheinlich demnächst ein DSO > zulegen ... Super :/ Dafür kennen und lieben wir dieses Forum: Jemand hat eine 1. konkrete 2. realistische Projektidee, die er 3. durch eigene Entwicklungsleistung umsetzen will. Die Masse der Forumsteilnehmer (empörenderweise mit einem Moderator an der Spitze!) hat nun nichts besseres zu tun, als dem Fragesteller das Projekt wegen "Sinnlosigkeit" auszureden. Und in "Offtopic" bzw. "A&B" darf dann wieder geklagt und gebarmt werden, dass Deutschland im Sinkflug ist, was technische Entwicklungsleistung angeht... Ich weiss schon, warum mich keine Macht der Welt dazu bringt, meine Projektideen hier zu diskutieren...
Egon D. schrieb: > Ich weiss schon, warum mich keine Macht der Welt dazu > bringt, meine Projektideen hier zu diskutieren... Ging mir hier leider auch oft schon so. Einfach anfangen und sich nicht beirren lassen. Dann ggf. bei Problemen nochmal nachfragen.
Egon D. schrieb: > Die Masse der Forumsteilnehmer ... hat nun nichts besseres zu tun, > als dem Fragesteller das Projekt wegen "Sinnlosigkeit" > auszureden. Da stimmt nur teilweise, es ist nicht die Masse, sondern die Lautstäksten. Aber es stimmt auch, viele in diesem Bastelspaß-Forum argumentieren gegen den Spaß am Basteln. Wie sagt man halt im Rheinland: "Jede Jeck es anders, jeder es anders jeck, und jet jeck sin mir all." > Und in "Offtopic" bzw. "A&B" darf dann wieder geklagt und > gebarmt werden, dass Deutschland im Sinkflug ist, was > technische Entwicklungsleistung angeht... Hoffen wir mal, daß das Klagen bald in konstruktive Selbstkritik umschlägt. Vielleicht erinnert man sich wieder an JFK: "We choose to go to the Moon in this decade and do the other things, not because they are easy, but because they are hard; because that goal will serve to organize and measure the best of our energies and skills, ..." > Ich weiss schon, warum mich keine Macht der Welt dazu > bringt, meine Projektideen hier zu diskutieren... Tipp: Es diskutiert sich freier solange man anonym postet, dabei hat man nicht ständig die Angst im Hinterkopf, das der Oberlehrer um's Eck schießt und einen wegen der nonkonformen Idee vor versammelter Klasse als dumm dastehen lässt.
Egon D. schrieb: > Die Masse der Forumsteilnehmer (empörenderweise mit einem > Moderator an der Spitze!) hat nun nichts besseres zu tun, > als dem Fragesteller das Projekt wegen "Sinnlosigkeit" > auszureden. Nun, das liegt schlicht daran, dass es objektiv gesehen wirklich sinnlos ist. Aber ist ja nicht schlimm, wenn man Spaß daran hat, kann man natürlich auch potentiell sinnlose Projekte umsetzen. Man muß es dann halt nur selber und alleine tun. So what? Genau das macht doch den Spaß aus: ICH SELBER tue es. Weil ich es will und weil ich es kann. Blöd ist halt bloß, wenn man eigentlich garnix kann. Dann wird's eng bei sinnlosen Projekten, weil die Chance, andern die Arbeit zu überlassen dann doch dramatisch sinkt...
c-hater schrieb: > Blöd ist halt bloß, wenn man eigentlich garnix kann. Nein, das ist gut, denn dann kann man undendlich viel lernen! ;-)
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