Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Transimpedanzverstärker und Photodiode für sehr kleine Luxwerte


von Jörg (Gast)


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Ich hätte die Frage, wenn ich sehr kleine Luxwerte messen und 
verarbeiten möchte, ob folgende Bauteile eine gute Wahl sind:

P.S. :Die restlichen Eingänge benötige ich für Batterieüberwachung usw.

-https://www.ti.com/product/TLC274?keyMatch=TLC274&tisearch=Search-EN-everything&usecase=GPN

P.S. :Die restlichen Eingänge benötige ich für Batterieüberwachung usw.
(TLC274)

-https://www.conrad.de/de/p/osram-fotodiode-to-39-820-nm-55-bpw-21-152977.html

So wie ich es aus den Datenblätter herauslese müsste das ein guter 
Transimpedanzverstärker sein.

schonmal danke für eure antworten :)

von Hp M. (nachtmix)


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Jörg schrieb:
> sehr kleine Luxwerte messen

Was immer das bedeuten soll.

Im Prinzip ist die Bauteilewahl aber für ein Luxmeter geeignet.

von MaWin (Gast)


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Jörg schrieb:
> So wie ich es aus den Datenblätter herauslese müsste das ein guter
> Transimpedanzverstärker sein.

Na ja, hohe Offsetspannung, keineswegs kleiner Eingangsfehlerstrom.

Selbst ein TLC279 wäre besser...

Aber es kommt auch immer drauf an, was man damit machen will. Wenn der 
Rückkopplungswiderstand zum Transimpedanzverstärker 1 GigaOhm betragen 
muss, muss man sich jedenfalls mehr Gedanken machen.

Auch ist ein Unterschied, ob man die aktuelle Helligkeit messen will, 
oder über lange Zeit wenig Licht aufintegrieren muss.

OPA665 (TI) AD9617/9618 (Analog) SA5211/5212/5214/5217/5225 (Philips) 
TZA3023/3033/3034/3043/3044

von Sebastian S. (amateur)


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Kleine Lux Werte liegen wahrscheinlich zwischen Zappen duster und im 
dunkeln Tappen.
Also weit und breit kein Luxus.

von Georg M. (g_m)


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von Jörg (Gast)


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Ja mein Problem ist ich arbeite mich erst in das Thema ein,
es soll im Bereich bis 0,002 Lux messen können.

Deswegen wird der Rückkopplungswiderstand aufjedenfall groß.

Was muss ich beachten bzw. was ändert sich an den Bauteileigenschaften 
bzw. was brauche ich anderes, wenn ich den aktuellen Wert messen will 
oder über eine längere Zeit?


OPA665 (TI) AD9617/9618 (Analog) SA5211/5212/5214/5217/5225 (Philips)
TZA3023/3033/3034/3043/3044

für welche Eigenschaften sind diese besser geeignet ?

Vielen Dank für die Hilfe:)

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg schrieb:

> Ja mein Problem ist ich arbeite mich erst in das Thema ein,
> es soll im Bereich bis 0,002 Lux messen können.
>
> Deswegen wird der Rückkopplungswiderstand aufjedenfall groß.

Da sollte man dann wirklich keinen Billig-OPV nehmen.

von Die Sonne (Gast)


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Georg M. schrieb:

> < 0.01 lx

Andere Sensor?

Z.B.: Photoelektronenvervielfacher

von Georg M. (g_m)


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Jörg schrieb:
> Ja mein Problem ist ich arbeite mich erst in das Thema ein,
> es soll im Bereich bis 0,002 Lux messen können.

OSRAM BPW 21:
10 µA @ 1000 lx

d.h.
20 pA @ 0.002 lx


Und was ist mit dem Dunkelstrom?

von GHz N. (ghz-nerd)


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Wichtig zu wissen wäre auf jeden Fall:

1) steht die Messung relativer Änderungen im Vordergrund (d.h eine 
Hochpassfilterung des Signals wäre OK) oder geht es um quantitative 
Absolutmessungen und definierte Schwellen?

2) Falls es absolut sein soll: In welcher Umgebung wird die Schaltung 
eingesetzt? Temperaturschwankungen sind einer der wichtigsten 
Einflussfaktoren für Offset und Drift einer solchen Schaltung.

Je nachdem sind schnell mal recht spezialisierte (nicht unbedingt seht 
teure) Bauteile nötig, damit die Schaltung zufriedenstellende Ergebnisse 
liefert...

von M. K. (sylaina)


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Ohne konkrete Kennwerte empfehle ich den OPA340 (bzw. OPA380) oder 
AD820. Die können recht gut kleinste Ströme (im pA-Bereich) zuverlässig 
als TIA messen und verstärken. Mit ihren recht überschaubaren 
Eingangsströmen und Eingangsimpedanzen sind sie zudem recht zügig mit 
sehr kleinem Fehler unterwegs.

: Bearbeitet durch User
von georg (Gast)


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Jörg schrieb:
> Die restlichen Eingänge benötige ich für Batterieüberwachung usw.
> (TLC274)

Der ist völlig ungeeignet. Für solche Lux-Werte kommt nur ein OPV 
infrage mit wenigen pA Biasstrom. Auch wenn der etwas mehr kostet als 
solche Uralt-Verstärker.

Ausserdem ist es auch nicht trivial mit Rückkopplungswiderständen im 
hohen MOhm oder GOhm-Bereich zu arbeiten, da stören schon Kriechströme 
von ein paar Elektronen.

Ich habe meine Verstärker mal getestet in einem völlig dunklen Raum mit 
einer glühenden Zigarette am andern Ende, das gab Vollausschlag. Aber 
wieviel Lux das genau waren weiss ich auch nicht. Neumond sind etwa 
0,001 Lux.

Georg

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Zum Thema Dynamikbereich des Auges (und der Ohren) hat Bob Pease 1999 
mal etwas geschrieben;
https://www.electronicdesign.com/markets/energy/article/21762043/whats-all-this-optical-stuff-anyhow
Er kommt auf einen Wert von etwa 143 dB zwischen grellem Sonnenlicht und 
einer gerade noch sichtbaren Kerzenflamme in großer Entfernung. Für die 
Ohren kommt er auch auf etwa 130 dB.

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


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20 pA sind zwar nicht gerade viel, aber auch noch nicht so wenig. Für 
ein Einzelstück sollte man überlegen die Empfindlichen Pins nicht 
unnötig auf die Platine zu führen um Leckströme zu reduzieren. Der 
TLC274 dürfte im schon ausreichen ist aber nicht wirklich gut. Ein FB 
Widerstand im Bereich 20 MOhms gibt einem 20 µV pro pA. Das sollte man 
auch mit diesem eher einfachen OP noch auflösen können.

Um mit dem Rauschen des Widerstandes unter das Schrotrauschen zu kommen 
braucht man etwa 50 mV am Widerstand und damit einen Widerstand im 
Bereich 2 GOhm. Da muss man ggf. schon etwas suchen - es gibt solchen 
Widerstände aber noch zu kaufen.
Beim OP geht es dann vor allem noch um den Bias-Strom und das 
Spannungsrauschen und der Offset wird weniger wichtig.
Gute Kandidaten wären etwa die LMC6xxx Serie. Auch ein OPA377 oder 
MCP6286 wäre nicht schlecht und mit wenig Spannungsrauschen auch für 
etwas kleinere Widerstände (z.B. 20 M) geeignet.

Für so kleine Intensität sollte man die Photodiode ohne Vorspannung 
betreiben, so dass der Dunkelstrom direkt nicht auftritt. Es bleibt aber 
das Rauschen auf Grund des parasitären effektive Parallelwiderstandes.

von Wolfgang (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Im Prinzip ist die Bauteilewahl aber für ein Luxmeter geeignet.

Mmmh
Bei 0,002 Lux befindet man sich IMHO sicher im Bereich des skotopischen 
Sehens. Dafür ist die BPW21 wegen falscher Spektralcharakteristik nicht 
geeignet. Eine photopische Messung bei der  Beleuchtungsstärke ist 
irgendwie sinnfrei.

Die Sonne schrieb:
> Andere Sensor?
>
> Z.B.: Photoelektronenvervielfacher

Auch dem müsstest du erstmal beibringen, dass er  skotopisch misst, d.h. 
du brauchst ein Filter, dass die spektrale Empfindlichkeit richtig 
hinbiegt.

von Jörg (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Gute Kandidaten wären etwa die LMC6xxx Serie. Auch ein OPA377 oder
> MCP6286 wäre nicht schlecht und mit wenig Spannungsrauschen auch für
> etwas kleinere Widerstände (z.B. 20 M) geeignet.

Danke für die Information ich werden mir diese mal zulegen und etwas 
experimentieren ob ich mit diesen besser verfahre.

Lurchi schrieb:
> Für so kleine Intensität sollte man die Photodiode ohne Vorspannung
> betreiben, so dass der Dunkelstrom direkt nicht auftritt. Es bleibt aber
> das Rauschen auf Grund des parasitären effektive Parallelwiderstandes.

Das war bisher auch so geplant trotzdem Danke für die Information:)

M. K. schrieb:
> Ohne konkrete Kennwerte empfehle ich den OPA340 (bzw. OPA380) oder
> AD820.

Auch mit diesen werde ich ein paar Tests durchführen, Danke. :)


Aber an sich spricht mit einem besseren OP nichts dagegen mit der BPW21 
in einem solchen Bereich zu messen `?

von Nudelhaus (Gast)


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Ich werfe mal noch den SiPM in die Runde: 
https://www.onsemi.com/pub/Collateral/AND9770-D.PDF

Kürzlich habe ich den MICROFJ-30035-TSV-TR - der günstigste SiPM, den 
ich finden konnte da Hobby, auf einen NaI-Szintillator geklebt - 
verwendet.

Achja, und zum Löten musste ich mein eingestaubtes 10x/20x-Mikroskop zum 
Einsatz bringen :D

von georg (Gast)


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Jörg schrieb:
> Aber an sich spricht mit einem besseren OP nichts dagegen mit der BPW21
> in einem solchen Bereich zu messen `?

Photodioden unterscheiden sich sehr wenig in den technischen Daten 
ausser in der Fläche - die Stromausbeute ist physikalisch bedingt, und 
am Dunkelstrom lässt sich auch nicht allzuviel machen. Bei 
entsprechendem Lichteinfall ist es natürlich leichter den Strom einer 
10mal grösseren Diode zu verstärken, das hat aber seine Grenzen. 
Ausserdem hat die wahrscheinlich auch einen 10mal grösseren Dunkelstrom.

Natürlich muss man je nach Aufgabe wählen, ob man die direkte Leistung 
messen will oder bewertet nach der Augenempfindlichkeit, dann hat die 
Diode einen entsprechenden Filter. Logischerweise verringert der die 
Empfindlichkeit.

Georg

von Harald W. (wilhelms)


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georg schrieb:

> am Dunkelstrom lässt sich auch nicht allzuviel machen.

Doch, ich denke, der TE bewegt sich in Dimensionen, bei denen man
auf jeden Fall die Photodioden kühlen muss.

von Olaf (Gast)


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Also ich hab meinen letzten TIA mit einem TSV731 gebaut. Optimal waere 
vermutlich ein moderner OP in TO99 damit man einen Pin auf Teflon setzen 
kann. Wenn das nicht geht dann halt mit Guardring.

Widerstaende von mehreren G-Ohm sind ja ganz nett, aber auch irgendwie 
doof weil so fett und nicht immer einfach zu beschaffen. Ich empfehle 
daher mal ueber die T-Schaltung nachzudenken. Klar, vergroessert die 
schlechten Eigenschaften eines OPs, aber die sind ja heute besser wie 
1990. .-)

Dadurch das man die Schaltung so komplett in 2x3cm unterbringen kann ist 
es einfach die schoen einzudosen. Damit holt man dann wider was raus.

Ansonsten mal "Photodiode Amplifiers" von Jerald Graeme lesen.


Ich konnte einen Peak sehen wenn in 30m Entfernung nachts ein Auto 
seitlich an meinem Haus vorbeifuhr ohne das die Scheinwerfer direkt das 
Haus beleuchtet haben. Das macht es also notwendig Probeaufbauten in 
einer komplett lichtdichten Dose zu haben. .-)

Olaf

p.s: Und Platinen gut sauber machen!

von Lurchi (Gast)


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Die BPW21 Photodiode ist schon nicht so schlecht für den Preis. Die 
Fläche ist schon relativ groß und man hat ein Filter für die 
Augenempfindlichkeit (vor allem IR blocken und rot abschwächen). Das 
Filter ist zwar für das hell adaptierte Auge, aber immer noch besser als 
ohne. Es kommt aber darauf an was man genau messen will und wie genau es 
sein muss.

GOhm Widerstände gibt auch in relativ kleiner Bauform (SMD ggf. auch 
noch als 0805, ggf. 1206). Viel kleiner ist für Luftverdrahtung auch 
unpraktisch.

von Wolfgang (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Das Filter ist zwar für das hell adaptierte Auge, aber immer noch
> besser als ohne.

Das ist einfach Käse.

Guck mal, was beim dunkeladaptieren Auge mit roten Licht passiert - 
nichts mehr. Beim Nachtsehen liegt das Maximum der Empfindlichkeit bei 
blaugrünem Licht (500nm).
https://www.gigahertz-optik.de/en-us/basics-light-measurement/light-color/spectr-sens-eye/
https://www.telescope-optics.net/eye_spectral_response.htm
https://www.ecse.rpi.edu/~schubert/Light-Emitting-Diodes-dot-org/Sample-Chapter.pdf 
(S.7)

von dirk (Gast)


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Gruss

Eine Erholung der Augen unter
den Konditionen würde ich nicht
auf "nichts mehr" führen.

Dirk St

von Harald W. (wilhelms)


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Wolfgang schrieb:

> Guck mal, was beim dunkeladaptieren Auge mit roten Licht passiert -
> nichts mehr. Beim Nachtsehen liegt das Maximum der Empfindlichkeit bei
> blaugrünem Licht (500nm).

Warum nimmt man dann aber in abgedunkelten Räumen gern eine Beleuchtung
per Rotlicht (sieht man z.B. in alten U-Boot-Filmen)?

von Alexander S. (alesi)


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Hallo,

muss es unbedingt eine selbstgebaute Spezialschaltung sein oder kommen 
auch fertige Lösungen, wie z.B. 
http://www.physimetron.de/photoempfaenger.html  , in Frage?

von Wolfgang (Gast)


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Jörg schrieb:
> -https://www.conrad.de/de/p/osram-fotodiode-to-39-820-nm-55-bpw-21-152977.html

Wie kommt Conrad eigentlich auf die schräge Idee, das Ding mit "820 nm" 
zu betiteln. Alles, was daran 820 nm ist, ist die Tatsache, dass die 
BPW21 oberhalb von 820 nm eine relative spektrale Empfindlichkeit von 
unter 10% besitzt.

von Werner H. (werner45)


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Sehr kleine Luxwerte kann man relativ problemlos ohne großen 
elektronischen Aufwand mit Fotowiderständen messen. 
Cadmium-Sulfid-Selenid ist sogar der Augenkurve sehr ähnlich.
Man kann die Widerstände immer noch kaufen oder findet sie in alten 
Belichtungsmesser (mit Batterie) oder in alten Analogkameras.
Der Nachteil ist die Trägheit und die Dauer, bis der Photowiderstand 
konstant ist, besonders beim Verdunkeln.
Aber in der Lichtempfindlichkeit sind die fast unschlagbar, nur die 
aufwändigen Photonencounter sind empfindlicher.

von Wolfgang (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Cadmium-Sulfid-Selenid ist sogar der Augenkurve sehr ähnlich.

Es gibt nicht "die" Augenkurve.
Bei manchen Leuten hat man den Eindruck, dass sie es nicht begreifen 
wollen

Es existieren zwei Kurven in unterschiedlichen Helligkeitsbereichen. Und 
dazwischen gibt es noch einen Übergangsbereich, d.h. eine Überlagerung 
der beiden Kurve, die üblicherweise mit V(λ) und V'(λ) bezeichnet 
werden.

von Jörg (Gast)


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Olaf schrieb:
> Also ich hab meinen letzten TIA mit einem TSV731 gebaut.

Könntest du mir evtl. mal den Schaltplan bzw. Aufbau deines Messgerätes 
reinstellen Olaf ?
Würde mir evtl. sehr weiterhelfen :).

Danke schonmal.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Harald W. schrieb:
> Warum nimmt man dann aber in abgedunkelten Räumen gern eine Beleuchtung
> per Rotlicht (sieht man z.B. in alten U-Boot-Filmen)?

Das hat nichts mit der höheren Dunkelempfindung bei 550 nm (grün) zu tun 
sondern damit, daß das Auge bei 650 nn (rot) besser an das Sehen bei 
Dunkelheit (Sehrohr) angepasst ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Purkinje-Effekt

von Lurchi (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Sehr kleine Luxwerte kann man relativ problemlos ohne großen
> elektronischen Aufwand mit Fotowiderständen messen.
> Cadmium-Sulfid-Selenid ist sogar der Augenkurve sehr ähnlich.
> Man kann die Widerstände immer noch kaufen oder findet sie in alten
> Belichtungsmesser (mit Batterie) oder in alten Analogkameras.
> Der Nachteil ist die Trägheit und die Dauer, bis der Photowiderstand
> konstant ist, besonders beim Verdunkeln.
> Aber in der Lichtempfindlichkeit sind die fast unschlagbar, nur die
> aufwändigen Photonencounter sind empfindlicher.

Die Photowiderstände geben nur eine relativ großes Signal. Das Rauschen 
und Drift wird aber auch größer. Eine Photodiode ist den LDRs in aller 
Regel überlegen. Die BPW21 (auch mit dem TLC274 vom ursprünglichen 
Vorschlag) dürfte im sichtbarem um wenigstens einen Faktor 10 besser 
sein als ein guter LDR.
LDRs erlauben eine einfachere Auswerteschaltung. Ein GOhm Widerstand und 
CMOS OP sind aber auch nicht mehr so Aufwändig - das war einmal vor 50 
Jahren, dass es darauf ankam .

von Alex (Gast)


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Moin,

Der LTC6244(HV) sollte brauchbar sein - für den Preis auch irgendwie zu 
erwarten:
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/6244fb.pdf

schönen Gruß,
Alex

von Arno H. (arno_h)


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Mohandes H. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Warum nimmt man dann aber in abgedunkelten Räumen gern eine Beleuchtung
>> per Rotlicht (sieht man z.B. in alten U-Boot-Filmen)?
>
> Das hat nichts mit der höheren Dunkelempfindung bei 550 nm (grün) zu tun
> sondern damit, daß das Auge bei 650 nn (rot) besser an das Sehen bei
> Dunkelheit (Sehrohr) angepasst ist.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Purkinje-Effekt

Das ist aber nicht auf U-Boote beschränkt, die Karten der tollkühnen 
Männer in ihren fliegenden Kisten waren auch bei Rotlicht noch lesbar.

Arno

von Olaf (Gast)


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> Könntest du mir evtl. mal den Schaltplan bzw. Aufbau deines Messgerätes
> reinstellen Olaf ?

Nein, das wuerde dich um das Vergnuegen bringen selbst etwas zu lernen. 
:-)
Ausserdem hab ich dir doch ein sehr gutes Buch genannt das du dir 
besorgen solltest. Das erklaert den TIA wirklich in aller epischer 
Breite.

Ausserdem wuerden dir andere Schaltungen nix nuetzen weil du sie sowieso 
nach deinen Anspruechen (Verstaerkung, Bandbreite, Kapazitaet deiner 
Diode) dimensionieren musst.

Mir faellt gerade ein, Bop Pease hat sich da auch in einem zweiteiligen
Artikel drueber ausgelassen:

https://www.electronicdesign.com/technologies/analog/article/21801223/whats-all-this-transimpedance-amplifier-stuff-anyhow-part-1

Er redet sogar ueber das TIA-Buch:

Jerry's book is well written, and for just $55, it's pretty much a 
bargain. I recommend it: ISBN = 0-07-024237-X.


Olaf

von georg (Gast)


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Olaf schrieb:
> Ausserdem hab ich dir doch ein sehr gutes Buch genannt

Aber das ist ja nicht umsonst!! Was für eine Unverschämtheit.

Olaf schrieb:
> weil du sie sowieso
> nach deinen Anspruechen (Verstaerkung, Bandbreite, Kapazitaet deiner
> Diode) dimensionieren musst.

Natürlich wird das von dir erwartet.

Georg

von M. K. (sylaina)


Angehängte Dateien:

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Jörg schrieb:
> Aber an sich spricht mit einem besseren OP nichts dagegen mit der BPW21
> in einem solchen Bereich zu messen `?

Aktuell sehe ich da eigentlich keine Probleme bei.

Olaf schrieb:
> Ansonsten mal "Photodiode Amplifiers" von Jerald Graeme lesen.

Das kann ich auch empfehlen, eines der wenigen Bücher, die in meiner 
Sammlung vorhanden sind ;)

Jörg schrieb:
> Könntest du mir evtl. mal den Schaltplan bzw. Aufbau deines Messgerätes
> reinstellen Olaf ?

Ich hätte hier den angehangenen anzubieten. Hab damit eine Photodiode 
ausgewertet, die mir so rund 400 pA maximal lieferte. OPA380 mit 
R11=1MΩ, R12=100kΩ und R13=1kΩ kamen da zu Einsatz. War zum Auswerten 
eines maximal 20kHz-Signals gedacht und funktionierte hervorragend.

von Harald W. (wilhelms)


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georg schrieb:

>> Ausserdem hab ich dir doch ein sehr gutes Buch genannt
>
> Aber das ist ja nicht umsonst!! Was für eine Unverschämtheit.

Doch, in der nächsten Leihbücherei schon.

von Toby P. (Gast)


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von Ralf D. (doeblitz)


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Mohandes H. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Warum nimmt man dann aber in abgedunkelten Räumen gern eine Beleuchtung
>> per Rotlicht (sieht man z.B. in alten U-Boot-Filmen)?
>
> Das hat nichts mit der höheren Dunkelempfindung bei 550 nm (grün) zu tun
> sondern damit, daß das Auge bei 650 nn (rot) besser an das Sehen bei
> Dunkelheit (Sehrohr) angepasst ist.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Purkinje-Effekt

Jein, das steht ja auch im Wikipedia-Artikel drin: Man nimmt eben 
Rotlicht, weil die Stäbchen da unempfindlich sind und dadurch nicht 
gestört werden, wenn man danach aus dem Fahrzeug (egal ob U-Boot, 
Flugzeug etc.) herausschaut. Es geht also gerade darum, dass das Auge 
für Nachtsehen nicht an rotes Licht angepasst ist, und daher vorherige 
Beleuchtung mit rotem Licht nicht so stört.

Ganz einfache Faustregel: wenn man Farben sieht ist das Tagsehen 
(photopisch), wenn man keine Farben mehr sieht, dann ist das Nachtsehen 
(skotopisch).

von Jörg (Gast)


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MaWin schrieb:
> Auch ist ein Unterschied, ob man die aktuelle Helligkeit messen will,
> oder über lange Zeit wenig Licht aufintegrieren muss.

Ist zwar schon ne Weile her, aber was muss ich bei der Bauteilauswahl 
beachten, wenn ich zum einen den aktuellen Wert messen will und zum 
anderen über einen längeren Zeitraum die "Menge" (falscher Ausdruck) an 
Licht messen will(Zum Beispiel über eine Nacht hinweg bei Vollmond). Das 
hat doch normal nichts mit der Bauteilauswahl zu tun oder?


Danke für eure Hilfe :)

von Olaf (Gast)


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> Licht messen will(Zum Beispiel über eine Nacht hinweg bei Vollmond). Das
> hat doch normal nichts mit der Bauteilauswahl zu tun oder?

Wenn du die Spannung analog in einem Kondensator aufintegrieren willst 
dann hat das eine Menge mit der Bauteileauswahl zutun. :-)
Allerdings waere heute wohl dringendst angesagt das im Mikrocontroller 
zu machen.

Olaf

von Jörg (Gast)


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Olaf schrieb:
> Allerdings waere heute wohl dringendst angesagt das im Mikrocontroller
> zu machen.


Ja das ist der Plan, einen Arduino für analoge Eingänge und dazu noch 
einen Raspi. Aber dann benötige ich ja keine anderen Bauteile oder ? Ich 
kann dann ja viele "Einzelmessungen" machen und diese dann verarbeiten.

von Lurchi (Gast)


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Die nötige Geschwindigkeit hat etwas mit der Bauteilauswahl zu tun. Beim 
TIA will man in der Regel einen OP der ganz deutlich schneller ist als 
die später gewünschte Bandbreite. Wenn es schnell sein soll darf man den 
Widerstand ggf. nicht so groß machen und es kommt dann mehr auf das 
Spannungsrauschen des OPs an. Bei langer Zeit wird ggf. die Drift des 
OPs interessant.

Für kleine Ströme kann man den Strom in einem Ladungsverstärker 
auf-integrieren und daraus dann den Strom bestimmen. Damit kann man sich 
den großen Widerstand und das dazugehörige Rauschen sparen. Man braucht 
aber eine Art Reset-Schaltung um den Kondensator wieder zu entladen. So 
weit muss man es vermutlich nicht treiben.

von Jens G. (jensig)


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georg (Gast)

>Olaf schrieb:
>> Ausserdem hab ich dir doch ein sehr gutes Buch genannt

>Aber das ist ja nicht umsonst!! Was für eine Unverschämtheit.


Man sollte aber beachten, daß die dort genannte Bauteilauswahl bezüglich 
OPV schon 20 Jahre alt ist.
Die beschriebenen Zusammenhänge sind natürlich auch heute noch gültig, 
aber man muß wohl nicht mehr (wie dort geschehen) mit einem bipolaren 
OPV anfangen, der 12nV/sqrt(Hz) bzw. 1pA/sqrt(Hz), und mit extra FETs 
for den Eingängen auf 3nV/sqrt(Hz) beruhigt wird. Da kann man heutzutage 
eigentlich gleich sowas wie den OPA656/657 nehmen, und bekommt knapp 
5nV(1fA)/sqrt(Hz).
Gerade bei höherem Rf ist das Stromrauschen nämlich nicht uninteressant 
(wundert mich, daß der Bob Pease damals nicht drauf eingegangen ist).
Wer es aber noch an die Rauschgrenze treiben will, kann diesen Trick 
umsetzen, sollte aber dann eher zwei BF861 nehmen. Damit geht auch heute 
noch was besser. Aber da es in diesem Thread wohl nur um mHz und µHz 
geht, ist das Rauschen wohl eher von untergeordneter Natur (vielleicht 
ist das 1/f-Rauschen noch von Interesse).

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Jens G. schrieb:
> (wundert mich, daß der Bob Pease damals nicht drauf eingegangen ist)

Ich schätze mal Bob ist nicht darauf eingegangen weil Jerald das schon 
alles perfekt erklärt hatte und man darf auch anderen Experten mal die 
Butter auf dem Brot gönnen ;)

von Uwe Bonnes (Gast)


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Fuer Femtoamperemessung bietet sich der LMP7721 an.

von Alexander S. (alesi)


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Lurchi schrieb:
> Für kleine Ströme kann man den Strom in einem Ladungsverstärker
> auf-integrieren und daraus dann den Strom bestimmen. Damit kann man sich
> den großen Widerstand und das dazugehörige Rauschen sparen. Man braucht
> aber eine Art Reset-Schaltung um den Kondensator wieder zu entladen. So
> weit muss man es vermutlich nicht treiben.

Das gibt es auch fertig integriert, z.B.
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/ivc102.pdf

Die Signale zum Starten und Beenden der Integration muss man natürlich 
noch extern erzeugen.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg schrieb:

> Ja das ist der Plan, einen Arduino für analoge Eingänge und dazu noch
> einen Raspi. Aber dann benötige ich ja keine anderen Bauteile oder ?

Doch, m.E. eine Kühlanlage für die Photodiode.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Harald W. schrieb:
> Doch, m.E. eine Kühlanlage für die Photodiode.

'Kühlanlage' = Peltierelement um die Photodiode zu kühlen, auf -20 oder 
-30 Grad Celsius.

Dadurch erhöht sich das eigentliche Signal, wie auch das Rauschen 
kleiner wird. Das S/N wird also (wesentlich) besser!

Bei -30°C steigt das S/N im Vergleich zu +25°C um größenordnungsmäßig 20 
dB!* (Spg.-dB, d.h. 6 dB = Verdopplung).

* Gemessen mit InAs-Detektor für mittleres IR mit integriertem 
Peltierelement.

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