Hallo Forum Ich bräuchte manchmal etwas mehr 'power' im Mikrocontroller. Könnt ihr mir einen Atmel Prozessor empfehlen, den ich noch vernünftig einlöten kann (pin Abstand 1/20 Zoll oder 1mm und nicht kleiner) und auch sonst noch einfach zu betreiben ist, aber eben 32bit?
https://www.microchip.com/wwwproducts/en/PIC32MX270F256B Wenn Du 5V brauchst: https://www.microchip.com/wwwproducts/en/dsPIC33EV256GM102 Außerdem heißt es nicht mehr Atmel, sondern Microchip. MPLABX, XC32 bzw. XC16, und ein PICKIT3 oder 4, und dann gehts los. fchk
Frank K. schrieb: > https://www.microchip.com/wwwproducts/en/PIC32MX270F256B > > Wenn Du 5V brauchst: > > https://www.microchip.com/wwwproducts/en/dsPIC33EV256GM102 > > Außerdem heißt es nicht mehr Atmel, sondern Microchip. > > MPLABX, XC32 bzw. XC16, und ein PICKIT3 oder 4, und dann gehts los. > > fchk Sorry wer von AVR auf PIC umsteigt dem kann man nicht mehr helfen. So was zu empfehlen ist echt frech und wenig hilfreich.
Cyblord -. schrieb: > Frank K. schrieb: >> https://www.microchip.com/wwwproducts/en/PIC32MX270F256B >> >> Wenn Du 5V brauchst: >> >> https://www.microchip.com/wwwproducts/en/dsPIC33EV256GM102 >> >> Außerdem heißt es nicht mehr Atmel, sondern Microchip. >> >> MPLABX, XC32 bzw. XC16, und ein PICKIT3 oder 4, und dann gehts los. >> >> fchk > > Sorry wer von AVR auf PIC umsteigt dem kann man nicht mehr helfen. So > was zu empfehlen ist echt frech und wenig hilfreich. Aha. Ein ewig gestriger also, der immer noch meint, dass PIC immer nur 8 Bit ist und nur ein W-Register hat. Wach auf. Die Welt hat sich geändert, Atmel gibts nicht mehr, Microchip lebt. fchk
Die Firma Atmel gibt es nicht mehr. Soweit richtig. Sie ist an Microchip verkauft worden. Die Modellreihe "AVR" allerdings ist gleich mit verkauft worden und gibt es noch. https://www.microchip.com/paramchartsearch/chart.aspx?branchID=2151 Einen möglichen "sanften" Umstieg möchte ich allerdings bezweifeln.
Cyblord -. schrieb: > Sorry wer von AVR auf PIC umsteigt dem kann man nicht mehr helfen dsPIC ist PIC24 und eine durchaus vernünftige Architektur. PIC32 ist eigentlich MIPS und damit über jeden Zweifel erhaben. Wenn man vom Umstieg auf PIC (egal welche Architektur) abraten würde, dann aus einem ganz anderen Grund: die Toolchain, die Microchip liefert, ist binary-only und streckenweise in der nichtkommerziellen Variante eingeschränkt (z.B. bei der Optimierung). Bei anderen Architekturen (bei 32-Bit würde man wohl ARM an erster Stelle nennen wollen) ist das alles Open Source und man ist nicht mehr auf die Gnade eines (auch noch US-amerikanischen) Herstellers angewiesen, wenn man eine aktuelle, nicht eingeschränkte Version installieren will.
> Fire Heart schrieb: > Sanfter Umstieg von 8bit auf 32bit Atmel Sorry, "Fire Heart". Wenn Du hier Religions-Fragen stellst, solltest Du Dich über Ideologie und blinde Eiferer am Ende nicht beklagen, nur mal vorsichtshalber erwähnt... Wenn Du keine Glaubens-Predigten hören willst, dann geh' halt in keine Kirche... (und schon garnicht in dieses Forum...)
Ich glaube nicht, dass es sich hier um eine Religionsfrage handelt. Ich hab jahrelang mit AtmelStudio meine ATmega programmiert und war eigentlich zufrieden. Nun möchte ich halt nicht ganz von vorne (mit einer neuen Religion?) anfangen, sondern mich eben nur 'sanft' erweitern. Allerdings sehe ich schon starke Veränderungen auf mich zukommen. Die 32bit Prozessoren sind alle mit 0.5mm Pinabstand ... da muss ich mal meine Lötphilosophie überdenken, da ich bislang mit through hole gearbeitet hab. TQPF Adapterplatinen sind auch schweineteuer, direkt geht aber auch kaum, weil meine selbstgeätzten Platinen kaum unter 0.5mm gut werden und ich keine Lötmaske hab. Unterstützt Atmel Studio die 32bitter überhaupr noch? Wie flasht man die 32er überhaupt? Ich hatte mein geliebtes MyAVR (mySmartUSB) im Einsatz...geht das überhaupt noch? Da tut sich gleich eine ganz andere Bekenntnisfrage auf: tu ich mir das überhaupt noch an, oder steig ich in dem Fall auf Raspberry PI um?
Rasoi oder ARM 32bit kann dir keine beantworten, da wir deine Anwendung nicht kennen. Die SAM Controller kannst du alle mit Atmel Studio programmieren. Dein Programmer funktioniert damit aber leider nicht. Was ich dir empfehlen würde: Ein SAM D20 wird unter anderem in Arduinoboards verbaut, dir gibt es auch im Nano Format und sind nicht viel größer als ein AVR in DIP Bauweise. Denn kannst du dann mit Pinleisten auf deine Platine setzen. Ein passender Bootloader ist dann auch dabei.
Fire Heart schrieb: > da muss ich mal > meine Lötphilosophie überdenken z.B. für die STM32 ARM Cortex-M Prozessoren gibt es diverse super-billige Minimal-Boards, fast schon billiger als AVR-Prozessoren. Die kann man praktisch als Ersatz für Through-Hole-Prozessoren sehen. Fire Heart schrieb: > Wie flasht man die 32er überhaupt? Über entsprechende JTAG/SWD-Adapter. Fire Heart schrieb: > tu ich mir das > überhaupt noch an, oder steig ich in dem Fall auf Raspberry PI um? Das hängt natürlich stark von den Anforderungen ab. Fire Heart schrieb: > Nun möchte ich halt nicht ganz von vorne (mit > einer neuen Religion?) anfangen, sondern mich eben nur 'sanft' > erweitern. Die Frage ist, wie sinnvoll das ist; mit ARM anfangen und ggf. den Hersteller zu wechseln ist auch nicht so unglaublich schwer. Das haben schon viele hinbekommen... Für ARM gibt es jede Menge Tools und Ressourcen, vieles davon frei, und für STM32 auch vieles für den Hobby-Bereich.
Axel S. schrieb: > Wenn man vom Umstieg auf PIC (egal welche Architektur) abraten würde, > dann aus einem ganz anderen Grund: Ich habe doch gar keinen Grund genannt. Die grottige und Closed-Source Toolchain ist natürlich ein sehr valider Grund kein PIC nehmen. Es gibt auch einfach keinen Grund der dafür spricht.
Fire Heart schrieb: > da ich bislang mit through hole > gearbeitet hab. TQPF Adapterplatinen sind auch schweineteuer Also das hängt sicher von der Definition von schweineteuer ab, aber aus China kriegst du die als Centartikel. Fire Heart schrieb: > Ich > hab jahrelang mit AtmelStudio meine ATmega programmiert und war > eigentlich zufrieden. Nun möchte ich halt nicht ganz von vorne (mit > einer neuen Religion?) anfangen Wenn du das jetzt nicht an der IDE sondern den Atmel Firmwarepaketen festgemacht hättest - OK. Da kann sich natürlich tatsächlich eine gewisse Gewöhnung und Erfahrung einstellen. Soweit ich weiß gibt es da von (ex-)Atmel aber nur das ASF für die größeren Mikrocontroller, für die kleinen 8 bitter nicht. Aus meiner Sicht bist du also völlig frei, was die Wahl deiner neuen Controller angeht; die Umstellung auf eine neue IDE dauert höchstens ein paar Tage. Wieso nimmst du nicht einfach Entwicklungsboards von beliebten 32bit uCs, zum Beispiel STM32, die mit Stiftleisten ausgestattet sind? Die kannst du dann zum Prototypen auf deine Lochrasterplatinen stecken und dann im Bedarfsfall eigene SMD-Platinen fertigen (lassen). Fire Heart schrieb: > Da tut sich gleich eine ganz andere Bekenntnisfrage auf: tu ich mir das > überhaupt noch an, oder steig ich in dem Fall auf Raspberry PI um? Das sind aus meiner Sicht komplett andere Anwendungsbereiche, die Menge an Overhead, die du auf einem Raspberry hast, um "simple" Mikrocontroller-Aufgaben wie SPI, ADC, PWM usw. zu erledigen, ist schon recht groß. Wenn du da wirklich "durchsteigen" (und nicht nur anwenden) willst, brauchst du schon erweiterte Linux-Kenntnisse.
Felix U. schrieb: > Fire Heart schrieb: >> da ich bislang mit through hole >> gearbeitet hab. TQPF Adapterplatinen sind auch schweineteuer > > Also das hängt sicher von der Definition von schweineteuer ab, aber aus > China kriegst du die als Centartikel. Wenn ich bei eBay nach "TQFP breakout" suche (und nicht TQPF), dann findet man genug günstige Angebote sogar aus D. Keine Ahnung wo manche Leute ihre Sachen zusammensuchen. So was kauft man nicht beim Distri.
Fire Heart schrieb: > erweitern. > Allerdings sehe ich schon starke Veränderungen auf mich zukommen. Die > 32bit Prozessoren sind alle mit 0.5mm Pinabstand ... da muss ich mal > meine Lötphilosophie überdenken, da ich bislang mit through hole > gearbeitet hab. TQPF Adapterplatinen sind auch schweineteuer, direkt > geht aber auch kaum, weil meine selbstgeätzten Platinen kaum unter 0.5mm Es gibt etliche Typen der (ex-) Atmel 32 bit controller auch im SOIC package mit 1.27 mm pitch. z.B. SAMD11.
Auch wenn es nicht Atmel oder Microchip ist aber ich finde die PSoC von Cypress echt gelungen. Kleine Hardware State machines, LUTs, und frei verdrahtbare Analogkomponenten mit nem ARM gepaart. Vor allem auch die IDE ist gelungen. https://www.cypress.com/products/32-bit-arm-cortex-m0-psoc-4200-programmable-digital-blocks und die grossen 5LP können noch mal mehr(absoluter Hammer): https://www.cypress.com/products/32-bit-arm-cortex-m3-psoc-5lp und der einstieg ist echt günstig: https://www.cypress.com/documentation/development-kitsboards/cy8ckit-059-psoc-5lp-prototyping-kit-onboard-programmer-and
Fire Heart schrieb: > Ich glaube nicht, dass es sich hier um eine Religionsfrage handelt. Ich > hab jahrelang mit AtmelStudio meine ATmega programmiert und war > eigentlich zufrieden. Nun möchte ich halt nicht ganz von vorne (mit > einer neuen Religion?) anfangen, sondern mich eben nur 'sanft' > erweitern. Ja, da nimmst Du dann das MPLABX, installierst den XC8 dazu, dazu ein PICKIT4, und kannst dann auch Deine AVRs weiter programmieren. > Allerdings sehe ich schon starke Veränderungen auf mich zukommen. Die > 32bit Prozessoren sind alle mit 0.5mm Pinabstand ... da muss ich mal > meine Lötphilosophie überdenken, da ich bislang mit through hole > gearbeitet hab. TQPF Adapterplatinen sind auch schweineteuer, direkt > geht aber auch kaum, weil meine selbstgeätzten Platinen kaum unter 0.5mm > gut werden und ich keine Lötmaske hab. Die PICs, die ich Dir genannt habe, gibts auch noch im DIL. Microchip ist einer der wenigen Hersteller, die überhaupt noch DIL-Controller herstellt. Daher hatte ich Dir genau diese Typen genannt. > Unterstützt Atmel Studio die 32bitter überhaupr noch? > Wie flasht man die 32er überhaupt? Ich hatte mein geliebtes MyAVR > (mySmartUSB) im Einsatz...geht das überhaupt noch? Atmel Studio wird so wie ich das sehe sterben, wenn der AVR und ARM-Support im MPLABX komplett ist. Microchip ist dabei, das alles zu vereinheitlichen, um langfristig Kosten für die Softwarepflege zu sparen. Gehe davon aus, dass MPLABX die Zukunft sein wird, plus PICKIT4. Das kannst Du dann für alles aus dem Microchip-Universum verwenden, PIC, AVR und ARM. Es gab auch mal AVR32, aber das ist schon vor der Microchip-Übernahme gestorben, weil Atmel nicht genug Geld hatte, um AVR32 und ARM parallel zu pflegen, und da AVR32 nicht so viel besser wie ARM war, wurde es fallen gelassen. Der letzte AVR32 ist der EDBG-Chip im Atmel Ice. Der wird aber auch nur noch so lange am Leben erhalten, wie Microchip das Atmel Studio für die Bestandskunden noch braucht. > Da tut sich gleich eine ganz andere Bekenntnisfrage auf: tu ich mir das > überhaupt noch an, oder steig ich in dem Fall auf Raspberry PI um? Der Pi ist nur eines: billig. Für Embedded-Geschichten bietet z.B. ein Beaglebone bessere Voraussetzungen. Aber Linux-SOCs und Mikrocontroller haben jeweils andere Stärken und Schwächen. Einen PIC behandelst Du von der Hardware eher wie einen AVR: 100n zwischen VCC und GND, weitere 100n zwischen AVDD und AGND, dann 10uF keramisch zwischen VCAP und GND, 10k zwischen MCLR und VCC, und dann läuft das Teil. Und Du hast bei den PICs keine Fuses, mit denen Du Dich aussperren kannst, und Du kannst alle Chips nicht nur programmieren, sondern auch im Einzelschritt debuggen, Dir Speicher und Register anschauen etc. - auch bei den 8-Bittern. fchk
wenn man sich von vornherein auf Atmel (Microchip) festgelegt hat, dann braucht man doch nur auf deren Website nach passendem suchen. Nur ist Atmel sehr spät auf den Cortex-M Zug aufgesprungen, die wollten immer ihre eigene Architekturen durchdrücken. Da haben andere mittlerweile viel mehr Auswahl. Besonders die STM, die auch mit den günstigen Evalboards viele gewinnen konnten. Und Adapterboards sind nur teuer wenn man die in Einzelstücken von Conrad schicken lässt.
Cypress wurde übrigens von Infineon gekauft und ist damit Deutsch... Also deutsche ARM Mikrocontroller.
Es gibt doch kleine Boards mit einem SAM ind 32 Bit drauf. Programming erfolgt mit SWD. Dazu musst du dir aber einen neuen Programmer anschaffen. Ansonszen habe ich damit seht gute Erfahrung gemacht. Klaus
Fire Heart schrieb: > Die 32bit Prozessoren sind alle mit 0.5mm Pinabstand ... da muss ich mal > meine Lötphilosophie überdenken, da ich bislang mit through hole > gearbeitet hab. Normalerweise (habe jedenfalls noch nie etwas anderes gesehen, ymmv) sind die QFP-32 immer mit 0,8mm Pinabstand. Fire Heart schrieb: > TQPF Adapterplatinen sind auch schweineteuer, direkt geht aber auch > kaum, weil meine selbstgeätzten Platinen kaum unter 0.5mm gut werden und > ich keine Lötmaske hab. Ohne Lötstopp ist schon sehr schwierig. Schonmal drüber nachgedacht Platinen zu bestellen? Kostet heute doch wirklich kein Vermögen mehr (z.B. bei Aisler oder vom Chinamann). Adapter sind auch alles andere als "schweineteuer". Gerade mal schnell geschaut: 10 St. QFP32-Adapter kosten 1,50€ inkl. Versand beim Ali. Fire Heart schrieb: > Wie flasht man die 32er überhaupt? Ich hatte mein geliebtes MyAVR > (mySmartUSB) im Einsatz...geht das überhaupt noch? Das kannst du getrost in der Schublade liegen lassen. Die Cortexe haben zumeist integrierte Bootloader und falls nicht nimmst du SWD, zum Beispiel in Verbindung mit einem J-Link Edu Mini.
Den Artikel https://www.mikrocontroller.net/articles/STM32_f%C3%BCr_Einsteiger kann man sich auch mal durchlesen; vieles davon gilt auch für andere Cortex-M.
Fire Heart schrieb: > Ich glaube nicht, dass es sich hier um eine Religionsfrage handelt. Ich > hab jahrelang mit AtmelStudio meine ATmega programmiert Fire Heart schrieb: > Könnt ihr > mir einen Atmel Prozessor empfehlen, den ich noch vernünftig einlöten > kann (pin Abstand 1/20 Zoll oder 1mm und nicht kleiner) und auch sonst > noch einfach zu betreiben ist, aber eben 32bit? Es klingt aber doch recht nach einer Religionsfrage, wenn du solche Eckpunkte setzt: 1. ein ATMEL Chip muß es sein 2. ein 32 bit Chip soll es sein 3. Pitch 1.27mm oder 1mm und nicht kleiner soll er sein So eine Zusammenstellung kann man heutzutage mit der Lupe suchen. Für µC war vor etwa 20 Jahren noch ein Pitch von 0.8mm zu finden, später allenfalls 0.65mm und heutzutage kommen die meisten eben mit 0.5mm Pitch daher. (einige von Freescale gibt's noch mit etwas gröberem Pitch) Und wozu sollte es partout ein Atmel-Chip sein? Zum Programmieren brauchst du einen Text-Edior, die eigentliche Toolchain (Assembler, Compiler, Linker usw.), das Programmier- (Brenn-)Geschirre und die Kenntnis, wie man diese aufruft. Wer mehr debuggen will als programmieren, der wird sich noch nach etwas zum Debuggen umsehen müssen. Aber dafür gibt's entweder passende Zusätze zu den diversen IDE's oder z.B. von Segger etwas für's Standalone-Debuggen. Abgesehen davon kann man auch mit anderen Mitteln debuggen. So, und das Selberätzen von Leiterplatten ist im Abklingen, man macht sich seine LP am PC mit einer EDA eigener Wahl und läßt die LP anfertigen. Das ist in jeder Beziehung ein Qualitätssprung, den keiner mehr missen will, der ihn gemacht hat. Dieses Forum ist Atmel-lastig und ist auch STM32-lastig, aber das ist kein wirkliches Kriterium - also lies und mach dich schlau, was es sonst noch auf der Welt gibt. Fire Heart schrieb: > Ich bräuchte manchmal etwas mehr 'power' im Mikrocontroller. Das ist schlichtweg viel zu schwammig. Mache dir erstmal anhand der von dir geplanten Projekte selber klar, was du denn eigentlich so an Anforderungen hast. Danach richtet sich nämlich so einiges bei der Auswahl der Bauteile - auch was deren auf dem Chip enthaltene Peripherie zu bieten hat. Einfach nur "ich will mehr" reicht nicht. W.S.
W.S. schrieb: > So, und das Selberätzen von Leiterplatten ist im Abklingen, man macht > sich seine LP am PC mit einer EDA eigener Wahl und läßt die LP > anfertigen. jedesmal der gleiche Blödsinn. Sofort mehrere Baustellen auf einmal aufmachen damit man schön lange Fehler suchen kann. Und möglichst noch ohne Debugger. Der Chuck Norris der Embedded Welt. Bei Atmel gibts die explained Boards als Einstig, bei ST die Nucleo/Disco Boards, NXP hat schöne LPCXpressos und andere Hersteller bieten ähnliches. Da ist der Programmer meist mit on Board damit man gleich loslegen kann. Und bevor man sich in das Abenteuer stürzt dicke TQFP selber auf Boards zu löten, kann man sich auch bei den vielen Chinaboards umsehen. Die verwenden zwar auch am gernsten STM32, dafür gibts alles von klein bis groß: https://stm32-base.org/boards/ Zum Debuggen muss man da aber noch ca. 3 € zusätzlich ausgeben, für einen STLink Clone oder ein Bluepill mit BlackMagicProbe.
Oder man bleibt im Land, greift hier zu https://www.reichelt.de/mips32-m4k-mikrocontroller-32-bit-2-3-3-6v-128-kb-spdip-28-32mx150f128b-isp-p121326.html?&nbc=1 und drückt den mit drei Kondensatoren und einem Widerstand in sein Steckbrett. Datenblätter gibts hier: https://www.microchip.com/wwwproducts/en/PIC32MX150F128B PICKIT3-Clones gibts für 20€ bei Amazon (das sind alles 1:1 Nachbauten), der PICKIT4, der dann auch AVR und ARM kann, kostet 50€ beim Distributor. fchk
Ich bin von den AVR auf zunächst ATSAMC21 umgestiegen. Okay, ich brauchte iso CAN-FD und eigentlich nicht mehr Power. Die laufen mit 5V, lassen sich mit dem Atmel-Studio programmieren und mit dem Atmel ICE hatte ich schon einen passenden Debug-Adapter. Das TQFP-32 hat 0,8 mm Abstände und somit war der kleinste aus der Reihe dann auch noch im gleichen Gehäuse wie der ATMega16M1-AU den ich vorher benutzt habe. Nur, glaube nicht, dass das so einfach ist. Der Core kann einem ja weitgehend egal sein, dafür gibt es ja den Compiler. Aber die Peripherie ist eine völlig andere Welt, da muss man sich erstmal durchbeissen. Und wenn man da sowieso durch muss was neues zu Lernen, es kann sehr gut sein, dass das erheblich leichter wird mit einer Controller-Familie die weiter verbreitet ist. Also wenn man nicht an Features gebunden ist die es woanders nicht so leicht gibt. Sowas wie STM32 ist vielleicht für den Einstieg besser, auch wenn es mich gerade geschüttelt hat als ich das Referenz-Manual vom STM32F4xx aufgemacht und die GPIO Register gecheckt habe. Bei den ATSAM mit Cortex hat Atmel wenigstens die Chance von dem deutlich aufgebohrtem Aufdressraum genutzt und da reichlich Register eingebaut. Eine PORT Gruppe für 32 Pins hat bei dem ATSAMC21 mal eben 95 Register. Ein STM32F4xx hat dagegen gerade mal 36 Register für einen Port. Und sowas wie GPIOx_BSRR finde ich deutlich weniger intuitiv benutzbar als die OUTSET und OUTCLR Register vom ATSAM. Wie auch immer, auch wenn ich STM32 nicht für die bessere Familie halte, alleine der Umstand das man dafür leichter Support bekommt, könnte sehr hilfreich sein, wenn man eh vieles neu lernen muss.
Ich danke euch allen schon mal für die entstandene Diskussion. Darin findet sich viel Wissenswertes. Und eines hab ich auch draus gelernt: ein 'sanfter Umstieg' scheint in der Form nicht möglich zu sein, somit stehen mir dann sowieso alle Optionen offen. Ich muss jetzt nur eure Kommentare zusammen mit ein paar Datenblätter in die Waagschale werfen... Und es kommt wohl nicht notwendigerweise Atmel dabei heraus.
Fire Heart schrieb: > Ich muss jetzt nur eure Kommentare zusammen mit ein paar > Datenblätter in die Waagschale werfen... Und es kommt wohl nicht > notwendigerweise Atmel dabei heraus. Lass am Ende STM32 dabei rauskommen, kauf dir für 6 Euro einen ST-Link v2 Clone oder für 10 Euro einen ST-Link v3 Mini oder für 20 Euro einen ST-Link V2 Original und programmiere und debugge damit. Kein ISP/DebugWire/HV Crap ohne Debugging Möglichkeiten wie bei AVR.
Fire Heart schrieb: > Und eines hab ich auch draus gelernt: ein 'sanfter Umstieg' scheint in > der Form nicht möglich zu sein, somit stehen mir dann sowieso alle > Optionen offen. Naja, die Frage ist halt was "sanfter Umstieg" für dich bedeutet. Willst du das dein Code statt auf einem AVR auf irgendeinem anderen Controller werkelt, ohne irgendetwas dafür zu tun? Dann könntest du auch gleich ins Arduino-Universum abtauchen. Willst du unbedingt bei Atmel Studio bleiben aber bist bereit deine Hardware-Treiber neu zu schreiben, dann nimmst du halt ein SAMD21-Breakout Board und pflanzt es wie ein DIP auf eine Lochrasterplatine oder meinetwegen eine selbstgeätzte Leiterplatte. Beides halte ich nicht für sonderlich ziehlführend. Die Diskussion über Arduino kann man sich denke ich sparen und was deine Vorliebe für Atmel Studio angeht, bin ich ganz bei Frank. Früher oder später wird Microchip das sterben lassen und dann musst du so oder so umsatteln. Deinen geliebten AVR-Programmer kannst du wie gesagt sowieso abschreiben. Ich würde mich sowieso frei von irgendwelchen IDEs oder Herstellertools machen. Für den Anfang sind die sicher ganz nett aber wenn es nicht ohne geht, dann ist das für mich ein absolutes no-go, weshalb ich sowohl Infineon, als auch Cypress meide, obwohl beide sicher keine schlechten Controller bauen. Es gibt aber einfach genügend Controller auf dem Markt, die man sich ohne diese härteste Form des Vendor-Lockins gönnen kann, z.B. von NXP, Nordic, Silabs, STM, TI und nicht zuletzt auch Atmel. Nordic und Silabs haben meiner Meinung nach die schickeste Peripherie (gefolgt von NXP), wobei beide eher beschränkt sind, was die Auswahl der Controller angeht (beide eher mit Fokus auf low-power und BLE). Die größte Auswahl bekommst du vermutlich bei Atmel, NXP und STM, da die jeweils alles vom ultrastromsparenden CM0+ bis zum dicken CM7 anbieten. Die letzteren beiden sind meine persönlichen Favoriten aber am Ende musst du einfach für dich selbst ausmachen was dir am besten taugt. Als ich mit ARM-Controllern angefangen habe, habe ich mir auch gleichzeitig Dev-Boards von Freescale und STM bestellt. Die Freescale-Controller fand ich zwar etwas intuitiver aber bin schlussendlich auf STM32 "hängen geblieben", weil die eben so weit verbreitet und dementsprechend auch sehr gut verfügbar waren und sind.
Fire Heart schrieb: > Und eines hab ich auch draus gelernt: ein 'sanfter Umstieg' scheint in > der Form nicht möglich zu sein,... So langsam frag ich mich wieso eigentlich? Nimm für kleinere Dinge eben kleinere µC (die auch übersichtlicher sind) und für größere Dinge eben was größeres. Und wenn du bisher für kleinere Dinge nen AVR genommen hast, dann tu es weiter, solange es dir Chips zu bezahlbaren Preisen gibt. Niemand zwingt dich "umzusteigen" - auch du solltest das nicht selber tun, sondern erweitere einfach dein Spektrum. Das geht besser als du es momentan dir denkst. Aber laß dich nicht von Leuten beschwatzen, die aus jeder Mücke nen Elefanten machen oder dich auf die alleinseligmachenden Gaben irgend eines Herstellers festnageln wollen. Und was Schaltungstechnik betrifft, da schätze ich, daß du das als einer, der sich seine LP bislang selber geätzt hat, bereits besser weißt als die reinen Programmierer hier, die 3 linke Hände und Angst vor der Hardware haben - und die deshalb irgend welche Eval-Boards lobpreisen. Meine Erfahrung ist, daß man gerade mit Eval-Boards in 99% aller Fälle genau DAS nicht machen kann, was man eigentlich machen will. Irgendwas an den Dingern stört immer. W.S.
W.S. schrieb: > Und was Schaltungstechnik betrifft, da schätze ich, daß du das als > einer, der sich seine LP bislang selber geätzt hat, bereits besser weißt > als die reinen Programmierer hier, die 3 linke Hände und Angst vor der > Hardware haben - und die deshalb irgend welche Eval-Boards lobpreisen. > Meine Erfahrung ist, daß man gerade mit Eval-Boards in 99% aller Fälle > genau DAS nicht machen kann, was man eigentlich machen will. Irgendwas > an den Dingern stört immer. Im Gegensatz zu dir könnse aber Software ;)
Was man mit einem 8-Bit-AVR bei 16 MHz nicht hinbekommt, müsste schon mit großen Datenraten zu tun haben. Sonst ist es in 90% der Fälle nur Fantasiemangel, oder Dummheit.
Ja, sobald man mal etwas auf einem Grafikdisplay hinmalen will. Heutzutage benoetigt man meist ein paar Pins mehr wie ein TQFP 44 hergibt. Die groesseren haben die Beinchen dann auch naeher beieinander. Und ja, das macht keinen Sinn mehr selbst zu aetzen. Zumal eine Leiterplatte nicht mehr die Welt kostet. Ich rechne mit 100Euro fuer 1dm^2 in 4 Lagen. 2 Lagen mach ich nicht mehr. Zum Loeten von TQFP100, TQFP144 oder so, gibt's einige Youtoob videos.
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Bearbeitet durch User
Frank K. schrieb: > Atmel gibts nicht mehr, Microchip lebt Dann guck bitte mal, was die "lebt"-Firma Microchip auf ihren "gibts-nicht-mehr" Datenblättern stehen hat, bspw. ATmega328P. Solange der Besitzer der "Atmel" Prozessoren die Bezeichnung weiter verwendet, kann sie sooh tot nicht sein. Nur weil die BWLer beschlossen haben, eine Firma zu übernehmen, verschwindet die Originalbezeichnung nicht. http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/Atmel-7810-Automotive-Microcontrollers-ATmega328P_Datasheet.pdf
Wolfgang schrieb: > Nur weil die BWLer beschlossen haben, eine Firma zu übernehmen, > verschwindet die Originalbezeichnung nicht. Aber nur weil die Originalbezeichnung noch existiert heißt das nicht, das nicht zumindest Teile der alten Firma verschwinden bzw. mit dem Mutterkonzern verschmelzen. In dem Fall würde ich mal darauf wetten, dass es in sehr naher Zukunft kein Atmel Studio mehr geben wird. Wenn ich für die Zukunft auf Atmel setzen will und auf jeden Fall plane mit der Hersteller-IDE zu fahren, dann muss ich eben auch jetzt schon MPLAB evaluieren.
Ich feier ja den Tag an dem hier bei ner Frage nach Architekturwechsel nicht gleich ein Glaubenskrieg ausbricht. :(
Klaus schrieb: > Es gibt doch kleine Boards mit einem SAM ind 32 Bit drauf. Programming > erfolgt mit SWD. Dazu musst du dir aber einen neuen Programmer > anschaffen. Nö, ein neuer Programmer/Debugger ist nicht nötig. Man kann seinen ATMELICE einfach weiterverwenden, muß das Target nur an der SAM-Buchse statt an der mit AVR bezwichneten anschließen. Da liegen die gleichen Signale drauf, sind aber so angeordnet, daß sich die von ARM für den Programmierstecker vorgesehene Belegung ergibt, die Atmel für seine SAMs sinnigeeweise übernommen hat.
M. K. schrieb: > Ich feier ja den Tag an dem hier bei ner Frage nach Architekturwechsel > nicht gleich ein Glaubenskrieg ausbricht. :( also da gab es schon schlimmere hier... Mittlerweile benutzen ja viele die CM und es wird kaum noch diskutiert ob überhaupt ein Umstieg nötig ist.
Ich verwende sowohl AVR 8-Bit, STM32 als auch SAM Mikrocontroller. Wobei IMHO die SAMs die etwas intelligenteren Peripherieeinheiten haben. AVR 32 mag ich nicht so, die sind big Endian...
Thorsten S. schrieb: > AVR 32 mag ich nicht so, die sind big Endian... Ist doch kein Problem. Ich hab jahrelang Fujitsu (BE) und ARM (LE) verwendet und Software für beide geschrieben, von der sich bis auf die Lowlevel-Treiber dieselben Quellen für beide verwenden lassen. W.S.
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