Hallo, ich möchte mit einem CD4098 einen 300ms Impuls verlängern. Versorgungsspannung sind 12V. Der Ausgangsimpuls soll variable einstellbar sein von 1sek. bis max. 10sek. (nicht so genau) Im Netz bin ich auf den CD4098 gestoßen, ein nicht ganz junger IC aber relativ günstig und noch reichlich vorhanden. Ich werde aber aus dem Datenblatt nicht ganz schlau. Wie lange ist die maximale Pulsbreite am Ausgang? Die Länge wird ja mittels RC-Kombination eingestellt. Sind damit Zeiten über 1sek. möglich? Liebe Grüße, Fred
Manfred B. schrieb: > Wie lange ist die maximale Pulsbreite am Ausgang? Laut Diagrammen 8 und 9 bis 0.3s. Mehr als 10MOhm sind nicht sinnvoll, und grössere Elkos haben teils erhebliche Leckströme, so daß 10MOhm gar nicht mehr gehen. Macht man 10s, wird also einerseits die Abweichung vn der berechneten Zeit höher sine, und andererseits wird sich diese Zeit verändern mit der Zeit in der Leckströme wegen nicht-Benutzg oder Temperatur sich ändern.
Manfred B. schrieb: > Wie lange ist die maximale Pulsbreite am Ausgang? Die Diagramme hören alle bei 10^6µs auf. Augenscheinlich wollten die wenigsten Anwender mehr... ;-) Ich würde aber vermuten, dass der dank CMOS-Technik auch deutlich länger als 1s kann. Aber warum nimmst du nicht wie alle Welt einen 555 als Monoflop?
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Manfred B. schrieb: > ich möchte mit einem CD4098 einen 300ms Impuls verlängern. > Versorgungsspannung sind 12V. Der Ausgangsimpuls soll variable > einstellbar sein von 1sek. bis max. 10sek. (nicht so genau) Mach es lieber digital, entweder mit einem kleinen Mikrocontroller oder einem HEF4060. http://www.zen22142.zen.co.uk/Circuits/Timing/24hour.htm
Lothar M. schrieb: >> Wie lange ist die maximale Pulsbreite am Ausgang? > Die Diagramme hören alle bei 10^6µs auf. Augenscheinlich wollten die > wenigsten Anwender mehr... ;-) > Ich würde aber vermuten, dass der dank CMOS-Technik auch deutlich länger > als 1s kann. > > Aber warum nimmst du nicht wie alle Welt einen 555 als Monoflop? Was für Vorteile bietet der 555 denn gegenüber dem CD4098?
Harald W. schrieb: > Was für Vorteile bietet der 555 denn gegenüber dem CD4098? Praktisch: man muss sich neben dem halben Platzbedarf schon mal keine Gedanken zur nicht verwendeten Hälfte des Bausteins und dessen offene Eingänge machen. Akademisch: dort im DB sind Zeiten im gewünschten Bereich spezifiziert... ;-) https://www.ti.com/lit/ds/symlink/tlc555.pdf
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Grüß euch, vielen Dank für die raschen Antworten. Alles klar, das erklärt dann wohl auch das seltsame Verhalten meines Aufbaus. Ich verwende 47uF und 220k, sollten laut Datenblatt (1/2*R*C) um die 5Sek. dauern, aber die Länge des Ausgangsimpulses ist immer sehr unterschiedlich, aber niemals in der Nähe der ausgerechneten Zeit, meist viel länger, eher Zufallswerte. Alternativ hätte ich noch den MC14538B, dort steht im Datenblatt zumindest was von max. 10Sek. wobei empfohlen 1Sek. also auch relativ schwammig @Lothar: Werde ich wohl so machen müssen, war Anfangs auch so gedacht, dann ist mir halt dieser fertige IC untergekommen :-) LG Manfred
Lothar M. schrieb: > Aber warum nimmst du nicht wie alle Welt einen 555 als Monoflop? Im Prinzip dann die Schaltung wie in diesem Link oder? https://www.themt.de/el-0230-time-49.html Schaltung: Monoflop mit NE555 (ohne Startzyklus). LG, Fred
Vergiss den 555! Das Problem mit langen Zeiten bei CMOS sind R und C. Über 10 MOhm können Leckströme und Feuchtigkeit die Zeit zu stark beeinflussen und als Kondensatoren sind Elkos strikt zu vermeiden und nur welche mit hinreichend kleinem Temperaturkoeffizienten zu verwenden. Die 10 s sind mit einem 4538 zwar zu erreichen, aber Genauigkleit und Einstellbarkeit sind schlecht. Mein Vorschlag wäre ein 4536, der speziell für längere Zeiten vorgesehen ist.
Falk B. schrieb: > Manfred B. schrieb: >> ich möchte mit einem CD4098 einen 300ms Impuls verlängern. >> Versorgungsspannung sind 12V. Der Ausgangsimpuls soll variable >> einstellbar sein von 1sek. bis max. 10sek. (nicht so genau) > > Mach es lieber digital, entweder mit einem kleinen Mikrocontroller oder > einem HEF4060. > > http://www.zen22142.zen.co.uk/Circuits/Timing/24hour.htm Noch einfacher geht das mit den dafür gemachten "Timer" IC aus der 4000er CMOS Familie. Z.B. der MC14541 (0,09€ bei Pollin [1]). Das Datenblatt [2] zeigt auf Seite 6 genau die gewünschte Anwendung als Monoflop. Mit A und B auf Vdd hat man einen Teiler 2^16, was für 10 Sekunden eine Frequenz von 6.556kHz ergibt. Die kann dann ein 6.8nF Folienkondensator in Verbindung mit einem 10K Poti plus 1K Festwiderstand erzeugen. [1] https://www.pollin.de/p/logic-ic-4541-mc14541-programmierbarer-timer-smd-101046 [2] https://www.onsemi.com/pub/Collateral/MC14541B-D.PDF
Hi, man darf die Erholzeit nicht vergessen. Und die Diode nicht. Meine praktischen Erfahrungen: Beitrag "MSF60 Dekoder AVR Teil_2" "...Die Monoflop-Variante scheidet deswegen aus, weil bei so hohen Zeiten plus Diodenbeschaltung die Erholzeit mit ca. 0,6 t zu lang wird. Insgesamt scheint dabei auch die Stabilität nicht so gut zu sein. Im Versuchsaufbau hier lief das Ganze etwa eine halbe Stunde, dann kamen nur noch Lottozahlen, und es musste wieder am Poti gedreht werden..." Vorschlag zur Güte: Mach es lieber softwaremäßig. Oder nimm einen Baustein, der für diese lange Zeit besser geeignet ist. ciao gustav
Manfred B. schrieb: > Alternativ hätte ich noch den MC14538B, dort steht im Datenblatt > zumindest was von max. 10Sek Man (z.B. dein Toaster) nimmt CD4536, der kann auch Stunden.
Harald W. schrieb: > Was für Vorteile bietet der 555 denn gegenüber dem CD4098? Abslut gar keinen. Er braucht mehr Strom, kommt mit langen Zeiten nch schlchter zurecht, er ist nichtmal billiger und beherrscht auch keinen grösseren Betriebsspannungsbereich. Na gut, er kann mehr Ausgangsstrom treiben. Aber er ist halt das einzige IC was Lothar kennt.
MaWin schrieb: > Man (z.B. dein Toaster) nimmt CD4536, der kann auch Stunden. Hi, mein Toaster nimmt dazu den Exoten 2N2646. Beitrag "Toaster_timer_UJT" Völlig in Vergessenheit geraten, dass es mal extrem simpel war, mit Unijunktionstransistoren "Langzeittimer" aufzubauen. Frage nach Präzision bleibt bewusst unbeantwortet. ciao gustav
Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare. Karl B. schrieb: > Im > Versuchsaufbau hier lief das Ganze etwa eine halbe Stunde, dann kamen > nur noch Lottozahlen, und es musste wieder am Poti gedreht werden..." > Vorschlag zur Güte: Genau so was beobachte ich bei meinem Versuchsaufbau auch :-( Die Genauigkeit wäre in meinem Fall nicht so wichtig halbe Sek auf oder ab wäre komplett egal. Axel S. schrieb: > Noch einfacher geht das mit den dafür gemachten "Timer" IC aus der > 4000er CMOS Familie. Z.B. der MC14541 (0,09€ bei Pollin [1]). Diesen Baustein werde ich mir mal genau anschauen, vielen Dank für den Tipp!
Manfred B. schrieb: > Im Prinzip dann die Schaltung wie in diesem Link oder? > https://www.themt.de/el-0230-time-49.html > > Schaltung: Monoflop mit NE555 (ohne Startzyklus). Ja. m.n. schrieb: > Das Problem mit langen Zeiten bei CMOS sind R und C. > Über 10 MOhm können Leckströme und Feuchtigkeit die Zeit zu stark > beeinflussen und als Kondensatoren sind Elkos strikt zu vermeiden und > nur welche mit hinreichend kleinem Temperaturkoeffizienten zu verwenden. Der TO schrieb oben '(nicht so genau)'. Heißt doch: kleine Variationen und TK spielen eher keine Rolle. Und max. 10s sind durchaus noch im Bereich, der mit RC behandelbar ist. 100µ und 100k für ca. 10s sind mit einem guten Elko auch längerfristig brauchbar. Darüber hinaus würde ich aber auch nicht gehen. Ich persönlich würde einen kleinen Tiny nehmen und bei der geforderten groben Genauigkeit den WD-Timer nehmen. Damit wären 16s mit einer Auflösung von 16ms möglich mit dem Poti am ADC. Der Tiny hat nur den Nachteil, dass er nicht direkt mit den 12V läuft und daher noch ein 78L05 erforderlich ist (und dass er programmiert werden muss 😀). Den hat der 555 nicht.
MaWin schrieb: > Aber er ist halt das einzige IC was Lothar kennt. MaWin, der Echte, wie man ihn kennt: er bringt immer noch eine kleine persönliche Note aus seinem reichen Erfahrungsschatz in seinen Post. Manfred, bin ich dir auf den Fuß getreten? Falls ja: es war keine Absicht. Nur, dass es nicht wieder passiert: Wo denn? Wenn dir unabhängig davon wieder mal nur eine Laus über die Leber gelaufen ist, passt das auch so. Ich hatte dann zum Glück ja nichts Grundlegendes falsch gemacht.
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MaWin schrieb: > Aber er ist halt das einzige IC was Lothar kennt. Hi, BTW: Man unterscheidet noch "normalen" 555 und die CMOS Version. Soll nicht unerheblich sein. ciao gustav
Karl B. schrieb: > Hi, > BTW: Man unterscheidet noch "normalen" 555 und die CMOS Version. > Soll nicht unerheblich sein. Dumm nur, das die CMOS-Version 7555 oder TLC555 heißt. Erna ist vielleicht die schöne Schwester von Else, heißt aber auch anders.
Falk B. schrieb: > Dumm nur, das die CMOS-Version 7555 oder TLC555 heißt. Oder LMC555. Von der Funktion her ist das aber trotzdem ein 555. Und ich hatte explizit und extra nicht NE555 geschrieben. Den Ruhestrom(*) kann sich der geneigte Schaltungsentwickler dann mit der Wahl seines NE/LMC/TLC oder sonstwas 555 selber aussuchen. > Erna ist > vielleicht die schöne Schwester von Else, heißt aber auch anders. Aber wenn ich sage, nimm eine von den Hubers (=555), dann kann damit die Else (= NE) oder die Erna (= TLC/LMC) gemeint sein. Je nach dem, welche mir besser gefällt. (*) natürlich ist der auch beim TLC/LMC 555 gut 20..50 mal größer als beim CD4098. Aber geringe Stromaufnahme war hier irgendwie nie irgendwo gefordert.
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Lothar M. schrieb: > Aber geringe Stromaufnahme war hier irgendwie nie irgendwo > gefordert. Für die CMOS-Variante spricht, dass damit längere Zeiten möglich sind. Die Eingangsströme vom Threshold-Pin und der Leckstrom vom Discharge-Pin sind bei der CMOS-Variante einiges geringer. Damit könnten im unteren µF-Bereich leckstromarme Folien-Cs verwendet werden und dafür höhere Widerstände.
HildeK schrieb: >> Aber geringe Stromaufnahme war hier irgendwie nie irgendwo >> gefordert. > > Für die CMOS-Variante spricht, dass damit längere Zeiten möglich sind. > Die Eingangsströme vom Threshold-Pin und der Leckstrom vom Discharge-Pin > sind bei der CMOS-Variante einiges geringer. > Damit könnten im unteren µF-Bereich leckstromarme Folien-Cs verwendet > werden und dafür höhere Widerstände. Und trotzdem nimmt man bei den Zeiten lieber was Digitales, es wurden 2 leicht verfügbare ICs genannt.
Lothar M. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Dumm nur, das die CMOS-Version 7555 oder TLC555 heißt. > Oder LMC555. Oder TS555 (ST). Und es gibt bestimmt noch ein paar weitere Typenbezeichnungen für die CMOS-Variante des 555. > Von der Funktion her ist das aber trotzdem ein 555. Und ich hatte > explizit und extra nicht NE555 geschrieben. Genau genommen hattest du auf das Datenblatt des TLC555 verlinkt. Da braucht es schon eine Extraportion bösen Willen, dir zu unterstellen, du würdest den bipolaren 555 empfehlen ... Bei 10 Sekunden ist das aber gehupft wie gesprungen. Da würde man besser einen Timer mit Teiler verwenden. 4536 und 4541 wurden ja schon genannt. Ossis könnten auf dem Boden ihrer Bastelkiste noch einen E355 finden.
Eine fertige Loesung mit dem hier schon erwaehnten und verteufeltem TLC555. Wird fuer R4 ein 470k-poti eingesetzt,laesst sich der Impuls zwischen 1s und 12.3s einstellen. Obwohl ich selbst fuer allen moeglichen Kleinquark uCs einsetze ist mir der 555 immer noch sympathisch und soweit ich weiss auch immer noch der am meisten produzierte Schaltkreis.Mit dem haben Entwickler schon die PWM zur Stabilisierung der Hochspannung in einem TV realisiert.Dies mit einem uC zu machen in einer derart elektromagnetisch verseuchten Umgebung ist/war eine Herausforderung und fuer den Reparaturdienst oberlaestig....
Falk B. schrieb: > Und trotzdem nimmt man bei den Zeiten lieber was Digitales, es wurden 2 > leicht verfügbare ICs genannt. Zustimmung! Ich hatte ja auch ein digitale Variante vorgeschlagen: HildeK schrieb: > Ich persönlich würde einen kleinen Tiny nehmen
Toxic schrieb: > Eine fertige Loesung mit dem hier schon erwaehnten und verteufeltem > TLC555. Die Schaltung wäre perfekt, wenn an dem Kondensator C2 nicht nur die Kapazität sondern auch der Preis stehen würde ;-) HildeK schrieb: > HildeK schrieb: >> Ich persönlich würde einen kleinen Tiny nehmen Im Grunde schon, nur der TO hat vermutlich keine Programmiermöglichkeiten für µCs und die Pegelanpassung auf 12 V stört auch.
m.n. schrieb: > Die Schaltung wäre perfekt, wenn an dem Kondensator C2 nicht nur die > Kapazität sondern auch der Preis stehen würde ;-) R3/R4 könnten bei CMOS-555 auch bis zu 10Meg betragen, dann wird der 22µF wieder handlicher auch als Folienausführung. Und selbst wenn: 22µ Folie, RM 27.5, <3€; als Einzelstück; vertretbar. Bei 4µ7 und 2.2Meg als Poti bist du dann schon bei 70...80ct für den C. m.n. schrieb: > Im Grunde schon, nur der TO hat vermutlich keine > Programmiermöglichkeiten für µCs und die Pegelanpassung auf 12 V stört > auch. Das hatte ich oben schon erwähnt als Nachteil.
HildeK schrieb: > Bei 4µ7 und 2.2Meg als Poti bist du dann schon bei 70...80ct für den C. Na dann doch lieber die 6,8 nF von Axel zusammen mit einem 10 k Poti, zumal er schon das richtige Timing ausgerechnet hat ;-)
Grüß euch, die Lösung mittels uC hatte ich natürlich auch als ersten Lösungsansatz in Erwägung gezogen, mich störte es nur, eine eigene Spannungsversorgung für den Controller aufzubauen, egal ob Tiny oder irgendein paar Euro Arduino Nano Board, die wollen halt keine 12V. Weiters wollte ich auch mal ausnahmsweise keinen uC einsetzten :-) Wobei der Bauteilaufwand wahrscheinlich nicht größer sein wird, so ein Arduino Nano Board kostet um die 3€ und hat schon nen Step-Down Regler,USB usw. drauf. Wobei die Schaltung von Toxic eigentlich alles erfüllt, was ich benötige, vielen Dank für den Lösungsvorschlag. LG, Fred
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