Werte Damen&Herren, das Teil ist dann doch recht schnell gekommen, und hat meine Erwartungen voll erfüllt... Weiss garnicht, wo ich anfangen soll. Kurzfassung: Welch ein Dreck, Finger weg! Mehr braucht man nicht zu wissen, das folgende Elaborat soll nur der allgemeneinen Erheiterung&Erbauung dienen. Zunächst mal den Lieferumfang inspizieren: - 1 Stk. Dämpfungsglied mit OLED-Display und USB-Schnittstelle - 1 Stk. USB-Kabel Keinerlei Dokumentation, und bei eBay noch nicht mal ein Downloadlink. Erstmal tapfer an USB angeschlossen, und es erschien auch gleich en neuer USB-serial Port von Prolific. Immerhin. Eine Internetrecherche fand dann auch ansatzweise das Protokoll ähnlicher Geräte (mit geringerer Dämpfung) und tapferes Ausprobieren führte zum Erfolg, ich konnte das Ding über putty steuern. Ich fand sogar einen Downloadlink zu einer Steuersoftware, die ich aber dann nicht heruntergeladen habe, weil -wie mir google translate aus dem Chinesischen übersetzte- ich meine Beidou-Benutzerkennung zum Download einscannen(!) sollte... So weit, so Gut. Dann gleich mal zwischen Empfänger und Signalgenerator eingeschraubt. Oh weh! Ein Lattenzaun mit 12MHz Abstand ( exemplarisch: 168M_pan_aus.PNG, 168M_zoom_aus.PNG ), und das bis über 1 GHz (1GHz_zoom_aus.PNG). Bis zu -90dBm und mehr. Und das, wo das Teil am vorhandenen Ein/Ausschalter noch AUSgeschaltet war! OK; kommt bestimmt vom USB (12MHz...), muß ich später mal mit meinem guten alten Linearnetzteil speisen. Dann mal Dämpfung messen (kann man ja mit den Tasten und dem Display einstellen), auch wenn mein FSH8 bei s12-Messung bei ca. -80dB schlapp macht. Ich will hier nicht langweilen, und habe alle Messungen für den interessierten (versucht) als .zip anzuhängen. Bei 0dB ergibt sich die versprochene Einfügungsdämpfung von 3dB, die allerdings bis 3GHz dann schon auf 10 dB abfällt (00db_3GHz.png). Das macht aber nichts, denn was den hohen Frequenzen bei geringen Dämpfungen abgeht, bekommen sie bei hohen Dämpfungen alles wieder zurück (80db_3GHz.png)! Und auch bei niedrigen Frequenzen ( 1-30MHz interessiert mich auch, aus gewissen Gründen) wird es nicht langweilig (70db_30MHz.png): Was da unten passiert, erschliesst sich mir noch nicht, aber wenn man noch nicht einmal dort eine einigermassen gerade Linie hinbekommt... Zuhause dann nochmal schöne, saubere 5V aus dem guten, altem Analognetzteil eingespeist, aber die 12MHz++ Störlinien waren immer noch da. Im ausgeschaltetem Zustand. Beim Einschalten kamen da noch viele lustige Dreckslinien dazu (Beispielhaft: 168M_pan_an.PNG). Ich habe das Ding dann mal aufgeschraubt (att_01.jpg) und fand alle meine bisherigen Erwartungen erfüllt. Zunächst mal baut der Chines' das ganze in ein fein aus Alu gefrästes Gehäuse, damit das aussieht wie die geilen Teile von Minicircuits und macht SMA-Buchsen dran. Dann klatscht er 3 30dB-Abschwächer hintereinander, das gibt 90dB, ist doch logisch. Und zuletzt baut er einen USB-Seriell-Adapter, einen Microcontroller und ein OLED-Display dran, damit das ganze auch zeitgemäß ist, und versenkt den ganzen Scheiß mit in die gefräste Kammer, in der versucht wird, ein Signal um den Faktor 1000000000 abzuschwächen! Warum machen Menschen sowas, weitab jeder Realität? Da kann doch nur Scheiße bei rauskommen! Das beste ist noch, daß die Deppen dann noch die Beschriftung von allen Bauteilen (bis auf den LDO) abgefräst haben, damit niemand hinter ihre Produktionsgeheimnisse kommt! Das Geheimnis so einen unglaublichen Scheiß aus handelsüblichen Bauteilen zusammenzukloppen! Meinen Kommentar zu diese Auktion bei eBay: "It's a piece of shit, DONT BUY" haben sie nicht zugelassen wegen der verwendung 'obszöner Wörter' "It's a dwarfs filthy droppings. DONT BUY!" Ging dann durch. Nuja. Meine Neugierde ist jetzt hinreichend befriedigt :-) IdS, Baku P.S.: Es gibt kein funktionierendes programmierbares 90dB Dämpfungsglied von DC-3GHz für 31,20€
Leider ist von den verwendeten Typen kein Datenblatt aufzutreiben. Es steht jedoch unzweifelhaft fest, dass sie von Hittite/ADI einst produziert wurden. Die Datenblattwerte dürften vergleichbar sein. Vergleiche beide Bilder und Seite 1 im Datenblatt. (Das Bild stammt von einer eBay Seite) Die schlechten Messwerte sind das Resultat von unzweckmäßiger Konstruktion. In der Mitte jedes ICs sollte eine Abschirmwand angebracht werden. Die Datenblattangaben sind viel besser. Auch müssen für einwandfreie Messungen am Netzwerkanalyzer hochwertige doppelt abgeschirmte Koax oder Semi-Rigid Kabel verwendet werden. Bei den hohen Frequenzen sollte man auch den Frequenzgang der Messanordnung ohne DUT subtrahieren da zwischen 1MHZ bis 4GHz die Verluste doch ziemlich ansteigen. Auch sollen die Verbindungskabel so kurz wie möglich sein. RG-58A/U haben hier nichts zu suchen. Nur das Beste ist hier gut genug. Ich will Dir nicht nahe treten, aber wie sorgfältig war Dein Messaufbau und Verifizierung? Wie gut waren die Adapter? Man sollte immer den Messaufbau mit den vorgesehenen Kabeln ohne DUT und nur mit Verbindungsadapter anstelle des DUT messen. Die ICs sehen wie 20-PIN DQFN aus. ADI hat aber keine im Lieferprogramm. Der HMC-472 ist noch der engste Verwandte mit Parallel Steuerung. Die im Abschwächer sichtbaren ICs haben CLK/DATA/LE zur Steuerung - Sind aber nicht auffindbar. Da sind bestimmt dunkle Geschichten vonstatten gegangen... Ich würde die USB LP komplett entfernen und mit einer kaschierten LP ersetzen. Genau in der Mitte von jeden HF-IC lötest Du eine dünne Blechabschirmwand an die auf der Deckplatte angelötet werden soll. Auf der anderen Seite bringst Du gefiederte Lötstreifen an, die mit beim Aufschreiben Kontakt mit der anderen Seite herstellen. Das ist natürlich alles weniger als perfekt, sollte aber helfen. Die Steckverbinder über Durchführungsfilter betreiben. Aufpassen, dass die Daten durch L/R/C nicht abgewürgt werden. Die Konstruktion eines gut funktionierendem Abschwächers bedarf viel Erfahrung. Dieses Design ist leider Schrott. Auch weiß man nicht ob die gebrauchten ICs Ausschussware gewesen sind. Da im Internet bis jetzt noch kein exakter Typ auffindbar war ist es auch möglich, dass diese ICs nie öffentlich angeboten wurden und OEM sind. Jedenfalls sollte man vor solchen Zeugs hüten. Besser etwas Gebrauchtes von den Platzhirschen wie HP/Agilent, Narda u.a. kaufen. Es hätte durchaus Sinn etwas Neues mit neuen ICs und richtiger Konstruktion in Kammerbauweise aufzubauen.
Murmeltier schrieb: > Ich will Dir nicht nahe treten, aber wie sorgfältig war Dein Messaufbau > und Verifizierung? Wie gut waren die Adapter? Man sollte immer den > Messaufbau mit den vorgesehenen Kabeln ohne DUT und nur mit > Verbindungsadapter anstelle des DUT messen. Moinsen! Deine Befürchtung kann ich durchaus nachvollziehen :-) 3GHz ist schon eingermassen sportlich. Aber ich habe drauf geachtet. Im Anhang ein Plot mit 2 30dB-Trommeln von Minicircuits in Reihe zwischen den Steckern, die ich auf das Teil gesteckt habe. Natürlich muß man getreu dem Motto: "Wer misst, misst Mist" den Meßaufbau verifizieren. Und ja, ich habe auch schon darüber nachgedacht, wie man das Teil mit der Anwendung der Grundregeln des HF-Aufbaus doch noch in was einigermassen Taugliches umbauen kann :-) IdS, Baku
:
Bearbeitet durch User
Die Stecker sind ja ganz schön hässlich gelötet. Bestimmt kommt schon nur von den Lötstellen ein guter Teil der Verluste. S11 wird lausig aussehen. Wieso kauft man sowas? dass das für 31€ nix sein kann ist doch irgendwie klar. Für das Geld kriegt man hier nicht mal die Box gefräst. Ich frag mich schon, wie die das hin bekommen. Und damit sogar noch was verdienen.
Tobias P. schrieb: > Wieso kauft man sowas? Aus reiner Neugierde :-) Ich hätte nochmal auf den anfänglichen Thread verweisen sollen: Beitrag "90dB gesteuertes Dämpfungsglied aus China" Ich bin nicht wirklich enttäuscht, sondern finde meine ursprünglichen Erwartungen bestätigt... IdS, Baku
Baku M. schrieb: > Aus reiner Neugierde :-) > Ich hätte nochmal auf den anfänglichen Thread verweisen sollen: > Beitrag "90dB gesteuertes Dämpfungsglied aus China" > > Ich bin nicht wirklich enttäuscht, sondern finde meine ursprünglichen > Erwartungen bestätigt... > > IdS, > Baku bei DIR war mir das klar, aber wie viele Ahnungslose, die vielleicht auch nicht so hübsches Messequipment haben wie du, fallen auf den Betrug rein? die denken sich: boah guck, die können ein 90dB variables Dämpfungsglied für 31€ bauen, R&S und Keysight müssen ja schöne Deppen sein wenn schon nur deren fixes 3dB Glied gleich das zehnfache kostet! oder die ganzen BWLer die bei unseren Firmen sitzen. Die denken doch, dass die Chinesen die viel besseren Entwickler sind, Fertigung sowieso, weil hier für 31€ nichtmal der Praktikant das Schema zeichnet. Ich finde meine Erwartungen durch deine Messungen auch bestätigt. Danke dir :-) das einzige, was man von dem Teil wohl brauchen kann, ist das Alugehäuse. Und selbst da muss man vorsichtig sein, China-Alu ist teilweise mit Blei legiert und damit wohl nicht RoHS konform. Fürs Basteln zu Hause gehts aber.
Moin, Ja, die MCL Zeile kommen gut durch. Der Insertion Loss im ersten Bild in der 0dB Stellung ist dem Datenblatt nach ziemlich konform. Ich bin der Ansicht, daß die Hittite Teile anhand des Datenblatt nach an sich durchaus brauchbar sind aber für Kaskadierung weniger gut geeignet sind. Zumindest müsste man den Aufbau grundlegend ändern. Jede Sektion muss in eine eigene abgeschirmte Kammer mit guter elektrischer Entkopplung zum Steuerteil hin. Ich würde sogar die Steuerung selber mit ADUM1400 Datenkoppler isolieren und die 3.3V Versorgung mit Breitband Durchführungsfilter Methoden zuführen. Jeder IC muß individuell entkoppelt sein. Alle Steuerleitungen müssen in ihren eigenen Kammern zugeführt werden. Man sollte auch mal externe R.L. untersuchungen machen um die Eigenschaften der Buchsenübergänge zu erfassen. Auch sollten die LP kein FR4 sein, obwohl bei den kurzen LP Längen das weniger kritischer ist. Schwerwiegender ist, daß bei den üblichen LP Dicken auch bei er=4.5 keine vernünftigen Mikrostripbreiten für 50Ohm möglich sind. Coplanar WG wäre möglicherweise eine Verbesserung aber um die IC Peripherie herum nicht zu praktisch. Man sollte mit der dünnsten erhältlichen LP Dicke arbeiten. Wie Hubertus auch einwarf sind SMA Übergänge auch nicht so tolle. Auch nehme ich an, daß die SMA Buchsen nicht mit professionell hergestellten Typen vergleichbar sind. Da ist ein 1:5 Unterschied im Preis. Naja. Das wolltest Du bestimmt alles nicht hören;-) Andrerseits wäre das, mit Zugang zu vernünftigen Meßmitteln und mechanischen Mitteln vorausgesetzt, eine nette Herausforderung was besseres zu schaffen und interessantes Projekt an sich. Murmeltier
Murmeltier schrieb: > Coplanar WG wäre möglicherweise eine Verbesserung aber um > die IC Peripherie herum nicht zu praktisch. In der Tat gab es hierzu in einer älteren Ausgabe der UKW-Berichte mal einen Artikel, wo die Verluste von Microstrip vs. CPW untersucht wurden. Der CPW hat in der Tat weniger Verluste als ein Microstrip, und die Impedanz lässt sich etwas besser definieren, da im Vergleich zu Microstrip ein grösserer Anteil des E-Felds sich in der Luft ausbreitet. Murmeltier schrieb: > Andrerseits wäre das, mit Zugang zu vernünftigen Meßmitteln und > mechanischen Mitteln vorausgesetzt, eine nette Herausforderung was > besseres zu schaffen und interessantes Projekt an sich. ja das wäre schon interessant. Ich würde aber trotz allem FR4 verwenden. Wenn man nicht grade Microstrip-Resonatoren realisiert, ist es nicht sooo schlimm. Bei den 5GHz WiFi Routern ist auch kein Teflonsubstrat drinne ;-)
Murmeltier schrieb: > Die ICs sehen wie 20-PIN DQFN aus. ADI hat aber keine im Lieferprogramm. > Der HMC-472 ist noch der engste Verwandte mit Parallel Steuerung. Die im > Abschwächer sichtbaren ICs haben CLK/DATA/LE zur Steuerung Passt m.E. zu Peregrine PE4302: https://www.psemi.com/pdf/datasheets/pe4302ds.pdf Und Danke an Baku für's ausprobieren.
Nebenbei, auch Minicircuits hat solche digital ansteuerbare 30dB Abschaecher. um die 3.50$ das stueck. Wenn man die kaskadiert muss man sich etwas Muehe geben.
Ich verstehe nicht ganz, wie ihr auf die HMC472 kommt... Gemäss Foto sieht das für mich eher nach QFN20 ICs aus, was eher zu einem PE4312 passen würde.
GHz N. schrieb: > Ich verstehe nicht ganz, wie ihr auf die HMC472 kommt... > Gemäss Foto sieht das für mich eher nach QFN20 ICs aus, was eher zu > einem PE4312 passen würde. Der PE4302 wurde ja bereits genannt. Der PE4312 ist lediglich eine Weiterentwicklung des PE4302, als einfach eine aktuelle Version. Sonstige Performance grob gesprochen etwa gleich ....
Japp, eben nochmal durchgeklingelt, PE4302/4312 passt von der Pinbelegung her. So weit, so gut. Hat jemand eine Erklärung dafür, was unter 5MHz passiert? Das ist doch eigentlich Gleichstrom, warum spielt die Dämpfung da so verrückt? Ich werde -wenn ich wieder Zeit habe :-( - mal versuchen, mit der bestehenden Schaltung zunächst mal einen ordentlichen Deckel draufzumachen und die Ansteuerung nach draußen zu verlegen und anständig zu verdrosseln, damit die Störlinien verschwinden, mit denen ist das Ding nämlich überhaupt nicht zu gebrauchen. Btw.: Weiß jemand nicht einfach einen digital schaltbaren Abschwächer 0dB - 30dB - 60db - 90dB ? (für unter 300€ wäre fein)? Muß keine Hochpräzision sein. Es grüßt Baku
Vielleicht dieser hier? https://www.ebay.de/itm/WEINSCHEL-ENGINNERING-3200-programmable-step-attenuator-127-db-1db-step-2-ghz/224056098647?hash=item342ac8bf57:g:ZPwAAOSwazte8wYx oder https://www.ebay.de/itm/Weinschel-Model-6169-3209-1E-dc-3-ghz-Programmable-Attenuator-64db-0-1db-steps/224078349515?epid=1473290407&hash=item342c1c44cb:g:YasAAOSwnZRekwQb Ich weis natürlich nicht was diese wirklich taugen. Wobei man aber berücksichtigen muss, das sich die Fehler der einzelnen Stufen ungünstigstenfalls addieren können. Bei 64db Dämpfung wird der Frequenzgang wohl nicht mehr auf 1db glatt sein. Es stammt jedenfalls von einen namhaften Hersteller und ist kein dubioses Chinaprodukt. Ralph Berres
:
Bearbeitet durch User
Hallo Ralph, ja, sieht ganz gut aus, wobei ich für den ersten noch einen Roboter für die Betätigunge der Schalter bräuchte :-) :-) Aufs dB kommt es bei meiner Anwendung auch nicht so an, das wird am Ende alles rausgeregelt. Ich bräuchte nur die 'großen Sprünge', weil mein Regelumfang am Ausgang nur max. 30dB ist.
Baku M. schrieb: > Hallo Ralph, > ja, sieht ganz gut aus, wobei ich für den ersten noch einen Roboter für > die Betätigunge der Schalter bräuchte :-) :-) MCU+Drehschalter+ULN Treiber. Oder halt Oldschool mit Kippschaltern oder Logik ICs.
Baku M. schrieb: > die Betätigunge der Schalter bräuchte :-) :-) Das sind keine Schaalter sondern Durchführungskondensatoren. Baku M. schrieb: > Aufs dB kommt es bei meiner Anwendung auch nicht so an, das wird am Ende > alles rausgeregelt. Ich bräuchte nur die 'großen Sprünge', weil mein > Regelumfang am Ausgang nur max. 30dB ist. Wenn das Dämpfungsglied Bestandteil eines Signalgenerators werden soll, würde ich den Ausgangspegel komplett mit dem Dämpfungsglied einstellbar machen, und die Spannung vor dem Dämpfungsglied konstant halten. So wird es bei jeden professionellen Signalgenerator gelöst. Aber Achtung dadurch hat dann der eigentliche Generator vor dem Dämpfungsglied, bedingt durch die Regelung, Null Ohm Ausgangswiderstand. Man muss also zwischen Ausgang und Dämpfungsglied noch einen 50 Ohm Widerstand in Reihe schalten. Die Ausgangsspannung vor dem Dämpfungsglied muss dann 6db höher eingestellt sein als der Pegel am Ausgang. Ralph Berres
:
Bearbeitet durch User
Ralph B. schrieb: > Das sind keine Schalter sondern Durchführungskondensatoren. Autsch, so früh morgens waren die Augen wohl noch nicht ganz offen, ich hatte da Kippschalter gesehen... Der Generator ist schon fertig, mit 50Ohm Ausgang und (softwaremäßig) 30dB Einstellbereich. Das mit dem 'Regeln' war etwas misverständlich, es wird 'über alles' rauskalibriert. Ich hatte das im Ursprungsthread erwähnt: Am Ende geht es mir darum, nicht immer manuell bis zu drei 30dB-Dämpfer rein- und rausschrauben zu müssen. Könnte man natürlich auch mit Relais machen, aber da kommt man, wenn es gut sein soll, auch bald preislich in eine Region, wo ich meine Bequemlichkeit nicht mehr durchsetzten kann...
Baku M. schrieb: > Der Generator ist schon fertig, mit 50Ohm Ausgang und (softwaremäßig) > 30dB Einstellbereich. Ich würde die 30db Einstellbereich nutzen um eine vernünftige Amplitudenmodulation zu realisieren. Schaue dir mal an wie Rohde&Schwarz das in seinen Generatoren wie SMY usw. realisiert. Die schalten den Pegel auch mit dem Abschwächer meist in 1 oder 2db Schritten. Nur so hast du die Garantie, das bei -120dbm auch -120dbm rauskommen. Vorrausgesetzt du hast alles konsequent in abgeschirmete Gehäuse gebaut und die Verbindungsleitungen sind Festmantelkabel. Das ist wichtig bei Empfindlichkeitsmesungen an Empfängern. Bei den ganz modernen Geräten wird noch eine individuelle Kalibrierkurve für jeden Abschwächerschritt in einen EEprom hinterlegt, um auch dessen Einfluss zu minimieren. Ralph Berres
Baku M. schrieb: > Japp, eben nochmal durchgeklingelt, PE4302/4312 passt von der > Pinbelegung her. > > So weit, so gut. > Hat jemand eine Erklärung dafür, was unter 5MHz passiert? > Das ist doch eigentlich Gleichstrom, warum spielt die Dämpfung da so > verrückt? Erst wollte ich die Verwendung als Niederfrequenz-Dämpfungssteller vorschlagen, dann sehe ich im DB des 4302 er ginge ab DC, während der 4312 da 1MHz zeigt. Zu hoher Meßpegel erzeugt Wellen unter 5MHz? Aber die Dinger schaffen 1W.
Ralph B. schrieb: > Wenn das Dämpfungsglied Bestandteil eines Signalgenerators werden soll, > würde ich den Ausgangspegel komplett mit dem Dämpfungsglied einstellbar > machen, und die Spannung vor dem Dämpfungsglied konstant halten. So wird > es bei jeden professionellen Signalgenerator gelöst. Jein. HP 8340A hat einen ALC drin, der einen Regelbereich von ca. 0dBm bis 10dBm macht. Die Grobeinstellung des Pegels passiert über den schaltbaren Attenuator, die Feineinstellung über den ALC. HP 8663A hat einen ALC mit nur ca. 6dB Regelbereich und zwei kaskadierte Attenuatoren, der erste macht -130dB bis 0dB und der zweite macht 0dB/5dB. Wenn man am Rädchen für die Pegeleinstellung dreht, rappelt es lustig in der Kiste. (Das hört man aber nur, wenn man das Original Düsenjetgebläse durch einen modernen, flüsterleisen Papstlüfter ersetzt :-)).
Tobias P. schrieb: > Jein. HP 8340A hat einen ALC drin, der einen Regelbereich von ca. 0dBm > bis 10dBm macht. Die Grobeinstellung des Pegels passiert über den > schaltbaren Attenuator, die Feineinstellung über den ALC. Das ist richtig. Die R&S Kisten lasen sich ebenfalls so konfigurieren. Sie lassen dann über die ALC ebenfalls oft bis zu 30db Regelbereich zu ohne das der Abschwächer geschaltet wird. Man muss das aber explizit konfigurieren. Normalfall ist ein Regelbereich von ca 5db bestenfalls 10db über die ALC. Aber das macht nur dann wirklich Sinn, wenn man Pegelwobbeln will. Dann vermeidet es das bei jeden Wobbeldurchgang der mechanische Abschwächer klappert und somit verschleißt. Man muss dann aber den Pegelwobbelbereich so legen, das der Ausgangsabschwächer nicht mehr schaltet und nur noch durch die ALC bewerkstelligt wird. Bei rein elektronischen Abschwächern , wie z.B. dem SML spielt das aber keine Rolle mehr. Sie haben keinen Verschleiß von Schaltkontakten. Ralph Berres
Baku M. schrieb: > So weit, so gut. > Hat jemand eine Erklärung dafür, was unter 5MHz passiert? > Das ist doch eigentlich Gleichstrom, warum spielt die Dämpfung da so > verrückt? In solchen Bauteilen sind irgendwo praktisch immer PIN Dioden involviert. Deren Eigenschaften, insbesondere die verzerrungsfrei übertragbare Leistung verschlechtert sich unterhalb einer gewissen Frequenz (je nach layer-Dicken) recht rapide. Bei diesem Aufbau könnte es zudem auch sein, dass die Versorgungsleitung des ICs nicht gut gefiltert bzw nicht niederohmig genug ist. Dies könnte mit ein Grund für die im RF-Pfad induzierten Spikes sein.
GHz N. schrieb: > In solchen Bauteilen sind irgendwo praktisch immer PIN Dioden > involviert. Oft sind es Schalterdioden, also keine Pindioden. Pindioden findet man nur in stufenlose Abschwächer. Sonst wären diese Bausteine nicht bis DC hinab spezifiziert. Ralph Berres
Bei Stromaufnahme unter 200µA laut Datenblatt PE4312 sind da keine Dioden als Schalter verbaut.
GHz N. schrieb: > In solchen Bauteilen sind irgendwo praktisch immer PIN Dioden > involviert. Deren Eigenschaften, insbesondere die verzerrungsfrei > übertragbare Leistung verschlechtert sich unterhalb einer gewissen > Frequenz (je nach layer-Dicken) recht rapide. Nicht zu vergessen, dass das Bias-Netzwerk für die Dioden (welches zB. über Induktivitäten realisiert ist) bei tiefen Frequenzen u.U. zu niederohmig wird. Ich habe mal versuchsweise 1N4148 als Abschwächerdioden genutzt. Die gingen bis unter 1MHz gut. Mein damaliger Analyzer war aber skalar und nur bis 500MHz, S21 sah gut aus, S11 hatte ich nie getestet. Baku M. schrieb: > Btw.: Weiß jemand nicht einfach einen digital schaltbaren Abschwächer > 0dB - 30dB - 60db - 90dB ? (für unter 300€ wäre fein)? Muß keine > Hochpräzision sein. wäre doch ein hübsches Selbstbauprojekt :-) für welchen Frequenzbereich muss das tauglich sein? Da würde ich PIN Dioden als Schalter benutzen und zwischen verschiedenen festen Dämpfungsgliedern umschalten. HSMP heissen die Dinger bei Avago. Oder BAP64 könnte auch interessant sein.
Volker M. schrieb: > Bei Stromaufnahme unter 200µA laut Datenblatt PE4312 sind da keine > Dioden als Schalter verbaut. Und welche Pindioden gehen bis DC runter? HMC472 ( siehe Datenblatt in Thread Nr 2 ) Hier steht DC-3,8GHz weiter unten Bias Current 2,5mA. PE4312 geben auch an 1MHz -4GHz und nicht DC-4GHz. Da können dann schon Pindioden drin sein. Ralph Berres
:
Bearbeitet durch User
Ralph B. schrieb: > Da können dann schon > Pindioden drin sein. Das macht doch heute niemand mehr bei solchen Schaltern. Schau mal auf die Stromaufnahme, das sind keine Diodenschalter
Volker M schrieb: > Das macht doch heute niemand mehr bei solchen Schaltern. Schau mal auf > die Stromaufnahme, das sind keine Diodenschalter Wie macht man es dann? Mit einem CD4066 ist ja bei ein paar MHz schon Schluß.
Bernd schrieb: > Wie macht man es dann? Das dürfte wohl alles FET-basiert sein, in GaAs oder SOI-Technologie. Bei moderner Kommunikatiomnstechnik hast du ja in jedem System reichlich HF-Schalter im Signalpfad, von den Bandschaltern bis zum Antennentuner, da kann man nicht mit PIN-Dioden arbeiten weil die Leistungsaufnahme für batteriebetriebene Geräte zu hoch wäre. Man findet einige Hinweise zur Konstruktion der FET-Schalter wie z.B. hier: https://web.wpi.edu/Pubs/E-project/Available/E-project-042616-135537/unrestricted/RFSwitchMQPReport.pdf
Was unterhalb 5MHz passiert ? Naja. Zumindest die Teile, von Minicircuits, welche ich kenne sind Vollmundig mit DC-3GHz oder so spezifiziert. Die Pindioden sind aber vorgespannt, dh ich darf weder GND am Pin anlegen, noch voraussetzen. Also muss der Cap genuegend gross zu sein, um bei den tiefen frequenzen auch etwas durchzulassen. Man kann auf den Koppel-cap ja nochmal einen Groesseen hucke pack drauf loeten. Vielleicht sind 100pF drin, also nochmals 10nF drauf. und allenfalls noch ein 1uF. Alles im 0603
Baku M. schrieb: > Hat jemand eine Erklärung dafür, was unter 5MHz passiert? Hast schon mal geschaut ob dein Messgerät überhaupt dazu fähig ist diese Werte zu liefern? Ein Angabe des Gerätes mit Datenblatt würde weiter helfen. Wenn das eine Messung mit Messbrücke ist könnte die Brücke einfach nicht soviel Isolation liefern ... Spekulation ... Auch die rein skalare Messung (wieder Vermutung) könnte darauf hindeuten dass mit einen Log-Detektor gemessen wird der nicht beliebig kleine Pegel messen kann.
jo mei schrieb: > Hast schon mal geschaut ob dein Messgerät überhaupt dazu fähig > ist diese Werte zu liefern? Japp :-) Hatte ich oben schon irgendwo erwähnt, ist ein R&S FSH8, der geht sauber bis 10kHz runter, nicht unbedingt ein Spielzeug. Und natürlich kalibriert & nochmal mit 30 und 60dB Minicircuits-Dämpfern den Aufbau getestet. Am Meßgerät liegt es sicher nicht, das ist das China-Teil das da Kapriolen schlägt. Skalar habe ich gemessen, um für den ersten Ansatz nicht mehr Daten als nötig zu haben... IdS, Baku
Baku M. schrieb: > nicht unbedingt ein Spielzeug. Die Messergebnisse sind aber trotzdem seltsam. Welcher Mechanismus sollte es sein, der in einem Dämpfungsglied zur Frequenzumsetzung führt? Bei einer skalaren Messung würde ich vermuten, daß externe Störsignale aus dem Digitalteil des Dämpfungsglieds an den Ausgang gelangt sind und zur Fehlmessung führen.
Welche Chips sind denn da verbaut? Der Chinese hat wohl angst gehabt dass seine Kopie kopiert wird und die Chips abgeschliffen...
Anita H. schrieb: > Welche Chips sind denn da verbaut? hallo Anita Ich glaube nicht mal das die schlechten Ergebnisse den Chips geschuldet sind, sondern eher an dem unprofessionellen lieblosen Aufbau des Chinesischen Anbieters. Ob jetzt ein gegebenfalls unpassender Messaufbau zusätzlich dazu beigetragen hat, vermag ich aus der Ferne nicht zu beurteilen. Fest steht, das , wenn ich ein verlässlichen Stufenabschwächer haben will, dann greife ich lieber auf Baugruppen renomierter Firmen zurück. Gerne ausgebaut aus HF-Signalgeneratoren renomierter Firmen. Ralph Berres
Volker M. schrieb: > Bei einer skalaren Messung würde ich vermuten, daß externe Störsignale > aus dem Digitalteil des Dämpfungsglieds an den Ausgang gelangt sind und > zur Fehlmessung führen. Das sieht mir auch am wahrscheinlichten aus. Ich muß mal testen, was da unten aus dem Teil am Ausgang rauskommt. Immerhin haben die Herren den gesmaten Digitalteim mit USB-seriell-Konverter und Microcontroller DIREKT IN das Kästchen mit eingebaut, sitz also ca.2mm über den Abschwächern. Wenn ich wieder Zeit(tm), werde ich den ganzen Ranz da mal rausbauen, einen dichten Deckel draufschrauben und das ganze extern ansteuern. IdS, Baku
So. Bei den Messungen mit dem FSH8 bei unter 10MHz, die so völlig absurde Ergebnise lieferten, habe ich versagt! Auch bei direkter Verbindung liefert mein Testaufbau (NACH Kalibrierung) 'dort unten' die gleichen Resonanzfrequenzen. Eins von den Kabeln erfreut sich auch nicht meines unbedingten Vertrauens. Muß ich morgen mal sehen, hier fehlen mir die Mittel. Auf alle Fälle ist der FSH8 raus. Entweder er ist Scheiße, oder das Bedienerhandbuch. Auch die Tatsache, daß ich ihn heute neu starten mußte, nachdem er keine Eingaben mehr annahm, hat mich nicht überzeugt. Am Ende kochen Rost&Schrott wohl auch nur mit Wasser. Es gibt also noch Hoffnung, daß der Dämpfer zumindest 'untenrum' doch funktioniert. Zunächst mal muß man aber die Einstreuungen beseitigen, mit denen geht garnichts. Dazu habe ich schon ein Blech (3mm) aus Alu geschnitten. Das kommt dann statt der Platine obedrauf, und dann sehen wir mal weiter. Und nein, ich verfolge mit diesem Vorhaben keine wirtschaftlichen Absichten!
:
Bearbeitet durch User
Baku M. schrieb: > Auf > alle Fälle ist der FSH8 raus. Entweder er ist Scheiße, oder das > Bedienerhandbuch. Ich habe das Gerät noch nicht in der Hand gehabt. Allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen, das dieses Gerät so schlecht ist. Vielleicht liegt es ja an der Konfigurierung oder schlciht, das dieses Gerät das Dämpfungsglied übersteuert. Aus der Ferne ist allerdings alles nur Kaffeesatzlesen. Was ich auf jeden Fall machen würde. Zwischen den einzelnen Dämpfungslieder Abschirmbleche reinlöten. Diese müssen mit Hilfe von kontaktfederbleche ( gibt es bei der Fa. Feuerherd ) flächigen Kontakt zum Abschirmdeckel haben. Die Steueranschlüsse und Stromversorgungsanschlüsse müssen über Durchführungskondensatoren aus der HF Kammer geführt werden. Eventuell über die Drähte noch eine Ferritperle schieben. Der Deckel muss mit kohlenstaubhaltigen Schaumstoff beklebt werden. Dazu eigenen sich die Matten in der ICs ubd Halbleiter zum versenden gesteckt werden. Ralph Berres
ich verstehe nicht so ganz, warum man Schrott kauft, wenn man vorher schon weiss, dass das Schrott ist. nix zu tun?
● J-A V. schrieb: > ich verstehe nicht so ganz, warum man Schrott kauft, > wenn man vorher schon weiss, dass das Schrott ist. > > nix zu tun? Anscheinend, damit man hier seinen Dampf ablassen kann und seine Vorurteile bestätigt bekommt. Der Chinese denkt da völlig anders: irgendwo auf der Welt gibt es offensichtlich Leute die solchen Schrott haben wollen. Da wär' ich ja dumm und unhöflich es ihnen nicht anzubieten. Und da es gekauft wird, sieht auch der Chinese seine Vorurteile bestätigt. Eigentlich könnten dann alle zufrieden sein, denn jeder hat bekommen was er wollte :)
Nikolaus S. schrieb: > Der Chinese denkt da völlig anders: irgendwo auf der Welt gibt es > offensichtlich Leute die solchen Schrott haben wollen. Nee liegt wohl eher daran das bei der Geiz ist Geil Mentalität bei den niedrigen Preisen das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert wird, und das logische Denken unterdrückt wird. Das hat glaube ich was mit Psychologie zu tun, was von der Werbung allgemein heute gnadenlos eingesetzt wird. Leute die angesichts solcher Angebote noch weiterhin in der Lage sind rationell zu denken und das Belohnungssystem im Gehirn ignorieren, kaufen sowas nicht. Man sieht das Verhalten auch tagtäglich bei Ebay, wo manche Dinge zu total unrealistischen Preisen ersteigert werden. Besonders Samstags und Sonntags Nachmittags. Ralph Berres
Baku M. schrieb: > Bei den Messungen mit dem FSH8 bei unter 10MHz, die so völlig absurde > Ergebnise lieferten, habe ich versagt! > Auch bei direkter Verbindung liefert mein Testaufbau (NACH Kalibrierung) > 'dort unten' die gleichen Resonanzfrequenzen. > Eins von den Kabeln erfreut sich auch nicht meines unbedingten > Vertrauens. Muß ich morgen mal sehen, hier fehlen mir die Mittel. Auf > alle Fälle ist der FSH8 raus. Entweder er ist Scheiße, oder das > Bedienerhandbuch. Seltsam. Das ist zwar nur eine Handquetsche, aber wie jedes ernstzunehmende Messgerät hat auch der FSH eine Spezifikation. Und die sagt, dass die Messunsicherheit beim Pegel zwischen 100 kHz und 10 MHz kleiner 1,5 dB ist, und bei 100 MHz kleiner 0,3 dB ist. Der Dynamikumfang mit Tracking Generator ist größer 70 dB (typisch 90 dB). Hält er das nicht ein, ist er kaputt. Außerdem sollte der Pegelfehler inkl. Einfluss des Kabels bei der Normalisierung herausfallen. Hast Du bei den richtigen Einstellungen von Span und Center Frequency normalisiert? Im Bild 80db_30MHz.png steht oben rechts nicht die Meldung "normalized", sondern nur "interpolated". Ralph B. schrieb: > Zwischen den einzelnen Dämpfungslieder Abschirmbleche reinlöten. Diese > müssen mit Hilfe von kontaktfederbleche ( gibt es bei der Fa. Feuerherd > ) flächigen Kontakt zum Abschirmdeckel haben. Das sollte bei diesen Abschwächern im flachen QFN-Gehäuse auf einer vernünftig entworfenen HF-tauglichen Platine mit Mikrostreifenleitungen grundsätzlich nicht so kritisch sein. Allerdings kommt es schnell zu einer Verkopplung über die Betriebsspannung oder die Datenleitungen. Vielleicht passiert das hier. Die Pinbelegung des PE4312 ist in dieser Hinsicht ziemlich ungünstig. Großartige Abblockmaßnahmen sieht man im geposteten Bild jedenfalls nicht.
:
Bearbeitet durch User
Mario H. schrieb: > Das sollte bei diesen Abschwächern im flachen QFN-Gehäuse auf einer > vernünftig entworfenen HF-tauglichen Platine mit Mikrostreifenleitungen > grundsätzlich nicht so kritisch sein. Bei 96db Abschwächung ? Mutig Mutig!! Zumal das Layout alles andere als HF Tauglich ist. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Bei 96db Abschwächung ? Mutig Mutig!! Man soll sich auch mal etwas trauen. :-) Aber im Ernst: >90 dB Koppeldämpfung auf einer geeigneten Leiterplatte über vielleicht 25 mm Abstand kann ich mir schon vorstellen. Das Problem sind hier eher die Datenleitungen und die Betriebsspannungen, oder Resonanzen in der Dose.
Mario H. schrieb: > Das Problem sind hier eher die > Datenleitungen und die Betriebsspannungen, oder Resonanzen in der Dose. Das kommt noch erschwerend hinzu. Ein weiterer Grund Trennbleche einzulöten, so hat man dann wenigstens Pro IC Datenleitungen welche nur 32db Übersprechen verursachen kann. Ralph Berres
@ Ralph B.: Kuck mal, was ich hab :-) Kann ich leider erst übermorgen messen :-( Teile zum antreiben habe ich auch alle da. Und der FSH hat offenbar tatsächlich einen Schuss. Heute nochmal bis zum Erbrechen kalibriert (mit dem teuren R&S-Kit), andere, amtliche Kabel verwendet. Aber es läuft darauf hinaus, daß unter 5MHz keine vernünftige Messung möglich ist. Oder ich bin zu doof dazu. Nun gut, dann muß ich eben wie früher von Hand den Meßsender durchdrehen... Ansonsten werde ich natürlich den Versuch, daß China-Teil zu pimpen, nicht aufgeben. Ach hätte ich doch mehr Zeit... IdS, Baku
Baku M. schrieb: > Und der FSH hat offenbar tatsächlich einen Schuss. Heute nochmal bis zum > Erbrechen kalibriert (mit dem teuren R&S-Kit), andere, amtliche Kabel > verwendet. Aber es läuft darauf hinaus, daß unter 5MHz keine vernünftige > Messung möglich ist. Oder ich bin zu doof dazu. Nun gut, dann muß ich > eben wie früher von Hand den Meßsender durchdrehen... muss nicht sein. Mein HP 4195A hat definitiv keinen Schuss und geht bis 1mHz (ja, Milli) herunter - aber trotzdem sind die Messungen "dort unten" dann schon eher Hausnummern, denn die Richtkoppler sind dort nicht mehr wirklich toll. Da ändert auch das "offizielle" Agilent Kalibrierkit nichts. Es kann m.E. gut sein, dass der Analyzer bei so tiefen Frequenzen nicht mehr wirklich schlaue Messergebnisse liefert. Baku M. schrieb: > Kuck mal, was ich hab :-) wie funktioniert das Dingens? sind da magnetische Umschalter drin?
:
Bearbeitet durch User
Tobias P. schrieb: >Es kann m.E. gut sein, dass der Analyzer bei so >tiefen Frequenzen nicht mehr wirklich schlaue Messergebnisse liefert. Ja, fürchte ich auch. Schaun mer mal, ob die Pegelanzeige vom Spektrumanalyzer wenigstens 'da unten rum' gut geht. > wie funktioniert das Dingens? sind da magnetische Umschalter drin? Japp. Laut Datenblatt TO5-Relais. Jedes einzeln mit ca. 12mA zu betreiben. Für die 64dB haben sie allerdings 2 Relais gebraucht und die auch gut über die Strecke verteilt. Kostet neu auch bummelig 950$.
Baku M. schrieb: > Kuck mal, was ich hab :-) Na dann hoffe ich mal das ich dir keinen Müll empfohlen habe. Ralph
Ralph B. schrieb: > Baku M. schrieb: >> Kuck mal, was ich hab :-) > > Na dann hoffe ich mal das ich dir keinen Müll empfohlen habe. > > Ralph Es fasst sich auf alle Fälle schon mal recht wertig an :-)
Wenn es Euch interessiert: Vor 11 Jahren berichtete ich über meinen schaltbaren Abschwächer in einen 200MHz DDS Generator Projekt. Der beschriebene Abschwächer ist I2C gesteuert und mit Relais geschaltet. Näheres hier: Beitrag "Re: Projekt: 200MHz DDS-Generator" Beitrag "Re: Projekt: 200MHz DDS-Generator" Beitrag "Re: Projekt: 200MHz DDS-Generator" Ich optimierte das Impedanzverhalten mit einem uralten 1413 HP TDR und das Teil funktionierte brauchbar bis zu 500MHz. Kupferfolien um die Relaisgehäuse verbesserten den R.L beträchtlich. Die Deckel waren mit Kupferbelegten Neoprenmatten belegt die das Gehäuse HF dicht abschirmten. Damals konnte man die elektronisch schaltbaren Teile nicht leicht oder nur für Unsummen erstehen. Heute wäre ein Versuch interessant. Vielleicht beschäftige ich mal mit solchen Abschwächer ICs. Einen HF gerechten Aufbau unter Beachtung aller wichtiger Faktoren könnte durchaus gute Ergebnisse bringen. Allerdings muß man die schwer erarbeiteten Aufbauerfahrungen und Praktiken professioneller Vorgänger beherzigen und anwenden. Naja, ist schon lange her...
:
Bearbeitet durch User
Baku M. schrieb: > Es fasst sich auf alle Fälle schon mal recht wertig an :-) Berichte mal wie gut das Teil wirklich ist. Ralph
Baku M. schrieb: > Tobias P. schrieb: >>Es kann m.E. gut sein, dass der Analyzer bei so >>tiefen Frequenzen nicht mehr wirklich schlaue Messergebnisse liefert. > Ja, fürchte ich auch. Schaun mer mal, ob die Pegelanzeige vom > Spektrumanalyzer wenigstens 'da unten rum' gut geht. Für die Option "Vector network analysis" steht im Datenblatt, dass der Dynamikbereich für Transmissionsmessungen von Port 2 nach Port 1 zwischen 100 kHz und 300 kHz typisch 80 dB ist, und zwischen 300 kHz und 6 GHz größer 80 dB (das ist der Garantiewert) und typisch 100 dB ist. Für sie "Scalar network analysis" Option ist der Dynamikbereich von Port 2 nach Port 1 zwischen 300 kHz und 6 GHz mit größer 70 dB (Garantiewert) und typisch 90 dB angegeben. Diese beiden Angaben gelten, wenn beide Abschwächer auf 0 dB gestellt sind, und für 0 dBm Source Power sowie RBW = 1 kHz. Grundsätzlich ist also der FSH für diese Messung geeignet und muss, wenn er in Ordnung ist, im Rahmen dieser Angaben vernünftige Werte liefern, die nicht mehr als die im Datenblatt spezifizierten Messunsicherheiten (das Diagramm auf Seite 37) abweichen. Welche der beiden Optionen hast Du denn in Deinem Gerät? Es fällt auf: Du hast bei der Messung in 70db_30MHz.png 10 dB Abschwächung eingestellt, die Dir natürlich an Dynamik verloren gehen. Für die "Scalar network analysis"-Option bliebe also ein Dynamikbereich von garantiert 60 dB und typisch 80 dB. Es würde also knapp, einen 75 dB-Abschwächer wie in Bild 70db_30MHz.png zu messen, aber trotzdem würde ich auch hier erwarten, dass der FSH das halbwegs packt. Zumal Du eine RBW von 100 Hz eingestellt hast. Ist der Pegel des Tracking-Generators auf 0 dBm eingestellt? Hast Du einen bekannt guten 70 oder 80 dB-Abschwächer, mit dem Du mal den FSH testen kannst? Vielleicht ist das Gekräusel unter 6 MHz in Bild 70db_30MHz.png eie Kombination aus nicht optimal konfiguriertem Messgerät, das bereits in der Nähe des Grenzbereichs arbeitet, und dem bei großen Abschwächungen schlechter werdenden China-Abschwächer.
Mario H. schrieb: > Für die Option "Vector network analysis" steht im Datenblatt, dass der > Dynamikbereich für Transmissionsmessungen von Port 2 nach Port 1 > zwischen 100 kHz und 300 kHz typisch 80 dB ist, und zwischen 300 kHz und > 6 GHz größer 80 dB (das ist der Garantiewert) und typisch 100 dB ist. > > Für sie "Scalar network analysis" Option ist der Dynamikbereich von Port > 2 nach Port 1 zwischen 300 kHz und 6 GHz mit größer 70 dB (Garantiewert) > und typisch 90 dB angegeben. > > Diese beiden Angaben gelten, wenn beide Abschwächer auf 0 dB gestellt > sind, und für 0 dBm Source Power sowie RBW = 1 kHz. > > Grundsätzlich ist also der FSH für diese Messung geeignet und muss, wenn > er in Ordnung ist, im Rahmen dieser Angaben vernünftige Werte liefern, > die nicht mehr als die im Datenblatt spezifizierten Messunsicherheiten > (das Diagramm auf Seite 37) abweichen. da hast du natürlich recht - ich habe einfach mal nach einer Ursache "geraten", statt ins Datenblatt zu schauen ;-) Mario H. schrieb: > Hast Du einen bekannt guten 70 oder 80 dB-Abschwächer, mit dem Du mal > den FSH testen kannst? Vielleicht ist das Gekräusel unter 6 MHz in Bild > 70db_30MHz.png eie Kombination aus nicht optimal konfiguriertem > Messgerät, das bereits in der Nähe des Grenzbereichs arbeitet, und dem > bei großen Abschwächungen schlechter werdenden China-Abschwächer. jup, würde ich auch sagen. Das Gezappel bei den tiefen Frequenzen könnte natürlich von der Elektronik kommen. Man weiss ja da nicht so genau, was da auf der Leiterplatte im Deckel alles werkelt. Zumindest mir ist das keineswegs klar. Ich würde vielleicht noch versuchen, ein dünnes Blech zwischen die beiden Sandwich-Leiterplatten einzubauen, und dieses mit Masse zu verbinden. Oder, was man auch versuchen könnte, wäre stattdessen diesen ESD-Schaumstoff rein zu packen. Ist denn die Messung im unteren Frequenzbereich stabil, oder variiert die mit der Zeit?
So, habe mir die Zeit genommen, nochmal zu messen. Anbei frische Meßwerte von 'meinem' FSH8 (noch und nochmal kalibriert, alle Einstellungen geprüft, Abschwächung und TG-Level auf 0dB): 30dB_10MHz_ref.png : 30dB Dämpfungsglied 60dB_10MHz_ref.png : 60dB Dämpfungsglied (es kruschtelt schon...) 90dB_10MHz_ref.png : 90dB Dämpfungsglied (ohne Worte) 50term_10MHz_ref.png : 50Ohm Abschlüsse auf beiden Ports. Es liegt also definitiv am FSH8, der hier meiner Meinung nach ausserhalb seiner Spezifikation liegt. War wohl zu oft in der Weltgeschichte unterwegs und muß mal zum Service/Kalibrieren :-( Ich nehme also hiermit das zurück, was ich über das 90dB-Chinateil für den Bereich unter 10MHz gesagt habe. Die Störlinien und das Durchpfeifen bei höheren Frequenzen bleiben davon aber unbenommen. IdS, Baku P.S.: 2.Post mit Jubeldingen folgt sogleich...
Und wo ich gerade dabei war, habe ich den neuen alten Weinschel-Abschwächer durchgemessen. @Ralph B.: Ja, dein Hinweis war goldrichtig! Was für ein Zuckerstück! Nicht nur solide verarbeitet, sondern auch noch einfach -super- :-) Ich habe nur den insertion loss bis 3GHz mit dem NWA des FSH aufgenommen, danach habe ich den FSH auf schmalbandige Spektrumanalyse gestellt (das kann er 'untenrum' auch besser) und das ganze mit einem Signalgenerator (auch von R&S) angetrieben. Der insertion loss entspricht dem Datenblatt (max 4.25dB bei 2GHz, Kabel und Stecker kommen ja noch dazu). Dann bei 5MHz, 1GHz und 2,5GHz (ja, das ist oberhalb der Spezifikation) immer das gleiche: Zunächst bei alle Dämpfer aus auf 0dBm am Generator eingestellt, um den insertion loss zu kompensieren. Dann jede Stufe einzeln duchgeschaltet: -1.0dB, -2.0dB, -4.0dB, -8.1dB, -16.0dB, -31.9dB, -64.0dB. Für 64+32 musste ich dann den Generator schon um 10dB hochdrehen, um unten aus dem Rauschen rauszukommen: -86.0dB(!) Weiter runter, um alles zusammen mit -127dB zu sehen, komme ich erst nächste Woche, da habe ich einen empfindlicheren Empfänger zur Verfügung. Voläufiges Fazit: Das Teil war unbenutzt (NOS) (Keine Lötspuren an den Anschlüssen) und hat offenbar durch die lange Lagerung nicht gelitten. Eigentlich viel zu gut für meine Anwendung, aber was soll's! So, und nun höchst erfreut in den Feierabend! Baku P.S.: Bei dem rumrechnen mit dB verliert man leicht die Relationen aus den Augen: Ein menschliches Haar (0.08mm) wäre, um 90dB verstärkt, 80km dick! 127dB verstärkt 400949km, dicker als der Abstand Erde-Mond.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.