Hallo, ich möchte einen 400V/8V Trafo vorübergehend durch ein Schaltnetzteil, bzw. Labornetzteil (DC) ersetzen. Welche Spannung muss ich nach dem Brückengleichrichter (bzw. am Glättungselko) anlegen? Bild: https://www.mikrocontroller.net/attachment/472418/PCB-front.jpg Zuerst habe ich so gerechnet, dass 8V sekundär raus kommen, der B40C 1.4V verschlingt (2x Siliziumdiode Vdrop 0.7V), also 6.6V. Jetzt lese ich aber an verschiedenen Stellen, dass manche mit Faktor sqrt(2) am Elko rechnen, also 8x1.4=~11.3V. Das verstehe ich nicht. Die angegebenen 8V auf dem Elko (Aufdruck) sind doch bereits ein Effektivwert, bzw. unter (Nenn-)Last (3,3VA) und letztlich das, woran man sich orientieren sollte, oder nicht? Kann mir das jemand genauer erklären?
Die Elkos werden auf den Spitzenwert der Eingangsspannung aufgeladen, nicht auf den Effektivwert. Im übrigen kann man ein Trafo nicht immer durch ein Schaltnetzteil ersetzen. Das geht nur dann, wenn außer einem Brückengleichrichter und Elko nichts mehr an den Trafo hängt. Schon bei einer einfachen Mittelpunktgleichrichtung wird es schon etwas komplizierter.
Wilhelm K. schrieb: > ich möchte einen 400V/8V Trafo vorübergehend durch ein Schaltnetzteil, > bzw. Labornetzteil (DC) ersetzen. Welche Spannung muss ich nach dem > Brückengleichrichter (bzw. am Glättungselko) anlegen? LNG 12V- Strombegrenzung auf ca. 0,25A
Und was ist mit dem B40C? Hat der keinen Vdrop? Müssten es daher nicht eher 10V (9.91V) sein? Beitrag "Gleichrichter, Spannungsverlust 0,7 oder 1,4 Volt?"
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Wilhelm K. schrieb: > Und was ist mit dem B40C? Hat der keinen Vdrop? Müssten es daher nicht > eher 10V (9.91V) sein? 10V passt schon. 9.91V sind zwei Stellen nach dem Komma zu viel 😀. Außerdem: du hast netzseitig Schwankungen um ±10% und damit auch sekundärseitig, du hast einen Kleinsttrafo, der bei wenig Last sehr viel mehr als 8V hergibt und nur bei Nennlast 8V liefert. Damit sind 10V richtig, 9V, 12V oder 13V auch noch. Vermutlich kommt lastseitig eh ein 7805-Regler, der braucht am Eingang minimal 7.5V; das kann man aber auf dem Bild nicht erkennen. Nur den HF4011 auf dem blauen Modul und der läuft mit 3V - 15V. Wilhelm K. schrieb: > Jetzt lese ich aber an verschiedenen Stellen, dass manche mit Faktor > sqrt(2) am Elko rechnen, also 8x1.4=~11.3V. Das verstehe ich nicht. Die > angegebenen 8V auf dem Elko (Aufdruck) sind doch bereits ein > Effektivwert, bzw. unter (Nenn-)Last (3,3VA) und letztlich das, woran > man sich orientieren sollte, oder nicht? Mit √2 rechnet man im Leerlauf, abzüglich der Flussspannung zweier Dioden. Wenn du Volllast hast, dann wird es selbst mit dem Effektivwert knapp. Schau dir mal die gesiebte Spannung nach einem Brückengleichrichter an, wenn die Last groß ist. In deinem Beispiel: der Trafo liefert unter Volllast 8V~, im Leerlauf vielleicht 11V. Die Spitzenwerte sind dann 11V bzw. 15.5V. Unter Vollast sind es nach dem Gleichrichter und der Siebung auch etwa 8V= mit z.B. 1V Ripple, also minimal ≈7V - schon zu wenig für einen 7805-Eingang. Schau dir mal die Bilder in https://www.electronics-tutorials.ws/de/dioden/vollwellengleichrichter.html an, speziell die im Kapitel "Der Glättungskondensator". Übrigens: zu kleiner Glättungskondensator wirkt sich genau so aus, wie zu großer Laststrom bei gegebenem Kondensator. Der Aufdruck auf einem Elko hat nichts mit dem Effektivwert zu tun - meintest du den Aufdruck auf dem Trafo? Ja, bei dem ist es der Effektivwert unter Last. Der auf dem Elko gibt die zulässige Höchstspannung an. Die Elkos auf dem Bild sind auch mit 16V dimensioniert, was ggf. im Leerlauf schon überschritten werden könnte. IMHO grenzwertig dimensioniert.
Hallo, Ich würde die Gleichstannung vor dem Tausch messen. Dann hast du die Spannung, die du einstellen musst. Gruß
HildeK schrieb: > Damit sind 10V richtig, 9V, 12V oder 13V auch noch. > Vermutlich kommt lastseitig eh ein 7805-Regler, der braucht am Eingang > minimal 7.5V; Ja, ist ein ähnlicher LM2984 (6V..26V -> 5V 500mA). HildeK schrieb: > Übrigens: zu > kleiner Glättungskondensator wirkt sich genau so aus, wie zu großer > Laststrom bei gegebenem Kondensator. Ja, der kann auch abdriftet sein. Der ist schon 25 Jahre alt. Die 4 Elkos werde ich alle auslöten und nachmessen. Würde auch zum Fehlerbild passen (Hallsensor/Durchflussmesser setzt sporadisch aus, jetzt geht er gar nicht mehr). HildeK schrieb: > Der Aufdruck auf einem Elko hat nichts mit dem Effektivwert zu tun - > meintest du den Aufdruck auf dem Trafo? Ja, bei dem ist es der > Effektivwert unter Last. Ja, ich meinte Trafo. Gut gesehen. :) Vielen Dank für Erklärung, Artikel, Auge und Verstand. Carsten-Peter C. schrieb: > Ich würde die Gleichstannung vor dem Tausch messen. > Dann hast du die Spannung, die du einstellen musst. Dann müsste ich alles wieder zusammenbauen, messen und wieder auseinander bauen. Nach obiger Erklärung ist jetzt aber klar, dass es in diesem Fall nicht so genau sein muss. Dank an alle!
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Ich wuerde als allererstes mal messen, ob der Trafo ueberhaupt an 400 V angeschlossen ist...
So so... schrieb: > Ich wuerde als allererstes mal messen, ob der Trafo ueberhaupt an > 400 V > angeschlossen ist... Mangels Neutralleiter ist er das. Und es sind auch 400V aufgedruckt. Beitrag "Durchlauferhitzer - Oberschwingungsfilter"
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