Hallo Zusammen, Motiviert von Beitrag "Re: Dampfphasenlöten mit Galden und Friteuse" und https://dl2dw.de/blog/dampfphase-smd-loeten-kann-so-einfach-sein habe ich mir die notwendige Ausrüstung Spargeltopf (16cm Durchmesser, 23cm Hoch), Induktionskochplatte und Galden LS230 beschafft und damit zwei Doppelseitig bestückte Platinen erfolgreich gelötet bekommen. Qualität war wohl eher durch den Pastenauftrag als durch den Lötprozess limitiert. Soweit so gut, allerdings gibt es beim Prozess selbst noch ein bisschen Vierbesserungspotential: Je Platine (zwei Lötvorgänge) sind ca 10g Galden verloren gegangen. Beim Entnehmen der Platine hat ich gewartet bis der Innenraum auf ca. 70°C abgekühlt war. Sollte man da noch länger warten? In anderen Threads hier war davon die Rede, den Topfdeckel abzudichten, doch ein temperaturbeständiges Dichtmaterial hatte keiner so recht. Hat hier dazu jemand Vorschläge? Würde es helfen den Topf von außen mit einem Ventilator oder nassem Handtuch zu kühlen? Meine Induktionskochplatte der <30€-Klasse regelt die Leistung wohl ausschließlich via langsamer Pulsweitenmodulation, d.h. heizt also mit 2kW oder gar nicht. Scheint wohl bei Platten aus dem Preissegment so üblich zu sein. Da in den anderen Threads zum Thema Dampfphasenlöten davon nie die Rede war gehe ich mal davon aus, dass das so passt. Allerdings lässt sich damit kein "siedet gerade so"-Zustand einstellen, auch langsames Aufheizen wird damit eher schwierig. Wie gehen hier andere vor? Auf Volldampf einschalten, warten bis es siedet und dann sofort ausschalten? Leider kann man der Artkielbeschreibung von Induktionskochfeldern nicht entnehmen, ob die Leistung kontinuierlich oder mit PWM eingestellt wird. Freue mich auf eure Vorschläge, Lukas
Lukas K. schrieb: > Je Platine (zwei Lötvorgänge) sind ca 10g Galden verloren gegangen. Ganz schön viel... > Entnehmen der Platine hat ich gewartet bis der Innenraum auf ca. 70°C > abgekühlt war. Sollte man da noch länger warten? Das Galden verschwindet nicht beim Abkühlen sondern wenn der Dampf zu weit aufsteigt. Wie Nudeln die überkochen. > In anderen Threads hier > war davon die Rede, den Topfdeckel abzudichten, doch ein > temperaturbeständiges Dichtmaterial hatte keiner so recht. Hat hier dazu > jemand Vorschläge? Würde es helfen den Topf von außen mit einem > Ventilator oder nassem Handtuch zu kühlen? kommerzielle Systeme oder auch manche Bastelkonzepte haben eine Kühlung rund um den oberern Rand. Dann kann der Dampf nicht so leicht "überquellen". Außerdem nimmt man ein möglichst hohes Gefäß. > Allerdings lässt sich damit kein "siedet gerade so"-Zustand einstellen, > auch langsames Aufheizen wird damit eher schwierig. Wie gehen hier > andere vor? Auf Volldampf einschalten, warten bis es siedet und dann > sofort ausschalten? Genau das alles "ssnft" zu regeln macht die kommerziellen Systeme so komplex. Die haben auch mehrere Temperaturfühler in verschiedenen Höhen. Ich denke auch hier hilft die Küchen-Physik: großer hoher Topf und mehr Galden rein, dann heizt es bei definierter Leistung der Kochplatte langsamer und man bekommt mehr Reaktionszeit.
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Lukas K. schrieb: > Hat hier dazu jemand Vorschläge? Dein Topf ist viel zu niedrig. Selbst wenn du den oberen Rand mit Kaltwasser kühlen würdest. Eine 'Herdplatte' regelt viel zu ungenau, Galden zerfällt bei Temperaturüberschreitung in giftige (nicht-kondensierende) Gase. Die eigentliche Temperaturregelung auf Bauteilbasis macht man durch Eintauchtiefe in eine stabile Galdendampfphase. Lukas K. schrieb: > e Platine (zwei Lötvorgänge) sind ca 10g Galden verloren gegangen Krass. Kostet Geld und deren Freisetzung ist eine treibhaus-Umweltsauerei par excellence. Bald wird (offenkundig zu Recht wenn man deine naive Pfuscherei so liest) der Umgang mit Galden für Privatanwender genau so verboten wie R134a.
Die kommerziellen Geräte haben ja eine kräftige Kühlung verbaut, wohl nicht ohne Grund. Im Baumarkt gibt es weiches Kupferrohr, das kann man als Kühlschlange um den oberen Teil wickeln, das sollte auch schon was bringen. Ich hatte mal einen Artikel in der Artikelsammlung mit verschiedenen Lösungen angelegt. Eine andere einfache McGyver Variante kam ohne Regelung aus, in einem Blecheimer mit Halogenlampe als Heizung. Prozessdauer wurde empirisch ermittelt und das funktioniert auch.
MaWin schrieb: > und deren Freisetzung ist eine > treibhaus-Umweltsauerei par excellence. Warum? Das Zeug ist ungiftig, nicht wasserlöslich und kondensiert wenn es aus dem Topf raus ist. Da ist nichts mit Treibhaus. Lukas K. schrieb: > Je Platine (zwei Lötvorgänge) sind ca 10g Galden verloren gegangen. Dann ist wohl so viel davon im Topf das es überquillt. Vom Prinzip her kannst du das Zeugs nicht zu heiß machen da es dann ja verdampft. Bis du die Gase so weit aufheizt das Sie gesundheitsschädlich werden muss der Topf fast glühen. Dennoch würde ich da nicht so blind rangehen wie du es macht. Blind in dem Sinn das du die Temperaturen nicht sehen kannst. Ohne Schutzhandschuhe wirst du sicher nicht arbeiten. Das Zeugs ist ein Wärmeträger, über 200° heiß und brennt dir bei Kontakt die Haut weg. Noch mal was anderes: Kann man Galden eigentlich mit Wasserdampf sozusagen einsperren. Ich meine eine Dampfsäule über dem gasförmigen Galden ist ja 100° heiß. Daran müsste Galden doch kondensieren. MaWin schrieb: > Bald wird (offenkundig zu Recht > wenn man deine naive Pfuscherei so liest) der Umgang mit Galden für > Privatanwender genau so verboten wie R134a. Klar, alles verbieten, alles. egal wie sinnlos. und noch mehr Abgaben und Steuern. auf CO2 fakes und andere ..
Toby P. schrieb: > Kann man Galden eigentlich mit Wasserdampf > sozusagen einsperren. Ich meine eine Dampfsäule über dem gasförmigen > Galden ist ja 100° heiß. Nichts hält gasförmiges Wasser davon ab heißer als 100°C zu werden. Das ist dann aber auch kein Dampf.
Toby P. schrieb: > MaWin schrieb: >> und deren Freisetzung ist eine >> treibhaus-Umweltsauerei par excellence. > > Warum? Das Zeug ist ungiftig, nicht wasserlöslich und kondensiert wenn > es aus dem Topf raus ist. Da ist nichts mit Treibhaus. http://www.oekorecherche.de/sites/default/files/publikationen/climate_change_17_2015_implementierung_der_ab_dem_berichtsjahr_2013.pdf Beitrag "Galden LS 230 Teufelszeug oder umweltneutral?"
Ich hab den Bericht mal überflogen, aber keine schlüssige Erklärung für die Schädlichkeit gefunden. Die (für mich nachvollziehbare) Aussage ist: - Galden hat ein hohes CO2-Äquivalent. - Galden wird emittiert. Vielleicht hab ichs übersehen, aber mir fehlt die Erklärung, wie das emittierte Galden an eine Stelle in der Atmosphäre gelangt, wo das GWP überhaupt wirksam werden kann. Der Dampfdruck von Galden ist doch so gering, dass ich davon ausgehen würde, dass es nach dem Entweichen in naher Umgebung kondensiert und in den Boden eingetragen wird.
und wieso ist die Einsatzmenge da gleich Verlust/Verbrauch? Da steht eine Zahl von 60 t als Mittelwert einer Schätzung ohne Grundlage. Die Industrie arbeitet also auch nicht Verlustfrei, für das grüne Gewissen müsste man dann also ausdrücklich Elektronik verlangen die nicht Dampfphase gelötet wurde. Da bleibt bei den High End Produkten wohl wenig übrig, die Zahl von 10-15 % ist heute mit Sicherheit auch überholt.
was schrieb: > Nichts hält gasförmiges Wasser davon ab heißer als 100°C zu werden. Das > ist dann aber auch kein Dampf. Das stimmt natürlich, gemeint war aber ob man mit ner Wasserdampfsäule von etwas mehr als 100° das Galden drin halten kann. Galden kondensiert dann ja und fällt wieder runter. Alex schrieb: > Ich hab den Bericht mal überflogen, aber keine schlüssige Erklärung für > die Schädlichkeit gefunden. wundert mich nicht, die meisten Ökos sind extrem voreingenommen, meist weil Sie davon leben. Dazu gilt die alte Regel: Steht am Ende der Schlagzeile ein Fragezeichen, dann lautet die Antwort nein.
Alex schrieb: > Ich hab den Bericht mal überflogen, aber keine schlüssige Erklärung für > die Schädlichkeit gefunden. Zusammenfassung: im Bericht steht, dass es PFPE gibt, wie das VP-Löten funktioniert, wo sonst noch solche oder ähnliche Reagenzien verwendet werden, dass es keine evidenzbasierten Untersuchungen zur Schädlichkeit solcher Stoffe gibt, sondern nur Vermutungen auf Vergleichsbasis. Es steht also genau nichts drin, außer dass diese Stoffklasse unter Generalverdacht gestellt und weiterhin schärfstens beobachtet wird. Wenn ich die Hoheit über diese Berichte hätte, würde ich übrigens genauso verfahren. Irgendwie muss man ja die Zeit bis zur Rente finanzieren.
MaWin schrieb: > ....für Privatanwender genau so verboten wie R134a. Ach Was! Dann aber schnell alle Bestände an Druckluft- und Kältespray in die Luft versprühen, bevor man erwischt wird...
Hi, ich hab https://www.amazon.de/gp/product/B01KOXIW20/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o06_s00?ie=UTF8&psc=1 die Platte. Die kann man von 200 bis 1600 einstellen. Ich hab den Deckel vom Topf drauf und messe mit zwei Thermoelementen die Temperatur der Flüssigkeit und der Dampfphase. Ich heize bis 200 °C in der Flüssigkeit mit 1 kW und geh dann langsam runter, je nach Dampfphasentemperatur. Ich hab noch nicht gewogen, aber der Verlust des LS230 ist sehr nedrig nach gut 20 Platinen. Gruß JackFrost
Ich habe einen Stoss von viellecht 30 Keramik-Draht-Widerstaende am Boden des Topfes in der Fluessigkeit verbaut. Dabei belaste ich einen 5W Widerstand mit 30W und komme so auf vielleicht 800W bei voller Netzspannung. Gespiesen wird aus einem Variac, von Hand.
Joggel E. schrieb: > Ich habe einen Stoss von viellecht 30 Keramik-Draht-Widerstaende am > Boden des Topfes in der Fluessigkeit verbaut. Dabei belaste ich einen 5W > Widerstand mit 30W Da wäre ich deutlich vorsichtiger! Das Galden dringt mit Sicherheit auch in die Widerstände ein, kann aber im Moment des Erhitzens nicht schnell genug entweichen. Die möglichen Konsequenzen reichen von 230° heißem Galden auf der Haut bis hin zu Flusssäure im Topf. Du musst nicht annehmen, daß der Widerstandsdraht eine ähnliche Temperatur behält, wie das Widerstandsgehäuse. Erst recht nicht bei 30 statt 5W. Da glühen die Drähte im Inneren sicher hellrot.
Die Leistung wird natuerlich langsam angefahren. Der Waermetransport der Keramik ist gut. Das Problem an Luft ist einfach, dass die Waerme nicht von der Oberflaeche wegkommt, deshalb sie die soe niedrig spezifiziert. Die erwaehnten Keramikwiderstaende sind uebrigens bis 300 oder sogar bis 350 Grad spezifiziert. Bedeutet, da ist nichts mit rotgluehend im Inneren. Wir verwenden zB 1W Kohlewiderstaende im Zusammenhang mit fluessigem Helium, einzementiert in einen Kupferblock und belasten die mit bis zu 50W. Das geht auch gut. Solange man die Waerme wegbekommt ist alles gut.
@Joggel E.: hast du mal ein Bild wie das aussieht? Arbeitet ihr auch mit verbleiter Lötpaste? Ich möchte eigentlich auch mit LS230 arbeiten und habe von Beta Layout ein kleines Gebinde, aber auch bei eBay eine 5 kg Kanne gebrauchtes HT200 gekauft. Das war so günstig, da konnte ich nicht nein sagen. Kann man bleifrei HASL auch mit der HT200/verbleit löten?
Joggel E. schrieb: > da ist nichts mit rotgluehend im > Inneren. Doch doch, teilweise sogar schon unter Nennlast. Denn aus Keramik - sofern man das primitive Zeug überhaupt Keramik nennen kann - besteht nur der äußere Teil. Innen ist es irgendwas Zementartiges. Und keines dieser Materialien hat auch nur eine halbwegs vernünftige Wärmeleitung. Bei 6facher Überlast leuchten deine Widerstände im Inneren ganz munter. Und das ist auch gar nicht weiter schlimm, führt normalerweise nur zu kürzerer Lebensdauer durch stärkere Oxydation. In deinem Fall kommt aber das Galden hinzu, das ist echt unschön. Solange es funktioniert, ist ja alles gut... Meine eindringliche Warnung dazu bleibt aber. Dir kann der ganze Kram plötzlich aus dem Topf spritzen, oder nach und nach Giftstoffe durch Überhitzung des Galdens gebildet werden.
Bastian W. schrieb: > ich hab > https://www.amazon.de/gp/product/B01KOXIW20/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o06_s00?ie=UTF8&psc=1 Joggel E. schrieb: > Ich habe einen Stoss von viellecht 30 Keramik-Draht-Widerstaende am > Boden des Topfes in der Fluessigkeit verbaut Abenteuerlich. Eure offenbar als Bastelarbeit erstellten Dampfphasen-Löteinrichtungen entsprechen nicht mal ansatzweise dem, was im Galden-Thread als unbedingt notwendig und bei kommerziellen Geräten auch vorhanden angesehen wurde. Und passenderweise gibt es auch keinerlei Bilder, YouTubes und Ergebnisse. Wo die meisten Leute hier schon massive Probleme mit der Photoreproduktion von Platinen haben, klingt euer Aufbau nach einem (wegen Galden teuren) Experiment welches keine zuverlässigen Prozesse erlaubt. Klingt also eher danach, als ob die Experimente wieder aufgegeben sind.
MaWin schrieb: > Bald wird (offenkundig zu Recht > wenn man deine naive Pfuscherei so liest) der Umgang mit Galden für > Privatanwender genau so verboten wie R134a. Dafür ist es wohl zu teuer^^
Ich habe auch schonmal sowas überlegt, meine Idee war aber im oberen Drittel eine Kupferspirale im Topf anzubringen, und durch die Wasser laufen lassen. Damit sollten dann der obere Bereich soweit gekühlt werden, dass das Galden relativ sicher kondensiert. Dachte auch noch an eine zweite Spirale weiter unten, um nach dem Löten schnell die Temperatur runter zu bekommen (die aber natürlich erst mit Wasser beaufschlagen wenn das Löten beendet ist).
Johannes F. schrieb: > Dachte auch noch an eine zweite Spirale weiter unten, um nach dem Löten > schnell die Temperatur runter zu bekommen (die aber natürlich erst mit > Wasser beaufschlagen wenn das Löten beendet ist). und für einen folgenden Durchgang müsste die erst wieder leergeblasen werden. Etwas mehr Aufwand, aber geht sicher auch.
Der Link zu DL2DW.de geht nicht (liefert nen 404) und das Projekt finde ich auf der Seite auch nur als tote Links. Schade, obwohl der Beitrag hier so neu ist.
was schrieb: > Nichts hält gasförmiges Wasser davon ab heißer als 100°C zu werden. Das > ist dann aber auch kein Dampf. Was denn sonst? Für Thermolyse müsste es schon ein wenig wärmer sein...
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Johannes S. schrieb: > Johannes F. schrieb: >> Dachte auch noch an eine zweite Spirale weiter unten, um nach dem Löten >> schnell die Temperatur runter zu bekommen (die aber natürlich erst mit >> Wasser beaufschlagen wenn das Löten beendet ist). > > und für einen folgenden Durchgang müsste die erst wieder leergeblasen > werden. Etwas mehr Aufwand, aber geht sicher auch. Ja, oder mit mehr Energie "leergekocht", aber beides macht das ganze etwas nervig. Den Preis für das ganze, einen (halbwegs) funktionierenden Ofen und genug andere Ideen sorgen dafür, dass es aktuell noch auf meiner ToDo-Liste steht, und vermutlich bleibt es da noch einige Zeit.
was schrieb: > Das ist dann aber auch kein Dampf. Von Dampf spricht man, wenn es kein Nebel ist, d.h. wenn der Stoff in der Gasphase vorliegt.
Anbei zwei Platinen die ich im Spargeltopf bleifrei bei 230 °C gelötet habe. Die Paste ist von Felder. Bis auf ein paar Bücken am ATSAMC21 wegen zu viel Paste sind die Lötstellen gut geworden. Gruß JackFrost
Erste Versuche. Nein, das Galden ist wieder und immer noch im Behaelter.
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Bastian W. schrieb: > ich hab > https://www.amazon.de/gp/product/B01KOXIW20/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o06_s00?ie=UTF8&psc=1 > die Platte. Die kann man von 200 bis 1600 einstellen. > Ich hab den Deckel vom Topf drauf und messe mit zwei Thermoelementen die > Temperatur der Flüssigkeit und der Dampfphase. Das hört sich doch schonmal gut an. Die Platte heizt auch bei kleineren Leistungen kontinuierlich? Wie hoch ist dein Topf? Was höheres als 23cm hatte ich nicht wirklich gefunden. Hast du noch irgendwelche Kühltricks benutzt?
Lukas K. schrieb: > Wie hoch ist dein Topf? Was höheres als 23cm hatte ich nicht wirklich > gefunden. Und was ist hiermit? https://www.otto.de/p/gsw-spargeltopf-edelstahl-18-8-1-tlg-induktion-4-2-liter-815499285/#variationId=815499288 Oder hier: https://www.otto.de/p/roesle-spargeltopf-elegance-edelstahl-18-10-1-tlg-induktion-595083999/#variationId=595084277
Ich hab den oben verlinkten Spargeltopf. Ich löte immer mit dem Deckel. Durch die Kabel ist da ein kleiner Spalt. Ich lass dann immer bis < 70‘C abkühlen, bevor ich die Platine raus nehme. Die Platte nutzt auch eine PWM. Aber es geht ganz gut das man bis 100‘C geht dann mit 350 W hält und dann eine Rampe fährt bis 160‘C und dann bis 230‘C. Da muss man sich spielen. Bei nicht kritischen Bauteilen heute ich bis 200 - 220‘C in der Flüssigkeit mit 1kW. Dann geh ich mit der Leistung runter und fahre ein „Profil“ über den Fühler über der Platine. Sind meist 350 - 600 W. Wenn die Tenperatur nach dem Löten über der Platine < 190‘C ist hebe ich den Topf auf einen untersetzter und lasse alles abkühlen. Gruß JackFrost
Alex schrieb: > Der Dampfdruck von Galden ist doch so gering, dass ich davon ausgehen > würde, dass es nach dem Entweichen in naher Umgebung kondensiert und in > den Boden eingetragen wird. Ein Irrtum. Ob ein Gas kondensiert, hängt von dessen Dampfdruck bei der jeweiligen Temperatur und seinem Partialdruck in der betreffenden Atmosphäre ab. Der Dampfdruck von Galden beträgt bei Zimmertemperatur etwa 0,013 hPa und somit rund 1,3/100.000-stel oder 13ppm des normalen Luftdrucks. https://de.wikipedia.org/wiki/Perfluorpolyether Weil aber der Treibhauseffekt dieses Stoffes 14.000 Mal so gross ist, wie der des CO2, entsprechen diese 13ppm Galden 182000 ppm oder 18,2% CO2. Das ist das 455-fache der aktuell vorhandenen atmosphärischen CO2 Konzentration, die uns bekanntlich jetzt schon heftige Probleme bereitet. ... und die 20g, die du verloren hast, sind auch nicht weg, sondern werden nach und nach verdunsten und zum Treibhauseffekt beitragen. Toby P. schrieb: > Kann man Galden eigentlich mit Wasserdampf > sozusagen einsperren. Ich meine eine Dampfsäule über dem gasförmigen > Galden ist ja 100° heiß. Daran müsste Galden doch kondensieren Nein, weil Gase unbegrenzt mischbar sind, wird sich sein Dampf mit dem Wasserdampf vermischen. Aber wehe, wenn du dann noch versuchst den Dampf zu kondensieren! Wenn nämlich das entstehende flüssige Wasser in die über 200°C heisse Flüssigkeit tropft, kann es ganz schnell passieren, dass dein Galden-Vorrat an der Decke klebt, und du ein paar hübsche Brandblasen bekommst.
> Der Dampfdruck von Galden beträgt bei Zimmertemperatur etwa 0,013 hPa Das Sicherheitsdatenblatt für Galden von Solvay sagt da was anderes, nämlich 4,5 hPa https://de.beta-layout.com/download/rk/RK-10698_926.pdf Ich glaube nicht, dass sich in ein Hersteller in der heutigen Zeit noch traut, irgendwelche krasse Falschangaben zu verbreiten. Erkläre das bitte mal.
> Erkläre das bitte mal.
Eine Dampfdruckangabe ohne Temperatur daneben ist wertlos und sinnlos.
Bei der Siedetemperatur entspricht der Dampfdruck dem Umgebungsdruck.
So einfach ist das.
> Weil aber der Treibhauseffekt dieses Stoffes 14.000 Mal so gross ist, > wie der des CO2, Bisher konnte ich nirgendwo einen Beleg für diese Zahl finden. Vllt kannst du mir da auf die Sprünge helfen? Wie und von wem wurde dieser Wert ermittelt?
> Bei der Siedetemperatur entspricht der Dampfdruck dem Umgebungsdruck.
Das ist mir bereits seit längerer Zeit bekannt. Ich stelle mich jetzt
mal hin wie Kurt B und sage, dass ich daraus keinerlei
Schlussfolgerungen auf das Schädigungspotential eines Stoffes ablesen
kann.
Die in der Wikipedia angegebene Zahl dürfte sich eher auf Fomblin als
Schmiermittel für Hochvakuumpumpen beziehen. Das Nachplappern
irgendwelcher Wikiaussagen hilft hier nicht weiter.
> Eine Dampfdruckangabe ohne Temperatur daneben ist wertlos und sinnlos.
Beide Werte beziehen sich auf 20 °C.
Laut Datenblatt von Solvay eher bei 25 Grad, aber die 5 Grad machen wohl kaum so eine Differenz im Druck. https://www.solvay.com/en/brands/galden-pfpe
Mein Aufbau mit Lebensmittelbehaeltern. Jeweils 4 Widerstaende in Serie, davon 10 Parallel. Die Widerstande sind moeglicherweise jeweils 100 Ohm. Abgetrieben mit einem Variac, die Startleistung ist optimal bei vielleicht 110V, und nachher wird zurueckgeregelt. Die beiden Enden der Serie- Widerstaende sind mit Scheibenkitt isoliert. Und da liegt Spannung an. Ja. Nicht fuer Nicht-fachleute. Der Behaelter hat oben eine Silikondichtung am Deckel fuer die mittelfristige Lagerung. Bei laengerer Lagerung geht das Mittel zurueck in den Originalbehaelter. Der Behaelter hat ein isolierendes Metallgehauese aussen rum. Der Waermeverlust ohne waere auch etwas hoch. Der Vorteil der direkten Heizung gegenueber einer Herdplatte ist die hohe Reaktionsgeschwindigkeit dank der niederen Waermekapazitaet.
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Joggel E. schrieb: > Der Vorteil der direkten Heizung gegenueber einer Herdplatte ist die > hohe Reaktionsgeschwindigkeit dank der niederen Waermekapazitaet. Also ein DIY Tauchsieder
René F. schrieb: > Also ein DIY Tauchsieder Das habe ich auch gedacht. Und ich habe mich gefragt, was an den VDE-konformen handelspblichen so schlecht ist.
Bürovorsteher schrieb: >> Der Dampfdruck von Galden beträgt bei Zimmertemperatur etwa 0,013 hPa > > Das Sicherheitsdatenblatt für Galden von Solvay sagt da was anderes, > nämlich 4,5 hPa Umso schlimmer. Aus dem verlinkten MSDS: 10.5 Unverträgliche Materialien - Alkalimetalle - Lewis-Säuren (Friedel-Crafts) oberhalb von 100°C - Aluminium- und Magnesiumpulver oberhalb von 200°C 10.6 Gefährliche Zersetzungsprodukte - Gasförmiger Fluorwasserstoff (HF). - Fluorphosgen Das lässt hoffen. Vielleicht sterben die Dummen eines Tages doch noch aus.
Percy N. schrieb: > René F. schrieb: >> Also ein DIY Tauchsieder > > Das habe ich auch gedacht. Und ich habe mich gefragt, was an den > VDE-konformen handelspblichen so schlecht ist. Was würde nur aus dieser Welt wenn es euch Forenpolizisten nicht gäbe?
> Was würde nur aus dieser Welt wenn es euch Forenpolizisten nicht gäbe?
Gewisse Ergebnisse aus Dummheit, Unwissenheit und Hybris können derzeit
in Beirut besichtigt werden.
Bürovorsteher schrieb: > Gewisse Ergebnisse aus Dummheit, Unwissenheit und Hybris können derzeit > in Beirut besichtigt werden Die Politische Führung dort bezieht ihre Weisheit bestehend aus Bildformaten, deutscher Rechtschreibung und VDE Vorschriften aus dem µC.net? Deshalb müssen hier irgendwelche Advokaten und Hilfssherifs ständig anprangern?
>> Also ein DIY Tauchsieder > Das habe ich auch gedacht. Und ich habe mich gefragt, was an den VDE-konformen handelspblichen so schlecht ist. Nun, dieser hat eine Einbauhoehe von unter 1cm. Und ist flexibel in Sachen Leistung. Die grosse Oberflaeche ermoeglicht eine minimale Temperaturueberhoehung gegenueber der Fluessigkeit.
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Nachdem dieser Topf gerade leer geworden ist, überlege ich ob der nicht auch geeignet ist. Viel hochwertiges Material, zu Schade zum wegwerfen.
Joggel E. schrieb: > Nun, dieser hat eine Einbauhoehe von unter 1cm. Und ist flexibel in > Sachen Leistung. Die grosse Oberflaeche ermoeglicht eine minimale > Temperaturueberhoehung gegenueber der Fluessigkeit. Da fällt mir prompt die Heizung einer Friteuse ein. Allerdings wird man die modifizieren müssen, weil die nicht deutlich über 200 ⁰C geht.
Fritteuse war ja schon ein alter Vorschlag aus der Make. Die haben das HT200 benutzt und verbleit gelötet. Und nur eine geringe Menge Galden weil die Fritteuse nicht so tief war.
>> Weil aber der Treibhauseffekt dieses Stoffes 14.000 Mal so gross >> ist, wie der des CO2, > Bisher konnte ich nirgendwo einen Beleg für diese Zahl finden. Vllt > kannst du mir da auf die Sprünge helfen? Wie und von wem wurde dieser > Wert ermittelt? Googeln nach „solvay galden gwp“ bringt u.a. dieses: https://www.federalregister.gov/documents/2013/04/05/2013-07977/mandatory-reporting-of-greenhouse-gases-notice-of-data-availability-regarding-global-warming Man muss also davon ausgehen, dass 100g Galden denselben Effekt hat, wie ca. 400 Liter Diesel oder Heizöl zu verbrennen. Man kann es drehen wie man will, eigentlich gehört die Anwendung dieses Zeugs verboten, zumal es erprobte und wesentlich umweltfreundlichere Lötverfahren gibt. Für Hobbyanwendungen in meinen Augen erst recht nicht verantwortbar!
Christoph Z. schrieb: > Man muss also davon ausgehen, dass 100g Galden denselben Effekt hat, wie > ca. 400 Liter Diesel oder Heizöl zu verbrennen. Man kann es drehen wie > man will, eigentlich gehört die Anwendung dieses Zeugs verboten, zumal > es erprobte und wesentlich umweltfreundlichere Lötverfahren gibt. Für > Hobbyanwendungen in meinen Augen erst recht nicht verantwortbar! Die Rechnung geht so aber nicht auf, weil pro Lötvorgang nur sehr geringe Verluste entstehen. Das Öl welches man verbrennt, verbrennt man nur einmal ;) Natürlich gibt es auch andere Lötverfahren, der Vorteil an der Dampfphase ist aber die hohe Prozesssicherheit, dabei spielt es keine Rolle, ob zum Beispiel auf einer Platte ein Chip Scale Package ist und wenige Millimeter entfernt davon ein Kühlkörper oder eine große Spule. Fürs Hobby wäre mir aber der Aufwand zu hoch, da reicht mir meine IR-Station und meine Heissluftstation aus.
> Man muss also davon ausgehen, dass 100g Galden denselben Effekt hat, wie > ca. 400 Liter Diesel oder Heizöl zu verbrennen. Danke, endlich mal ein konkreter und halbwegs belastbarer Wert > Man kann es drehen wie man will, eigentlich gehört die Anwendung dieses > Zeugs verboten, Genaugenommen ja, aber (Vorsicht Ausrede!) noch haben die F-Gase, zu denen u.a. Galden gehört, ggü CO2 und Methan einen wesentlich geringeren Anteil (in CO2-Äquivalenten) an den Treibhausgasen. Zitat DUH: "Fluorierte Treibhausgase werden hauptsächlich als Kältemittel in Kälte- und Klimaanlagen, Treibmittel in Schäumen und Dämmstoffen und als Feuerlöschmittel verwendet". Oha, wer hätte das gedacht? Ja, die schnieke Wärmepumpe am Häuschen, mit der wir das viele CO2 vermeiden :-( Galden für Lötprozesse scheint da eher nicht die große Rolle zu spielen. > zumal es erprobte und wesentlich umweltfreundlichere Lötverfahren gibt. Niemand, der bei klarem Verstande ist, wird das VP-Verfahren für die Großserienfertigung von Consumerkram einsetzen. Allein der prohibitive Preis des Galden dürfte dafür sorgen. Ich habe es mal überschlagen - über drei Jahre gerechnet. Pro Zyklus in der VP450 entsteht bei mir ein Galdenverlust von ca. 7 g. Damit werden 0,14 m² Baugruppen gelötet. Pro 1 m² Baugruppen gehen also 50 g Galden an die frische Luft. Mit einem kg Galden zum Preis von ca 120 EUR könnten also 20 m² Baugruppen gelötet werden. Umgerechnet auf eine Europakarte wären das etwa 10 ct. Ganz schön heftig, wenn man Großserien fertigen will. > Für Hobbyanwendungen in meinen Augen erst recht nicht verantwortbar! Egal, allein CO2 und Methan werden ausreichen, den Planeten in den nächsten 50 Jahren komplett unbewohnbar zu machen. Es wird immer gern vergessen, dass auch bei sofortigem Ende aller Treibhausgasemissionen der Drops bereits gelutscht ist. Das, was bereits oben ist, braucht über 100 Jahre, um abgebaut zu werden.
Nur weil du als Bastler soviel Verlust hast, bedeutet das nicht, dass man mit industrieller Fertigung nicht einiges tiefer kommt. Musst halt Dampf absaugen und kondensieren.
Dummschwätzer! Das ist eine industriell eingesetzte VP450 der Firma Asscon.
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